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Yami to Hikari

von

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Direkte Worte

Hallo zusammen,

 

da ich doch nicht nur bei Wüstensklave weiterschreiben kann und mich der Kleine Yugi und sein grosser Freund Yami auch nicht wirklich loslassen wollten, gibt es jetzt auch hier ein kleines Kapitelchen für euch.

 

Ich wünsche euch viel Spass beim lesen.

 

 

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Direkte Worte

 

 

„Du, Yami?“, fragend sieht Yugi von seinen Unokarten auf. „Kann ich dich mal etwas fragen?“ Eine rote vier ablegend, setzt sich Yami nun etwas anders auf dem Boden hin und erwidert den Blick lächelnd. „Ja klar, was willst du denn fragen?“, besorgt mustert er den Kleinen, den er nun schon seit über 400 Nächten kennt.

 

„Es geht um meine Mama“, beginnt Yugi. „Weisst du, sie hat doch nie Zeit gehabt, auch wenn sie gesagt hat, dass sie Zeit hat und darum will ich jetzt auch nicht mehr mit ihr spielen.“

 

Aufmerksam hört Yami zu und nickt verstehend. Hat er doch in der letzten Zeit mitbekommen, dass sich diese Frau wieder vermehrt um ihren Sohn bemüht, aber auch, dass Yugi ziemlich vehement jeden Versuch von ihr abblockt. „Warum willst du denn nicht mir ihr spielen. Sie macht etwas falsch?“, fragend legt er den Kopf schief und wartet geduldig auf eine Antwort.

 

Mit seinen Karten spielend, senkt Yugi den Blick. „Das ist es nicht, aber Mama hat schon so oft versprochen, dass sie weniger arbeitet und es dann auch eine Weile gehalten. Nur immer hat sie dann plötzlich wieder keine Zeit mehr gehabt und das will ich nicht noch einmal haben. Weisst du Yami, das tut nämlich ganz doll weh, wenn sie ihr Versprechen nicht hält und darum will ich nicht mehr mit ihr spielen.“ Traurig schlingt er die Arme um seine Beine und bemerkt dabei gar nicht, dass sein Freund ihm jetzt direkt in die Karten sehen kann, selbst wenn dieser das nicht möchte.

 

Als Yami das sieht, kann er nicht anders. Sofort legt er seine Karten hin und rutscht zu Yugi rüber um ihn in eine feste Umarmung zu ziehen. „Ach Yugi. Nicht traurig sein. Sie meint es sicher nicht böse. Sicher hat sie dich ganz doll lieb und darum probiert sie es immer wieder.“ Den Kleinen in seinen Armen leicht hin und her wiegend, lässt er ihn sich ausweinen. Hat er doch schon seit dessen Geburtstag darauf gewartet, dass ihm Yugi seine Sorgen anvertraut. Denn, dass den Kleinen etwas bedrückt, hat er schon lange bemerkt.

 

Schluchzend vergräbt Yugi sein Gesicht in den Resten von Yamis Tunika, die schon wieder total zerrissen ist und so mehr freigibt, als sie verdeckt. Doch das stört ihn nicht, weshalb er sich nur noch fester an ihn rankuschelt. „Ich hab sie doch lieb, aber ich hab Angst, dass sie mir wieder wehtut.“

„Ich weiss und das ist nicht schön.“ Mehr sagt Yami nicht dazu, bis sich der Kleine wieder beruhigt hat und sich nur noch schniefend an ihn anlehnt. „Nur weisst du Yugi, wenn du immer davonrennst, wenn du Angst hast, wirst du immer schwach sein. Rede mit deiner Mama und wenn du das grosse Puzzleteil mit dem Auge darauf dabei ganz fest in der Hand hast, dann kann ich ganz schwach bei dir sein. So wie der Wind.“ Lächelnd fährt er durch Yugis Haare, die dadurch nur noch wilder von dessen Kopf abstehen.

