Something Worth Fighting For von SocialDistortion (»[AcexOC]«) ================================================================================ Kapitel 7: Layla ---------------- Nikira schwieg kurz, obwohl die Frage in ihr kein Unbehagen auslöste. All diese Sätze inklusive Antworten standen in der Missionsakte. Es war beinahe schon zu leicht, wäre da nicht die Tatsache, dass sie keine Ahnung hatte wie sie Ace der Marine ausliefern sollte. „Mein Großvater hat es mir beigebracht.“ Die Rothaarige klang alles andere als begeistert. Sie wollte nicht mit der Feuerfaust reden. Sie wollte mit niemandem reden. „Wow. Der muss ja einiges draufhaben.“ Er nickte anerkannt. „Das…hat er.“ Nikira musste unweigerlich an den alten Sack Garp denken und wie oft sie ihn zur Weißglut getrieben hatte. Ihre echten Großeltern kannte sie nicht und auch, wenn er nicht ihr biologischer Großvater war - irgendwie kam er dem am nächsten. „So! Du bist an der Reihe. Frag mich was.“ Wie ein kleines Kind grinste er über beide Ohren und schien sich wirklich auf ihre Frage zu freuen. Ohne wirklich viel nachzudenken, fragte sie das Erste, was ihr in den Sinn kam. „Wieso bist du Pirat geworden?“ Ace sah überrascht aus, als hätte er nicht mit solch einer Frage gerechnet. Dennoch schien er nicht lange zu überlegen. „Naja. Zuerst wollte ich König der Piraten werden. Ich hatte sogar eine eigene Crew. Doch dann traf ich auf Whitebeard und meine Pläne haben sich geändert. Von da an wollte ich nichts anderes, als Pops zum Piratenkönig zu machen. Also nachdem ich versuchst hab ihn zu töten. Was sichtlich schiefgelaufen ist, aber das ist eine andere Geschichte. Außerdem liebe ich das Meer, die damit verbundene Freiheit und das tun zu können was ich will. Und das Beste daran ist, dass meine Freunde und Familie immer bei mir sind.“ Während er sprach hatte der Schwarzhaarige ein Lächeln im Gesicht. Doch für Nikira ergab seine Antwort nicht viel Sinn. Wieso wollte man ein Leben ohne geregelte Tagesablauf, oder Verpflichtungen? Und frei konnte man an Land genauso sein. Kurz herrschte zwischen den beiden Stille. Nur das Gelächter und Gegröle der anderen drang zu ihnen und wenn man genau hinhörte, konnte man die Wellen wahrnehmen, die gegen den Bug des Schiffes schlugen. Erst nach einer Weile trank er seinen Krug in einem Zug aus. „Warst du schon mal verliebt?“, stellte er ihr die zweite Frage und wackelte gespielt mit den Augenbrauen. Nikira hingegen runzelte die Stirn. Ob sie schon mal verliebt war? Bei weitem nicht. Abgesehen davon, dass die Soldaten der Marine alles inkompetente Idioten waren, hatte sie auch keine Zeit für so etwas Lächerliches. „Das ist eine dumme Frage“, antwortete Nikira deswegen trocken und stellte ihren Krug auf die Seite. Die Hälfte hatte sie getrunken. „Wieso?“ Er grinste sie an. Die Rothaarige warf ihm einen kurzen Blick zu. „War das gerade eine deiner fünf Fragen?“ Sie benutzte bewusst dieselben Worte wie er zuvor und brachte damit Ace zum Lachen. „Verflucht, Kira! Hast du gerade einen Witz gerissen?“ Er lachte laut und hielt sich den Bauch. Währenddessen huschte ein Schatten über Nikira’s Gesicht, als er ihren Namen abkürzte. Mit düsterem Blick wartete sie darauf, dass er sich endlich beruhigt hatte. „Sorry. Also? Warst du schon mal verliebt?“ Er versuchte sich zusammenzureißen, doch das Beben seines Körpers verriet ihn. Sie wandte den Blick von ihm ab und starrte in den Nachhimmel. „Nein.“ Ganz klar nahm sie wahr, wie er sie beobachtete, ehe er ohne etwas dazu zu sagen meinte: „Du bist dran.“ „Wieso trägst du so selten ein Oberteil?