Misunderstood von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 3: Drei --------------- Takeru hatte so richtig schlechte Laune, er konnte es nicht fassen. Jetzt sollte er für Kari den perfekten Partner finden, dabei war er sich schon sicher wer perfekt zu Kari passen würde. Er und sonst keiner und dann schrieb sie ihm auch noch eine Kurznachricht, dass die Jüngere bereits das passende Mädchen gefunden hätte. So schnell? Wie konnte Kari so schnell ein passendes Mädchen für ihn finden. Er hatte doch schon so viele Verabredungen, aber nie war eine dabei mit der er sich dauerhaft eine Beziehung vorstellen konnte und Kari gelang es innerhalb von nur wenigen Tagen? Wie machte sie das nur? Und kannte er sie vielleicht auch schon? Das Ganze setzte ihn nur noch mehr unter Druck, weil er sich nun dazu verpflichtet fühlte für die Braunhaarige ebenfalls ein Date zu arrangieren, obwohl es das Letzte war was er wollte. Kari verkuppeln mit jemanden Anderem. Takeru traf sich mit seinem Bruder Yamato in einer Sushi Bar und hoffte, dass er ihm einen Tipp geben konnte. „Hey, sorry dass ich zu spät bin, die Bandprobe lief länger als geplant“, entschuldigte sich Yamato gleich, als er auf seinem Stuhl Platz nahm. „Kein Problem, bin froh, dass du so kurzfristig Zeit hast.“ „Na, das ist ja wohl kleine Frage. Was gibt es denn? Irgendwelche Probleme?“, fragte der Ältere etwas besorgt nach. Takeru schüttelte seinen Kopf. „Nein, oder doch.“ „Na los, rück raus mit der Sprache“, forderte der Musiker auf. Takeru rutschte unsicher auf seinem Stuhl hin und her. „Du hattest mir doch gesagt, ich solle Kari um ein Date bitte, weißt du noch?“ Yamato nickte „Hat sie etwa nein gesagt?“, schlussfolgerte der Ältere. „Nein, nicht so richtig. Sie hat mich eher darum gebeten ihr den perfekten Typen vorzustellen, während sie mir das perfekte Mädchen präsentiert und nächsten Samstag findet das Date schon statt“, fügte der Jüngere kurz die letzten Ereignisse zusammen und erklärte ihm wie es dazu gekommen war, dass sie sich gegenseitig einen Partner suchen sollten. Leicht zweifelnd sah der ältere der Brüder den Jüngeren an. „Warum müsst ihr nur alles so kompliziert machen? Es kann doch nicht so schwer sein jemanden um ein Date zu bitte. Ich dachte du willst sie?“ „Ja, ist ja auch so, aber ich bin unsicher ob diese Handaktion am Kinoabend wirklich eine Bedeutung hatte und jetzt diese -ich suche für dich und du für mich Sache- macht es nicht einfacher.“ „Und du hast ihren Vorschlag zugestimmt, warum denn nur?“, fragte Yamato nochmals nach. Es ergab in seinen Augen einfach keinen Sinn. Sowas von nicht. „Was sollte ich denn machen? Sie schien von der Idee geradezu begeistert zu sein“, grübelte der Jüngere niedergeschlagen. „Und jetzt soll ich dir helfen einen Jungen für Kari zu finden?“, mutmaßte der Ältere. Energisch schüttelte der Jüngere seinen Kopf. „Nein, um Gottes Willen. Das Problem das ich habe, wenn ich ihr jemanden vorstelle der total doof ist, denkt sie, dass ich sie nicht wirklich kenne und wenn ich ihr jemanden präsentiere den sie total toll findet, könnte sie sich tatsächlich in ihn verlieben. Was mache ich denn nur?“ Yamato grübelte eine Weile. Er wollte seinem Bruder wirklich helfen, aber das war gar nicht so einfach, da kam er auf eine Idee. „Du brauchst jemanden den du einweihen kannst, den Kari nicht so gut kennt und der dir vor allem nicht die Show stiehlt.