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Something Worth Fighting For

»[AcexOC]«
von

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Something Special

Nikira saß am Schreibtisch in Ace‘ Kajüte und hatte grüblerisch die Stirn gerunzelt. In ihrem Blickfeld befanden sich unzählige Papierstapel, die sie an die Arbeit erinnerten, die noch vor ihr lag. Sie war gerade dabei, die Inventur für das Schiff zu machen und das raubte ihr den letzten Nerv. Diese Crew war so riesig, dass es ziemlich schwer war, den Überblick zu behalten. Seufzend setzte sie eine Markierung neben dem Wort Kartoffeln.
 

„Wieso bist du noch wach?“ Die raue Stimme von Ace schreckte sie aus ihren Gedanken, sodass sie zusammenzuckte. Tief einatmend, sah sie zu dem Piraten, der lässig neben dem Schrank lehnte. Er schien schon eine Weile da zu stehen und sie zu beobachten. Sie war anscheinend wirklich vertieft in ihre Aufgabe gewesen zu sein.
 

„Marco will, dass ich das morgen fertig habe.“ Sie seufzte abermals und strich sich die Haare zurück. Die Lampe bot nur spärliches Licht, aber es reichte aus, um seine definierten Muskeln zu erkennen. Bei dem Anblick wurde ihr ungemein heiß. Es war für sie nichts Neues, dass er ohne Shirt herumlief, aber in letzter Zeit setzte ihr seine Abneigung gegen das Stück Stoff ziemlich zu. Deshalb wandte sie den Blick ab und betrachtete die einzelnen Tabellen auf dem Blatt Papier.
 

„Du siehst müde aus.“ Er stieß sich von der Wand ab und öffnete seine Schranktür. Er kramte herum und nahm sich ein Paar kurze Shorts.

„Bin ich auch“, antwortete sie und gähnte wie aufs Stichwort. „Ich hab ohnehin keine Lust mehr.“ Sie streckte sich und schob die Zettel zu einem Stapel zusammen. Anschließend stand sie auf.
 

„Ich werde noch schnell duschen gehen, okay?“ Er wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern zog die Rothaarige zu sich. Nikira schlang aus Reflex die Arme um ihn und schloss die Augen, als sich seine Lippen sanft auf ihre drückten. An die Gefühle, die folgten, würde sie sich wohl nie gewöhnen. Ein kleines Feuerwerk explodierte in ihrem Bauch und die Funken verbreiteten sich rasend schnell im Rest ihres Körpers. Ihre Haut fing an zu kribbeln und ihr Herz an zu rasen. Überwältigt löste sie sich von ihm. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, welches er erwiderte. Ace platzierte einen schnellen Kuss auf ihrer Stirn und löste sich von ihr. Er ging ins Bad, woraufhin nach kurzer Zeit das Rauschen des Wassers zu hören war.
 

Nikira zog sich indes um. Meistens bestanden ihre Schlafklamotten nur aus einem großen T-Shirt. So auch heute. Müde kletterte sie ins Bett und vergrub das Gesicht im Kissen. Es war nicht das erste Mal, dass sie bei Ace schlief. Genau genommen tat sie es jetzt bereits ein paar Wochen lang. Und dennoch war sie so nervös, wie zu Beginn. Es war idiotisch, denn sie liebte es, bei ihm zu schlafen. Der Gedanke, dass sie neben ihm einschlief und aufwachte, war unglaublich. Es stimmte sie glücklich, dass er immer in ihrer Nähe war. Da gab es allerdings ein Problem an der Sache.
 

Während sie ihr Gesicht in den Überzug drückte, kam Ace frisch geduscht aus dem Bad. Er trug nur die kurzen Shorts. Weniger elegant schmiss er sich aufs Bett und betrachtete amüsiert Nikira, die auf dem Bauch lag und nicht so aussah, als würde sie etwas daran ändern wollen.
 

„Was tust du da?“, meinte er und lachte leise. Dabei versuchte er vehement den Blick oberhalb zu behalten, denn das T-Shirt bedeckte nicht gerade viel. Warum war sie auch so perfekt?
 