“, kam es von der Rothaarigen desinteressiert. Sie wollte einfach nur die Fragen hinter sich haben, aber um ehrlich zu sein fragte sie sich das schon eine Weile. Das war ja nicht normal, oder? Ace neben ihr grinste und zuckte mit den Schultern. „Naja, ich bin ein Feuermensch. Ich friere nicht. Nie. Ziemlich praktisch. Außerdem stehen die Frauen drauf“, er zwinkerte ihr zu und erntete einen ‚dein Ernst‘-Blick, „oder soll ich deiner Meinung nach ein Oberteil tragen?“, ergänzte er und sah an sich herab. Stirnrunzelnd folgte sie seinem Blick und kam nicht umhin festzustellen, dass sein Oberkörper nicht übel aussah, aber auch nichts Besonderes war. Viele Männer trainierten bei der Marine oben ohne und hatten ebenfalls Muskeln. Sie zuckte mit den Schultern, wandte ihren Blick von Ace ab und sah stattdessen zu der Meute Piraten, die gerade Binks‘ Sake anstimmten. Selbst unter den Marinesoldaten war dieses Lied bekannt. „Ich nehm‘ das mal als ein ‚Nein‘ auf.“ Nikira vernahm deutlich den amüsierten Unterton und entschied sich ihn einfach zu ignorieren. „Bist du froh hier zu sein?“ Ehrliches Interesse schwang in seiner Frage mit. Nikira hob ihren Kopf. „Ich denke schon“, kam es schließlich langsam von ihr. Allerdings war dies eine große Lüge und sie hoffte inständig, dass Ace dies nicht bemerkte. Stur sah sie ihm in die Augen und hatte nicht vor weg zu sehen. Würde sie den Blick abwenden, wäre dies ein Zeichen von Schwäche. Ace jedoch sah skeptisch aus. Als er keine Anstalten machte etwas zu erwidern, fragte sie schnell: „Was bedeutet das durchgestrichene S auf deinem Arm?“ Mit Argusaugen beobachtete sie seine Reaktion. Vergessen war ihre Antwort von vorhin, als er sich nach hinten lehnte und betrachtete den Krug in seiner Hand, während er mit seiner rechten Hand abwesend über das Tattoo fuhr. Sein Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck angenommen. „Sabo“, kam es leise über seine Lippen und Nikira hatte Mühe ihn zu verstehen, „das S steht für meinen Bruder Sabo.“ Eine Weile musterte die Rothaarige den jungen Mann neben ihr, ehe sie schweigend an ihrem Sake nippte. Sie wusste nicht, dass er einen Bruder hatte. Es stand nicht in der Akte. Ein Detail, welches ihren Vater vermutlich interessieren würde. Kurz herrschte Stille. Mehr oder weniger geduldig wartete Nikira darauf, dass er endlich die nächste Frage stellte. Sie war eindeutig kein Fan von solch kindischen Spielen. „Wieso…wieso bist du so?“, kam es erst später ruhig und mit gerunzelter Stirn von dem Kommandanten der zweiten Division. Ihn schien diese Frage wirklich zu beschäftigen. Nikira allerdings wusste nicht, was er damit meinte. Deswegen zog sie eine Augenbraue nach oben und sah ihn stumm an. „Na so! Distanziert, kalt und unnahbar. Wieso?“ Unbeeindruckt hatte die Rothaarige der Feuerfaust dabei zugesehen, wie er einige Eigenschaften aufgezählt hatte. Zuerst war sie, und das musste sie sich eingestehen, etwas überrascht über seine Worte. Sie hätte nicht gedacht, dass ihr Verhalten ihn so störte. Sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Noch nie hatte sich jemand über ihr Verhalten ausgelassen. Sie wusste zwar, dass viele sie aufgrund ihrer ständigen schlechten Laune mieden, aber es hatte bis jetzt niemand gewagt ihr das ins Gesicht zu sagen – und deswegen wurde sie wütend. Sie wusste nicht wirklich auf wen. Auf Ace, der sie anscheinend nie ernst und kein Blatt vor den Mund nahm, oder auf die Marinesoldaten, die allesamt Angst vor ihr, der Tochter Akainus, hatten und ihr somit nie ins Gesicht sagten, was sie von ihr hielten. Sie wollte gerade etwas darauf erwidern, als sie zu ihrem Glück jemand unterbrach. Sie hätte ohnehin nicht gewusst was sie auf seine Frage antworten sollte. „Hey, ihr zwei. Wollt ihr weiter flirten oder die Geschichte von Layla hören?