“ Takeru musste darüber nachdenken und womöglich hatte sein Bruder Recht. Er fühlte sich bei dem Gedanken für Kari eine Show abzuziehen zwar alles andere als gut, aber wenn er sie nicht verlieren wollte, blieb ihm wohl nichts Anderes übrig. „Ich muss mir nur überlegen wie ich es anstellen soll“, murmelte der Jüngere. Immerhin war es das letzte was der Blonde wollte die junge Yagami zu verletzen. Einmal war sie so sauer auf ihn, dass sie einen Monat nicht mit ihm gesprochen hatte, das wollte er kein zweites Mal erleben. „Du? Ich muss leider schon wieder weiter, kommst du klar?“, fragte Yamato bei seinem Bruder nach. „Ja natürlich, Danke.“ Yamato stand auf, bezahlte zügig, verabschiedete sich von Takeru und verließ die Sushi-Bar wieder. Der Musiker sprintete mit seinem Gitarrenkoffer los, bog die nächste Straßenseite ab und krachte prompt mit Jemanden zusammen. „Hey!“, protestierte die laute und nur zu bekannte Stimme seines besten Freundes in seinem Ohr. „Sorry, war in Gedanken“, entschuldigte sich der Blonde. „Alles okay bei dir?“, fragte Taichi und der Blonde erzählte gleich was Takeru ihm gerade erzählt hatte. Nach kurzer Erklärung seufzte der Braunhaarige auf. Deshalb war Kari letztens so deprimiert gewesen. „Meine Güte, wie lange soll das mit den Beiden eigentlich noch hin und her gehen?“, fragte Taichi bei dem Blonden nach „Ich weiß es nicht“, erwiderte Yamato und sah den Braunhaarigen nachdenklich an, ob Taichi doch nochmal mit Mimi reden sollte? Gleich schüttelte er seinen Kopf. Nein, das war eine ganz schlechte Idee. „Und was ist mit dir los?“, wollte Yamato wissen, als er den Blick des Fußballers sah. „Nichts, ich glaube nur, dass unsere Freundinnen was aushecken wollten.“ „Oh nein, nicht schon wieder“, murmelte der Blonde. Er konnte sich noch zu gut an ihre Aktion von vor drei Jahren erinnern und auch an den Ausgang. „Keine Sorge, ich konnte es Mimi ausreden.“ „Gut. Wie sah der Plan denn eigentlich aus?“ „Keine Ahnung, ich wollte es gar nicht erst wissen.“ Yamato überlegte, sollte sie sich vielleicht doch… „Nein, wir halten uns da raus. Wir alle.“ „Meinetwegen, nur irgendwie tut mein Bruder mir leid.“ Taichi nickte. „Ich verstehe dich ja, aber wenn sie es nicht selber hinbekommen und wir wieder so ein Desaster veranstalten wie das letzte Mal führt das nur dazu, dass sie uns auf ewig hassen“, grübelte der Braunhaarige. Yamato musste seinem besten Freund zustimmen. Was für ein eigenartiger Tag! Nein auch er wollte nicht nochmals so ein Chaos erzeugen wie damals. „Ich rede auch nochmal mit Sora, aber eigentlich ist sie sehr vernünftig wenn deine Freundin meiner Freundin nicht permanent so einen Bären aufbinden würde.“ „Hey, das war damals Teamarbeit, sie haben beide Mist gebaut“, entgegnete der Braunhaarige gleich. „Schon gut, schon gut...“, erwiderte der Musiker schulterzuckend. Yamato wollte deshalb sicher nicht mit dem Braunhaarigen diskutieren. Nicht schon wieder. „Ich muss los, Sora wartet. Wir sehen uns.“ „Okay und rede wirklich nochmal mit ihr. Mir kam das gestern fast schon zu leicht vor, als Mimi so schnell nachgegeben hatte“, forderte der Fußballer und dachte gleich an seine Freundin. Er seufzte, er sollte auch nochmal mit Mimi reden. Ganz dringend. Takeru hatte sich nachdem Basketballtraining noch etwas Zeit gelassen und einen anderen Spieler seines Teams gebeten noch einen Moment zu warten, ehe er nach Hause ging. Nachdem sich alle anderen Spieler des Teams verabschiedet hatten und von der Turnhalle entfernten, wartete Takeru auf seinen schwarzhaarigen Teamkameraden. Naoko. Naoko kannte Kari natürlich auch, jedoch eher als Takerus Bekannte. „Also was gibt es denn noch wichtiges?