„Nichts.“ Nikira drehte sich auf die Seite. Ace hatte sich seitlich abgestützt und als sie ihn da so liegen sah, musste sie sich zusammenreißen, um ihre Hände bei sich zu behalten. Warum sah er auch so verdammt gut aus?
 

„Das sah nicht nach nichts aus.“ Er grinste und strich ihre Haare zurück. Sie schloss bei seiner Berührung genüsslich die Augen. Sie mochte es unheimlich gerne, wenn er das tat.
 

Als sie die Augen wieder öffnete, legte er seine Lippen sanft auf ihre Schläfe. Die kleinen Stromstöße verbreiteten sich wie ein Lauffeuer in ihrem Körper und veranlassten sie dazu, wohltuend aufzuseufzen. Er schmunzelte und wollte sich wieder zurückziehen, doch Nikira legte ihre Hand in seinen Nacken und stoppte ihn dadurch. Sie rutschte ein wenig nach vorne und richtete sich ebenfalls ein wenig auf. Ace und Nikira waren sich so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen berührten.
 

Die Rothaarige zögerte keinen Moment, als sie den geringen Abstand überbrückte. Mit wenig Druck legte sie ihre Lippen auf seine. Es war nur ein kurzer Kuss, aber mit all den Gefühlen, die in ihr herrschten. Als sie sich langsam von ihm löste, trafen sich ihre Blicke. Beide mit derselben Intensität. Beide mit derselben Leidenschaft.
 

Ace war gefangen in den Augen dieser Frau. Sie war so wunderschön, dass er es beinahe nicht glauben konnte. Sie übte diese gewisse Anziehung auf ihn aus, die er noch nie verspürt hatte, und alles, was dafür nötig war, war ihre bloße Anwesenheit.
 

Er beugte sich nach vorn und versiegelte abermals ihre Lippen mit seinen. Doch dieses Mal war es anders. Die Leidenschaft dieses Kusses war beinahe im Raum zu spüren und fesselte Nikira vollkommen. Ihre Sinne waren wie benebelt und jede Faser ihres Körpers schrie nach mehr. Aus Affekt vergrub sie ihre Finger in seinem noch feuchten Haar. Ace‘ Zunge strich über ihre Lippen und sie öffnete bereitwillig ihren Mund, um ihm Einlass zu gewähren. Von der anfänglichen Müdigkeit war nichts mehr zu spüren. Alles was sie wahrnahm, war die Hitze in ihrem Inneren, die permanent größer wurde.

Ace verringerte den physischen Abstand zu ihr und drückte sie mit leichter Gewalt zurück in die Matratze. Sie hatte das Gefühl, als würde das Herz ihr aus der Brust springen. Das Adrenalin rauschte durch ihren Körper und es kam ihr vor, als gäbe es nur noch sie und ihn auf der Welt.
 

Nikira drückte unbewusst ihren Oberkörper an seinen, als seine Hand über ihre Brust strich. Kurz ließ er von ihr ab und widmete sich ihrem Hals. Er verteilte federleichte Küsse an dieser Stelle, während sie die Augen geschlossen hielt und sich auf die Lippen biss. Sein heißer Atem auf ihrer Haut brachte sie um den Verstand, sodass sie ihre Finger in die Bettdecke krallte. Ace strich ihre Taille entlang und verharrte zum Teil unter ihrem Shirt, welches durch ihre Bewegungen nach oben gerutscht war. Als er mit seinen Zähnen über die empfindliche Stelle unter ihrem Ohr kratzte und sie seine schnelle Atmung vernahm, verließ ein tiefer und zufriedener Seufzer ihren Mund. Ihr Körper spielte verrückt und das Kribbeln in ihrem Unterleib wurde stärker.
 

In ihrem Unterbewusstsein wusste sie, worauf das hinauslaufen würde und das machte ihr ungemein Angst. Trotz ihrer Reaktionen auf seine Berührungen hatte sie stets an die Unsicherheit gedacht, welche sie seit Wochen plagte. Sie konnte diese Befangenheit einfach nicht ablegen. So sehr sie es auch versuchte.
 

