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Der Fehler ihres Lebens

manche Dinge sollte man sich gut überlegen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Würde mich sehr über eure Meinungen freuen =)
Viel Spaß beim Lesen ^^

eure Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich würde mich über ein, zwei Kommentare freuen =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Würde mich über eure Meinung freuen =D
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel widme ich LittleMarimo, die erraten hatte um wen es sich handelte und sich etwas aussuchen durfte =)
Ich hoffe, du hast es dir so in etwa vorgestellt <3

Euch allen nun viel Spaß beim lesen!!

eure Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Lasst mir gerne eure Meinung da, würde mich darüber freuen =) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Jetzt hat die FF sich vollkommen verselbstständigt XD
So hatte ich das gar nicht vor, mal sehen was für Überraschungen noch auftauchen werden =)

Habt auf jedenfall Spaß. Ich freue mich über eure Meinung Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und wieder ein neues Kapitel =)
Habt viel Spaß und lasst mir eure Meinung da

Lg =3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues hübsches Kapitel =)
Ich wünsch euch viel Spaß und freue mich über eure Meinung

Lg Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Freue mich auf eure Meinung =) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim neuen Kapitel =) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und diese Woche wünsche ich euch allen einen guten Rutsch!!
Kommt gut rein, aber verletzt euch nicht =D

Viel Spaß mit dem Kapitel
Bis damnächst^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues Kapitel und das erste in diesem Jahr =D

Habt viel Spaß. Ich freue mich auf eure Meinung

eure Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nur weil ich euch ärgern will, habe ich hier ein süßes Kapitel (das aus 2 Teilen besteht) wie es sich damals zugetragen hat XD
Wenn ihr es lest, versteht ihr was ich meine ;-)
Ich hoffe, ihr mögt es=)
Bis nächste Woche

eure Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wow... also das es nun so lang wird, hatte ich auch nicht gedacht XD
Aber was solls =D
Ich mag es ^.^

Ich hoffe, euch gefällt es auch =D
Freue mich auf eure Meinungen und jetzt viel Spaß mit dem Kapitel Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter gehts mit der Geschichte =)
Viel Spaß beim lesen. Ich freue mich über eure Meinungen.

eure Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Da bin ich wieder!!
Es geht ein wenig weiter =)
Ich hatte die letzte Zeit große Lust weiterzuschreiben und daran möchte ich euch natürlich teilhaben lassen^.^
Habt viel Spaß und teilt mir gerne eure Meiung mit
Eure Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Danke an euch alle, die diese Geschichte, favorisieren und Kommentieren =)

Habt viel Spaß mit dem Kapitel =)

Bis zum nächsten Mal =) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter=)

Ich wünsche euch viel Spaß und freue mich auf eure Meinungen <3

Eure Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben=)

nach gefühlten Ewigkeiten mal wieder ein Kapitel=)
Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, das es hier im Moment so stockend voran geht, aber ich habe momentan einfach kaum Zeit zum Atmen, aber bald habe ich Urlaub und hoffe, da mal aus allem rauszukommen, um wieder Kraft und Ideen zu tanken=)

Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen guten Tag.
Ihr fragt euch was das hier ist? Nun, endlich mal ein neues Kapitel... Ein Jahr hat es gedauert, bis ich endlich mal wieder weiter schreiben konnte. Denn vor einem Jahr war da einfach nichts mehr. Ideen/Lust einfach dahin... Und das tut mir leid. Ich hoffe, die folgenden Kapitel sind dem Vorgänger würdig. Ich werde versuchen wieder in meinen alten Rhythmus zu kommen, das ist mein Ziel, aber seid bitte nicht allzu enttäuscht, wenn es nicht immer klappt. Der Alltag lässt sich ja leider nicht auf Pause schalten ^^'
Ich würde mich freuen, wenn ihr noch Interesse an der FF habt und mir eure Meinung da lassen würdet =D
Wir sehen und lesen uns!
eure Maire Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein großes Dank geht an meine liebe Yumekahoko <3
Du hast mir sehr geholfen mit deinem Wissen =3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Leider mit einem Tag Verspätung =)
Aber gestern war so viel los, ich hoffe ihr verzeiht es.
Nächste Woche kommt das vorletzte Kapitel wie gewohnt am Mittwoch=)
Also bis dahin, bleibt schön fleißig am lesen ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich präsentiere das vorletzte Kapitel =)
Das dieser Tag einmal kommen würde, wow... Aber naja. Noch ist ja nicht aller Tage Abend.
Viel Spaß beim Lesen und bis nächste Woche =D Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben und einen schönen guten Abend.
Ich hätte niemals gedacht, das diese FF so umfangreich wird und doch hat sie nun ein Ende.
Ich hoffe, euch hat die Reise die Sanji, Zorro, Kid und Law machen durften/(mussten) gefallen (So sehr wie sowas einem eben gefallen kann ^^')
Über die ein oder andere abschließende Meinung würde ich mich sehr freuen.
Jetzt lass euch aber nicht weiter vom Lesen des letzten Kapitel abhalten.
Ich wünsche euch viel Spaß und bis bald =D
eure Maire Komplett anzeigen

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Prolog

Die langen gelb gestrichenen Flure, luden nicht gerade für ein längeres Verweilen ein. Doch musste er hier entlang.

Er beschleunigte seine Schritte, um sein Ziel endlich zu erreichen.

Er hasste es hier zu sein. Hasste den Geruch und auch die Bilder, die sich ihm immer boten, wenn er zufällig in eines der anderen Zimmer sah.

Er wünschte sich nichts mehr, als das er nie wieder hier her kommen musste. Doch dieser Wunsch würde ihm wohl für immer verwehrt bleiben.

Keiner seine Freunde wusste, was er hier tat. Niemand ahnte auch nur, das hier jemand lag, der ihm wichtig war. Keiner, außer einem.

Doch das wollte er auch nicht. Er schaffte das alleine. Hatte es versprochen. Er war immer für sie da. Und würde es auch immer sein. Egal was passieren würde.

Er schluckte bei diesem Gedanken und hoffte, das er ihn nicht irgendwann bereuen würde.

Er stoppte vor einer Tür und atmete tief ein. Langsam entließ er die Luft wieder, öffnete die Tür und trat ein.

„Hey.“

Leise schloss er die Tür wieder und ging zum Bett.

„Ich hab dir Blumen mitgebracht. Ich weiß ja, das du sie magst.“ Er lächelte leicht und wechselte die Alten mit den Neuen.

Niemand kam hier her. Seine Eltern waren Tod. Hatten diese Welt schon vor lange Zeit verlassen. Er machte ihnen keinen Vorwurf. Sie hatten ihm ein kleines Erbe hinterlassen, das nur leider schon fast ganz verbraucht war. Doch er ging arbeiten, das reichte für sein Leben. Den Rest brauchte er ja für etwas anderes.

„Behandeln sie dich gut? Ich hoffe doch. Du weißt ja, ein Wort von dir und ich geb denen saures“, lächelte er traurig über die Ironie seiner Worte und seufzte leise.

„Du weißt ja, das ich immer bei dir bin, auch wenn ich nicht hier bin, ja? Du musst also wieder zu mir zurückkommen", strich er über die blasse Wange.

„Lass mich hier nicht alleine...“

Er war nicht alleine, das wusste er. Er hatte viele Freunde, wahre Freunde. Doch es fehlte immer eine Person und diese lag hier. An Schläuche gekettet und im Koma liegend seit einigen Jahren.

Er lehnte seine Stirn auf die Andere und schloss die Augen. Kurz ließ er zu, das die Erinnerungen an früher, ihn durchfluteten.

Seufzend stellte er sich wieder aufrecht hin und sah auf die Uhr.

„Ich komme nächste Woche wieder.“, erklärte er. „Hab die Woche einiges zu tun. Auch an der Arbeit.“ Er zog die Decke zurecht und trat zurück.

„Bis dahin.“

Er verharrte noch einige Sekunden, dann drehte er sich um und verschwand aus dem Krankenhaus.

„Sanji!!“

Es war doch immer das Gleiche.

„Was!!?“

„Ich hab dir schon mal gesagt, das ich Milch im Kaffee will.“

„Das is alles?“ Der Blonde streckte seinen Kopf durch die Tür. „Bist du nicht im Stande, das selber zu machen? Du weißt doch, wo die Milch ist.“

„Theoretisch schon! Aber der Kühlschrank is leer. Und im Vorrat ist auch keine mehr.“

„Oh.“

„Ja oh. Wie wäre es mal mit Einkaufen.“

„Na hör mal, Zorro! Du bist groß genug, um deinen Arsch selbst in den Laden zu schwingen und einzukaufen. Das ist genauso dein Kühlschrank, wie meiner!“

Missmutig brummte Zorro. Sein Freund wusste doch, wie ungerne er in diese verwirrenden Läden ging. Da gab es viel zu viel Auswahl.

„Schreib mir auf, was wir brauchen und ich gehe, aber beschwer dich hinterher nicht, das ich wieder ganz andere Marken gekauft habe, obwohl das gleiche drin ist“, wehrte er sich also.

Sanji knirschte mit den Zähnen. „Na schön! Dann geh ich halt. Dafür machst du endlich mal das Auto fit! Die Reifen wechseln sich nicht von alleine.“

„Die Sommerreifen sind doch schon längst drauf.“

„Echt?“, sah der Blonde ihn überrascht an.

„Ja. Und bevor du fragst. Ölwechsel und kleine Inspektion sind auch gemacht. Der Wagen ist vollkommen ok.“

„Ok...“ Sanji nickte und kniff die Augen zusammen. Wenn es ums Auto ging, machte Zorro keinen Mist.

„Bringst du mir Bier mit?“, sah Zorro den Anderen fragend an.

„Wenns sein muss“, murrte er. Er mochte es nicht sonderlich, wenn Zorro zu viel trank. Das passierte besonders schnell mit Kid. Diesem Trunkenbold.

„Ach, jetzt wo ichs sag. Am Freitag kommt Kid her. Wir feiern nen bisschen.“

„Was denn?“

Zorro zuckte mit den Schultern.

„Ach nichts wichtiges.“

„Zorro!“ Sanji wusste genau, dass das Gegenteil der Fall war.

„Naja, ich bin befördert worden.“

„Echt!“ Sanji klappte sprachlos der Mund auf.

„Jo. Bin jetzt Industriemeister für Mechatronik.“

Stumm sah der Blonde ihn an. „Das is ja großartig!!“ Er warf das Handtuch, das er zum Geschirr abtrocknen noch in der Hand hatte zur Seite und sprang Zorro in die Arme.

„Ich bin stolz auf dich!“, küsste er ihn und haute ihm dann in die Seite.

„Wieso erfahre ich das jetzt erst?“

Zorro kratzte sich am Kopf. „Ist doch nix besonderes.“

„Pah! Nichts besonderes! Natürlich ist es das! Dafür hast du einen Wunsch frei!“

„Einen Wunsch!?“ Sofort begannen die dunklen Augen Zorros gierig zu funkeln. Er leckte sich über die Lippen.

„Nicht das, du Spinner“, lachte Sanji auf. „Ich meinte Essenstechnisch.“

„Oh.“ Leichte Enttäuschung schwang in seinen Worten mit. „Naja dann... Onigiri.“

Stöhnend warf Sanji seinen Kopf in den Nacken. „Nicht schon wieder. Gib's denn nichts anderes?“

„Nö.“

„Oh Mann.“ Er lachte leise. Was fragte er eigentlich. Zorro wünschte sich ja doch immer dasselbe.

„Also Onigiri.“

Die Antwort war ein nicken.

„Na schön.“

Er stahl sich einen zweiten Kuss und ließ von Zorro ab, um sich wieder dem Abtrocknen zu widmen.

„Musst du nicht bald los?“, sah Zorro auf die Uhr. „Es is kurz vor Elf.“

„Hab noch ein paar Minuten. Was ist mit dir?“

„Ich zieh mich jetzt um und geh los. Du brauchst ja den Wagen wegen Einkaufen.“

Sanji nickte und Zorro verschwand ins Schlafzimmer. Kurz darauf erschien er wieder bei dem Blonden und gab ihm einen Abschiedskuss.

„Bis später.“

Sacht strich Sanji ihm über die Wange. „Stell keinen Unsinn an mit Kid“, bat er noch und lächelte über Zorros verdrehte Augen.

„Bin dann weg. Bis heute Abend.“ Nochmals küssten sie sich, dann verschwand der Grünhaarige aus dem Haus und ließ seinen Freund mit lauter Aufgaben zurück.

„Jo Zorro.“

Angesprochener drehte sich zu der Stimme um.

„Hey Kid. Bist aber früh dran.“

„Lach nicht. Killer hat mich aus dem Bett geschmissen.“

„Guter Mitbewohner“, amüsierte Zorro sich darüber und bekam dafür einen Schlag auf den Arm.

„Meins ja nur gut.“

„Is klar. Pass auf, was du sagst“, murrte der Rothaarige und sie gingen los.

„Wie war dein Wochenende?“

„Ganz gut. Hab nur gelernt.“

„Tatsächlich?“ Überrascht sah Zorro ihn an.

„Ja Mann! Ich will den Abschluss, also muss ich auch was tun.“

„Finde ich cool, das du das durchziehst mit dem Fernstudium.“

Kid nickte. „Den Posten als Meister hast du ja verdient bekommen, ich will aber was anderes machen.“

„Schon klar.“
 

Da die Werkstatt nicht weit entfernt war, kamen sie dort schnell an.

„Hey Jungs.“

Marco, einer der anderen Mitarbeiter, hob grüßend die Hand. „Seid ja früh. Das is selten bei euch“, grinste er breit.

„Halt die Klappe Phoenix!“, knurrte Kid und starrte ihn finster an.

„Is ja schon gut“, wank er ab. „Beeilt euch besser. Herr Eisberg wartet oben“, zeigte er zu dessen Büro.

Zorro und Kid sahen sich fragend an, nickten dann aber und stapften die Treppe nach oben.

Leicht klopfte der Grünhaarige gegen die Tür, dann wurden sie mit einem, „Ja“ herein gebeten.

Sofort öffnete er die Tür und sie traten ein.

„Morgen Chef.“

„Mojen.“

„Setzt euch bitte“, wand der Mann sich an die beiden und nickte ihnen zum Gruß zu. Ohne viele Worte kam er gleich zum Punk, als die beiden saßen.

„Ich bin sehr zufrieden mit euch beiden. Zorro, du hast deine Weiterbildung zum Meister bestanden und Kid du bist auch bald fertig“, nickte er anerkennend. „Wenn ihr so weiter macht, seid ihr mir bald zu teuer zum Bezahlen“, sah er sie ernst an.

Kurz warfen die beiden sich unsichere Blicke zu, ehe Herr Eisberg begann schallend zu Lachen. „Keine Sorge, keine Sorge. Zwei so gute Leute wie euch, lasse ich sicher nicht freiwillig gehen. Pauly, Lucci und die Anderen würden mir wohl den Kopf abreißen, wenn sie das hören würden.“

Kid grinste breit. „Stimmt wohl. Die haben ja die neue Werkstatt nur übernommen, weil sie wussten, dass wir hier sind.“

Zorro nickte zustimmend.

„Das ist wahr, Eustass und ich möchte das nicht bereuen“, verschränkte ihr Chef die Finger. „Ihr habt euch wirklich gut gemacht. Als ich euch das erste Mal gesehen habe, war ich sicher, das ihr nicht mal einen Monat hier bleibt. Und jetzt? Jetzt sind es schon gute 8 Jahre. Bei jedem von euch.“ Er schmunzelte. „Das war eigentlich schon alles, was ich wollte. Ihr könnt jetzt an die Arbeit gehen.“

Die beiden erhoben sich und gingen zur Tür.

„Ach und noch etwas“, hielt sie der Blauhaarige dann doch noch auf. „Ihr bekommt beide eine Gehaltserhöhung, fürs gute Arbeiten. Die Kunden sind äußerst zufrieden mit euch.“

„Danke Boss.“

„Danke, Herr Eisberg.“

Sie verschwanden aus dem Büro und Kid haute seinen Kumpel an.

„Das hört sich verdammt gut an, oder? Du kannst es brauchen.“

„Klappe Kid! Geht keinen was an!“, knurrte Zorro ihn an und sah sich um. Das sollte bloß keiner mitbekommen.

„Schon klar. Is ja gut. Mein ja nur.“

Sie gingen wieder in die Werkstatt und wurden von ihren Kollegen herzlich empfangen und beglückwünscht für die gute Leistung.

Sie bedankten sich artig und begannen gute 20 Minuten später mit der Arbeit.
 

„Endlich Schluss... irgendwie war heute der Wurm drin, bei den Leuten“, hob Zorro sein Bier an die Lippen.

„Stimmt. Hatten viele einen Platten. Kommt ziemlich selten vor, aber Geld ist Geld“, zuckte Kid mit den Schultern und trank seine Flasche auf Ex aus.

Kurz sah er sich um und beugte sich näher an Zorro. „Wann reden wir weiter?“

„Morgen. Heut muss ich Heim. Sanji kocht wegen der Beförderung.“

„Verstehe.“ Ernst sah der Rothaarige ihn an. „Wir ziehen das aber wirklich durch, ja? Du weißt, ich helf dir da ohne murren.“

„Klar“, nickte er. „Dafür bin ich dir dankbar. Hab es bisher ja nur dir erzählt. Sanji weiß es immer noch nicht.“

„Krass... Ich mein, ihr kennt euch jetzt schon 8 Jahre und... gerade das weiß Blondie immer noch nicht. Dabei ist dir das so verdammt wichtig.“

„Das ist wahr..“ Zorro seufzte. „Es ist ja nicht so, dass ich ihm nicht vertraue, aber.... das wäre doch wirklich eine Sache, die ihn eher belasten würde.... Er hat schon so viel mit seiner Arbeit zu tun.“

Kid lachte spöttisch. „Ernsthaft Mann. Wenns um deinen Kleinen geht wirst du voll weich.“

„Halt die Schnauze. Ich liebe Sanji eben.“

„Ich weiß, Zorro“, nickte der Rothaarige. „Manchmal beneide ich dich ja darum. Aber eigentlich finde ich das frei sein nicht wirklich schlecht.“

Zorro verdrehte die Augen. „Du springst von einem Bett ins Andere. Ich hab da lieber meine Sicherheit und nur einen.“

„Weichei.“

„Penner. Irgendwann verknallst du dich auch noch und du wirst dir daran die Finger verbrennen“, beschwor Zorro ihm und stellte die Flasche weg.

„Wir treffen und dann morgen Mittag hier.“

„Alles klar. Schönen Gruß an Blondie.“

„Mach ich. Bis dann.“ Zum Abschied hob Zorro die Hand und verschwand aus der Werkstatt.

„Setz dich. Das Essen ist gleich fertig.“

„Ok.“

Nachdem Zorro daheim angekommen und herzlich von Sanji begrüßt worden war, hatte er sich frisch gemacht und setzte sich nun an den Küchentisch. Sein Magen knurrte schon vor Vorfreude auf seine Lieblingsspeise. Sanji machte sie aber auch einfach viel zu gut.

„Wie war dein Tag?“, lehnte er seinen Kopf auf die Hand und sah zur Küchentür.

„Gut. Jeff hat eine große Feier angenommen, bei der ich Hauptkoch sein soll. Ich komm meinem Traum Souschef zu werden immer näher und irgendwann...“ Sanji erschien beim Tisch, die Hände mit einer großen Platte beladen. „Werde ich Chef de Cuisine sein“, erklärte er mit strahlenden Augen und stellte das Essen ab. „Ich hoffe, es schmeckt dir“, setzte er sich und goss sich und Zorro etwas zu trinken ein. „Guten Appetit.“

„Guten.“

Zorro langte herzlich zu.

„Weißt du...“, sah er kauend zu dem Blonden. „Wenn du schon Chef werden willst, dann besser in deiner eigenen Küche.“

„Meinst du? Ich weiß ja nicht. Jeff ist ein verdammt guter Lehrer..“, sah Sanji ihn überlegend an.

„Ach komm, du weißt doch schon alles von ihm und noch viel mehr. Du könntest das Baratie bestimmt schon alleine leiten.“

Sanjis Wangen wurden, dank des Komplimentes, leicht rot. „Danke.“

„Is nur die Wahrheit.“

Der Blonde lächelte ihn an. „Schmeckt's dir?“

„Ja“, nickte er und beugte sich vor. „Darf ich mir auch eine Nachspeise wünschen?“, raunte er ihm zu. Hart musste der Jüngere schlucken und nickte. Er wusste was jetzt kommt!

„Dann will ich dich vernaschen.“

Zittrig atmete Sanji aus und nickte schnell. „Ja!“, keuchte er leicht.

„Gut. Dann lass uns erst fertig essen.“ Zorro lehnte sich zurück und aß in aller Ruhe genüsslich auf.

Wenige Minuten später waren sie fertig und Sanji sprang auf. „Ich mach schon! Geh du schon vor!“ Schnell räumte er den Tisch ab und man vernahm gepolter in der Küche.

Zorro grinste wissend, stand auf und schlenderte ins Schlafzimmer.

„Das wird ein Spaß.“ Heute würde er seinen Freund so richtig verwöhnen. Er zog sich aus und machte sich bereit seinen Freund zu empfangen.
 

„Oh Mann...~“, schnurrend kuschelte Sanji sich an ihn. „Ich weiß gar nicht, wie du das immer machst.“

„Persönliches Geheimnis“, grinste er.

„Blödmann“, kniff er den anderen in den Hintern. „Ich liebe dich.“

Zorro grinste noch breiter, als ohnehin schon. „Ich dich auch, mein kleiner Engel.“

„Nenn mich nicht so! Bin kein Weib!“, beschwerte Angesprochener sich leicht.

„Schon gut, schon gut. Ich lass es ja“, lachte Zorro erheitert. „Übrigens, schönen Gruß von Kid.“

„Danke...“, nuschelte er. „Wie geht’s dem so?“ Nicht das er es wirklich wissen wollte, aber er wusste das Zorro den Rothaarigen ganz gerne mochte.

„Gut. Er ist mit seinem Studium fast durch.“

„Mh.. Hätte nicht gedacht, das er das durchhält.“

„Stimmt“, nickte Zorro. „Aber wenn er was will, dann macht er auch was für.“

„Merkt man.“ Sanji gähnte hinter vorgehaltener Hand und streckte sich.

„Anstrengender Tag?“

„Ja.... bin ziemlich müde....“

„Wollen wir noch duschen? Oder lieber Morgen früh?“

„Morgen früh.“ Würde Sanji immer leiser. „Zu müde.“ Er kuschelte sich enger an Zorro und schlief ein.

Der Grünhaarige lächelte und strich durch das blonde Haar. Sanji war einfach zum niederknien. Er drehte sich leicht und machte das Licht aus, dann machte er es sich bequem und schlief ebenfalls schnell ein.

„Also? Wie wollen wir es anstellen?“

Zorro kratzte sich am Kopf. „Gute Frage... Ich mein, so einen groben Plan hab ich ja, aber... Die werden da bestimmt überall Kameras haben. Wir müssen uns erst einmal überlegen, wie wir reinkommen.“

„Stimmt..“

„Außerdem muss ich am Abend sofort wieder Heim. Sonst merkt Sanji noch was.“

„Das is auch wahr. Willst du ihm echt nichts sagen? Ich mein, er is doch dein ein und alles“, versuchte Kid es zum wie vielten Mal auch immer.

„Nein! Und ich werde meine Meinung nicht ändern. Wenn alles gut geht, ist immer noch genug Zeit es ihm zu sagen.“

„Hoffen wir mal... nicht das er das als Vertrauensbruch oder so ansieht.“

Zorros böser Blick traf ihn.

„Ich mein ja nur. Aber naja, du solltest ihn besser einschätzen können. Hast ihn ja dauernd an der Backe.“

Der Grünhaarige brummte. „Also wir wissen, wo wir hin müssen und ein Auto haben wir auch... Aber dann, wie soll's weiter gehen?“

„Mh..“ Auch Kid grübelte weiter.

„Hey!!“ Marco erschien bei den beiden. „Ihr könnt später weiter flirten! Jetzt gibt’s erst einmal Arbeit zu tun. Bewegt euch. Zack zack!!“

„Haha. Mach hier keinen auf Boss. Ich bin mit dir auf, Marco!“

„Ich weiß, Zorro. Los jetzt. Es is ne Lieferung gekommen. Ihr bringt die Autos weg, ich kümmre mich um die Werkstatt.“

„Alles klar.“

Kid und Zorro traten nach draußen und besahen sich den LKW mit den ganzen Neuwagen.

„Coole Schlitten“, nickte Kid anerkennend und sah mit glänzenden Augen auf die Autos. „Wer die kauft, hat Bares.“

„Kann sein. Komm jetzt.“ Der Grünhaarige ging voran und löste den ersten Gurt. „Nimmst du die andere Seite??“

„Klar.“ Kid verschwand auf die anderen Seite. „Geile Felgen oder? Die sind doch bestellt, was meinst du?“

„Mhmh.“ Zorro zerrte an seinem Gurt. Dieser wollte nicht. Nach einigem Zureden löste er sich und er konnte die Reifensicherung lösen.

„Bereit?“

„Klar. Ich lass die Klappe Runter.“, stimmte Kid zu und trat zum Ende des LKW. Sie hatten das alles schon so oft gemacht, reine Routine.

Umso geschockter war Zorro, als er von Kid plötzlich einen Schmerzschrei vernahm.

„KID!?“
 

„Ah! FUCK!!“, kam es fluchend von der anderen Seite.

„Kid, verdammt! Was is los?“ Er stellte die Sicherung wieder ein und rannte um den Hänger herum zu seinem Kumpel.

„Scheiße!!“ Er erstarrte kurz und kniete sich dann zu dem Anderen.

Kids linker Arm, klemmte zwischen Klappe und Hänger.

„Was hast du gemacht!?“, fuhr Zorro ihn aufgebracht, aber nicht böse an.

„Ah Scheiße!! Keine Ahnung. Der beschissene Sicherungsgurt lag im Weg. Ich bin gestolpert und mit der anderen Hand auf den Startknopf gekommen!“, erklärte er keuchend und kniff die Augen zusammen. Das sah gar nicht gut aus.

„Ich ruf den Notarzt!!“

Kid nickte nur knapp, versuchte seinen Arm nicht zu sehr zu bewegen. Zorro stand auf und eilte ins Gebäude, um sich das Telefon zu schnappen und den Notruf zu wählen. Nachdem er das erledigt hatte, rannte er wieder zu Kid.

„Notarzt kommt gleich. Halt durch, Mann!!“ Er kniete sich weiter zu ihm. Um Kid hatte sich beunruhigend viel Blut gesammelt.

„Was machst du auch fürn Mist! So was is dir noch nie passiert!“

„Ich weiß...“ Kid biss sich auf die Lippe. „Fuck Zorro! Das tut verdammt weh!! Wie sieht mein Arm aus?“ Kid selbst saß an den Reifen gelehnt da, sein Arm unnatürlich nach hinten verbogen.

Zorro wagte nicht zu Antworten. Was hätte er auch sagen sollen.

Kids Arm war total eingequetscht. Es sah schon fast so aus, als würde er gar nicht mehr an der Schulter hängen.

Zum Glück vernahm er im selben Moment, die Sirenen des Krankenwagens.

„Bin gleich wieder da!!“ Er sprang auf um den Ärzten die Richtung zu weißen.

„Mach hinne!!“, rief Kid mit Schmerz verzehrten Gesicht nach.

Zorro nickte nur leicht und wank den Transporter zu sich.
 

Dann ging alles ganz schnell, die Männer hielten vor Kid, kümmerten sich schnell und effizient um ihn und brachten ihn nach der Befreiung ins Krankenhaus.

Zorro stand bei all dem nur Tatenlos daneben, was hätte er auch tun solln? Er hätte nur im Weg gestanden.

„Ich komm später vorbei!!“, rief er seinem Kumpel jedoch noch nach. Er fühlte sich unfassbar nutzlos.

„Zorro?“ Herr Eisberg trat zu ihm. „Ich glaube, du machst jetzt besser mal Feierabend. Das hat dich doch sehr mitgenommen.“ Tröstend legte er eine Hand auf dessen Schulter. Da Zorro vorhin so aufgelöst ins Lager gerannt gekommen war, hatte er alles mitbekommen.

„Ja...“ Entkam es Zorro brüchig. Er konnte noch immer nicht glauben, was eben geschehen war, obwohl er alles ganz genau hatte mit angesehen.

Kid, wieso passierte das Kid?

„Verdammt...“

„Komm am Donnerstag wieder. Ruh dich Morgen aus. Das geht in Ordnung.“

„Danke Boss...“, nickte er leicht benebelt und ging seine Sachen holen, um dann nach Hause zu verschwinden.

Er hatte Schmerzen.

Überall Schmerzen.

Besonders von seiner linken Körperhälfte strahlte der Schmerz extrem.

Stöhnend, öffnete Kid seine Augen und blinzelte, wegen des hellen Lichtes, das den Raum erhellte.

„Sieh an.“ Erklang eine ihm fremde Stimme. „Herr Kid? Schauen Sie zu mir.“

Mit Mühe drehte er seinen Kopf nach rechts, um den Mann anzusehen. Das Erste was Kid erkannte, war weiß. Scheinbar war es ein Arzt und trug einen dieser Ärztekittel.

„Wo..?“

War das seine Stimme? So kratzig und lahm, hörte er sich doch nicht an?! Irgendwie klang es, als wäre er auf Drogen.

„Sie sind im Krankenhaus, Herr Kid. Sie hatten einen schweren Unfall. Wir mussten Ihnen Ihren Arm amputieren“, erklärte der Arzt und sah sich die Akte erneut durch.

„Wir konnten ihn nicht mehr retten. Bei ihrer Arbeit ist Öl ausgelaufen und in ihre Blutbahn geraten. Es tut mir sehr leid.“ Er wirkte aufrichtig, aber trotzdem unbeteiligt.

Es war ja auch nicht sein Arm, der fehlte!!

Kid wurde immer Klarer. Ihm fehlte ein beschissener Arm!! Verdammt! Wie sollte er denn jetzt weiter arbeiten?? Konnte ihm das jemand sagen? Sein Blutdruck stieg gefährlich.

„Herr Kid?“ Verlangte der Arzt erneut seine Aufmerksamkeit. „Bleiben Sie ruhig. Nicht aufregen.“

Was wollte der Typ?? Er und ruhig bleiben??? Er war die Ruhe in Person!!

„Herr Kid!! Verdammt.“

Kurzerhand wurde Kid die Wärme der Decke genommen und eine Spritze in seinen anderen, noch vorhandenen Arm gedrückt.

Sofort fühlte er sich leichter und gut. So berauschend hatte er sich noch nie gefühlt.

'Ein Nickerchen ist nicht schlecht..', dachte er grinsend und schlief ein.
 

„Meinst du, er wacht gleich auf?“

„Na, das hoffe ich doch.“

Seufzend wurde ein Stuhl zurück gezogen und sich gesetzt.

„Hoffen wir das Beste.“

„Mhmh...“

„Das wird schon Zorro. Deine Schuld ist es nicht. Das weißt du.“

„Jaja.“

„Zorro!“

„Mann.....“, murrte der Rothaarige dazwischen. „Kann man hier nicht mal schlafen?“, kam es genervt und noch halb schlafend von ihm.

„Kid!!“ Sofort war Zorro bei ihm am Bett. „Kumpel!! Du bist wach. Scheiße Mann!! Wie geht’s dir?“

„Dank euch bin ich wach“, stellte er klar. „Wie soll's mir schon gehen? Bin jetzt ein Krüppel! Mir fehlt da was.“ Er nickte zu seiner linken Seite. Zorros Blick flog dorthin, wo eigentlich ein Arm hätte sein müssen.

„Fuck... Es tut mir leid...“

„Is doch nicht deine Schuld.“

„Das! Sag ich ihm auch als“, kam es von Sanji.

„Ah... Blondie..“

„Tomate...“ Entgegnete dieser trocken.

Kid schmunzelte. Das mochte er an dem Blonden. Er bot ihm immer Kontra.

„Was machst du nur fürn Blödsinn?“ Sanji stand wieder auf und kam zur anderen Seite.

„Kannst du dich erinnern, was passiert ist?“ Wollte er dann wissen.

„Nicht so ganz.“ Verneinte Kid und seufzte. „Ich weiß nur noch, das es höllische Schmerzen waren...“

„Jetzt hast du keine?“, fragend sah Zorro ihn an.

„Ne gerade nicht.“

„Ok?“

„Das liegt an den Medikamenten, die sie ihm geben, Zorro.“, belehrte sein Freund ihn. „Ist doch klar.“

„Alter Klugscheißer“, nuschelte er und Sanji lachte leise.

„Wie lang bin ich schon hier??“ Verlangte der Rotschopf zu wissen.

„1 ½ Tage.“

„Aha?“ Da nahm es einer aber ganz genau. Dafür fühlte er sich schon erstaunlich gut. Dass das alles erst gestern passiert war. Aber Sanji hatte wohl recht, lag wohl alles nur an dem Zeug, das sie in ihn pumpten.

Der Blonde nickte. „Als ich vorhin Heim kam, saß Zorro ganz neben der Spur, auf dem Sofa. Er erzählte mir was passiert ist.... ich hab mir echt Sorgen gemacht“, schimpfte er leicht. Auch wenn er mit Kid nicht mehr viel zu tun hatte. Er war jetzt Zorros bester Freund und als solcher, sollte er noch ein wenig da bleiben.

„Sehr nett, Fräulein“, grinste Kid spöttisch, doch war er wirklich dankbar. Er hatte sonst niemanden, der sich hätte Sorgen machen können.

„Idiot“, schmunzelte Sanji zurück und setzte sich wieder. Er wollte Zorro und Kid ihre Ruhe geben.

„Und... die konnten deinen Arm echt nicht mehr retten?“ Begann sein Freund von vorn.

„Ne..“

„Scheiße..“

„Kannst du laut sagen. Weiß aber nicht mehr, was der Grund war, wieso er weg musste...“
 

Zorro nickte. „War denn schon einer der Weißkittel bei dir?“

„Ja. Keine Ahnung wann und was er gesagt hat...“ Er zuckte mit der Schultern und verzog prompt das Gesicht. „Mist!“, fluchte er leise und sah zu seinem linken Arm. Wieso zog das denn jetzt bitte?? Da war doch gar nichts mehr!?

„Was ist?“

„Nix. Zieht nur wie Sau.“

„Oh... Sollen wir nen Arzt holen?“

„Quatsch, geht schon. Halb so schlimm.“

Zorro nickte und im selben Moment öffnete sich die Tür.

„Oh... Gäste...“ Der Mann stockte kurz. „Guten Tag. Ich bin der zuständige Arzt. Mein Name lautet Doktor Trafalgar, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie“, stellte er sich freundlich, formell und doch eher teilnahmslos vor.

„Tag“, nickte Sanji ihm zu, Zorro schwieg mit verschränkten Armen.

„Hallo Doc“, sah Kid zu diesem.

Der Schwarzhaarige trat zum Bett.

„Wie fühlen Sie sich, Herr Kid.“

Sanji prustete los.

Kid warf ihm einen bösen Blick zu.

„Ist etwas?“, sah der Arzt kurz zu dem Blonden.

„Nein!“, kicherte dieser. Fragend sah der Mann zurück zu Kid.

Murrend gab er zu, das er lieber nur Kid genannt werden wollte, auch wenn das eigentlich nur sein Nachname war. Zorro verdrehte die Augen.

„Wie Sie wollen.“

Scheinbar hatte der Arzt damit keine Probleme.

„Danke...“

„Also? Wie fühlen Sie sich?“, wiederholte er seine Frage und besah sich seinen Patienten.

„Geht... mein Arm schmerzt... obwohl er nicht mehr da ist..“

„Das ist normal. So etwas nennt man Phantomschmerzen“, klärte der Arzt ihn auf.

„Geht das irgendwann weg?“

„Nicht 100%. Ihr Körper wird immer denken, das da noch ein Arm ist, doch das Gefühl lässt nach und außerdem, kann man Abhilfe schaffen.

„Abhilfe?“

„Genau. Eine Prothese.“

„Ach?“

„Es gibt sehr gute Prothesen, wenn sie sich den Flyer mal durchlesen möchten?“ Er reichte ihm diesen. Kid hob langsam seine Hand und griff nach dem Papier.

„Wieso konnte mein Arm nicht gerettet werden?“

„Ihr Körpergewebe wurde bei dem Unfall zu stark gequetscht und Sie erinnern sich an das Öl?“

„Öl...“, stimmt da war was. Schmieröl...

„Lesen Sie sich alles in Ruhe durch, wenn Sie Fragen haben, klingeln sie einfach nach mir.“

„Mhmh“, brummte er leicht und sah sich den Mann wieder an. Leicht runzelte er die Stirn. Waren das etwa Ohrringe? Und... Tattoos? So was durfte Arzt werden? Schlecht sah er ja nicht aus, keine Frage aber... Arzt?

„Ist etwas?“

„Nein... alles gut.“

„Ich verabschieden mich nun wieder. Und einen Rat an die Herren. Das Abendessen wird gleich verteilt. Sie sollten gehen, denn die Besuchszeit ist dann auch zu Ende“, informierte er die anderen Beiden. „Bis Morgen He... Kid“, lächelte er gezwungen und verschwand.

„Der is ja komisch drauf...“

„Da hast du recht.“ Sanji stand auf und nahm ihre Taschen. „Wir kommen morgen wieder, ok? Sollen wir dir irgendwas von Daheim mitbringen?“

„Ne... sagt nur Killer Bescheid.“

„Mach ich“, kam es von Zorro. „Bis morgen Kid. Bau keinen Mist, ruh dich gut aus.“

„Alles klar. Bis Morgen“, nickte er und sah ihnen nach.

Schwer ließ er seinen Kopf wieder aufs Kissen fallen. Was machte er denn jetzt?

„Meinst du das wird wieder?“

„Klar. Kid lässt sich doch von so was nicht aufhalten. Er ist ein Kämpfer.“

„Das stimmt. Ob er sich für eine Prothese entscheidet? Arbeiten könnte er damit bestimmt...“

„Denke ich auch. Ist halt nur nicht billig, so was. Da steckt ja einiges an Technik drin.“

Zustimmend nickte der Blonde und schloss die Tür auf.

„Willst du dich etwas ruhen oder gehst du zum Kendo?“

„Werd wohl zum Kendo gehen. Muss mich etwas ablenken.“

„Ok. Ich werd dann an die Arbeit gehen... oder soll ich dich begleiten?“

„Bin ich nen Kind oder was? Bemutter mich nicht so, verdammt!“

Sanji blies die Wangen auf und stapfte davon. „Idiot!“, nuschelte er noch.

Da machte man sich Sorgen und dann wurde einem das gleich Übel genommen!

„Sanji....“, seufzend folgte der Grünhaarige ihm. „Komm schon.. Ich hab's nicht so gemeint.“

„Hast du wohl.“

„Sanji...“ Er umarmte ihn von hinten. „Sei nicht sauer, ja?“, bat er leise und küsste ihn auf den Hinterkopf.

Kurz behielt Sanji sein Schmollmund bei, ehe er dann Aufgab und sich in der Umarmung umdrehte.

„Ich bin nicht sauer.“

„Danke.“ Zorro lehnte seine Stirn an die des Kleineren. „Ich bin irgendwie fertig.. wegen dem was mit Kid passiert ist. Ich hab mich so unnütz gefühlt, konnte ihm nicht helfen..“

„Du warst nicht unnütz. Du hast den Krankenwagen geholt, außerdem bist du jetzt für ihn da. Wie ein guter Freund eben. Er braucht dich jetzt“, lächelte er ermutigend.

Dankbar nickte Zorro und drückte dem anderen einen Kuss auf.

„Bist du Morgen früh wieder da?“

„Ja. Mach du nicht so lange beim Kendo.“

„Ja Sir.“

Sanji grinste und sie lösten die Umarmung. „Bis morgen“, gab er ihm einen Abschiedskuss und verschwand zur Arbeit.
 

„HA!!“, keuchend ließ Zorro seine Arme sinken und stellte sich wieder richtig hin.

„Gut gemacht. Du warst so lang nicht hier, hast aber deine Form nicht verloren.“

„Danke Saga...“

„Nur die Wahrheit. Es ist schon spät, solltest du nicht daheim bei deinem Liebsten sein?“

„Sanji hat Nachtschicht.“

„Verstehe. Lust dann noch was zu trinken?“

„Lass mal. Wäre besser wenn ich nüchtern bleib.“

„Wa..??“, verblüfft sah der Andere ihn an. „Wer bist du und was hast du mit Zorro gemacht? Du und nichts trinken? Da muss ja was im Busch sein. Gibt's Probleme im Paradies?“

„Nein, keine Sorge. Sanji bleibt schön bei mir.“

„Schade“, lächelte er leicht und Saga meinte es ernst. Er fand Sanji sehr anziehend. „Was ist es dann?“

„Ach... Es geht um einen Arbeitskollegen, er hat sich verletzt und ich fühle mich schuldig“, zog sich den Men vom Kopf.

„Bist du Schuld?“ Saga tat es ihm gleich.

„Nein, nicht wirklich.“

„Hm.“ Er wischte sich über die Stirn. „Dann bist du nicht Schuld.“

„Das sagt sich so einfach“, seufzte der Grünhaarige und machte sich auf zum Schwertstand. Dort stellte er sein Shinai sicher ab und drehte sich zu seinem Freund.

„Was würdest du machen?“

„Jetzt erst mal Duschen“, grinste der Silberhaarige leicht. „Ach, komm schon“, boxte er leicht auf Zorros Schulter, als dieser die Augen verdrehte. „Du kannst nichts dafür, nimm's dir nicht so zu Herzen. Sei jetzt für den Typ da.“ Auch er stellte sein Shinai zurück und ging vor.

Zorro folgte ihm in die Umkleiden..

Es dauerte ein wenig, ehe sie ihre Bōgu ausgezogen hatten und sich unter die Duschen begeben konnten.

„Mach dir keinen Kopf“, wiederholte Saga. „Das wird alles gut.“

„Wenn du meinst...“

Zorro schwieg, bis sie fertig waren und sich angezogen hatten.

„Bist du Freitag auch wieder da?“

„Eher nicht. Sanji hat frei. Wir wollten was unternehmen.“ Das war eine Notlüge, aber die Wahrheit ging niemanden was an.

„Achso. Schade.... Sag deinem Liebsten einen schönen Gruß von mir... Ach und noch einen fetten Schmatzer.“

„Den Schmatzer kannst du dir sonst wohin stecken.“

Saga lachte auf und verabschiedete sich. Er musste in die andere Richtung.
 

Zu Hause angekommen räumte Zorro, ausnahmsweise seine Sachen ordentlich weg und schnappte sich Bier aus dem Kühlschrank. Zwar hatte er Sanji versprochen nicht zu viel zu trinken, aber mal sehen was der Abend noch so brachte.

Um kurz nach eins standen unzählige Flaschen vor ihm. Er versuchte sich die Sorgen weg zutrinken. Doch so richtig klappen tat es nicht.

Mühsam rappelte er sich auf und schleppte sich zum Bett, dort ließ er sich einfach hineinfallen und schlief ein. Hatte ja keinen Sinn über etwas nach zu denken, was er gerade eh nicht ändern konnte.

„Jo Doc.“

„Kid...“ Genervt rieb er sich über die Nasenwurzel. „Schon wieder...“

„Was denn? Was denn??“, hakte dieser unschuldig Grinsend nach. „Ich hab Schmerzen, mach was dagegen.“

„Das habe ich schon längst. Ich hab mehr als genug Patienten. Es wäre nett, wenn du mich nicht immer hierher bestellen würdest! Ruf das nächste mal ne Schwester!!“

„Die will ich aber nicht“, schob er seinen Arm unter den Kopf. „Ich will lieber die Gesellschaft von dir, Doc.“

Law schnaubte gereizt. „Sonst noch nen Wunsch?“

„So einige, aber alles mit seiner Zeit. Trinkst du Kaffee?“

„Wer hat dir eigentlich erlaubt, mich zu Duzen!?“, ignorierte der Schwarzhaarige die Frage.

„Niemand? Ich mach es einfach.“

„Unfreundlicher Kerl.“

„Nicht doch. Nur direkt. Wieso sollte ich mich lange mit Höflichkeiten aufhalten, wenn es früher oder später sowieso zu einem Du kommt“, grinste er breit.

Law schüttelte den Kopf und verschwand. Es gab durchaus wichtigeres, was er zu erledigen hatte.

Kids grinsen bracht nicht ab. Das war doch ganz gut gelaufen.

Der erste Schritt einen anderen Kennen zu lernen war, immer öfter in dessen Gedanken aufzutauchen. Und selbst wenn es mit Nerven zusammen hing. Er war in Laws Kopf. Da war er sich sicher.

„Gut, das es gleich Essen gibt. Ich hab ne Menge Kohldampf!“, rieb er sich über seinen Bauch. Die Schmerzmitteledosen waren noch immer hoch eingestellt und auch sein Armstummel zuckte des öfteren, doch irgendwie kam er ganz gut damit klar.

Scheinbar half ihm die einfache Tatsche, das es Prothesen gab und diese ihm wieder ein normales Leben ermöglichen konnten. Wobei es ja genug Einarmige gab, die auch ohne Prothese normal lebten.

Er ließ sich einfach nicht unterkriegen. Er liebte das Leben und ließ sich davon nicht aus dem Trott bringen. Sicher war es für den Anfang scheiße und befremdlich, doch nur wenn man kämpfte, konnte es besser werden. Und er war eine verdammte Kämpfernatur!

„Ja Mann!“, lachte er auf und schrieb Killer eine SMS.

Sein blonder Kumpel sollte mal bei ihm vorbei schauen. Er brauchte gerade jemanden zum Quatsch machen. Es lenkte ihn auch etwas ab, von seinem nicht mehr vorhandenen Arm und von Law.
 

„Ernsthaft, du rothaarige Pestbeule! Wenn du wen nerven willst, klingel nach einer Schwester!“, fuhr der sonst so ruhige und abweisende Arzt seinen Patienten an. „Ich habe verdammt nochmal mehr als genug zu tun und mehr als dich zum Patient! Wenn du nur Zeit mit mir haben willst, werd Privatpatient!“

„So einfach würde das gehen!?“ Erfreut sahen die orangen Augen ihn an.

„W..as??“ Perplex starrte Law zurück. „NEIN!!“ Genervt, wie immer, drehte er sich um und stürmte aus dem Raum. Dieser kleine Flohsack raubte ihm noch den letzten Nerv!

Kid lachte amüsiert auf. Er würde den Arzt schon noch um seinen Finger wickeln. Da war er sich mehr als sicher.

Der Abend mit Killer gestern hatte Spaß gemacht. Es war pure Abwechslung gewesen. Nur hatte es nicht gereicht, um seine Gedanken an Law zu unterdrücken. Gleich heute morgen, nach dem Frühstück, hatte er also nach dem Arzt geklingelt.

Erbost war dieser ins Zimmer geschossen und hatte ihn angeflaumt.

Mit einem Grinsen schnappte sich Kid seinen Laptop, den Killer ihm mitgebracht hatte und begann ein wenig zu lernen. Das Studium durfte er jetzt nicht vernachlässigen. Es war irgendwie seltsam, kurz nach so einem Unfall, gleich wieder mit Lernen anzufangen. Doch ihm war danach.

Er tippte so lange auf den Tasten herum, bis die Tür geöffnet wurde.
 

„Hey Kid..“

Fragend sah dieser auf. „Jo Sanji...“ Wo war Zorro?

Der Blonde schloss hinter sich die Tür. „Wie geht’s?“, kam er zu dem Kranken ans Bett und zog sich einen Stuhl heran.

„Ganz gut. Kann ja nicht viel mehr tun, als mich auszuruhen.“

„Das stimmt. Klingelst du immer noch nach dem Arzt?“

„Woher weißt du das denn nun wieder?“

„Hab ihn schimpfen gehört, als ich am Ärztezimmer vorbei bin“, grinste er erklärend.

„Verstehe.“ Auch Kid schmunzelte. „Er lässt sich so gut auf die Palme bringen. Das macht Spaß.“

„Du armer Kerl, hast es hier ja auch so langweilig.“ Dann sah er auf den Laptop. „Lernst du fleißig?“

„Ja schon“, nickte er als Antwort auf beides. „Aber sag mal, wo hast du deine schlechtere Hälfte gelassen?“

Sofort verdunkelte sich Sanjis Gesicht. „Der Depp hat sich voll gesoffen..“

„Oh.. Schöne Scheiße... „

„Da sagst du was Wahres. Ich bin vor 3 Stunden Heim gekommen und was sehe ich da?“

„Viele Bierflaschen?“, tippte er.

„Ja und er lag schnarchend im Bett. Dabei hatte ich ihn noch gebeten, sich nicht zu betrinken...“ Er seufzte aufgebend. „Ich weiß ja, das er sich die Mitschuld gibt.“

„Die er eindeutig nicht hat.“, schob Kid dazwischen.

„Sag ihm das mal...“ Sanji fuhr sich erschöpft durchs Gesicht. „Naja jedenfalls bin ich gleich wieder gegangen. Ich konnte den Suff nicht ertragen.. Bin einkaufen gefahren und naja... jetzt bin ich hier.“ Er lächelte schwach.

„Ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll, Sanji. Tut mir leid. Du weißt ja das Zorro so ist...“

„Ja...“ Leider.

„Hey, jetzt komm schon. So Pessimistisch kenn ich dich ja gar nicht. Du bist sonst der Sonnenschein, lach lieber. Passt eindeutig besser zu dir“, boxte er dem Blonden leicht auf den Arm.

Dieser lächelte leicht. Er fand es nett, das Kid ihn hier versuchte aufzumuntern.

„Wenn ich wieder mit ihm schimpfe, sagt er nur wieder das es sein Bier ist. Wortwörtlich... In der Sache spreche ich echt gegen eine Wand.“

„Dann lass ihn doch. Wenn er irgendwann die Konsequenzen spüren will...“

„Konsequenzen??“

„Ja. Das du mit ihm Schluss machst.“

„Was??“, hauchte Sanji geschockt. „Ich... das geht doch nicht.“

„Was geht nicht?“

„Das ich mit ihm Schluss mache.“

„Ach und wieso nicht?“

„Naja, ich liebe ihn.“

„Na und? Wer nicht hören will, muss fühlen.“

„Kid? Was is los mit dir? So eifersüchtig kenn ich dich nicht. Wir hatten doch geklärt, selbst wenn ich mit Zorro mal Schluss machen sollte, komme ich nicht zu dir zurück.“

„Mh..“

„Damals war schön, aber das is 10 Jahre her. Ich bin immer noch gerne dein Freund, aber mehr auch nicht.“

„Tz..“

„Du solltest dir echt wen Anderes suchen, an dem du hängen kannst.“

„Ich häng nicht an dir.“

„Doch tust du.“

„Pah.“

„Kid“, lächelnd sah Sanji ihn an. „Du bist ein Kindskopf.“

„Selber. Meinst du, Zorro nimmt es jetzt eigentlich mal ernst, das wir mal zusammen waren?“

„Nein. Ich glaub, das will nicht ganz in seinen Kopf“, zuckte er mit den Schultern. „Aber ist auch nicht wichtig. Ich bin ja jetzt mit ihm zusammen.“

„Leider wahr.“

„Kid!“ Er boxte zurück. Der Rothaarige lachte auf.

„Eh, wasn hier los...?“, trat Zorro plötzlich zu ihnen.
 

Weder Sanji noch Kid hatten gehört, wie die Tür aufgegangen war.

„Oh? Zorro!“ Sanji stand auf und gab ihm einen Kuss, verzog dann aber das Gesicht. „Du stinkst wie eine Brauerei!“

„Lass mich doch.“ Er kämpfte sich zum Stuhl und ließ sich nieder.

Sanji seufzte und lehnte sich an die Wand.

„Wie geht’s?“, fragend sah der Grünhaarige zu Kid.

„Besser wie dir, nehm ich an. Wieso besäufst du dich, obwohl du darum gebeten wurdest, es nicht zu tun?“

„Hatte Lust zu.“

„Ah.“

Sanji schüttelte bedauernd den Kopf und schwieg weiterhin.

Kurz flogen orangene Augen zu ihm, dann sahen sie wieder den Grünhaarigen an. „Darf ich auch den Grund erfahren? Du bist nicht schuld, also?“

„Ich bin Schuld!!“, fuhr er ihn aufgebracht an.