 

Über das, was sein Freund da sagt überrascht, lehnt sich Yugi ein wenig zurück, um ihm besser in das Gesicht sehen zu können. „Wirklich? Du bist dann bei mir? Kann ich dich denn so auch mit in die Schule nehmen? Und kannst du dann auch mit mir reden?“

Als Yami nun den Kopf schüttelt, verschwindet das Strahlen von Yugis Gesicht, das sich bei dem Gedanken daran, dass er seinen Freund so immer irgendwie bei sich haben könnte, eingestellt hatte.

„Yugi, je mehr du das Teil von den anderen wegbringst, desto weniger kann ich bei dir sein und ich kann auch nicht mit dir reden, aber du wirst merken, dass ich da bin, aber nur, wenn du im Haus bist. Denn mehr Kraft habe ich nicht.“ Sanft streichelt er ihm über die Wange, was den Kleinen jetzt wieder lächeln lässt. „Du bist so lieb und darum habe ich dich ganz doll lieb.“ Seine Arme um Yami schlingend, kuschelt er sich jetzt wieder an ihn ran.

„Ich habe dich auch ganz doll lieb.“ Sich etwas bequemer hinsetzend erwidert er die Umarmung. Ist der Kleine doch inzwischen doch ein Stückchen gewachsen und dadurch auch etwas schwerer geworden.

 

Irgendwann löst sich Yugi wieder von Yami und greift nach seinen Karten. „Lass uns weiterspielen. Ich bin nämlich am gewinnen.“ Nicht darauf achtend, dass Yami so unfreiwillig seine Karten sehen kann, mustert er diese konzentriert und nimmt dann den Farbwechsler. „Ich will blau.“

 

Mit einem Kopfschütteln beugt sich Yami so gut es mit Yugi auf seinen Beinen geht rüber und schnappt sich seine Karten. Dabei versucht er wirklich nicht in die Karten des Kleinen zu schauen.

Weil er nichts ablegen kann, zieht er eine der Karten und gibt dann wieder an Yugi ab. „Ich kann nicht, du bist.“ Unauffällig korrigiert er Yugis Position auf seinen Beinen so, dass er nicht mehr direkt in dessen Karten sieht, wenn er zu ihm blickt.

 

Stolz legt Yugi nun seine zweitletzte Karte hin. „Uno!“ Grinsend sieht er zu Yami, der sich wirklich beherrschen muss, nun nicht einen fiesen Zug zu machen, der ihm persönlich zwar nichts bringen, aber Yugi vom schnellen Sieg abhalten würde. Stattdessen legt er seine rote Zwei auf die Blaue von Yugi und lehnt sich wieder zurück. Da er diesen Zug auch so gemacht hätte, ist es ja ein fairer Sieg für den Kleinen, der jetzt über das ganze Gesicht strahlend seine rote Drei hinlegt. „Ich habe gewonnen.“ Vor Freude streckt Yugi seine Arme in die Luft und wirft sich dann schon beinahe um Yamis Hals, der sich reflexartig mit einer Hand abstützt, um nicht nach hinten wegzukippen.

„Super, das hast du gut gemacht“, lobend verwuschelt er ihm wieder die Haare. Ist es doch das erste Mal, dass der Kleine ihn in einem Kartenspiel besiegt. Ist bei denen die Taktik doch deutlich wichtiger als bei diesen Brettspielen, die der Kleine auch so gerne mag.

 

In seinem Freudentaumel merkt Yugi erst als es schon beinahe zu spät ist, dass er sich wieder anfängt aufzulösen. Im letzten Moment winkt er Yami noch zum Abschied zu, ehe er auch schon verschwunden ist.

 

Immer noch über die Freude des Kleinen schmunzelnd legt Yami seine Karten hin und lässt sich dann von dem Sog wieder in sein Gefängnis ziehen. Dort wird er wie immer in letzter Zeit schon von einem schwarzen Energieball angegriffen, dem er jedoch geschickt ausweicht, bevor er sich mit Hilfe seiner Magie auflöst, um an einem ganz anderen Ort wieder aufzutauchen.

Hat er doch inzwischen gemerkt, dass ihn diese spezielle Taktik weniger Energie kostet, als wenn er sich durch einen Schild schützt. Nur kann er sie seltsamerweise leider nur anwenden, wenn er direkt von Yugi kommt.