Ace‘ Finger strichen ihren flachen Bauch nach oben und veranlasste Nikira dazu, die Augen zu öffnen. Sie verkrampfte sich, obwohl ihr Körper nach mehr schrie. Ihre Anspannung blieb dem Piraten natürlich nicht verborgen und er hielt sofort inne. Er ließ von ihr ab und stand eilig auf. Schwer atmend drehte er sich von ihr weg, lehnte sich mit dem Unterarm gegen die Wand und legte seine Stirn darauf ab. Sein Herz raste noch immer wie verrückt und die Bilder in seinem Kopf wollten nicht verschwinden. Er sah ihre Augen, die so begierig glühten und er sah ihre Lippen, die feucht schimmerten. Das Geräusch, welches ihm so gefallen hatte, hörte er noch immer klar und deutlich in seinen Ohren.
 

„Tut mir leid“, murmelte Ace atemlos. Er wusste, dass er zu weit gegangen war. Sie hatte es ihm gesagt. Sie hatte gesagt, dass sie nicht bereit dafür war und er hatte nicht darauf gehört. Nur zu gut hatte er ihre plötzliche Anspannung gespürt. Er war manchmal so ein Idiot.
 

Nikira hatte sich indes aufgerichtet und mit einem reuevollen Blick Ace‘ Reaktion verfolgt. Das schlechte Gewissen plagte sie. Es war ihre Schuld, dass das so ausgeartet war. Sie hätte früher aufhören sollen. Sie wusste, dass es Ace gegenüber nicht fair war. Am liebsten würde sie ihm das geben, was er wollte, aber aus irgendeinem Grund konnte sie nicht. Und genau das war jenes Problem, an das sie zuvor gedacht hatte. Sie waren jetzt zwei Monate zusammen, schliefen seit acht Wochen in einem Bett und doch hatten sie noch nie miteinander geschlafen.
 

„Das...ist nicht deine Schuld“, meinte sie deshalb schuldbewusst und schlang ihre Arme um ihre Knie.
 

„Schon gut.“ Er richtete sich auf und räusperte sich. „Ich...brauche noch eine Dusche. Und zwar eine verdammt kalte.“ Seufzend verschwand er zum zweiten Mal im Bad.
 

Nikira stieß angestrengt die Luft aus und ließ sich nach hinten fallen. Sie drehte sich auf die Seite, zog die Decke bis zu ihren Schultern und schloss die Augen. Die ganze Zeit zerbrach sie sich den Kopf über das Geschehene. Auch als Ace wieder zurück war und seinen Arm um sie legte, musste sie daran denken. Erst nachdem er sie sachte an sich drückte und sie eine wohlige Wärme umhüllte, verblassten die Gedanken. Langsam schlitterte sie in das Land der Träume.
 

~
 

Am nächsten Morgen erwachte Nikira recht früh, verweilte aber in ihrer Position. Sie wollte noch nicht aufstehen. Dafür war es hier viel zu kuschelig. Stattdessen rückte sie näher zu Ace, der wie vor ein paar Stunden den Arm um sie gelegt hatte.
 

„Nikira?“, brummte Ace verschlafen in ihren Nacken. „Könntest du dich bitte nicht so viele bewegen?“
 

„Wieso?“, fragte sie perplex und drehte sich ein wenig zu ihm, um eine passende Position zu finden. Daraufhin brummte Ace missmutig auf und umklammerte mit seiner Hand die Bettdecke.
 

Darüber verwirrt, hielt sie inne. „Alles okay?“ Naiv, wie sie manchmal war, war sie sich keiner Schuld bewusst. Was hatte er denn?
 

„Ja. Mir geht es bestens“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
 

Sie brauchte genau fünf Sekunden, bis sie verstand, was er damit meinte. Ihre Augen wurden groß. „Oh!“
 

„Ja. Oh.“ Ace vergrub sein Gesicht an ihrem Nacken und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als auf seine heiße Freundin in dem knappen Outfit. Er hatte wirklich schon mal leichtere Aufgaben gehabt.
 