„Nein bist du nicht.“ Entgegnete Kid ungewöhnlich ruhig. „Und wenn du das jetzt noch einmal sagst, trete ich dir in den Arsch bis du nach Bagdad fliegst! Verstanden!“

Grummelnd sah Zorro zu ihm. Seine Augen waren noch leicht trüb und er sah unausgeschlafen aus. Auch sein Geruch könnte wirklich besser sein.

„Du machst Sanji unnötig Sorgen. Hast du es so nötig?“

Zorros Miene verdunkelte sich. Er wollte seinem Freund keine Sorgen machen, aber er hatte das jetzt eben mal gebraucht. Es gab doch wirklich Schlimmeres.

„Oh Junge...“, verdrehte Kid die Augen und lehnte sich zurück in seine Kissen.

Das konnte noch heiter werden.

„Oi, Sanji... Sag doch was.“

„Lass mich in Ruhe.“

Stur stapfte der Blonde voran, richtung Auto.

„Bist du immer noch sauer auf mich? Wie nervig..“, brummte Zorro seufzend.

'Soso, nervig...'

Sanji biss sich auf die Lippe und stieg ein.

Zorro tat es ihm schnell nach, wer wusste schon, ob der Blonde alleine fahren würde oder nicht.

„Komm schon, Sanji... Ist doch nicht so schlimm“, redete er es runter.

Doch Angesprochener schwieg eisern.

Sie waren noch bis kurz nach dem Mittagessen bei Kid geblieben, doch war Sanji dann müde geworden. Immerhin hatte er die ganze Nacht gearbeitet. Zorro konnte ihm gerade mal den Buckel runter rutschen. Erst kippte er sich den Kopf voll und jetzt war es nicht schlimm. Er wollte gar nicht wissen, wie er es zum Krankenhaus geschafft hatte. Es war doch klar, das er sich Sorgen machte, oder? Wieso nahm der Grünhaarige das nicht so hin und ließ die Finger von diesem bescheuerten Zeug?

„Bitte, Sanji...“, meckerte der Andere schon fast. Er konnte es nicht ertragen, wenn sein blonder Engel so lange schwieg. Dann dachte er viel zu sehr nach und das brachte ihn selbst meist in sehr große Schwierigkeiten.

„Sieh mich an“, bat er mit leiser Stimme. „Komm schon.“

„Ich fahre Auto!“ War die knappe Antwort.

Zorro atmete hörbar aus und starrte nach vorn.

Sie schwiegen, bis sie zu Hause ankamen. Der Blonde ging voran, schloss auf, legte seine Jacke ab und sprang unter die Dusche.

Zorro dagegen ging ins Wohnzimmer und beseitigte erst einmal seine Sauerei.

Er war gerade damit fertig, als Sanji an ihm vorbei zum Balkon ging.

„Redest du heute noch mit mir?“, sah er ihm nach. Wortlos öffnete Sanji die Tür und verschwand nach draußen.

Genervt stöhnte Zorro auf und fuhr sich übers Gesicht. Das konnte ja was werden. Am besten er schlief auf dem Sofa.

Mit diesem Entschluss ging er ins Schlafzimmer, holte seine Sachen und trottete wieder zurück ins Wohnzimmer. Dort machte er es sich auf dem Sofa bequem.

„Wie lang is das her...“ murrte er leise und schloss die Augen.

Kurz darauf vernahm er das öffnen und schließen der Balkontür. Sanjis Schritte stoppten abrupt, als er erkannte das Zorro auf dem Sofa lag.

'Was soll das denn?' Hart biss er sich auf die Lippe. 'So denkst du dir, wird es besser?'

Sanji konnte die Enttäuschung gerade noch bei sich halten. Sauer ging er an dem, scheinbar, Schlafenden vorbei und schlug die Schlafzimmertür laut hinter sich zu.

Gestern war noch so ein schöner Tag gewesen und jetzt! Jetzt war alles dahin, weil Zorro meinte, er tat das richtig!
 

Auch der nächste Morgen begann schweigend. Sie frühstückten zwar zusammen, doch sprachen sie kein Wort miteinander. Während Sanji gegen zwölf zur Arbeit musste, flüchtete Zorro gegen 10 dorthin.

„Hey Zorro. Wie geht’s?“, begrüßte Marco ihn.

„Geht so...“, brummte er und begann sofort mit seiner Arbeit.

„Scheinst ja sehr schlecht gelaunt zu sein...“

So brummig war er selten. Leichte Besorgnis kam in Marco auf. „Warst du die Tage mal bei Kid?“

„Ja.“

„Wie geht’s ihm?“

„Gut.“

„Kannst du auch mehr sagen, als nur ein Wort?“

„Was willst du denn hören? Soll ich dir sagen, das er alles runter spielt? Das er so tut, als sei nichts? Verdammt, ihm fehlt ein Arm! Und ich bin Schu... Au!!“

Zorros Kopf ruckte nach vorne.

„Was soll der Scheiß!?“, sah er sauer zu dem Blonden.

Marco hatte ihm eine übergebraten.

„Schönen Gruß von Kid. Ich soll dir eine über die Rübe ziehen, wenn du das sagst.“

„Du warst bei ihm? Wieso fragst du mich dann!!!?“ Sauer funkelten die grünen Augen ihn an.

Marco jedoch lächelte nur. „Ich hab's Kid versprochen, er hatte sich das schon gedacht.“

„Idioten! Alle samt!“, wand sich der Grünhaarige wieder ab und schraubte weiter.

Der Blonde lachte nur amüsiert und wand sich dann ebenfalls seiner Arbeit zu.
 

'Was mach ich denn jetzt??' Zorro begann zu grübeln. Er hatte seine Arbeit schon so oft getan, das er sich das erlauben konnte.

'Ich dachte eigentlich, dass wir die Sache dieses Wochenende durchziehen könnten, aber jetzt wo Kid so schwer verletzt ist? Will er mir den überhaupt noch helfen?' Er seufzte leise.

'Soll ich ihn fragen? Aber irgendwie kommt mir das Egoistisch vor... Er hat ja jetzt eigentlich andere Probleme und außerdem hab ich keine Ahnung, wann er überhaupt entlassen wird. Und was wird Sanji zu allem sagen, wenn es vorbei ist? Bleibt er bei mir oder sagt er, dass ich ein verlogenes Arschloch bin?'

Grob fuhr er sich übers Gesicht. Hinterließ dabei schwarze Streifen vom Motoröl. Fragen über Fragen. Aber keine einzige Antwort in Sicht!

'Was mach ich denn jetzt? Ich hab absolut keine Ahnung..'

„Es sieht sehr gut aus.“

Kid konnte Lob aus den Worten erkennen. Doch irgendwie kam es ihm vor, als würde Law dabei eher sich selbst loben, als seine Selbstheilungskräfte.

„Mh“, murrend nickte er und starrte den Arzt weiter an.

„Tut irgendwas weh?“

„Nein.“

„Auch das nicht?“ Law drückte fester zu.

„Au!“ Er zuckte zusammen. Wütend sah er zum Arzt und sein Mund klappte auf.

„Was zur Hölle!“

Da lachte diese kleine Ratte von Arzt doch tatsächlich! „Was bist du für´n Arzt!“, beschwerte er sich und wollte diesem seinen Stummel entziehen.

„Ein Guter natürlich.“

„Ha! Das musst du mir erst beweisen.“

„Willst du mein Abschlusszeugnis sehen, oder was?“

„Ne danke, das Desaster will ich nicht sehen.“

„Arschloch“, ruppiger als nötig, verband der Schwarzhaarige den Stummel wieder einwandfrei und wand sich zum gehen.

„Hey!“ Kid setzte sich schnell auf und griff nach Laws Hand.

„Was soll das werden?“, hakte dieser skeptisch nach und sah auf ihre verschränkten Hände.

„Wann gehst du mal mit mir auf ein Date?“

„Ein Date?“ Seine Lippen verzogen sich amüsiert. „Wieso sollte ich mit dir! auf ein Date gehen wollen. Wer sagt, das ich auf Männer stehe?“

„Oh komm schon. Verkauf mich nicht für dumm. Ich hab deine Blicke bemerkt. So ganz uninteressant bin ich nicht für dich.“ Dreiste Behauptung, doch er erkannte in Laws Blick, das dieser sich ertappt fühlte. Sofort grinste er breit. Das war doch mal ein Volltreffer!

„Pah!“ Schnell entzog Law ihm seine Hand. „Behalte deine absurden Gedanken für dich. Und erzähl keine Märchen rum. Das wäre nicht gut für dich.“

„Nicht gut für dich, meinst du wohl“, gab er zurück.

Law warf ihm einen warnenden Blick zu und ging.

Seufzend ließ Kid sich zurück sinken und grinste weiter vor sich her. Das war doch mal wirklich einfach. Der Arzt hatte zwar eine harte Schale, aber wenn man da erst einmal durch war... Oh ja.. Dann würde man einiges sehen, das einen überraschen würde. Da war Kid sich sicher. Er hatte vor, sich mehr als unter die dicke Schale zu begeben. Er würde den Arzt für sich gewinnen, 100%.
 

„Hey Kid.“

„Oh? Sanji. Was ne Freude. Wäre fast an Langeweile gestorben.“ Er grinste dem Blonden entgegen.

„Wie läufts? Alles wieder gut bei euch?“

„Nein und ich will nicht drüber reden.“

„Ok. Sorry.“ Er hob die Hand.

„Schon gut.“, wank der Blonde ab und zog sich einen Stuhl dazu. „Was macht das baggern?“

„Du kommst immer gleich um Punkt, oder?“, grinste Kid breit. „Aber ich denke, das läuft wirklich gut.“

„Wie kommst du darauf?“

„Na, er ist zum Beispiel nicht mehr so abweisend zu mir und wir haben bald ein Date.“

„Ach komm?“ Überrascht sah Sanji ihn an. „Nicht dein Ernst.“

„Doch klar.“

„Und... weiß der Doc auch schon von seinem Glück?“, begann er zu grinsen.

„Du bist doch ein Arsch, Blondie!“, murrte Kid. „Es wird bald dazu kommen. Das schwöre ich dir.“ Er war da sehr zuversichtlich.

„Na, wenn du meinst. Ich bin gespannt und beobachte das“, nickte Sanji ihm ernst zu. „Aber ehrlich, ich drück dir die Daumen. Du warst lange nicht mehr so bei der Sache. Der Arzt scheint was an sich zu haben, was dir gefällt.“

„Stimmt“, nickte Kid. „Er is verdammt heiß.“

Sanji lachte los. Es war doch immer das selbe. „Du denkst auch immer nur an das eine, Kid.“, schüttelte er lachend den Kopf.

„Was denn? Sex is eben ne tolle Sache.“

„Wenn du das sagst.“

Kid starrte ihn kurz an. „Willst du mir jetzt sagen, das du nich mit Zorro schläfst oder was?“

„Bei Gott nein! Ich bin doch nicht irre. Der Sex mit Zorro ist Wahnsinn. Er lässt sich immer wieder was neues einfallen... meist zu meinen Gunsten“, zwinkerte er. „Aber ich hab eben sonst nicht viel Vergleichsmöglichkeiten.“

„Auch wieder wahr, hattest ja niemanden außer Zorro.“ 'Und mir.', fügte Kid in Gedanken hinzu.

„Eben drum.“

„Hat bestimmt auch sein gutes. Kann ich aber nicht mitreden.“ Man hörte etwas Stolz aus Kid Stimme.

„Musst du auch nicht. Mach du ruhig dein Ding. Wobei das jetzt auch eher schwierig wird, oder?“

„Wieso?“

„Na, wegen deinem Arm... Keine Ahnung, wie die Leute das sehen, ob sie dich so nehmen.“

Kid knurrte sauer. „Du meinst, weil ich ein Krüppel bin!?“

„Laut Sicht der Anderen, ja“, zuckte der Blonde mit den Schultern.

„Danke für die Aufmunterung, Sanji.“

„Hey, komm schon!“ Erschrocken sah dieser zurück. So hatte er das doch auch nicht gemeint. „Ist doch auch egal. Wenn du den Doc rum bekommst, brauchst du ja nicht mehr suchen.“

„Und das werde ich, verlass dich drauf!“

Sanji lächelte knapp, dann sah er wieder ernst drein.
 

„Er.. hat mir Geld überwiesen...“, flüsterte er aus heiterem Himmel.

„Er..? Du meinst..??“ Kid verstand sofort und Sanji nickte.

„Ja, er. Aber ich versteh nicht, wieso. Ich hab seit Jahren keinen Kontakt.“

„Weiß Zorro davon?“

„Nein. Ich rede doch nicht mit ihm, im Moment.“

„Auch wieder wahr. Du solltest es ihm sagen.“

„Ich weiß nicht...“

„Wieso weißt du es nicht? Du liebst ihn und er hat die Wahrheit verdient.“

Jetzt hatte er auch noch von beiden Seiten ein Geheimnis zu bewahren. Kid seufzte innerlich.

„Ich weiß nicht recht. Was ist wenn er das erfährt und sich dann ändert?“

„Wir reden von Zorro? Wieso sollte er sich verändern, wenn er weiß wer deine Familie ist.“

„Das weißt du ganz genau! Erinnere dich mal zurück, wie du dich verhalten hast“, blaffte Sanji ihn an.

„Äh...“ Kid blinzelte und dachte nach. „Naja... Ich hab über 3 Monate nicht mehr mit dir geredet.“ Erinnerte er sich und kratzte sich am Kopf.

„Eben! Und wir waren zusammen!“

„Hey, deine Familie ist nicht ohne. Mit der legt man sich nicht an.“

Sanji wank ab. „Red doch keinen Mist. Das sind alles nur Erzählungen. Alles Lüge.“

„Du weißt selbst, das es nicht so ist.“ Kids strafender Blick traf ihn.

„Ist ja schon gut.“ Der Blonde seufzte. „Ich erzähl es ihm, wenn wir wieder miteinander sprechen.“

„Sorge dafür, dass es bald geschieht“, drängte Kid ihn. Immerhin wusste er, was Zorro vor hatte.

„Nerv nicht. Ich mach das, wenn die Zeit passt.“

Der Rothaarige verdrehte die Augen. Also nie. In manchen Sachen waren die beiden sich aber auch einfach zu ähnlich.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

„Ahh~~“

Mit einem genüsslichen Seufzen ließ Sanji sich in die Badewanne sinken und schloss die Augen.

Das war mal ein wunderschöner Tag.

Nicht nur das er mit Zorro, schön hatte Frühstücken können, nein, davor waren sie auch entspannt zu zweit aufgewacht.

Zorro hatte sie beide noch ins Bett verfrachtet. Das war unglaublich lieb von ihm gewesen. War er doch bestimmt auch so müde gewesen.

Sanji saß gerade einmal 15 Minuten in der Wanne, als unerwartet das Telefon klingelte.

„Och nö!“, genervt schlug er aufs Wasser. „Das kann doch nicht wahr sein!“

Er wollte jetzt nicht aufstehen! Stur blieb er einfach sitzen. Wenn es wichtig war, würde dieser jemand es später nochmal versuchen, oder eben auf seinem Handy anrufen.

Sanji hasste das. Es war immer dasselbe. An seinen freien Tagen, wollte Gott und die Welt immer etwas von ihm! Als würde er nicht oft genug, bei Anderen sein und sie bemuttern. Aber nicht heute! Das schwor er sich. Heute war er nur für sich selbst da. Na gut, später am Abend dann auch wieder für Zorro, aber das dauerte ja noch.

Erneut schloss er seine Augen und dämmerte weg.
 

Erst das erneute Telefonklingeln, riss ihn aus dem Schlaf.

„Wah!“ Kurz ging er unter, ehe er prustend und nach Luft schnappend, auftauchte und sich die Haare aus dem Gesicht strich.

„Zum Donner noch mal!!“, rappelte er sich auf und warf sich seinen Bademantel über, dann stapfte er mit schlechter Laune zum Telefon und nahm ab. Wenn das Jeff war, konnte er was erleben!

„Hallo!?“, murrte er unfreundlich in die Muscheln.

„Hallo Sanji...“

Fast wäre ihm der Hörer aus der Hand gefallen, gerade so, konnte er sich noch zusammen reißen. Ihm wurde unsagbar kalt.

„...Hallo... Vater...“, hauchte er tonlos.

In Sanji herrschte gerade unglaubliche Leere. Wieso? Warum?

Sein Vater. Er verstand nicht.

„Wie geht es dir, mein Junge?“

Hart musste er schlucken, bevor er zur Antwort ansetzten konnte.

„Gut...denke ich..“ Entkam es ihm langsam. „Was... was gibt es?“ Er traute sich kaum zu Fragen. Wenn sein Vater etwas wollte, musste er es tun. Ob er wollte oder nicht. Wenn sein Vater nicht seinen Willen bekam, konnte es ziemlich ungemütlich für den Anderen werden.

„Fuhuuhu. Aber, aber. Darf ich meinen Jungen nicht einmal anrufen, ohne gleich etwas von ihm zu wollen?“

„Das... wäre ungewöhnlich für dich. Sonst interessierst du dich ja auch nicht für mich.“ So langsam fasste Sanji sich wieder. Doch er musste acht geben. Nur ein falsches Wort und die Schergen seines Vaters würden in wenigen Minuten vor der Tür stehen.

„Nun gut“, seufzte er. „Du hast mich erwischt“, lachte er leise. „Ich möchte, das du mich besuchen kommst.“

„Was..???“

„Du hast mich schon verstanden.“

„Aber....nein! Wieso sollte ich! Ich war schon Jahre nicht mehr Dah...bei dir!“

„Ebendrum. Fuhuhuhu. Du wirst kommen. Ich gebe dir Zeit.... Danach werde ich jemanden schicken, der dich holt, solltest du dich weigern.“

Sanji schluckte. Das war eine nett formulierte Drohung.

„Du kannst mich nicht zwingen!,“ presste er schwer hervor.

„Oh, sicherlich kann ich das“, lachte er leise. „Wie du siehst. Ich denke, den Vorschlag, das ich bei dir vorbei komme, sollte ich besser nicht bringen, oder?“

„NEIN!“ Panisch weiteten sich Sanjis Augen.

„Na also. Dann wirst du dich her bemühen müssen.“

„Fein!“, keifte der Blonde. „Ich... komme, aber wann ich es will!“

Er wollte sich von seinem Vater nichts vorschreiben lassen.

„Ich lasse dir diese Dreistigkeit mal durchgehen. Doch wenn du nicht innerhalb eines Monats hier warst. Wirst du es bereuen.“

Sanji presste die Zähne zusammen und erstarrte.

„Hab noch einen guten Tag... mit deinem Liebling.“ Jede einzelne Silbe war mit Hohn, Spott und Ekel geschmückt.

„..!“ Sanji wusste darauf nichts zu erwidern. Ihm wurde nur schlecht. Woher wusste er von Zorro!?

„Bis dahin, Sanji...“ Seinen Namen schnurrte er fast, dann legte er auf.

Der Koch konnte nichts tun. Ihm fiel das Atmen schwer.
 

Wieso jetzt auf einmal?

Er hatte doch Jahrelang keinen Kontakt zu seinem Vater gehabt. Wieso jetzt?

Diese Frage kreiste permanent in seinem Kopf herum. Langsam sank er in die Knie. Das tuten des Telefons nahm er gar nicht war.

Das war eine Katastrophe. Er hatte immer gedacht, er würde sein Leben gut vor ihm abschirmen, scheinbar hatte er sich da ziemlich geirrt.

„Ha..!“ Er lachte durcheinander auf.

Wie hatte er nur denken können, das sein Vater nichts mehr von seinem Leben mitbekommen würde? Er würde seinen Sprössling sicher nicht aus den Augen lassen.

Sein Erbe.

Sanji würgte.

Er war immer im Netz seines Vaters gewesen. Doch hatte es nie gemerkt.

Unglaubliche Übelkeit stieg in ihm auf.

Schnell ließ er das Telefon fallen, rappelte sich auf und rannte zum Klo.

In letzter Sekunde schaffte er es, den Deckel hochzuheben, da übergab er sich schon.

'Das schöne Frühstück' Der Gedanke war flüchtig und schon beim nächsten Würgen verschwunden.

Keuchend und zittrig hing er über der Schüssel.

Wie sollte er Zorro das erklären? Er hatte gehofft, das es nie zu so einer Situation kommen würde.

Natürlich machte sein Vater ihm einen Strich durch die Rechnung.

„Kid?? Jetzt sag was.... ich....ich hab keine Ahnung!“

Aufgebracht stiefelte Zorro von einer Ecke des Raumes zur Anderen.

Er war heute morgen nach dem Frühstück mit Sanji gleich zur Arbeit gefahren. Aber sein Kopf war mit ganz anderen Dingen beschäftigt gewesen. Er hatte sich kaum auf die Arbeit konzentrieren können. Wie er den Morgen mit Sanji überstanden hatte, ohne ihm alles zu beichten, wusste er nicht mehr.

Nach der Arbeit war er gleich zu Kid gefahren, um ihm sein Problem zu Schildern.

„Mann... was soll ich sagen??“ In Kid fuhr alles Achterbahn. Wenn er jetzt alles rausließ, wäre Zorro wohl mega sauer.

„Komm schon! Ich brauch hier deine Hilfe!! Sanjis verdammter Vater is der Kerl, wo wir einsteigen wollten! Wieso hast du mir das nie gesagt?!“

„Hää?“ Wie war das?

„Du kennst ihn doch auch schon lange! Du hast doch bestimmt gewusst, wer sein Vater ist!“

„Jetzt mach mal langsam, Zorro.“, schnaufte er. „Sanji hat nie viel von seiner Familie erzählt. Ich... hab mich sogar zurück gezogen, als er mir das sagte. Du weißt doch, was alles über den Kerl erzählt wird.“

„Klar, weiß ich das. Aber er hat auch das nötige Kleingeld!!“ Wild fuhr Zorro sich über den Kopf. „ARGH!! Was mach ich nur!!“ Unerwartet schlug er frustriert gegen die Wand.

„Zorro!! Jetzt halt ma die Luft an! Wir müssen eben wen anderes finden!“

„Das sagst du so leicht! Kuina werden die Geräte abgestellt, wenn ich kein Geld mehr auftreiben kann!! Ist dir das klar, verdammt!“, keifte er seinen besten Freund an. „Ich mach das doch nicht, zum Spaß!“ Sein Atem ging heftig, dann ließ er sich einfach an der Wand zu Boden sinken.

„Komm schon, Zorro. Wir...kriegen das hin.... Die Ärzte werden ihr nicht einfach die Geräte abstellen... Das wäre Mord...“ Versuchte er ihn aufzumuntern.

„Aber... ich hab doch nur über sein Haus nen Plan...kenn doch noch keins der Anderen....“, murmelte er schwach. Sein ganzer Plan war im Arsch. Und er würde Kuina bald verlieren. Das war eine Katastrophe.

„Lass den Kopf nicht hängen, Mann. Das passt gar nich zu dir.“ Kid kam an seine Grenzen, des Aufmunterns. Wenn Zorro erst mal in diesem Loch war, brauchte es einiges, um ihn dann wieder herauszuziehen. Er kannte es schon von der Zeit in der Kuina ins Krankenhaus gekommen war. Und das war nun schon verdammt lange her.
 

„Wir schaffen es das Geld aufzutreiben... und wenn ich einen verschissenen Kredit aufnehmen muss“, erklärte Kid ernst. Er wurde seinem Kumpel helfen, genauso wie dieser es immer bei ihm tat.

Zorro seufzte und sah auf. „Danke Mann..“ Er wüsste gar nicht, was er ohne Kid machen würde.

„Wie.... wie geht’s deinem Arm?“, fragte er dann leise.

„Passt schon. Er heilt echt gut. Wird nicht lange dauern, dann könnte ich schon ne Prothese versuchen.“

„Echt? Geht das so schnell?“

„Is halt unterschiedlich, aber bei mir scheints gut zu heilem, deshalb meinte der Doc, wir sollten es mal versuchen.“ Schön wärs, wenn er das auch mal mit ihrem Date sagen würde, aber gut Ding sollte ja bekanntlich Weile haben.

„Wie lang dauerts noch, so Zeitlich gesehen?“

„So drei bis vier Wochen sollte ich noch warten, sagt er.“

„Ok...“, sah er zu Boden und seufzte,

„Alter was is?“ Zorro hatte doch was.

„Nichts. Alles klar.“

„Ja so siehst du auch aus.“

„Ich..weiß nicht Kid.. das.... zu fragen wäre.. scheiße von mir.“

„Scheiße?“ Kid blinzelte verwirrt. Was war los? Doch da fiel bei ihm schon der Groschen.

„Ah, verstehe.“

„Was?“, sah Zorro wieder auf.

„Du fragst dich, ob ich dir immer noch helfen will.“

„Wo..her weißt du das?“

„Ich sehs dir an, Kumpel und klar helf ich dir immer noch! Verdammt, was hab ich denn eben gesagt!?“, murrte er aufgebracht.

„Ja.. ok.. Danke. Ich...“, grinste der Grünhaarige schief.

„Kein Thema, Zorro. Dafür sind Kumpels doch da.“

„Is klar.“

„Komm, du weißt wie ich das meine.“

„Ja“, nickte der Grünhaarige.

„Is jetzt alles wieder klar? Wir machen das Ding, wenn ich meine Prothese habe.“, erklärte der Rotschopf.

„Is gut. Bis dahin müssen wir uns wen Neues aussuchen oder?“

„Ich weiß nicht, ob die Zeit reicht.“, seufzte Kid. Sie waren nun schon mal so weit gekommen. „Schau dich um. Wenns nichts anderes gibt, müssen wir halt...“, ließ er den Satz offen.

„Ja. Aber wir müssen beten, das er uns nicht erwischt, sonst kommen wir da nicht mehr lebend raus.“

„Zu befürchten.“

Plötzlich ging die Tür auf und eine Schwester trat ein.

„Oh Hallo. Ich muss Sie leider bitten zu gehen. Es ist nun Zeit für das Abendessen.“, lächelte sie Zorro freundlich an.

„Alles klar“, nickte er ihr zu. „Lass es dir schmecken“, gab er Kid noch die Faust und verschwand dann.

Sie würden das hinbekommen. Mit Kid würde er das sicher schaffen egal, wo sie nun Einbrechen würden.

„Und wie siehts aus?“

„Gut.“

„Ja echt??“ Erstaunt riss Kid die Augen auf. „Ernsthaft??“

Stirnrunzelnd sah Law ihn an. „Sag mal, von was redest du?“

„Na, von unserem Date. Ich hab mich schon gefragt, wann du endlich zusagst“, grinste dieser nun.

„Date?“, hakte er nach. „Du kannst es nicht lassen, oder?“, rieb er sich genervt die Nasenwurzel.

„Wieso sollte ich? Ich steh auf dich, also will ich dich auch etwas besser kennen lernen. Ist das verboten?“

„Im Prinzip nicht, aber ich gehe als Arzt keinerlei Verbindungen mit Patienten ein. Habe ich noch nie und werde ich auch nicht.“

„Ach, komm schon Law. Ich mein, du bist doch bestimmt schon längst raus aus der Nummer hier. Den Verband wechseln, kann auch ne Schwester und trotzdem kommst du immer wieder her.“ Er hatte nachgefragt, deswegen konnte er auch so selbstsicher klingen.

Law klappte der Mund auf. Diese Nervensäge hatte sich tatsächlich schlau gemacht. „Meinst du ja?“

„Klar“, nickte er bestätigend. „Wenn es nicht so is, sag mir das ich falsch liege.“ Leichte Überheblichkeit schwang in seiner Stimme mit.

„Du meinst auch, du bist der Herr der Sache, oder?“, beugte Law sich langsam vor. „Nur... gibt’s da eine Sache. Ich bin deutlich im Vorteil.“

„Ach ja?“, verwirrt blinzelte Kid ihn an.

„Ja. Ich weiß schon einiges über dich“, grinste er ihn breit an.

Kurz stockte Kid der Atem. Das war das erste Mal, das Law ihn so anlächelte. Auch wenn es für ihn nichts gutes hieß.

„Was..soll mir das jetzt sagen?“ Neugierig sah er den Arzt an.

„Das soll dir sagen, das ich mir noch nicht sicher bin, ob du es wert bist, alles von mir zu erfahren.“

„Oh?“

„Ja, oh.“

„Aber... das heißt für mich doch auch, das du im Prinzip nichts gegen ein Date hättest, oder?“

Law konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Du gibst wohl nie auf, oder?“

„Nein, eigentlich nicht. Ich bekomm immer was ich will.“

„Oh Mann.“ Verdrehte er die Augen, seufzte dann aber. „Am Mittwoch. Da hab ich frei“, erklärte der Arzt und sah den Liegenden vielsagend an. Kid verstand sofort.

„Dein Ernst!?“ Auf Kids Gesicht bildete sich ein breites Grinsen. „Oh Mann. Das is Geil! Ich glaubs nicht“, rief er begeistert aus und schlug mit seinem gesunden Arm in die Luft. „Yes!“

„Mach mal langsam. Ich hab nicht gesagt, das ich gleich bei dir einziehe, ok? Nur ein kleines Date“, stellte Law nochmals klar. Kid war seiner Meinung nach gerade zu euphorisch.

„Ja. Schon Klar. Ich freu mich nur. Hat doch eine Woche gedauert, bis du endlich mal ja sagst“, verteidigte er seine Reaktion.

„Ich spring halt nicht jedem gleich ans Bein, Pumukel.“

„Das will ich ja auch hoffen. Nur an mein Bein darfste jetzt.“

„Jetzt schon Besitzeransprüche?“, hob Law eine Braune.

„Denkst du echt, ich lass dich jetzt noch laufen, oder wie? Da hast du dir den Falschen ausgesucht. Wenn ich wen an der Angel hab, behalt ich den auch schön.“

„Danke das ich jetzt ein Fisch bin“, entkam es Law trocken, und musste sofort grinsen, als er Kids perplexes Gesicht sah.

„Äh? Was?“

„Ach vergiss es. Wir sehen uns Mittwoch.“

„Alles klar“, nickte der Rothaarige. „Bis dahin.“

„Ja.“

Somit verschwand Law aus seinem Zimmer.

Bestimmt war er sowieso schon viel zu lange hier. Immerhin war er ja im Dienst.

„Das war ja ein Erfolg!“, grinste Kid und nahm sich seinen Laptop. Morgen hatte er einen kleinen Test für sein Studium. Er musste jetzt etwas lernen.
 

Den Test löste er im Nu und kaum hatte er ihn beendet, kam Zorro zu ihm. Dieser war noch immer etwas aufgelöst, ganz untypisch für ihn. Aber es war nachvollziehbar. Lange blieb sein Kumpel aber nicht. Sanji wartete zu Hause auf ihn.

Kid fragte sich, ob die Beiden nun endlich mal ganz miteinander gesprochen hatten. Er war ja leicht überrascht gewesen, das Sanji es tatsächlich über sich gebracht hatte und Zorro erklärt hatte, wer sein Vater war. Das sie dadurch ein wenig in der Scheiße saßen, hatte er schon vorher gewusst. Aber für Zorro hätte er es durchgezogen.

Aber jetzt musste er sich erst einmal auf was Anderes konzentrieren.

Nicht auf Solitär, das er eben gestartet hatte, sondern auf sein Date mit Law morgen.

Er freute sich wie ein kleines Kind. Ihm war klar, das sie nicht viel machen konnten, er durfte das Krankenhausgelände ja nicht verlassen. Aber bei dem schönen Wetter draußen, konnten sie in den Hauseigenen Park gehen und da reden. Die Umgeben wäre auf jedenfalls besser, wie dieses sterile Weiß hier drin.

Gut gelaunt, spielte er ein wenig und wurde nur vom Essen unterbrochen.

„Hallo“, lächelte die Schwester ihm entgegen. „Ich habe gehört, sie dürfen ab heute wieder normal essen. Das freut mich für Sie.“

„Danke..“, nickte er zurück. Er hatte dieses Schonkost essen so was von satt, da freute er sich auf etwas Ordentliches. Am besten mit einer großen Menge Fleisch. Doch als die Schwester den Deckel hob, wurden seine Fleischträume sofort zum Platzen gebracht.

„Hä? Wo ist das Fleisch?“

„Oh..naja hier..“, deutete sie auf einen kleinen Haufen.

„Ist das alles??“ Fassungslos sah er sie an.

„Tut.. tut mir leid... Ich kann da nichts machen.“

„Schon ok...“, seufzte er ergeben und nahm sich das Besteck. Die Schwester verschwand.

„Dann mal guten Hunger.“

Nach 15 Minuten hatte er alles verschlungen, inklusive Nachtisch.

Sofort widmete er sich wieder seinem Spiel. Heute würde er wohl nichts anderes machen. Später vielleicht noch ein wenig im Tv rumzäpen. Kurz ging sein Blick zu dem zweiten Bett im Raum. Es war noch immer unbelegt. Ob sich das noch ändern würde, war ungewiss.

„Was solls.“

„Ich hab heut ein Date“, grinste Kid breit die Schwester an, die ihm beim waschen half.

„Ach echt?“, lächelte sie zurück. „Das freut mich aber für Sie.“

„Danke. Ich bin voll aufgeregt“, gestand er glucksend. „Hatte lange kein Date mehr, auf das ich mich so gefreut hab.“

„Dann muss es wohl die Richtige sein.“

„Der Richtige“, berichtigte Kid sie.

„Oh?“ Überrascht sah sie ihn an.

„Jap. Obwohl ich auch nichts gegen eine Sie gehabt hätte, er war nun mal schneller da“, zwinkerte er erklärend.

„Ich verstehe“, nickte sie und machte weiter ihren Job. Der Allerdings nur daraus bestand, Kids Rücken zu waschen. Den Rest wollte er selbst machen. Besonders heute. Da bestand er drauf.

„Wenn Sie noch was benötigen, einfach klingeln, ok?“

„Aber klar. Danke.“

Sie nickte erneut und ging.

Zwar kostete es ihn einige Mühe und auch Zeit, aber nach ungefähr 45 Minuten hatte er es geschafft.

Mit einem Triumphierenden grinsen, kam er wieder aus dem Bad. Er musste mit so einem bescheuerten Rollator laufen. Aber immerhin ging das, mit einer Hand. Die Ärzte hatten erst bedenken, das seine Beine zu schnell abbauten, aber er hatte starke Beine und so hatte er sich durchgesetzt und das Teil bekommen. Lange konnte er nicht laufen, dafür zogen die Schmerzen zu sehr in seinen Körper, aber es ging. Die Dosis seines Schmerzmittels wurde auch schon runter gesetzt. Ob das normal war oder nicht, wusste er nicht, doch er nahm es einfach so hin.

So lange er kein Krüppel wurde, war es ihm recht.
 

Um kurz vor 10 war er endlich angezogen und bereit zum Ausgehen. Erst da fiel ihm ein, das er ja gar keine Zeit mit Law ausgemacht hatte.

„Schöne Scheiße. Was mach ich denn jetzt?“, kratzte er sich am Kopf. Law hatte ja frei. Nach ihm klingeln war also nicht.

„Mist...“

„Was ist denn so beschissen?“, fragte eine Stimme und die Tür wurde geöffnet.

„Jetzt nix mehr.“, grinste Kid, als er erkannte, wer da kam. „Mir ist nur eingefallen, das wir gar keine Zeit ausgemacht haben, aber da bist du schon.“ Dann besah er sich den Arzt. In normaler Kleidung sah er so ganz anders aus.

Er hatte eine dunkelblaue Hose und eine beige Strickjacke an, dazu ein gelbes Shirt und einen Schal.

„Is es draußen so kalt?“

„Es geht“, zog er sich den Schal weg.

„Brauchst du noch Hilfe?“ Er hatte es geschafft sich anzuziehen. Nur die Jacke für draußen fehlte noch.

„Naja, brauch nur noch meine Jacke. Die is im Schrank.“

„Ok.“ Law ging zu diesem und holte die Jacke raus.

„Stehst du auf?“

„Klar.“ Kid erhob sich wieder und hielt sich am Griff des Rollators fest.

„Geht ja schon recht gut.“, besah Law ihn sich anerkennend.

„Wieso sollte es auch nicht?“

„Viele verfallen in Trübsal.“, erklärte er.

„Ich aber nicht, dafür lieb ich das Leben viel zu sehr“, grinste Kid breit.

„Verstehe.“ Verdrehte Law die Augen und half Kid in die Jacke. „Soll ich einen Rollstuhl holen, oder willst dus versuchen?“

„Ich versuchs.“

„Gut.“ Er ging zur Tür und hielt sie offen.

„Danke.“

Kid schritt dadurch und ging mit Law zusammen den Flur entlang.

„Wie bist du drauf gekommen, jetzt schon zu kommen?“, sah er den Arzt neugierig an.

„Ganz einfach“, schmunzelte dieser. „Ich weiß eben, das du erst jetzt fertig bist. Davor bist du ja nicht ansprechbar. Langschläfer eben.“

Kid lachte. „Ja das is wahr. Haste dir aber gut gemerkt.“

„Danke..“, entkam es Law trocken und er öffnete Kid die Tür zum Park.

„Echt cool, das ihr hier sowas habt.“

„Sagen viele. Ich geh dann aber lieber in den Stadtpark.“, schloss Law die Tür und zog sich seinen Schal wieder an.

„Willst du auch deinen Schal?“, hielt er ihm einen Roten hoch. „Der hatte im Ärmel gesteckt.“

„Echt?“ Das hatte er total vergessen. „Jo, zieh ihn mir mal an.“, spielte er mit den Brauen.

Law verdrehte die Augen und wirbelte den Schal zweimal um Kids Hals.

Dieser musste leicht keuchen, da es nun so eng um seinen Hals war. „Mann..“, zerrte er den Stoff wieder leicht auseinander. „Wie wärs mit etwas Zärtlichkeit?“

„Is mir gerade abhanden gekommen“, schmunzelte der Arzt. „Komm. Ich weiß nen schönen Platz.“

„Ach?“ Erstaunt sah er ihm nach. „Ich dachte, du bist lieber im Stadtpark?“ Dann ging er ihm nach. „Oder hat das einen bestimmten Grund, hää??“

Er kam bei Law an und stupste ihm mit seinem Ellenbogen in die Seite.

„Sag schon.“

„Halt die Klappe, Kid. Ich sagte dir bereits, das ich keinerlei intimeren Kontakt zu anderen Patienten pflege.“

„Anderen Patienten vielleicht nicht... aber egal.“, schob er noch schnell nach. Er wollte Law ja nicht vergraulen.

Der Schwarzhaarige murrte, und ging weiter. Schweigend stopfte er seine Hände in die Taschen.
 

Kid folgte ihm. 'Hoffentlich is er jetzt nich beleidigt...'

Kurz folgten sie noch dem Weg, ehe sie nach links abbogen und auf eine Bank zu liefen. Dort setzten sie sich und konnten auf einen kleinen Teich schauen.

„Wusste gar nicht, das es hier so was gibt..“, murmelte Kid.

„Das wissen viele nicht. Umso besser für mich. Hab ich immerhin meine Ruhe.“

„Die brauchst du wohl öfter, oder? Bei deinem Stress hier.“

„Kannst du laut sagen, aber ich hab es mir ja ausgesucht und komm damit klar.“

„Mhmh.“ Kid nickte verstehend. „War es schon immer dein Traum Arzt zu werden?“

„Kann man so sagen.“

„Cool. Ich hatte nie so einen Wunschberuf.“

„Wie bist du dann bei dieser Werkstatt gelandet?“

„Autos fand ich schon immer cool. Also hab ich mir gedacht, das ich auch irgendwas mit ihnen machen kann.“

„Ich kann mit Autos nichts anfangen. Hauptsache sie fahren.“

„Das sagen viele“, lachte Kid. „Aber jedem das seine“, zwinkerte er.

„Richtig“, nickte Law und lehnte sich zurück.

„Ist echt kalt draußen.... blöder Herbst.“

„Ich find ihn ganz nett. Besser wie Sommer, wo man sich die Seele aus dem Leib schwitzt.“

„Da hast du auch wieder recht.“ Kurz schwieg er. „Wie lang bist du schon Arzt?“

„Wie lang? Mh..“ Er überlegte kurz. „Seit 6 Jahren.“

„Schon 6? Wie alt bist du?“

„28.“

„Ernsthaft? Du bist Älter wie ich????“ Fassungslos sah Kid den Älteren an.

„Komm vor“, zuckte dieser mit der Schulter.

„Hätte ich irgendwie nicht gedacht, du siehst irgendwie Jünger aus.“

„Soll ich das jetzt als Beleidigung oder Kompliment sehen?“

„Wie du willst“, scherzte Kid und lachte. „Nein. Spaß. Als Kompliment, natürlich.“

„Natürlich“, zog er es in die Länge.

„Mit 22 warst du schon Arzt? Krass. Ist das normal oder bist du ein Wunderkind?“

„Wenn du´s so sagen willst, war ich wohl ein Wunderkind.“

„Ah ok. Da waren deine Eltern wohl stolz auf dich, als sich das raus gestellt hat,was?“

„Keine Ahnung. Ich erinnere mich nicht, an meine Eltern. Bin in einem Waisenhaus aufgewachsen, bis man mich adoptiert hat.“

„Oh Sorry..“

„Wieso entschuldigst du dich? Kannst ja nichts für.“

„Stimmt schon, aber vielleicht willst du nicht drüber reden?“

„Wieso sollte ich nicht? Gehört doch dazu und ich denke es gibt Menschen, denen ist schlimmeres widerfahren, als ein Heim.“

„Das ist wahr... Wann wurdest du den Adoptiert?“, fragte Kid neugierig weiter. Wenn Law schon sagte das es schlimmeres gab, konnte er ja auch mehr von sich erzählen.

„Da war ich 7 glaub ich. Is schon so lange her.“ Er seufzte. „Naja, der Typ hat Geld und seine Frau war mit seinem Sohn abgehauen. Hab die zwei also nie kennengelernt. Er selbst sagte damals, das er wenigstens einen Erben will... Mehr oder weniger. So hat er schon damals meinen Wunsch Arzt zu werden unterstützt und als ich dann mit 17 ausgezogen bin, hab ich noch mitbekommen, das sein Sohn wieder bei ihm lebte, weil die Mutter gestorben war. Aber großen Kontakt hab ich nicht mehr zu ihm.“

Kid blinzelte ihn an. Das hörte sich verdammt nochmal nach Sanji an. Das passte alles viel zu gut auf seinen blonden Freund.

Sanji hatte ihm mal erzählt, das er nicht wusste, was mit seiner Mutter war. Sie war plötzlich verschwunden und vor der Tür hatte am selben Tag ein Gefolgsmann seines Vaters gestanden und ihn einfach mitgenommen. So musste er mit 14 Jahren wieder zu seinem Vater, den er ja gar nicht kannte. Und eben dieser Vater war steinreich.

„Was is?“, runzelte Law die Stirn, da Kid nichts sagte.

„Ich...naja.. Du erinnerst dich an den blonden Kerl, der mich ab und an besucht.“

„Blonden....ja schon. Der mit Zorro da war?“

„Du erinnerst dich an Zorro?“

„Klar.“

„Cool, aber egal. Der Blonde heißt Sanji und.. er... mh...“

„Und er was? Muss man dir alles aus der Nase ziehen?“

„Nein eigentlich nicht, aber ich kanns gerade selbst nicht glauben.“, schüttelte er den Kopf. Law sah ihn nur fragend an.

„Sanji ist der Sohn, den du nicht kennen gelernt hast.“

„Wie bitte?“

„Du bist bei Donquixote Doflamingo aufgewachsen.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

„Ja? Woher...“

„Er ist Sanjis Vater.“

„Was???“

„Hey Zorro. Was is los...?“

Sanji setzte sich neben seinen Freund. Er war gerade erst von der Arbeit gekommen und eigentlich k.o. Aber da er Zorro jetzt schon mal antraf, wollte er das Regeln.

„Wieso seh ich dich in der letzten Zeit so selten?“

„Viel zu tun auf Arbeit...“, murmelte er.

„Aber du gehst mir auch aus dem Weg. Irgendwas stimmt doch nicht.“

„Nein, alles ok.“

„Zorro bitte. Du warst schon immer ein schlechter Lügner...“, seufzte der Blonde und lehnte sich zurück. Zwar saßen sie zusammen auf ihrem Sofa, aber trotzdem kam es Sanji so vor, als würden sie Meilen weit, von einander getrennt sein.

„Ich lüge nicht. Was kann ich dafür, das ich viel arbeiten muss!“ Er sprang auf. „Irgendjemand muss ja Geld verdienen, um den Laden hier am Laufen zu halten!“

„Entschuldige mal! Was soll das jetzt?!“ Verwirrt und auch verletzt sah er auf. „Hast du sie nicht mehr alle!?“

„Du hast sie nicht mehr alle! Es geht nicht immer nur um dich! Ich bin weg!“

„Hey?! Zorro!?“ Schnell sprang er auf und eilte Zorro nach, doch dieser knallte ihm die Tür vor der Nase zu.

„Was zur Hölle???“ Baff starrte Sanji das Holz vor sich an. Schon seit Tagen zog Zorro sich zurück und er hatte absolut keine Ahnung wieso.

Seit dem Morgen wo sie so schön zusammen gefrühstückt hatten und das war schon über eine halbe Woche her, hatte er kaum 10 Wörter mit Zorro gewechselt, weil er so selten zu Hause war.

„Hab... ich irgendwas falsch gemacht?? Ich versteh ihn nicht.“

Er fuhr sich durchs Haar und setzte sich in die Küche.

Was war passiert, das Zorro so abweisend auf ihn reagierte.

„Einer muss arbeiten damit es hier läuft..“, äffte er ihn nach. „Er hat sie ja nicht mehr alle... was sollte der Scheiß?“ Rein von den Stunden her arbeitete er manchmal doppelt so viel wie Zorro.

„Verdammt...“ Er fischte eine Zigarette aus seiner Tasche und steckte sie an. Normalerweiße rauchte er nicht in der Wohnung, doch hatte er gerade keine Lust aufzustehen und sich in die Kälte zu stellen.

Er rauchte beinahe die ganze Packung leer, doch brauchte er es gerade.

„Man...“, seufzte verwirrt und stand auf. „Ich muss mir die Beine vertreten..“
 

Er ging in den Flur und zog sich seinen Mantel an. Zwar war es erst Anfang Herbst, doch es war schon recht frisch. Da er generell eine ziemliche Frostbeule war, packte er sich eben jetzt schon gut ein. Als letztes der Schal und schon konnte er raus. Seine Hände vergrub er tief in den Taschen und lief los. Sein Ziel war der Park. Wieso auch immer, hatte er Lust den Enten beim Schwimmen zuzusehen. Er mochte diese Tiere nicht sonderlich, höchstens als leckere Speise auf seinem Teller, aber vielleicht beruhigte ihn auch dieses langsame hin und her, der schwimmenden Tierchen.

Mit einem Seufzen ließ er sich auf eine Bank in der Nähe des Wassers fallen und lehnte sich zurück.

Zum 100 mal fragte er sich, was los war. Er verstand Zorros Verhalten beim besten Willen nicht. Er kannte ihn nun schon so lange und es gab scheinbar immer noch Seiten, die er nicht kapierte.

Aber so hatte er ihn auch noch nie gesehen. Er merkte ja, das Zorro es eigentlich nicht so meinte, doch scheinbar kam er sich vor, wie ein in die Ecke getriebenes Tier, das sich mit Händen und Füßen wehren musste.

„Ahh...“ Er schloss die Augen und ließ den Kopf hängen und grübelte einige Zeit still vor sich her.
 

„Sanji?“

Verwirrt und neugierig sah er auf.

„Hey... Was machst du hier?“

„Monet??“ Erstaunt sah er sie an. „Was macht du denn hier?“, gab er zurück.

„Ich hab frei, du Schlauberger.“ Sie lächelte und setzte sich neben ihn.

„Du hast mal frei? Wahnsinn“, neckte er zurück.

„Also, wieso sitzt du hier wie ein Trauerkloß?“

„Ach, es ist wegen Zorro.“

„Natürlich. Ist es das nicht immer?“ Sacht sahen ihre braunen Augen Sanji an. „Was hat er angestellt?“

„Das ist es ja... Eigentlich ist gar nichts passiert und trotzdem behandelt er mich wie...keine Ahnung... Er geht mir aus dem Weg.“

„Mh..“ Sie legte den Finger an ihr Kinn und überlegte. „Sogar mal ohne Grund? Tja, was kann ich da sagen? Mit wem hatte er denn in der letzten Zeit Kontakt?“

„Kontakt? Äh, keine Ahnung... Kid und seine Arbeitskollegen?“

„Hat er vielleicht wegen etwas, was mit einem von denen zu tun hat ein schlechtes Gewissen?“

„Schlechtes Gewissen?? Ich.... denke nicht, also.....“ Er verstummte.

„Könnte das sein?“, bohrte sie weiter.

„Ich weiß nicht,... wie kommst du überhaupt darauf??“

„Ich mein ja nur. Zorro verhält sich doch meist komisch, wenn er was ausgefressen hat..“

„Das....ist auch wieder wahr“, seufzte er.

„Du musst ihn einfach darauf ansprechen.“

„Hab ich ja schon. Er geht mir aus dem Weg und kommt kaum mehr Heim. Er arbeitet sogar mehr... oder macht was auch immer, um nicht in meiner Nähe zu sein.“

„Lass dich nicht entmutigen Sanji, bleib dran. Du weißt doch, das er das sicher nicht lange aushält.“

„Mh..ja..“ Er nickte nicht wirklich überzeugt.

„Das wird schon Sanji...“, lächelte sie und stand auf.

„Du gehst schon?“

„Ja, ich hab noch einen Termin.“

„Oh ok.. Schade das du nicht mehr Zeit hast.“

„Ja, aber mein Boss will noch mit mir reden. Keine Ahnung wieso“, seufzte sie.

„Aber du hast doch frei, wieso musst du dann heute doch hin?“

„Keine Ahnung“, zuckte sie mit den Schultern. „Machs gut Sanji. Wir sehen uns.“

Der Blonde nickte und sah ihr nach bis sie verschwunden war.

Monet kann er schon gute zwei Jahre. Sie arbeitete im Tierpark der Stadt als Pflegerin für die Vogelarten. Sie und ihr Team ging des öfteren in dem Restaurant essen, in dem er arbeitete.

So kamen sie hin und wieder ins Gespräch. Nicht das er ihr alles anvertrauen würde, aber immerhin so viel, das sie von Zorro wusste.

Sanji seufzte und stand auf. Den Enten hatte er nicht eines Blickes gewürdigt und nun wurde ihm zu kalt. Jetzt wollte er nach Hause und sich in die Wanne setzten und schlafen, bis er schön aufgequollen war.

„Sanji ist sein Sohn??“ Mit einer Mischung aus Entsetzen und Unglaube, sah Law den Rothaarigen an.

„Ja. Ich kanns dir auch schriftlich geben“, nickte dieser.

„Das is nicht witzig, Kid.“

„Ja, ja. Das weiß ich auch“, seufzte er.

„Wie klein die Welt doch manchmal ist“, schüttelte Law den Kopf. „Du kennst ihn also auch?“, sah er Kid fragend an. „Ich meine Doflamingo?“

„Nein. Nicht persönlich, aber Sanji hat mir einiges von ihm erzählt. Scheint nicht gerade der beste Vater zu sein.“

„Das ist wahr. Aber er hat Geld, und das macht das schon fast wieder wett..“

„Sag mal.. Du hast eben gesagt, das du keinen Kontakt mehr zu ihm hast? Wieso?“

Law seufzte. „Naja, er wollte das ich Dinge tu, die nicht meiner Sicht entsprechen“, erklärte er.

„Was heißt das genau?“, ließ der Jüngere nicht locker.

„Das heißt genau, das er zum Beispiel wollte, das ich seinen Feinden, die er Gefangen hatte ein paar Organe entnehme, damit er die dann auf dem Schwarzmarkt verkaufen konnte.“

„Dein Ernst!!?“ Mit großen Augen sah er den Arzt an. „Das ist ja krasse Scheiße. Oh man...“

Law nickte leicht.

„Meinst du, Sanji wusste davon und hat deshalb mit seiner Familie gebrochen?“

„Keine Ahnung. Wäre jedenfalls ein guter Grund.“ Er sah in den Himmel. „Hoffen wir einfach für ihn, das Sanji nicht wieder in dieses alte Leben muss. Das würde wohl sein bisheriges Leben zerstören.“

„Das befürchte ich auch. Den Grund hat er mir auf jedenfall nie gesagt. Aber er hat ja Zorro...“ Wurde er undeutlicher.