 

Inzwischen ist Yugi aufgestanden und hat sich sogar schon seine Lieblingssachen angezogen. Schliesslich sind Ferien und dazu ist auch noch Sonntag.

Jetzt steht er jedoch seit einer ganzen Weile nachdenklich vor der goldenen Schatulle, ehe er vorsichtig den Deckel anhebt und das grosse Teil mit dem Auge darauf herausholt.

Ganz fest drückt er das Teil jetzt sicher in seiner kleinen Faust haltend an seine Brust. „Yami? Bist du wirklich da?“

 

Beinahe sofort merkt Yami, dass Yugi genau dieses bestimmte Teil in der Hand hält und jetzt sogar nach ihm ruft. Antworten kann er ihm nicht wirklich, aber wenn er seine Magie jetzt auf dieses Teil und den Kleinen lenkt, dann sollte dieser dies durch das heilige Auge und die Grösse des Teiles spüren, solange er sich damit nicht zu weit von der Schatulle entfernt.

 

Auf einmal spürt Yugi ein leichtes Pulsieren in seiner Hand, was ihn glücklich lächeln lässt. „Dann gehe ich jetzt zu Mama und Papa.“ Entschlossen dreht er sich nun um, das Puzzleteil hält er dabei allerdings weiter fest an sich gedrückt.

 

Unten in der Küche sitzen die drei Erwachsenen schon am Frühstückstisch, als Yugi mit einem todernsten Gesicht reinkommt. „Mama, Papa? Ich muss ganz wichtig mit euch reden.“ Nervös sieht er die beiden an.

 

Diese tauschen einen erstaunten Blick aus, ehe sie sich auf ihren Sohn konzentrieren. „Guten Morgen. Was willst du denn mit uns besprechen?“, übernimmt Naoko das Sprechen für sie beide, nachdem ihr Abe zugenickt hat.

 

Das Puzzleteil noch fester umfassend, erwidert Yugi den Blick. „Mama, Papa. Ich habe euch ganz doll lieb, aber ich will nicht mehr mit euch spielen, weil es mir immer ganz fest wehtut, wenn ihr dann auf einmal wieder keine Zeit für mich habt. Vor allem du Mama. Du hast mir schon so viel Mal versprochen, dass du nicht mehr so viel arbeitest, aber dann hast du auf einmal wieder ganz viel gearbeitet und bist immer, wenn ich dir etwas erzählen wollte, mit dem blöden Telefon weg gegangen.“

 

Wie auf Kommando klingelt in diesem Moment das Handy von Abe, der auch automatisch danach greift, weil der Klingelton anzeigt, dass es die Firma ist.

 

„Papa, wenn du jetzt an das blöde Telefon gehst, rede und spiele ich nie mehr mit dir und habe dich dann auch nicht mehr lieb!“ Wütend sieht Yugi seinen Papa an, der vollkommen überrascht, dass sein Sohn so einen Tonfall anschlagen kann, das Handy wieder hinlegt. Dieses verstummt auch kurz darauf wieder, weil der Anruf nun automatisch auf die Mailbox weitergeleitet wird.

 

„Danke, Papa. Du tust mir auch immer wieder weh. Du versprichst mir nämlich immer wieder, dass wir in den Zoo gehen oder ins Schwimmbad. Doch du machst es nie und wann hast du das letzte Mal dein Versprechen, dass du an meinem Geburtstag da bist und mit Opa und mir feierst, gehalten? Das weiss ich nämlich schon gar nicht mehr und du Mama bist dann auch meistens am Telefon und feierst nicht richtig mit. Da kannst du auch gleich in deinem blöden Büro am Computer hocken.“

 

Über die direkten Worte Yugis erstaunt sehen sich Naoko und Abe an, während Sugoroku nur stolz zu seinem Enkel blickt und jetzt etwas Goldenes in der Hand, die Yugi die ganze Zeit an seine Brust drückt, aufblitzen sieht. So ist das also. Sein Enkel hat wohl mit Yami gesprochen und holt sich jetzt den Mut, so offen zu sprechen, von dem Puzzlegeist.

