Misunderstood von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 5: Fünf --------------- Wütend lief Takeru nach Hause. Dieser blöde Naoko machte einfach alles kaputt, in dem dieser Idiot sich nicht an den einfachen Plan hielt. Jetzt ließ er ihn tatsächlich auflaufen und versuchte ernsthaft bei seiner Hika zu landen, das durfte doch nicht wahr sein. Warum hatte er ihn nur gefragt? Er hätte einfach sagen sollen, dass er leider keinen Jungen gefunden hätte und schon wäre das Problem erledigt gewesen. Zornig stürmte er in sein Zimmer und schmiss sich aufs Bett. Er hatte so gehofft den zweiten Akt mit Hikari ansehen zu können. Er musste Kari alles über Naoko und sein falsches Spiel sagen. Er musste es einfach versuchen, aber wie? Was sollte er ihr denn sagen? "Hi Hika. Ich wollte nicht wirklich, dass du Naoko kennenlernst. Aber Ich hab ihn bezahlt, damit er so tut, als würde er dich gut finden, aber jetzt scheint er dich doch nett zu finden. Ach und die Karten hab auch ich bezahlt." Na super, dann würde sie ihn sicher vor lauter Freude um den Hals springen. Eine halbe Stunde verging, noch immer kam er nicht runter. Er schleppte sich ins Badezimmer und nahm eine kalte Dusche. Dass hatte er jetzt verdient. Als er zurück in sein Zimmer ging, blinkte sein Handy. Er nahm es hoffnungsvoll in die Hand. Kari hatte ihm geschrieben. „Oh bitte, bitte, schreib, dass er ein Idiot war“, murmelte der Blonde während er zügig seinen Nachrichteneingang überprüfte. Keru, du hast es wirklich geschafft, den perfekten Jungen für mich zu finden. Der Abend war einfach superschön :) Wusstest du, dass er auch eine Katze hat, die Mietzi heißt? Ist das nicht ein lustiger Zufall? Ich rufe dich morgen an. Lg Kari.< „Bitte?“ Fassungslos starrte Takeru auf sein Handy. Er hatte die Informationen die er Naoko über Hikari gegeben hatte vollkommen ausgenutzt und zu Eigen gemacht. Wie sollte er Kari das erklären? Ach, alles was ich über dich weiß, hab ich auf ein Schmierblatt geschrieben und es Naoko gegeben. Oh nein, das würde niemals im Leben gut ausgehen. Niemals, niemals, niemals. Er hatte zwar mehrmals versucht eine Antwort zu tippen, aber er konnte den Inhalt nicht versenden. So ließ er es einfach bleiben und legte sich in sein Bett. Schlafen klappte jedoch nicht ganz so wie geplant, da er viel zu wütend war. Auf sich. Auf Naoko und den ganzen Rest der Welt. – Da Takeru nachts nicht mehr in den Schlaf fand, sondern sich nur hin und her wälzte, entschied er sich am nächsten Morgen dazu, das Gespräch mit Naoko zu suchen. Er musste zugeben, dass er nicht mal wusste wo er überhaupt wohnte. Sie spielten zwar zusammen Basketball, aber er hatte keine Ahnung was er sonst machte und mit wem er seine Zeit verbrachte. Je mehr er darüber nachdachte, umso dämlicher kam er sich vor. Wie konnte er Kari nur Jemanden präsentieren, den er nicht mal wirklich kannte? Er rief einen seiner Mitspieler, der etwas mehr mit Naoko zu tun hatte, an. „Hey Tako, du ähm… kannst du mir sagen wo Naoko wohnt?“ „Hi T.K., warum willst du das denn wissen?“, fragte er überrascht nach. „Ähm, weil ich… Ich muss mir etwas zurück holen was mir gehört. Also?“ Tako hatte nicht länger vor, sich gegen den Basketballkapitän zu stellen und gab ihm die Adresse. Dankbar legte Takeru auf und war froh, dass Tako keine weiteren Fragen stellte. Er hatte zwar Naokos Handynummer, aber das musste er von Angesicht zu Angesicht mit ihm klären. Nach etwa zwanzig Minuten erreichte er die Straße, die er von Tako zugeschickt bekam. Er suchte gerade nach der passenden Hausnummer, als ihm der Schwarzhaarige ins Auge fiel. Dieser kam ihm gerade entgegen, während sein Blick auf dem Handy lag und ein verräterisches Grinsen auf seinem Gesicht lag. „Naoko!“, rief Takeru verärgert und näherte sich dem Schwarzhaarigen. Der sah auf, packte sein Handy weg und näherte sich ebenfalls völlig unbeeindruckt dem Blonden. „T.K., was verschafft mir die Ehre?“, fragte er fröhlich nach. „Das freundliche Getue kannst du dir sparen! Warum hast du dich nicht an unsere Abmachung gehalten?