„Hast du was?“, sah Law ihn darauf hin verwirrt an.

„Naja...“

„Kid, echt mal. Ich hol gleich ein Spekulum und erweitere deine Nase so, das alles fein rausläuft.“

Angewidert verzog dieser das Gesicht. „Du hast sie ja nicht mehr alle.“ Ein Schauer durchfuhr ihn.

„Was ich sagen wollte.... Zorro hat da einen Plan..., weil er Geld braucht.“

„Geld? Für was?“

„Wegen seiner Schwester. Sie liegt im Koma. Schon einige Jahre...“

„Oh ok? Und ihm geht jetzt das Geld für weitere Behandlungen aus?“, schlussfolgerte er.

„Ja. Kann man so sagen.“

„Und was ist jetzt der Plan?“

„Er will bei Doflamingo einsteigen und Wertsachen und Geld klauen.“

Stumm sah Law ihn an. „Das ist nicht dein Ernst?“, fragte er dann.

„Doch.“

„Er wird draufgehen dabei. Ist ihm das bewusst?“

„Nicht so wirklich, befürchte ich.“ Verneinte er. „Er denkt dabei nur an Kuinas Wohl und nicht daran, das ihm dabei was passieren, oder er gar im Knast landen könnte.“

Stöhnend ließ Law sich zurückfallen. „Was eine schöne Scheiße.“

„Jap.“

„Was hast du mit dem Ganzen jetzt zu tun?“

„Ich wollte ihm beim Einbruch helfen.“

„Was!? Aber du weißt doch, was so von Doflamingo gesagt wird, wieso dann?“

„Einfach nur für Zorro.. Er macht es doch nicht für sich. Sondern für seine Schwester..“

Law fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Das wird ja immer besser. Zorro wird definitiv dabei draufgehen.“

„Hast dun Tipp?“

„In welchem Bezug? Einbrechen oder zu Tode kommen?“

Kid seufzte. „Ach vergiss es... Ich weiß ja, das es eine beschissenen Idee ist, aber was soll ich machen? Einen Kredit können wir nicht aufnehmen, wir haben schlechte Schufa Einträge.“

„Was heißt denn wir?“

„Na Zorro und ich.“

„Wieso willst du denn einen aufnehmen?“

„Weil ich es für Zorro machen würde, wie schon gesagt.“

„Und was ist mit Sanji?“

„Was soll mit ihm sein?“

„Wieso hilft er nicht?“

„Sanji weiß meines Wissens nichts von Kuina.“

„Wie lang sagtest du waren die beiden zusammen?“

„Es kommen schon einige Jahre zusammen.... fast 10...“

„10 Jahre und Sanji weiß nichts von ihr?“

„Zorros Entscheidung.“

„Wieso weißt du von ihr?“

„Ich kannte sie persönlich...Auch wenn es nur ein paar Wochen waren.“

„Aha... Tja. Es ist als würdet ihr Freiwillig zu eurer Hinrichtung gehen...“

„Danke für die Aufmunterung...“

„Sorry wenn ich keine Hoffnung verbreite, ich bin nur ehrlich.“

„Schon gut... Du sollst ja auch nicht lügen....“

„Würde ich auch nicht.“

Unerwartet knurrte Kids Magen.

„Oh...Wie viel Uhr haben wir?“, sah er Law an.

„Halb eins“, antwortete er mit Blick auf seine Uhr.

„Echt? Krass.“ Die Zeit flog ja förmlich. „Wollen wir was essen gehen oder hast du was gegen das Essen hier?“

„Nein hab ich nicht. Jedenfalls nicht gegen das Cantinen essen. Das was ihr auf euren Zimmern bekommt ist die Hölle.“ Er stand auf.

„Wie? Das ist ein Unterschied?“

„Ja. Ein ziemlich ekliger.“

„Red bloß nicht weiter, mir hat das Zeug bisher ganz gut geschmeckt.“

Law lachte erheitert. „Keine Sorge. Es wird dich nicht umbringen.“

„Na, dann.“ Auch Kid erhob sich und sie gingen gemeinsam zurück in das Gebäude, um die Cantine aufzusuchen.
 

„War doch ganz ok, das Essen.“

„Stimmt... Schmeckt eben genauso wie im Zimmer“, nickte Kid.

„Geh wir wieder in dein Zimmer? Hier wird’s mir zu voll“, sah Law ihn abwartend an.

„Klar, können wir“, stimmte der Jüngere zu und erhob sich. „Du magst Menschenansammlungen nicht so, oder?“

„Wenn sichs vermeiden lässt... bin ich weg.“ Stand auch er auf und ging los. „Hab noch nie so viele Menschen auf einen Haufen gemocht.“

„Weißt du an was das liegt?“

„Nicht so ganz. Hab nur die Vermutung, das es an der Enge des Heimes damals als Kind liegen könnte.“

Kid nickte verstehend und schnappte sich seinen Rollator und folgte ihm. „Hast du noch Zeit oder musst du demnächst weg?“

„Ich hab Zeit. Bin doch mit dir verabredet“, drehte er kurz den Kopf und grinste.

Dieses Grinsen war so breit und süß in Kids Augen, das Augenblicklich eine Menge Schmetterlinge in seinem Bauch tanzten.

'Oh Mann! Hätte nich gedacht, das ich mal so weibische Gefühle krieg..', dachte er schmunzelnd und lachte Innerlich über sich selbst. Da hatte er sich wohl wirklich total verknallt.

„Kommst du?“

„Hm?“ Verwirrt sah er auf. Was war? „Oh.. Bin auf halber Strecke zurückgeblieben.“, scherzte er. Law verdrehte die Augen. „Komm Scherzkeks. Damit ich dich ins Bettchen bringen kann.“

„Ha! Das wüsste ich aber“, grinsend ging er Law entgegen. Das würde wohl noch ein interessanter Tag werden.

„Eine Woche!! Eine verdammte Woche!“

Es war Freitagabend und er war gerade von der Arbeit gekommen. Die Wohnung war dunkel und leer.

Sanji schmiss wütend seine Tasche zur Seite, als er die Tür schloss und erkannte, das er alleine war. „Was ist sein beschissenes Problem!?“

Kurzerhand beschloss er, zu Kid zu gehen und mit ihm zu reden. Vielleicht wusste der, was mit Zorro los war. Nun war es sogar schon so weit, das Zorro bei Saga pennte. Schon seit zwei Tagen!

Er verschwand ins Bad und machte eine Katzenwäsche. Zwar war er Schlagskaputt von der Arbeit, aber er musste das jetzt machen.

Innerhalb weniger Minuten fühlte er sich besser und verließ die Wohnung. Auf dem Weg zum Krankenhaus, holte er sich noch etwas zu Essen und kam dann kauend bei dem großen Gebäude an.

„Schnell noch eine Rauchen...“, murmelte er und schluckte den letzten Bissen runter. Gleichzeitig fummelte er eine Zigarette aus der Tasche und zündete sie an.
 

Sanji beobachtete die Leute, die rein und rausgingen. Es waren einige, doch niemand kam ihm bekannt vor.

Nachdem er fertig war, drückte er die Zigarette aus und ging los.

Den Weg zu Kid, wusste er mittlerweile auswendig. So passierte er die Information ohne auf die Schwestern zu achten und folgte dem Flur. Passenderweise war Kid´s Zimmer im Erdgeschoss. So war es sogar für Zorro unmöglich sich zu verlaufen.

„Ach Mann!!“ Grob fuhr er sich durchs Haar. „Nicht an den Mistkerl denken..“

„Entschuldigung??“

Sanji nahm es nicht wahr, immerhin war er nicht alleine auf dem Flur. Gerade als er seine Hand auf die Türklinke legen wollte, berührte ihn eine Hand an der Schulter.

„Sanji?“

Fragend drehte er sich um. „Ja??“

„Ich bin Kid´s Arzt. Erinnern Sie sich?“

„Äh, ja.. Trafalgar war doch der Name, oder?“

„Law“, erklärte er.

„Sanji...danke..“, nickte er. „Wolltest du was von mir?“

„Ja. Ich muss mit dir reden.“

„Reden? Mit mir? Wieso?“ Sanji starrte ihn verwirrt an. Er hatte mit dem Mann doch gar nichts zu tun. „Ist was mit Kid??“, fragte er dann alarmiert.

„Nein... Dem geht es gut, soweit.“

„Was heißt denn soweit?“, runzelte der Blonde die Stirn.

„Komm. Ich erklär es dir auf dem Weg“, bat er ihn mit einer Armbewegung mitzukommen.

„Auf dem Weg?“

Law seufzte. „Ja. Ich muss dir was zeigen. Kid ist eh nicht da.“

„Wie nicht da?“ Kaum in Bewegung gesetzt, blieb er wieder stehen. „Soll das ein Scherz sein? Ihm fehlt ein Arm, wo soll er denn sein?“

„Das versuche ich dir ja zu erklären, aber dafür musst du mitkommen.“

Hilflos schüttelte Sanji den Kopf. „Ich...ok?“

„Danke.“
 

Sie gingen weiter und schwiegen eine Weile, bis sie in den Aufzug einstiegen.

„Also, was willst du mir denn jetzt zeigen?“

„Zorros Schwester.“

„Bitte?“

„Du hast schon richtig gehört.“ Law hatte sich dazu entschlossen Sanji alles zu erklären. Zorro würde es nicht tun, soviel war ihm klar. Obwohl er ihn nicht kannte. Doch die Jahre des Schweigens zeigten doch genug. Auch Kid würde nichts sagen, sonst würde er Zorro verraten. So dachte Law sich das auf jedenfall. Deshalb machte er das. Somit wollte er verhindern, das die beiden Idioten ihren Plan durchführten. Sanji sollte sie aufhalten. Er konnte es nicht. Dafür kannte er sie eben zu wenig.

„Zorro hat keine Schwester“, widersprach Sanji.

„Doch hat er, Kid hat es mir erzählt.“

„Kid? Wie kommt das denn?“

„Wir hatten am Mittwoch so etwas wie ein Date.“

Kurzerhand klappte Sanji der Mund auf. DAS war mal eine Nachricht!

„Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Es gibt wichtigeres“, wehrte Law alle Nachfragen ab.

„Ok? Wieso kennt Kid diese Schwester und ich nicht? Obwohl ich doch schon sein 10 Jahren mit ihm zusammen bin?“

„Das ist ganz einfach.“ Law begann ihm zu erklären was kurz vor Sanjis und Zorros kennen lernen passiert war.

„Aber wieso sagt er mir das nicht? Ich versteh nicht, wieso er daraus ein Geheimnis macht...“

„Das kann ich dir so direkt auch nicht sagen. Er wird schon seine Gründe haben. Sie liegt auf jedenfall hier.“

„Hier? In diesem Krankenhaus?“

„Ja, sagte ich doch.“

„Und wieso soll ich sie jetzt sehen?“

„Die Geschichte geht noch weiter.“

„Jetzt bin ich aber gespannt.“ Wie konnte Zorro ihm diese Sache verheimlichen? Vertraute er ihm nicht genug oder was? Dann war Zorro doch nicht so alleine, sondern hatte eine Schwester.
 

„Hier ist es.“

Sanji sah sich um. Hier sah es aus wie sonst auch, nur das eindeutig viel weniger Leute rumliefen. So wie er erkannte, waren hier nur Pfleger oder Ärzte.

„Geh rein“, forderte Law ihn auf und er betrat das Zimmer.

Das Piepsen von Geräten hieß ihn willkommen. Die Rollläden waren unten. Law machte nur das kleine Licht an. „Das ist Kuina.“

„Zorros Schwester?“

„Genau“, gesellte sich Law zu ihm. „Und jetzt gibt es noch ein Problem.“

„Noch eines? Was denn?“

„Kid erzählte mir das Zorro Geld von seinen Eltern geerbt hat und das für Kuinas Aufenthalt hier verbrauchen musste. Jetzt geht es ihm so langsam aus und er hat den irrwitzigen Plan gefasst, in ein Haus einbrechen zu müssen.“

„Er will klauen!?“

„Ja.“

„Spinnt der?? Wieso kommt er damit nicht zu mir?“

„Das hab ich mich auch gefragt.“ Er hob die Hand. „Reg dich jetzt bitte nicht auf.“

„Hä?“

„Kid hilft ihm dabei. Obwohl er keine große Hilfe sein wird... Ich konnte sie nicht aufhalten. Sie haben sich das in den Kopf gesetzt und sich weg.“

„Du meinst doch nicht...!?“ Wurden Sanjis Augen vor Entsetzten größer.

„Doch. Gerade im Moment.“ Er machte eine Pause. „Sie brechen bei deiner Familie ein.“

„Was?“ Ungläubig entkam ihm dieser Laut.

„Doflamingo. Das hat Zorro sich ausgesucht, weil er so viel Kohle hat. Er wusste jedoch erst nicht, das er dein Vater ist. Trotzdem macht er es.“

„Spinnt der!!!“, keuchte er geschockt auf. „Scheiße! Ich muss sie aufhalten!!“

Er drehte sich um und rannte los.

Das konnte doch nicht wahr sein.

„Sanji! Warte!!“, rief Law ihm noch nach, doch der Blonde rannte schon die Treppen runter.

„Scheiße, scheiße, scheiße!! Zorro, du Idiot!! Wieso kommst du damit nicht zu mir!“

Sanjis Hals verengte sich und er musste sich anstrengen die Verzweiflungstränen runter zu schlucken.

So schnell er konnte, rannte er durch den Flur nach draußen. Das er von einigen Schwester gebeten wurde, nicht zu rennen, nahm er gar nicht wahr.

Erst an der Ampel musste er halten und rang keuchend nach Luft.

„Sanji...“

Sein ganzer Körper spannte sich an, als er die Stimme hinter sich erkannte. Auch wenn es Jahre her war, wo er sie zuletzt gehört hatte. Langsam drehte er sich um. Stumm starrte er seinen Gegenüber an.

„Ich bin gekommen, um dich abzuholen. Dein Vater wartet bereits auf dich.“

„Komm, beeilen wir uns. Je schneller wir hier raus sind, umso besser.“

„Meinst du, das weiß ich nicht selbst!“

„Jaja. Schon gut, sorry Mann.“

„Tz.“

Leise schlichen sie weiter und versuchten keinen Lärm zu machen. Ins Haus hatten sie es wegen eines nicht ordnungsgemäß geschlossenen Fensters geschafft. Doch nun mussten sie weiter vordringen. Durch die vielen Kameras und Wachen, die hier rumliefen, war das nicht ganz so einfach.

„Du hast den Plan im Kopf?“ Leichte Unsicherheit schwang in Kids Frage mit.

„Klar hab ich das!“, fuhr Zorro ihn leicht an. Er war doch kein Idiot!

„Gut, dann geh weiter.“

„Jaja...“ Zorro sah sich nochmals um und schlich dann weiter. Er hatte eine bestimmte Tür im Sinn. Hinter dieser würde sich der Tresor befinden und da mussten sie dran.

'Irgendwie komisch, das hier niemand ist..', dachte sich Kid und sah sich um. Das roch doch schon von Weitem nach einer Falle.

„Zorro, ich hab da nen ganz blödes Gefühl...“

„Jetzt sie keine Memme! Wir haben es doch gleich geschafft.“

Der Grünhaarige war bei der gesuchten Tür angekommen und machte sich am Schloss zu schaffen.

'Wieso guckst du nicht erst, ob sie auf ist!!', schüttelte Kid den Kopf. Doch er würde sich hüten etwas zu sagen. Er hatte schon so mühe sich zu konzentrieren. Sein Kopf fühlte sich zu flauschig an. Er hatte nochmal eine Dosis Schmerzmittel genommen. Eine deutlich Höhere und das rächte sich jetzt scheinbar.
 

„Ich habs!“, ließ Zorro verlauten und grinste breit. Ganz langsam drückte er dann die Türklinke herunter und öffnete sie. Ein Wunder, dass sie nicht quietschte, so wie in einem guten Horrorfilm.

„Fuck, is das dunkel hier...“, maulte der Jüngere leise. Kid verdrehte die Augen.

„Dann mach halt das Licht an“, tastete er dann selbst nach einem Schalter.

Beide mussten die Augen zusammen pressen, als das Licht mit einem Flackern unerwartet anging.

„Willkommen.“

Erschrocken zuckten sie bei dem Wort zusammen und starrten auf den Mann, der dort ganz entspannt mit einem Glas Wein auf dem Stuhl saß und ihnen entgegensah.

„Schön das ihr vorbeikommt.“ Pure Ironie schwang ihnen entgegen.

„Fuck!“, entkam es Zorro geschockt.

„Wir müssen hier weg! Sofort!“, stimmte Kid zu. Zeitgleich seiner Worte, drehte er sich um und wich einen Schritt zurück. „Verdammt!“

„Hm?“ Zorro drehte ebenfalls den Kopf und fluchte. Das konnte ja nicht wahr sein! Es schien als wären sie erwartet worden!

Hinter ihnen standen einige Männer.

Sie hatten keinerlei Fluchtmöglichkeiten mehr.

„Bleibt doch.. und setzt euch. Ich bitte darum.“ Doflamingo gab seinen Schrägen einen Fingerzeig und Kid und Zorro wurden gepackt und unsanft auf die Knie befördert und festgehalten.

„Also... wer von euch beiden hatte die glorreiche Idee, mich besuchen zu kommen“, neugierig sah er die beiden jungen Männer an. „Und das mitten in der Nacht“, fügte er noch hinzu.

Sowohl Zorro, als auch Kid schwiegen.

„Ihr wollt euch nicht mit mir unterhalten? Wie schade“, seufzte er erst, ehe er nickte.

Bevor Zorro reagieren konnte, wurde sein Kopf zurück gerissen und eine scharfe Klinge fuhr über sein linkes Auge.

„ARGH!!“

„Zorro!! Scheiße!!! Lasst ihn in Ruhe!!“ Kid war außer sich und versuchte sich loszureißen. Doch mit nur einem Arm und Körperlich ganz und gar nicht auf der Höhe, hatte er keine Chance.

„Nana. Möchtest du unbedingt Aufmerksamkeit haben?“, sprach der Blonde nun zu ihm. „Die kannst du gerne haben“, lächelte er unheilvoll.

Kid spuckte auf den Boden und sah besorgt zu Zorro, der zusammen gesunken war und seine Hände auf sein Gesicht drückte.

'Fuck! Fuck! Fuck!! Wir kommen hier nicht mehr Lebend raus!!'
 

~Einige Zeit zuvor ~
 

„Kid... Ich will echt nicht zu viel von dir verklangen, aber...es geht nicht anders. Mir jetzt was anderes raus zu suchen, würde viel zu lange dauern.“

„Schon ok, Mann.“ Es war ganz und gar nicht ok!!

'Was mach ich hier eigentlich!?'

Law hatte ihm zugestimmt und auch gesagt, das er das besser lassen sollte. Doch wenn er Zorro hier so verzweifelt gegenüber stand, konnte er nicht einfach nein sagen. Er wusste ja für was der andere das alles tat.

„Ach scheiße... hast du die Pläne dabei?“

Verwirrt sah Zorro ihn an. „Pläne?? Das...das heißt.. du bist....“

„Klar bin ich dabei, Mann! Soll ich es dir schriftlich geben!? Hatte ich doch von Anfang an gesagt!“

Er fuhr sich grob übers Gesicht. „Gib mir mal die Zettel.“

„Ja.. Klar.“ Zorro kramte in seiner Tasche rum und reichte ihm ein wirr warr aus Blättern.

„Typisch du“, murrte Kid und sah sie sich alle durch.

„Du mich auch“, schoss der Grünhaarige zurück.

Kurz herrschte Schweigen, bis Kid wieder aufsah. „Und du willst Sanji wirklich nichts davon sagen? Er würde es bestimmt verstehen und es wäre mal nötig. Dieses Geheimnis wird noch alles kaputt machen.“

„Ne.. Noch nicht. Ich weiß nicht.... ich vertraue ihm aber... das ist jetzt schon so lange meine Sache...“, verzweifelt kratzte er sich am Kopf. „Oder.. meinst du echt ich sollte?“

„Klar! Mann er liebt dich! Er wird das Verstehen. Du solltest mehr an ihn glauben.“

Leicht nickte Zorro. „Ok. Aber nach der Sache. Sonst bin ich wohl zu abgelenkt, wenn es doch schief gehen sollte.“

„Das wird es nicht, Zorro“, widersprach Kid ihm.

„Ok“, nickte er. Nun nahm er sich vor Sanji alles zu erzählen, wenn die Sache vorbei war.

„Wann wollen wir eigentlich?“

„Am besten jetzt. Müssen ja noch hin fahren und uns fertig machen.“

„Ok.“ Kid rutschte zu seinem Nachtschränken und öffnete eine Schublade.

„Wo hast du die denn her?“

„Von einer Schwester... hab ein wenig geflunkert“, nahm er sich die Packung Schmerzmittel heraus und brach zwei Tabletten aus der Packung. Dann schluckte er sie mit Wasser und stand auf. „Kann los gehn. Ich nehm nur nen Stock mit, bis zum Auto.“

„Alles klar.“

Sie zogen sich an und gingen zur Tür.

„Hoffentlich merkt uns niemand.“

„Wird schon werden.“ Kid war da zuversichtlicher. Er wusste das um diese Uhrzeit nun Übergabe war und die Schwester, die rum ging am anderen Ende des Flurs war.

„Los. Beeilen wir uns.“

„Ja.“

Zorro öffnete die Tür und eilte, dicht gefolgt von Kid los.

Ohne Störung kamen sie beim Auto an und fuhren sofort los.

Erst in einer Seitenstraße zu Doflamingos Haus blieben sie stehen und zogen sich dunkle Kleidung an.

„Bereit?“

„Klar“, nickte Kid.

Zorro sah ihn erleichtert und dankbar an. Alleine würde er das nicht schaffen.

„Los.“

Schweigend stiegen sie aus und sahen sich um. Es war nichts auffälliges, außer ihnen selbst, zu sehen. Mit schnellen Schritten rannten sie über die Straße und näherten sich dem Haus im Schatten. Die Straßenlichter mieden sie und schlugen den Weg in die Gärten ein.

Schweigend und als hätten sie es schon 100te Male geübt, sprangen sie über kleine Hindernisse und brachen Schlösser auf. Nach wenigen Minuten kamen sie an der Hintertür des gewünschten Hauses an und Zorro machte sich daran das Schloss zu knacken.

„Hey Zorro... Warte mal“, hielt Kid ihn jedoch auf.

„Was denn?“, drehte er den Kopf. Kid würde doch wohl jetzt nicht den Schwanz einziehen?

„Da is ein Fenster... Scheint nicht richtig geschlossen zu sein. Lass uns das versuchen.“

„Wieso....bist du hier?“

„Sagte ich doch bereits. Ich bin gekommen, um dich abzuholen.“

„Woher wusstest du, das ich hier bin?“, hakte Sanji nun nach.

„Wir beobachten dich.“

Hart schluckte er. Das hatte er nach dem unerwarteten Anruf befürchtet.

„Ich habe keine Zeit, um jetzt mit dir zu fahren. Ich hab was wichtiges vor!“, wich er vor dem großen Mann zurück. Doch dieser war mit zwei Schritten bei ihm und packte ihn grob am Arm.

„Nein!! Lass mich!“, keuchte Sanji gepresst und versuchte sich zu befreien. „Fass mich nicht an, Vergo!“

„Sei ruhig oder lebe mit den Konsequenzen!“, antwortete dieser mit seiner dunklen Stimme und zog ihn mit sich.

„W..was?? Konsequenzen??“ Was meinte er damit?? „Was soll das heißen?!“

„Das wirst du gleich sehen.“ Er öffnete, beim Auto angekommen die Tür und schob Sanji unsanft in das Innere.

„Hey!?“

Die Tür fiel mit einem lauten Knall zu und Sanji wusste sofort, dass ein Versuch sie zu öffnen nichts bringen würde.

Vergo setzte sich hinters Steuer und fuhr los.

„Verhalte dich respektvoll gegenüber dem Boss“, befahl Vergo, Sanji nachdem er diesem die Tür geöffnet hatte.

„Ich behandel ihn so, wie er es verdient hat!“, gab er zurück und wollte aussteigen, doch Vergo riss ihn am Kragen zu sich. „Ich warne dich nur einmal! Überspann den Bogen und du wirst es bereuen.“ Dann ließ er ihn wieder los.

Sanji schluckte hart. Er wusste aus eigener Erfahrung, das man mit diesem Berg von einem Mann nicht streiten sollte. Egal um was es ging, man würde immer der Verlierer sein.

„Komm jetzt. Wir werden bereits erwartet.“ Ging Vergo voraus.

Der Blonde folgte ihm widerwillig. Da sie auf dem Familiengrundstück waren, blieb ihm nichts anderes übrig. Flucht war ausgeschlossen.
 

Kaum Wachen waren zu sehen und Sanji fragte sich warum das so war, doch eine leise Stimme in seinem Inneren flüsterte, das es wegen Kid und Zorro war.

Doch er hoffe und betete, das die beiden noch nicht hier waren. Es musste einfach daran glauben.

„Mein Vater sagte, das er mich erst zum Frühstück erwartete, oder besser zum Essen. Um diese Zeit jetzt werde ich nichts mehr essen“, erklärte der Koch und ballte die Fäuste.

„Er hat seine Meinung geändert. Folge mir jetzt.“

Mit zusammen gepressten Zähnen, folgte er ihm. Kurz den Flur entlang um dann in einem kleinen Empfangszimmer anzukommen.

„Warte hier.“ Schon war Vergo verschwunden.

„Super..“, seufzte Sanji genervt und ließ sich auf einem der Sessel fallen, die hier standen. „Was mach ich denn jetzt? Was, wenn er die beiden wirklich hat. Ich bekomm sie doch nie und nimmer hier raus...“ Nachdenklich fuhr er sich über den Kopf und erschrak leicht, als plötzlich eine Tür aufging und eine Frau eintrat.

„Hallo Sanji.“

„Du!?“, sprang er geschockt auf. „Was machst du hier Monet?“

„Na, ich arbeite hier“, lächelte sie und stellte das Tablett, das sie trug ab und goss Sanji ein Glas Wasser ein.

„Aber ich dachte du arbeitest im Zoo.“

„Tu ich auch. Aber dein Vater ist mein Hauptarbeitgeber.“

Darauf wusste er nichts zu sagen. All die Zeit dachte er, er hätte in ihr eine Freundin gehabt.

„Dann.. war nichts von all dem echt?“

„Was meinst du genau?“

„Dieses freundliche, was zwischen uns war... du hast das alles nur gemacht um ein Auge auf mich zu haben?“

„Ja. Nun, ich mochte dich schon. Du bist ein netter Kerl. Aber ich hatte die Anordnung immer mal wieder in Kontakt mit dir zu treten und so zu erfahren was in deinem Leben passiert“, gab sie ehrlich zu.

Sanji schüttelte enttäuscht den Kopf.

„Jetzt trink erst einmal etwas, Sanji“, reichte sie ihm das Glas. „Es dauert noch ein paar Minuten. Es sind auch noch nicht alle da.“

„Alle da?“, runzelte er die Stirn. „Was meinst du? Und wieso dauert es noch? Was macht mein Vater!?“, forderte er dann zu wissen.

„Tut mir leid“, hob sie die Hände. „Das kann ich dir nicht sagen.“

„Monet!?“ Er ignorierte das Wasser und starrte sie an. „Dann finde ich es eben selbst heraus!“ Dann steuerte er die Tür an, aus der sie eben gekommen war und riss sie auf.

„Sanji... Lass das bitte..“, versuchte sie es noch, doch er hörte nicht und verschwand im Flur.
 

„Wo bist du..?“ Immer wieder sah er sich um, doch er fand keinen Anhaltspunkt. Es war schon so lange her, das er hier war. Richtig erinnern tat er sich nicht mehr. Doch hier irgendwo musste der Besprechungsraum sein, in dem sein Vater am meisten gesessen hatte.

Sanji riss jede Tür ohne Rücksicht auf und fand zum Schluss, die richtige Tür. Im selben Moment in dem er sie aufriss, ertönte ein unterdrückter Schrei und sein Herz machte einen geschockten Sprung.

„Kid!?“

Er eilte in den Raum und sah geschockt auf das Bild, welches sich ihm bot.

„Oh, Sanji? Du bist schon da. Welch Freude“, kam eine verhasste Stimme von links. Langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung und schluckte.

„Was hast du getan!?“, drehte er sich zu seinem Vater.

„Nana. Sanji. Ich richte nur über Einbrecher. Fuhuhu. Sie wollten mich bestehlen, also habe ich auch alles recht dazu sie zu bestrafen“, zuckte er gleichgültig mit den Schultern.

„Du bist ein Monster!“, zischte er.

Sanji traute sich gar nicht wieder zu Kid und Zorro zu schauen. Da war so viel Blut auf dem Boden, das es ihn einfach erschütterte.

„Lass sie gehen!“, krächzte er. Seine Stimme war nicht mehr fest, so viel Abscheu empfand er gerade.

„Ich denke nicht, das ich das tun werde, dafür macht es mir zu viel Spaß“, schmunzelte er.

„S..sanji.....g...geh...“

Sanji lief ein Schauer über den Rücken, als er Kids schwache Stimme hinter sich vernahm.

„Nein!“, antwortete er ohne einen der Beiden anzusehen. „Ich werde nicht ohne sie gehen.“

„Dann wirst du wohl bleiben müssen, mein Sohn.“ Doflamingo stand auf. „Lass dich ansehen“, kam er auf ihn zu. „So lange habe ich dich nicht mehr gesehen.“

Sanji wich unwillkürlich zurück.

„Nein..Bleib.. weg von mir!“, knirschte er mit den Zähnen. Sein Vater lachte.

„Erst als sein Fuß kurz wegrutschte, blieb er geschockt stehen und sah zu Boden.

„Blut...“, hauchte er leise und schluckte hart.

So wie es aussah, stand er genau bei Kid und Zorro, es würde nur eine Kopf Bewegung brauchen und er würde beide sehen.

Sein Atem begann hektischer zu werden. Wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf leicht nach rechts und erkannte grüne Haare. Grüne Haare, die mit roter Farbe vermischt waren. Sehr viel davon.

Zorros Kopf lag auf der Seite, doch Sanji konnte erkennen, was los war.

Geschockt atmete er aus. Das konnte nicht wahr sein. Sie hatten ihm das Auge raus gerissen.

„Zorro!?“

„Scheiße... Ich muss mich beeilen!“

Law riss sich seinen Arztmantel vom Leib und rannte zu seinem Auto.

Wenn er sich nicht beeilte, würde wohl alles zu spät sein. Er hatte ein mehr als schlechtes Gefühl in der Magengegend. Doflamingo war unberechenbar.

Wer wusste schon, was er Kid und Zorro alles angetan hatte. Oder wenn auch noch Sanji bei ihm war. Was diesem widerfahren würde.

Er schnallte sich an und fuhr los. So schnell er konnte, schlängelte er sich durch die Stadt und blieb mit einem starken Bremsmanöver vor dem gesuchten Haus stehen.

„Dann wollen wir mal“, straffte er seine Schulter und stieg aus. Nie hätte er gedacht, das er mal freiwillig, mehr oder weniger, wieder her kommen würde.

Er klingelte und wusste, das es nicht all zulange dauern würde. Zwar war es schon nach 23 Uhr, doch Law war sich mehr als sicher, das Doflamingo noch Besuch hatte. Unfreiwilligen, aber das war jetzt uninteressant.

„Ja?“ Monet öffnete ihm die Tür. „Law? Welch Überraschung“, lächelte sie ihn ehrlich an.

„Lass mich rein!“, forderte er wenig freundlich.

„Natürlich...“, nickte sie und trat zur Seite. Sofort eilte der Arzt an ihr vorbei und hatte einen bestimmten Raum im Auge.

Je näher er kam, umso deutlicher verstand er das dort ein Gespräch im Gange war. Und er hörte auch wer da mit wem sprach.

„Verdammt!“, zischte er und riss die Tür auf.

Überrascht drehten sich die beiden Blonden zu ihm und sahen ihn an.
 

„Law?!“

„Sieh an. Law, mein Guter“, grinste Doflamingo sofort und kam auf ihn zu. „Wieso bist du hier?“ Blieb er vor ihm stehen und begutachtete ihn. „Wir haben uns lange nicht gesehen. Wie geht es dir?“

„Law was machst du hier!?“, kam Sanji ihm bei der Antwort zuvor.

Law sah kurz zu ihm, ehe er seinen Ziehvater wieder ansah. „Es interessiert dich so wieso nicht, wieso ich hier bin. Also lass die Heuchelei“, murrte er und ging einen Schritt zur Seite. Er hasste es wenn Doflamingo ihn so bedrängte.

Sanji ignorierte er, Flamingo durfte so schnell noch nicht erfahren, das sie sich nun alle kannten.

„Sei nicht so unfreundlich. Wir haben uns doch so lange nicht gesehen, Law. Fuhuhu..“

Doch der Schwarzhaarige ging an ihm vorbei und streckte seinen Rücken. Er wollte keinesfalls klein oder ängstlich wirken. Mit festen Schritten ging er zu Kid und Zorro. Das viele Blut, das sich um die beiden gesammelt hatte, versetzte ihm einen Schock.

„..L..law?“, schwerfällig hob Kid sein Gesicht. „W..was..?“

Laws Schritte kamen ins Stocken, doch er ging weiter. Bei dem Rothaarigen angekommen, hockte er sich hin und starrte ihn an. Kids Gesicht war mit einem Messer oder ähnlichen bearbeitet worden. Eine Blutspur von der linken Gesichtshälfte über seinen Hals zum Oberkörper, konnte er erkennen. Doch wie schwer die Verletzung war, konnte er nicht sagen.

„Halt durch..“, flüsterte er und hob die Hand. Doch mitten in der Luft hielt er inne. Er traute sich nicht Kid anzufassen.

„Wenn haben wir denn hier?“

Erschrocken sog Law die Luft ein, als ihm auch schon der Hals mit einem Arm zugedrückt wurde.

„V..v...ergo..!?“, japste er und versuchte sich mit Tritten zu befreien. Doch seine Füße trafen nicht. Der Griff wurde nur verstärkt und Law so in die Luft gehoben.

„Lange nicht gesehen, Law.“

„Bring ihn nicht gleich um, Vergo.“, gab Flamingo diesem zu verstehen. Sofort wurde der Griff um Laws Hals etwas lockerer.

„Lass ihn gehen, Vergo!“, schaltete Sanji sich ein und ging zu ihm. „Er hat doch mit der ganzen Sache hier am wenigsten zu tun!“

„Da irrst du dich Sanji. Law gehört zur Familie. Ich habe ihn vor vielen Jahren adoptiert“, widersprach sein Vater ihm.

„Was!?“, verwirrt drehte Sanji sich zu diesem. „Was sagst du da? Wann soll das denn gewesen sein?“

„Bevor du wieder zu mir gekommen bist. Er hat das Haus kurz vor dir verlassen. Deshalb wusstet ihr nichts voneinander. Was sich ja... in der letzten Zeit, scheinbar geändert hat.“

„Es hat sich nicht geändert! Law arbeitet im Krankenhaus und Kid...“ Sanji verstummte abrupt. Er wollte seinem Vater nicht noch mehr Futter für Angriffe liefern.

„Red ruhig weiter, mein Sohn“, amüsierte er sich.
 

„Ich..nein, nicht so wichtig“, schüttelte er schnell den Kopf. So ganz wollte er nicht glauben, das Law mit in die Familie gehörte, das hörte sich so unglaubwürdig an. Und vor allem das er das nicht wusste.

„Was willst du jetzt mit ihnen machen?“, zeigte Sanji auf die drei anderen.

„Was ich machen will? Nun, ich gestehe, mit Laws Erscheinen habe ich absolut nicht gerechnet, doch wenn er schon mal hier ist, ist er als Gast natürlich willkommen“, begann er. „Vergo.. lass ihn runter.“

Dieser murrte leicht und nahm seinen Arm runter. Doch mit seiner anderen Hand verpasste er Law einen heftigen Schubs, sodass dieser hustend nach vorne stolperte und auf den Knien landete.

„Was machst du jetzt mit Zorro und Kid!?“, wiederholte er seine Frage.

„Sie bleiben schön wo sie sind“, zuckte er mir den Schulter. „Ich habe kein großes Interesse an ihnen. Sie haben sich ihre Situation selbst eingehandelt.“

„Wenn du sie eh nicht hier haben willst, lass sie gehen.“

„Nein.“

„Was? Wieso nicht?!“

„Ich mag es wenn sie schreien.“ Er seufzte. „Es ist schon viel zu lange her, das wir jemandem zu foltern hier hatten. Durch meinen Ruf, traut sich kaum mehr einer in meine Nähe.“ Er bedauerte diesen Umstand sehr, doch gerade hatte er ja neues Spielzeug bekommen.

„Foltern!? Hast du´n knall! Ich lass sicher nicht zu, das du sie folterst!“, keifte Sanji los und ballte seine Fäuste.

„Was willst du denn schon dagegen tun?“, fragte er seinen Sohn gelangweilt.

Doch dieser wusste darauf keine Antwort.

„Vergo, bring ihn weg.“

„Ja, Boss“, nickte dieser und ging auf den Blonden zu.

„Nein! Fass mich nicht an!“, spannte er seinen ganzen Körper an. Gerade war er bereit zu kämpfen.

„Sanji! Lass es sein...“ Es war Law der sprach, wenn auch sehr leise.

„Spinnst du!? Ich lass euch hier nicht sterben!“

„Wenn du jetzt kämpfst wirst du nur verletzt. Das bringt uns auch nichts!“

„Aber.. ich lass euch hier nicht im Stich!“, weigerte sich der Blonde weiterhin und trat mittlerweile nach Vergo. „Verschwinde!“
 

„Sanji!“, stöhnte Law genervt und rappelte sich auf. „Verdammt!“ Er ging auf Doflamingo zu. „Was willst du jetzt? Willst du sie umbringen, weil sie so dumm waren, um bei dir einzubrechen?“

Der Blonde lächelte. „Es ist selten, das man dich so energisch bei einer Sache sieht.“ Es hörte sich schon beinahe an wie ein Lob.

„Es sind Freunde! Natürlich will ich da nicht das sie vor meinen Augen sterben.“

„Ja... Damit hattest du schon immer ein Problem, fuhuhu..“

„Hör auf zu lachen!“, knirschte Law mit den Zähnen. Er wusste genau worauf Doflamingo da gerade anspielte.

„Was wärst du bereit zu tun, damit ich einen von ihnen am Leben lasse?“ Ignorierte er den Befehl und sah Law dann neugierig an.

„Tun? Was??“

„Law wird gar nichts tun!!?“, kam es von Sanji. Dieser verzog vor Schmerz sein Gesicht. Vergo hatte seine Arme auf seinen Rücken verdreht. „Ich mach alles was du willst! Aber lass die drei gehen!“

„Du würdest sowieso alles tun, was ich will“, zuckte sein Vater unbeeindruckt mit den Schultern.

„Nein! Das ist nicht wahr! Ich würde niemals das tun, was du willst!“

„Fuhuhu... er ist so stur... An wen erinnert dich das, Vergo?“

„Seine Mutter.“

„Ach... richtig..“, nickte er seufzend. „Nun... lasst mich überlegen. Wenn ich die beiden gehen lassen, fehlen mir welche zum foltern. Das wäre traurig“, lächelte er.

„Mach es eben mit mir!“, fauchte Sanji sofort.

„Mit dir?“, hob er eine Braue. „Das wäre zu langweilig. Deine Schmerzschwelle ist wirklich niedrig.“

Sanji presste die Zähne zusammen.

„Dann nehm mich!“, ging Law dazwischen.

„Du Law? Du scheinst dich wirklich verändert zu haben. Gut, damit bin ich einverstanden.“

Law nickte steif.

„Mach das nicht Law!?“, schrie Sanji. Vergo brachte ihn aus dem Raum. „Law!!!?“

„Ich habe aber eine Bedingung!“, sah der Arzt Doflamingo fest an.

„Ach? Welche denn?“

„Ich bringe die beiden zuerst ins Krankenhaus und arbeite auch als Arzt weiter. Wenn du dich austoben willst, sag mir Bescheid und ich komme. Aber ich werde nicht wieder hier einziehen!“

Ihm war klar, das er sich da etwas unannehmbares wünschte. Jedoch musste er doch für Kid und auch Zorro da sein. Und zusammen müssten sie einen Plan entwickeln, wie sie Sanji hier raus bekommen würden. Denn er war sich sicher, das Doflamingo den Blonden nicht so einfach hier rauslassen würde.

„Meinetwegen. Aber nur einen Fehler und du wirst wieder deine Zimmer beziehen.“

Überrascht blinzelte Law. „Wirklich?“ Mit so einer sofortigen Zusage hatte er nicht gerechnet.

Der Blonde nickte. „Schaff mir den Abschaum aus den Augen.“ Wand er sich ab und verschwand aus dem Raum.

Jetzt war Law mit den beiden Verletzten alleine. Sofort eilte er zu ihnen und kniete sich hin.

„Kid? Zorro? Könnt ihr mich hören?“

„Idi...ot..“, zischte Kid wütend. „Wieso...hast du... das gemacht!?“

„Wieso? Um euch hier rauszuholen! Das ist doch klar!?“, antwortete er sauer.

„Idiot!“, wiederholte Kid und schloss sein Auge.

„Ich bring euch erst mal hier raus“, erklärte Law und machte sich daran erst Kid und dann Zorro in sein Auto zu verfrachten. Schlimmer wie jetzt, konnte er es sowieso nicht mehr machen.

Mit Kid konnte er sich auch noch später streiten.

Law schaffte es, die beiden ohne weiteren Verletzungen ins Krankenhaus zu bringen.

Dort musste er jedoch aus dem OP´s draußen bleiben. Murrend ließ er es zu und ging ungeduldig den Flur auf und ab.

Lange Zeit hörte er weder etwas von Zorro, noch von Kid und es machte ihn Wahnsinnig. Kurz vor Mittag, kam einer der Ärzte, es war Dokter Oho, der Kid operiert hatte, zu ihm.

„Law.“

„Hallo Doc, wie sieht es aus?“, kam er gleich zur Sache und sah ihn neugierig an.

„Dem Patienten geht es gut. Er ist auf dem Weg der Besserung.“

„Keine Lebensgefahr?“

„Nein. Keine. Er wird sichtbare Spuren davon tragen, doch es wird ihn nichts einschränken.“

Law nickte erleichtert. „Gut... und was ist mit dem Anderen?“

„Darüber weiß ich nichts. Du musst warten, bis sie fertig sind.“

„Das hatte ich befürchtet.“

„Tut mir leid, Law. Du weißt ja wie das läuft. Ich glaube es war Müre, die operiert“, lächelte er. „Ich muss dann auch weiter. Bis dahin.“

„Danke, Doc.“

Oho hob die Hand und ging.

Law fuhr sich über´s Haar und stieß die Luft aus. Zorro sollte doch bitte auch über den Berg sein.

Er musste auf Müres Fähigkeiten vertrauen. Doch er wusste das sie gut war, eigentlich machte er sich keine Sorgen, aber man wusste ja nie.
 

Eine Stunde verging, erst dann kam die Ärztin zu ihm.

„Hallo Law, du bist ja noch da“, grüßte sie ihn.

„Klar bin ich das... wie geht’s ihm?“, fragte er sofort.

Sie blieb vor ihm stehen und seufzte. „Er liegt jetzt in der Aufwachstation...“, begann sie.

„Und weiter?“, drängte er ungeduldig auf Antworten.

„Also... das größte Problem war sein Auge... und das konnten wir nicht retten.. Scheinbar wurde es ihm ziemlich grob entrissen und wir haben es nicht hinbekommen..“, gab sie bedauernd zu.

„Scheiße...“, zischte er.

„Kannst du laut sagen... Seine restlichen Verwunderungen heilen ab, bei guter Pflege“ erklärte sie weiter.

„Ok... Das sollten wir hinkriegen.“

„Sollten wir. Hat er irgendwelche Angehörigen, die Bescheid bekommen müssen?“

„Mh.. naja...schon... nur..“ Wie sollte er das jetzt bitte sagen?

„Nur was?“, musterte sie ihn neugierig.

„Er ist im Moment nicht zu erreichen.“

„Ah verstehe. Machst du das noch?“

„Sicher.. Ich werd jetzt erst mal den Anderen besuchen.“

„Besuchen? Er ist aber nicht dein Patient oder? Immerhin hast du doch gar nicht operiert.“

„Kein Patient... Ein Freund.“

„Freund?“ Ihr Augen wurden groß. „Du hast Freunde!?“ Fassungslos sah sie ihn an, zwinkerte dann aber.

„Sehr lustig... wirklich, haha“, schüttelte er den Kopf.

„War nicht böse gemeint, du alter Griesgram. Geh du mal. Ich mach jetzt Schluss.“

„Guten Feierabend“, nickte Law.

„Danke, bis dann.“

„Tschüss“

Ihre Wege trennten sich und der Schwarzhaarige machte sich auf den Weg zu Kid.
 

Dieser lag wieder in seinem Zimmer und es war beinahe so, als wäre nie etwas gewesen.

Law klopfte an und trat nach kurzem zögern ein.

„Hey....“

„Law? Was machst du hier!?“

Mit einer Mischung aus Überraschung, Sorge und Verwirrung sah ihm Kid entgegen.

„Bist du nicht froh mich zu sehen?“

„Doch klar, aber ich dachte du musst da bleiben?“

„Eigentlich schon, aber das war meine Bedingung.“

„Krankenbesuche?“

„Das ich hier weiter arbeiten kann...“ Law seufzte und setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.

„Wie geht es dir?“

„Super.... erst war es nur mein Arm und jetzt mein ganzer Körper. Es geht mir wirklich prima.. ehrlich“, stur sah Kid ihn an.

„Tut mir leid....“, murmelte Law und sah kurz auf seine Knie.

„Was tut dir leid?“

„Das ich nicht helfen konnte.“

„Was redest du da?“

„Es stimmt noch.“

„Fuck Law! Nur wegen dir sind wir da überhaupt erst raus gekommen! Ich hätte von Anfang an auf dich hören sollen! Ich bin doch schuld daran. Wieso hab ich Zorro nicht überredet... Das war von Anfang an ein Scheißplan! Du hast nichts falsch gemacht, sondern ich!“, fuhr er ihn aufgebracht an.

„Sanji hat euch auch geholfen....“

„Kann sein... aber ich denke mal, das Flamingo ihn egal was er gesagt hätte, nicht gehen gelassen hätte.“

„Denke ich auch..“, nickte Law zustimmend. „Jetzt müssen wir ihn aber da rausholen.“

„Ich weiß... aber nicht wie.“

„Geht mir auch so...“, seufzte Law. „Ich will gar nicht erst daran denken, wie Zorro sich fühlen muss....“

„Hast recht.... ich will auch nicht in seiner Haut stecken... aber sag mal. Wie geht’s ihm überhaupt.“

„Hm... Er hat sein Augen verloren, sonst wird er wieder.“

„Ach shit, verdammt! Zum Kotzen ist das!“ Kid schlug gefrustet auf seine Decke. Nur dank der starken Schmerzmittel, war er so auf der Höhe.

Unerwartet ging die Tür auf und eine Schwester trat ein.

„Hallo. Wir bringen ihnen gleich ihren Zimmernachbar.“, erklärte sie und lächelte die beiden Männer an.

Sie löste die Bremsen des Bettes und schob es nach draußen.

„Was jetzt wohl kommt...“, sah Kid Law fragend an.

„Keine Ahnung... aber scheint schon was krasseres zu sein, wenn das Bett rausgeht, kommt der Patient mit seinem aus dem Aufwachraum... Scheinbar kann er nicht aufs andere gelegt werden..“, vermutete er.

„Ich dachte dafür gibt’s bestimmte Hilfen?“

„Eigentlich schon...“, zuckte er mit den Schultern.

Kurz darauf wurde die Tür erneut geöffnet und ein neues Bett wurde herein geschoben. Kid und Law sahen überrascht drein, als sie erkannten, wer da auf dem Bett lag.

„Das is ne überraschung“, grinste Kid erfreut.

„Das stimmt. So schnell hatte ich gar nicht mit ihm gerechnet“, nickte Law.

„Ist er denn wach?“, fragte der Rothaarige dann die Schwestern.

„Immer mal wieder. Aber gerade ist er wieder eingeschlafen. Er hat aber auch eine hohe Schmerzdosis intus...“

„Mh...“

Sie sahen zu, wie alles gerichtet wurden. Dann wurden sie wieder alleine gelassen.

Law erhob sich und ging zum anderen Bett.

„Oh..bist ja doch wach.“

„Hm...“

„Mach dein Auge auf... Das hast du immer noch.“

„Halt doch die Klappe... Hab keinen Bock zu reden“, hielt er sein Auge geschlossen.

„Glaub ich dir, trotzdem sind wir da und wir stecken alle in dieser Scheiße fest.“

„Weiß ich selber... macht die Sache ja nicht besser, das wir Sanji da zurücklassen mussten.“

„Es blieb uns nichts anderes übrig, sonst wärt ihr mir da sicherlich verreckt.“

„Wir müssen ihn da so schnell wie geht rausholen.“

„Dann lasst uns einen Plan schmieden“, stimmte Law zu.

„Fangt schon mal an... Mein Hirn ist so benebelt, das ich mich nicht konzentrieren kann.“ Schon war Zorro weg genickt.

„Typisch Zorro... Da pennt der einfach weg...“

Das Einzige, was er wahrnahm war Stille und Schwärze.

Er hasste beides. Doch genau deswegen, saß er hier. Bewegungsunfähig und ein Opfer seiner Peiniger.

Sie hatten ihm in den letzten Stunden, oder waren es Tage? Schon oft genug gezeigt, dass er nichts wert war. Sein ganzer Körper tat weh und ihm wurde nicht geholfen. Das er unbedingt als Prügelknabe dienen musste, kotzte ihn ziemlich an. Besonders Vergo hielt sich nicht zurück. Ihm hatte er schon ein blaues Auge zu verdanken, ein paar Brandwunden und einiges mehr.

Er seufzte undeutlich. Der Stoff in seinem Mund machte ihm nicht nur das sprechen unmöglich, sondern erschwerte ihm auch das Schlucken.

Als die Tür dann mit einem Knarren aufgestoßen wurde, zuckte er zusammen.

„Wach auf!“, forderte eine laute Stimme und ihm wurde ein Eimer Eiswasser über den Körper geschüttet. Erschrocken zuckte Sanji zusammen und japste nach Luft. In seinen Wunden brannte das Wasser wie Feuer.

Zischend stieß er den Atem aus und versuchte sich auf die andere Person zu konzentrieren. Er hasste es wenn er nicht mitbekam, wo er war.

„Gut geschlafen, Prinzesschen?“, spottete der Mann und hockte sich vor den gefesselten Blonden.

„Weißt du.. Dieser Anblick macht mich an“, begann er seinen Monolog. Durch den Stoff im Mund konnte Sanji nicht reden.

„Meine Faust sagt immer wieder, schlag ihn. Schlag ihn!“ Sofort folgten seinen Worten taten.

Sanji keuchte gepresst. Die Faust bohrte sich kurz noch weiter in seinen Magen, ehe Vergo sie wieder zurückzog.

„Es macht einfach Spaß“, gab er zu.

'Schön für dich, Bastard!'

Vergo erhob sich wieder und riss Sanji den Stoff aus dem Mund.

„Jetzt gibt’s Essen.“

Der Blonde war noch damit beschäftigt, die ganzen Fusel aus dem Mund zu bekommen, da spürte er etwas heißen an seinen Lippen.

„Kaffee zum Frühstück.“, erklärte Vergo und kippte los.

„Ah!!“ Sanji drehte den Kopf weg. Der Kaffee war noch brühheiß. Zwar wurde so sein Gesicht geschont, doch dafür bekam seine Brust alles ab.

„Fuck!!“, zischte er schmerzvoll und spannte sich an.

„Du solltest schneller trinken“, grinste Vergo. „Versuchen wir es eben mit was Essbarem.“

„Dann mach du halt langsam!“, schoss Sanji genervt zurück. Nicht das schlauste in seiner Situation, doch er wollte sich nicht einfach alles gefallen lassen.

„Haaa??“ Vergo nahm einen der Muffins vom Teller und stopfte Sanji diesen einfach in den Mund.

„MH!“

Mit einem groben Ruck, schmiss er den Stuhl des Blonden einfach um.