„Tut mir leid. Ich glaube, ich steh mal lieber auf.“ Eilig befreite sie sich aus seinem Griff und verließ das Bett. Mit rotem Kopf schnappte sie sich ihre Kleidung und verschwand ins Bad. Selbst nach der Dusche musste sie an seine Worte denken, weshalb sie ihn mal lieber alleine in der Kajüte ließ.
 

Als Ace frühstücken ging, war eine Stunde vergangen. Die ganze Zeit hatte er versucht, nicht an Nikira zu denken. Zumindest nicht an eine halbnackte Nikira. Es...hatte nicht wirklich funktioniert. Ständig drifteten seine Gedanken zu gestern Nacht und ihrem Körper unter seinem, wie sie sich an ihn drückte und diese erregten Laute von sich gab. Die Bilder flossen einfach so in seinen Kopf und hinterließen eindeutige Szenen. Er konnte sich kaum auf etwas anderes konzentrieren, weshalb er schlechtgelaunt seinen üblichen Platz einnahm. Stur versuchte er nur das Essen zu fokussieren. Jeder, der ihn ansprach, bekam einen bitterbösen Blick zu spüren. Als er schließlich ein Crewmitglied anfuhr, dass er nicht so laut essen sollte, hatten die anderen Kommandanten genug.
 

„Mann, Ace! Wieso bist du so zickig heute?“ Jozu runzelte die Stirn und sah ihn fragend an. So kannten sie ihn gar nicht.
 

„Ehrlich, Kleiner. Normalerweise bist du nicht so drauf“, stimmte ihm Fossa mit tiefer Stimme zu.
 

Ace legte den Speck zur Seite. „Ich bin überhaupt nicht zickig.“ Seine Tonlage verriet das Gegenteil.
 

„Okay, du kleine Zicke. Was fehlt unserem Mädchen denn?“ Marco grinste spöttisch. Das schien unterhaltsam zu werden.
 

„Dieses Mädchen wird dir gleich eine verpassen“, zischte Ace. Langsam hatte er echt genug von seinen Freunden.
 

„Komm runter, Mann. Sexuell frustriert, oder was?“ Eigentlich war es nur als Scherz gedacht, doch als sie den Blick des Vizes sahen, hörten sie sofort auf zu lachen.
 

„Nicht dein Ernst!“ Blenheim wirkte durch und durch überrascht, während der Rest ihn mit großen Augen ansah. Anscheinend schien es keiner glauben zu wollen.
 

„Aber...aber Nikira ist so heiß.“ Selbst Izou konnte sich diese Tatsache nicht vorstellen.
 

Es folgten noch weitere Kommentare, die allesamt nicht zur Ace‘ Gemütsverbesserung beitrugen. „Leute! Es reicht, okay? Ich will nicht darüber reden.“ Er machte seinen Standpunkt klar und widmete sich wieder seinem Essen.
 

„Oh und wie wir darüber reden werden!“ Fossa schlug seinen Krug auf den Tisch. Er war sich dessen ziemlich sicher.
 

„Als würde ich mit euch über mein Sexleben reden. Soweit kommt‘s noch“, murrte er.
 

„Du meinst wohl eher dein nicht vorhandenes Sexleben.“ Marco grinste amüsiert und erntete einen mörderischen Blick seitens Ace. Er war der Einzige, der seine prekäre Lage lustig fand.
 

„Ich versteh das wirklich nicht. Erklär es mir. Wieso?“ Blenheim hatte die Stirn gerunzelt.
 

Haruta schnaubte bei dieser Frage. „Was heißt hier wieso? Nikira ist jung und hat kaum Erfahrungen in solchen Dingen. Erzählt mir nicht, dass ihr damals so selbstsicher wart, wenn es um Sex ging.“ Die einzige Kommandantin hatte gesprochen und erntete schuldbewusste Blicke. Sie hatte einen wunden Punkt bei den Männern getroffen, worüber Ace dankbar war.
 