“, fragte er verärgert nach und kam gleich auf den Punkt. „Habe ich doch!“, erwiderte Naoko unbekümmert. „Ähm… Nein, ganz sicher nicht.“ „T.K., ernsthaft. Ich sollte Kari auf ein Date einladen. Erledigt. Ihr Komplimente gemacht. Erledigt. Dafür sorgen, dass sie sich wohl fühlt. Erledigt. Und nachdem sich das alles so gut angefühlt hatte und Kari allen Ernstes einen schönen Abend hatte, hast du wirklich gewollt, dass ich das alles wieder ruiniere und sie doch hängen lasse? Sorry, aber das habe ich nicht eingesehen. Ich wollte ihr nicht weh tun. Sie ist wirklich ein nettes und süßes Mädchen“, erklärte Naoko. „A-also. Wolltest du den Abend einfach nur in Frieden enden lassen?“ „Ja!“ „Puh, okay. Aber du lässt jetzt die Finger von ihr!“, beharrte Takeru erneut. „T.K., warum stellst du eigentlich solche Besitzansprüche an Kari? Sie ist doch gar nicht deine Freundin und deine Methoden sind sonderbar. Eigentlich wollte ich mich ja wirklich zurückhalten, aber jetzt wo ich Kari näher kennengelernt habe, habe ich mich dazu entschlossen herauszufinden wo das mit uns hinführt!“ „Wie bitte? Das ist nicht dein Ernst?“ „Und ob! Und wir wollen uns sogar nochmal treffen. Keine Sorge, ich habe ihr nichts von deinem komischen Plan erzählt und für sie bist du ein wahrer bester Freund!“, zwinkerte Naoko dem Blonden zu. Takerus Magen drehte sich um. Ihr bester Freund. „Und wenn du nichts sagst, sage ich auch nichts. Wie Kari wohl darauf reagieren würde, wenn sie erfahren würde, dass du mich bezahlt hast um sie abzuservieren?“, fragte Naoko grinsend nach. „So war das doch gar nicht“, versuchte sich Takeru zu rechtfertigen. „Hmm… das kann sie ja dann selber entscheiden“, erwiderte Naoko selbstsicher. „Sie würde dich dann auch hassen, weil du dich darauf eingelassen hast“, stellte Takeru fest. Naoko zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern. „Für mich ist sie nur ein Mädchen von vielen, wenn ich sie verliere, ist es mir egal, aber ist es dir auch egal?“, fragte Naoko interessiert nach und hob eine Augenbraue nach oben. Takeru war sprachlos, darauf konnte er nichts erwidern. Es ist zwar jetzt schon drei Jahre her, aber damals hatten sie sich schon mal so sehr gestritten, dass sie einen Monat nicht mit ihm geredet hatte. Das war sein schlimmster Monat und das wollte er nicht nochmal riskieren. Er schüttelte gedankenverloren seinen Kopf. Verdammt jetzt hatte dieser Naoko ihn auch noch in der Hand. Wie kam er da nur wieder raus? „Das hatte ich angenommen, also wir sehen uns dann am Montag“, verabschiedete sich Naoko von Takeru und ging grinsend an ihm vorbei. Takeru sah ihm ungläubig hinterher. Verdammt. Egal wie oft er das Szenario in seinem Kopf durchspielte. Er würde immer den Kürzeren ziehen. Kari würde ihm das nicht verzeihen. Wenn er so darüber nachdachte, konnte er es sich selber nicht verzeihen. Warum hatte er sich nur darauf eingelassen? Er hatte von Anfang an kein gutes Gefühl bei der Sache, aber jetzt? Er musste alles dafür tun, dass er Kari nicht verlor, aber er würde auch nicht zulassen, dass Naoko Kari zur festen Freundin machte, also musste er mit Kari reden und hoffen, dass sie ihm diesen Naoko irgendwie ausreden konnte. Es blieb ihm nichts anderes übrig als ehrlich zu ihr zu sein und vielleicht konnte sie ihn sogar ein wenig verstehen. Dann drehte sich der Schwarzhaarige nochmal zu dem Blonden um. „Keine Sorge, wenn ich sie ins Bett bekommen habe, gehört sie wieder ganz dir...“, grinste Naoko überheblich und öffnete die Haustür. „Du elender...“ Wutentbrannt lief Takeru auf den Schwarzhaarigen zu, dieser jedoch reagierte blitzschnell, schloss auf und knallte die Türe wieder zu, sodass der Blonde dagegen prallte. Naoko lachte sich schlapp, während Takeru zornig gegen die Türe hämmerte. Naoko winkte ihm nur provozierend zu, während er den Blonden ignorierte und hoch in seine Wohnung ging. – Taichi und Mimi waren bei Matt und Sora eingeladen. Die beiden jungen Männer wollten nochmal mit ihren Freundinnen über ihre Geschwister reden und gemeinsam fühlten sie sich irgendwie stärker. Sie kochten zusammen und Mimi und Sora ließen sich gerade auf dem Sofa nieder. Die beiden Jungs kamen mit einem Bier in der Hand dazu und setzten sich gegenüber auf den Fußboden. Taichi sah zu Yamato. „Fang du an!