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The Splintered Truth

von

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Das Portal VII --- Vom Regen in die Traufe

[Engl]
 

Wild flogen die schattenhaften übergroßen Arme über den Wüstenboden, dabei wirbelten sie ein wenig Sand auf.

Der Boxer wich dennoch den Angriffen aus. Sie waren enorm stark, aber nicht besonders schnell.

Es bot sich aber keine Lücke für einen vernünftigen Angriff.

Der Kern, also die Schwachstelle des Gegners, war zu gut geschützt. Die Schattenarme reagierten schnell, wenn man versuchte zur Mitte zu stürmen.

Selbst eine Kombination aus Angriffen von Engl und Noju ergaben keinen Chance für einen kritischen Treffer.

Rossya hielt sich zurück und die drei Jugendlichen waren ebenfalls außer Reichweite gegangen.

Ihr Gegner war sowieso in einem Modus, der einem aggressiven und betrunkenen Schläger gleichkam. Die Angriffe waren nicht komplex oder subtil. Sie waren wie das Schlagen nach einer Fliege.

„Lästig dieser Kerl.“, brummte Engl.

Er hatte keine Lust auf das Katz und Maus Spiel. So gar nicht darauf.

Eine Lösung musste her, denn so konnte es nicht weitergehen. Die Motivation versiegte.


 

„Ich versuche etwas.“, murmelte die Weißhaarige in der Gegenwart von Engl, dabei hatte sie unter ihrem weißen Mantel eine einfache Pistole herbeigezogen.

Sie schien unsicher zu sein, da entschloss sich der Boxer sich die Waffe anzueignen.

Bevor Rossya darauf irgendwie reagierte, zielte Engl auf den Gegner und versuchte ihn zu verwunden, aber da übersah Engl den schwarzen Schatten, der sich wie ein Rattenschwanz über den Wüstenboden schlich und dem Boxer eine Ohrfeige verpasste.

Er ließ versehentlich die Waffe fallen, die anschließend von dem schwarzen Schatten in Besitz genommen wurde.

„CUSREV ETTEN!“, brummte der Anführer der Sandbanditen.

Rossya streckte ihre Hand aus und zwischen ihre Finger blitzten kleine Funken.

Der Schatten, der die Waffe trug, musste plötzlich gegen etwas kämpfen. Es sah so aus, als würde jemand an der Waffe zerren und diese zu Rossya ziehen.

„HCULFREV CA!“, brummte der Feind. Der Anführer sah wohl ein, dass er gegen diese Technik nicht ankam.

So beschloss er die Waffe weit in die Ferne zu werfen, aber die weißhaarige Dame reagierte schnell. Sie streckte ihre Hand in diese Richtung aus.

Statt die Waffe anzuziehen, flog der schwarze Schatten jedoch auf sie, aber wohl nicht absichtlich.

Der Anführer zeigte sich schockiert, denn er versuchte die Schatten zurückzuziehen.

„Ich verstehe.“, murmelte Rossya.

Sie packte den schattigen Rattenschwanz und hielt ihn in die Luft:

„Der Nebel ist mit metallischen Partikel übersät. Die Schatten sind magnetisch.“, sie überlegte kurz und Rossya meinte anschließend:

„Wahrscheinlich würden die Schatten ansonsten uns nicht berühren können.“

Die Weißhaarige grinste und der Schatten in ihrer Hand zerfiel plötzlich in tausend kleine schwarze Partikel. Das Auflösen des Schatten trat schnell voran. Es erreichte beinahe den Anführer, sodass dieser beschloss den Schatten abzutrennen.

„Das ist meine Chance!“

In diesem Moment stürmte Engl los und rannte direkt auf den Kern des Übels.

Rossya streckte beide Arme aus, um die übrigen schattigen Hände anzuziehen, aber ihr Gegenüber war nicht untätig. Er hatte Sand aufgenommen und warf es mit den beiden übergroßen Händen, welche aus seinem Rücken entsprangen, auf die Weißhaarige zu. Diese musste ihr Gesicht verdecken, sodass die übergroßen schattigen Hände auf Engl einschlagen konnten.

Doch bevor diese den Boxer erreichten. Schoss ein bläulicher und ein rötlicher Strahl je in eine Hand und lösten den Schatten für wenige Sekunden aus, bevor er sich neu materialisierte.