Hart kam Sanji mit dem Kopf auf dem Stein Boden auf und verzog das Gesicht. Seine Arme waren an der Lehne gefesselt und waren so zwischen Boden und Lehne eingeklemmt. Das Holz vom Stuhl drückte sich unnachgiebig in seine Haut.

Nach Luft ringend und Hustend, da der Muffin ihm noch im Hals steckte, kniff er die Augen zu.

„Scheiße! Zieh mich wieder hoch!“, keifte Sanji gepresst, nachdem er sich beruhigt hatte.

„Nein.“ Mit dem Wort landete Vergos Stiefel in seinem Gesicht und presste es zusätzlich zu Boden.

„Argh.“

„Vergo? Was machst du da?“

„Boss!?“, wirbelte er herum. „Ich unterhalte mich nur“, zuckte er dann mit den Schultern.

„Sehr intensiv, wie ich sehen. Fuhuhu“, verschränkte Flamingo die Arme vor der Brust.

„Kann man so sagen, ja“, nickte der Schwarzhaarige.

„Fein. Jetzt geh. Ich will mit meinem Sohn reden.“

„Wie ihr wollt.“ Vergo bückte sich und zerrte Sanji an den Haaren wieder in eine sitzende Position.

Erleichtert atmete dieser durch, nachdem er die Schlagartig aufkommende Schwärze vor seinen Augen hatte zurückdrängen können.

Also der Schwarzhaarige gegangen war, zog Flamingo sich einen Stuhl heran und setzte sich.

„Und? Wie gefällt es dir?“

„Ist das dein Ernst?“

„Natürlich.“

„Du bist ein miserabler Vater! Ich kann nicht sagen, wie sehr ich dich hasse!“, zischte er mit schmalen Augen. Er würde seinen Vater gerade am liebsten töten!

Flamingo grinste nur leicht.

„Ich hatte nie den Wunsch Vater zu werden... Jemanden zu adoptieren ist etwas anderes. Law war brillant. Er hatte Köpfchen und Ziele... Du hingegen... hattest das nie.. oder doch. Du wolltest Koch werden. Schon als kleiner Junge. Egal wie hart ich dich damals immer bestrafen ließ, du bliebst stur und wolltest immer genau das Gegenteil von dem was ich wollte.“

„Ich war 14! Kein kleiner Junge mehr! Und es hat sich bis heute nicht geändert!“

Flamingo seufzte. „Deine Mutter hätte wirklich nicht abhauen sollen. Du bist ein missratener Sohn“, bedauernd schüttelte er den Kopf. „Erzähl mir etwas von Casmira.“

„Wieso sollte ich?“

„Sie war immerhin meine Frau.“

„Ihr habt doch nie geheiratet!?“

„Wer sagt das?“

„Sie... hat das selbst erzählt...“

„Dann hat sie dich angelogen. Wir waren verheiratet, doch als sie schwanger wurde, hat sie mich verlassen. Sie wollte ihrem Kind, diese Mafia, wie sie immer gesagt hat, nicht antun.“

„Es stimmt doch.“

„Ansichtssache“, zuckte er mit den Schultern. „Also? Erzähl mir was.“

Sanji blieb stur. Er fand, das sein Vater, die Chance etwas über seine Mutter zu erfahren, schon längst verspielt hatte.

„Du bist ebenso Stur wie sie. Das kann ich schon mal sagen“, grinste Flamingo. „Aber das liegt in der Familie. Dein Onkel war da nicht anders.“

„Corazón?“

„Richtig.“

„Tz. Ich habe ihn nie wirklich kennen gelernt... Keine Ahnung, wie er war.“

„Sollte es dich interessieren, frag Law. Er kennt meinen Bruder sehr gut.“

„Wieso denn Law?“

„Hast du schon vergessen, das er hier gelebt hat?“

Sanji schwieg kurz. „Nein... hab ich nicht..“ Ihm war gerade nicht nach Ahnenforschung. Er wollte viel lieber hier weg. Einfach vergessen was hier passiert war und mit Zorro in Ruhe weiterleben.

„Was.... ist mit den Anderen passiert?“, fragte er dann. Er wollte nur hören, dass es Zorro und den anderen beiden gut ging.

„Den Anderen? Law und deinen beiden Freunden?“

„Ja.“

„Law und der Rothaarige sind weg. Der andere ist tot.“

Erleichterung, kam in ihm auf, als Flamingos letzte Worte in seinen Verstand sickerten.

„Was?“ Seine Stimme klang atemlos. „Tod?“

„Ja. Ist elendig an seinen Verletzungen verreckt“, zuckte er mit den Schultern.

Sanji keuchte. Das konnte doch nicht wahr sein. Zorro konnte nicht Tod sein!

Er sah zu Boden. 'Nein, nein, nein!!'

„Du lügst!!“, sah er wieder auf und durchbohrte seinen Vater mit Blicken.

„Wieso sollte ich?“ Er fasste in seine Hemdtasche und zog ein Bild heraus. „Schau doch selbst“, hielt er ihm das Bild von Nase.

Sanjis Augen wurden größer. „Nein...“, schüttelte er ungläubig den Kopf. „Das kann nicht...“

„Oh doch. Wie du siehst. Er ist Tod.“

„Er... kann nicht...“, flüsterte er. Sein Herz brach in tausend Teile. Es konnte nicht stimmen. Durfte nicht.

„Zorro...“, hauchte er den Namen, dessen er auf dem Bild sah.

„Genau der. Weißt du Sanji... Ich sag dir was. Ich habe nicht nur deinen Zorro getötet, sondern auch deine Mutter umbringen lassen.“

„Eine Woche...“, seufzte er. „Eine verfickte Woche...“

Er hatte sich so lange zusammen gerissen, aber das ging an die Substanz! Er musste! Sanji helfen, aber er kam hier nicht raus! Als Law und Kid ihm erzählt hatten, was passiert war, hatte er einen kleinen Aussetzer gehabt. Alles was um sein Bett gestanden hatte, war nicht mehr sicher vor ihm gewesen und war durch die Gegend geflogen. Law hatte ihm eine Beruhigungsspritze geben müssen, doch als er sich beruhigt hatte, konnte er wieder, mehr oder weniger, klar denken.

„Komm wieder runter Zorro...“

„Sagt sich so leicht. Ist ja nicht dein Freund, der durch die Hölle gehen muss.“

„Mann, ich fühl doch mit dir. Jetzt tun nicht so, als würdest du da alleine durch müssen.“

„Ich... weiß ich doch, Mann....“ Zorro sah zu seinem Kumpel. „Ich mach mir doch einfach nur scheiß Sorgen.“

„Die mach ich mir auch.“ Kid erhob sich und setzte sich zu Zorro aufs Bett. „Sanji ist immerhin auch ein Freund von mir.“

Zorro nickte nur leicht. Er konnte nichts tun, war ans Bett gefesselt, genau wie Kid. Law war, seltsamerweise, noch nicht zu Flamingo gerufen worden. Ihnen allen brachte dies ein seltsames Gefühl. Irgendwas stimmte da nicht.

„Wo ist Law eigentlich?“ Zorro hatte ihn heute noch nicht gesehen.

„Arbeitet... Wenn er schon mal hier ist, kann er auch was nützliches tun, sagt er“, zuckte Kid mit den Schultern.

„Sag mal.. Das mit euch... was genau geht da jetzt?“

„Was mit uns geht?“ Kid begann zu grinsen. „Ich denk mal, das geht auf was festes zu.“

„Ernsthaft?“

„Jo.“

„Cool. Nicht schlecht, Alter.“

„Ja. Finde ich auch.“

„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich mal in einen Arzt verknallen würdest.“

„Wem sagst du das. Is eben passiert. Aber.. wenn wir mal ehrlich sind, können wir auch nicht sagen, das er ein stinknormaler Arzt ist, oder?“

„Da hast du wohl recht“, stimmte der Grünhaarige ihm zu. „Hoffen wir mal, dass das mit euch gut geht.“

„Ja. Danke Mann.“
 

Kurze Zeit später wurde ihnen das Essen gebracht. Als sie dieses vertilgt hatten, trat Law zu ihnen. Er sah mehr als erschöpft aus und ließ sich einfach auf Kids Bett fallen.

„Sorry, aber ich bin fix und fertig..“, schloss er die Augen.

„Was´n los?“ Neugierig sah Kid ihn an.

„Wir haben gestern einen Notfall rein bekommen... Sein Gesicht wurde total verbrannt... Mussten die ganze Nacht operieren, sind gerade fertig geworden...“

„Shit... Alles verbrannt? Wer macht denn so was?“

„Keine Ahnung.. Ich glaub, ich will´s auch gar nicht wissen.“ Law sah die beiden nicht an, während er dies sagte.

„Law, sag mal. Wurdest du jetzt endlich mal angerufen?“

„Was heißt denn endlich mal? Willst du mich los werden“, öffnete er verärgert die Augen und sah Kid an.

„Nein!“, hob dieser die Hand. „So mein ich das gar nicht.“

„Ach ja?“

„Mann Law. Stell dich nicht so an. Ich bin froh, dass du noch nicht dahin zurück musstest.“

„Frag mich mal. Ich hab auch keinen Bock darauf.“ Immerhin konnte er sich schon Bildlich vorstellen, was mit ihm passieren würde. Er kannte Flamingos kranke Art. Der Mistkerl liebte es, anderen Leuten Schmerzen zuzufügen.

„Habt ihr schon gegessen?“, setzte der Arzt sich nun auf.

„Ja, gerade eben.“

„Ah ok..“

„Soll ich dir was holen?“ Kid schaltete sofort, außerdem war klar, das Law nach so einer Nacht noch nichts gegessen hatte.

„Würdest du?“

„Sonst würde ich es nicht anbieten.“

„Dann, gerne.“

„Ok. Egal was?“

„Ja.“

Kid nickte und erhob sich. „Bis gleich“, ging er zum Bett und beugte sich zu Law. Dann küsste er ihn einfach kurz und verschwand.
 

Law blinzelte überrascht. Ein leichtest grinsen, konnte er sich nicht verkneifen.

„Es läuft wirklich bei euch.“, schmunzelte Zorro nun.

„Mh? Naja..“ Etwas verlegen kratzte er sich am Kopf. „Passiert... Hätte ich zwar nicht gedacht, aber naja.“

„Da geht’s euch beiden gleich.“

Law schwieg kurz. „Zorro?...“

„Ja?“

„Ich muss dir was sagen.“ Jetzt oder nie. Erst den einen, dann den Anderen.

„Also... ich sagte ja, das ich wen operiert habe.“

„Ja, ist noch gar nicht lange her.“

Der Arzt nickte. „Es ist Sanji.“

'Einfach und klar raus gebracht. Sehr gut'

Law lobte sich etwas, beobachtete Zorro genau. Er konnte sich schon vorstellten, wie der Andere reagieren würde.

„Bitte?“ Die Miene des Grünhaarigen war erstarrt. Ungläubigkeit strahlte ihm aus dem Auge entgegen. „Was hast du gesagt?“

„Ich sagte, das ich Sanji die Nacht über operiert habe.“

„Willst du mich hier gerade verarschen!?“, Zorro begann vor unterdrückter Wut zu zittern.

„Nein. Schön wär´s.“, seufzte er. „Er ist auf einem guten Weg und am Anfang hab ich es auch gar nicht geglaubt, aber... er wurde vor Flamingos Haus gefunden.“

„Also haben sie ihn misshandelt und dann einfach wie Müll weggeschmissen“, stellte Zorro finster fest. Sein Herz schlug gefährlich ruhig.

„Ja. Kann man so sagen. Das ist da aber normal so.“

Der Grünhaarige schlug die Decke weg und erhob sich. Law ließ ihn nicht aus den Augen. Die Aura des Jüngeren war nicht gerade positiv.

Zorro blieb vor ihm stehen. Law saß noch immer auf der Kante des Bettes.

„Wieso hast du mir das nicht früher gesagt?“

„Ich wollte warten, bis wir alleine sind.“

„Ach ja? Wolltest du das?“

Schneller als Law schauen konnte, kippte er zur Seite. Ein stechender Schmerz breitete sich in seiner Gesichtshälfte aus.

„Argh, fuck!“, fluchte er leise und legte seine Hand auf die Wange.

„Ich schwöre dir Law! Wenn Sanji nicht wieder gesund wird, mach ich dir das Leben zur Hölle!!“

Es fiel Zorro schwer nicht auszurasten. Nur ein kleiner Teil seines Gehirn erinnerte ihn in Dauerschleife daran, das ein Ausbruch nichts bringen würde. Scheinbar genügte es. Momentan.

Dann wand er sich ab und stiefelte zur Tür.
 

Im selben Moment, in dem er bei dieser angekommen war, öffnete sie sich und Kid trat ein.

„Da bin ich wie... Zorro? Was is´n los?“, verwirrt sah er seinen Freund an.

„Nichts!“, knurrte dieser und schob sich an ihm vorbei.

„Hä?“ Kid sah ihm nach, trat dann aber ins Zimmer. „Was ist passiert?“, stellte er das Tablett auf dem Tisch ab. Erst dann sah er zu Law.

„Scheiße!! Was ist passiert!?“, fragte er ihn nun eindringlich. Law´s Wange war knallrot.

„Hat er dich geschlagen?“

„Sieht man doch“, entkam es dem Arzt trocken.

„Wieso!?“

„Wegen Sanji..“

„Sanji? Was ist mit dem?“

„Er ist hier.“

„Was!?“

„Er ist hier“, wiederholte der Schwarzhaarige.

„Wie er ist hier!?“ Kid verstand nicht und verlor so langsam den Geduldsfaden.

„Meine Fresse!! Sanji ist derjenige, der die ganze Nacht operiert wurde!! Er ist das Brandopfer!!“

Kid klappte der Mund auf.

„Fuck! Wo...ist Zorro hin?“ In ihm schrillten die Alarmglocken.

„Zu ihm.“

„Sanji?“

„Ja.“

Kid nickte es ab und eilte raus.

„Zorro!?“ Wo war der Kerl? So schnell war er doch gar nicht mit seinem noch nicht wiederhergestelltem Gleichgewicht.

Kid beeilte sich und erwischte Zorro vor einem der Aufzüge.

„Alter??“, hielt er ihn an der Schulter fest. „Überstürzt nichts, ok? Alles wird wieder gut. Wir bekommen das hin.“

„Ich weiß“, nickte der Grünhaarige fest. „Er wird dafür büßen.“

„Büßen?“

„Ja.“

„Was genau meinst du?“ Kid fragte, doch eigentlich wusste er schon genau, was Zorro gleich sagen würde.

„Ich werde Doflamingo zur Rechenschaft ziehen, dafür was er Sanji angetan hat.“

„Keine Frage. Wir helfen dir.“

„Nein. Das muss ich alleine machen.“

„Fang nicht wieder damit an.“

„Scheiße, Kid. Halt die Schnauze. Ich bring den Scheißkerl um.“

„Nichts da!! Das lässt du schön bleiben!!“, fuhr der Rothaarige ihn aufgebracht an. Der Aufzug öffnete sich, Zorro trat ein.

„Nein! Ich werde Flamingo töten.“

Dann schloss sich die Tür und Kid konnte nur fassungslos auf das Metall starren.

Kid konnte sich einfach nicht bewegen. Was sollte er tun? Was sollte er nur tun?

WAS ZUR VERFICKTEN SCHEIßE! SOLLTE ER TUN!!!??

„ARGH!!“ Ratlos griff er in sein Haar und zerrte daran herum. Er hatte doch keine Ahnung, wo Sanji lag und Zorro ließ ja gerade sowieso nicht mit sich reden.

„Alles ok?“

Der Rothaarige wirbelte herum. „Ok!!? Sehe ich so aus, als wäre alles OK!!?“, schrie er los, ohne wirklich wahrzunehmen wer ihm gegenüber stand.

„Bleib mal locker.“ Es war Law, der dort stand. Er hob die Hände, um ihn zu beruhigen. „Kid. Sanji ist hier jetzt in Sicherheit. Wir lassen sicher niemanden zu ihm“, erklärte er.

„Das ist gerade echt meine kleinste Sorge!!“

„Hä?“

„Zorro! Er hat sich jetzt auf die Fahne geschrieben, das er Flamingo umbringen will, wegen dem was er Sanji angetan hat.“

„Was zum?? Dein Ernst!?“

„JA!!“, schnaufte er wütend. Wie gerne würde er Zorro jetzt einen Arschtritt verpassen. Das der Kerl aber auch immer so impulsiv handeln musste. Ein wenig wie er selbst, aber diesen Gedanken schob er schnell zur Seite.

„Komm erst mal mit mir“, umfasste Law sein Handgelenk und ging los.

„Wohin?“, folgte ihm Kid.

„Zurück ins Zimmer. Hier unterhalten, wäre nicht sehr schlau. Außerdem geht’s dir noch nicht wieder gut. Oder hast du deine eigenen Wunden schon vergessen?“

„Meine Wunden?“, runzelte er die Stirn. Ach da war ja was. Verband um den Oberkörper, Hals und Kopf. „Halb so schlimm...“, murrte er. War doch nur ein Kratzer.

„Red keinen Mist. Du siehst beschissen aus.“

„Sehr nett..“, maulte Kid nun.

„Ehrlich. Damit musst du leben.“ Law öffnete die Tür und platzierte Kid auf dessen Bett.
 

„Du bleibst jetzt hier und ruhst dich aus. Sonst leg ich dich übers Knie. Und sei dir da sicher. In deinem momentanen Zustand, würde ich es schaffen.“

Kid blinzelte, sein Mund klappte auf. Meinte der das Ernst?

Er begann zu lachen.

„Paaahahahaha...“, schlug er sich aufs Bein. „Ist klar!! Du und mich übers Knie legen. Hahaha..“ Lächerlich.

Law presste den Kiefer zusammen und verschränkte die Arme. „Lass es besser nicht darauf ankommen.“

„Jaja...“, grinste er weiterhin und atmete amüsiert aus. „Ich bin ja schon brav“, zwinkerte er. Als ob!!

„Zorro wird hier auch nicht einfach rauskommen. Ich hab den Sicherheitsleuten gesagt, das sie ihn wenn nötig mit sanfter Gewalt wieder hier her bringen sollen. Aber ich denke, der wird jetzt erst mal bei Sanji bleiben....“

„Gut mitgedacht.“

„Danke... War auch nicht schwer. Irgendwie seid ihr manchmal schwer zu durchschauen.“

„Achja?“, hob sich eine rote Braue. „Interessant.“

Law nickte nur und kam zu Kid, stellte sich zwischen dessen Beine.

„Du weißt, das ich das vorhin nicht ok fand, oder?“

„Ok? Was denn?“ Ehrlich verwirrt sah er auf. Von was sprach Law nun?

„Als du weg bist, um mir essen zu holen.“

„Das war nicht ok?“, legte er den Kopf schief. „Hättest du doch sagen können.“

„Nein du Idiot!!“, schnippte er ihm gegen die Stirn. „Ich mein den Kuss!“

„Kuss? Oh... das... naja...“ Kid lachte auf und kratzte sich am Nacken. „Mir war danach.“

„Dir war danach?“, hakte er nach. „Soso.“ Mit einem überlegenden Ausdruck sah er den Jüngeren an.

„Ja? Was dagegen?“

„Schon.“

„Ok?“ Jetzt war Kid noch mehr verwirrt. Wieso war der Schwarzhaarige jetzt wütend wegen dem Kuss?

„Ich hatte mir das Anders vorgestellt, klar... Nicht einfach so bäm, geküsst und fertig..“ begann er etwas beleidigt zu erklären.

„Du... was!?“ Kid klappte der Mund auf. Law war beleidigt, weil er ihm einfach mal so quasi im Vorbei gehen geküsst hatte?? „Was... hattest du dir den Vorgestellt?“ Sein Mundwinkel zuckte gefährlich. In seinem Kopf erschien ein Bild, typisch für nen Weib. Romantisches Dinner und dann erster Kuss, oder so was ähnliches. Law hatte sich doch bitte nicht so was Vorgestellt oder?

„Ist jetzt auch scheißegal. Du hast es versaut!“

„Ähm... sorry?“

„Tz. Steck dir dein Sorry sonst wohin.“

„Bleibt locker!!“

„Ich bin locker!!“ Damit stürzte er sich auf Kid Lippen. Überrascht keuchte dieser auf und hielt sich am Kittel des Arztes fest.

'Was is´n jetzt kaputt?', verwirrter als jemals zuvor blinzelte er, ging aber auf den Kuss ein.

Law schob sich auf seinen Schoss und umklammerte ihn. Nach kurzer Zeit löste er dann den Kuss.

„Du Mistkerl!!“, zischte er Kid dann ins Ohr. „Erst gehst du mir unter die Haut und dann machst du so ne selbstmörderische Aktion!! Ich schwöre dir, wenn du nochmal so was machst, bring ich dich höchstpersönlich um!!“

Kid war einfach nur sprachlos.

„Ich hab mir Sorgen gemacht...“, flüsterte Law nun ganz leise, verbarg sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Niemand sollte seine Worte hören. Es war ihm verdammt peinlich, aber Kid sollte wissen was nun zwischen ihnen lief.

„Mach das nie wieder, verstanden?“, befahl er dann leise.

„Ja...“, hob Kid seinen Arm und umarmte ihn nun auch Seinerseits. Niemals hätte er gedacht, dass Law auch so eine Seite in sich trug. Das war eine Überraschung. Jetzt war es an ihm, seinem Freund keinen Kummer mehr zu bereiten. Ein leichtes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Sein Freund. Das hörte und fühlte sich gut an.

„Danke..“
 


 

~Bei Sanji und Zorro~
 

Nach einigem hin und herirren, hatte es Zorro endlich zu Sanji geschafft. Der Grünhaarige wusste nur durch die Akte, die vorne am Bett hing, das es sein blonder Liebling war.

Dessen Gesicht war komplett mit Verband eingewickelt. Man konnte nur Löcher für die Nase und auch für den Mund sehen. Der Rest war verdeckt. Einige Schläuche waren angeschlossen und die Geräte piepten laut vor sich her.

„Scheiße...“ Zorro schluckte hart. Ein riesen Klumpen bildete sich in seiner Brust. Sanji war wegen ihm so. Er war Schuld das Sanji zu Flamingo gekommen war, da war er sich sicher. Und nur wegen ihm war der Blonde geblieben und hatte solch schrecklichen Schmerzen erleiden müssen.

„Es tut mir leid....“, flüsterte er und trat näher. „So leid....“ Seine Stimme zitterte. Es kam nicht oft vor, das Zorro zu weinen zu mute war. Das erste Mal, als er von Kuinas Unfall gehört hatte und dann als Kid seinen Arm verloren hatte. Ja, auch deswegen gab er sich noch die Schuld. Auch wenn er es den Anderen nicht sagte.

Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich ganz nah an Sanjis Bett.

„Ich habe nie gewollt, das dir so was passiert, Sanji... Das musst du mir glauben...“, murmelte er und legte seine Hand auf die des Blonden. „Ich liebe dich doch... Wie könnte ich da wollen, dass dir so was passiert? Fuck... ich... ich bin auch zu nichts zu gebrauchen...“, lachte er verzweifelt auf. „Es tut mir so unendlich leid....“

Er beugte sich leicht vor und legte seinen Kopf auf das Bett. So verschwanden die aufkommenden Tränen sofort in den Laken.

Leise weinte Zorro. Er hasste sich selbst dafür, dass er so unfähig war seine Liebsten zu beschützen. Dafür musste er gerade stehen. Er musste das wieder hinbiegen. Er und nur er würde es tun.

Er würde Flamingo töten. Dieser hatte nicht nur Sanji leid zugefügt. Nein. Auch Law und Kid hatten unter ihm leiden müssen. Und sicher noch viele, viele andere. Dafür würde er büßen. Egal ob er, Zorro bei der Aktion sterben würde oder nicht. Hauptsache er würde seine Freunde rächen.

„Sag mal...“

„Hm?“

„Wie hast du eigentlich unsere Anwesenheit erklärt?“

„Eure Anwesenheit?“ Law lehnte sich zurück und sah verwirrt in Kids Gesicht.

„Ja. Weswegen wir hier sind.“

„Wie kommst du denn jetzt darauf?“

„Keine Ahnung“, gestand er Schulter zuckend. „Mein Hirn halt.... In Filmen muss es doch immer einen Grund geben.“

„Stimmt.. Den gab es hier auch.“

„Und der wäre?“

„Messerstecherei.“

„Ok??“ Das hatte er nun nicht erwartet.

„Ja. Nur der Täter ist abgehauen... Naja ich hab gesagt, Zorro wäre mit einem Kerl in Streit geraten und du wolltest dazwischen gehen... Natürlich musste ich deine Abwesenheit hier auch noch erklären, aber mir ist auf die schnelle nur die Wahrheit eingefallen.“

„Die Wahrheit!?“ Kid´s Herz setzte kurz aus. Was genau meinte Law jetzt mit der Wahrheit??

„Ja. Das du versuchen musstest, ihn von was ganz dummen abzuhalten und er eben, wenn überhaupt, nur auf dich gehört hätte“, beendete Law seine Erzählung.

„Achso..“ Erleichtert stieß Kid die Luft aus. „Ich dachte schon.. Diese Wahrheit ist gut.“

„Was? Das ich mich verplappere?“

„Ne..naja.... auf die Schnelle hätte das ja passieren können... is ja nicht, also alles gut.“

Law nickte nur. Dann ließ er den Rothaarigen los und stellte sich gerade hin.

„Ich werd mal eben nach Zorro sehen... um ihm zu erklären, wie es um Sanji steht.“

„Is gut“, nickte der Jüngere. „Kommst dann aber wieder, ok?“

„Mal sehen.. Bin ziemlich müde. Vielleicht geh ich auch heim und penn da mal ne Runde.“

„Oh..klar... Nadann...“ Es kratzte an Kid´s Ego, das Law lieber bei sich zu Hause schlafen wollte, als bei ihm. Auch wenn es nur ein Krankenhausbett war.

„Mann.. jetzt mach mal nich so´n Gesicht.. Du Schmollaffee“, schnaubte Law belustigt.

„Was!?“ Kid kniff die Augen zusammen. So ließ er sich bestimmt nicht behandeln.

„Du schmollst. Das war nur´n Scherz, ok? Ich komm später wieder.“ Er hob die Hand und schnippste Kid erneut vor die Stirn. „Ich muss ja immerhin sicherstellen, das du dich ausruhst und nicht wieder Scheiß baust.“

Ohne Kid eine Chance zu geben zu Antworten, verschwand er nach oben zur Intensivstation.
 

Oben angekommen herrschte die übliche Stille. Nur piepsen und ab und an Geräusche von den diensthabenden Schwestern war zu hören. Er selbst hatte mit hier oben eigentlich nichts am Hut, aber nun lag eben Sanji hier und er wollte gleichzeitig sehen was Zorro machte.

Langsam und mit den Händen in den Kitteltaschen folgte er dem Flur zu dem Zimmer, das er suchte. Es war weiter hinten. Als er ankam, sparte er sich das klopfen und trat leise ein.

Sofort überprüften seine Augen die Geräte und ließen erst von ihnen ab, als sich alles, als in Ordnung rausstellte. Dann widmete er Zorro seinem Blick. Der Grünhaarige saß vorn über gebeugt da. Die Stirn auf dem Bett. Entweder er heulte, oder er schlief. Law tippte auf zweiteres, aber nur durch eben ersteres.

Er stellte sich neben den Anderen und räusperte sich laut.

Doch es zeigte keine Wirkung. Seufzend hob er nun die Hand und legte sie auf Zorros Schulter.

Schneller als er schauen konnte, stöhnte er auf und kniff seine Augen zusammen. Von seiner Nase ging ein ekliger Schmerz aus.

Zorro war aufgeschreckt, hatte seine Hand geschnappt und ihn mit dem Gesicht voran gegen die Wand befördert.

„Shit.. Zorro! Lass los, Mann!“, zischte er sauer.
 

„...Law??“

„Ja! Lass los!“

„Sorry...“ Sofort ging Zorro auf Abstand und sah zu Boden. „Das war keine Absicht.“

„Schon ok..“ Law betastete seine Nase und stellte erleichtert fest, das sie nicht blutete.

„Wie geht’s Sanji?“

„Keine Ahnung... Gut denke ich mal nicht.. bei den ganzen Schläuchen...“

„Die sind notwendig... Sie helfen ihm beim Atmen und geben ihm Nahrung.“

„Dachte ich mir schon.. macht die Sache aber auch nicht besser.“

„Zorro... Ich kann mir vorstellen, dass du dir Vorwürfe machst, aber du konntest doch nicht wissen, dass alles so endet.“

Zorro lachte auf und schüttelte den Kopf. „Lass gut sein, Law. Versuchs erst gar nicht. Es ist meine Schuld. Weil ich Depp ja unbedingt bei Flamingo einbrechen musste... und was habe ich jetzt davon? Ein Auge weniger... wahrscheinlich auch einen Freund weniger und Sanji liegt hier dem Tode nah... Ich hab eindeutig mehr verloren, wie gewonnen.“

„Jetzt mach mal halblang. Du hast ein Auge verloren, ja. Aber das macht das Leben nicht weniger Lebenswert. Kid ist und bleibt dein Freund. Scheißegal was kommen wird. Er steht zu dir, kapiert? Und Sanji ist aus dem gröbsten raus. Er kommt zu dir zurück und du brauchst erst gar nicht damit anfangen, das du ihn gar nicht verdient hast. Er hat auch Mist gebaut. Also... ist alles gut. Klar?“

Zorro sah ihn nur stumm an. Gerade kam gar nichts bei ihm an. Er war in seinem Strudel Selbstzweifel gefangen. Laut ihm wäre es wirklich besser, wenn Sanji sich jemand anderen suchen würde... und nicht bei so einem Krüppel bliebe wie ihm.

„Lass dir und auch ihm Zeit. Du musst gesund werden und Sanji muss aufwachen. Dann könnt ihr über alles reden und sehen wie es weitergeht. Aber ich glaube nicht, das er Schluss machen wird“, fügte Law noch hinzu. Sanji kam ihm nicht so vor, als würde er bei jedem kleinen Problem gleich Schluss machen. Da hätte es mit Zorro bestimmt schon mehr Situationen gegeben. Das dachte er sich jedenfalls.

„Vielleicht hast du recht..“, ließ Zorro seine Schultern nach unten sacken.

„Nicht nur vielleicht“, widersprach Law. „Setz dich jetzt hin und ruh dich aus. Rede mit ihm und gib ihm Kraft, das er zurück kommen kann.“

Law verdrehte innerlich die Augen. Nur gut das er so blödsinniges Gelabber auch im Studium hatte lernen müssen. Aber ab und an musste er Leute eben beruhigen und so klappte es meistens.

Hoffnung machen.

In 9 von 10 Fällen war die Sorge völlig unbegründet. So auch hier. Seiner Meinung nach. Er hatte Sanji immerhin mit operiert und wusste das er durchkommen würde.

„Ich hol dir mal was zu trinken“, gab er dann von sich. Zorro hatte sich gesetzt und sah den Blonden an.

Leise seufzend verschwand Law aus dem Zimmer und ging zum Schwesternzimmer. Dort holte er etwas zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen und ging wieder zurück.

„Willst du nicht wieder runter zu Kid? Dem wird sonst noch langweilig..“ Mit dem Ellenbogen öffnete er die Tür und schob sie mit dem Rücken auf. „Du weißt ja, das er da ein wenig wie ein Kind.... Zorro?“, blinzelnd blieb er stehen. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Mit drei großen Schritten war er in der Mitte des Raumes. „Zorro?“ Schnell stellte er das Essen ab und riss die Klotür auf.

„Fuck!!“, spuckte er aus. „Das kann nicht wahr sein!!! Verdammt!!“ Law drehte sich um und rannte los. Wenn er sich beeilte und die Treppe nahm, würde er mit Sicherheit noch vor Zorro unten ankommen. Es waren zwar nur drei Stockwerke, doch dafür war der Grünhaarige noch nicht wieder fit genug.

„Hey!?“, rief er von weitem dem Sicherheitsdienst entgegen. Verwirrt sahen diese ihn an.

„Doc? Was ist los?“

„Wo ist er??“

„Wer?“

„Zorro! Der Grünhaarige, von dem ich erzählt hatte“, brachte er keuchend hervor. Er war etwas außer Atem.

„Der? Der war nicht hier“, schüttelte einer der Beiden den Kopf.

„Was??“ Verständnislos sah Law ihn an. „Aber er muss! Er ist abgehauen.“

„Wir finden ihn.“ Der Mann sprach in sein Walki talki.

Keine 5 Minuten später, zischte der Mann.

„Verdammt!“

„Was is?? Wo ist er?“, wollte Law sofort wissen.

„Wir haben auf der Patientenebene ein offenes Fenster entdeckt. Eines der Alten.“ Diese waren noch unvergittert und im Erdgeschoss.

„Das ist doch ein dummer Scherz oder?“, kniff Law sich in die Nasenwurzel.

„Nein, tut mir leid, Doc. Scheinbar ist er uns entwischt“, bedauerte der Mann.

„Dann beweg dich!! Er muss gefunden werden!!“, fuhr Law ihn an und rannte raus.

'Zorro!! Denk an Sanji!! Was soll er machen, wenn du nicht mehr da bist!!'

Kaum war Law aus dem Krankenhaus gekommen, vibrierte sein Handy. Zuerst wollte er es ignorieren, doch es blieb hartnäckig.

„Verdammte...“ Ruckartig blieb er stehen und holte das Teil raus. „Wer nervt!?“, sah er auf den Display. Kurz setzte sein Herz aus. „Das kann doch nicht...“ Das war nur ein dummer Scherz!!

„Ja?“

„Sei in 15 Minuten hier.“

Schon wurde wieder aufgelegt.

„Shit.. Das kann nicht wahr sein. Wieso ausgerechnet jetzt? Was hat er vor? Zorro ist doch bei ihm!!?“

So schnell er konnte, rannte er zu seinem Auto und stieg ein. Wenn er laufen würde, würde er es niemals in 15 Minuten schaffen, also fuhr er los.

Er gab sich die größte Mühe, in seiner Eile niemand anderen zu gefährden. Erleichtert ausatmend, dass er es ohne Unfall geschafft hatte, parkte er sein Auto eine Straße weiter und rannte zum Haus.

Erst als er bei der Tür angekommen war, sah er auf die Uhr.

„Geschafft?“, runzelte er die Stirn. Er wusste es nicht mehr genau.

Er war gerade im Begriff die Hand zu heben und zu klopfen, als die Tür schon aufging und eine Faust auf ihn zu geflogen kam.

„Du bist zu spät.“, schlug die Faust ihm mitten ins Gesicht. Ließ ihn so nach hinten Taumel und auf den Hintern fallen.

„Ah..“

„Steh auf du Memme.“

Law blinzelte, sah gerade nur noch Sterne. Zeitgleich spürte er, das seine Nase blutete.

„F..fuck..“, keuchte der Arzt und griff sich dorthin.

„Steh auf!“ Vergo griff nach seinem anderen Arm und zerrte ihn auf die Beine.

„Lass.. mich..!“ Halbherzig versuchte Law sich zu befreien, doch Vergo´s griff glich wie einem Schraubstock.

„Schnauze.“ Der Mann schob ihn ohne Rücksicht weiter vor sich her. „Du hast eine Strafe verdient, du hältst dich nicht an die Regel.“

„Der.. Verkehr!! Wie soll ich das schaff... Argh!“, wollte er sich rechtfertigen, doch Vergo riss seinen Kopf zurück. Seine Hand hatte sich tief in das schwarze Haar des Jüngeren gegraben.

„Ich will keine Ausflüchte hören!“, zischte er ihm dann ins Ohr. „Du hast Mist gebaut und badest den nun aus. Wie immer.“ Damit donnerte er Law´s Kopf ungehindert an die nächstgelegene Wand.

Der Arzt stöhnte auf, vor Schmerz. Es fühlte sich an, als würde seine Nase in seinen Schädel gedrückt werden.

„V...ergo...“, presste er hervor. „Wo..ist...er...?“

„Wo ist wer? Flamingo? Er hat gerade wichtigere Dinge zu tun, als sich um dich zu kümmern.“

„N..nein..“, schüttelte er den Kopf. „Zo..rro...“

„Der?“ Vergo hob eine Braue. „Wieso sollte der hier sein?“

Um Laws Herz legte sich Kälte. Sollte es Wahr sein? Vergo hatte keinen Grund zu Lügen. Wenn er zurück dachte, hatte er Vergo noch nie Lügen hören.

„Was denn? Hast du dich so beeilt hier zu sein, um den Kerl zu retten? So kenn ich dich ja gar nicht“, grinste Vergo sich einen ab. „Liegt der Kerl dir so am Herzen? Das wird den Boss aber freuen.“

Vergo riss ihn an den Haaren wieder an sich. „Dann wollen wir mal. Du willst sicher dein altes Zimmer wieder sehen“, ging er los. Law musste ihm zwangsläufig folgen.

Sein altes Zimmer? Nie im Leben wollte er da wieder rein! Flamingo hatte versprochen, dass er da nicht wieder rein musste.

„Nein!!“, entsetzt bäumte er sich auf. „Nicht.. zurück.“

„Hey! Halt still!“ Vergo hatte kurz seine Mühe, Law festzuhalten. Dieser zappelte so wild wie ein Fisch an Land. Doch er zwang ihn einfach zu Boden.

„Hör auf Junge! Oder du wirst es bereuen!!“ Hart presste er ein Knie in dessen Rücken.

„Hör... auf!!“, presste Law hervor. Das Atmen würde ihm so ziemlich erschwert. „B..bitte..“ Innerlich Ohrfeigte er sich selbst. Doch er wusste, Vergo ließ sich erweichen, wenn man bettelte. Nicht immer, aber des öfteren.

„Was denn?“, höhnte er. „Du bettelst? So schnell? Ich muss zugeben, ich bin etwas enttäuscht von dir. Law.. früher hast du nicht so schnell aufgegeben.“ Keine Sekunde später war das Knie verschwunden und Vergo aufgestanden. „Verhalt dich ruhig, sonst kennst du die Konsequenzen.“ Law nickte leicht. Er hatte durch seine Nase enorme Kopfschmerzen. Benommen ließ er sich auf die Beine ziehen und folgte Vergo nun freiwillig.

Immer wieder drückte er seine Augen zusammen. Zu viele Punkte tanzten ihm vor den Augen rum. Als er dann im Augenwinkel erkannte, dass sie im Flur seines ehemaligen Zimmers waren, musste er schlucken. Umso überraschter war er, als sie einfach an dieser Tür vorbei gingen.

'Was...soll das denn jetzt?', kurz sah er zurück zur Tür, doch diese gab ihm keine Antwort.

„Da sind wir“, erklärte Vergo und hielt an.

Law sah auf und stockte. 'Nein!!'

„W..was??? Nein..“, hauchte er. Nicht da rein.

„Erstaunlich. Du kennst es noch?“, nickte er anerkennend. „Du weißt, was hier hinter ist, nicht wahr.“

„Nicht.. da rein..“, schüttelte er den Kopf. Vergo wollte ihn doch nicht wirklich da rein stecken!? Er war ihm doch brav gefolgt, wieso also?

„Dann wollen wir mal“, öffnete der Mann jedoch die Tür, das Licht ließ er jedoch noch aus.

„Du weißt, was es bedeutet. Zieh dich aus.“

Die Kälte fraß sich von seinem Herzen, in seinem kompletten Körper. Das war nur ein Traum. Ein absoluter Albtraum!!

„Na los!! Oder ich mach dir Beine!!“

Doch der Arzt war wie gelähmt, konnte keinen Muskel rühren. In Gedanken war er schon längst wieder in dem Raum.

Vergo jedoch hatte keine Geduld. Er riss Law einfach die Jacke von den Armen. Gefolgt von dessen Shirt. Dies weckte Law nicht aus seinem Albtraum, sondern warf ihn nur noch mehr hinein.

So konnte der Andere ungehindert weiter machen und den Jüngeren entkleiden.

Kaum das Law dann nackt war, schubste Vergo ihn in das Zimmer. Erst dann schaltete er das Licht an.

Der Raum war leer, bis auf eine kleine Zelle. Sie war gegenüber der Tür und gerade einmal so breit, das Law im stehen reinpasste.

Der Arzt war auf die Knie gefallen und starrte die Gitter der Tür an. Wieso bestrafte Vergo ihn? Er hatte nichts getan! Oder war schon allein sein zu spät kommen, schlimm genug um ihm das anzutun?

Er kannte die Zelle von damals, wusste was auf ihn zu kam, doch allein der Gedanke, wieder in dieser Enge gefangen zu sein, ließ ihn würgen.

„Steh auf und geh rein.“, forderte Vergo. „Na los!!“

Doch Law gehorchte nicht, also packte er ihn grob am Arm und verfrachtete ihn in die Zelle.

„Nein..“, wisperte der Jüngere. Er wollte nicht da rein. Er hasste enge Räume. Nur deswegen!

Wegen Klaustrophobie war er sogar lange Zeit zu einem Psychologen gegangen.

„Und? Wie fühlt es sich an? Schön nicht?“

Law´s Atem ging schnell. Er berührte mit Rücken und Brust die Wände, sein Gesicht war zur Gittertür gewandt. Mit jeder Bewegung fühlte es sich an, als würde die Wand näher kommen und ihn zerquetschen.

„Ich werde dem Boss erst einmal berichten, dass du hier bist.“

„Nein... geh..nicht!! Vergo!!“, bat er ihn panisch werdend. Nicht alleine lassen! Bloß nicht alleine lassen!!

„Vergo!! Nein!!“

Doch der Mann, schaltete das Licht aus und schlug die Tür hinter sich zu.

„VERGO!!!“
 

„Du scheinst Spaß zu haben?“, kam Flamingo ihm entgegen.

„Ja. Muss ich zugeben“, nickte er zustimmend. „Es ist einfach zu lange her.“

„Das ist wahr. Er gehört vorerst ganz dir. Wie lange willst du ihn da drin lassen?“

„Weiß ich noch nicht. Ein paar Tage. Er mag es ja so sehr“, scherzte er.

Flamingo lachte darauf hin, wurde jedoch von Lärm unterbrochen, der von draußen kam.

„Boss!!! Da ist ein Irrer draußen!!“ Monet kam auf sie zu gerannt.

„Ein Irrer? Na und? Knall ihn ab..“, zuckte er mit der Schulter.

„Ja.. ich wollte nur, das ihr wisst, wer es ist..“

„Ach und zwar?“

„Bitte seht selbst..“

Genervt folgte er der Frau. Vergo hielt sich im Hintergrund.

„Dann wollen wir mal“, öffnete der Blonde die Tür und staunte nicht schlecht.

„Da bist du ja endlich, Flamingo!!“

~Einige Zeit zuvor~
 

„Vater.... Mutter...“

Zorro hockte sich vor das Urnengrab. „Es tut mir leid...“, flüsterte er weiter.

„Ich... war sparsam.. und habe jeden Cent von eurem Erbe... für Kuina da gelassen.. aber.. Sie ist immer noch nicht aufgewacht und.. das Geld reicht nicht mehr lange... Nur noch ein oder zwei Monate...“ Erschöpft fuhr er sich übers Gesicht.

„Ich kann mir vorstellen, dass ihr total enttäuscht von mir seid... besonders nach der Aktion letztens.. Wo ich nicht nur Sanji sondern auch Kid, der schon verletzt war... mit reingezogen habe...“

Der Grünhaarige schüttelte den Kopf.

Niemals würde er erwarten, dass ihm das jemand verzieh... Denn nicht mal er selbst, konnte es sich verzeihen. Es war dumm und unüberlegt gewesen. Egoistisch.

Natürlich wollte er mit dem Geld nur seiner Schwester helfen, aber.... niemals.. das alles so endet.

Leise tropfen fielen auf das Grab und den Boden vor ihm. Zorro sah in den trüben, dunklen Himmel und schloss die Augen. Es war nun später Nachmittag und er würde gleich noch etwas regeln müssen.

'Regen... Der kommt jetzt genau richtig..'

Der Himmel öffnete alle Schleusen und er war innerhalb weniger Minuten klatsch nass.

„Ich weiß,.. ich hab gesagt, das ich niemandes Hilfe brauche..“, sprach er dann weiter. „Aber es geht nicht anderes. Ich kann nicht zu lassen, das Kuina wegen meiner Unfähigkeit stirbt...Deshalb...“ Er stockte. Das was er sich nun vorgenommen hatte, war der allerletzte Ausweg.

„Ich werde ihn fragen... Du sagtest immer Dad... das er Kuina so sehr liebe... also... frage ich ihn..“ Sein Blick ging wieder auf die Gräber. „Ihr braucht mir nicht sagen, dass ich das vorher hätte tun sollen... Das weiß ich selbst, aber ich wollte nicht...“ Er lachte auf. „Meine Ehre... als Bruder...“, wieder schüttelte er den Kopf. „Die ist so was von im Arsch....“

Zorro atmete durch. Er fühlte sich Hunds elend. Hätte er vorher seinen Stolz runter geschluckt, wäre er niemals in diese Situation gekommen.

„Fuck...“, stieß er aus. Er war wirklich einer der größten Idioten der Welt.

„Ich..wollte euch das nur sagen...“, murmelte er nach einigen Minuten weiter und stand dann auf.

„Bis.. bald..“, starrte er die Steine noch kurz an und drehte dann um. Sein neues Ziel war zu Hause. Er musste eine Email schreiben und dann telefonieren.

'Mum, Dad... Passt auf Sanji auf, wenn es schief geht.. ok?'
 

„So.. das wars...“

Er drückte auf abschicken und lehnte sich im Stuhl zurück.

'Wie lange es wohl dauert bis er antwortet?? Mit einem Blick auf die Uhr, bemerkte er, dass es 18 Uhr war. Eine noch respektable Zeit um an einem PC zu sitzen.

Neben der Uhr stand ein Bild von ihm und Sanji. Sein Blick blieb bei den Blaue Irden hängen.

Würde er sie so jemals wieder sehen? So vor Glück strahlend? Oder würde immer wenn Sanji ihn ansah, leichte Verachtung darin aufschimmern. Ihm die Schuld geben, für alles was passiert war?

Zorro seufzte und legte seinen Kopf auf die Arme.

Scheinbar war er eingeschlafen, denn das Klingeln das Telefons ließ ihn aufschrecken. Er brauchte ein paar Sekunden um sich zu orientieren und sprang auf.

„Hallo??“, brüllte er beinahe in den Hörer.

„Zorro? Bist du es?“

„Ja... Ich.. danke das du so schnell anrufst.“

„Ist das wahr? Was du mir geschrieben hast?“

„Ja...“

„Ich wusste nichts davon...Es ist sehr bedauerlich...“

Zorro nickte leicht. „Und??.. wirst du...“

„Ob ich dir oder besser gesagt ihr helfe?“

„Ja...“ Zorro begann zu beten.

An seinem Ohr wurde es ruhig. Nach kurzer Zeit runzelte er die Stirn.

„Bist du noch..“

„Ja...“, wurde er unterbrochen. „Ich helfe euch. Wer wäre ich, wenn ich es nicht täte..“

Zorro fühlte sich so erleichtert, wie schon lange nicht mehr.

„Wirklich..?“ flüsterte er. Musste es nochmal hören.

„Ja Zorro. Wirklich. Ich habe gerade die erste Überweisung getätigt..“

„Oh Gott...“ Zorro ließ sich auf die Knie fallen. Das hätte er schon vor Wochen haben können.

„Ich danke dir....“

„Gerne Zorro. Du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du etwas brauchst. Du bist der Sohn meines Bruders... Ich weiß, wir hatten nie viel Kontakt.. Nicht seit ihr damals weggezogen seit... aber trotzdem.. du bist mein Neffe und ich werde alles für meine Familie tun. Das weißt du.“

„Ja..Danke... und... es tut mir leid, dass ich erst jetzt kommen... Ich sah keinen anderen Ausweg mehr...“

„Lass gut sein Zorro. Es ist ja nichts weiter passiert.“

Zorro lachte innerlich auf. Wenn er wüsste, wenn er nur wüsste.

„Sag Zorro... Kann ich sie sehen?“

„Du.. willst herkommen?“

„Ja.“

„Ich... klar...“ Nur würde er persönlich nicht da sein um ihn zu begrüßen. „Ich...muss aber die Tage weg.. ist es auch ok, wenn du bei einem Freund unter kommst?“

„Einem Freund?? Wo musst du denn hin?“

„Äh.. Fortbildung..“

„Ah verstehe... Nun sicher. Wenn dein Freund nichts dagegen hat. Ich werde auch nicht allzu lange bleiben. Ich möchte nur sicher gehen, ob ihr alles habt was ihr braucht.“

„Ja natürlich. Wann willst du denn kommen?“

„Morgen gleich. Wenn das ok ist.“

„Sicher.. Ich sag ihm Bescheid... Du kommst am besten gleich ins Krankenhaus. Adresse hast du ja.“

„Wie du meinst.“

„Mein Freund kommt dich da dann abholen.. Ist nicht zu übersehen.. Er hat rotes Haar.“

„Rotes? Na gut.“

„Und sein Name ist Kid... Er ist ein netter Kerl...“

„Gut. Wir sehen uns dann gar nicht?“

„Das kann ich nicht versprechen... Ich werd´s versuchen.“

„Ich würde mich freuen, Zorro.“

„Ja.. mal sehen... Und.. nochmal danke..“

„Keine Ursache. Bis bald dann...“

„Ja.. Bis bald..“

Zorro legte auf. „Scheiße.. scheiße... scheiße....“ Mit jedem Wort schlug er auf den Boden.

„Es tut mir leid Onkel... wir werden uns wohl nicht mehr sehen... Ich hoffe, dass Kuina aufwacht, dann kann sie bei dir Leben und du sie wieder im Kendo unterrichten.... so wie du es dir damals schon immer gewünscht hast.... Aber ich... ich muss was anderes erledigen..“ Er legte den Hörer, der einen tutenden Laut von sich gab, weg und stand auf.

„Ich werde Flamingo jetzt töten.. Also pass gut auf meine Schwester auf, Mihawk..“

Eine Waffe hatte er sich schon bei einem entfernten Kumpel besorgt.

Er verließ die Wohnung und straffte seine Schulter.

„Los geht’s.“ Er schnappte sich sein Rad und fuhr los. Unglaublicher weiße dauerte es diesmal nicht lange und er war in gesuchter Straße angekommen.

Er holte tief Luft und begann zu brüllen.

~ Im Krankenhaus ~
 

Kid schreckte heftig zusammen, als die Tür geöffnet wurde.

„Abendessen!“

Er runzelte verwirrt die Stirn, öffnete die Augen und rieb sich darüber.

„W..as???“, murmelte er noch halb im Schlaf.

„Es gibt Abendessen. Es ist schon halb sechs.“

„Bitte??“, verdattert sah er sie an. War das ihr ernst? Wie konnte es schon Abend sein? Er hatte eben doch noch mit Law hier gesessen und gesprochen. Hatte er doch tatsächlich so lange geschlafen?

„Sie haben wohl tief geschlafen“, lächelte sie mild. „Lassen Sie sich ruhig Zeit.“ Sie stellte ihm ein Tablett vor die Nase. Brot und Wurst mit Käse und sogar eine Suppe gab es heute.

„Sieht gut aus.“ Kid lief das Wasser im Mund zusammen. Er hatte Bären Hunger.

„Lassen Sie es sich schmecken“, nickte sie und verschwand.

„Mhmh.. Danke...“ Sofort griff er nach einem Brot und biss hinein. Ohne es zu beschmieren. Er hatte Hunger, da war ihm die Zeit, alles zu beschmieren zu lang.

Er verschlang jeden einzelnen Krümel und lehnte sich dann zufrieden zurück.

„Das war nötig“, schmunzelte er, sah wenige Sekunden später aber ernst drein. „Wo ist Law eigentlich?“, legte er sich selbst fragend den Kopf schief.

Sollte er versuchen aufzustehen, um ihn zu suchen? Oder sollte er bequem und liegen bleiben und die Schwester rufen.

„Pah..als ob!!“ Er schob sein Nachttischen zur Seite und hievte seine Beine über den Bettrand. Dann atmete er ein, zweimal durch und stand auf.

„Klappt doch!“ Zufrieden nickte er und ging, nachdem er sich die Schuhe über gestriffen hatte, los. Langsam und mit vorsichtigen Schritten.

Auf dem Flur war einiges los. Niemand schien Zeit zu haben, deshalb machte er sich auf den Weg zum Schwesternzimmer. Dort fragte er wo Doc Trafalgar sei. Doch die Antwort war einfach, wie beunruhigend. Law war nicht im Haus.