“, flüsterte er seinem besten Freund zu. „Wieso ich? Das war doch deine Idee.“ „Ja, aber Sora ist nicht so zickig und außerdem ist Takeru dein Bruder.“ „Und Kari deine Schwester!“, kam es gleich aus Yamato und rollte mit seinen Augen. „Was redet ihr zwei da? Ihr wisst schon, dass wir euch hören können!“, zischte Mimi dazwischen. Taichi sah verlegen zu Mimi und grinste entschuldigend, ehe er sich erhob. „Wir wollten nochmal mit euch reden.“ „Und worüber?“, fragte Mimi nach. „Darüber, dass ihr euch wirklich nicht in die Angelegenheiten von Kari und Takeru einmischt!“, erklärte der Braunhaarige. Mimi und Sora sahen sich kurz an, ehe sie sich nach hinten fallen ließen. „Ihr hattet wirklich vor, an eurem Plan festzuhalten, oder?“, hakte auch Yamato ungläubig nach und sah enttäuscht zu seiner Freundin. „Können wir es vielleicht kurz erklären? Vielleicht seid ihr dann ja auf unserer Seite“, bemühte sich Sora gleich um Frieden. Taichi holte gerade tief Luft und schüttelte seinen Kopf. „Erzähl!“, kam es da schon aus dem Blonden. Taichi sah sofort zu seinem besten Freund. „Alter!“ „Was denn? Es kann ja nicht schaden, es sich mal anzuhören“, beharrte Yamato. „Danke“, kam es strahlend aus Sora und lächelte Yamato an. Taichi rollte mit seinen Augen. „Weichei!“ „Ihr wisst ja sicher, dass Takeru ein Jungen für Kari finden soll und Kari ein Mädchen für Takeru, oder?“, fragte Sora nach. Die beiden jungen Männer nickten. „Na ja und wer passt besser zu Takaru als Kari? Fällt euch da irgendein Mädchen ein? Irgendeins dann teilt sie uns gerne mit und wir bringen sie nächsten Samstag zu dem Date“, erwiderte Mimi. „Was meint ihr damit?“ „Na ja. Kari hat uns um Hilfe gebeten ein Mädchen zu finden und wir denken, wenn wir es so anleiern, dass Kari an dem Treffpunkt erscheint und kein anderes Mädchen, dass auch die beiden endlich verstehen, dass sie zusammen gehören“, klärte Sora die beiden Männer auf. „Das geht niemals gut“, prophezeite Taichi und sah kurz darauf zu Yamato. „Siehst du? Ich sag doch, wir dürfen sie nicht aus dem Augen lassen.“ „Natürlich geht das auf. Wir sagen Kari natürlich vorher Bescheid, dass wir sie meinen. Ich weiß zufällig, dass Kari sich die Chance nicht nehmen lassen würde. Sie wartet doch eigentlich nur auf eine weitere Chance“, argumentierte Mimi und versuchte sachlich zu bleiben. „Hört zu, es ist ja nett, dass ihr euch so bemüht, aber die Beiden waren doch schon Tausendmal zusammen aus und bisher hat es auch nicht geklappt. Wie kommt ihr also darauf, dass es dieses Mal anders laufen könnte?“, fragte auch Taichi sanft nach. „Weil wir den ganzen Abend komplett durchgeplant haben. Ein Date wie es sich jedes Mädchen wünschen würde“, erklärte Mimi. „Nicht nur das. Wir kennen die beiden nun auch schon ewig und wissen auch, viele Punkte die die Beiden miteinander verbindet und wollen sie auf eine Art Schnitzeljagd schicken“, erklärte die Rothaarige ausführlich. „Die gepflastert ist, durch die verschiedenen Arten ihrer starken und besonderen Freundschaft“, ergänzte Mimi. „Und wenn sie es dann immer noch nicht verstanden haben, glaubt es mir, halte ich mich für alle Zeiten daraus“, erwiderte Sora bestimmend. Taichi und Yamato sahen sich an. „Ich finde es klingt jetzt gar nicht so übel“, murmelte Yamato. Auch Taichi musste zugeben, dass der Plan gar nicht mal so schlecht war. „Und ihr sagt Kari vorher Bescheid?“, fragte der Braunhaarige besorgt nach. „Natürlich“, versprach Mimi. „Sonst würde sie ja selber dort gar nicht erscheinen.“ „Na gut, dann führt euren Plan halt aus“, gab Taichi schließlich nach. Aufgedreht kreischten die Mädchen auf und klatschten sich ab. „Dafür spielen wir jetzt PS4 und machen euch fertig!“, bestimmte Taichi. „Das werden wir ja noch sehen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)