„Also, ich muss ehrlich sagen, dass du meinen größten Respekt hast. Ich könnte vermutlich nicht tatenlos neben Nikira liegen.“ Fossa grinste und hob seinen Krug.
 

Ace fand das aber alles andere als lustig. „Rede nicht so über meine Freundin, Fossa!“ Sein Blick ließ sogar den sonst so harten Kommandanten mit der Zigarre schlucken.
 

„Schon gut. Entschuldigung.“
 

Der jüngste Kommandant seufzte. „Wisst ihr was? Wenn es sein muss, wartete ich ihr zu Liebe noch hundert Jahre, aber sie macht es mir echt nicht leicht.“ Ace dachte wieder an heute Morgen. Diese kleinen Gesten reichten aus, um ihn verrückt zu machen.
 

„Frauen machen es einem nie leicht“, brummte Jozu und erhielt daraufhin zustimmendes Gemurmel.
 


 

~
 

Die Sonne war bereits untergegangen, doch das hielt manche Piraten nicht davon ab, den lauen, angebrochenen Abend an Deck zu genießen. Während einige zusammensaßen und bei einem Krug Bier über das Leben philosophierten, spielten drei Personen bei spärlichem Licht Karten. Jedoch bereuten das zwei der drei Crewmitglieder bereits.
 

„Du schummelst doch, Nikira!“
 

„Ja, genau! Das ist doch nicht möglich!“ Fossa und Namur sahen sie ungläubig an, nachdem sie ihre Karten offenbart hatte. Die Rothaarige zuckte mit den Schultern und schnappte sich amüsiert die 5000 Berry, die auf dem Tisch lagen.
 

Gut gelaunt verstaute sie das Geld in einem kleinen Sack. „Tut mir wirklich leid, aber das Glück war wohl auf meiner Seite.“ Sie musste grinsen. Es tat ihr alles andere als Leid, wenn sie ehrlich war.
 

„Ich hätte dir das Pokern nie beibringen sollen.“ Fossa zog missmutig an seiner Zigarre.
 

„Stell dich nicht so an. Immerhin warst du ein würdiger Gegner.“ Nikira schmunzelte und griff nach ihrem Krug, der mit Sake gefüllt war. Sie setzte ihn an ihre Lippen und nahm einen großen Schluck davon. Fest stellte sie ihr Getränk anschließend wieder auf dem Tisch ab. Den Alkohol in ihrem Blut nahm sie kaum wahr.
 

Namur lehnte sich nach hinten und sah sie forschend an. „Ich bin noch immer der Meinung, dass du geschummelt hast.“
 

„Euch zwei besiege ich auch ohne miese Tricks.“ Sie lachte leise und sah über ihre Schulter. Ace stand bei Marco und lachte über irgendetwas. Der Blonde schüttelte nur den Kopf und nahm ihm den Krug aus der Hand. Nikira sah wieder zu den zwei Kommandanten, tätschelte Namurs Arm und stand auf. Natürlich nicht ohne nach ihrem Gewinn zu greifen. „Es war mir eine Ehre, Jungs.“ Sie schob den Sessel nach hinten und machte sich auf zu Ace, der mittlerweile alleine dastand.
 

„Wie ich sehe, hast du die beiden erfolgreich ausgenommen“, meinte der Schwarzhaarige belustigt, als er sie bemerkt hatte und ihm der Beutel voller Geld ins Auge stach.
 

Nikira grinste und schlang ihre Arme um den Piraten. „Und wie.“ Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und legte ihre Lippen auf seine. Als sie sich von ihm löste, blieb sie dicht vor ihm stehen. Ihre linke Hand ruhte auf seiner erhitzten und wirklich muskulösen Brust. Sie biss sich auf die Lippen und kratzte mit ihren Nägeln über seine Haut. Fasziniert betrachtete sie die Gänsehaut, die sich auf seinem Oberkörper gebildet hatte. Ihr Blick wanderte bedächtig von ihren Fingern zu seinen dunklen Augen. Sie wirkten nahezu schwarz und zogen sie in diesen endlosen Bann. Nie hätte sie gedacht, dass so etwas möglich wäre. Doch bei Ace reichte ein einziger Blick und sie war ihm verfallen. Vollkommen. Sie war pures Wachs in seinen Händen.
 