“, kam es plötzlich von Marco, der leicht angetrunken zu ihnen rüber winkte. Nikira verdrehte die Augen über Marcos Worte und warf stattdessen einen irritierten Blick zu Ace. „Layla?“ „Ja. Layla.“ Er hatte ein Lächeln im Gesicht, welches aber nicht seine Augen erreichte. „Layla wer?“, fragte sie wieder etwas ungeduldiger. Unwissenheit konnte sie gar nicht leiden. „Hör dir die Geschichte einfach an.“ Er lächelte sie an und gemeinsam setzten sie sich auf zwei freie Plätze, die zu Nikiras Glück nicht neben Tao und Thatch waren. Wie nicht anders zu erwarten, wurde ihr gleich ein Krug voll Sake in die Hand gedrückt. Hier saß man wirklich nie auf dem Trockenen. Als sich Marco räusperte, wurde es prompt still, was einem Wunder nahekam. Mit mäßigem Interesse trank Nikira ihren Sake und lauschte der nasalen Stimme des Kommandanten. „Vor ungefähr 30 Jahren lebte in dem Dorf Rainbow-Village eine anmutige und hübsche Frau namens Layla. Jeder Bewohner kannte sie und freute sich, wenn sie durch die Straßen des Dorfes ging. Sie war stets freundlich, hilfsbereit und hatte für die Probleme anderer immer ein offenes Ohr. Auch wusste jeder, dass sie mit dem legendären Piraten Edward Newgate liiert war, doch dies störte niemanden. Dieser Pirat hatte ihnen nie etwas Böses getan. Im Gegenteil. Er brachte den Dorfbewohnern Geschenke von seinen Reisen mit und erzählte den Kindern die aufregendsten Geschichten. Leider besuchte er Rainbow-Village sehr selten. Zweimal im Jahr, wenn überhaupt. Eines Tages, als Layla wie so oft sehnsüchtig aufs Meer hinausblickte, ertönten aus dem Dorf laute Schüsse und markerschütternde Schreie. Mit pochendem Herzen lief die hübsche Frau durch den Wald hinab ins Dorf. Und was sie dort sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Blut, leere Augen, regungslose Körper und verängstigte Gesichter. Es war ein grausamer Anblick. Panisch lief sie zu dem Dorfältesten, der dem Tode nahe, die Hand nach ihr ausstreckte. „Was ist passiert?“, fragte sie atemlos. „L-Lauf Layla. V-Versteck d-dich. Sie sind hier um d-dich zu t-töten“, brachte der alte Mann zwischen seinen Atemzügen hervor. Der blonden Frau zerbrach bei dem Anblick beinahe ihr Herz. Doch sie hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken. „Sieh dir das genau an, du Teufelsweib! Du alleine bist dafür verantwortlich.“ Der Marinesoldat erhob seine Stimme, so dass ihn jeder der noch Lebenden gut verstehen konnte. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah Layla dem Mann mit dem weißen Umhang direkt in die Augen. Zufriedenheit loderte in ihnen. Verursachten bei der Frau jedoch nur eins – schier endlose Wut. „Was habt ihr getan?! Nennt ihr das etwa Gerechtigkeit? Ein ganzes Dorf auszulöschen, nur wegen einer Person? Was seid ihr für Monster?“, schrie die mutige Layla ihm ins Gesicht. „Wir? Wir sind die Monster? Das ich nicht lache! Du bist hier die Hexe, die die Macht beherrscht jemanden mit einer einzigen Berührung das Leben zu nehmen.“ Er sagte dies so verächtlich, dass Layla für einen Moment die Luft wegblieb. Tränen sammelten sich bei seinen Worten in ihren Augen und machten sie nur noch wütender. Sie hatte doch nie jemanden geschadet! Wieso wollte man sie für etwas bestrafen, dass sie nie getan hatte? Hatte die Marine wirklich so große Angst vor ihr? „Ja. Sieh es ein du Ausgeburt der Hölle! Wegen dir wird dieses Dorf dem Erdboden gleichgemacht!