Es hatte aber zeitlich gereicht, sodass Engl vor dem Anführer der Sandbanditen stand und ihm mit einem gezielten Handkantenschlag gegen sein Kinn für ein paar Sekunden ins Reich der Träume schicken konnte.


 

Der ohnmächtige Mann gab komische Geräusche von sich. Trotz der kurzen Bewusstlosigkeit, schien ihn die Schmerzen zu plagen.

Rossya, Noju und Engl standen um ihn herum. Die drei Jungs standen etwas entfernt.

"Ich vermute mal stark, dass er einfach nicht geahnt hat, was er da für ein Zeug genommen hat. Sein Gesicht ist mit bläulichen Adern überzogen und er scheint sich zu winden. Es muss starke Nebenwirkungen haben.", vermutete Noju.

"Wir wissen nicht, was es war. Er hat dazu nichts gesagt. Es könnte etwas mit dem Material sein, welches angeblich unter ihrem Bau liegt. Wer weiß was die noch im Gepäck haben.", erklärte Rossya.

"Rennt weg!", flüsterte eine zittrige Stimme.

Der Mann im grünen Anzug schaute vorsichtig aus der Luke hervor.

Er sah danach zu seinen ohnmächtigen Kollegen.

„Hey du!“, rief der Kickboxer zu ihm, da war der Mann schon wieder verschwunden.

Die Luke war zu und man hörte ein metallisches Verschließen.

„Was für ein Feigling. Lässt seine Kollegen einfach draußen herumliegen.“

Es herrschten ein paar Sekunden der Stille, daraufhin meinte der Kickboxer:

„Und was machen wir jetzt?“

„Ich bräuchte immer noch ein festen Untergrund, dann könnte ich uns von hier wegbringen.“, erklärte Rossya. Sie sah zur Luke. Die Dame schien zu überlegen.

„Der Ort sieht nicht gerade einladend aus. Es wird schwer sein, dass wir hier etwas Vernünftiges finden.“, meinte Noju. Er sah sich ebenfalls um. Die Wüste bot wirklich nicht viel, außer Sand.

Engl fiel auf, als er in den Himmel gestarrt hatte, dass es acht Monde gab, die die Wüste dennoch hell erstrahlen ließen. Es gab keine sichtbaren Wolken am Himmel.

"Wie in einem Roman.", murmelte der Kickboxer.

"Was Karstoll hier eigentlich gesucht hat.............?", Engl wurde in seinen Gedanken unterbrochen, denn er spürte ein kräftigen Griff an seinem Bein.

Er schüttelte den Griff ab und der Boxer sprang zurück, dabei sprang der angeschlagene Anführer gleichzeitig auf.

Der Sandbandit wirkte zwar wieder lebendig, aber die sichtlichen Nebenwirkungen waren wohl noch nicht abgeklungen.

"OHCS MMOK TUEL! OL, EFFAW ED IM EH! AMHCON MMADREV!", brüllte der Sandbandit. Er klang sehr verärgert, aber auch nicht mehr klar bei Sinnen.

Seine Stimmlage war einem Betrunkenen entsprechend, der schon zu tief ins Glas geschaut hatte.

Es herrschte wieder ein Moment der Stille.


 

Es passierte nichts weiteres. Der Anführer taumelte ein wenig, dabei murmelte er:

"ELLA CIS HERD IM IB. J O, CI, J HÄ!", fing der Sandbandit an zureden, dabei klang er mehr als unverständlich. Nicht einmal die Wortlaute waren vernünftig zu verstehen. War jetzt das seine eigene Sprache?

"Wie betrunken ist der eigentlich? Der kippt doch jeden Moment aus den Latschen.", fragte Noju erstaunt.

Engl starrte auf sein eigenes Bein, ein roter Handabdruck war auf seiner Haut zusehen. Der Griff des Banditen war enorm gewesen. Irgendetwas war mit dem Sandbandit passiert.

Der Schatten hatte sich schon längst aufgelöst und die Reste waren im Sand versickert.

Die bläulichen Adern auf seiner Haut waren aber noch nicht verschwunden.