Ihre Gedanken schweiften wie so oft an diesem Tag zu gestern Nacht. Sie konnte sich noch immer nicht erklären, wieso diese Unsicherheit stets vorhanden war. Ihr Körper reagierte auf jede noch so kleine Berührung und wollte mehr von diesen Zärtlichkeiten. In ihrem Kopf sah das aber anders aus. Sie hatte ständig Angst, etwas falsch zu machen, denn sie wusste, dass der Schwarzhaarige Erfahrung in diesen Dingen hatte. Ihre Unbeholfenheit war ihr schlichtweg im Weg und nervte sie. Es nervte sie, denn es gab absolut keinen Grund für diese Bedenken und je länger sie seine Hand genoss, die sachte ihre Taille entlangfuhr, desto klarer wurde ihr das.
 

Ace war mehr als nur ihr Freund. Der Pirat war alles, was sie brauchte. Er war derjenige, für den sie ihr Leben geben würde. Er war verständnisvoll, respektierte ihre Gefühle und drängte sie zu nichts. Wem, wenn nicht ihm, konnte sie in dieser Hinsicht vertrauen? Sie musste lächeln. Das aufregende Kribbeln, das sie verspürte, war Antwort genug. Nikira zeichnete mit ihrem Finger kleine Kreise auf seinen durchtrainierten Bauch und musste grinsen, als Ace tief einatmete. Am liebsten hätte sie so weitergemacht, aber sie war sich bewusst, dass sie noch immer an Deck standen und sie hier nicht alleine waren.
 

Deshalb zog sie ihre Hand zurück und lachte leise, als der Schwarzhaarige unzufrieden die Luft ausstieß. „Ich werde das Geld in die Kajüte bringen, okay?“ Ihr Blick richtete sich auf einen Teil der Crew, bei der auch Marco stand. „Außerdem sieht der Käpt’n so aus, als würde er deine Unterstützung brauchen.“ Sie schmunzelte, denn die Piraten waren in eine hitzige, aber keinesfalls ernste Diskussion verwickelt.
 

„Können wir nicht einfach hier stehen bleiben und alles andere ignorieren?“ Er zog sie wieder zu sich und spielte mit einer ihrer Strähnen.
 

Belustigt drückte sie ihn ein Stück weg, auch wenn ihr die Wärme sofort fehlte. „Ich fürchte nicht. Nicht alles lässt sich ignorieren.“ Vor allem nicht das Verlangen nach ihm, welches in letzter Zeit enorm gestiegen war.
 

Ace verzog nahezu beleidigt das Gesicht. „Wäre aber wirklich von Vorteil.“
 

„Wir sehen uns dann später.“ Die Rothaarige drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen und verschwand anschließend unter Deck.
 

In der Kajüte erledigte sie noch ein paar kleinere Arbeiten, bei denen sie sich aber kaum konzentrieren konnte. Immer wieder musste sie an Ace denken. Nichts Neues und doch war es dieses Mal anders. Diese gewisse Unsicherheit war noch immer leicht zu spüren, aber die Nervosität überwog. Positive Aufregung ließ sie unruhig auf dem Sessel herumrutschen. Wie er wohl reagieren würde? Kopfschüttelnd stand sie auf und schaffte auf dem Schreibtisch Ordnung. Als das getan war, begab sie sich ins Bad. Sie duschte ausgiebig und genoss das warme Wasser länger als üblich. Die Scheiben waren beschlagen, als sie anschließend vor dem Spiegel stand und ihre geröteten Wangen betrachtete.
 