“, lachte er schadenfroh und machte eine Handbewegung, die seinen Männern das Signal gab weiterzumachen. Energisch lief sie auf den Vizeadmiral zu und ignorierte die panischen Rufe der Bewohner. Sie wollte das nicht. Wollte nicht, dass wegen ihr andere sterben mussten. „Hört auf! Bitte! Ich tue alles, nur lasst dieses Dorf in Ruhe!“, versuchte sie unter Tränen die Situation zu entschärfen. Verzweifelt stolperte sie und fiel unsanft der Länge nach auf den Boden. Erschöpft rappelte sie sich auf und stützte sich mit den Händen am Boden ab. Mit geneigtem Kopf flehte sie ihn an seine Männer zurückzurufen, erntete aber nur Gelächter. Brutal wurde sie an den Haaren gepackt und herumgerissen. Sie schrie auf, aber nicht aufgrund des Schmerzes. Vielmehr war es der Anblick, der ihr diesen qualvollen Laut entlockte. Kindern wurde der Kopf abgetrennt, Frauen wurden in Hütten gezerrt und Männern wurde würdelos ein Messer in den Rücken gerammt. Es war schrecklich und mit jedem weiteren Schrei starb etwas in Layla. „Sieh dir das an, Todesengel. Sieh dir an was du getan hast. Sieh genau hin, denn das wird das letzte sein was du je sehen wirst.“ Und mit diesen Worten legte der Mann seine Hand auf ihren Rücken und benutzte seine Teufelskräfte, um ihr unter markerschütterndem Geschrei einen Großteil ihrer Haut zu verbrennen. Nur, um ihr einen langen und qualvollen Tod zu bescheren. Layla sackte zusammen und bekam in Trance mit, wie jedem einzelnen Bewohner von Rainbow-Village das Leben genommen wurde. Sekunden, Minuten, Stunden vergingen, in dem sie wehrlos auf dem schmutzigen Boden lag und flehte, dass Edward nun an ihrer Seite wäre. Und als hätte jemand ihre Gebete erhört, spürte sie wie jemand ihre Hand nahm und sanft drückte. „Edward? Liebling? Bist du das?“, kam es leise und matt von der Frau mit der klaffenden Wunde. „J-Ja. Layla, mein Engel.“ Der Mann flüsterte nur. Seine Stimme zauberte Layla ein verzerrtes Lächeln ins Gesicht. Er war hier. Er war tatsächlich hier. „E-Es tut mir so l-leid. I-Ich hätte eher hier sein s-sollen. E-Es tut mir l-leid, Liebling.“ Er unterdrückte ein verzweifeltes Schluchzen, was ein Stechen in Laylas Brust verursachte. Etwas Nasses tropfte auf ihre Hand und sie war sich sicher, dass es die Tränen ihres Geliebten waren. „Weine nicht um mich, Edward. Weine um die unschuldigen Opfer, die hier das Leben lassen mussten“, sagte sie schwach und musste sich anstrengen, um einen vernünftigen Satz zustande zu bringen. „I-Ich liebe dich, Layla. B-Bitte verlass mich n-nicht.“ Edward konnte nicht anders als zu flüstern. „Ich verlasse dich nicht, mein Geliebter. Ich werde immer bei dir sein. Tag und Nacht“, Layla hustete und spürte, wie ihre Lebensenergie verschwand, „tu mir nur einen Gefallen und lebe nicht in Trauer um mich. Das würde ich nicht wollen. Genieße das Leben, Edward.“ Ein glückliches Lächeln zierte ihr Gesicht, als ihre Atmung immer langsamer wurde und ihr Herz aufhörte das Blut durch ihren Körper zu pumpen. „Das kann ich nicht versprechen, Layla. Das kann ich nicht.“ Leise und mit gebrochenem Herzen legte er seine Stirn auf ihre und verweilte so bis in die Nacht.“ Auf dem Deck herrschte betretenes Schweigen. Vereinzelt wurden Tränen vergossen, doch keiner machte Anstalten etwas zu sagen. Auch Nikira war sprachlos, um nicht zu sagen geschockt. Sie hatte nicht mit dieser Geschichte gerechnet. Ein Teil dieser Worte waren ihr durchaus bekannt und sie war sich sicher, dass diese Piraten die Geschichte zu ihren Gunsten verdrehten. „Wieso erzählt ihr so etwas Trauriges und tut so, als wäre es erfreulich?“, kam es unverständlich von Nikira, die in Wahrheit etwas ganz anderes Fragen wollte. „Es soll uns daran erinnern jeden Tag zu leben, als wäre es unser letzter.