"Er ist nicht nur betrunken. In dem alkoholischen Trank war was drin, was ihn extrem kräftig gemacht hat. Eventuell war es nicht einfach nur ein alkoholisches Getränk.", erklärte der Boxer.

"Eine steile These, Holmes.", meinte Rossya sarakstisch.

Sie erntete dafür ein ernsten Blick von Engl.

„Ein Glück, dass sie eine Frau ist.“

Der feige Mann unter der Luke meldete sich nicht mehr, sodass der Anführer lautstark seufzte, als er eine Weile zur Luke gestarrt hatte.

„Hat er gerade etwas zu seinem Kumpel gerufen?“

"S EBE NAD!", rief der Sandbit. Er ließ erneut seinen Säbel erscheinen.

Wieder fuchtelte er dabei nur wild umher.

„Oh je.........., jetzt geht das schon wieder los.“, meinte der Boxer genervt.

Engl musste aber bemerken, wie schnell der Sandbit eigentlich geworden war.

"NUH, ELIETREZ CID DREW CI. HCIW D, EHETS IELB!", er zerschnitt die Oberkleidung von Engl, als er plötzlich auf den Boxer zusprang. Der Kampfsportler blutete auf dem Oberkörper.

"Mist, der Bastard hat mich voll erwischt. Er ist verdammt schnell geworden.", brummte der Kampfsportler lautstark. Nun war die Laune im Keller.

Noju versuchte ihn von der Seite zu erwischen, aber der Bandit fuchtelte zu wild mit dem Säbel umher. Er war nicht berechenbar, sondern schlug nur wild hin und her.

"Ich mach das.", gab die Forscherin bekannt.

Sie wartete einen Moment ab, dann stieß sie ein Schritt vor und wirbelte somit Sand auf. Der Sandbandit wich vorsichtig zurück, daraufhin packte sie die linke Hand des betrunkenen Wesen, dann klammerte Rossya mit ihrer rechten Hand den Säbel, der daraufhin anfing zu rosten.

Der Säbel rostete schnell und zerfiel.

Engl konnte an ihrer rechten Hand schwarze Verzierungen erkennen, die kurz darauf wieder verschwanden.

Sie verpasste dem Mann im blauen Ganzkörperanzug anschließend ein Tritt in den Magen.

Im Anschluss lief sie zur Luke. Anscheinend untersuchte die Dame dort etwas.

"Ich versuche wieder Linda zu erreichen.", erklärte Rossya schließlich.

"Gut, ich übernehme den Rest.", erklärte Engl.

Der Sandbandit war wirklich eine harte Nuss, denn der Mann stand schon wieder, aber er war immer noch völlig betrunken.

"Das ist für meine Oberbekleidung!", der Boxer holte weit mit seiner Rechten aus.

"IN CIM D GEISEB PMAKXOB!", der Sandbandit holte ebenfalls mit seiner rechten Faust aus.

Beide ließen ihre Fäuste gegeneinander prallen.

Es endete in einem Unentschieden.

Engl brummte verärgert und teilweise überrascht:

"Er leistet harten Widerstand, wie kann das sein?", der Boxer wich zurück.

„Was ist los? Bist du schwach geworden?“, provozierte Rossya.

„Die soll mal ihre verdammte Klappe halten!“, brummte Engl.

Wütend ballte der Kampfsportler beide Hände zu Fäusten:

„Dem prügele ich die Seele aus dem Leib.“

„Engl.“, sprach Noju zu ihm, aber der Boxer wollte gerade nicht hören.

„Wie besiege ich diesen verdammten Kerl? Vielleicht mit einem Sturmhagel von Fäusten? Er hat keine Chance, wenn ich richtig loslege, der kann sich warm anziehen.............“

„ENGL!“, wurde der Kickboxer lauter.

„WAS?!“, fuhr der Boxer seinen Kollegen an.

Noju zeigte auf den Sandbandit.

Dieser lag auf den Knien und er kotzte sich die Seele aus dem Leib.

„Der ist besiegt, der wird bestimmt bald einschlafen und morgen mit einem großen Kater aufwachen.“, erklärte der Kickboxer.

„Wenigstens kann er uns nicht mehr auf die Nerven gehen.“, brummte der Boxer.