Ace war mittlerweile im Raum nebenan und dieses Wissen ließ ihr Herz vor Anspannung rasen. Sie wollte zu ihm, wollte ihn küssen und ihn berühren. Ein entschlossener Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht. Sie strich sich die Haare zurück und betrachtete nochmal eingehend den Stoff, der ihren Körper zierte. Die Unterwäsche, die sie trug, war nicht übermäßig aufreizend, aber die schwarze Farbe schaffte einen schönen Kontrast zu ihrer blassen Haut. Außerdem steigerte es ihr Selbstbewusstsein, welches in solchen Situationen nicht gerade spektakulär war. Sie stieß die Luft aus und schenkte ihrem Spiegelbild einen letzten, zuversichtlichen Blick.
 

Die Rothaarige öffnete mit einem erhöhten Puls die Tür. Zu Beginn etwas zaghaft ging sie aufs Bett zu. Ace schien sie nicht zu bemerken. Er lag auf seinem Bauch und hatte seine Arme um das Kissen geschlungen. Die Decke bedeckte nicht mal annähernd seinen muskulösen Rücken, welcher von dem großen Jolly-Roger geziert wurde.
 

Nikira biss sich auf die Lippen und kniete sich auf den weichen Untergrund. Sie bewegte sich langsam vorwärts und platzierte ihre Knie jeweils links und rechts neben seiner Hüfte. Fasziniert von dem Muskelspiel, fuhr sie mit ihren Fingern sanft von seinem Nacken über die Wirbelsäule und stoppte schließlich bei seinem Hosenbund.
 

Sie wiederholte es und kratzte mit ihren Nägeln über die tätowierte Haut, wissend, wie sehr ihm das gefiel. Jedoch hielt sie bei der Hälfte inne, als Ace sich regte. Er seufzte genüsslich auf und brachte die 18-Jährige zum Grinsen.
 

„Sah fast so aus, als würdest du schlafen“, murmelte sie abwesend und strich abermals sachte über seinen Rücken.
 

„Als könnte ich schlafen, wenn meine überaus attraktive Freundin auf mir sitzt.“ Nikira lachte leise bei seinen gedämpften Worten. Ace drehte sich langsam um, hielt aber abrupt inne. Mit großen Augen betrachtete er ihren Körper und richtete sich auf. Perplex rutschte er ein wenig nach hinten, sodass er mit dem Rücken am Bettanfang lehnte. Er wirkte nervös, als er sich durch die Haare fuhr.
 

„D-Du...ehm...ich...was?“ Er schluckte und kam gerade nicht mit dem Anblick klar.
 

Ihre Haare fielen ihr in kleinen Wellen über den Rücken und der BH zauberten ein faszinierendes Dekolleté. Sie sah ihn durch ihre langen Wimpern hindurch an und hatte diesen unbewussten, verführerischen Ausdruck im Gesicht. Sie schaffte es, ihn mit einem einzigen Blick verrückt zu machen.
 

Nikira musste bei seinen gestammelten Worten abermals lachen. In all der Zeit, in der sie ihn jetzt kannte, hatte sie ihn noch nie so erlebt. Es gefiel ihr, denn es bedeutete, dass sie ihn aus der Fassung gebracht hatte. Sie beugte sich lächelnd nach vorne und legte wie zuvor an Deck eine Hand auf seine überdurchschnittlich warme Brust. Die andere platzierte sie um seinen Nacken. Ace sagte nichts, doch das brauchte er auch nicht.
 

Sie überbrückte den Abstand zwischen sich und ihm und drücke ihre Lippen auf seine. Es war kein zaghafter Kuss wie gestern, sondern fordernder. Dieses Mal war keine Unsicherheit in ihr zu spüren, sondern nur pure Leidenschaft. Es fühlte sich so schön an, denn alles an diesen Gefühlen war echt. Nikira hörte auf ihren Körper und vor allem auf ihr Herz. Beides verlangte nach ihm. Wie von selbst drückte sie ihr Becken gegen seines und verursachte ein aufregendes Pochen. Ihr Puls raste und die Hitze in ihrem Körper wurde schnell unerträglich. Noch nie hatte sie so ein Verlangen nach etwas gehabt. Sie ließ ihre Bewegungen intuitiv zu. Tat das, was sich gut anfühlte. Sie vergrub ihre Hände in seinen Haaren.
 