“ Ace neben ihr lächelte sie an. Kurz überlegte sie. Sie musste es einfach sagen, auch wenn sie sich damit möglicherweise verdächtig machte. „Ich kenne die Geschichte anders.“ „Du meinst du kennst die falsche Geschichte“, schnaubte Thatch verächtlich und erhielt zustimmendes Gemurmel. Nikira runzelte leicht verärgert die Stirn. Die Marine würde doch nie ein Dorf mit einer solch lächerlichen Begründung auslöschen. Viel logischer erschien ihr die Tatsache, dass diese Frau namens Layla mit ihrer Kraft die Menschheit gefährdet und die Marine mutwillig angegriffen hatte. „Woher wollt ihr wissen, ob diese Erzählung der Wahrheit entspricht?“, sagte sie deswegen und versuchte nicht allzu sehr ihre wahren Gefühle preiszugeben. Ihr missfiel es, dass hier jeder annahm, dass die Marine die Bösen waren. „Weil dies meine Geschichte ist“, brummte eine tiefe Stimme hinter ihnen und ließ alle Anwesenden aufschrecken. Auch Nikira drehte sich um und war wieder einmal überwältigt über diese Kraft die von ihm ausging. Whitebeard war aus seiner Kajüte gekommen; mit zahlreichen Schläuchen in seinem Körper. Er gab trotz seiner Größe und Kraft einen erbärmlichen Anblick ab. Die Augen der Rothaarigen weiteten sich ein wenig und ihr Mund wurde trocken. Diese Information war ihr neu. Sie wusste über das Dorf, die Frau und ihre Macht Bescheid, aber nicht, dass ihr Geliebter der Kaiser Whitebeard war. „Niemand wusste, dass diese Frau meine Geliebte war. Nicht mal die Marine. Nur das Dorf selbst kannte unser Geheimnis.“ Er sagte dies überraschend ruhig, wenn man bedachte, um was es hier gerade ging. Nikiras Herz setzte für einen Moment aus. Sie konnte natürlich nicht mit Sicherheit sagen, dass dies der Wahrheit entsprach, doch Whitebeard hatte auch keinen Grund dafür seine gesamte Crew anzulügen. Wieso…Wieso wurde also in der gesamten Marine etwas Anderes erzählt? Wieso tat man dies? Nikira wusste nicht was sie denken sollte. Deswegen fragte sie ungläubig: „Wieso hast du dich nie dafür gerächt? Sie haben dir deine Liebe genommen! Ich…Ich versteh das nicht.“ Die Rothaarige klang schon beinahe energisch. Doch zu ihrer Verwunderung lächelte der große Mann nur. „Wieso? Damit ich auch Blut teilweise unschuldiger an meinen Händen kleben habe? Damit ich zum Mörder werde, wie der Konteradmiral, der das Leben meiner Frau auf dem Gewissen hat? Nein, mein Kind. Das hätte Layla nicht gewollt und auch ich werde mich nicht dazu herablassen.“ Er sah sie sanft an. Nikira jedoch war geschockt über seine Worte und konnte nicht anders, als ihren Blick abzuwenden und auf den Boden vor ihr zu richten. Sie festigte den Griff um ihren Krug. Wieso wurde sie jahrelang belogen? Wieso erzählte man sich bei der Marine Lügengeschichten? Das konnte nicht sein. Angespannt saß sie da und versuchte ihre Rolle zu wahren. Würde sie jetzt davon stürmen, wäre dies fatal für ihre Mission. Deswegen setzte sie eine gleichgültige Maske auf, obwohl es in ihrem Inneren brodelte. „Pops? Entschuldige die Frage, aber wer war der Soldat der...du weißt schon. Der Layla…“ Ein Mitglied der Crew stellte drucksend eine Frage und man konnte ihm sichtlich ansehen, dass er sich dabei unwohl fühlte nach dem Mörder von Whitebeards Geliebten zu fragen. Nikira, die die Antwort schon kannte, presste ihre Kiefer fest aufeinander und mied jeglichen Blickkontakt. Whitebeards Gesichtsausdruck verhärtete sich ebenfalls, als er sich auf den Boden setzte und die Flasche Sake in einem Zug austrank. „Akainu. Admiral Akainu. “ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)