„Dennoch behalten wir ihn im Auge.“, erklärte Noju. Engl nickte zustimmend.

Der Boxer ärgerte sich nur sehr, dass sein Hemd zerstört wurde. Jetzt muss er sich ein neues kaufen.

Genervt zündete er sich die nächste Zigarette an.


 

Rossya schien mit einer weißen Kreide, die sie wohl dabei hatte, ein Kreis mit Symbolen auf die metallische Luke zu malen.

Währenddessen interessierte sich Engl für den Eis- und den Feuerstrahl, die dem Kampfsportler zuvor geholfen haben. Er hatte sie in den Augenwinkel erkennen können. Jetzt war der passende Moment um danach zu fragen.

„Hey Jungs!“, rief der Boxer ihnen zu.

Die drei Jugendlichen kamen näher und sie schienen interessiert auf den Sandbandit zu schauen.

„Ihr habt doch vorher irgendwie diesen Strahl abgefeuert. Ich habe etwas in der Luft gesehen, dennoch war ich zu konzentriert. Ich irre mich, aber habt ihr da irgendetwas in der Hand gehalten? Eine Art Kristall?“, fragte der Kampfsportler.

„Ja.“, kam es von Noju.

„Ich habe es gesehen. Es waren Kristalle. Ich glaube sogar...........“, er wurde von Max unterbrochen:

„............Elementkristalle. Ich glaube zumindest, dass die so heißen. Julius und ich haben welche, tatsächlich. Daniel besitzt keinen.“, Max zeigte sich plötzlich ein wenig begeistert, denn er stellte sich vor den beiden anderen auf.

„Wir können daraus Kreaturen beschwören, die solche Strahlen abschießen können. Wir können noch viel mehr, aber das Meiste müssen wir leider erst noch herausfinden.“, erklärte er weiter.

„Dachte ich mir.“, murmelte Engl.

„Also sind das dann die Echten?“, fragte Noju mit skeptischen Blicken.

Max nickte, auch wenn sein Blick darauf deutete, dass er wohl nicht ganz wusste was der Kickboxer gemeint hatte.

„Aber ihr habt keine Ahnung woher ihr die Elementkristalle habt?“, hakte Engl nach.

„Nein........, wir leiden immer noch unter Amnesie.“, erklärte Max.

„Es ist so ähnlich wie mit der Berührung. Ich wusste auch erst über den Kristall Bescheid, als ich ihn berührt habe. Das Wesen darin hat sogar einen Namen. Wir wissen auch nur, was wir damit machen können und dass wir sie schon eine Weile besitzen. Die Vergangenheit ist immer noch völlig benebelt.“, fügte der schwarzhaarige Junge hinzu.

„Interessant. Diese Kristalle sind wirklich selten. Auf dem Schwarzmarkt sind sie Unsummen wert und nur ganz wenige Menschen haben solche Kristalle je gesehen. Niemand weiß woher sie stammen oder wann diese Kristalle überhaupt aufgetaucht sind. Viele halten diese Dinger sogar für einen Mythos. In der Öffentlichkeit sind sie nicht präsent. Die meisten Nutzer nutzen sie geheim oder getarnt. Viele könnten diese Kristalle mit Magie verwechseln.“, erklärte der Boxer.

„Das hat uns Linda schon alles erklärt. Solange wir es nicht der Öffentlichkeit zeigen, dürfen wir sie behalten. Sollte es doch jemand sehen, dann behaupten wir, dass es Magie ist.“, erklärte Max.

„Ja.........., ich glaube sie hat uns mal etwas in der Richtung gesagt, dass ihr da etwas Besonderes habt.“, meinte Noju. Er schien zu überlegen.

„Dass genau diese drei Kids, sowie Tina, mit so etwas herumlaufen. Diese Elementkristalle sind gefährliche Artefakte. Niemand weiß was für Auswirkungen sie haben können und wie gefährlich diese Dinger in den falschen Händen sein können. Wir wissen noch zu wenig, weil nichts über die dokumentiert sind. Die Geschichten über diese Elementkristalle sind alle in der Regel nur erfundene Gerüchte oder falsch interpretierte Überlieferungen. Es gibt bisher noch kein handfesten Beweis für die wahre Herkunft dieser gefährlichen Artefakte.“, überlegte Engl.