 

Schliesslich räuspert sich Abe und ergreift diesmal das Wort. „Gut Yugi, wir haben es verstanden. Nur was willst du jetzt von uns? Wir können ja schliesslich nicht aufhören zu arbeiten und es ist ab und zu auch nötig, dass wir in unserer Freizeit mal etwas für die Firma erledigen.“

 

Im ersten Moment will Yugi wegen des harten Tonfalls seines Vaters zurückweichen, doch dann spürt er wieder dieses sanfte Pulsieren in seiner Hand und weiss, dass Yami bei ihm ist, auch wenn der ihm jetzt nicht mit Worten helfen kann.

„Ich weiss, aber ich will nicht mehr, dass ihr mir Sachen verspricht, die ihr sowieso nicht halten werdet und wenn wir zusammen weg gehen oder spielen, dann will ich nicht mehr, dass ihr immer an das Telefon geht. Denn dann müsst ihr das gar nicht erst machen. Dann gehe ich viel lieber mit Opa in den Zoo oder ins Schwimmbad oder spiele mit ihm.“ Fest sieht er seine Eltern jetzt an, die nach einem Moment nicken.

„Na gut, ich werde in Zukunft daran denken und verspreche dir, dass ich an den Wochenenden nicht immer gleich an das Telefon gehe, wenn wir etwas zusammen machen“, lenkt Abe schliesslich ein. „Wenn ich aber weiss, dass es dringend ist, dann werde ich die Anrufe auch weiterhin annehmen und dafür will ich im Gegenzug nicht mehr, dass du uns gegenüber so bockig bist. Hast du mich verstanden, Yugi?“, streng blickt er seinem Sohn direkt in die Augen. Doch zu seiner Überraschung senkt dieser den Blick nicht, sondern erwidert ihn mit einem Selbstbewusstsein, das er ihm nicht zugetraut hätte.

„Ist gut Papa. Wenn du dein Versprechen hältst, dann werde ich mich an das halten. Aber nur dann.“

 

Nachdenklich mustert Naoko ihren Sohn, der sich in den letzten Monaten so unglaublich verändert hat. Dies haben ihr sogar die Lehrer bestätigt, als sie vor den Ferien für ein Gespräch in der Schule gewesen ist.

„Gut, Yugi und ich verspreche dir, dass ich mir in Zukunft an deinem freien Nachmittag nur Zeit für dich nehmen werde und dann auch nur arbeite, wenn es wirklich sehr wichtig ist, aber das musst du dann auch akzeptieren.“

 

Zögernd nickt Yugi nun, denn das hört sich für ihn schon wieder fast wie eine Ausrede an, dass sie dann doch wieder keine Zeit für ihn hat. „Na gut, aber wehe, ihr beide arbeitet dann doch wieder andauernd. Dann habe ich euch nämlich nicht mehr lieb und spiele nur noch mit Opa und Yami.“

 

Bei den Worten kann sich Sugoroku ein Schmunzeln beim besten Willen nicht mehr verkneifen. Besonders die Blicke der anderen beiden sind einfach zu göttlich, dabei sollten sie doch inzwischen bemerkt haben, dass sich Yugi verändert hat.

„Na, das nenne ich mal eindeutige Worte und das noch vor dem Frühstück.“ Nun auf den Stuhl neben sich klopfend sieht er Yugi mit einem warmen Lächeln an. „Na komm, du hast doch sicher Hunger und dein kalter Kakao steht auch schon bereit.“

 

Sofort verändert sich Yugis ganze Haltung. „Au super.“ Mit einem strahlenden Gesicht setzt er sich neben seinem Opa hin und greift mit einer Hand nach seiner Winnie Puh Tasse. „Du Opa, kannst du mir bitte ein Brot mit ganz viel Honig machen? Sonst muss ich Yami loslassen und das will ich nicht.“ Bittend sieht er seinen Opa an, der schmunzelnd nickt.

„Natürlich und dann schneide ich es dir auch noch gleich in passende Stücke, dann kannst du es bequem mit einer Hand essen.“ Liebevoll fährt er seinem Enkel über den Kopf und kann jetzt auch sehen, dass er das grösste Puzzleteil in seiner Hand hält.

