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Momente

[One-Shots und Drabbles]
von

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Enttäuschungen

„Das ist irgendwie enttäuschend“, murmelte Simos, als er das kleine Häuschen sah, das an der ruhigen Bucht lag.

Das Mädchen an seiner Seite – dem Aussehen nach keinen Tag älter als vielleicht dreizehn – lächelte und trat auf den Weg, der zu dem Haus führte.

„Du kannst mir nicht erzählen, dass in dem kleinen Ding ein Gott wohnt!“, protestierte Simos, als er ihr vorsichtig folgte.

Das Mädchen – ihr Name war Menodora – drehte sich schwungvoll zu ihm um. Der Schwung reichte, damit einige ihrer lockigen braunen Haare in ihr Gesicht schwangen. Mit einer bestimmten Geste schob sie diese hinter ihre Ohren zurück. „Er wohnt da ja auch nicht!“

„Und woher weißt du dann, dass er da ist?“, erwiderte Simos.

„Weil ich seine Tochter bin und ihm versprochen habe, dich hierher zu bringen“, antwortete sie.

So ganz konnte Simos diese Geschichte noch immer nicht glauben. Natürlich glaubte er sie nicht. Dieses Mädchen erzählte ihm, dass sie eine Tochter Poseidons sei – einem alten Gott. Und ganz nebenbei behauptete sie auch über tausend Jahre alt zu sein. Und warum sie ihn denn nun zu Poseidon bringen sollte, hatte sie ihm auch nicht gesagt.

Aber nun, was war das schlimmste, was ihm passieren konnte? Sie war ein kleines Mädchen, er war ein 21jähriger und wie er sich sagte durchaus kräftiger Mann, also selbst wenn sie ihn verarschte, wie sie es fraglos tat, selbst wenn sie ihn in eine Falle führte, was sollte sie ihm schon tun können?

Sein Gehirn hatte ein paar Ideen.

Ach, er war paranoid, sagte er sich und ging weiter. Folgte ihr, als sie voran ging, als sie schließlich die blaue Tür des Hauses erreichte.

Menodora hielt inne und drehte sich zu ihm um. „Bist du soweit, Simos?“

„Ähm.“ Kluge Antwort. „Nehmen wir einmal an, du sagst die Wahrheit …“

„Natürlich sage ich dir Wahrheit.“

Er schüttelte den Kopf. „Selbst wenn du die Wahrheit sagst … Warum hast du mich hierher gebracht? Ich meine, was will ein alter Meeresgott denn von mir?“

„Er sucht neue Erben“, erwiderte Menodora und lächelte ihn auf kindliche Art an.

„Warum?“, fragte Simos und erinnerte sich gleich, dass dies wahrscheinlich nicht die beste Frage war.

„Wegen dem Krieg“, antwortete sie, als wäre dies selbstverständlich. Dann klopfte sie.



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