„Ich bin fertig.“, rief Rossya.

„Komm sofort alle her.“, befahl sie anschließend.


 

Die Weißhaarige hielt ihre rechte Hand auf die Mitte des Kreises, die andere Hand hielt sie an den Kopf.

Sie schloss ihre Augen und anschließend murmelte die Dame:

"Linda? Kannst du mich hören? Linda? Kannst du mich hören? Ist alles bei dir in Ordnung?"

Es herrschte eine kurzer Zeitraum der Stille.

Ein weiteren Moment später hörte man die Stimme ihrer Freundin:

"Ich höre euch! Ich höre euch sogar immer deutlicher! Zuerst dachte ich, ich hätte nur Bruchteile deiner Stimme gehört, aber mittlerweile kann ich dich so hören, als stehst du neben mir. Was ist los? Warum rufst du mich? Ist alles in Ordnung bei dir?“

„Ruhig Linda. Es ist alles gut. Ich habe nur die Kommunikation verstärkt. Ich möchte mich mit dir absprechen, bevor wir zurückgehen. Höre mir gut zu Linda, denn du musst jetzt gut aufpassen.“, erklärte Rossya in strengen Worten.

„Ja........, ich höre zu.“, gab die Gildenmeisterin bekannt.

Die Stimme von Linda hallte aus dem weißen Kreis, wie durch einen Lautsprecher.

„Eine faszinierende Magie.“, überlegte Engl.

„Du musst das Armband, welches in dir gegeben habe, in die Mitte legen und dich anschließend aus dem Kreis begeben. Ein helles Licht wird erscheinen und alles was in der Nähe steht wird durch eine Druckwelle weggestoßen. Hast du alles verstanden?“, es herrschte wieder für einen Moment Ruhe.

„Ja........., ich werde das tun, aber die Kommunikation bricht doch ab, wenn ich das Armband abnehme, nicht? Es wird doch dieses Mal alles gut laufen?“, Rossya antwortete nicht auf ihre Frage.

Die Weißhaarige skizzierte weiter im Kreis. Sie malte zusätzliche Symbole.

Im Anschluss legte Rossya die rechte Hand wieder in die Mitte:

„Bitte tretet alle auf das Licht zu, dann werden wir schnell wieder zurück sein.“, erklärte sie.

„Alles klar, außerdem habe ich deine Pistole wieder eingesammelt.“, erklärte Noju.

„Danke dir.“, kam es knapp von Rossya. Sie schien sich darauf gar nicht erst zu konzentrieren.

Engl sah den schlafenden Sandbanditen an. Er packte ihn und rollte den Kerl ein Sandhügel hinunter.

„Soll der lieber da bleiben, wohin er gehört. Eine kostenlose Reise bekommt der nicht.“

Kurz darauf erstrahlte wieder das grelle Licht aus dem Nichts. Eine seltsame Macht fuhr wieder über die nackte Haut und ließ diese erschaudern. Langsam trat der Boxer geblendet auf das Licht zu.

Dieses Mal versuchte das Licht die Umstehenden nicht anzuziehen.

Es passierte alles viel zu schnell, denn bevor Engl überhaupt realisieren konnte, was passiert war, stand er wieder auf einer ungepflegten Wiese mitten in einem Wald.

Doch dieses Mal war es nicht mehr Nacht, sondern die Morgensonne kämpfte sich sehr langsam über die Baumgipfel hinweg. Es könnte früh morgens sein.


 

Rossya kippte anschließend um, aber Noju fing sie noch rechtzeitig auf, da er am Nächsten stand.

Linda kam gleich über die Felsbrocken gesprungen und auf ihre Freundin zu gesprintet.

„Sie ist ja völlig entkräftet.“, stellte der Kickboxer fest.

„Jetzt verstehe ich, warum man so ein Zirkus macht, wenn man versucht durch Portale, ohne die richtige Vorbereitung, zu reisen.“

Linda legte ihre rechte Hand auf die Stirn ihrer bewusstlosen Freundin:

„Ach gut. Sie ist nur erschöpft.“

Die Gildenmeisterin sah anschließend die Truppe an:

„Schön, dass ihr alle unbeschadet zurückgekommen seid.“, Linda blickte zu Engl.