Nachdem er ihm das Brot geschmiert und in kleine Teile geschnitten hat, wartet er ungeduldig ab, bis Naoko und Abe sich mit ihrer üblichen Entschuldigung, dass sie noch etwas zu erledigen haben, aufgestanden sind.

Dabei fällt ihm auf, dass Yugi schon wieder enttäuscht den Kopf senkt. „Du musst jetzt etwas Geduld haben. Weisst du, sie müssen das jetzt erst ihren Chefs sagen, dass sie nicht immer sofort an das Telefon können. Gib ihnen also ein paar Tage Zeit und dann schau mal, ob sie sich an eure Abmachung halten.“ Tröstend legt er Yugi nun die Hand auf die Schulter.

 

Dieser hebt nun nachdenklich den Blick. „Wenn das so ist, dann haben sie Zeit, bis es wieder Sonntag ist, aber dann habe ich sie wirklich nicht mehr lieb, wenn sie ihr Versprechen nicht halten.“

Jetzt sieht er auf das Puzzleteil in seiner Hand. „Yami hat nämlich gesagt, dass es nicht gut ist, wenn man immer davonläuft, wenn man Angst hat und er hat mir versprochen, dass er bei mir ist, wenn ich das Teil in der Hand habe und er hat sein Versprechen auch gehalten. Dabei hat er es doch sooooooo viel schwerer als Mama und Papa, weil er sich doch auch noch gegen den bösen Geist wehren muss, wenn er nicht bei mir ist.“ Traurig fährt er mit dem Finger über das Auge, das dabei leicht zu leuchten scheint.

 

In seinem Versteck spürt Yami, dass sich die Präsenz des Kleinen irgendwie verändert hat. War sie vorher noch sehr unruhig, weshalb er seine Magie soweit es ihm möglich gewesen ist, zu ihm geleitet hat, ist sie jetzt viel ruhiger. Weshalb er sich jetzt wieder mehr auf seinen Gegner konzentriert, der ihn wohl schon wieder aufgespürt hat.

Fluchend springt er auf und will schon verschwinden, als sich eine Fessel aus dunkler Energie um seinen Knöchel legt.

Weil er genau weiss, dass er jetzt keine Chance mehr hat, ist es für ihn doch unmöglich aus diesen Fesseln zu entkommen, wenn er nicht gerade zu Yugi gezogen wird, lässt er jede Gegenwehr erlahmen und sieht nur trotzig zu dem Geist hoch.

 

„Habe ich dich endlich wieder erwischt und für deinen Widerstand wirst du jetzt büssen.“ Böse lachend schlingt der Geist noch weitere Fesseln um Yami, ehe er beginnt diesen wieder zu quälen.

 

Zähneknirschend lässt es Yami zu, dass sich die schwarze Macht seines Gegners einen Weg durch seinen Körper bahnt und ist dabei gleichzeitig erleichtert, dass die schwache Präsenz des Kleinen, die er trotzdem noch undeutlich spüren kann, ihn ein wenig von den Qualen ablenkt.

 

Von alldem merkt Yugi zum Glück nichts. Auch, dass das Teil in seiner Hand nicht mehr so stark pulsiert, wundert ihn nicht. Hat Yami doch gesagt, dass er viel Kraft braucht, um so bei ihm zu sein. Bestimmt ist sein Freund jetzt einfach nur müde und wenn er ihn braucht, dann ist Yami ja ganz bestimmt wieder da.

Darum konzentriert er sich jetzt voll und ganz darauf, seinem Grossvater beim Einräumen der Spiele zu helfen. So gut es eben mit einer Hand geht, will er doch Yami auf keinen Fall loslassen.

 

Am Abend kann es Yugi kaum erwarten, dass er endlich ins Bett darf und hat sich dann auch in Rekordzeit die Zähne geputzt und den Schlafanzug angezogen.

Bevor er jedoch ins Bett geht, legt er das Puzzleteil wieder vorsichtig in die Schatulle zurück. „Bis nachher Yami.“ Leicht fährt er mit den Fingerspitzen über den Deckel und legt sich erst dann mit Brownie im Arm ins Bett.

 

Erleichtert, dass die Qualen endlich ein Ende haben, bemerkt Yami den Sog, der ihn zu Yugi bringt.