„Wieso...das?“, verwirrt schüttelte er den Kopf und ging ohne weiter auf die Schwester zu achten zurück in den Flur.

Kid kratzte sich am Kopf und ging zurück in sein Zimmer. Wieso war Law verschwunden? Wo war der nur hin?

Als die Tür seines Zimmers zu schlug und sein Blick auf sein Nachbarbett fiel, ging ihm eine Leuchte an.

„Nein!!“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Das würde er nicht...“ Würde er wohl doch. Zorro war verschwunden... und nun auch Law. Wie es aussah. Da war was im Busch und er hatte keine Ahnung was, auch wenn er schon eine dunkle Befürchtung hatte.

„Zorro wollte zu Flamingo....“ Und Kid konnte sich denken das der Depp wirklich da war. Er konnte von hier aus nichts tun. Das Einzige was er machen konnte, war zu Sanji gehen und auf den aufzupassen, bis er vielleicht aufwachte und ihm dann alles erklären.

Er ging also wieder zurück und fragte nach, wo Sanji lag. Etwas widerwillig erklärte die Schwester ihm den Weg, mahnte aber noch, dass er nicht allzu lang bleiben dürfe, da der Patient sich ausruhen musste. Kid wank ab, als würde er das nicht wissen. Er suchte sich einen Aufzug und ließ sich auf die Intensivstation bringen. Nach einigem suchen, fand er das Zimmer und trat ein.

Schweigend betrachtete er die Verbundenen und setzte sich.

„Da haben wir richtig schöne Scheiße angerichtet... Das tut mir leid Sanji... Hätt ich das alles vorher gewusst....“ Er lachte auf. „Ja, dann hätt ich das natürlich niemals gemacht..und auch Zorro von abgehalten.. Der gibt sich bestimmt die Schuld an allem... Dabei hat er die doch gar nicht.“

Er seufzte und hoffte das Sanji schnell aufwachte und ihm helfen konnte.
 


 

~Woanders~
 

„Vergo...“ Flamingo seufzte genervt. „Bring den Kerl zum schweigen..“ Er wand sich ab.

„HEY! Bleib hier, du Schwein!!“

„Ok Boss.“ Der Brillenträger schritt an dem Blonden vorbei nach draußen und zückte eine Waffe.

„Lass die Waffe fallen, oder ich helf nach!“

„Pah!! Leck mich!!“

„Wie du willst.“ Ein lauter Schuss ertönte.

Dann ein Schrei. „FUCK!!“

„Da hast du ihn aber fies getroffen,Vergo..“, kicherte Monet, die noch immer an der Tür stand.

Gleichgültig zuckte dieser mit den Schultern und ging auf den Grünhaarigen Störenfried zu. Dieser war zu Boden gegangen, drückte sich die Hand auf die Seite. Keuchend sah er auf.

„Was...willst du!?“

„Dich. Du bist ein Gast bei ihm, also komm rein.“

„Was!?“, verwirrt sah er ihn an. Wieso Gast?! Er wollte den Scheißkerl töten, wieso war er hier ein verdammter Gast!!?

„Du bist nicht der Einzige, also los.“ Vergo packte ihn am Arm und zerrte ihn auf die Beine. Zorro hatte seine Waffe eben vor Schreck fallen gelassen.

Monet trat zur Seite und sah die beiden Männer einfach nur an.

„Was.. soll das?“, knurrte Zorro fragend. Was wurde hier gespielt.

„Ist doch ganz klar. Der Boss hat gefallen an dir gefunden. Du hältst was aus. Er behält dich.“

„Behält!?“ Was sollte denn bitte der Mist? Er war doch kein Ding, das man einfach behalten konnte. Sie gingen einen langen Flur entlang und Zorro runzelte die Stirn.

„....!!“

„...GO!!“

„Was ist das?“

„Was?“

„Dieses Geschrei.“

„Geht dich nichts an.“

„Pah!“

„VERGO!!!!! LASS MICH RAUS!!“

„Er scheint immer noch nicht aufgegeben zu haben“, kicherte Monet. Zorro zuckte erschrocken zusammen. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie ihnen gefolgt war.

„Scheint so“, nickte Vergo knapp. „Das wird sich gleich ändern.“ Er öffnete eine Tür und schubste Zorro hinein. Dieser stolperte und ging zu Boden.

„Hey!! Was..?“ Bevor er weiter sprechen konnte fiel die Tür ins Schloss. Kurz darauf konnte er von nebenan ein Gespräch verfolgen. Und das was er hörte, ließ ihn gar nichts gutes denken.

„Hast du keinen Spaß mehr? Es war doch immer so schön, früher.“

„Lass mich raus!! LOS!!“

„Nein. Dann habe ich ja weniger Spaß. Ich denke, du bleibst noch etwas da drin, Law.“

Zorro´s Herz zog sich zusammen. Wieso zum Geier war Law hier? Wie war er in die Klauen dieses Monsters geraten.

„HEY!! LASS IHN GEHN!! ER HAT NICHTS GETAN!!“, schrie er nun seinerseits nach drüben. Law´s Gebrüll stoppte.

„ZORRO!!??“, fragend, panisch und entsetzt drang die Frage an sein Ohr.

„JA, LAW! ICH BIN DA.“

'Aber wieso bist du hier!?' Er verstand nicht wieso der Arzt plötzlich hier war und nicht mehr im Krankenhaus. Das Law ihm nur gefolgt war und deshalb in der Patsche saß, ahnte er nicht.

~ nächster Tag~
 

„Guten Tag. Ich möchte gerne jemanden Besuchen.“

„Gerne. Wie ist der Name?“

„Kuina Lorenor.“

Die Schwester nickte und gab den Namen in die Suchdatei ein, dann sah sie jedoch auf. „Darf ich fragen, wie Sie zu ihr stehen?“

„Ich bin ihr Onkel.“

„Oh.. Nun.. Ich werde fragen müssen, ob ich sie zu ihr lassen darf.“

„Natürlich.“

So griff sie zum Telefon und rief irgendeinen Arzt an.

Mihawk wartete geduldig und war wenige Minuten später erleichtert auf dem Weg nach oben.

Er hoffte, das dieser Freund von Zorro, dieser Kid auch schon hier war und er ihm mehr sagen konnte. Immerhin hatte Zorro ihm noch eine kurze SMS geschrieben, dass er Kid Bescheid geben würde.

Oben angekommen stieg er aus und suchte die Zimmernummer, die ihm genannt worden war. Vor einem der Zimmer stand er rothaariger Mann.

„Tag.“

„Guten Tag.“ Mihawk blieb stehen. Es war das Zimmer, in welchem scheinbar Kuina lag.

„Darf ich fragen, wer Sie sind?“, besah er sich den Mann von oben bis unten.

„Kid und Sie sind wohl Mihawk? Zorros Onkel.“

„Sie haben von mir gehört?“

„Ja. Ist schon länger her. Zorro hat mir nur geschrieben, dass ich morgens hier warten soll.“

„Warum geschrieben? Wo ist der Junge?“

„Weg“, gab Kid eine knappe Antwort und drehte sich um. „Kommen Sie.“ Öffnete er die Tür und ging vor.

Mihawk runzelte die Stirn, folgte aber. Als er im Zimmer war, roch es für ihn sehr unangenehm nach abgestandener Luft. Bestimmt lüfteten die Schwestern hier regelmäßig, doch er war jeden Tag an der frischen Luft. Er war da etwas eigen.

„Soll ich Sie alleine lassen?“

„Gleich. Ich würde erst gerne wissen, wieso sie hier liegt...“ Er sah nur seine Nichte an, als er dies sagte. Es war so unglaublich, das sie hier so leblos vor ihm lag. In seiner Erinnerung war sie so fröhlich und fleißig gewesen. Mihawk ging näher ans Bett und strich Kuina eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Kid schwieg die ganze Zeit trotz der Frage. Er war so unglaublich sauer auf Zorro. Erst verschwand er und dann bekam er spät am Abend noch eine Nachricht bezüglich Mihawk.

„Also?“ Dieser drehte sich wieder zu ihm. „Wissen Sie es?“

„Klar. Aber erst mal hören Sie auf mit diesem freundlichkeits Mist. Kann ich nicht ab haben. Ich heiß Kid und fertig.“

„Alles klar“, nahm der Ältere diese freundliche Unfreundlichkeit hin.

„Es war damals vor knapp 10 Jahren. Ein dummer Unfall. Sie waren zu zweit auf dem Spielplatz. Sie waren wohl etwas wild. Zorro hat Kuina auf der Schaukel angestoßen. Sie wollte immer höher und höher. Durch eine kurze Unachtsamkeit, rutschte sie ab und flog im hohen Bogen durch die Luft. Mit dem Kopf voran knallte sie auf den Boden und wachte bis heute nicht auf.“

„Wirklich ein dummer Unfall...“

„Sag ich ja“, zuckte er mit den Schultern. „Seit dem arbeitet Zorro eigentlich nur dafür, Kuina den Krankenhaus Aufenthalt zu ermöglichen.“

„Aber es gab doch Erspartes von den Eltern?“

„Schon. Aber da wollte Zorro nur in der Not dran. Aber seit er mit seinem Freund zusammen gezogen ist, hat sich das mit dem Geld halt auch verändert und so musste er ab und zu immer an das Ersparte.“

„Seinem Freund? Zorro ist schwul?“

„Ja. Problem damit?“

„Mh.. Nein. Ich denke nicht“, kam es ruhig auf die aufmüpfige Frage. Es gab wohl schlimmeres.

„Gibt es die Möglichkeit diesen Freund kennen zu lernen?“

„Theoretisch.“

„Weiß heißt das genau?“

„Er heißt Sanji und ist gerade.. verhindert.“

„Aha?“, zog er eine schwarze Braue hoch. „Gibt es da irgendwas, was du mir nicht sagen willst?“

„Merkt man, oder? Aber was bringt´s mir.“ Kid seufzte. „Zorro und ich haben scheiße gebaut. Er steckt noch immer bis zum Kinn in der Kacke und Sanji liegt hier im Krankenhaus wegen Verbrennungen.“

„Das soll ein Scherz sein, nicht wahr?“

„Sehe ich so aus als würde ich scherzen?“

„Nicht oft.“

„Haha.“

„Wo liegt Sanji? Kann ich nun mit ihm sprechen?“

„Ich weiß nicht ob er aufwacht. Bisher hat er noch geschlafen.“

„Bring mich zu ihm. Und dann erklär mir mal bitte eure ganze Situation.“

„Meinetwegen. Hier lang.“

Zusammen verließen sie Kuina und machten sich auf den Weg zu Sanji.

Eine Schwester kam ihnen entgegen und lächelte sie an.

„Er ist aufgewacht, Kid.“

„Was!?“

„Ja es stimmt. Geh hin. Aber nicht überfordern.“

„Als würde ich!!“, grinste er zurück. Immerhin eine verdammte gute Nachricht am Tag!

Kid öffnete die Tür und eilte ins Zimmer.

„Sanji!? Alter!!“

Und tatsächlich drehte der Blonde seinen Kopf zu ihm. „..id..“, lächelte er diesem schwach entgegen.

„Shit!! Du bist wieder bei mir..!!“ Der Rothaarige freute sich gerade so sehr, dass er Mihawk glatt vergaß und mehr als erleichtert, sacht über Sanjis Wange fuhr. So bemerkte er auch das der Verband neu war.

„Wie geht’s dir?“, hockte er sich zu ihm.

„N..aja....müde..“, hauchte der Blonde und Kid sah, wie sich das blaue Auge schloss, das sichtbar war.

„Glaub ich dir. Ruh dich schön aus.“

Ein Räuspern hinter ihm, erinnerte ihn daran, dass er nicht alleine war. Schnell stand er wieder auf und drehte sich halb zu dem Mann.

„Sanji, das ist Mihawk. Zorros und Kuinas Onkel.“

„Hallo“, nickte dieser dem Blonden zu.

Sanji nickte zurück, war noch zu schwach zum sprechen.

„Er wollte mit dir reden. Meinst du das schaffst du?“

Wieder nickte Sanji.

„Gut. Dann legen Sie mal los.“ Kid trat zur Seite und schob Mihawk einen Stuhl hin.

„Danke“, setzte sich dieser und sah Sanji in die Augen. „Ich weiß nicht was passiert ist, aber ich würde es gerne erfahren. Ist das ok für Sie?“

Überrascht sah ihn ein blaues Auge an, doch dann nickte er wieder.

„Kid..?“

„Ja ich mach schon“, stimmte er zu. „Zorro hat einen Mann überfallen wollen, um an Geld für Kuina zu kommen. Dabei sind er und ich, da ich ihm geholfen hab, gefangen genommen worden. Durch meinen Freund sind wir wieder frei gekommen, dafür wurde aber Sanji da behalten. Er ist der Sohn von dem Kerl, wo wir eingebrochen sind. Naja …. jetzt ist Zorro als Rache für Sanji da, weil er das wegen seinem Vater hat.“, zeigte er auf die Verbände. „Er will Flamingo töten. Nur scheint es jetzt so das Law auch verschwunden ist und ich befürchte das er auch bei dem Monster ist.“

„Mh!!“ Entsetzt traf Sanji sein Blick. Was war bitte passiert?!

„Du sagst, es war Flamingo?“

„Genau. Kennen Sie ihn?“

„Wer kennt ihn nicht?“

„Auch wieder wahr. Aber was machen wir jetzt?“

„Wir müssen die Polizei einschalten. Sonst wird das alles in einer Katastrophe enden.“

„Damit hat es aber schon angefangen.“

„Das ist leider wahr. Wir sollten uns beeilen!“

Kid nickte und sah zu Sanji. Dieser sah ihn immer noch geschockt an.

„Nichts ist deine Schuld, Sanji“, setzte er sich zu diesem. Mihawk war aufgestanden, um auf dem Flur zu telefonieren.

„Wir, ich und Zorro sind daran Schuld und du musstest leiden. Sei nicht sauer auf ihn, sondern bete mit mir das ihm und Law nichts schlimmeres passiert ist. Naja... später kannst du ihm ja in den Arsch treten, aber lass uns das erst alles hinter uns bringen, ok?“

Sanji schloss gequält sein sichtbares Auge. Ihm würde ja sowieso nichts anderes übrig bleiben.

„Law? Lebst du noch?“

„Nicht wirklich...“, kam die leise Antwort.

„Geht mir auch so...“ Zorro seufzte erschöpft. Er konnte keinen Muskel mehr bewegen. Die ständigen Schläge, die er dank Vergo abbekam raubten ihm immer mehr Kraft. Er war doch noch immer so angeschlagen vom letzten Mal. Immerhin hatten sie sein Auge in Frieden gelassen. Jedenfalls bis jetzt. Dafür hatte er noch mehr Wunden dazubekommen. Die über seiner Brust würde wohl zur Narbe werden.

Er ließ sich zurück in seine Ketten fallen und schloss sein Auge. Er war so verdammt müde. Doch Vergo ließ sie kaum schlafen. Wenn der eine Einschlief ging er zu dem Anderen und begann ihn zu foltern. Es war jedes mal so. Zorro kam es so vor, als würde er hier schon Wochen hängen, doch es waren wohl nicht mal 12 Stunden.

Er bemerkte wie er langsam abdriftete, doch da hörte er schon die ersten Schreie von Law. Er hatte keine Ahnung was dem Dunkelhaarigen passierte. Sie waren immer noch durch die Mauer getrennt. Meist hing er in seiner dunklen Zelle. Vergo war sehr sparsam mit Licht und wenn bekam er die volle Dröhnung ins Gesicht.

„Lass ihn in Ruhe, du Bastard!!“, schrie er wütend und nicht mehr müde rüber. Laws Schreie und das Gewimmer hörten nicht auf.

„AHH!!“

„Law!?! Fuck!“ Mit neu gefundener Kraft zerrte Zorro an seinen Ketten, doch nichts rührte sich. Natürlich nicht. Das hatte es vor einer Stunde schon nicht getan.

„Vergo!! Lass ihn in Ruhe!!“

Erneut bekam er keine Antwort. Nur einen Schrei von Law.

'Was mach ich nur? Was mach ich nur!?'

Es konnte doch nicht so weiter gehen. Irgendwas musste er doch machen können, um Law aus den Klauen dieses Mistkerles zu bekommen. Kid würde ihm wohl den Hals umdrehen, nachdem er Law um den Hals gefallen war.... Sollte der Arzt überhaupt Lebend hier rauskommen... und er auch.

Nach gefühlten Stunden verstummten Laws Schreie endlich und Zorro sank erleichtert, aber trotzdem misstrauisch in seinen Ketten zusammen. Diese Stille war gut, nicht vertrauenswürdig, aber gut. Zorro kniff die Augen zusammen und lauschte. Law würde sich melden, wen er wieder genug bei Kräften war. Das hatten sie vor einigen Stunden so abgemacht. Doch es dauerte dem Grünhaarigen zu lange und so fragte er leise.

„Law?... Lebst du noch?? Sag was, Alter!“ Gespannt lauschte er, doch er hörte nichts.

„Law? Komm schon!? Verarsch mich nicht... Scheiße, du hast nicht einfach so Ohnmächtig zu werden! Wach gefälligst auf und rede mit mir!“, forderte er nun. Der Andere konnte ihn doch hier nicht alleine lassen. Es war nicht so das Zorro ein Angsthase war, doch freiwillig Quälen lassen, wollte er sich auch nicht gerade. Allerhand Gedanken schossen ihm durch den Kopf. War Law wirklich bewusstlos und konnte deswegen nicht Antworten? Oder war er....hoffentlich nicht, Tod? Oder hatte Vergo ihm die Zunge raus geschnitten, oder die Zähne ausgeschlagen und er konnte deshalb nicht antworten?

Fragen über Fragen und er bekam einfach keine Antwort darauf. Er könnte so kotzen. Er wollte hier nicht alleine sein. Wollte sich gleichzeitig nicht vorstellen wie es für Law war. Dieser war immerhin schon früher hier gewesen. Er wollte sich wirklich nicht vorstellen, was Law hier schon alles hatte erdulden müssen. Es war bestimmt nicht einfach.

Und Sanji.... Er hatte auch einige Zeit unter diesem Monster leben müssen... Das die beiden dadurch nicht verrückt geworden waren, sprach eindeutig für sie.

Zorro seufzte leise. Sanji... Sein Sanji. Wie gerne würde er jetzt bei ihm sein, aber nein. Er hatte auf so eine dämliche Rache bestanden und nun hing er hier. Bewegungslos und unfähig sich zu befreien.

„Ach.. scheiße, Mann... Sanji es tut mir so leid....“

„Sag.....ihm das selbst....“

„Law!?“ Zorros Kopf ruckte nach oben und er starrte die Wand an. Der Dunkelhaarige war scheinbar aufgewacht und er hatte seine Zunge noch!! Zorro fiel ein Stein vom Herzen.

„Du bist wach! Fuck, du hast mich voll erschrocken!! Wie geht’s dir....?“

„Ah...nicht...besser..“ Law entkam ein erstickter Laut.

„Hab ich befürchtet..“, seufzte Zorro niedergeschlagen. „Hast du trotzdem ne Idee wie wir hier rauskommen?“

„Nicht... wirklich..“

Wieder seufzte der Jüngere der Beiden. Was sollten sie jetzt nur machen?

Es kam keine Antwort von Law, doch dafür hörte Zorro einige Schritte auf dem Flur.

„Was ist denn jetzt los?“

Kamen sie nun zu mehreren um sie zu quälen, doch was war da los?
 

„Die Polizei? Was will die denn hier?“

„Halt die Klappe und geh wieder auf deinen Posten. Dumme Fragen sind hier nicht geduldet!!“
 

Zorro runzelte die Stirn. Das waren doch Vergo und Monet. Aber wieso Polizei? Was wollte die hier? Wer hatte sie gerufen?

„Argh!“, fluchend trat er in die Luft. Egal was passierte, für ihn blieben nur Fragen übrig. „Law? Hast du das gehört? Irgendwas passiert da draußen. Hast du ne Ahnung was?“

„Nein.... Ich.. hab keine Ahnung...“

Es war schwer den Arzt zu verstehen. Er sprach so leise und auf dem Flur wurde es immer lauter.

„Hey!? Hallo!! Was ist da los!!“, schrie Zorro nun drauf los. Versuchen konnte man es ja. Doch niemand reagierte auf ihn.

„Shit! Das war ja klar!!“ Der Lärm war von seiner Tür verschwunden, hatte sich aber nur nach weiter vorne verschoben, da wo die Haustür war.
 

„Guten Tag die Herren. Was kann ich für Sie tun?“
 

Flamingos Stimme würde er inzwischen wohl überall heraushören. Dieser Bastard! Was die Polizisten antworteten verstand er aber nicht. Auch das weitere Gespräch war nicht zu verstehen, vielleicht waren sie nach draußen gegangen oder natürlich Flamingo hatte alle gleich umbringen lassen. Einfach weil er es konnte.

„Law? Meinst du die kommen wegen uns?“

„Glaube kaum...“

„Super Motivation... Mann, hoff doch mal..“

„Hoffnung.... aufgegeben.....kenn das alles...nur schon...“

Das machte es für Zorro auch nicht besser. Er würde die Hoffnung Sanji wieder zu sehen, erst aufgeben, wenn er starb. So einfach war das.

Zorro schloss sein Auge und konzertierte sich darauf wieder mehr zu hören. Er wollte verdammt nochmal wissen, was da abging.
 

„Treten Sie beiseite! Wir durchsuchen nun Ihr Haus!“
 

Zorro schreckte auf. Stimmte das!? Die Polizei hatte einen verfluchten Durchsuchungsbeschluss? Oh bitte!! Das wäre ihre Rettung. So einfach und doch genial. Sie würden der Hölle doch entkommen!! Zorro starrte nun wie gebannt auf die Tür. Zählte die Sekunden. Wann würde die Tür sich öffnen und der Polizei zeigen, was für ein Teufel Flamingo wirklich wahr?

Bonuskapitel Teil 1/2 Das Ende alter und der Beginn neuer Dinge

„Es ist aus!“

„Du hast se nicht mehr alle! Lass mich mal ausreden, Blondie!“

„Halt deine Klappe, Kid! Ich seh doch was hier läuft!“ Sanji sah ihn wütend an.

Der Tag hatte so gut angefangen. Er hatte sich mit seinem Freund, nein jetzt Ex- Freund nach der Schule verabredet. So war er gut gelaunt zur Schule gegangen und dann so schnell er konnte zu Kids Wohnung gerannt. Doch was hatte ihn da erwartet?

Eine fremde Frau im Bett des Rothaarigen.

„Ich kann echt nicht glauben, was ich sehe! Wie lang geht das schon!?“

„Eh! Hör mir doch zu, wenn ich versuche es zu erklären!“, forderte Kid, doch Sanji wank ab.

„Vergiss es einfach! Viel Spaß noch mit deiner Schnalle! Ich bin weg!“

„Sanji!“

Doch der Blonde wand sich ab und öffnete die Tür.

„Jetzt warte doch mal! Bonney ist keine Schnalle! Sie ist meine Co...!“

„Es ist mir scheiß egal, was sie ist!“ Unterbrach Sanji ihn und sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an. „Sprich mich nie wieder an!“ Somit riss er sich von Kid los, der ihn noch festgehalten hatte und ging.

„Schön! Dann verpiss dich doch! Wer braucht schon so ne Küchenschwuchtel wie dich!“

Sanji presste die Zähne zusammen. Irgendwie war es klar, das Kid das letzte Wort haben musste. Und seine Worte trafen ihn sehr. Der Blonde wusste mit großer Sicherheit das Kid alles was er ihm gekocht hatte, mehr als geschmeckt hatte. Das er ihn auch als Schwuchtel beleidigt hatte, nahm er dagegen nicht so krumm. Immerhin war er schwul. Kid dagegen.... er war wohl eher bi. Das er ihm das aber so rein würgen musste und mit einem Mädchen schlief, an einem Tag an dem sie verabredet gewesen waren! Das kotzte ihn am meisten an.

Nicht das er sie bei ihrem treiben erwischt hätte, aber als Sanji in die Wohnung gekommen war, ja er hatte einen Schlüssel, hatte er gewisse Geräusche aus dem Zimmer gehört und ihm war das Herz stehen geblieben. Bevor er jedoch die Tür hatte aufmachen können, war Kid raus gekommen und hatte ihn blöde angestarrt. Er zog sein Shirt gerade noch zurecht und seine Hose hatte auch auf halb Acht gehangen.

Sanji war mehr als laut geworden.

Er seufzte. „Auch egal... Ich wusste ja das dieser blöde Pumkel nicht treu bleiben würde...“ Er griff sich mit der freien Hand an die Brust. „Verdammt...“

Er könnte heulen. Doch hier mitten in der Öffentlichkeit würde er sich diese Blöße nicht geben. Er hatte Kid wirklich mehr als gemocht. Aber der?

Mit schnellem Schritt ging er nach Hause und hoffte, dass er heute einmal seine Ruhe hatte.

Sanij hasste es hier zu leben, doch blieb ihm nichts anderes übrig. Seit zwei Jahren fristete er nun hier sein Dasein und er hatte sich schon am ersten Tag damals geschworen, das er an dem Tag an dem er 18 wurde, auszog. Ihm war egal wohin. Nur bloß weg von hier! Das war ihm das wichtigste.

„Sanji?“

Der Blonde zuckte zusammen und blieb stehen.

„Was?“

„Ich dachte du hättest einen...“ Er stockte, suchte scheinbar nach einem passenden Wort. „Termin? Mit diesem Kid?“

Sanji kniff die Augen zusammen. „Woher weißt du das, Vater?“, drehte er sich zu diesem.

„Ich habe immer alles im Auge. Solltest du wissen“, grinste er.

„Halt dich aus meinem Leben raus!“, machte er eine unwirsche Handgeste. „Schon schlimm genug, dass ich hier bleiben muss!“

„Halte deine Zunge in Zaum, Junge!“

„Ich lass mir von dir nichts verbieten! Du bist für mich kein Vater!“

Klatsch

Sanjis Kopf flog zur Seite. Seine Wange begann wie Feuer zu brennen.

„Du solltest dir gut überlegen, wie du dich mir gegenüber verhältst, Sanji. Wenn du es noch einmal übertreibst, wünscht du dir mit deiner Mutter gestorben zu sein.“

Kälte zog Sanji den Rücken hoch. Er hasste seinen Vater. Abgrundtief.

„Geh jetzt auf dein Zimmer. Ich will dich heute nicht mehr sehen.“

Ohne ein Wort verschwand Sanji. Er hatte seinen Vater auch nicht sehen wollen. Denn immer wenn sie sich sahen eskalierte es. Er konnte sich einfach nicht erklären, wieso sein Vater ihn nicht schon längst in ein Heim gegeben hatte. Sie hatten absolut nichts gemeinsam. Selbst das Kochen, was für Sanji wirklich sein halbes Leben war, wollte sein Vater ihm austreiben. Doch er ließ sich nicht daran hindern. Er würde einmal ein Sternekoch werden, ein sehr angesehener mit eigenem Restaurant.

In seinem Zimmer angekommen warf er seine Tasche in eine Ecke des Zimmers und schmiss sich auf sein Bett. Das war wohl einer der beschissensten Tage, die er je erlebt hatte.

Das einzig Gute war wohl, das er Kid jetzt nicht jeden Tag sehen musste. Denn der war an einer anderen Schule. Er rollte sich zusammen und schlief ein.
 

Mitten in der Nacht wachte er auf, weil er aufs Klo musste. Als er sich dann wieder hinlegte wälzte er sich nur von links nach rechts.

„Ach Mann...“ Er war wach und konnte nicht mehr einschlafen. Seufzend setzte er sich auf und sah sich in seinem dunklen Zimmer um. Jetzt war es Samstag und eigentlich würde er jetzt bei Kid im Bett liegen. Eng an diesen gekuschelt nach einer heißen Nacht.

„Ach lass das! Scheiß Hirn!“ Wild strubbelte er sich durchs Haar. Er sollte jetzt besser nicht an Kid und Sex gleichzeitig denken. Er riss sich die Decke von den Beinen und stand auf. Erst da bemerkte er, dass er noch immer seine Klamotten an hatte.

„Hm...“ Kurz entschlossen nahm er sich vor nach draußen zu gehen. Es war Sommer und so würde er sich auch nicht erkälten. Er ging zu seinem Schrank und zog sich ein neues Hemd an, das andere war zerknittert. Dann zog er sich seine Jacke über und ging nach draußen. Schleichen würde nichts bringen, da überall Kameras waren und das brave Hündchen seines Vaters, Namens Vergo würde ohnehin alles mitbekommen. Also gab er sich keinerlei Mühe irgendwas heimlich zu machen.

Vor der Tür angekommen, atmete er tief durch. Er mochte die Nachtluft. Sie kam ihm sauberer vor wie die am Tag, lag wohl auch daran das Nachts kaum mehr Autos fuhren.

Ohne Ziel ging er los.

Nach einer halben Stunde fand er sich vor einer Bar wieder. Er seufzte. Eigentlich hatte er hier mitten in der Nacht nichts zu suchen und eigentlich würde er gar nicht rein kommen. Aber die Leute wussten, von wem er der Sohn war und hatten vor diesem viel zu viel Angst, als das sie Sanji einen Wunsch verwehrten. Zu seinem Glück wussten die Leute ja nicht was für ein bescheidenes Verhältnis sie hatten.

Sanji straffte die Schultern und ging einfach zum VIP Eingang. Dort zeigte er kurz seinen Ausweis vor und wurde prompt durchgelassen. Einige Leute begannen sofort zu meckern und wiesen auch auf sein Sichtbar zu junges Alter hin, doch er wurde nicht aufgehalten. Seine Hände hatte er tief in seinen Hosentaschen vergraben und sah sich erst einmal um, als er im Barraum angekommen war. Sie war gut gefüllt und es war laut. Eine Liveband sorgte für gute Stimmung. Viele Paare dankten es ihr und tanzten. Doch das interessierte ihn nicht wirklich. Er kämpfte sich durch die Menge an die Bar. Er hatte Lust zu trinken. Er wollte sich den Frust von der Seele trinken. Er bestellte sich den ersten und dann den zweiten. Wie viel er im Verlauf der Nacht intus hatte, hatte er schnell vergessen.

Er war mehr als angetrunken, als er aus der Bar taumelte. Die Musik war ihm zu laut geworden, also hatte er beschlossen zu gehen. Was nicht einfach war, wenn man doppelt sah und die Straßenlampen aus waren.

„Uuii...“, lallte er belustigt über sich selbst. Seine Sicht verschwamm immer mehr. An einer Hausecke musste er stoppen und sich dagegen lehnen. Ihm war plötzlich so schlecht geworden. Er fühlte sich als müsste er sein ganzes Inneres auskotzen

„Mh.. shiiit....“, brummte er leise. Eben war doch noch alles gut gewesen und jetzt?

Doch da ging er schon in die Knie und übergab sich. Alles was er sich so tapfer angetrunken hatte, landete nun vor ihm auf dem Boden und stank wie die Hölle. Weiterhin würgend fuhr er sich mit der Hand über den Mund und keuchte.

„Fuuuuck..“, stöhnte er leiden. Alles drehte sich und er hatte keine Kraft mehr in den Beinen. Das Einzige was ihm blieb war, sich gegen die Wand zu lehnen. Also ließ er sich zur Seite fallen, konnte sich gerade noch so halten und zurück an die Wand rutschen.

'Was... hab ich mir nur dabei gedacht?' fragte er sich und schloss die Augen. Doch da das das drehen noch schlimmer machte, öffnete er sie schnell wieder.

„Alles ok bei dir?“

Erschrocken zuckte Sanji zusammen und sah auf.

„Waaas?“, zog er es in die Länge. „Was is?“

„Ob bei dir alles ok ist, hab ich gefragt.“

„Klaar“, wank er schwerfällig ab. „Sieht man ja, was?“ Nun begann er zu kichern.

„Soll ich dich irgendwo hinbringen?“

„Irgendwo? Ja.. dasss is guuut..“, nickte Sanji eifrig.. Irgendwo solang es nicht zu Hause war. Wieder wurde ihm schlecht und er würgte erneut. „Kaacke...“

„Beweg deinen Kopf nicht so, Mann! Willst du nochmal kotzen?“ Der Junge vor ihm seufzte. „Na komm... Bring ich dich halt zu mir nach Hause...“

Sanji spürte wie er hoch gehoben wurde, doch war er schon am eindämmern.

„Wie heißt du?“, wurde er dann gefragt.

„Saaaanji....“, nuschelte er undeutlich.

„Aha.. ich heiße..“

Doch da war Sanji schon eingeschlafen.

Bonuskapitel Teil 2/2 Das Ende alter und der Beginn neuer Dinge

'Ahh~'

Sanji drehte sich nochmals um und drückte seine Nase noch tiefer in das Kissen. Der Duft war einfach wunderbar. So richtig schön herb und männlich.

Er runzelte die Stirn.

'Wie..war das gerade?'

Was hatte er da gedacht?

Er schreckte auf und sah sich um.

„Was zum?“, verzog er dann das Gesicht und sah an sich herunter. Er hatte noch seine Boxer und sein Shirt an. Immerhin, das war ein gutes Zeichen.

„Ah.“ Die Tür ging auf. „Bist du endlich mal aufgewacht, Sanji.“

Blöde blinzelte er den Jungen vor sich an. Er war in seinem Alter.

„Wer... bist du? Und was mach ich hier? IN... deinem Bett?“

„Du erinnerst dich nicht?“, verschränkte er die Arme, als er ein Tablett mit einer Tasse und etwas Trockenbrot auf das Bett gestellt hatte.

„Äh.. Nein?“

Der Junge seufzte. „Ich hab dich gestern besoffen auf der Hauptstraße gefunden. Wärst du auf die Straße gelaufen, gäbs dich jetzt nicht mehr.“

„Oh..ok?“ War das wahr? Er konnte sich nur noch erinnern, dass er gestern Nacht nochmal raus gegangen war, aber dann? „Wie.... war dein Name?“ Wenn er seinen Namen kannte, hatte er doch seinen bestimmt auch genannt.

„Zorro. Hatte ich dir aber schon gesagt.“ Er setzte sich aufs Bett. „Hier. Trink. Der beruhigt deinen Kopf. Und iss ein wenig. Du hast dir heute Nacht mehrmals die Seele aus dem Leib gekotzt, dabei war wirklich nichts mehr drin.“

„Oh..“ Verlegen sah er zur Seite und spürte wie er rot wurde. Das war mal mehr als peinlich.

„Danke...“, murmelte er noch leise und nippte an dem Tee. „Heiß..“, zuckte er leicht zusammen, sah aber nicht auf.

Zorro schob ihm stumm den Teller mit dem Brot hin.

„Willst du es mir erzählen?“, fragte er dann.

„Erzählen? Was denn?“

„Wieso du so viel getrunken hast.“

„Ach..das.... nicht so wichtig..“, sah er erneut auf die Tasse.

„Glaub ich dir nicht. Komm schon. Ich lach dich auch nicht aus.“

Skeptisch sah er den Grünhaarigen wieder an. „Hm... Na gut... unter einer Bedingung.“

„Und die wäre?“, hob er eine Braue.

„Ich will dein Haar berühren.“

„Mein Haar?“, verwirrt zog er die Braue noch höher.

„Ja. Genau.“

„Äh, ok? Wenns sein muss?“

„Ja“, nickte er bestätigend und hob seine Hand.

'Ist es hart oder weich?!'

Sanjis Herz begann zu klopfen. Er hatte den unwiderstehlichen Drang dieses grüne Haar zu berühren. Schon seit dem Augenblick, als er es eben gesehen hatte. Als er es dann tat, zog er scharf die Luft ein.

„Oh..“ 'Mein Gott!!'

Es war so was von weich!! So bekam er nicht einmal sein eigenes hin! Und das sollte schon was heißen. Immerhin stand er schon mal bis zu einer halben Stunde im Bad.

„Hey? Lebst du noch?“

Aus seiner Verzückung gerissen, sah er den Anderen verwirrt an. „Was is?“

„Na du atmest nicht mehr und starrst so auf meinen Kopf. Was is los mit dir?“

„Ach äh.. nichts Vergiss es einfach.“ Schnell zog er seine Hand wieder weg und umklammerte wieder die Tasse.

'Verdammt! Ich will es noch mehr anfassen!' Er senkte verlegen den Kopf. Woher kamen bitte diese Gedanken?

„Du bist ein seltsamer Vogel, Blondie.“

„Klappe!! Nenn mich nie wieder so, kapiert!“, giftete Sanji ihn sofort sauer an. Niemand, wirklich NIEMAND! Durfte ihn mehr so nennen. Es erinnerte ihn viel zu sehr an Kid. Der hatte das nämlich immer gesagt.

„Schon gut, schon gut.“, hob er abwehrend die Hände. „Ich bin ja schon ruhig.“ Zorro stand auf. „Ich bekomm gleich Besuch... N Kumpel von mir... Keine Ahnung, ob du noch bleiben willst, aber... Naja... du wärst hier dann eben alleine..“

Sanji verstand den Wink sofort. „Nein, nein. Schon gut. Ich gehe.. Danke das du mir...geholfen hast.. Und danke für deine Gastfreundschaft.“

Er sprang auf und schnappte sich seine Hose und sein Hemd vom Stuhl, der beim Schreibtisch stand. Gut ging es ihm zwar noch nicht wirklich, aber das musste er dem Grünhaarigen ja nicht zeigen.

„Ich schulde dir was, Zorro. Sagst du mir wo du zur Schule gehst?“

„Water Seven School. Mach ne Ausbildung zum Mechaniker und du?“

„Ich geh in die All Blue School.“

„Diese Kochschule?“

„Ja genau.“ Überrascht sah er Zorro an. „Das du sie kennst überrascht mich.“

„Wieso sollte ich nicht? Immerhin hat man eine Liste aller Schulen bekommen. Da hab ich auch was über die gelesen.“

Verstehend nickte der Blonde. „Naja... gut.. Ich komm dann nächste Woche mal vorbei.“

„Klar wenn du meinst.“ Im selben Moment klingelte es. „Oh.. bleib gerade mal hier. Bin gleich wieder da.“ Verschwand er. Sanji konnte eine andere Tür hören und ein kurzes Gespräch. Dann war Zorro wieder bei ihm. „Komm. Ich bring dich noch zur Tür.“

„Cool. Danke...“ Er folgte den Grünhaarigen zur Tür.

„Dann würd ich mal sagen, bis die Tage.“, hob er die Hand.

„Klar. Bis dann. Und... trink nicht wieder so viel, bekommt dir nicht gut.“, grinste er schief.

Sanji lachte trocken auf und ging die Treppe runter.

'Ein ganz netter Kerl... Mit... außergewöhnlichem Haar!' Er seufzte leicht und verließ das Haus. „Wo bin ich hier eigentlich?“ Er sah sich um, um sich zu orientieren und schlug dann den Weg nach Hause ein. „Das wird ne Standpauke geben... Ich sehe es jetzt schon vor mir.“, stöhnte er genervt vor sich her. Am liebsten wäre er ja noch geblieben, aber bei dem 'freundlichen' Rauswurf hatte er nichts sagen können. Er hatte sich Zorro ja so oder so schon aufgedrängt.

„Naja... Mal sehen ob ich ihn wieder sehe... freuen würde es mich schon.“
 

Es dauerte drei Tage, bis er überhaupt nur daran denken konnte zur Water Seven School zu gehen. Zwar hatte er gerade genug mit sich selbst und der Schule zu tun, aber an Zorro gedacht, hatte er beinahe ununterbrochen. Es hatte im imponiert das der Grünhaarige einem fremden Jungen einfach so geholfen und sogar in seinem eigenen Bett hatte schlafen lassen. Und wenn er ehrlich zu sich selbst war, bekam er Herzklopfen, wenn er an Zorros grinsen und seine Haare dachte! Er schüttelte erneut den Kopf. Niemals hätte er von sich gedacht, dass er ein Haarfetischist sein könnte, doch auch Kid´s besondere Farbe war ein gutes Beispiel dafür. Auch dieser hatte schöne Haare.

„Ach, nicht daran denken“, schüttelte er wieder den Kopf und atmete durch.

Gerade stand er vor dem großen Gebäudenkomplex der Schule.

Ein wenig mulmig war ihm schon dabei, denn es war auch Kid´s Schule, aber was sollte es. Das musste ja nicht heißen, dass er dem Rothaarigen auch über den Weg lief. Außerdem wusste er das Kid ab dieser Woche irgendwo ein Praktikum machen musste. Wo hatte er vergessen, aber er versuchte sich auch nicht daran zu erinnern.

„Wo muss ich jetzt hin?“ Sanji drehte sich zwei mal im Kreis, ehe er sich entschloss es einfach mal in der Cafeteria zu versuchen.

Mit einem Lächeln im Gesicht betrat er das Gebäude und sah sich neugierig um. Es war so ganz anderes wie in seiner eigenen Schule. Einfach ein Großer, hoher Raum. Eine Seite zum Anstehen und Essen holen und der Rest des Raumes war mit Tischen und Stühlen vollgestopf, um so vielen wie möglich Platz zu bieten.

Bei der All Blue School war es eher eingerichtet wie in einem noblem Restaurant. Es gab kleine Sitzgruppen mit Abtrennungen und es gab sogar Bedienungen. Es war einfach lernen wie es im echten Leben oder Restaurant zuging. Die ganzen Schüler, die im Service lernten, bedienten die anderen in deren Pause. Etwas unfair vielleicht, aber wann und wo war das Leben schon fair? Dafür mussten ja die Schüler, die Koch werden wollten auch für alle kochen. Die Schule säubern mussten aber alle, jeder einzelne Schüler. Egal was er lernte. Es gab zwar einen Hausmeister, doch der war nur für wirklich wichtige Dinge da.

Sanji fand auf den ersten Blick niemanden mit grünen Haaren, also fragte er einfach jemanden der ihm über den Weg lief. Doch niemand wusste etwas über einen Grünhaarigen. Leicht demotiviert ließ er die Schultern hängen und ging weiter. War er heute etwa nicht hier? War Zorro krank?

Er machte sich wieder auf den Weg nach draußen und war eigentlich schon mit den Gedanken dabei nach Hause zu gehen, als er eine Stimme hörte, die ihm irgendwie bekannt vorkam.

„Wo..?“ Sanjis Augen begannen zu strahlen. Da war er!

„Zorro!! Hey!!“ Er hob seine freie Hand und wank dem anderen. Dann lief er zu ihm.

Der Grünhaarige sah ihn verwirrt an. „Äh... Was?“

„Hey. Ich hab dich gesucht. Dachte schon du wärst heute gar nicht hier“, grinste der Blonde.

„Eigentlich bin ich auch nicht hier. Musste nur was holen. Eigentlich mach ich gerade ein Praktikum in einer Werkstatt.“

„Ah Verstehe. Dann hab ich wohl Glück. Naja. Das hier hab ich dir mitgebracht“, drückte er dem Anderen eine Pappschachtel in die Hand.

„Danke?? Was ist da drin?“

„Schau mal rein.“ Sanji kam aus dem Grinsen nicht mehr raus. Er war gespannt wie ein Flitzebogen, ob Zorro sein Geschenk schmeckte.

Etwas skeptisch machte Zorro die Schachtel auf und bekam dann große Augen.

„Woher....?“ Er sah auf. „Woher weißt du das ich Onigiri liebe?“

„Oh. Gar nicht. Das ist reiner Zufall!“, gab er lächelnd zu verstehen.

„Cool... Ich.. danke dir, ….?“ Zorro sah ihn verwirrt an.

Sanji runzelte die Stirn. „Sanji...“, sagte er dann langsam. Erinnerte Zorro sich etwa nicht an ihn? Das verletzte ihn nun schon etwas.

„Oh Ja... Klar! Der! Jetzt weiß ich es wieder.“ Peinlich berührt, kratzte Zorro sich am Kopf. „Sorry Mann. Ich stand gerade voll auf´m Schlauch“, gab er zu. „Aber danke. Das passt echt gut. Hab nämlich nichts für die Pause. Du hast mir also den Tag gerettet.“

„Aha...“ Sanji verschränkte die Arme vor der Brust. Scheinbar hätte er auch gar nicht kommen brauchen. Er war ja vergessen worden.

„Eh.. Was hast du?“

„Nichts... Lass es dir schmecken“, drehte er sich weg. Da hatte er sich so gefreut Zorro wieder zusehen und der vergass ihn einfach. „Machs gut...“

„Hey was soll´n das?“ Zorro hielt ihn auf. „Was hast du. Sag schon!“

„Nichts. Alles gut. Vergiss es einfach... bist ja scheinbar gut darin“, blies er schmollend die Wangen auf.

„Dein Ernst?“ Fassungslos sah Zorro ihn an, ehe er begann zu lachen. „Mann Sanji. Ich hab gedacht, du sagst das nur aus Höflichkeit. Dachte nicht das du wirklich hier her kommen würdest. Deshalb.... Naja... hab ich das verdrängt.“

„Wieso sollte ich so was sagen, wenn ich es nicht ernst meinen würde?“ Verständnislos sah er zurück.

„Äh.. naja.. Keine Ahnung? Aber egal. Du bist hier und hast mir sogar was zu essen gebracht. Echt nett von dir“, grinste er Sanji an. Dieser fiel aus allen Wolken. Seine Augen wurden groß und sein Herz schlug ihm stark gegen die Brust. Jetzt und hier hatte er sich verliebt. In Zorros lächeln. Wie versteinert konnte er dem Grünhaarigen nur noch ins Gesicht schauen.

„Sanji? Hey. Alles ok? Du starrst schon wieder so komisch?“ Er hob die Hand und wedelte vor dessen Gesicht hin und her. Da er jedoch nicht reagierte, legte er seine Hand auf Sanjis Schulter und schüttelte ihn leicht.

„Hey?“

„Wa!!? Hä? Was is?“ Aus seinen Gedanken gerissen, blinzelte Sanji ihn an. Was war passiert? Hatte er was verpasst?

„Gehts dir wirklich gut?“, hob Zorro eine Braue. Er war sich da ja nicht so sicher.

„Ja klar. Tut mir leid“, verlegen kratzte er sich am Nacken.

„Ok.. Du.. tut mir leid, wenn ich dich jetzt so absäg, aber ich muss zurück in die Werkstatt.“

„Oh klar. Ich wollt dich auch nicht aufhalten... aber... hättest... hättest du was dagegen wenn wir uns nochmal...treffen?“

Zorro sah ihn kurz schweigend an, nickte dann aber. „Sicher. Können wir. Ich arbeite nur immer bis um 17 Uhr.. Wenn das danach noch ok für dich ist.“

„Ja!! Natürlich“, räusperte er sich schnell. „Das passt. Ich hab auch so lange Schule... Gibst du mir noch deine Handynummer?“

„Klar.“ Mit seiner freien Hand angelte er sein Handy hervor und sie tauschten Nummern aus. Dann verabschiedeten sie sich und Sanji ging beschwingt nach Hause. Das war doch ein guter Anfang für was noch besseres.
 

Die Wochen zogen dahin und wann immer sie konnten trafen sie sich. Sie gingen ins Kino, in den Freitzeitpark nahe der Stadt oder sie taten das was ihnen spontan einfiel. Zorro zeigte ihm was Kendo war und Sanji fand den Grünhaarigen in seiner Kendokleidung mehr als heiß. Mit roten Gesicht war er an diesem Tag die ganze Zeit neben Zorro hergelaufen. Auf dessen Frage hin ob alles ok sei, oder ob er Fieber habe, hatte er nur mit dem Kopf schütteln können.

Sanji dagegen zeigte Zorro wie gut er kochen konnte und kochte so oft es ging für diesen. Da der Grünhaarige, alleine lebte benutzte er dafür immer dessen Küche. Zu Hause würde Sanji niemals für ihn Kochen. Sowieso war er so wenig wie möglich bei seinem Vater und dessen Schärgen. Da würde er lieber im Müll wühlen.

„Heute wollte ein Freund vorbei kommen.. Wäre das ok?“ Zorro trat hinter Sanji, der am Herd stand und Steak in der Pfanne hatte.

„Ein Freund? Klar. Wieso nicht. Wird er mit essen?“

„Würde er bestimmt“, nickte er. „Der hat immer Hunger.“

„Also so wie du?“, grinste Sanji ihn über die Schulter an.

„Haha. Genau.“

Sanjis grinsen wurde breiter und kurz sah er Zorro auf die Lippen. Es war in den letzten Tagen schon öfter zu beinahe küssen gekommen. Doch da sie meist in der Öffentlichkeit standen, war es nie dazu gekommen. Aber nun waren sie alleine und Sanji hoffte so sehr das Zorro den Wink mit dem Zaunpfahl verstand. Doch als dieser nach wenigen Sekunden noch immer nichts unternahm, senkte er den Blick wieder und sah wieder zum Herd.

„Kann er ruhig... Ich mach ja genug...“, murmelte er dann etwas enttäuscht.

„Sanji?“

„Mh?“

„Dreh dich mal um..“

„Wieso?“

„Ich will dir was zeigen.“

Fragend runzelte er die Stirn und schaltete den Herd runter, dann drehte er sich um.

„Was de..???“ Bevor er hatte weiter sprechen können, beugte Zorro sich vor und legte seine aus Sanjis Lippen.

Perplex blinzelte Sanji. Sein Herz setzte kurz aus und schlug dann mit doppelter Geschwindigkeit weiter.

Zorro zog sich wieder zurück. „Äh.. Sorry.. ich... dachte..“ Er kratzte sich am Kopf und räusperte sich verlegen. Sanji hatte nicht erwidert. Da hatte er wohl was falsch verstanden.

„Äh....was.... was war das?“ Sanji sah verwirrt aber auch verträumt drein.

„Naja.. Ein Kuss?“

„Kuss....?“

„Ja... tut mir leid... Ich dachte, du wolltest..“ Schnell machte er einen Schritt zurück. Er wollte Sanji nicht einengen.

„Ein Kuss...“, flüsterte Sanji erneut und fasste sich an seine Lippe. So gut hatte sich das nicht mal bei Kid angefühlt...

'Wieso denk ich ausgerechnet jetzt an ihn?'

Die letzten Wochen hatte er nicht einen Gedanken an ihn verschwendet. Was noch besser war, er hatte ihn nicht mal gesehen. Ein wenig enttäuscht war er schon von Kid, das er sich nicht mal die Mühe gab sich zu entschuldigen, aber das hieß immerhin das es wirklich und absolut vorbei war.

„Sanji? Ist alles ok?“

„Was? Oh ja..“ Er sah ihn wieder an. „Tut mir leid! Der Kuss! Ich.. will noch einen... Nein! Ganz viele haben!“, ließ er verlauten.

Überrascht sah Zorro ihn an. „Oh? Ganz..viele?“ Dann schmunzelte er. „Klar. Das geht, denke ich.“ Kaum hatte er das ausgesprochen, hatte Sanji sich an seine Brust geworfen und schlang seine Arme um seinen Nacken. Seine Lippen dabei sacht auf seine gedrückt, umarmte Zorro ihn ebenfalls.

Nach einer Ewigkeit lösten sie sich wieder und lächelten sich verlegen, aber glücklich an.

„Das.. war schön.“, flüsterte der Blonde und sah Zorro von unten her an.

„Ja... Stimmt.“

Plötzlich klingelte es und zerstörte die schöne Stimmung. Beide zuckten zusammen und sahen zur Tür, die zum Flur ging.

„Ich... sollte mal aufmachen..“, brummte Zorro missmutig. Wieso musste der Kerl gerade jetzt kommen?!

„Ja.. ich koch weiter..“, nuschelte Sanji etwas enttäuscht. War das Zorros Freund?

„Ok..“

Während Zorro zur Tür ging, an der nochmals geklingelt wurde, drehte er sich zurück zum Herd und war froh das er den Herd runter geschaltet hatte. Er machte sich daran die Brötchen in den vorgeheizten Ofen zu schieben und den Kartoffelsalat fertig zu machen. In wenigen Minuten würde das Essen fertig sein.

„.. cool das du da bist, aber nicht jetzt, Mann!“ Zorro öffnete die Tür.

„Mecker nicht rum. Du hast mich eingeladen um mir deine neue Errungenschaft zu zeigen. Also leb damit.“

„Halt bloss die Klappe. Das nächste Mal sag ich dir überhaupt nichts.“

„Pah. Ich bekomms trotzdem raus.“ Sowohl Zorro als auch der andere Junge betraten die Küche.