Sein Oberhemd war zerschnitten worden und der nackte Oberkörper war mit einer Wunde übersät.

„Zieh dir bitte was an.“, erklärte Linda kaltblütig, als wäre eine Etikette, die unter keinen Umständen gebrochen werden dürfte.

„Als ob das Absicht war.“

"Du!", rief Daniel plötzlich entsetzt. Er zeigte erschrocken an Linda vorbei.

Im Hintergrund stand eine weitere Person.

„Er hat überhaupt keine Präsenz. Ich hätte die Anwesenheit gar nicht zur Kenntnis genommen.“

Engl hatte diesen jungen Mann noch nie gesehen, aber das feine Gespür des Kampfsportler bemerkte schon eine gewisse Ungewöhnlichkeit. Die Haut war blass und die Aura düster. Die Anzeichen waren groß, dass es sich hier um kein Mensch handelte.

"Der Vampir.", meinte Julius unbeeindruckt.

"Vermutlich ist er nicht zum kämpfen hier.", vermutete Max.

„Ich wäre vorsichtiger. Das letzte Mal kam er auch mitten aus dem Nichts.“, erwiderte Daniel.

„Ach was. Er steht hier und Linda war ja auch hier, also ich denke, dass..............“, wollte der schwarzhaarige Junge erklären, da unterbrach Linda die Jungs:

„Keine Sorge. Illan Serfay ist ein guter Freund. Ich will euch das später erklären, aber zunächst müssen wir zurück. Wir haben von Heon Stahl ein Zeitlimit gesetzt bekommen. Wir dürfen uns hier nicht aufhalten. Wir müssen sowieso Rossya zu Dr. Drogan bringen. Er soll sicherheitshalber drüber schauen.“, die Gildenmeisterin schmunzelte. Sie schien glücklich zu sein.


 

Linda wollte voranschreiten, da stürmte jemand panisch durch den Steingarten. Jemand war eilig durch die Büsche gestürmt und völlig aus der Puste rief diese Person:

"HIER SEID IHR!"

Die Person zeigte sich völlig erschöpft und sie schwitzte ebenfalls stark.

Es war Rick, der durch den Steingarten geeilt kam. Er stolperte und der Junge war sogar zu kraftlos um aufzustehen.

"Bitte.............“, er brauchte ein paar Sekunden um Luft zu holen.

„Dr. Drogan sagte mir wo ihr seid, deswegen kam ich schnell her, wie ich halt konnte. Es ist schrecklich!"

"Was ist los, Rick? Hol zuerst einmal tief Luft, dann rede langsam und deutlich.", Linda half ihm anschließend auf, aber er ging wieder in die Knie. Der Junge war völlig erschöpft.

Er hielt ein zerknittertes Papier in der Hand, welches er der schwarzhaarigen Gildenmeisterin überreichte.

"Es ist schrecklich, Linda und es ist nur alles meine Schuld. Sie ist weg."

Ein Moment lang herrschte wieder Stille, aber dieses Mal fühlte sie sich schrecklich an. Es war etwas Ungreifbares.

"Was ist weg?", fragte Linda bestürzt. Ihr Blick fiel konzentriert auf das Stück Papier.

Es war beschrieben worden. Jemand schrieb mit Hand eine kurze Botschaft darauf.

Linda sah so blass aus, dass man erahnen konnte, dass es nichts Gutes war.

Engl trat näher heran, sodass er auch einen genaueren Blick auf den Papierfetzen werfen konnte.

Die Schrift war schön, aber teilweise war der Text schon aufgeweicht worden.

Rick schaute Linda entsetzt an:

"Tina ist weg! Sie ist abgehauen, sie hat uns ein Abschiedsbrief hinterlassen. In den Brief steht............., sie wollte nicht mehr eine Last für uns.", rief er fassungslos, bevor er weiter in sich zusammensackte.

Er hatte sich wirklich ausgepowert beim Sprinten.

Lindas Augen weiteten sich.

Selbst Engl fühlte sich sehr schlecht, als er die ersten Worte des zerknitterten Abschiedsbrief las.

Gerade herrschte das Gefühl wie bei der Traufe nach dem Regen.



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