Plötzlich stoppte Ace und drückte sie schweratmend von sich weg. Sofort hatte sie die Befürchtung, dass sie etwas falsch gemacht hatte. Zögerlich zog sie ihre Hände zurück und platzierte sie in ihrem Schoß.
 

Der Schwarzhaarige holte tief Luft. „Nikira...ich denke nicht, dass wir weitermachen sollten.“ Es fiel ihm schwer, das zu sagen, denn er wollte nicht aufhören. Absolut nicht!
 

„Wieso?“, hauche die Rothaarige heiser und konnte seine Reaktion nicht ganz nachvollziehen.
 

Er lächelte leicht bei ihrer verwirrten Frage. „Weil ich dich nicht zu etwas drängen will. Wenn du warten willst, dann warten wir.“ Vorsichtig strich er mit seinen Fingern über ihre erhitzte Wange. Nikira hingegen biss sich bei seinen verständnisvollen Worten auf die Lippe. Sie wusste, wie schwer ihm das fallen musste und wieder erhielt sie die Bestätigung, dass ihre Entscheidung richtig war.
 

„Ace“, fing sie leise an und beugte sich nach vorne. „Ich will das hier. Mehr als du dir vorstellen kannst.“ Eindringlich sah sie ihn an. Er wirkte verwirrt, als hätte er sich gerade verhört.
 

„Bist du dir sicher? Ich weiß nämlich nicht, ob ich das ein zweites Mal überstehe.“ Er lächelte leicht bei seiner Anspielung auf gestern.
 

Nikira umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. „Ich war mir noch nie so sicher in einer Sache“, flüsterte sie und platzierte sachte ihre Lippen auf seinen. Als sie sich von ihm löste, suchte Ace in ihrem Gesicht nach etwas, das ihre Worte widerlegte, doch alles, was er sah, war pure Entschlossenheit. Er holte tief Luft und legte schließlich seine Hände auf ihre Hüften Sanft schob er sie von sich herunter. Er drehte sich um, sodass er über sie gebeugt war. Seine Finger verhakten sich mit ihren.
 

„Ace“, fing sie an. „Ich will dich. Mehr als alles andere auf der Welt.“ Jedes einzelne Wort meinte sie ernst und als sie dies ausgesprochen hatte, erschien alles andere plötzlich unwichtig. Ihre Lippen trafen voller Begierde aufeinander und es war, als würde es nur noch sie beide geben. Sie beide und diese Leidenschaft, die Nikira die Luft zum Atmen nahm.
 

Lemon im nächsten Kapitel!
 

~*~
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo Leute!
An dieser Stelle beende ich das Kapitel. Ich werde das/die Lemon extra verpacken, da es ja nicht jeder lesen darf.
Außerdem haben damit all jene, die das nicht lesen (dürfen), so auch etwas von dem Kapitel. :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hypsilon
2018-02-12T10:23:23+00:00 12.02.2018 11:23
jetzt macht das andere Kapitel viel mehr Sinn, aus welchen Gründen auch immer, habe ich dieses hier nämlich komplett übersehen --> wahrscheinlich habe ich einfach nicht damit gerechnet, dass gleich zwei Kapitel kommen und hab einfach damals nur das neueste aufgemacht xD

Hach, wie sie Ace auf der Durststrecke hält, irgendwie genial. Aber dann hat er sie ja endlich soweit ohne sie groß überreden zu müssen. So eine schöne Beziehung zwischen den zweien. <3 und jetzt auf zum Epilog
Von:  Miana
2018-01-28T18:55:52+00:00 28.01.2018 19:55
Wow! Da geht es ja heiß her. Da "fiebert" man ja richtig mit :D
Also mir wurde auch gabz schön heiß bei der Sache! Also von demher -> mal wieder super geschrieben! (Gleich mal weiterlesen *hehe*)


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