„Hey Sanji... Das ist... Sanji??“ Verwirrt sah er auf den Rücken des Blonden. Dieser stand wie versteinert noch immer vorm Herd.

Sanji musste schlucken. Wie konnte das sein? Die ganze Zeit über hatten sie nicht ein Wort darüber verloren.

„Das gibt’s doch nicht.“

„Was meinst du?“, sah Zorro zur Seite und seinen Kumpel an.

„Mit dem bist du zusammen!?“

„Äh..ja...wieso?“ Doch seine Frage wurde ignoriert.

„Kid.... wieso... du?“ Langsam drehte Sanji sich um. „Was... machst du hier?“ Er sah diesen an und wusste nicht was er sagen sollte.

„Zorro ist mein Kumpel. Wieso sollte ich also nicht hier sein?“

„Hey? Was is hier los?“, schaltete Zorro sich ein.

„Ich kenn ihn, Alter. Ich war mit ihm zusammen.“

„Wie bitte?“

„Bist du taub, oder was?“

„Nein... aber..? Willst du mich verarschen? Sanji!?“, sah er diesen dann an.

„Nein. Will ich nicht, ist nur die Wahrheit.“, stellte Kid klar. Auch Sanji nickte.

„Es stimmt. Wir... wir kennen uns..“

Zorro verschränkte die Arme. „Und ihr wart zusammen? Sorry aber das glaub ich nicht.“ Das passte doch mal so gar nicht zusammen. Er runzelte die Stirn. Sanji und Kid? Nein. Mal so gar nicht. Er wank ab. „Egal. Essen wir?“ Er hatte Hunger und vielleicht ließ es sich mit vollem Bauch auch besser denken. Er setzte sich und wartete darauf das auch Kid sich setzte.

„Hab nichts dagegen.“, zuckte der Rothaarigen mit den Schultern und zog einen Stuhl zurück. Sanji dagegen holte mit steifen Bewegungen weiteres Geschirr aus dem Schrank und stellte es vor Kid, ohne ihn anzusehen.

Die beiden begannen über Autos zu reden und Sanji war dankbar, dass er sich ausklinken konnte. Er verstand von diesen Dingen sowieso kein Wort. Er machte das Essen fertig und stellte es dann auf den Tisch, um es zu verteilen. Er sah den Anderen beiden erst zu, bevor er selbst anfing zu essen. Schlief er gerade und sein schöner Traum verwandelte sich in einen Albtraum? Oder war es bittere Realität und er hätte es früher erfahren können, wenn er nur mit Zorro darüber gesprochen hätte. In der ganzen Zeit in der sie zusammen ausgegangen waren, war die Sprache jedoch nie auf Freunde und Familie gekommen. Er hatte damit kein Problem da er ungern über seine Familie sprach, wie das jedoch bei Zorro war wusste er nicht. Doch dieser lebte bestimmt nicht aus Jux alleine. Wie Zorro sich das leisten konnte war ihm auch schleierhaft, aber er wusste das er neben der Schule nicht noch arbeiten ging. Immerhin verbrachten die beiden jede mögliche Zeit miteinander.

„Schmeckt gut, Sanji. Wie immer“, sah Kid zu ihm. Scheinbar waren sie mit ihrer Unterhaltung fertig und nun wurde er mit eingebunden.

„Danke...“, murmelte er und schob sich ein weiteres Stück Fleisch in den Mund.

„Es ist echt lecker, Sanji“, stimmte Zorro zu. Er liebte das Essen seines Blonden. Schon das Onigiri damals hatte ihn verzaubert.

Doch dem Blonden war gerade nicht nach reden. Er versuchte gerade seine Gedanken zu ordnen. So merkte er auch nicht wie die Zeit verging und Kid am Abend wieder aufbrach.

„Ich werd dann mal wieder. Muss morgen früh raus. Hab ja nicht so das Glück die Spätschicht zu haben wie du“, grinste er Zorro an.

„Bekommst du ja nächste Woche, also heul nicht.“

„Werd ich schon nicht, hab du noch Spaß mit deinem Blondchen“, warf er Sanji einen Blick zu. Doch dieser regte sich noch immer nicht.

„Naja.. Bis morgen dann“, hob er die Hand und verschwand.

„Sanji? Du lebst schon noch, oder?“ Zorro hatte sich zu ihm gehockt. „Sanji?“, rüttelte er leicht an dessen Bein.

„Was? Ja ich..Kid??“ Er sah auf. „Oh.. Wo ist er?“

„Weg. Wir haben schon sieben.“

„Wie bitte??“ Eben war es doch noch nicht mal drei gewesen!!

„Du saßt die ganze Zeit wie versteinert hier. Ist alles ok mit dir?“

„Ja.. Tut.. tut mir leid Zorro... Ich war nur total durch den Wind. Wir haben nie über Freunde gesprochen und ich bin echt überrascht gewesen, das du ausgerechnet mit ihm befreundet bist..“

„Kid ist ein guter Kerl..“

„Mh.. naja..“

„Solange ich ihn kenne schon...“ Dann runzelte er die Stirn. „Aber.. über seine Beziehung hat er mir auch nie viel erzählt. Ich wusste zwar das er wen hat, aber....mehr.. auch nicht wirklich.“

„Es..tut mir leid.. Vielleicht hätte ich es dir sagen sollen...“

„Nicht doch...Ist doch vergangen.... Schon gut. Jetzt sind wir ja...zusammen...., oder?“

„Wir...sind...“ Sanji blinzelte ihn an. „Ja!! Ja!! Oh Gott, Zorro! Ja! Klar!!“ Er lachte begeistert auf. „Ja! Sind wir!“, strahlte er wie eine 1000 Watt Birne.

„Gut!“, zog er den Jüngeren zu sich runter und küsste ihn. Sanji erwiderte sofort, löste sich aber kurz darauf.

„Ich.. muss noch was mit Kid klären.... is das ok?“

„Klar. Nimm dir den Schlüssel mit.“

„Danke.“ Er ließ von Zorro ab und rannte zur Tür. Dort zog er sich seine Jacken an und schnappte sich den Schlüssel. Dann eilte er runter zur Straße und sah sich um.
 

„Da bist du ja endlich.“

„Wa!?“ Erschrocken wirbelte Sanji herum. „Kid!? Was machst du hier?“

„Auf dich warten, was sonst?“

„Oh.. ok? Wieso?“

„Ich wollt mit dir reden. Da ich denke, dass ich dir jetzt genug Zeit gelassen hab..“

„Ja.. das stimmt wohl..“, nickte er leicht.

„Eigentlich wollte ich dir nur die Situation von damals erklären. Nicht mehr und nicht weniger. So hart es klingen mag, aber ich will dich nicht zurück.“

„Oh...“ Das traf Sanji schon etwas, doch wollte er auch nicht zurück zu Kid. Immerhin hatte er nun Zorro. „Dann... fang mal an.“

„Das Mädchen was du gesehen hast war meine Cousine Bonney. Sie hatte was falsches Getrunken und mich vollgekotzt. Deswegen lag sie in meinem Bett und ich war kaum angezogen, weil ich mich natürlich gleich umgezogen hatte. Das war alles. Ok?“

Sanji klappte leicht der Mund auf. „Bonney..?“

„Ja.“

„Von ihr...hattest du mal erzählt.“ Er erinnerte sich dunkel.

„Genau die.“

„Oh Mann... Ich...das.... Kid... Es tut mir echt leid...“, gab Sanij zerknirscht zu. Er war nicht nur selbst Schuld, das sie sich getrennt hatten, nein er war auch noch wegen nichts auf Kid sauer gewesen.

„Is schon gut, Blondie.“, grinste Kid und wuschelte ihm durchs Haar.

„Hey!“

„Vergeben und vergessen, ok?“

Sanji nickte. „Tut mir echt leid. Das war blöd von mir.“

„Lass gut sein Sanji... Und nur zu Erklärung. Ich will dich nur nicht zurück, weil ich einfach keine Zeit habe. Die Ausbildung fordert doch viel mehr Zeit, wie ich dachte. Wie Zorro das hinbekommt weiß ich nicht, aber nur das ist der Grund. Aber.. da ich meinen Kumpel lange nicht mehr so glücklich erlebt habe.... werd ich mich auch nicht zwischen euch stellen... Auch wenn ich noch was für dich empfinde...“ Kid gab einfach klar von sich, was er sagen wollte.

Beschämt sah Sanji kurz zu Boden.

„Danke Kid...“ Dieser wank ab und zog ihn an sich. „Wieder alles ok zwischen uns?“

„Klar“, drückte er sich kurz an den Rothaarigen. Ein räuspern ließ sie wieder auseinander fahren.

„Jo Zorro. Du bekommst deinen Hübschen ja schon zurück“, grinste Kid breit. „Na ab mit dir“, drückte er Sanji von sich weg. Als dieser sich dann umdrehte, schlug er ihm noch einmal auf den Hintern.

„Hey!!“ Kam es Zweistimmig, sowohl von Sanji, als von Zorro.

Doch Kid lachte nur und verschwand um die nächste Ecke.

„Scheißkerl!“, murrte Zorro und legte Sanji eine Hand um die Hüfte.

„Ach lass ihn. Das wird nicht wieder passieren. Dafür sorge ich“, schmiegte Sanji sich an ihn.

„Will ich hoffen. Ich teile nicht gerne.“

„Brauchst du auch nicht.“ Sanji fühlte sich geschmeichelt und drehte sich, oben angekommen, im Türrahmen zu Zorro um.

„Du sag mal..“ Gerade hatte er eine Idee. Zwar waren sie noch nicht lange zusammen, aber ob man sich jetzt jeden Tag traf und bei Zorro verbrachte oder ob sie nun gleich...

„Was denn?“

„Wollen wir zusammen ziehen? Du wohnst hier doch eh alleine... und.. ich will von zu Hause weg? Also was meinst du?“

„Sanji, verdammt! Bleib ruhig!! Es bringt nichts! Du kannst sowieso nicht aufstehen!“

Kid hielt ihn leicht an der Schulter fest. Sanji war ohnehin noch so schwach, das er nicht viel Kraft aufwenden musste.

Der Blonde sah ihn strafend an. Er wollte, musste! aufstehen. Zorro brauchte ihn doch!

„Sanji, denk doch mal nach. Zorro ist gerade im OP. Du wirst da so wieso nicht hin kommen. Du hast lange Zeit hier gelegen, du kannst dich wahrscheinlich nicht mal alleine aufsetzen! Denk außerdem an deine Verletzungen! So hilfst du Zorro auch nicht“, sprach Kid weiter auf ihn ein.

„Soll ich doch eine Schwester holen?“, hakte Mihawk nach, der das alles stumm beobachtet hatte.

„Nein. Schon ok. Sanji wird sich jetzt beruhigen und brav liegen bleiben“, warf Kid ihm einen schnellen Blick zu. Doch der Blonde schnaubte nur unglücklich und musste gegen die aufkommenden Tränen ankämpfen. Wieso war er nur so verletzt. Zorro brauchte ihn doch.

„Wenn du meinst“, nickte der Mann und trank etwas. Sein Herz klopfte noch immer heftig. Als er eben unten in der Cafeteria war, hatte er mitbekommen, dass einige Ärzte aus ihren Pausen gepiepst worden waren. Er hatte das Getuschel verstanden und die Vermutung aufgestellt, dass es sich bei den Neuankömmlingen, um Law und Zorro handeln musste. Um sicher zu gehen, folgte er den Ärzten heimlich um weiter zuzuhören. Doch was er auf den Liegen sah, als er die Notaufnahme betrat, erschreckte ihn. Law war bewusstlos und so blass, wie er noch nie einen Menschen gesehen hatte. Andere Verletzungen konnte er durch eine Decke nicht erkennen. Bei dem anderen Mann musste er genauer hin sehen. Sein Gesicht war mit Blut bespritzt, doch es war Zorro. Mihawk hoffte nun, das es nicht seines war, sondern von jemand anderem.

Wenige Sekunden nach seiner Erkenntnis wurde er von einer Schwester entdeckt, die sofort auf ihn zukam. Das bekam er allerdings nicht wirklich mit.

„Was machen Sie hier! Sie dürfen nicht hier sein!“, fasste sie ihn an den Schultern, erschreckte ihn so und drückte ihn zur Tür. „Gehen Sie bitte! Das ist nicht für Ihre Augen bestimmt!“

„Ja..ich..tut mir leid“, murmelte er und schon schlug die Tür vor seiner Nasse zu. Schnell eilte er nach oben, um das so eben Erfahrene Sanji und Kid mitzuteilen.
 

Der Blonde war aus allen Wolken gefallen und wollte am liebsten sofort zu Zorro. Kid musste auf ihn einreden, doch aus eigener Kraft hätte Sanji es nicht geschafft. Er war noch viel zu geschwächt.

„Hier Kid. Trink auch was“, hielt er ihm einen Becher hin.

„Danke...“ Der Rothaarige setzte sich und seufzte tief. Jetzt waren Law und Zorro also wieder hier. Nach drei Tagen. Er wollte gar nicht wissen, was ihnen in dieser Zeit widerfahren war. Ihm war nur wichtig, das die beiden überlebten.

„Hat dir die Polizei eigentlich gesagt, was da abgelaufen ist?“, sah er zu Mihawk.

„Nein. So weit reicht mein Einfluss auch nicht... Vielleicht erzählen uns Zorro oder Law irgendwann was passiert ist.“

„Hm... kann sein, wobei ich nicht weiß, ob ich es wirklich wissen will.“

„Geht mir auch so.“

„Kid?“ Sanji sah zu ihm.

„Ja?“ Sofort rückte er näher zu dem Blonden. Sanji sprach immer noch leise und geschwächt. Was aber nicht verwunderlich war. Er hatte immer noch überall den Verband. Auch wenn die Schwestern meinten, das wenn er wach blieb und seine Vitalwerte weiterhin so gut waren, er bald verlegt werden würde. Fand Kid, das Sanji besser hier aufgegeben worden war.

„Wie...geht’s.. Zorro?“

„Keine Ahnung... Sagte ich dir doch gerade... Wir müssen warten... Aber es wird ihm bestimmt gut gehen.“ Dafür betete er auf jedenfall. „Und.. Law geht es sicher auch gut...“

So musste es einfach sein.
 

Drei Tage später zwang Sanji Kid dann dazu ihn mit einen Rollstuhl zu Zorro zu bringen. Er war verlegt worden und ihm ging es von Tag zu Tag besser. Seine Verbände hatte er noch immer und Kid war sich auch nicht sicher, ob er seinen Freund ohne sehen wollte. Egal wie gut die Chirurgen waren, Narben würde mit Sicherheit bleiben. Die Operationen von Law und Zorro waren gut verlaufen, das hatte Mihawk herausfinden können. Doch niemand durfte zu ihnen. Heute war das anders.

„Sollte Zorro nicht wach sein, gehen wir sofort wieder. Kapiert?“

Sanji würde ihn gerade gerne erwürgen, doch er nickte. Würde er nicht zustimmend, würde Kid nicht mit ihm fahren, das hatte er ihm eben gesagt. Ihm tat alles weh, obwohl er Tabletten bekam. Von alleine aufrecht sitzen ging auch nicht, also hatten ihn die Schwestern an dem Rollstuhl fest gemacht. Er kam sich so blöd vor, doch wollte er jetzt einfach zu Zorro und sehen wie es ihm ging. Da nahm er einfach alles hin. Und seine eigene Verfassung war ihm egal.

„Dann los.“ Kid trat hinter den Rollstuhl und Mihawk öffnete die Tür. Kid trat mit Sanji hindurch und er folgte. Im Fahrstuhl angekommen, drückten sie einen Knopf, fuhren nach unten und machten sich dann auf den Weg zu den Aufwachräumen. Mihawk würde draußen bleiben. Wollte den Paaren zuerst Zeit geben. Er würde später auch noch mit Zorro reden können, um ihm den Kopf zu waschen.

„Bist du bereit?“, fragte Kid den Blonden und wartete noch vor der Tür.

„Ja..“, kam die geflüsterte Antwort. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Hoffentlich war Zorro wach!

„Gut.“ Kid beugte sich vor und öffnete die Tür. Mit den Fußstützen des Rollstuhls schob er die Tür weiter auf. Nur zwei Betten waren belegt.

Schweigend gingen sie bis zur Mitte des Raumes und sahen auf die Personen, die unter dicken Decken vergraben waren.

„Zorro....?“ Sanji traute sich nicht laut zu sprechen. Sollte Zorro wirklich schlafen, wollte er ihn nicht wecken. Der Grünhaarige benötigte den Schlaf.

„Der schläft..“, kam es dagegen von dem anderen Bett.

„Law!!“ Kid machte drei große Schritte und war bei ihm. „Scheiße!! Du bist wach!!“ Er drückte ihm einen Kuss auf.

„Hey.. Hey... mach..mal langsam...“, bat der Arzt jedoch, drehte den Kopf leicht weg und Kid wich mit einem „Sorry.“ zurück.

„Bin gerade erst aufgewacht.... Noch immer n bisschen neben der Spur.. Die Medikamente...“, erklärte er und hob schwerfällig eine Hand, um sich über das Gesicht zu fahren.

„Wie geht es dir, Law?“

„Geht...“

„Oh...“ Kid ließ den Kopf hängen, was hatte er auch erwartet? Das Law aufspringen würde und Salsa tanzte? Er hatte doch keine Ahnung, was seinem Freund passiert war.

„Kid?“

„Hm?“

„Is Sanji... wirklich wach?“

„Klar. Er sitzt da“, deutete er mit dem Daumen hinter sich. „Er ist vor drei Tagen aufgewacht.“

Law brummte. Vor drei Tagen also. Das musste dann in etwa die Zeit gewesen sein, wo sie gefangen genommen worden waren.

„Was hast du?“ Law sah so grüblerisch aus.

„Drei Tage... wie lang... waren wir weg?“

„Eine halbe Woche..“, gab er stockend zu.

„W..wie bitte?“ Das schockte Law nun wirklich.

„Ja.. vor drei Tagen seid ihr her gekommen, davor wart ihr drei Tage verschwunden.. Es ist jetzt eine gute Woche her, seit wir euch das letzte Mal gesehen haben.... Wir durften nur noch nicht zu euch“, grinste er schief. „Aber.. scheinbar habt ihr ja sowieso bis jetzt geschlafen. Oder tut es immer noch.“, sah er zu Zorro. „Du...bist ja wach!“, sprang er sogleich auf und ging zu Zorro. Dieser lag mit offenem Auge im Bett. „Mann! Wieso sagst du dann nichts!!“

Zorro schluckte. „Ist.... ist er da?“ Ignorierte er Kid´s Frage.

„Sanji? Ja..ist er..“, nickte Kid.

„Sanji?“, hauchte Zorro dennoch. Er wollte dessen Stimme hören.

„Ja?“ Sanji´s Stimme zitterte. „Ich...ich bin da..“ Tränen rannen über seine Wangen, wurden jedoch sofort von dem Verband absorbiert.

„Es..tut mir so schrecklich leid..“ Zorro hatte ein Klos im Hals und das hörte man auch. „Verzeih mir bitte..“

Kid setzte sich zurück zu Law und schwieg.

„Schon gut, Zorro. Jetzt.. wird alles wieder gut...“, flüsterte Sanji. Er wollte jetzt sicher nicht mit ihm schimpfen.

Dann begann auch Zorro zu weinen. Vor Erleichterung und Glück noch am Leben und dem Albtraum entkommen zu sein.

„Kannst.. oder nein.. willst du mir erzählen, was passiert ist?“

„Kid.. ich bin gerade erst aufgewacht..“

„Komm schon Law. Du liegst jetzt schon 2 Tage hier auf dem Zimmer... Ich will´s wissen. Bitte.“

„Wenns sein muss... aber alles.. weiß ich auch nicht“, seufzte der Schwarzhaarige müde. Obwohl er und Zorro die letzten Stunden immer wieder geschlafen hatten, fühlte er sich hundemüde.

„Hol mir aber bitte erst einen Kaffee, ok?“

„Klar.“ Sofort sprang Kid auf und eilte aus dem Einzelzimmer. Sanji und Zorro hatte man dagegen zusammen gelegt. Seinem Kumpel ging es auch schon wieder viel besser. Viele Verletzungen hatte er diesmal nicht davon getragen, zu seinem Glück. Seine Hand war gebrochen und auch die Narbe über dem Auge würde bleiben.

Nach wenigen Minuten war er wieder zurück und reichte Law den Becher. „Ist noch sehr heiß, pass auf“, merkte er noch an und setzte sich wieder mit aufs Bett.

Law nickte und nippte an dem schwarzen Gold. Die Schwestern würden ihn bestimmt lynchen, sollte er doch ihrer Meinung nach nur Wasser oder Tee trinken. Doch ein Tag ohne Kaffee war ein beschissener Tag.

Kid schwieg und wartete bis Law soweit war, er wollte es zwar wissen, aber ihn nerven mit seiner Neugierig auch nicht unbedingt.

Der Ältere ließ sich noch etwas Zeit, ehe er seufzte und begann.
 

„Wie lange sind wir schon hier, Law?“

Dieser seufzte. „Keine Ahnung...“ Er hatte das Zeitgefühl schon lange verloren. Vergo hatte Güte gezeigt und ihn aus der Zelle gelassen. Dafür hockte er nun schon seit Stunden an Ort und Stelle, weil ihn eine Kette um den Hals, dort hielt.

„Kannst du auch mal was anderes sagen?“, kam es genervt von Zorro.

„Nein“, schmunzelte er, trotz der Situation.

„Super...“

Dann herrschte einige Zeit schweigen. Sie mussten Kräfte sparen.

„Wie.. geht’s deiner Hand, Zorro?“

„Passt schon.. Is geschwollen, aber was will ich machen.. und.. dir?“

„Frag nicht..“, murmelte er. Zorro verstand ihn wohl nicht, aber er konnte sich denken, das nicht alles in Ordnung war.

Law hob seine Arme und versuchte das Metall um seinen Hals etwas zurecht zu rücken. Er bewegte sich zwar kaum, doch hatte er das Gefühl, das sich seine Haut schon blutig gescheuert hatte.

Wie lange sie schon hier waren? Er seufzte leise. Seine Gedanken flogen zu Kid. Was der wohl gerade machte? Bestimmt noch im Bett liegen und ausruhen. Wie gerne würde er jetzt auch liegen. Seine Knochen taten weh, ach was. Er spürte sie schon gar nicht mehr.

Und müde war er. Noch müder wie sonst. Sicher, als Arzt kam man des öfteren kaum zum Schlaf, aber hier. Das war anders. Hier ließ ihn ein Piepen immer wieder aufschrecken. Vergo hatte einen Alarm gestellt und hatte sichtlich Freude daran ihn so vielleicht irgendwann zu brechen. Er hatte ja genügend Zeit. Wer wusste schon, ob sie jemals wieder hier heraus kommen würden.

Vielleicht wäre es besser wenn er alles tat, was Vergo von ihm verlangte. Dann würde es ihm bestimmt besser gehen.

„..w!!“

Aber dann würde er sich wohl selbst verlieren.

„...aw!! Verdammte Scheiße!!“

Verwirrt blinzelte der Schwarzhaarige und starrte auf die Wand, die ihn von Zorro trennte.

„Was..?“

„Meine Fresse! Bist du eingepennt, oder was!?“

„Nein.... nicht wirklich.. Was gibt’s denn?“

„Die Bullen!!“

„Was?“

„Die Bullen sind draußen!“

„Wo.. draußen?“ Er stand gerade mächtig auf dem Schlauch.

„Draußen im Flur, natürlich!!“

Wieder blinzelte er und horchte auf. Die Polizei war im Flur? Wieso das? Wieso sollte Flamingo sie reinlassen?

Durch die dicken Wände und sein rauschendes Blut konnte er von dort jedoch kaum was verstehen.

Es vergingen gefühlte Stunden bis sich etwas tat und er zuckte zusammen.

„Schnell!! Ruft den Notarzt!! Der Mann ist verletzt!?“

Law runzelte die Stirn. Erleichterung durchflutete ihn.

Sie waren gerettet, oder?

„Lasst ihn langsam runter.. Seine Arme sind schon ganz Blau.“

„Wie lange hängt er schon hier!?“

„Keine Ahnung!“

Die Gespräche von drüben wurden leiser und für Law wieder undeutlicher. Er sackte etwas zusammen. Zorro... Er war gerettet.

Hoffnungslosigkeit machte sich in ihm breit. Wieso sollte er auch gerettet werden. Hatte er es überhaupt verdient. Suchte denn überhaupt jemand nach ihm? Er war doch ganz alleine.

Plötzlich krachte seine Tür zu Boden. Doch er war so in seinen Gedanken gefangen, dass er es nicht mitbekam.

„Holt Law da raus!!“, forderte Zorros Stimme.

„Bleiben Sie ruhig!! Und Bitte bleiben Sie auf der Liege liegen!“

„Jaja, Ich mach ja, nur holt ihn da raus!!“

„Law?“ Einer der Polizisten hockte sich zu ihm. „Hören Sie mich?“, legte er dann seine Hand auf die nackte Schulter.

Law riss seine Augen auf und starrte den Mann entgeistert an.

„Was...? Wer?“, krächzte er leise.

„Ich bin Polizist und wir holen Sie und ihren Freund hier raus.“

„W..was?“ Das war sicherlich nur ein Scherz! Als würde Flamingo sie so einfach gehen lassen.

„Ja. Ich werde jetzt die Schlösser aufmachen.“

Benommen nickte er. Seine Gedanken rasten. Das konnte nicht sein. Nicht einfach so. Irgendwas stimmte hier doch nicht. Nach dieser Zeit der Folter, konnte doch nicht einfach alles einfach so vorbei sein.

„Ihr Freund... Zorro. Ist schon auf dem Weg nach draußen. Der Notarzt kommt auch. Können sie aufstehen?“

„Ich... weiß nicht..“, murmelte er. Diese ganzen Fragen, überforderten ihn etwas. Vergo hatte kaum mit ihm gesprochen.

Die Ketten fielen klirrend zu Boden. Law sah automatisch dorthin und konnte immer noch nicht fassen, was hier passierte.

Der Polizist half ihm langsam und vorsichtig beim Aufstehen und trat mit ihm auf den Flur. Einer seiner Kollegen kam hinzu und legte eine Decke über Law´s entblößten Körper.

„Der Notarzt ist in ein paar Minuten da“, informierte er seinen Kollegen.

„Danke. Ist vorne auch alles abgesperrt?“

„Ja.“

Wieder nickte er und sie gingen mit Law Schritt für Schritt den Flur entlang nach draußen.

„Fuhuhu... Du weißt, dass du mir niemals entkommen wirst, Law..“ Ertönte plötzlich Flamingos Stimme aus einem der Räume an denen sie vorbei gingen. Er saß auf einem Stuhl und wurde gerade in Handschellen gelegt.

Der Arzt sah mit großen Augen zu ihm.

„Ich werde dich immer finden, fuhuu.. Du gehörst mir.“ Trotz Sonnenbrille, wusste Law, dass Flamingo ihm genau in die Augen sah.

Ein Schauer von Hass erfasste Law. „Nein... Niemals.. Ich gehöre nur mir!“, gab er krächzend zurück. Seine Beine gaben nach und er wäre zu Boden gegangen, hätten die Polizisten ihn nicht gestützt.

Flamingo lachte weiter. Law begann mit den Zähnen zu knirschen. Wie gerne würde er jetzt um sich schlagen, doch er hatte einfach keine Kraft.

Der Blonde kam kurz nach ihm aus dem Haus. Zwei andere Polizisten hatten ihm hinter dem Rücken die Handschellen angelegt. Auch einige andere seines Clans standen noch dort. Es waren noch nicht genug Polizeiwagen zum Abführen eingetroffen.

„Flamingo... Du wirst sterben!!!“

Laws Kopf ruckte herum. Er wusste nicht wie es passiert war. Doch Zorro hatte sich aufgerappelt, von irgendwo ein Messer, oder war es gar ein Skalpell, genommen und rannte auf Flamingo zu.

„Boss!!“ Vergo warf sich dazwischen und bekam das Skalpell genau ins Herz gerammt.

„Stirb!!!“, knurrte Zorro wütend, doch starrte er nicht Vergo, sondern den Blonden an.

Sofort kamen Polizisten dazu und trennten die beiden. Während Vergo in einen der ankommenden Krankenwagen gebracht wurde, versuchte man Zorro zu beruhigen.

„Lasst mich zu ihm!“, versuchte Law sich von seinen Stützen zu befreien und machte einen Schritt auf den Grünhaarigen zu.

„Hey! Langsam! Sie übernehmen sich!“

Law´s Puls schnellte von einer Sekunde auf die Andere nach oben und er kippte um.

~bei Law und Kid~
 

Kid schwieg einige Zeit. Ihm war klar, das Law ein paar unschöne Dinge ausgelassen hatte. Irgendwie war er ihm auch dankbar. Es war schon schlimm genug, den Älteren so zu sehen.

„Gut.. Das Mihawk das so schnell regeln konnte..“, meinte er dann leise.

„Mhmh.... Was genau hat er eigentlich gemacht?“, sah Law ihn an.

„Naja.. Die Polizei gerufen, aber was der denen genau gesagt hat, weiß ich auch nicht.. Aber is ja jetzt auch scheißegal... Hauptsache du... oder besser ihr beide seid ja jetzt raus...“

„Stimmt schon... aber... für Zorro... naja... wird das vielleicht kein allzu schönes Ende nehmen.“

„Wieso?“

„Na wegen Vergo... Die Polizei war live dabei und das wird nicht ohne Bestrafung bleiben.“

„Eh.. Zorro stand da doch total neben sich. Die können den nicht einbuchten oder so was!“

Law zuckte mit den Schultern. Das war ihm selber klar, machte die Sache aber auch nicht besser.

„Wir müssen hoffen, das sie auf Unzurechnungsfähigkeit gehen... oder so.“

„Hoffen wir mal... Ich will ihn nicht im Knast besuchen müssen...“

Schweigen breitete sich zwischen den beiden aus. Sie wollten nicht das Zorro verurteilt wurde, doch würde etwas kommen. Nur was... Diese Unwissenheit nagte an beiden.

„Wie.. es Sanji damit wohl geht?“, murmelte Kid.

„Wenn du dich das fragst, geh doch zu ihm.“

„Echt? Ich weiß ja nicht.“

„Wieso nicht? Ich lauf sicher nicht weg.“

„Na..“ Kid sah ihn skeptisch an. „Da bin ich mir nicht so sicher.“

„Haha. Nicht witzig.“

„Finde ich auch... Du weißt gar nicht, wie gerne ich dich hier anketten würde, nur um sicher zu gehen, das du auch wirklich noch da bist, wenn ich wiederkomme.“

„Jetzt mach mal halblang, Kid! Du tust ja gerade so, als wäre ich absichtlich zu Flamingo gerannt, um mich vor seine Füße zu werfen und zu rufen, Quäl mich! Quäl mich!!“, fuhr Law ihn wütend werden an. „Hast du sie noch alle!?“

„Ich hab sie noch alle! Mach mich nicht so blöd an. Wer ist denn Hals über Kopf einfach raus gerannt!? Du hättest Zorro sowieso nicht aufhalten können! Du hättest zu mir kommen können und erst mal reden! Einen Plan ausdenken!“

„Oh! Von Plänen habt ihr ja auch so viel Ahnung!“, stichelte der Arzt. „Lass einfach gut sein, ja! Geh zu Sanji. Ich hab jetzt keinen Bock mich mit dir rum zuschlagen.“ Genervt schüttelte Law den Kopf und sah weg.

Kid blieb noch kurz fassungslos sitzen.

„Schön“, knirschte er dann mit den Zähnen. „Mach doch was du willst.“

Er stand auf und ging zur Tür.

Kurz drehte er sich um, um noch etwas zu sagen, doch dann verließ er das Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

„Verdammt!“
 

~bei Sanji und Zorro~
 

„Wie geht’s dir?“

Sanji schmiegte sich enger an Zorro. Nicht das sie das durften, aber nach der langen Zeit brauchte er einfach die Gewissheit das Zorro wirklich bei ihm war. Sollte jetzt eine Schwester reinkommen, würde diese sie wohl in verschiedene Zimmer bringen.

„Kann nicht klagen...“ Kam die leise Antwort. „Bin so mit Mitteln voll....“

Sanji seufzte und strich Zorro über den bandagierten Arm. Sie hatten ihm die Hand gebrochen, mehrmals. Aber laut Arzt würde alles wieder gut werden.

„Ich bin.. so froh...“

„Froh?“ Zorro drehte seinen Kopf zu Sanji. „Worüber?“

„Das du noch lebst...“, wisperte der Blonde, Tränen schimmerten in seinen Augen.

„Bitte... Sanji.... Lass.. ich.. weiß nicht...“ Er verstummte. Er hasste so was. Nie hatte er dann die richtigen Worte. Bewegen konnte er sich auch nicht wirklich, also konnte er Sanji auch nicht in eine tröstende Umarmung nehmen. Der Blonde musste auch noch sehr vorsichtig machen. Laufen konnte er noch nicht wieder alleine. Seine Kraft in den Beinen war noch nicht wieder da.

„Tut..tut mir leid...“ Er versuchte stark zu bleiben und zog die Nase hoch. Im Normalfall war er nicht so weinerlich, aber.. im Moment war nun mal nicht der Normalfall. Das Geschehene hatte so viel geändert. Zorro zum Beispiel.. Er hatte ein Auge verloren, seine Hand war gebrochen und so würde er nicht wieder arbeiten können wie sonst. Und seine Psyche hatte mit Sicherheit auch etwas abbekommen. Sanji konnte sich nicht vorstellen, das Zorro einfach ohne Schaden da raus gegangen war. Und er selbst... Hatte nun ein vernarbtes Gesicht. Das vermutete er jedenfalls. Der Verband war noch immer nicht ab, doch wenn er ehrlich sein sollte, wollte er es gar nicht sehen. Er hatte Angst vor seiner eigenen Reaktion darüber.

„Sanji?“ Zorro rutschte etwas herum. „Hey?? Was hast du??“

Der Blonde starrte kurz noch ins Nichts, ehe er sein Blick dem Zorros begegnete.

„Was?“ Hatte er was gefragt?

„Hast du was? Du zitterst und starrst ins Leere. Alles..ok?“

Sanji schwieg. Ja konnte er nicht sagen, Zorro würde sofort wissen, das er log. Es war ja nur logisch. Doch nein sagen wollte er auch nicht, dann würde Zorro weiter fragen und er wollte gerade nicht darüber reden.

„Können wir... später darüber.. reden?“, fragte er deshalb. Das war wohl ein Mittelweg.

„Ok?“ Zorro war verwirrt und mehr als besorgt. Er sah, das es Sanji nicht gut ging, doch war er nicht im Stande ihm zu helfen. Wenn er könnte, würde er all seine Schmerzen auf sich nehmen. Er war schuld daran.. Er, nur er alleine.

„Ja.. sicher.. später ist ok...“, murmelte er dann nochmal.
 

Wie lange schweigen herrschte, wusste keiner der Beiden. Zorro hatte die Vermutung das Sanji ohnehin eingeschlafen war. Doch das war gut. Er sollte sich ausruhen.

Es klopfte leise und Zorro brummte nur. Wollte Sanji nicht wecken.

Die Tür öffnete sich und Mihawk trat ein, sofort konnte er erkennen, das sein Neffe wach war.

„Hey Zorro...“

„Hey...“

„Wie geht’s dir?“

„Sanji schläft.“ Informierte er seinen Onkel zuerst. Dieser nahm es nickend zur Kenntnis. „Es geht soweit... Könnte besser sein..“

„Glaub ich gerne.. Aber es ist auf dem Weg der Besserung.. oder?“

„Ja klar... Was anderes kann ich mir auch nicht leisten.“ Leichte Verzweiflung schwang in seinen Worten mit. Doch es war nun mal die Wahrheit. Wenn er nicht mehr arbeiten konnte, was sollte er dann tun? Er konnte Sanji doch nicht immer nur auf der Pelle hocken und ihm zur Last fallen.

Mihawk setzte sich und sah zu Zorro.

„Ich bin froh dich wieder hier zu wissen. Als Kid mir sagte was passiert ist, bin ich aus allen Wolken gefallen. Versprich mir nur eine Sache.“

Zorro sah betröppelt drein. Er hatte das ja nicht mit Absicht gemacht.

„Versprechen? Was denn?“

„Das du so was nie wieder machst. Zorro du bist meine letzte Familie. Wenn du irgendwas brauchst sei es Hilfe, Geld oder Rat... Ich bin für dich da. Vergiss das nicht.“

Der Grünhaarige schluckte hart. „Danke... Mihawk.. ich...“ Er fand keine Worte. Er war gerade einfach nur dankbar das Mihawk nicht auf ihn sauer war. Oder.. irgendeiner der anderen.

„Jo Zorro? Bist du wach!?“

Ohne zu klopfen betrat Kid das Zimmer und blieb abrupt stehen. „Oh.. Ich stör hier wohl gerade...“

Mihawk saß auf dem Stuhl und sah Zorro ernst an.

„Kid?“ Nun sahen beide zu ihm. „Was gibt’s?“, fragte ihn Zorro.

„Ach eigentlich nichts.. Musste nur mal woanders hin.“

„Woanders?“ Verwirrt zog er eine Braue nach oben. „Was heißt das denn? Schläft Law, oder was?“

„Nicht so wirklich..“, murmelte er und kam näher, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich verkehrt herum darauf. Sein Arm legte er auf die Rückenlehne des Stuhls und legte seinen Kopf darauf.

„Kid? Was is los?“

„Ach nix.. Hab nur mit Law gestritten...“

„Was?“

Auch Mihawk sah ihn erstaunt an.

Kid nickte. So war es.

„Wegen was denn?“ Wollte Zorro dann wissen, doch Kid wank ab.

„Egal.. Will da nicht drüber reden. Der soll sich wieder abregen und dann passt das schon.“

„Soll er sich abregen, oder doch eher du?“, fragte Mihawk ihn dann.

Der Rothaarige sah ihn böse an. „Du solltest dich da besser raus halten.“

„Sonst was?“ Mihawk sah neugierig zurück. Er würde sich sicher nicht von einem trotzigen Rotzbalk einschüchtern lassen.

„Tz. Frag lieber nicht wenn du´s nicht ertragen kannst.“, sah Kid zu Sanji, um so dem stechenden Blick des Schwarzhaarigen zu entgehen.

„Ich kann so einiges Ertragen, Kid. Also fordere mich nicht heraus. Du wirst verlieren.“ Beendete Mihawk die Diskussion.

Darauf schwieg der Rothaarige. Er wollte ja gar keinen Streit.

Nur war er wegen Law gerade so richtig angepisst. Was nahm der das so ernst. Er machte sich doch einfach nur Sorgen, war das nicht erwünscht, weil man ja so selbstständig war?

„Ach scheiße...“ Er schüttelte den Kopf und legte ihn seufzend in seine Hand.

Zorro sah verwirrt zu seinem Onkel, doch dieser zuckte nur ratlos mit den Schultern. Kid schien ziemlich viel durch den Kopf zu gehen.

„Ruh dich lieber mal was auf Kid..“, meinte Zorro freundlich. „Die letzte Zeit war ja auch für dich anstrengend gewesen.“

„Mh..“, brummte er. „Kann sein.“

Die beiden anderen schwiegen. Es nahm Kid ziemlich mit, das er mit Law gestritten hatte. Da sie nicht wussten wieso, konnten sie auch nichts dazu sagen. Und Fragen, kam ihnen gerade auch nicht richtig vor. So ließen sie die Zeit schweigend vergehen und warteten bis Sanji erwachte.
 

~3 Wochen später~
 

„Zorro? Ich muss mit dir reden.“, öffnete sein Onkel die Tür, bevor er sich aufschließen konnte.

„Eh? Klar.. um was geht’s?“ Zögernd trat Zorro ein und stellte seine Tasche ab.

Er war doch gerade erst von der Arbeit gekommen, was hatte er angestellt?

„Lass uns in die Küche gehen.“ Mihawk ging voran und setzte sich.

Seit Anfang der Woche war Zorro wieder zu Hause. Auf eigenen Wunsch, nein auf eigenes Drängen hin, wurde er entlassen. Er hatte keine Lust mehr in diesem Kasten zu hocken und auch keine Lust mehr darauf, jeden Tag mit einem dieser Psychoheini´s zu reden, hatte er keinen Nerv.

Ihm ging es gut!

Und so sollte jeder ihn gefälligst auch behandeln. Er bekam doch keinen Knacks oder sonst was wegen dem Scheiß! Selbst der Gedanke regte ihn noch auf.

Sein blonder Engel durfte noch nicht nach Hause. Seine Wunden waren noch nicht so gut verheilt wie erhofft, deshalb musste er weiterhin im Krankenhaus bleiben.

Er selbst durfte zwar wieder arbeiten, doch saß er sich nur im Büro den Hintern wund. Da Eisberg ihn sonst nichts machen lassen wollte. Das nervte ihn ziemlich. Aber das war immer noch Besser wie gar nichts zu tun.

Kid war ebenfalls noch im Krankenhaus. Er hatte erzählt, das sie die Tage mit einer Prothese anfangen wollten. Er wünschte seinem Kumpel nur das Beste. Was mit Law war wusste er nicht. Kid war nicht nochmal zum Arzt gegangen und so hatte er auch nichts mehr über dessen Gesundheitszustand erfahren. Vielleicht war Kid in der Zwischenzeit bei ihm gewesen, freuen würde es ihn schon.

Zorro seufzte und folgte seinem Onkel.

„Was gibt’s denn?“, setzte er sich ebenfalls und sah den Schwarzhaarigen neugierig an.

„Ich weiß nicht, wie ich das Thema anfangen soll. Denn es ist sehr heikel.“

Der Grünhaarige runzelte die Stirn. Was war jetzt los? Hatte er was angestellt, oder wollte er, dass er mit Sanji Schluss machen sollte!? Seine Gedanken fuhren schlagartig Achterbahn.

Er wollte sich gerade über diesen Schwachsinn auslassen, als Mihawk begann zu reden und ihm somit jedes weitere Wort verbot.

„Es geht um Kuina.“

Zorro blinzelte ihn überrumpelt an.

„Ich habe mit einigen der Ärzte gesprochen, Zorro..“ Mihawk sah ihn die ganze Zeit ruhig an.

Der Grünhaarige starrte ihn an, sein Herz klopfte gefährlich ruhig. Was wollte sein Onkel jetzt?

„Ich habe wirklich einige Meinungen eingeholt, Zorro.. glaub bitte nicht, das mir das leicht gefallen ist.. Ich will nur nicht, dass es... zu einer großen Last für dich wird... Wie es nun die letzten Jahre auch war. Du hast dein eigenes Leben mit Sanji.. Ich denke nicht, dass du dich immer wieder fragen willst, ob es ihr noch gut geht oder nicht... oder?“

Zorro schwieg lange, eher er leise antwortete.

„Sie... ist meine Schwester...“ Entkam es ihm etwas fassungslos. Was verlangte sein Onkel da??

„Ich weiß Zorro. Bitte verstehe mich nicht falsch.“ Er seufzte. „Es ist nur mal so, das die Ärzte alle der gleichen Meinung sind.“

„Ich will es nicht hören, Mihawk!!“, sprang Zorro mit einem Mal wütend auf. „Ich hab die ganze Scheiße für sie gemacht!? Alle haben gelitten, weil ich diesen bekackten Plan durchziehen wollte! Ich kann doch nicht einfach.... Nein!! Vergiss es!“

„Aber Zorro! Sie wird nie wieder selbstständig Atmen können. Ihr Leben ist nur Dank der Maschinen möglich.“ Mihawk fuhr sich durchs Haar. „Meinst du mir fällt es leicht, dir das zu sagen? Ich habe Kuina noch in Erinnerung, wo sie rum tollt und voller Leben ist. Aber das wird nie wieder so sein. Willst du wirklich Tag für Tag zu ihr gehen und sie so, Leb- und Kraftlos da liegen sehen? Es wird sich nie wieder ändern!“

„HÖR AUF!“ Zorro fuhr mit seinem Arm durch die Luft. „Ich habe das alles nur für sie getan! Ich kann sie nicht einfach sterben lassen!!“

„Zorro..“ Mihawk seufzte leise. Er wollte doch auch nicht das Kuina starb. Aber sie hatte doch so oder so klein Leben mehr. „Bitte... überleg es dir. Ich weiß, es ist schwer.. Aber.. hast du sie nicht auch lieber wie damals in Erinnerung... ? Lass sie uns doch so behalten.. und sie jetzt in Frieden gehen...“

Zorro schüttelte den Kopf. Das war doch Irrsinn! Wie kam Mihawk nur auf so eine Idee!?

Ohne ein Wort riss er den Stuhl beiseite und verschwand ins Schlafzimmer.

„Zorro!?“

Doch er hörte nicht, sondern schlug die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu.

Wie konnte Mihawk nur!? Aufgeregt ging er vor dem Bett auf und ab. Das ging nicht. Er konnte doch nicht erst alles tun, um sie am Leben zu erhalten und dann einfach mal so eben seine Meinung ändern und Kuina sterben lassen. Ein kleiner Teil in ihm flüsterte jedoch das Gegenteil. Es wäre eine Gnade für Kuina und das Beste was er im Moment für sie tun konnte. Sie würde nie wieder aufwachen und die Alte sein. Das musste er begreifen und hinnehmen.

Er war unruhig. Schlecht gelaunt und absolut genervt.

Zwei Tage war es jetzt schon her, seit Mihawk mit ihm geredet hatte. Weder mit seinem Onkel noch mit Sanji hatte er seither gesprochen. Er befürchtete das ein falsches Wort ihn zum Überkochen bringen würde. Doch heute musste er wieder zu seinem Freund. Er machte sich immerhin Sorgen um Sanji.

Gerade betrat er das Krankenhaus und ging den Weg schon wie von selbst. Er klopfte einmal an die Tür des Zimmers seines Freundes und trat ein.

“Oh hey, Zorro... Welch eine Überraschung“, grinste Sanji missgelaunt, als er erkannte, wer da vor ihm stand. „Was verschafft mir die Ehre?“, kniff er sein sichtbares Auge zusammen und ließ die Gabel, die er gerade in der Hand hielt sinken. Mit dem Verband ums Gesicht, klappte das mit dem Essen nur mittelprächtig, aber.. es ging.

Scheinbar kam Zorro pünktlich zum Mittagessen. Wenn er ehrlich war, hatte er gar nicht auf die Uhr geschaut, als er los gegangen war. Er knirschte leicht mit den Zähnen.

'Ganz ruhig Alter! Sanji kann nichts dafür..' Diese Worte sagte er sich immer und immer wieder. Er wollte Sanji nicht ankeifen.

„Bekomme ich auch eine Antwort?“, hakte Sanji nun ungeduldig nach. Provozierend ruhig aß er weiter. Scheinbar war Zorro ja nicht zum reden gekommen.

„Sorry...“, kam es nach einigen Minuten der Stille, leise von Zorro. „Hatte viel bei der Arbeit zu tun.“

„Aha...“

„Tut mir echt leid... Bin halt gerade nicht so gut drauf..“

„Das merk ich...“, meinte der Blonde knapp und aß scheinbar ruhig weiter. „Die Frage ist nur, wieso.“

„Nicht so wichtig...“ Zorro drückte seine Arme stärker in seine Jackentaschen.

Sanji aß fertig, ehe er weiter sprach. „Es ist wichtig und das weißt du auch. Also spuck es aus.“

„Is schon ok....“

„Zorro... Ich werde nicht nochmal Fragen. Entweder du redest oder du kannst wieder gehen. Auf deine Muffelige Art habe ich kein Bock. Da bleib ich dann lieber noch ein paar Tage alleine. Ich konnte ja jetzt schon zwei Tage üben“, meinte er bissig.

„Sanji, hör auf damit....“, versuchte er ihn zu beruhigen. „Ich will halt gerade nicht reden...“

„Schön. Auch gut. Dann geh.“

„Bitte?“, verdattert blinzelte er ihn an.

„Du hast mich schon verstanden. Wenn du nicht reden willst, geh.“

Zorro klappte der Mund auf. Er war so kurz davor in die Luft zu gehen. Stumm drehte er sich um und verschwand wieder aus dem Zimmer.

Sanji sah ihm enttäuscht hinterher. Was war passiert und wieso sagte Zorro es ihm nicht? Sie hatten doch sonst keine Geheimnisse voreinander. Er lachte auf. Sie und keine Geheimnisse. Sehr lustig. Diese dummen Geheimnisse hatten sie erst in diese Situation gebracht. Und Zorro lernte nicht daraus und tat es wieder?

Er schob sein Tablett zur Seite und lehnte sich wieder zurück, als die Tür wieder aufging und Zorro erneut eintrat.

„Du willst es wissen? Schön.“ Er kam wieder näher und lief unruhig von links nach rechts.

„Vor zwei Tagen war Mihawk bei mir und hat mit mir über etwas gesprochen, was mir keine Ruhe lässt.“ Er machte eine Pause, doch Sanji sah ihn nur schweigend und überrascht an. Er hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Zorro nochmal rein kommen würde.

„Es geht um Kuina. Mihawk will das ich Zustimme die Maschinen abschalten zu lassen!“ Entkam es ihm mit unterdrückter Wut. „Ich kann immer noch nicht glauben, das er das gesagt hat!“ Er schüttelte den Kopf. „Sie ist doch seine Nichte... Wieso sagt er so was?“

Zorro blieb stehen und sah Sanji Hilfe suchend an. „Das ist passiert... Deshalb.... bin ich so...so...“

„Wütend? Enttäuscht?“

„Ja.“ Er war so froh das Sanji ihn verstand!

„Das kenn ich.“

„Wie meinst du das?“ Wieso sollte Sanji gerade wütend und enttäuscht sein?

„Ich bin...war...naja irgendwie bin ich es noch...“

Zorro runzelte die Stirn. „Auf.. wen?“, fragte er vorsichtig. Irgendwie wusste er schon auf wen.

„Auf dich natürlich.“

Das hatte er befürchtet. „O..k?“ Wieso hatte sich das Blatt jetzt gegen ihn gewendet? Sie hatten doch eben noch ein anderes Thema gehabt.

„Ja. Du hast scheiße gebaut und Kid und ich...und sogar Law mussten darunter Leiden. Du hast wieder unüberlegt gehandelt. Weißt du eigentlich wie enttäuscht und auch sauer ich war, als ich von Law von Kuina erfahren habe? Das wäre deine Aufgabe gewesen und nicht Law´s. Er kennt uns nicht und hat auch nichts in unserem Leben zu suchen...“

Das musste er sich nicht Gefallen lassen! Zorro straffte seine Schultern.

„Jetzt schalt mal einen Gang runter. Du warst ja wohl auch nicht so ehrlich zu mir.“

„Bitte?“

„Du hast mir auch nicht gesagt, das Doflamingo dein verdammter Vater ist!“

„Ich hatte in den vergangenen Jahren nie das Gefühl, das es dich sonderlich interessiert hätte! Und außerdem hast du mir auch nie was über deine Eltern erzählt! Schieb mir also nicht den schwarzen Peter zu! Fass dir an die eigene Nase!“

„Oh jetzt mach nicht einen auf beleidigte Leberwurst. Meine Eltern sind halt Tod. Was soll ich dir da groß erzählen? Du lernst sie ja doch nicht kennen.“

„Das ist doch absolut egal! Es sind deine Eltern! Natürlich würde ich gerne etwas über deine Eltern wissen.“

„Da gibt’s nichts zu wissen“, wehrte Zorro erneut ab.

„Fein. Dann gibt es gerade auch nichts, was mich hier interessiert.“

„Wie meinst du das?“

„So wie ich es gesagt habe. Mich interessieren deine Probleme gerade nicht, da du dich auch nicht darum kümmerst was ich mir wünsche...“ Er sah zum Fenster. „Ich will jetzt schlafen. Geh jetzt.“

„Was?“ Zorro klappte der Mund auf. „Du lässt mich hier jetzt einfach so stehen?“

„Scheint wohl so, was?“, fuhr er ihn leicht an.