In dem hellen Raum fällt er dann vollkommen erschöpft auf die Knie. Zwar will er sich vor dem Kleinen nicht anmerken lassen, wie beschissen es ihm geht, trotzdem lehnt er sich erleichtert gegen ihn, als er von ihm vorsichtig umschlungen wird.

 

„Yami? Hat dir der böse Geist etwa wieder wehgetan?“, besorgt sieht Yugi seinen grossen Freund an, der sich schwer atmend an ihn lehnt und die Umarmung zu geniessen scheint.

Fest nimmt er sich jetzt vor, dass er heute mal der Starke ist und schlingt seine Arme noch fester um ihn. „Ich bin ja da und wenn du willst, lese ich dir auch etwas vor, dann kannst du ein wenig schlafen.“

 

Bei den Worten kann sich Yami ein Lächeln nicht verkneifen. Vorsichtig, weil ihn jede Bewegung schmerzt, richtet er sich wieder ein wenig auf. „Das tönt gut. Aber zuerst sag mir bitte, wie es dir mit deiner Mama gegangen ist.“

Erleichtert, dass sich der Kleine durch seine Frage hat ablenken lassen, hört er ihm aufmerksam zu und legt ihm dann die Hände auf die Schultern. „Das hast du gut gemacht.“

 

Über das Lob seines Freundes stolz, strahlt Yugi regelrecht. „Danke und jetzt lese ich dir eine Geschichte vor.“

Nachdem er aufgestanden ist, hält er Yami die Hand hin und hilft ihm so aufzustehen.

In ihrer Kuschelecke zieht er ihn dann schon beinahe runter in die Kissen und legt ihm fürsorglich die Decke um die Schultern. „So und jetzt legst du dich hin und ich lese dir von dem gestiefelten Kater vor.“

 

Dem Kleinen zuhörend schliesst Yami die Augen und merkt zu seiner eigenen Überraschung wie er langsam aber sich er in den Schlaf hinübergleitet.

 

 

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Da hat Yugi seinen Eltern ja mal ganz direkt seine Meinung gesagt und die erkennen offensichtlich ihren Sohn nicht wieder.

 

Dafür versteht Sugoroku den Kleinen umso besser und kann sich wohl nur mit Mühe beherrschen bei dessen Ansprache nicht zu breit zu grinsen.

 

Was Yami angeht, der kann einem schon leid tun. Muss er doch noch ein paar Jahre durchhalten, bis er von Yugi befreit werden kann.

 

So, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und viele Grüsse aus Cardiff.

 

Eure mrs_ianto



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Pharao-Atemu-
2017-06-23T13:48:35+00:00 23.06.2017 15:48
Schön dass Yugi den Mut finden konnte Mut seinem Eltern zu sprechen. Das ist auch wichtig. Yami kann ja inzwischen schon recht gut deutsch. Das oder toll, da kann er sich noch besser mit Yugi unterhalten.
Yugi ist jetzt 10 oder?
Antwort von:  mrs_ianto
23.06.2017 15:50
Ja, Yami hat die Sprache schon sehr gut gelernt. Er hat ja auch einen geduldigen Lehrer.
Nein, noch ist Yugi 9 Jahre alt. Als er Yami kennengelernt hat, war er ja erst 8.

Antwort von:  -Pharao-Atemu-
23.06.2017 15:53
Aber er hat seinen 9Geburtstag gefeiert.
In diesem Kapitel steht betet das Yami seit 400 Nächten bei ihm ist daher dachte ich.
@.@“
Antwort von:  mrs_ianto
23.06.2017 15:54
Ja, den hat er gefeiert und der 10. Geburtstag ist auch nur noch zwei oder drei Kapitel weit weg. ;-)
Von:  Usaria
2017-06-22T20:23:08+00:00 22.06.2017 22:23
Huu, Yamis Einfluß auf Yugi macht sich allmählich bezahlt. Der kleine wird ja immer mutiger und selbstsicherer.
Antwort von:  mrs_ianto
22.06.2017 22:25
Hallo,

Ja, der Kleine wird deutlich selbstsicherer. Besonders wenn Yami so bei ihm ist.

LG mrs_ianto



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