“, fragte der Schwarzhaarige bei dem Kapitän nach. Kurz erklärte Takeru ihm worum es ging und welche Rolle er dabei spielen sollte. „Also verstehe ich das jetzt richtig, du willst, dass ich mich mit Kari verabrede und sie dann einfach sitzen lasse?“, fragte Naoko bei seinem Teamkameraden skeptisch nach. „Ganz genau, du bittest sie um ein Date zu einem Theater. Ihr Lieblingsstück das Schwanensee findet diesen Freitag statt, da wollte sie unbedingt hin“, erklärte der Blonde, während er seine Sporttasche schulterte und den Schwarzhaarigen neugierig ansah. Er hoffte, dass er ihm helfen würde. „Hmm… ich dachte sie ist deine beste Freundin?“, fragte Naoko irritiert nach. „Ist sie ja auch.“ „Klingt aber nicht so.“ „Ich will dass sie mit mir ausgeht, aber wir haben da… ach egal… auf jeden Fall. Sollst du ihr lauter Komplimente machen und sie zum Lachen bringen, damit sie sich wohl fühlt, aber dann während der Halbzeit sagst du ihr dann, dass du noch an deiner Exfreundin hängst und es deshalb leider nicht klappt“, erklärte Takeru seinem Mitspieler seinen Plan. „Ich habe keine Ex.“ „Du sollst ja auch nur so tun“, konterte der Blonde genervt. „Wie heißt sie denn?“, fragte der Schwarzhaarige nach. „Wer?“ „Na meine Exfreundin“, erwiderte Naoko unbekümmert „und wieso haben wir uns getrennt.“ „Ist mir doch egal“, seufzte Takeru, war er wirklich so blöd wie er sich gerade anstellte? „Hauptsache du gehst, bevor der zweite Akt anfängt und dann wird sie traurig sein und dann tauche ich auf und sie wird erkennen, dass sie nur mich braucht um glücklich zu sein. Jetzt kapiert?“ „Hmm… und was springt für mich dabei raus? Ich meine Schwanensee? ich breche ab“, jammerte Naoko verstimmt. „Du musst weder die Karten bezahlen noch sonst etwas. Ich übernehme das alles.“ Fordernd sah der Schwarzhaarige zu dem Blonden. „Und ich bezahle dich, jetzt zufrieden?“ Naoko nickte. „Mit dir mache ich wieder Geschäfte, Takaishi!“ „Hoffentlich so bald nicht wieder“, erwiderte Takeru und zog aus seiner Hosentasche einen Zettel, faltete ihn auseinander und reichte ihn an Naoko weiter. „Da steht alles drauf was Kari mag und was nicht, ihre Interessen und sogar ihre Wünsche“, erklärte Takeru. „Ließ es, damit du weißt worüber du dich mir Kari unterhalten kannst.“ Naoko nickte. „Meine Güte was für eine Arbeit. Ich verstehe nicht warum du sie nicht einfach direkt nach einem Date fragst?“ Takeru winkte ab. „Das tut nichts zu Sache. Wir machen es so wie besprochen, okay?“ Naoko nickte. „Meinetwegen.“ Takeru lächelte zufrieden, er verabschiedete sich von dem Schwarzhaarigem und ging danach in eine andere Richtung weiter. Etwas mulmig wurde dem Blonden bei dem Gedanken schon, aber er war sich sicher, dass sein Plan aufgehen würde. Kari musste nur erkennen, dass er es war der immer an ihrer Seite sein wird, dass er sie nie verlassen oder sitzen lassen würde. Ja, sie musste ihn nur sehen und zum richtigen Zeitpunkt am richtigem Ort sein und dann kann er ihr endlich sagen was er ihr schon so lange sagen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)