„Du hast ja einen Knall, Blondie!“

„Halt die Klappe! Ich hab dir schon mal gesagt, du sollst mich nie wieder so nennen!!“ Nun sah er ihn wütend an. „Verschwinde jetzt einfach! Ich habe gerade keinen Kopf für dich.“

„Schön. Dann mach doch, was du willst!“ Zorro drehte sich um und verschwand aus der Tür. Diese knallte hinter ihm zu. Sanji hatte doch wirklich eine Macke! Da kam er her um sich in gewisser weiße Hilfe zu sichern und dann wurde er dumm angemacht. Da hätte er sich wirklich das herlaufen sparen können. Er war wirklich kurz vom Platzen. Wieso verstand ihn denn keiner? Kuina war seine Schwester. Da konnte er doch nicht einfach ja sagen. Tötet sie. Ist kein Problem. Heftig schüttelte er den Kopf und trat aus dem Gebäude.

„Was mach ich jetzt?“ Er hatte gerade große Lust etwas zu trinken. Das hatte er sowieso viel zu lange nicht mehr getan. Außerdem hatte er die letzten Wochen nicht gedurft, wegen der Medikamente. Da er die Idee gut fand, machte er sich auf den Weg nach Hause und verbarrikadierte sich. Da Sanji einiges an Alkohol zu Hause hatte zum Kochen, musste er sich nicht um viel kümmern. Bier war auch noch da, also schnappte er sich so viele Flaschen, wie er tragen konnte und ließ sich auf dem Sofa nieder.

So eine Scheiße da!

Wie sollte er bitte damit klar kommen, wenn er ja sagen würde? Er wäre dann dafür Verantwortlich, das seine Schwester tot war. Was wäre, wenn Kuina eigentlich irgendwann aufwachen würde? Wunder geschahen doch immer wieder. Was wäre wenn er Zustimmte die Maschinen abzustellen. Wie lange würde sie sich noch quälen müssen, bis sie wirklich gestorben war? Das setzte ihm alles zu. Es konnte so viel passieren und er wusste einfach nicht was er tun sollte, wie er handeln und reagieren sollte. Wusste einfach nicht wie er sich entscheiden sollte. Kuina Tod, oder noch soweit da, dass er sie immer sehen konnte?

Und gerade jetzt wo er Sanji brauchte, weigerte dieser sich mit ihm zu reden.

Ehe er sich versah, hatte er in seinen Gedanken schon 3 Flaschen geleert. Doch das war erst der Anfang.

„Bist du aufgeregt?“

„Mhm.“

„Glaub ich dir....“ Kid grinste schief. „Wie findeste meinen neuen Arm? Naja.. is zwar noch nicht der Richtige, aber... schon mal ein Anfang.“ Er hob ihn leicht an. Es war seine Übungsprothese.

Sanji zuckte mit den Schultern. Sah doch ganz gut aus.

„Man Sanji.. jetzt rede doch mal mit mir.... Das letzte was ich weiß ist, das Zorro hier war und ihr gestritten habt.... Aber das is schon eine verdammte Woche her.“ Kid fuhr sich durchs Haar. „War er echt nicht nochmal hier?“

„Nein... Und is jetzt auch egal... Der Verband kommt auch ohne ihn ab.“

„Trotzdem würdest du dich wohler fühlen, wenn er da wäre.“, stellte der Ältere fest.

„Ja klar.“, meinte er sarkastisch. Doch es war die Wahrheit. Er war sauer und sehr enttäuscht von Zorro. Er hatte sich dazu herabgelassen, ihm zu schreiben, das heute der Verband abkam. Aber auch darauf kam keine Antwort. Kid hatte Zorro ebenfalls versuch zu erreichen, doch nichts. Keine Antwort, keine Reaktion. Er wusste nicht mal, ob Zorro noch lebte oder nicht. Er traute ihm zwar nicht zu, das er sich was an tun würde, aber man wusste ja nie wo einen die Verzweiflung hintrieb.

„Sanji?“

„Ja?“

„Die Ärztin ist da.“

„Oh Echt?“ Er sah auf. „Hallo.“ Tatsächlich. Wie lange sie wohl schon da stand und er gar nichts mitbekommen hatte?

„Hallo Sanji. Wie geht es dir?“

„Geht schon... Mein Gesicht tut nicht wirklich weh.“

„Das freut mich zu hören. Dann wollen wir mal sehen, wie deine Haut sich gemacht hat. Bist du bereit?“

Sanji nickte stumm. Er war aufgeregt und hatte verdammte Angst.

Doktor Müre stellte sich vor ihn und begann den Verband zu lösen. Sie erklärte Sanji genau was sie tat. Sie wollte ihm nicht wehtun. Kid stand daneben und hielt Sanjis Hand, da er so zitterte.

Er selbst kniff seine Augen zu und hörte einfach nur zu.

„So. Das hätten wir...“ Doktor Müre legte den Verband in eine Schale und legte dann eine Hand unter Sanjis Kinn, um es leicht anzuheben. „Der erste Eindruck ist gut.“

„Ja..“ Kid murmelte undeutlich. Selten sah man Sanjis Gesicht so gut. Die blonden Haare waren alle nach hinten gedrückt und ließen so einen freien Blick auf die Haut zu.

„Ich berühre dich jetzt. Nicht erschrecken.“, erklärte sie und hob ihre Hand. Langsam tastete sie über das Gesicht. Die rechte Gesichtshälfte zeigte noch deutliche Narben über dem Auge und der Stirn. Sie war eindeutig mehr in Mitleidenschaft gezogen worden. „Es ist gut am Abheilen. Das was man jetzt noch sieht, wird noch etwas verblassen... aber wenn man ihn direkt ansieht, wird man es dennoch erkennen.“, erklärte sie Kid, der Sanji musterte.

„Bei der linken Seite, ist die OP deutlich besser gelungen. Dort sieht man schon jetzt nur noch feine Linien, die aber bald kaum mehr sichtbar sind. Alles in allem ist es sehr gut verheilt.“ Sie war hörbar zufrieden. „Möchtest du es nun selbst im Spiegel sehen, Sanji?“

Vorsichtig öffnete dieser seine Augen. „Ich..weiß nicht..“

„Wovor hast du Angst? Ich sehe dich an und finde, das du immer noch so gut aussiehst wie vorher.“, grinste Kid. „Und das sag ich nicht nur so, das weißt du.“

Sanji sah kurz zu Boden. Er war verdammt dankbar das Kid bei ihm war. Das gab ihm Kraft.

„Ok...gut...Dann... dann will ich es sehen.“ Mit festen Blick sah er Doktor Müre an.

„Sehr schön.“, lächelte sie und hob den Spiegel, den sie mitgebracht hatte, hoch.

„Schau.“ Sie deutete auf ein paar Stellen und erklärte, was fast verheilen und was nicht ganz weggehen würde.

„Naja... eigentlich hast du ja Glück... Wenn du deinen Scheitel einfach so lässt und dein Haar über dein rechtes Augen fallen lässt, sieht niemand die Narben. Und das andere fällt ja kaum auf.“, sah Kid ihn nachdenklich an. „Das is doch ne Idee, oder?“

„Die Idee finde ich gut.“, stimmte Doktor Müre zu.

„Mh... ja....hört sich gut an.... Aber schneiden lassen muss ich sie mir trotzdem....und... rasieren... Man ich seh aus wie ein Verbrecher“, strich er sich bei seinen Worten über die Wange. „So hab ich mich noch nie gesehen“, grinste er schief.

„Steht dir auch nicht so sehr..“, gab Kid zu. „Ich mag es lieber wenn man deine Wangenknochen sehen kann.“

„Kid?“ Erstaunt sah Sanji ihn an. Was sagte er denn da?

„Was denn? Is doch so“, zuckte er mit den Schultern. Wieso sollte er lügen?

„Danke...“ Verlegen sah er ihn an. Kid hatte ihm einfach so lange kein Kompliment mehr gemacht, da war er es nicht gewöhnt.

„Ich werde jetzt noch eine Salbe auftragen.... Sie muss Morgens und Abends erneuert werden“, erklärte Doktor Müre.

„Ok..“, nickte Sanji verstehend und ließ es zu. Danach verabschiedete sie sich und ließ eine Schwester kommen, die ihm die Haare im Bett wusch. Es war nicht ganz so einfach, aber danach fühlte sich Sanji eindeutig besser. Beinahe wie ein neuer Mensch.

„Das Mittagessen kommt dann später. Aber vergessen werden Sie nicht. Keine Sorge“, informierten die Schwester ihn.

„Ja danke...“ Damit ging sie.

Kid war die ganze Zeit da geblieben und erhob sich nun. „Ich hol mir mal eben was zu trinken. Bin gleich wieder da.“

„Ja..ok.“

Sanji sah aus dem Fenster und ließ seine Gedanken fliegen. Er war froh nicht mehr dieses einengende Gefühl um seinen Kopf zu haben. Der Verband hatte verdammt straff gesessen.

Vorsichtig hob er wieder eine Hand und legte sie auf seine linke Wange. Sie fühlte sich leicht hubbelig an. Seine Haare waren nun zum Glück lang genug um sein Auge und die Hälfte der Wange zu verdecken.

Er wusste noch nicht, was er davon halten sollte. Es kam ihm so komisch vor und an die Blicke von anderen Leuten, wollte er erst gar nicht denken. Er hob auch seine andere Hand und legte sie auf die Rechte Wange.

Heißer Wasserdampf......

Er hatte immer nur seine eine Seite hingehalten. In den Moment hatte er gedacht die Haare würden ihn etwas schützen. Aber nein. Dadurch hatten sich die Wunden auch entzündet und es war noch mehr angeschwollen. Vergo war einfach nur Krank und irgendwie hoffte Sanji, das der Mann dafür eine Strafe bekommen würde.

„Da bin ich wieder...“, ging die Tür auf und Kid trat wieder ein.

„Hey... Hast du noch wen getroffen?“

„Getroffen? Wie kommst du drauf?“

„Es hat so lange gedauert...“

„Echt? Nö.. niemand wichtigen zumindest....“, sah er kurz zur Seite.

„Law... Du hast Law getroffen“, stellte er dann fest.

Kid seufzte ertappt. „Indirekt, ja.“ Er kam zum Bett und setzte sich genau neben Sanji.

„Ich hab ihn nur zufällig gesehen und beobachtet.... Nicht mit ihm geredet oder so. Ich glaub, er hat mich nicht mal gesehen...“

„Oh..“ Sanji lehnte sich an ihn. „Hast du immer noch nicht mit ihm gesprochen?“

„Nein.... Ich seh auch nicht ein, den ersten Schritt zu machen.“

„Aber Kid...“

„Nein. Nichts aber. Er hat sich künstlich Aufgeregt und nicht ich. Ich habe mir Sorgen gemacht und er scheint das nicht zu würdigen. Also kann er mich mal.“

„Kid... komm schon..“

„Lass gut sein, Blondie...“, grinste er leicht. „Ich werd´s überleben.... hab ich ja schon mal..“ Sanji runzelte die Stirn und sah ihn an. „Schon mal? Was meinst du?“ Kid hatte schon mal eine unglückliche Liebe überstanden?

„Ist doch wohl klar.“

„Hä?“ Sanji dachte kurz nach, ehe ihm ein Licht aufging. „Aber....Kid!?“

Dieser grinste mehr, beugte sich vor und küsste Sanji sacht auf den Mund.

Erschrocken riss Sanji seine Augen auf und zog sich ruckartig zurück.

„Kid!!“, schlug er eine Hand auf seinen Mund und wischte sich leicht darüber. „Hast du sie nicht mehr alle!?“

„Doch, denke schon..“, grinste der Rothaarige.

„Was soll das dann!?“, fuhr der Blonde ihn an.

Kid zuckte mit der Schulter. „Keine Ahnung.... Is einfach über mich gekommen.“

„Du bist doch echt bescheuert... Mach das nie wieder...“, murrte er und setzte sich wieder richtig hin. „Echt.... Denk doch mal nach. Willst du, das wir beide auch nicht mehr miteinander sprechen?“

„Nicht wirklich...“

„Also.." Strafend sah er Kid an. "Law spricht schon nicht mehr mit dir und Zorro macht auch was er will. Wenn du dir das mit mir auch noch versauen willst, bitte.“ Verschränkte er die Arme vor der Brust.

„Sanji bleib locker. War doch nur ein kleiner Kuss....“, winkte der Rothaarige ab.

„Nein war es nicht. Ein Kuss, ist ein Kuss, egal wie lang oder intensiv er ist und ich bin nun mal mit Zorro zusammen. Nicht mehr mit dir“, stellte er klar.

Kid grinste. „Geht doch.“

„Äh?“ Verständnislos sah Sanji ihn an. „Was geht?“

„Du bist mit Zorro zusammen. Richtig. Also gib dir auch mal Mühe ihm in den Arsch zu treten. Du warst jetzt lange genug wütend und beleidigt.“

„Hey!“

„Du weißt wie er ist“, unterbrach er Sanjis Einspruch. „Du musst auf ihn zu gehen, sonst sieht Zorro es nicht ein. Der ist jetzt in seiner kleinen Welt und kommt da nicht von alleine raus. Du kennst ihn doch..“ Kid seufzte leicht. „Gib dir einen Ruck. Du liebst ihn, also hilf ihm aus seinem Loch raus zukommen, ok?“

Sanji war baff. So viel Initiative von Kid für Zorro hätte er ihm gar nicht zugetraut.

„Er hat mir aber weh getan... Soll ich ihn dafür etwas schon wieder ohne Entschuldigung ziehen lassen?“, meinte er dann jedoch leise.

„Nein...Nicht direkt, aber.... du weißt doch.. Zorro und Entschuldigungen, das passt einfach nicht.... Du musst ihm Zeit geben und er muss die richtige Situation erwischen, dann macht er doch auch was.“

Sanji überlegte. Es stimmte zwar was er sagte, aber das machte das Ganze auch nicht besser. Er war verletzt, doch mit seinem eigenen Verhalten, hatte er Zorro wohl auch verletzt und gerade auch noch jetzt, wo er doch seine Hilfe gebraucht hätte.

„Scheiße...“ Enttäuscht von sich selbst, zog er die Beine mühsam mit den Händen ran und legte seinen Kopf auf die Arme. „Ich bin so ein Idiot...“ Das schlechte Gewissen schlug mit voller Kraft ein. Wäre das bei Zorro doch auch nur einmal so.

„Naja, so ist das eben ab und an“, zuckte Kid mit den Schultern. „Das Leben ist voller Hindernisse“, sinnierte er grinsend weiter.

Sanji runzelte die Stirn und begann zu lachen. „Hör doch auf zu Klugscheißern. Du bist selbst nicht besser“, schlug er ihm noch auf die Schulter.

„Hey, hey... Lass mich doch einfach mal.“ Schnell trank er einen Schluck. „Wenn ich es nicht darf, wer denn sonst?“

„Du Spinner. Echt....“, amüsiert schüttelte Sanji den Kopf. Im selben Moment öffnete sich die Tür und das Essen wurde reingebracht.

„Hallo Sanji. Hier ist dein heutiges Festmahl.“

„Ja. Haha.. Danke.“

Kid setzte sich auf einen Stuhl, damit der Nachttisch besser ans Bett gestellt werden konnte und sah zu, wie Sanji ausgehungert über das noch dampfende Mahl herfiel. Die Schwester machte sich schnell davon. Sie hatte wohl noch genug zu tun.

„Willst du auch was, Kid?“ Sanji fragte nur aus Höflichkeit, wollte aber eigentlich lieber alles alleine haben.

„Nein Danke. Iss du mal.“, wank er ab.

„Ok“, stopfte er sich schon wieder Essen in den Mund.

Kurz darauf war er fertig und lehnte sich gesättigt zurück.

„Du sag mal...“, begann Sanji dann nach kurzem schweigen.

„Was denn?“

„Hm... Naja.... Wie soll ich es jetzt sagen, ohne es blöd klingen zu lassen....“

„Spucks einfach aus..“

„Ok“, nickte er und sah Kid an. „Hast du eine Anzeige wegen Einbruchs bekommen?“

„Hä?“ Überrascht blinzelte er den Blonden an. „Wie in Gottes Namen, kommst du denn jetzt darauf?“

„Keine Ahnung.... Ich frag mich das schon länger... was uns allen jetzt an Strafen bevor steht...“

„Na hoffentlich nichts..“

„So wirds aber nicht kommen. Also? Wie sieht´s mit dir aus?“

„Keine Ahnung... Vielleicht.“, kratzte er sich am Kopf.

„Kid!“

„Ja, is ja gut. Ich hab ne Anzeige... aber da steht auch noch Beleidigung, Körperverletzung und ein, zwei andere Sachen dabei...“

„Na großartig....“, seufzte der Blonde. „Ob ich auch eine habe?“

„Wegen was denn? Du hast ja nun wirklich nichts falsches gemacht.“

Sanji zuckte mit den Schultern. Woher sollte er das wissen. Zorro und Kid hatten doch auch an sich nichts falsches gewollt. Sie hatten jemanden helfen wollen, aber mit der falschen Tat.

„Du..musst vor Gericht, oder?“

„Ja schon... Wenn meine Heilung soweit vorgeschritten ist... Deshalb kommt jede Woche ein Sachbearbeiter vom Gericht vorbei und unterhält sich mit den Ärzten.“

„Hör sich ja nicht so toll an.“

„Nicht wirklich.“

„Hast du den schon mal gesehen?“

„Den Typ vom Gericht? Klar... ich musste ihm einige persönliche Sachen bestätigen und erzählen...“

„Oh..Ok.“ Sanji ließ die Schultern hängen. „Was meinst du, wie es bei Zorro aussieht? Er müsste ja unter versuchtem Mord stehen.....“

„Hör auf so was zu sagen! Du musst jetzt erst mal mit ihm reden.... Danach macht ihr euch dann zusammen an die Bearbeitung dieses Problems. Ok?“

„Ja. Ok... Ich danke dir, Kid.“
 

Kid hatte sich vor ein paar Minuten verabschiedet und Sanji mit dem Handy in seiner Hand zurück gelassen. Der Blonde starrte noch immer auf das Display. Zorros Nummer wurde angezeigt, doch er traute sich nicht ihn anzurufen. Was wäre, wenn er nicht abnahm?

„Nein!“ Zorro würde bestimmt abnehmen und auch mit ihm sprechen. Sie konnten doch nicht so weiter machen wie bisher. Eine Woche Funkstille. In der ganzen Zeit in der sie bereits zusammen waren, war das noch nie passiert. Selbst als er Fortbildungen in anderen Städten gehabt hatte. Sie hatten jeden Tag telefoniert.

Doch das war lange her. Alles war jetzt irgendwie anders und das nicht zum schöneren hin.

Er drückte auf die grüne Taste und hielt sich das Handy ans Ohr.

Es tutete eine Zeit lang. Dann wurde abgenommen.

„Hallo?“

Sanji runzelte die Stirn. Das war nicht sein Freund.

„..Mihawk?“

„Sanji bist du es?“

„Ja.. Was.. was machst du an Zorros Handy?“

„Das ist eine längere Geschichte. Kann ich zu dir kommen?“

„Was...ist...ist etwas mit Zorro?“

„Sanji. Ich komme zu dir.“

Ohne ihm noch eine Chance zu lassen, legte er auf.

Fassungslos starrte der Blonde auf das Handy.

Was zum Teufel war passiert! Wo war Zorro!?

Wieso sagte Mihawk ihm es nicht einfach? Seine Gedanken begannen zu rasen. Er bemerkte nicht wie die Zeit verging, bis sich die Tür zu seinem Zimmer öffnete und Mihawk eintrat.

„Mihawk!!“

„Sanji.. Bleib ruhig. Reg dich nicht auf. Zorro geht es soweit gut.“

„Was? Was soll das heißen!? Was bedeutet soweit gut!? WAS ist passiert!?“

„Sanji. Bleib ruhig. Er liegt in einer Privatklinik.“

„Was...?“

„Zorro. Herr Gott. Wieso nimmst du nicht ab. Du kannst doch nicht wirklich noch sauer sein...“ Mihawk legte seufzend auf und rieb sich über die Schläfe.

„Nacy? Verleg das Meeting um 14 Uhr auf Morgen. Ich muss weg.“

„Ja, Sir.“ Die braunhaarige Assistentin nickte und verschwand zu ihrem Tisch.

Mihawk selbst erhob sich, zog seine Jacke über und verschwand zum Aufzug. Dieser brachte ihn nach unten in die Tiefgarage. Dort angekommen, ging er zu seinem Wagen und machte sich auf den Weg zu seinem Neffen.

Die Stadt war wenig befahren, so kam er gut durch und parkte wenige Minuten später vor dem Haus.

Er stieg mit einem mulmigen Gefühl aus und sah hoch.

„Hoffentlich bist du da, Zorro...“

5 Tage waren vergangen und er hatte kein Lebenszeichen von ihm bekommen. Auch als er bei Zorro an der Arbeit angerufen hatte, hatte ihm Eisberg gesagt, das der Grünhaarige seit 5 Tagen nicht an der Arbeit gewesen war. Fluchend hatte er wieder aufgelegt. Nun hatte die Sorge doch Überhand genommen. Er klingelte bei Lorenor, doch niemand machte auf.

Sanji war ja nicht da, er lag noch im Krankenhaus.

„Das kann ja wohl nicht wahr sein...“ Er griff in seine Tasche und benutzte den Schlüssel, den er Zorro abgeschwatzt hatte. Er betrat das Treppenhaus und ging die Etage nach oben. Dort lauschte er kurz, doch wieder hörte er nichts. Er schloss auch die Wohnungstür auf und trat ein. Ein schrecklicher Geruch, nach Alkohol schlug ihm entgegen und er presste die Zähne zusammen.

„Bitte.. Sag mir nicht, das es das ist, was ich denke...“ Langsam ging er weiter in Richtung Wohnzimmer. Als er dort die Tür langsam aufschob, wurde der Geruch schlimmer. Da das Rollo unten war, machte er das Licht an und fluchte heftig. „Verdammt.. Zorro!“

Der Grünhaarige lag schlafend, inmitten von Flaschen vor dem Sofa. Wie viele es waren, konnte er nicht sagen. Es waren einfach zu viele, zum zählen.
 

Das Erste, was er tat, war das Fenster zu öffnen, dann hockte er sich zu seinem Neffen und schüttelte ihn. Doch Zorro zeigte keine Reaktion.

„Das gibt es doch wirklich nicht....“ Wütend werden, schnappte er sich sein Handy und rief den Notarzt an. Diesem schilderte er schnell die Situation und wartete dann darauf, das er eintraf. Gleichzeitig tätigte er noch einen zweiten Anruf. Er würde diese Sache jetzt ein für allemal klären.

Nach wenigen Minuten traf der Notarzt ein und kümmerte sich um Zorro.

„Er hat eine Alkoholvergiftung“, erklärte der Mann. „Er muss sofort behandelt werden.“

„Ich weiß... Ich hab bereits mit einer Spezialklinik gesprochen. Bringen sie ihn bitte in die Krokus-Klinik.“

„Die Krokus? Na, wie sie meinen“, nickte er und befahl seinem Kollegen die Trage zu holen.

Es dauerte nicht lange und Zorro wurde nach unten in den Krankenwagen gebracht. Seine Werte waren mehr oder weniger Stabil. Doch war er nicht ansprechbar.

„Ich folge ihnen mit meinem Auto“, meinte Mihawk und wartete bis der Krankenwagen verschwunden war. Dann stieg er selbst in seinen Wagen und fuhr hinterher.

„Zorro, verdammt... Was hast du dir dabei gedacht!!“, fluchte er leise. Wahrscheinlich hatte sein Neffe gar nicht nachgedacht, sondern einfach getan was ihm gerade gefiel.

Wie sollte er das bitte Sanji erklären? Der Blonde würde ihm wohl den Kopf abreißen. Zorro dann wohl auch.

„Ich sollte ihn wirklich bald mal wieder anrufen.“

Dadurch das Zorro zu Hause war, hatte er Sanji nicht mehr kontaktiert. Das sollte er wieder ändern. Immerhin war er mit seinem Neffen zusammen. Er war auch ein Familienmitglied.

Doch erst mal war Zorro wichtig. Ihm musste es wieder gut gehen. Das war jetzt von höchster Priorität..

In der Klinik angekommen wurde Zorro nochmals Gründlich untersucht und dann in ein Zimmer gebracht. Da die Entgiftung schon von alleine angefangen hatte, mussten sie erst einmal nichts weiter tun, als warten. Mihawk gefiel das gar nicht, doch ändern konnte er es nicht.
 

Es war gegen Nachmittag, als plötzlich Zorros Handy klingelte. Er hatte es in seiner Hosentasche. Mihawk nahm es raus und sah das es Sanji war.

Er seufzte tief und nahm ab.

„Hallo?“

„Mihawk?“

„Sanji bist du es?“

„Ja.. Was.. was machst du an Zorros Handy?“

„Das ist eine längere Geschichte. Kann ich zu dir kommen?“ Mihawk griff sie an die Stirn. Wieso musste das jetzt passieren?

„Was...ist...ist etwas mit Zorro?“ Sanjis Stimme zitterte Er konnte es genau hören.

„Sanji. Ich komme zu dir.“

Er legte auf und suchte eine Schwester.

„Hier ist meine Nummer. Bitte sagen sie mir Bescheid, wenn er aufwacht. Ich komme dann sofort wieder. Ich muss jetzt leider noch etwas anders klären. Lassen sie ihn auf keinen Fall hier raus.“

„J..ja Sir...“, blinzelte die Frau ihn an. Widersprechen kam nicht in Frage.

Mihawk nahm seine Jacke vom Stuhl und eilte zurück zu seinem Auto.

Als musste er hin und her fahren! Er stieg ein und fuhr los. Wenige Minuten später war er beim Krankenhaus angekommen und ging zu Sanjis Zimmer. Vor der Tür blieb er jedoch stehen, um etwas runter zu kommen. Er war gerade etwas aufgewühlt. Ganz untypisch für ihn. Doch es ging ihm verdammt nahe. Er wollte nicht noch ein Familienmitglied verlieren. Er klopfte kurz an und öffnete dann, ohne abzuwarten, die Tür.

„Mihawk!!“, sah Sanji ihm entgegen.

„Sanji.. Bleib ruhig. Reg dich nicht auf. Zorro geht es soweit gut“, hob er beruhigend die Hände und kam näher.

„Was? Was soll das heißen!? Was bedeutet soweit gut!? WAS ist passiert!?“, forderte der Blonde zu wissen.

„Sanji. Bleib ruhig, Er liegt in einer Privatklinik“, kam er sofort zum Punkt.

„Was...?“ Sanjis Gesicht wurde weiß. Erst da fiel Mihawk auf, das der Verband weg war.

„Oh? Seit wann ist der Verband weg? Dein Gesicht sieht gut aus.“

„Was..? Mihawk!! Darum geht’s jetzt nicht. Mein Gesicht ist gerade scheiß egal! Wo genau ist Zorro und was ist passiert!?“

„Er ist in der Krokusklinik. Die haben sich dort auf Süchte spezialisiert.“

„Ich weiß, was die da machen! Aber wieso ist Zorro da!?“

„Er hat sich mit Alkohol abgeschossen. Er hat eine Alkoholvergiftung.“

Sanji klappte der Mund auf. Bitte was!?

„Das.... das ist nicht dein Ernst, oder?“

„Leider doch...“, seufzte der Ältere und ließ sich auf einen Stuhl sinken.

„Oh mein Gott....“, flüsterte der Blonde entsetzt. Wieso hatte Zorro das getan? War er etwa daran Schuld? Weil er Zorro nicht zugehört hatte? Weil er ihn mit seinem Problem alleine gelassen hatte?

In Sanjis Hals bildete sich ein riesiger Kloß. Hatte er Zorro wegen seinem ablehnenden Verhalten etwa dazu gebracht, zu viel zu trinken???

Er krallte seine Hände in sein Haar und kauerte sich zusammen. Wieso war er nur so stur gewesen? So dumm. SO unendlich dumm.

„Nein....nein.....nein.....nein....“ Immer wieder flüsterte er dieses Wort. Das konnte alles nicht wahr sein.

Zorro...

Sein Zorro...

„Das ist dein Ernst, oder?“

„Mhm...“

„Scheiße.... Sanji... das... tut mir voll leid...“ Kid setzte sich geschockt und musste das alles erst mal verdauen. Da er nichts besseres zu tun hatte, wollte er Sanji etwas Gesellschaft leisten.

„Du kannst nichts dafür..“, murmelte er monoton. „Mihawk sagte, Zorro wird erst mal in der Klinik bleiben.... Aber da er aufgewacht ist, musste er jetzt erst mal wieder zurück...“ Der Schwarzhaarige war vor ein paar Minuten wieder verschwunden, da die Klinik angerufen hatte.

„Ich verstehe....“ Fassungslos schüttelte Kid den Kopf. Das war einfach zu krass. Er wusste zwar das Zorro mal gerne einen über den Durst trank, aber so was... Nein. So hatte er ihn noch nie erlebt. Alkoholvergiftung.

„Tz.. Ich kann´s echt nicht glauben...“ Der Rothaarige sah zu Sanji. Es war einfach nicht zu glauben. „Was machst du jetzt?“ fragte er dann.

„Ich weiß nicht...“, zuckte Sanji mit den Schultern. „Ich muss zu ihm. Das hab ich Mihawk auch schon gesagt.“

„Du kannst hier nicht einfach weg. Du stehst ja noch unter Beobachtung...“

„Das brauchst du mir nicht sagen, das weiß ich selber...“, seufzte der Blonde.

„Hat Mihawk denn gesagt, ob und wann du überhaupt mit kannst?“

„Ja. Er sagte, er wollte erst einmal, sehen wie es Zorro ging und ob er überhaupt in der Lage wäre, mit mir zu sprechen....“ Seine Stimme wurde mit jedem Wort leiser.

„Er muss einfach ja sagen. Zorro ist dein Freund.... Ihr... habt beide Mist gebaut, aber zusammen kriegt ihr das sicher wieder hin.“, lächelte er ermutigend.

„Danke Kid. Das ist wirklich nett von dir.“

„Ach lass. Ist doch nur wahr.“, wank er ab. „Ich will doch nur, das du glücklich bist..“

Sanji sah ihn schweigend an. Wann hatte Kid sich diese Meinung zugelegt? Früher war er nicht so drauf gewesen. Da hatte Kid sein eigenes Ding gemacht, ohne Rücksicht auf Verluste. Selbst er, Sanji, hatte da als sein Freund immer drunter leiden müssen.

Sanji seufzte tief. „Ich will zu ihm.... Was denkt er sich nur dabei? Er kann doch nicht wirklich die Meinung haben, das ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will! Nur... weil wir mal eine Meinungsverschiedenheit haben?“

„Sanji, bleib mal locker.“ Kid stand auf und hielt ihn an den Schultern fest. „Ich muss dir jetzt leider mal sagen, dass das was ihr hattet, keine Meinungsverschiedenheit war. Ihr hattet einen Streit, über eine verdammt wichtige Sache. Nicht über irgendeinen einen Mist. Das ist super wichtig für Zorro. Ich weiß, er war auch scheiße zu dir und das er nicht da war, als du deinen Verband abbekommen hast, hat dich auch verletzt...“ Er machte eine kurze Pause. „Aber Sanji.... komm schon.... Es.. geht hier um Kuina. Sie ist Zorros Schwester...“

„Und sie ist deswegen wichtiger, als ich und mein Gesicht?“

„Mann, Sanji!! Scheiß jetzt mal darauf!? Merkst du nicht, das du dich gerade über alles stellst?“, blaffte Kid ihn an. „Zorro muss eine verdammt schwere Entscheidung fällen und er braucht dabei deine Hilfe. Das mit deinem Gesicht ist geritzt. Da hattest du keine Entscheidung. Versteh das doch! Versteh mich echt nicht falsch. Beides ist wichtig. Aber... Zorro sitzt da echt in der Klemme.“ Bei seinen Worten schüttelte er den Blonden leicht. In der Hoffnung sie würden ihn dann besser erreichen.

Sanji verzog wütend sein Gesicht.

„Jetzt sei bitte nicht auch auf mich sauer.. Ich hab nur helfen wollen“, stellte Kid klar und ließ ihn los.

„Nein.... Das ist echt nicht...“, schüttelte Sanji den Kopf. „Wieso...“ Er hob eine Hand und legte sie auf sein Gesicht.

„Wieso...was?“

„Wieso hast du mir das nicht schon eher gesagt? Ich war so.. sauer und versessen darauf böse auf ihn zu sein, das ich einfach nur Blind war.... Blind und dumm!“

Kid runzelte die Stirn und seufzte dann. Sanji´s Schultern zitterten und er schluchzte leise.

„Sanji.... Wer will denn so was schon freiwillig hören? Ich hätte wohl nur riskiert, das du mir auch böse bist...“, zuckte er mit den Schultern, doch Sanji beruhigte sich nicht.

„Sanji komm schon... Ich... hasse es, wenn du heulst..“ Hilflos hob er seine Hände und setzte sich dann neben ihn. Sacht zog er ihn dann an sich und tröstete ihn. Passende Worte fand er keine.
 

„Kid?“

„Ja?“

„Dein Arm ist kalt..“

„Oh.. Tut mir leid...“ Kid zog seinen Arm zurück und sah ihn an. „Gehts wieder?“, legte er seine Hand unter Sanjis Kinn.

„Ja...ich...Da..“

Plötzlich ging die Tür auf und Law stand im Türrahmen. Mit versteinertem Gesicht sah er auf das Bild vor sich und schnaubte leise.

„Kid. Mitkommen. Der Arzt will dich sehen“, wand er sich auch schon wieder ab.

„Law!! Warte mal!“, rief Sanji ihm nach.

„Was ist?“

„Die Frage gebe ich gerne zurück. Was ist mit dir? Wie.. geht’s dir? Wieso..bist du nicht vorbei gekommen?“

„Tz. Was interessiert dich das? Ich habe mit euch Schwachköpfen absolut nichts zu tun.“ Bei der Beleidigung sah er Kid sehr intensiv an.

„Hey!? Ich konnte schlecht zu dir kommen!“, beschwerte Sanji sich. „Außerdem wurde mir immer gesagt, du liegst nicht mehr im Krankenhaus sondern arbeitest schon wieder...“

„Richtig und da ich Chirurg bin und keine Schwester, die sich deine Wunden ab und zu mal ansehen muss, bin ich hier nicht richtig.“

„Alter, komm mal runter von deinem hohen Ross!“ Kid sah ihn finster an. „Wir haben diese Scheiße zusammen durchgestanden. Was grenzt du dich jetzt so ab?“, stand er auf.

„Das muss ich dir schon gleich gar nicht sagen“, starrte Law zurück. „Beweg jetzt deinen Arsch. Ich warte nicht auf dich.“

„Verpiss dich doch! Legt ja sowieso niemand Wert auf deine Anwesenheit!“

„Kid!!“, empört schlug Sanji nach ihm. „Sag mal, hast du sie noch alle?!“

Law´s Augen verdunkelten sich, ehe er mit einem „Verstehe“ aus dem Zimmer verschwand.

„Geh ihm sofort nach und Entschuldige dich!!“, befahl Sanji dem Rothaarigen.

„Nein.“

„Doch!!“

„Halt die Klappe, Sanji! Der denkt jetzt ohnehin, das ich was mit dir am Laufen hab.“

„WIE BITTE!?“ Sanji riss die Augen auf. Was sollte das denn jetzt?

„Klar. So wie er uns hier eben gesehen hat. Der würde mir sicher nicht glauben, das ich dich getröstet habe. Er würde eher denken, das ich dich küssen wollte“, erklärte er trocken.

„Ich dich aber sicher nicht! Das eine mal war... ist gar nicht vorgekommen!“, stellte Sanji klar. Das war schon wieder aus seinem Gedächtnis gelöscht.

„Jaja“, verdrehte Kid die Augen.

„Kid! Ernsthaft jetzt. Beweg deinen Arsch,“ wiederholte er wie Law eben schon. „Und klär das mit ihm! Du hast ihn mit deinen Worten eben verletzt! Das hat sogar ein Blinder gesehen.“

„Wäre ja nicht das erste Mal“, meinte er gleichgültig.

„Boah... Du weißt gar nicht wie gerne ich dir jetzt in den Arsch treten würde. Mach das du wegkommst! Bevor ich nicht wieder ein Lächeln auf Law´s Gesicht sehe, will ICH dich hier nicht mehr sehen!“

„Sanji, jetzt werd nicht albern!“

„Geh!“

Kid sah ihn stur an, schüttelte dann den Kopf und verließ das Zimmer.

„Was machst du noch hier?“

Kid trat in den Flur und stand Law genau gegenüber. „Ich dachte, du wolltest nicht warten.“

„Gehört zu meiner Arbeit. Ich mach das nicht freiwillig.“

„Ist klar. Wohin geht’s?“, fragte Kid knapp. Er wollte eigentlich nicht mit Law reden. Seiner Meinung nach, war der Arzt an ihrem momentanen Verhältnis schuld.

Law ging los, den Flur entlang. Kid folgte ihm, mit einem Schritt Abstand.

„Hat es dich echt nicht interessiert, wie es den Beiden ging?“ Kid verfluchte sich innerlich. Wieso konnte er nicht einmal die Klappe halten?

„Ich wusste immer, wie es ihnen geht. Ich kann lesen, Kid. Und die Akten sind frei zugänglich.“ Warf Law ihm einen genervten Blick über die Schulter zu.

Ok, das war logisch. Las er dann auch seine Akte, oder hatte er es sich so richtig mit ihm vergeigt? Aber er konnte schlecht fragen, ob Law es auch noch interessierte, wie es ihm denn ging. Grübelnd starrte er Law auf den Rücken. Ja, das wäre zu offensichtlich.

„Kid, mach dein Mund auf und frag. Dein Blick ist nervig“, stöhnte der Arzt.

„Hm? Fragen? Was?“

„Na, das was du gerade noch fragen wolltest.“

„Wollte ich nicht. Vergiss es einfach.“

Law verdrehte die Augen. „Ja, hab ich.“

„Ja, was?“

„Ja, ich habe auch deine Akten gelesen.“

„Wirklich!?“ Das überraschte ihn nun schon sehr.

„Ja...“

„Na dann... schön für dich..“, verschränkte Kid die Arme vor der Brust und tat desinteressiert.

Unerwartet blieb Law stehen und drehte sich um.

„Ich... hab nachgedacht. Wirklich lange nachgedacht...“, begann er, drehte sich zu ihm um, und Kid lachte innerlich. Das hatte er wohl gemerkt. Es waren ein paar Wochen gewesen.

„Und... ich komm immer noch nicht drauf, wieso du so ein Arschloch bist und dich ich trotzdem nicht vergessen kann.“

Jetzt musste Kid blinzeln. Wie war das? „Bitte?“, hakte er blöde nach.

„Ich hab mich gefragt, wieso es mir nicht gelingt, dich zu vergessen.“

„Öh...?“

„Tolle Unterhaltung, Kid. Ganz ehrlich“, spottete Law mit verschränkten Armen und sah amüsiert zu ihm. „Ich wusste schon immer, dass du so Sprachbegabt bist.“

„Halt´s Maul!“, knurrte Angesprochener und krallte sich Law am Kragen.
 

„Hey!?“

Kid öffnete einfach irgendeine Tür und schob Law hindurch.

„Kid, was soll da..?!“ Weiter konnte er nicht sprechen, denn Kid drückte ihm grob und gierig seine Lippen auf.

„MH!!“ Law versuchte ihn wegzudrücken, doch da Kid nun sozusagen wieder beide Arme hatte und sie auch ganz einzusetzen wusste, kam er nicht dazu ihn wegzudrücken. So gab er sich, nach einigem innerlichen Hin und her, dem Kuss hin.

Er verzieh Kid deswegen nicht.

Aber es stellte immerhin eine Sache klar. Es war noch nicht aus zwischen ihnen.

Nach wenigen Minuten heißem Zungentanz, schlug Law Kid einmal hart auf die Brust.

Keuchend wich er sofort zurück und atmete hektisch.

„Was soll´n das?“

„Ich brauch auch mal Luft!!!!“, erklärte Law schnaufend. „Was sollte diese blöde Aktion!?“

„Anders wusste ich mir gerade nicht zu helfen.“

„Helfen?“

„Ja. Dir deinen verdorbenen Mund zu stopfen“, murrte Kid und starrte ihn an.

„Verdo....haaha..“ Law lachte köstlich amüsiert auf. „Schwachkopf.“, schüttelte er den Kopf und sah ihn mit einem Mal ernst an. „Jetzt mal ganz im Ernst! Wir beide haben nach der Untersuchung ganz dringen zu Reden. Kapiert?“

„Hm... Wenn du nicht wieder abhaust..“

„Kid!“

„Schon gut, schon gut... Jetzt lass uns erst mal weiter gehen. Nicht das der Kerl sich einfach davon macht.“

„Gute Idee. Immerhin einmal im Leben“, grinste der Arzt fies und öffnete die Tür.

„Übertreib es nicht Kittelman“, ließ Kid seine Hand auf Law´s Hintern klatschen.

„Hey!“ Böse sah er den Rothaarigen an. „Hör auf mit dem Kinderkram.“

„Leck mich“, grinste Kid zurück.

Sie foppten sich bis sie zum Untersuchungsraum kamen und sich wieder zusammen rissen.

Der Arzt arbeitete schnell und ordentlich. Law hatte nichts daran auszusetzen. Er war nur teilweise im Dienst. Da er auch noch nicht wieder ganz auf dem Damm war.
 

„Es verheilt sehr gut. Wenn das bis Ende der nächsten Woche so bleibt, können wir mit der richtigen Prothese beginnen, Herr Kid.“

„Danke..“, nickte dieser.

„Der Doktor bringt sie wieder auf ihr Zimmer“, sah er nickend zu Law und verabschiedete sich dann.

„Cool. Ich hätte nie gedacht, dass das wirklich so schnell geht.“

„Du hast eben gute Heilungskräfte. Zu deinem Glück.“

„Na, die Ärzte hier haben auch ihren Teil dazu beigetragen.“

„Kann sein. Lass uns auf dein Zimmer gehen.“

„Wie du willst.“ Kid nickte und ging voran.

Law folgte in Gedanken.

„Also... Setz dich..“, bot Kid an und setzte sich auf sein Bett.

Law nahm es dankend an und setzte sich auf einen der Stühle im Raum.

„Wer soll zuerst?“

„Keine Ahnung. Fang du halt an“, zuckte Kid mit den Schultern.

Der Schwarzhaarige seufzte und nickte.

„Wie du willst. Ich fand es absolut scheiße von dir, zu sagen, das ich freiwillig zu Flamingo gerannt bin.“

„Das habe ich nicht so gesagt!“, wehrte Kid sich sofort. „Ich habe nur gesagt, das ich dich am liebsten anketten wollen würde! Eben damit du NICHT zu diesem Scheißkerl kannst oder besser musst!

„Dreh dir Worte hin und her. Am Ende kommt das gleich bei raus.“

„Spinnst du jetzt? Ich meinte damit, das ich dich beschützen wollte. Ich hätte niemals gewollt das dir das passiert!“ Wütend sah Kid ihn an. Wie gerne würde er Law jetzt an die Gurgel gehen! Wie konnte dieser Depp das nur sagen!?

Law sah zur Seite. „Beschützen hin oder her. Das spielt jetzt alles keine Rolle mehr. Die Suppe ist gelöffelt.“

„Ja und das nur wegen deiner Sturheit!“

„Was hätte ich denn machen sollen!? Zorro war verletzt und ich war eben einer der behandelnden Ärzte!“

„Trotzdem hättest du nicht einfach so handeln sollen. Du hast doch schon vorher gewusst, was passieren würde. Und trotzdem bist du zu Flamingo gegangen“, meinte Kid ungewöhnlich ruhig.

„Es hätte auch nichts gebracht, vorher mit euch zu reden. So hätte Zorro nur länger leiden müssen. Ich habe ihn sozusagen nur abgelöst... verstehst du das jetzt endlich...“

Kid klappte sprachlos der Mund auf. Ja. Er verstand tatsächlich.

„Scheiße... Law...“ Er stand auf, ging zu ihm und drückte ihn an sich.

„Es...tut mir leid.... Ich... bin echt ein Idiot...“, flüsterte er.

Law krallte sich mit einem Schluchzen an ihn. „Wir beide...“ flüsterte er mit zitternder Stimme.

Law hatte sich freiwillig in Flamingos Hände begeben. Einfach um Zorro zu retten und ihm und Sanji noch eine Zukunft zu geben. An sich selbst hatte er dabei nicht gedacht. Und auch nicht an sie beide.

„Mach das nie wieder, hörst du.... Sonst haben wir beide..nämlich keine gemeinsame Zukunft...“

„Ja, versprochen...“, nickte Law an Kids Brust und krallte sich fest.. Er wollte ihn nicht loslassen.

Nie wieder.

„Bist du bereit?“

„Ja..“

„Sanji... du weißt, das ist eine totale Ausnahme. In deinem Zustand solltest du noch nicht aus dem Krankenhaus.“

„Jaja. Mir geht es gut. Jetzt geh schon weiter, Mihawk!“

Seufzend umfasste dieser die Griffe des Rollstuhles und ging los. Sie standen vor der Privatklinik in der Zorro gerade lag.

Mit Engelszungen hatte er Sanjis behandelnden Ärzte überzeugen können, für einen Besuch zu Zorro aus dem Krankenhaus zu gehen. Nur im Rollstuhl durfte der Blonde sich fortbewegen. Für alles andere war er noch nicht wieder stark genug. Seine Muskeln hatten die Zeit über gelitten. Er brauchte erst eine Reha, um sie wieder zu kräftigen.

„Man hat mir vorhin am Telefon gesagt, er sei wach. Also vielleicht hast du Glück.“

Sanji nickte. Sein Herz klopfte wie verrückt. Er wollte endlich Zorro sehen. Zwei Wochen waren nun schon um, und er hatte seinen Freund die ganze Zeit nicht sehen können. Er hatte Sehnsucht.

Mihawk meldete sie beide an und sie wurden eingelassen.

Sanji sah die ganze Zeit nicht auf. Er wollte das Unglück das in diesem Haus herrschte nicht sehen.

„Da sind wir... Zorro wird gleich zu dir gebracht.“ Mihawk öffnete eine Tür und schob Sanji an den Tisch. So hatte er die Tür im Rücken.

„Schieb mich auf die andere Seite.“

„Nein. Ich hole jetzt Zorro.“

„Mihawk!?“

Doch der Schwarzhaarige war verschwunden und die Tür schloss sich.

„Verdammt“, frustriert schlug Sanji auf den Tisch. Er wollte Zorro doch sofort sehen! Er musste! Es kam ihm vor, als hätte er schon Entzugserscheinungen.

Aber was war, wenn Zorro ihn nicht gleich sehen wollte, oder überhaupt nicht? Wusste er denn überhaupt, das er, Sanji ihn heute besuchen kam?

Der Blonde schluckte. Nein, Zorro musste ihn sehen wollen. Alles andere würde er nicht akzeptieren.
 

Einige Minuten später öffnete sich die Tür.

„Sanji? Da sind wir. Ich bleib draußen, damit ihr eure Ruhe habt“, trat Mihawk als erstes ein. „Zorro, du kannst den Stuhl da nehmen“, deutete er auf den Gegenüber von Sanji.

„Bis später.“ Die Tür öffnete und schloss sich wieder.

Sanji traute sich nicht sich umzudrehen. Sein Herz schlug so laut, das er befürchtete Zorro würde es hören. Er legte eine Hand auf seine Brust.

Wieso sagte Zorro denn nichts? Wieso setzte er sich nicht hin?

WIESO!?

„...Z...zorro?“, zögernd drehte er seinen Kopf. Der Grünhaarige stand an die Wand gelehnt da.

„W..wieso.....wieso...sagst du...denn nichts?“, fragte er leise. Er konnte Zorros Gesicht nicht sehen, da dieser zu Boden sah.

Er umfasste die Räder und drehte sich um. „Was....was hast du? Wieso...sagst.. du denn nichts?“

Zorro schwieg noch immer, sah ihn auch nicht an.

„Zorro?“, flüsterte er nun ganz leise. Tränen sammelten sich in seinen Augen.

Wieso sagte er nur keinen Ton? Wollte er ihn nicht hier haben? Aber wieso war er dann in den Raum gekommen.

„Bitte.... Sag etwas....“, hob er seine Hand. Sie zitterte sehr. „Irgendwas....“, hauchte er. Flehend sah er Zorro an.

Als dieser nach einigen Minuten noch immer nicht reagierte, ließ Sanji seinen Arm fallen und sah auf seinen Schoss. Die mühsam zurückgehaltenen Tränen, rollten so über seine Wangen und hinterließen feuchte Spuren auf seiner Kleidung.

„Ich...hätte nicht kommen sollen, oder? Willst... du mir das damit sagen?“, fragte er mit zittriger Stimme. Grob wischte er sich die Tränen vom Gesicht.

Da Zorro scheinbar einfach nicht mit ihm reden wollte, griff er wieder nach den Rädern und rollte zur Tür, neben der Zorro noch immer stand.

„Tut mir leid, das ich gestört habe..“ Er war fassungslos. In seinem Herzen klaffte ein Loch. Zorro hatte es mit seinem Schweigen dort eingebrannt.

Er hob seine Hand um die Tür zu öffnen, doch kam er nicht so weit, wie er erwartet hatte.

Unerwartet schoss Zorros Hand vor und umfasste Sanjis Handgelenk. Überrascht sah dieser ihn an.

„Zorro..was?“

Der Grünhaarige rutschte an der Wand zu Boden und zog Sanji so beinahe vom Rollstuhl. Nur mit Mühe konnte er sich halten.

„W..was?“ Verwirrt blinzelte Sanji und verstand dann. Er lächelte traurig, erleichtert und voller Liebe zu seinem Grünhaarigen und hievte sich aus dem Stuhl. Er fiel beinahe auf Zorro, landete zwischen dessen Beinen und lehnte sich an Zorros Brust. Der Grünhaarige schlang seine Arme fest um Sanji

Sofort spürte er das Beben, welches Zorro immer und immer wieder erschütterten. Sanji konnte nicht anders und weinte mit. Mit Zorro, über ihn und ihre Situation, aber auch für sie, da sie es nun geschafft hatten. Sie lebten und waren wieder vereint.
 

Wie lange sie so dort gesessen hatten, wusste Sanji nicht. Er fühlte sich ausgelaugt und einfach fix und fertig. Zorro ging es wohl ebenso.

Der Blonde hob den Kopf und sah zu Zorro auf. Das Auge des Grünhaarigen war geschlossen, doch die Tränen hatten ihre Spuren hinterlassen.

„Ich liebe dich so sehr...“, flüsterte Sanji ganz leise und legte bei seinen Worten eine Hand auf die Wange des Anderen. Langsam öffnete sich dessen Auge und sahen ihn an. Ungläubigkeit und Fassungslosigkeit spiegelten sich darin.

„Schau bitte nicht so“, murmelte er weiter und lächelte leicht. „Du bist die Liebe meines Lebens. Du bist genau das, was ich brauche, um überleben zu können. Bitte... tu... das nie wieder, ok?“ Sie beide wussten, was er meinte. Eindeutig das, weshalb Zorro überhaupt hier war.

„Ich möchte mich nicht fragen müssen, ob du irgendwo in einer Ecke liegst und dir die Birne raus gesoffen hast... Ich will mir deswegen keine Sorgen, um dich machen müssen, ja?“, flüsterte er leise und sah ihn sacht an.
 

„Tut mir leid....“, brummte Zorro ganz leise.

„Nein... nicht.. ich weiß ja, wieso du das getan hast und.... da muss es mir leid tun.“, flüsterte Sanji zurück. „Es tut mir unglaublich leid, das ich dich bei dieser Entscheidung so hängen gelassen habe...“

„Nicht doch, Sanji....“, hob er seine Hand und schob sie auf die Wange des Blonden. „Ich hätte früher zu dir kommen sollen, viel eher mit dir über alles reden müssen...“

„Oh Zorro...“ Sanji legte seine Hand wieder gegen Zorros Brust und genoss dessen Nähe. Viel zu lange waren sie getrennt gewesen. Worte waren momentan überflüssig Sie mussten nur spüren, das der Andere gerade wirklich da war.

„Ich hab dich so vermisst.“

„Ich dich auch..“ Kam sofort die Antwort.

„Geh nie wieder weg.“

„Werd ich nicht.“

„Hab auch keine Geheimnisse mehr vor mir, ok?“

„Ich... versuchs...“

„Danke.“ Mehr wollte er gerade gar nicht verlangen. In diesem Moment war er gerade einfach nur froh, das es Zorro soweit gut ging. Alles andere würden sie später regeln können.

Am liebsten würde Sanji für immer hier so sitzen bleiben. In Zorros Armen und an seinem Herzen. Genau da, wo er gerade am aller meisten sein wollte.

Spaßkapitel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

„Sanji? Zorro? Ich komme rein.“ Es war Mihawk, der klopfte und dann die Tür öffnete.

„Hey.. Alles ok bei euch beiden?“

Verwirrt sah er sich im Raum um, eher er sie neben sich auf dem Boden entdeckte.

„Was... macht ihr denn da unten?“

Zorro schwieg und Sanji sah verlegen nach oben. „Äh.. wir haben hier geredet...“

„Auf dem Boden?“

„Ja?“

„Aha...“ Er zog skeptisch eine Braue nach oben. „Naja, Lass dir helfen Sanji.“ Er bückte sich und half dem Blonden zurück in den Rollstuhl.

„Danke“, lächelte dieser leicht und klopfte sich die Beine ab.

„Zorro, du auch?“ Mihawk hielt ihm eine Hand hin. Es dauerte wenige Sekunden, ehe der Andere annahm und mit der Hilfe aufstand. Doch dann setzte er sich auch gleich auf einen der Stühle.

„Habt ihr euch jetzt wieder im Griff?“

„Ja.“

Zorro nickte wieder nur.

„Gut. Habt ihr auch schon besprochen, was wir jetzt machen wollen? Solange Zorro noch hier drin ist, wird es kein aktives Verfahren gegen ihn geben. Aber das ändert sich, sobald er einen Schritt nach draußen tut und darauf müssen wir uns vorbereiten“, sah er beide ernst an. „Ich möchte auf keinen Fall, das du ins Gefängnis kommst, Zorro.“

„Das will ich auch nicht!“, schob Sanji ein. „Aber was hast du denn für eine Idee diesbezüglich. Wir können die Richter ja schlecht schmieren, oder so.“

„Ja das ist die Frage.“ Mihawk überlegte. Er wollte auf keinen Fall, das Gelogen wurde. Gleichzeitig hoffte er, das die Wahrheit Zorro dann nicht in Teufels Küche brachte.

„Ich werd einfach die ganze Wahrheit sagen und hoffen müssen, das der Richter nicht beschränkt ist...“, erklärte Zorro unerwartet leise.

„Uns wird wohl nichts anderes übrig bleiben. Aber ich denke, wenn der Mann den ganzen Fall vor Augen hat, weiß er das du nicht fähig warst, anders zu handeln. Es hätte wohl niemand anders gehandelt“, stimmte Mihawk zu.

„Ich bleib auf jeden Fall bei dir, Zorro. Egal was passiert“, lächelte Sanji ihn an. Er würde seinen Mann nicht alleine lassen. Schon gar nicht in so einem Fall. Natürlich würde er auch gegen seinen Vater aussagen. Alles andere käme nicht in Frage.

„Dann ist es ja beschlossen“, nickte Mihawk. „Ich werde einmal sehen, wie lange du hier bleiben musst Zorro. Stell dich schon mal auf einige Zeit ein.“

„Muss das wirklich sein, Mihawk?“, sah Sanji ihn an. „Ich mein, er ist doch wieder bei Verstand, kann man ihn da nicht einfach... einfach freilassen?“

„So einfach geht das nicht, Sanji“, schüttelte dieser den Kopf. „Es gibt Regeln, an die man sich halten muss. Da kann man nicht einfach sagen, er ist wieder nüchtern und Tschüss.“

Sanji ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „Schade..“

„Wie dem auch sei. Ich werde mich darum kümmern. Wollt ihr noch was besprechen?“

Beide schüttelten den Kopf. Vorerst hatten sie gesagt, was gesagt werden musste.

„Gut. Dann gehen wir jetzt wieder, Sanij. Die Besuchszeit für Zorros Fall ist ohnehin um.“ Immerhin waren sie zwei Stunden da gewesen.

„Oh wirklich? Aber ich dachte, ich könnte noch etwas bei ihm bleiben?“

„Tut mir leid“, schüttelte er den Kopf und öffnete die Tür.

Sanji seufzte und sah zu Zorro, der mit gesenktem Kopf da saß. Mihawk gab währenddessen einem Pfleger Bescheid, das Zorro wieder zurück in sein Zimmer gebracht werden konnte.

„Ich komme so oft vorbei, wie es geht, ok?“, lächelte Sanji ihm zu.

„Nein...“

„Was?“

„Du darfst nicht kommen.“

„A..aber Zorro? Wieso nicht?“

Nun sah er auf. „Du musst dich zuerst um dich kümmern. Werd wieder ganz gesund. Wenn ich dann wieder hier raus komme, fangen wir irgendwie neu an und vergessen alles was passiert ist, ok?“

„Zorro ich....“ Sanji haderte mit sich selbst. Alles vergessen können würde er nicht. Schon alleine seine Narben würden ihn daran erinnern. Aber mit Zorros Hilfe würde es weniger Schlimm werden.

„Ja...ok..“, nickte er dann fest. „Versprich mir, das du alles tun wirst, um so schnell wie möglich hier raus zu kommen.“

„Das werde ich, Sanji.“

„Danke.“ Erleichtert lehnte er sich zurück in den Rollstuhl.

„Bist du soweit, Sanji.“ Mihawk trat wieder ein.

„Ja. Wir können zurück ins Krankenhaus.“

„Ok.“ Er stellte sich hinter ihn und schob.

„Ich liebe dich, Zorro. Vergiss das nicht, ja?“

Dieser sah ihn an und nickte. „Ich liebe dich auch.“

Sanji lächelte glücklich und dann verließen sie den Raum, sowie die Klinik.
 

Die Wochen vergingen und Sanji begann mit seiner Reha. Jeden Tag hatte er damit zu kämpfen, auf seinen Füßen zu stehen. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie anstrengend es sein konnte, laufen beinahe wieder neu zu lernen. Zwar hatte er noch Muskeln und Kraft in den Beinen, aber das lange liegen, hatte sie müde gemacht. Doch er kämpfte, wollte sich nicht unterkriegen lassen.

Mit Mihawk stand er nun im regelmäßigen Kontakt. Dieser hatte aushandeln können, das Zorro schon nach 5, anstatt den üblichen 6 Wochen Klinikaufenthalt, diese wieder verlassen durfte. Doch Zorro tat auch alles dafür, er machte jede Therapie und jede Gesprächsrunde mit. Eben alles, was half um seinen Aufenthalt zu verkürzen.

Es war immer noch so viel Zeit, doch in dieser Zeit hatte Sanji die Chance, wortwörtlich wieder auf die Beine zu kommen. Er tat alles, um das Versprechen an Zorro wahr zu machen, damit er nach den 5 Wochen wieder ein fast normales Leben anfangen konnte.
 

Sanji fuhr gemeinsam mit Mihawk zur Klinik um Zorro dort abzuholen.

Die 5 Wochen waren um und er war aus dem Krankenhaus entlassen worden und lebte mittlerweile wieder zu Hause. Ohne Zorro war es dort furchtbar einsam, aber das würde sich ab heute zum Glück wieder ändern.

Als sie ankamen, parkten sie und stiegen aus.

„Ob es ihm auch wirklich gut geht....“

„Sanji. Ihm geht es gut. Ich war gestern bei ihm. Er sieht so gut aus, wie lange nicht.“

Sanji sah unsicher zu ihm. Er wollte seinen Liebsten doch auch einfach nur sehen.

„Nun komm Sanji.“

„Ja.“

Sie betraten das Gebäude und wurden in die große Vorhalle gebracht. Dort stand Zorro mit dem Rücken zu ihnen und unterhielt sich mit einem der Ärzte.

„Hallo Doktor.“

„Ah, Herr Dulacre. Schön das Sie es einrichten konnten“, begrüßte der Arzt ihn. Sie gaben sich die Hände und Mihawk stellte Sanji noch vor.

„Hallo...“, lächelte dieser knapp und sah dann sehnsüchtig zu Zorro. Er hatte ihn so lange nicht mehr gesehen.

'Sie mich an Zorro! Bitte, sieh mich an!!'

„Gibt es noch etwas zu besprechen oder können wir ihn gleich mitnehmen?“

„Ich kann Ihnen alles weitere Telefonisch mitteilen. Sie können Ihren Neffen nun erst einmal mitnehmen“, erklärte er und reichte Zorro dann die Hand. „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in Ihrem weiteren Leben. Sie haben sich hier gut geschlagen, werfen Sie das bitte nicht weg.“

„Werd ich nicht. Danke Dok.“ Sie schüttelten ihre Hände und verabschiedeten sich.

Sanji runzelte die Stirn und folgte den beiden. War er unsichtbar? Wieso sah Zorro ihn nicht an!? Sie hatten sich 5 verdammt lange Wochen nicht gesehen!!?

„Ich geh schon mal zum Auto“, kam es von Mihawk und Sanji sah ihn verwirrt an. Wie jetzt? Sie wollten doch ohnehin zum Auto ge...

Unerwartet stieß er einen überraschten Laut aus und fand sich in einer warmen und lang vermissten Umarmung wieder.

„Gott... Was habe ich dich so vermisst..“, murmelte Zorro an seinem Ohr und sog begierig Sanjis Duft ein.

„Wie..was...ich?? Zorro??“ Sanji war total überrumpelt. Was war denn jetzt kaputt?

„Ich musste mich eben so zurückhalten, um dich nicht gleich anzuspringen“, brummte er wieder und drückte ihn stärker an sich. „Ich hab dich vermisst..“

„Ach Zorro...“ Sanji erholte sich langsam von seinem Schreck und lachte. „Ich hab dich doch auch vermisst. Ich dachte eben schon, du hast gar nicht bemerkt das ich dabei war.“

„Quatsch. Als würde ich dich übersehen.“ Er lehnte sich zurück um Sanji ansehen zu können. Langsam hob er eine Hand und strich die Haare über dem rechten Auge weg.

„Ich... bin wirklich ein Scheiß Freund. Es tut mir leid, das ich nicht bei dir war...“, seufzte er. „Aber... Es scheint gut verheilt zu sein, oder?“

Sanji nickte nur stumm und mit großen Augen.

Zorro ließ die Haare wieder runter und strich Sanji über die Wange. „Du bist immer noch mein wunderschöner Engel. Das wirst du auch immer bleiben.“ Er beugte sich vor und küsste ihn sacht und liebevoll.

Sanji seufzte in den Kuss und klammerte sich an ihn.

„Ich hab dich auch so sehr vermisst...“, flüsterte er zurück.

Zorro lächelte und nahm Sanji an der Hand. Gemeinsam gingen sie dann zu Mihawk, der schon im Auto saß.

„Dann wollen wir mal“, sah dieser die Beiden an, als sie eingestiegen waren.

„Ja“, nickte Zorro.

„Ich sollte dir noch sagen, das dich zu Hause etwas erwartet, Zorro.“ Sanji sah ihn ernst an.

„Erwartet? Was denn?“, sah er zurück.

„Post.“

Fragend sah Zorro ihn an. Was denn für Post?

„Post vom Gericht. Die Gerichtstermine sind jetzt da.“

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

~ 5 Wochen zuvor~
 

„Ich will, das du dir endlich mal ne Auszeit nimmst.“

Law, der gerade ein paar Akten durchgegangenen war, sah verwirrt auf.

„Bitte was?“

Vor ihm stand Kid mit verschränkten Armen. Wobei die Seite mit der Hilfeprothese noch sehr steif wirkte.

„Du hast mich genau verstanden.“

„Nein Kid. Ich lese hier gera...“

„Du sollst Urlaub machen! Jetzt sofort.“ Eindringlich sah der Rothaarige den Anderen an.

„Red nicht so einen Blödsinn. Du weißt, das ich nicht einfach Urlaub machen kann.“

„Ha! Pack dir an die eigene Nase. Wir beide wissen genau, das du Momentan nur Kleinigkeiten machst und das kann auch ein anderer Depp übernehmen!“

Law kniff die Augen zusammen.

„Guck nicht so! Du weißt, das ich recht habe! Ich habe die Schwestern gefragt. Du tust zwar so, bist aber noch gar nicht Einsatzbereit! Dir geht’s immer noch total scheiße.“

Nun biss der Arzt seine Zähne zusammen.

'Scheinbar hat er seine Hausaufgaben mal gemacht..... Aber das macht es nicht besser.'

„Du willst also Urlaub machen?“ Das war seine Schlussfolgerung aus Kid´s gesagtem.

„Ich...ja.. das auch“, nickte er. „Und du sollst halt mitkommen.“

„Ach.... das ist also der Plan“, spottete er leicht, aber es gefiel ihm, das Kid mit ihm Urlaub machen wollte.

Kid brummte und kratzte sich am Kopf.

„Ja, hast mich erwischt... Also. Wie sieht´s aus? Machst du jetzt mit oder machst du einen auf stur?“

„Ich denke, ich komme mit.“

„Mann Law.. ich....! Äh warte... was? Du kommst echt mit!?“

Kid sah ihn entgeistert an. Eigentlich hatte er damit gerechnet, sich seine Zähne an Law auszubeißen.

„Wer bist du und was hast du mit meinem Doc gemacht?“, zog er die Brauen zusammen.

Law schmunzelte. „Vollidiot. Darf ich nicht einfach mal zustimmen?“

„Doch schon, aber... ich hatte mehr mit Widerstand gerechnet.“

„Tut mir leid. Mir ist die Kraft dafür schon lange abhanden gekommen... Du muss es also so hinnehmen.“

„Das kann ich wohl“, nickte Kid nach kurzem Schweigen. Dann begann er zu grinsen, ging zu Law und schloss ihn in seine Arme.

„Soll ich jetzt fragen, wer du bist?“

„Eh? Wieso?“

„Na, wegen der Umarmung?“

„Pah, lass mich halt, Grünschnabel.“

Law lachte über den Spitzname und krallte sich an ihn.

„Ich frag meinen Chef später wegen dem Urlaub.“

„Klar... Ich kann auch... aber darf nur im Land bleiben.“

„Im Land?“

„Ja. Wegen der Vorladung.“

„Stimmt. Na, macht ja nichts. Hier gibt es auch schöne Ecken.“

Kid nickte und ließ Law wieder los. Sie sahen sich in die Augen und der Rothaarige küsste den Älteren dann. Anstatt ihn wegzustoßen, erwiderte Law sofort. Er mochte es Kid zu küssen.

Kurz darauf lösten sie sich wieder.

„Ich muss zurück ins Zimmer. Gibt gleich Abendessen, sonst meckert Anita wieder.

„Anita?“

„Mh, Die Oberschwester...“

„Mit denen solltest du es dir wirklich nicht verscherzen, Kid.“ Law sah ihn ernst an.

„Ist ja gut. Ich geh dann mal. Sehen wir uns morgen? Am besten mit Urlaub?“

„Ich werds versuchen.“ Zaubern konnte er nicht.

„Das wollte ich hören. Bis dahin.“

Law nickte und sah ihm nach. Tief im Inneren wünschte er sich, das es klappte.
 


 

~ 4 Wochen zuvor~
 

„Das Bett ist total weich....“

Mit einem Stöhnen ließ Law sich auf das Bett fallen und breitete die Arme aus.

„Oh Enel.... So lebt man bestimmt wie Enel in Frankreich...“

„Hey! Jetzt schlaf nicht gleich ein!“ Beleidigt brummte Kid und stellte die Taschen neben ihr Bett.

Vor gut einer Woche hatte Law´s Chef dem Urlaub zugestimmt. Dann hatten sie sich noch entscheiden müssen, wohin es ging und wie lange.

Also waren sie nun in einem kleinen Kurort gelandet und versuchten sich dort zu erholen. Kid würde hier alles mitnehmen, was er konnte, das hatte er sich sofort vorgenommen. Er selbst hatte nämlich auch noch kaum Urlaub gehabt dieses Jahr. Und wenn ihm schon mal das Schicksal in die Tasche spielte, nahm er es natürlich dankbar an.

„Da du ja gerade schon so stöhnst, hab ich eine Idee.“ Kid sah den Anderen schmunzelnd an.

„Ah? Eine Idee?“ Was kam jetzt wohl?

„Ja. Wir lassen uns mal ordentlich durchkneten.“

„Mh. Die Idee ist wirklich gut.“ Law setzte sich wieder auf. „Weißt du, ob es hier in den Hotel eine Masseuse gibt?“

„Ja, weiß ich und ich weiß auch wo.“ Kid winkte den Älteren zu sich. „Lass uns gehen.“

Law nickte und stand auf, sah kurz verwirrt auf Kid´s Hand. Was wollte dieser damit bezwecken? Doch wohl nicht mit ihm Händchenhalten?

„Was guckst du so komisch?“, fragte Kid nun verwirrt von dem Blick.

„Ich frag mich nur, was du mit deiner Hand willst.“

„Mh?“ Kid sah darauf und lachte. „Mann, du Depp. Ich wollte dir nur aufhelfen, aber du bist ja schon groß.“

Law verdrehte die Augen.

Kid schlug ihm daraufhin spielerisch auf den Hintern und lachte über das brummen des Älteren.

„Na komm. Ich will hier nicht festwachsen.“

„Geht mir genauso.“
 

Kid ging voran und Law stellte fest, das der Rothaarige sogar schon Termine gemacht hatte. Denn so wie es aussah, wären sie sonst heute nicht mehr dran gekommen. Da einige Leute im Warteraum saßen.

„Ich hätte dir gar nicht zu getraut, so weit mitzudenken.“

„Was soll das denn heißen!?“, murrte Kid.

„Naja, ich hätte mir auch vorstellen können, das du einfach hier rein platzt und forderst jetzt sofort massiert zu werden.“

„Hätte ich machen können, aber ich wollte mal Entspannung haben und keinen Stress.“

Law grinste leicht und wurde dann aufgerufen. Kurz darauf Kid selbst.

Nach einer guten Stunde waren beide Durchgeknetet und saßen zum weiteren Entspannen im Café.

„Das war mehr als gelungen. Ich glaub, das sollte ich zu Hause auch mal machen.“

Law nickte zustimmend. Er hatte ganz vergessen, wie gut so eine Massage sein konnte.

„Haben die komisch reagiert?“, fragte er Kid dann plötzlich.

„Hm? Komisch? Was meinst du?“

„Na, dein Arm. Ist ja auch nicht Alltäglich, das man so was sieht.“

Kid zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Ich lag und hatte die Augen geschlossen. Sollte da was gewesen sein, hat sie sich scheinbar schnell gefangen.“

Law nickte und trank seinen Cappuccino zu Ende.

„Gehen wir wieder hoch?“

„Du willst ins Zimmer?“

„Äh.. ja??“

„Na, wir könnten uns noch umsehen, was wir die nächsten Tage so machen wollen.“ Kid erhob sich. „Na komm, du Schnarchnase. Jetzt sei nicht so bequem.“

Law seufzte stark. „Na schön. Wenn es sein muss...“

„Geht doch“, grinste Kid und legte seinen Arm um ihn. Er mochte es mit Law hier zu sein. Zeit für sich zu haben, ohne an das zu denken, was bald kommen würde. Er wusste von dem Gerichtstyp, das bald der Termin feststehen würde und er hatte so gar keinen Bock darauf.

„An was denkst du?“ Law sah ihn neugierig und forschend an.

„An nichts bestimmtes.“

„Lügner.“

Nun war es an Kid zu seufzen. Er wollte Law damit nicht belasten, er hatte doch schon selbst genug daran zuknabbern.

„Na komm. Sag schon.“

„Es ist wegen der Anklage gegen mich und die, die ich gemacht habe...“

„Wegen Flamingo und Vergo?“

„Genau....“ Kurz schwieg er. „Wirst du... auch...? Ach nein vergiss es...“

Law blieb stehen, Kid zwangsläufig auch.

„Was Kid? Was willst du mich fragen? Ob ich als Zeuge auftrete? Oder als Opfer?“

„Naja.. Law.... ich mein, du musst nicht.“

„Doch...“ Der Schwarzhaarige schluckte hart. „Ich bin lang genug davor weggelaufen, wenn ich das damit nicht beende, wird es nie zu Ende sein. Ich muss...“

Kid schwieg, nahm ihn einfach nur in den Arm.

„Du bist nicht alleine“, flüsterte er ihm doch noch ins Ohr. Er würde Law auf jedenfall unterstützen, egal was da auf sie zu kommen mochte.

Er war für ihn da.

Zweieinhalb Wochen Erholungsurlaub gingen eindeutig zu schnell vorbei. Kid stieß frustriert die Luft aus, als er ein weiteres Mal auf die Uhr sah.

„Nur noch heute... Morgen müssen wir schon wieder weg.. Mann ist das zum kotzen..“, brummte er vor sich her. Unglaublicher weiße hatte er Gefallen daran gefunden, es sich so gut gehen zulassen. Wieder sah er auf die Uhr.

„Law? Kommst du jetzt endlich mal raus?“

Der Schwarzhaarige war vor 10 Minuten im Bad verschwunden, doch hatte er keine verdächtigen Geräusche wahrnehmen können. Also? Was trieb der Kerl da drin?

„Law?“

Er stand auf und klopfte an der Tür.

„Alles ok?“

Wieder bekam er keine Antwort, so öffnete er kurz entschlossen die Tür, zum Glück war nicht abgeschlossen und starrte Law im Spiegel an.

„Hey was....“ Kid stoppte abrupt. Law sah schrecklich aus. Er war kalkweiß und atmete heftig, außerdem schien er zu schwitzen.

„Law?“ Er trat näher und legte eine Hand auf dessen Schulter. Kaum berührte sie seine Haut, zuckte der wie geschlagen zusammen, drehte sich ruckartig um und schlug ihm mit der Faust aufs Schlüsselbein.

Überrascht keuchte Kid leicht, doch weh tat es eigentlich gar nicht. Law würde es wohl eher in seiner Hand spüren.

„Hey!? Was hast du?“ Er packte den Schwarzhaarigen bei den Schultern und schüttelte ihn. „Ich bins!! Mann Law, komm schon!!“ Er zwang ihn dazu ihn anzusehen. Laws Augen waren trüb, doch mit jeder Sekunde, die er ihn ansah wurden sie klarer.

„K..kid??“

„Ja Mann... Was machst du denn?“

„Kid ich.... sorry...“ Law ließ den Kopf hängen und lehnte sich gegen ihn. Blinzelnd nahm er das so hin, fragte sich aber noch immer, was das zum Teufel gewesen war.

Doch er gab Law Zeit sich zu beruhigen. Als er spürte, das er soweit war, zog er ihn zurück ins Zimmer und setzte ihn aufs Bett.

„Also... erklär mir mal, was das war...“, verschränkte er die Arme vor der Brust und blieb vor ihm stehen.

„Ich will nicht zurück!!“, schoss es aus Law raus. Kid runzelte verwirrt die Stirn. Fragezeichen entstanden auf seinem Gesicht.

„Nicht zurück... zu ihm.. Kid. Ich.... ich halt das nicht noch mal aus.. Bitte... lass uns einfach hier bleiben....“

Zu wem wollte Law nicht zurück?

„Wen meinst du?“, fragte er daher und hockte sich vor den Älteren.

„Flamingo!!“ knurrte er nun. „Wer denn sonst!!?“

„Aber wieso solltest du zu dem zurück? Das kommt doch gar nicht in Frage...“

„Das hast du nicht zu entscheiden!“

„Was? Sag mal geht’s noch? Du schon oder was? Law du hast ne Meise. Der Kerl gehört eingesperrt und wir müssen wohl mit Sanji und Zorro ne Therapie oder so machen und gut...“

„Und Gut!!? Meinst du damit hat es sich!? Er hat mein ganzes Leben bestimmt und...!!“

„Law!! Halt jetzt die Fresse!!“

Der Schwarzhaarige schloss sofort den Mund. Sah nun seinerseits Kid perplex an.

„Du kannst ganz alleine Entscheiden, wo du mit wem, wann hin willst, kapiert? Außerdem hast du nicht erst vor ein paar Tagen gesagt, das du es ihm zeigen willst? Das du ihm zeigen willst, aus welchem Holz du geschnitzt bist? Dann lass dich jetzt nicht hängen und versinke nicht in Selbstmitleid oder sonst was, sondern bekomm deinen Arsch hoch und wehr dich!“ Ernst sah er in Laws große Augen.

„Ich....ich... Entschuldige... Da war diese... diese Angst.. sie war auf einmal da....“, erklärte dieser dann zögernd. „Keine Ahnung wieso...“, fügte er noch leise hinzu und ließ den Kopf hängen.

„Schon gut, Law... jetzt is sie ja weg.. Und du brauchst keine Angst haben...“ Grob fuhr er sich durch seine wilden Haare. Law hatte die letzten Wochen nie wirklich erzählt, was ihm widerfahren war. Doch fragen und ihn damit drängen wollte er eigentlich auch nicht. Doch gerade jetzt kam Kid es wieder in den Sinn.

Durch die Stille sah Law zu ihm.

„Kid?“ Wieso schwieg er so?

Dieser sah zurück und zog ihn mit einem Mal in eine Umarmung.

„Fuck... Law ich.... Verdammt ich... weiß nicht, ob ich es genau wissen will, aber wenn du über das was passiert ist irgendwann doch mal reden willst, bin ich da, ok?“, stieß Kid hervor.

Mehr als überrascht blinzelte Law, begann dann leicht zu lächeln und krallte sich an ihm fest.

„Ok...“, flüsterte er dann. Er wusste jedoch jetzt schon, das er mit Kid wahrscheinlich niemals darüber reden würde. Es war nicht das erste Mal, das er so Misshandelt worden war, auch wenn das schon 10 Jahre her war, wusste er was er machen musste. In den Wochen in denen er nicht mit Kid gesprochen hatte, hatte er sich in eine Therapie begeben. Er hatte eine sehr gute Therapeutin, die ihm auch schon damals geholfen hatte. Deswegen kam er so gut damit zu recht. Doch ab und zu, wie eben, brach die Angst einfach aus ihm raus und er konnte nichts dagegen machen. Doch er war Kid einfach unglaublich dankbar dafür. Einfach es gesagt zu haben und das er bei ihm war.

„Scheiße, Zorro, ich und Sanji passen auf dich auf... Immerhin ist er sozusagen dein Adoptivbruder.... oder du seiner.. Naja wie auch immer.... Ich... bleib bei dir...“, schüttelte Kid den Kopf. Er hatte gesagt, was er dazu sagen wollte.

„Danke Kid....“, hob Law wieder den Kopf und seine Lippen zeigten ein leichtes Schmunzeln.

„Mh? Für was denn?“ Er hoffte ja nur, das er hier nicht gerade wieder scheiße baute in dem er das sagte.

„Dafür.... das du da bist und das sagst...“

Kid ließ ihn wieder los und winkte ab. „Schon ok... Gehts wieder? Immerhin wollten wir noch zur letzten Massage..“

„Ja.. ich zieh mich nur fertig an...“

Law atmete durch. Erst jetzt fiel Kid auf, das er ja nur Hose und ein Shirt trug.

„Ok... Ich warte...“, sah Law hinterher, bis der im Bad verschwand.

Kurz darauf war der endlich fertig und sie gingen los.

„Du sag mal können wir danach doch noch mal schwimmen? Ich hab gerade riesen Lust dazu..?“, wand sich Law vor der Tür an ihn.

„Schwimmen? Klar sicher...“, zuckte Kid mit den Schultern. Sie waren zwar jeden Tag schwimmen gegangen, aber wenn Law wollte. Ihm war das gleich.

„Danke..“

Bei den Massageräumen angekommen ließen sie sich verwöhnen.

Am späten Abend, nach entspannten Bahnen im Schwimmbad und einem würdevollen Abschlussessen, legten sie sich ins Bett und schliefen tiefen entspannt ein. Kid wunderte sich noch über sich selbst. Obwohl Law so nahe bei ihm war, hatte er nicht einen Versuch gestartet mit ihm zu schlafen. Vielleicht hinderte ihn aber auch das was passiert war daran. Aber es war ja nicht aller Tage Abend. Seine Chance würde noch kommen, früher oder später. Das würde er sich nicht entgehen lassen.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

9 Monate später
 

„Hey, alles ok?“

„Was..? Wieso?“, wurde anstatt einer Antwort gefragt.

„Du hast geschrien... Das hast du Lange nicht gemacht.... oder?“, kam die besorgte Antwort sofort.

„Oh.... Hab.. ich dich damit geweckt?“

„Mhm...“

„Sorry.... Ich.... bekomm das schon hin. Es... ist ab und zu eben präsenter wie sonst...“

„Ist schon ok. Du musst dich nicht rechtfertigen....“, strich er seinem Freund über die Wange.

Dankbar sah dieser zurück.

„Danke...“

„Mh?“

„Dafür das du da bist...“

Ein Lachen war die Antwort. Dann ein Kuss. „Das müsste ich zu dir sagen. Immerhin... hab ich die ganze Scheiße gebaut...“

„Ach Zorro....“ Nicht das schon wieder. „Du hast deine Strafe bekommen... Jeder von uns.. Auf gewisse weiße...“

„Ja.. Ich weiß...“ Wieder küsste er seinen blonden Engel und zog ihn dann eng an sich. Er war so verdammt froh, wieder hier bei Sanji sein zu können.

Als der Richter damals sein Urteil verkündet hatte, war ihm der Arsch auf Grundeis gegangen und er konnte noch immer das Entsetzten Sanjis spüren.

1 Jahr und drei Monate Stationär in einer geschlossenen Psychiatrie.

Fast hätte er damals aufgelacht vor Unglaube, doch leider hatte der Richter seine Meinung begründet. Nur durch das was ihm selbst davor widerfahren war, konnte sein Anwalt auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren und hatte dieses, in seinen Worten, Gute Urteil raus schlagen konnte. Was genau seine Anklagepunkte waren, wusste er schon gar nicht mehr genau.

Zorro war fassungslos gewesen. Er hatte sich doch damals so gut gefühlt. Doch als er seine Strafe zwei Tage später angetreten hatte, hatte er schnell gemerkt, das gar nichts in Ordnung gewesen war. Er hatte alles in sich versteckt, sehr tief mit dicken Mauern davor. Erst hatte er sich geweigert darüber zu sprechen, doch mit jedem Mal mit dem er es mehr tat, fühlte er, das es ihm besser ging. Sanji sah er in der Zeit nicht ein mal. Durch ein Psychologisches Gutachten hatte er das Glück früher raus zukommen. Ganze 6 Monate früher. Zwar musste er weiterhin noch regelmäßig an Sitzungen teilnehmen, aber mit Sanji an seiner bekam er das hin.

Nun lag er schon eine Woche wieder neben seinem Engel. Sanji hatte es gar nicht fassen können, als Zorro plötzlich vor ihm gestanden hatte. Es hatte geklingelt und ohne hinter Gedanken hatte er die Tür geöffnet und ihm war die Kinnlade runter gefallen.

„Hey..“, hatte Zorro nur gesagt und Sanji hatte vor Freude angefangen zu weinen. War ihm erst dann um den Hals gefallen.
 

„Zorro?“

„Mh?“

„Du bist so still. An was denkst du?“

„Ach... nur an damals... an das Urteil..“

„Oh...“

„Mhm.... Es ist unglaublich, das das schon so lange her ist und wir jetzt endlich wieder zusammen sein können...“

Sanji drückte sich fest an ihn und nickte. Als er das Urteil damals gehört hatte, war es ihm vorgekommen, als würde man ihm Zorro für immer wegnehmen wollen. Er hatte sich mit einem Schlag total alleine und verlassen gefühlt.

„Alles ok?“, sah Zorro nun zu ihm runter und streichelte den Rücken des Blonden.

„Lass mich nie wieder alleine... Die letzten Monate... sie... waren so... einsam....“

„Ja... Versprochen...“, küsste er ihn auf den Kopf. Er wusste das Sanji nicht alleine gewesen war, Law und Kid waren bei ihm gewesen und auch Mihawk. Doch keiner von ihnen war eben er.

„Hast du Mihawk schon Bescheid gesagt?“, sah Sanji nun auf.

„Mh? Wegen?“

„Du weiß wegen was...“

„Oh... Nein... noch nicht..“

„Du musst, Zorro...“

„Ich weiß“, seufzte er schwer.

Lange kuschelten sie weiter und schwiegen. Erst gegen 12 Uhr kam ein Anruf von Law. Sie wollten sich zum Essen treffen, so mussten sie sich zwangsweise anziehen. Doch Sanji war ganz froh raus zu kommen. Er hatte sich in den letzten Monaten neben der Arbeit genug zu Hause eingeschlossen. Außer Law, Kid oder auch mal Mihawk hatte er fast keine anderen Menschen außerhalb der Arbeitszeit gesehen.
 

Nach kurzer Zeit waren sie am Treffpunkt angekommen und Zorro musste grinsen.

„Mh? Was lachst du Zorro?“

„Ach nichts... Das heute erinnert mich daran, was vor fast 9 Monaten war. Da haben wir uns auch zu 5 getroffen und besprochen, was sie tun sollten.“ Wirklich erfolgreich waren sie damals nicht gewesen. Immerhin hatten sie da noch nicht gewusst was Gerichtlich auf sie zukommen würde.

Jetzt würden sie sich alle einfach unterhalten. Sie waren frei, mehr oder weniger. Kid und er mussten noch zu den Therapien, was genau Law tun musste wusste er nicht, aber damals hatte er sich ja auch eigentlich nichts zu Schulden kommen lassen. Ebenso wie Sanji. Sie waren nur Opfer gewesen.

„Lass uns rein gehen, ok?“, schob Sanji ihn sacht weiter in den Laden. Sofort sahen sie die Anderen drei und gesellten sich zu ihnen.

„Hallo Zorro..“, sofort kam Mihawk zu ihnen um sie zu begrüßen. „Sanji..“, nickte er diesem zu.

„Hallo Mihawk.“ Zorro umarmte ihn fest und Sanji lächelte ihm zu. Schon standen Law und Kid vor ihnen und umarmten sie ebenfalls.

„Setzt euch doch bitte..“, zeigte Mihawk zu den Stühlen.

Die vier nickten und setzten sich.

„Ich hab schon die Getränke bestellt..“, erklärte der Schwarzhaarige weiter. Scheinbar war er noch eher hier wie Law und Kid.

Neugierig sahen dann alle zu ihm, als er sich gesetzt hatte. Immerhin hatte er das Treffen einberufen. Das Erste seit er wieder da war.

„Also...“, sah er alle an. Am längsten blieb sein Blick bei Zorro. „Wie geht es euch und was habt ihr die letzte Zeit so gemacht?“

Law und Sanji zuckte mit den Schultern. Ihnen ging es nicht viel anders wie sonst.

„Meine Therapie läuft gut...“, begann also ausnahmsweise mal Kid. „Muss jetzt nur noch die Woche machen und ich bin komplett raus aus allem“, grinste er zufrieden.

Zorro ließ leicht die Schultern hängen. 'Raus aus allem...', dachte er seufzend. Kid war ja nur wegen ihm überhaupt drin gewesen. Auch wenn Kid immer sagte das alles cool sein, würde er sich das wohl niemals verzeihen können. Er war Schuld am Leid aller hier am Tisch. Ja selbst an Mihawks. Aber das gehörte jetzt nicht hier her.

„Und Zorro du?“ Ertönte Mihawks Stimme.

„Eh? Passt schon. Ich mein, ich sitze hier bei euch und mir geht es gut. Ich bin endlich wieder bei Sanji.. und ja...“ Er zuckte mit den Schultern. Was sollte er noch groß dazu sagen?

„Und wie lange musst du hier noch zur Therapie gehen?“

„Keinen Plan. Die müssen sich ja hier erst mal nen Bild von mir machen... Also sehen, das ich kein Mörder oder sonst schlechter Kerl bin... Das liegt in deren Ermessen...“, meinte er nur und die Anderen nickten.

Im selben Moment kam ihr Essen. Sie ließen es sich schmecken und ihre Unterhaltung blieb ruhig.

„Ach ja...“, sah dann Law lächelnd auf. „Bevor ich es vergesse... Kid und ich sind letzte Woche zusammen gezogen.“

Mehr als erstaunt, aber auch erfreut sah Sanji zu ihnen.

„Was denn, ehrlich? Ich hab mich schon gefragt, wann es endlich soweit ist“, lachte er sie an.

„Wieso hast du dir das schon gedacht?“, brummte Kid.

„Na ich kenne euch jetzt schon etwas.. Ok Kid dich am längsten aber...“

„Warte... Moment...“, schaltete sich Law ein. „Wieso kennst du Kid am längsten..? Ich dachte, du bist schon Ewigkeiten mit Zorro zusammen?“

„Oh naja.. Das war ich auch.. Aber davor....“

„Er war davor mit mir zusammen...“, erklärte Kid und Law fiel die Kinnlade runter.

„Was!?“ Und er hatte das nicht gewusst!?

Im selben Moment brachte ein Kellner ihre Getränke. Essenswünsche schlugen sie aus.

„Jo.. Ist das jetzt so tragisch?“, wollte Kid dann wissen.

„Nein.... ich denke nicht. Ich... ich bin nur ziemlich überrascht...“, erklärte der Arzt langsam.

„Ich auch...“, merkte Mihawk an und trank einen Schluck. Er hörte das gerade auch zum ersten Mal.

„Ist doch auch nicht so wichtig..“, merkte Sanji an. „Das ist jetzt schon über zehn Jahre her. Also total unwichtig...“

„Seh ich auch so..“, nickte Zorro und nahm Sanjis Hand. Immerhin gehörte Sanji zu ihm und niemand Anderem.

Der Blonde lächelte ihn an und drückte seine Hand.

„Mh... Also das muss ich erst noch mal verdauen... Du hättest mir das ruhig mal sagen können, Kid.“ Law sah diesen verurteilend an.

„Wieso? Hätte das was geändert?“, kam die Gegenfrage und er stützte seinen Kopf auf einer Hand ab.

Law seufzte leicht und schüttelte den Kopf. Eigentlich nicht. Irgendwie konnte er es sich einfach nicht vorstellen, das die beiden mal zusammen gewesen sein sollen. Sie waren so unterschiedlich. Verdammt er und Sanji waren zwei verschiedene Welten.

„Siehste...“, grinste Kid und trank etwas. „Vergessen wir das einfach. Wir sind ja jetzt alle glücklich vergeben..“

Sanji lachte leicht. „Oh je. Das ich so was mal aus deinem Mund höre...“

„Was denn? Jeder ändert sich halt mal.“

„Ach ja?“, grinste der Blonde und schüttelte dann amüsiert den Kopf.

Als plötzlich Mihawks Handy ging und dieser sich entschuldigend entfernte, sahen die anderen ihn überraschend an.

„Ist bestimmt was Arbeitstechnisches...“, vermutete Zorro und trank sein Glas aus. „Wir sollten dann gehen, wir haben noch was vor, Sanji.“

„Ja...“, nickte dieser und sah zu den Anderen beiden. „Sehen wir uns die Woche noch mal? Wo genau seit ihr eigentlich hingezogen?“

„Nur zu Law. Seine Wohnung war krass leer. Daher passte mein Zeug noch wunderbar rein“, erklärte Kid. Gut das sie selbst zu Hause noch genug zu tun hatten.

„Und was meinte Killer dazu?“

Kid zuckte mit den Schultern.

„Der fands cool, das ich wen gefunden hab. Ich glaub, bei dem wohnt momentan irgendso ne Schnalle.“

„Ach komm?“

„Jo...“

Auch die beiden tranken ihr Glas aus und erhoben sich.

„Weiteres erzählen wir euch dann einfach beim nächsten Mal. Kommt einfach vorbei. Ich schreib dir später die Adresse“, erklärte Law. „Sagt noch einen schönen Gruß an Mihawk...“

„Alles klar... Machen wir. Bis bald“, lächelte Sanji ihnen zu.

Kid hob die Hand und die beiden verschwanden.
 

„Meinst du, du bekommst das gleich hin?“

Sanji sah nach einer kurzen Pause, besorgt zu seinem Freund.

„Ich muss....“, meinte der nur kurz und seufzte.

„Ich bin da... das weißt du..“, legte Sanji ihm ermutigend eine Hand auf seine.

„Ich weiß, Sanji. Danke..“, küsste er ihn zart.

„Oh? Wo sind Kid und Law hin?“

Mihawk erschien wieder bei ihnen am Tisch.

„Die sind schon gegangen....“

„Und wieso?“

„Wir haben sie weggeschickt..“

„Ach? Und wieso?“, wiederholte er seine Frage.

„Wir... Ich... habe was mit dir zu besprechen, aber das würde ich gerne zu Hause machen..“, erklärte Zorro und die Beiden standen auf.

Mihawk sah sie überrascht an, ehe er nickte. „Alles klar. Dann lass mich nur bezahlen und dann gehen wir..“

Sanji und Zorro gingen bereits zur Tür. Mihawk regelte das Finanzielle und trat dann zu ihnen.

Mit seinem Auto kamen sie eindeutig schneller zu ihrer Wohnung, stiegen aus und betraten die Wohnung.

„Also? Worum geht es?“, fackelte Mihawk nicht lange und sah seinen Neffen abwartend an.

„Kuina..“

Daraufhin musste der Firmenleiter sich erst einmal setzten. Richtig. Sie hatten jetzt über 9 Monate nicht über dieses Thema reden müssen oder besser können. Doch das Zorro so plötzlich damit kam, überraschte ihn dann doch schon.

Sanji verschwand derweil in die Küche, um eine Kleinigkeit zu essen vorzubereiten und ihnen ihren Freiraum zu lassen.

„Du möchtest also über deine Schwester sprechen?“

„Ja. Es wird Zeit...“

Mihawk nickte. Gut, wenn Zorro jetzt dazu bereit war.

„Was möchtest du mir sagen..“, faltete er seine Hände zusammen. Nun war er höchst gespannt.

Zorro atmete durch und sah seinen Onkel fest an.

„Ich danke dir zu aller erst dafür, das du die Kosten, die ganze Zeit auf dich genommen hast.“ Er war ja verhindert gewesen. Doch selbst mit seiner Arbeit hätte es wohl kaum gereicht.

„Das ist schon gut so, Zorro.“

„Nein. Ich meine es ernst. Danke!“

Mihawk schmunzelte leicht. „Sehr gerne.“

Zorro nickte. „Dann.... Möchte ich.... Ich werde.....“ Er stieß zischend die Luft aus. Verdammt, es auszusprechen war unheimlich schwer.

„Zorro, ich denke, was du mi...“, wollte Mihawk ihn beruhigen, doch sein Neffe fiel ihm ins Wort.

„Nein!“, hob er die Hand. „Ich muss das laut sagen! Sonst ziehe ich doch noch den Schwanz ein.“

Mihawk verstand und wartete. Tatsächlich brach es ihm das Herz, und doch fühlte er sich unglaublich erleichtert, das Zorro nun dazu bereit war.

„Ich möchte, das wir die Geräte abstellen. Kuina wird immer bei uns sein. Das weiß ich jetzt. Davor dachte ich, wäre mir das nicht genug, aber so ist es besser...“

„Ich verstehe, was du meinst, Zorro. Doch wollte ich dir diesen letzten Schritt lassen.“ Mihawk erhob sich. „Ich verspreche dir, das du mich nie wieder los wirst und ich ab jetzt für dich da sein werde. Egal was kommt.“ Immerhin hatte er davor die ganzen Jahre leider versagt.

Der Grünhaarige sah auf, schluckte schwer und erhob sich ebenfalls.

„Danke Mihawk. Ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer... Danke...1000 mal Danke...“

Mihawk zog ihn fest an sich und klopfte ihm auf den Rücken.

„Herr Lorenor... Herr Dulacre... Ich freue mich, sie zu sehen... Dann muss ich sie nicht anrufen... Folgen Sie mir bitte...“

Kaum hatten Zorro und sein Onkel das Krankenhaus betreten und waren auf die Station gegangen, auf der Kuina lag, kam ihnen einer der Ärzte entgegen, der sie versorgte.

Verwirrt sahen Mihawk und Zorro sich an. Was war los?

Sie betraten eines der Schwesternzimmer und der Arzt schloss die Tür.

„Ich bin Doktor Vegapunk... Ich weiß nicht, ob sie sich erinnern..“, lächelte er ihnen zu. Dann sah er sie jedoch wieder ernst an.

„Ich möchte wahrlich nicht um den heißen Brei herumreden, daher verzeihen Sie mir meine offene Direktheit.“ Er schwieg für einige Sekunden. „Kuina... Ihre Schwester... Ihre Nichte.. Ist vor einer Stunde verstorben.“

Sprachlos sahen die beiden ihn an. Sie hatten sich doch gerade verhört, oder?

„Bitte?“, krächzte Zorro leise.

„Es tut mir sehr leid“, erklärte der Arzt. „Natürlich dürfen sie zu ihr. Wir haben sie schon fertig gemacht...“

Mihawk legte seine Hand auf Zorros Schulter und drückte sie. Wenn er ehrlich war erleichterte es ihn ungemein. So musste keiner von beiden Schuldgefühle haben, die Geräte abgestellt zu haben.

„Darf ich nur eine Frage stellen?“, räusperte Mihawk sich.

„Natürlich. Nur zu.“, nickte der Mann im Kittel sofort.

„Wie.. konnte das passieren? Sie lag nun schon so viele Jahre an diesen Maschinen im Bett. Wieso jetzt auf einmal?“ Immerhin ging es ihr doch bei den Malen wo er hier war noch gut, oder?

Der Arzt räusperte sich und schob seine Brille zu Recht.

„Es ist nicht selten das Koma Patienten, die so lange an Maschine hängen eine Lungenentzündung bekommen. Würden sie oder ich das bekommen, hätten wir noch ein starkes Immunsystem und zusammen mit Medikamenten würde es dann wieder vorbei gehen. Aber sie hat Jahrelang nur gelegen. Hat nicht gegessen, sich nicht bewegt, dass schwächt die natürlichen Abwehrkräfte immer weiter. Natürlich haben wir sie sofort behandelt als es uns aufgefallen war, aber das hat die bakterielle Infektion nicht aufgehalten. Weitere Organe wurden von der Sepsis befallen, was schließlich zu multiplen Organversagen geführt hat. Erst die Nieren, die Leber und schließlich das Herz, das dann stehen blieb“, erklärte der Mann in aller Ruhe.

„Allerdings wurde in den letzten Jahren auch immer weniger Gehirnaktivität festgestellt. Und wenn der Geist nicht kämpft, dann macht auch der Körper irgendwann nicht mehr mit. Ich denke ihre Nichte wollte ihren Bruder nicht mehr länger leiden sehen. Doch ich kann ihnen versichern sie hat nicht leiden müssen.“

Zorro senkte den Kopf. Kuina.... Das sie immer weniger Gehirnaktivitäten gezeigt hatte, wusste er. Doch das sie so erkranken und sogar daran sterben konnte nicht. Hatte sie dadurch nicht noch mehr leiden müssen wie ohnehin schon? Er presste die Lippen zusammen.

„Du hast keine Schuld“, legte Mihawk seine Hand auf dessen Schulter, als hätte er dessen Gedanken gelesen.

„Du hättest ihr da nicht helfen können. Ihr Körper war einfach schon zu geschwächt...“, meinte er weiter und der Arzt nickte zustimmend. So war das. Niemand hätte dem Mädchen mehr helfen können. Leider.

„Mein Aufrichtiges Beileid..“, nickte Doktor Vegapunk dann. „Wenn Sie möchten können Sie sie noch ein letztes Mal sehen..“

Die beiden nickten. So führte der Arzt sie zu einem speziellen Raum und ließ sie alleine. Kuina lag dort auf einer Liege, so schön hergerichtet wie in Lebzeiten.

Zorro musste lächeln. So hatte er sie eine Ewigkeit nicht gesehen.

Mihawk blieb bei der Tür und ließ den beiden ihre Zeit.

„Hallo Kuina...“, flüsterte Zorro und ging zu ihr. Strich ihr leicht über die Stirn. „Entschuldige das ich so lange nicht da war.... Aber ich hab scheiße gebaut... Onkel Mihawk ist wieder hier und hat mir geholfen... Genauso wie auch dir, in der Zeit, wo ich es nicht konnte...“, erzählte er leise. Zorro schluckte hart. Das er sie heute wirklich das allerletzte Mal sehen würde, ging ihm an die Niere. Würde er das schaffen?

„Zorro?“

Dieser sah zu seinem Onkel.

„Du bist nicht alleine. Vergiss das nicht.“

Er kam näher. „Der Verlust schmerzt. Wird er immer, aber du hast Leute mit denen du darüber reden kannst, so schwer es auch fällt..“ Wieder legte er seine Hand auf Zorros Schulter und drückte sie. „Auch ich bin für dich da...“

Zwar hatte er das gesagt, aber eine Wiederholung konnte ja nicht schaden.

„Versprich mir, das du das nicht in dich hineinfrisst“, drehte er seinen Neffen zu sich.

Dieser seufzte leise und nickte. „Ich versuche es...“

„Danke.“ Ganz spontan und eigentlich gar nicht seiner Art entsprechend, zog Mihawk ihn an sich. Er wollte ihm einfach nur beweisen, das er wirklich! da war. Jetzt und für immer.

Nach weiteren 10 Minuten und stummen Abschied, verließen die beiden das Krankenhaus und machten sich auf den Weg nach Hause.
 

Sanji diese Nachricht zu überbringen war beinahe eine Mammutaufgabe. Sein Freund weinte für ihn. Denn trotz seiner tiefen Trauer konnte er das nicht. Mihawk nahm die Sache für die Beerdigung in die Hand und Zorro war ihm dafür unglaublich dankbar.

„Kannst du nicht schlafen?“

Sanji setzte sich auf und sah zu Zorro der am offenen Fenster stand. Gähnend rieb er sich über die Augen.

„Tut mir leid. Hab ich dich geweckt?“, drehte Zorro sich zu ihm.

Sanji schüttelte mit dem Kopf.

„Kann ich dir was gutes tun?“, fragte er und sah ihn weiter neugierig, aber auch sehr besorgt an. Das es ihm nicht gut ging wusste er ja, daher brauchte er das nicht fragen.

Zorro seufzte und schüttelte dann mit dem Kopf. Gerade konnte ihm wohl gar nichts helfen.

Der Blonde schälte sich aus seiner Decke, stand auf und umarmte ihn einfach von hinten.

„Ich bin bei dir...“, flüsterte er an seinen starken Rücken, der sich leicht anspannte.

„Ich weiß...“

Zorro war Sanji dankbar, das er nicht mehr sprach. Er brauchte seine Ruhe. Zwar hatte er die den ganzen Tag gehabt, da Sanji extrem Rücksicht auf ihn nahm, doch selbst im Schlaf war es nicht die Ruhe, die er benötigte.

„Weißt du was?“ Unterbrach Sanji seine Gedanken.

„Mh?“

„Ich glaube du solltest ins Dojo gehen...“

„Wie jetzt? Sanji es ist mitten in der Nacht.“

„Und? Du hast doch den Schlüssel. Und in die Ecke verläuft sich ohnehin niemand...“

„Bist du sicher?“ Er drehte sich in der Umarmung um. „ich will dich nicht alleine lassen.“

„Das ist schon in Ordnung... Sammel dich erst einmal und komm wieder zu mir, wenn es dir besser geht, ok?“ Er strich ihm über die Wange, Zorro schmiegte sich an die Hand.

„Danke, Sanji...“, küsste er ihn sanft und drückte ihn kurz an sich. Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn er sich etwas verausgabte.

„Nimm nur dein Handy mit und melde dich, wenn du was brauchst, ok?“, bat Sanji und legte sich wieder hin, nachdem Zorro ihn wieder losgelassen hatte.

„Mach ich..“, nickte er und zog sich um.

Dann machte er sich mit einem festen Ziel auf den Weg zum Dojo. Er war ohnehin lange nicht mehr da gewesen. Etwas für seine Körperliche und seine Geistige Form zu tun, würde mit Sicherheit nicht schaden.

Stumm sah Law nach vorne. Wieso war er noch mal mitgekommen? Kurz schielte er zu Kid. Er hatte sie wenigstens noch gekannt. Dann sah er wieder nach vorn. Gut, das es gleich vorbei war. Sie standen ganz hinten und hatten so einen guten Überblick über die Gäste. Er griff nach Kids Hand. Überrascht drehte der kurz de Kopf zu ihm, drückte sie dann aber. Gleich war es vorbei und sie konnten mit Sanji, Zorro und Mihawk hier weg.

Die Beerdigung von Kuina setzte den Beiden zu, das merkte man. Doch als er erfahren hatte an was Kuina verstorben war, war er beinahe erleichtert gewesen, das sie selbst nicht den Stecker hatten ziehen müssen, sondern sie von selbst gegangen war. Mehr oder weniger. Law war sich 100% sicher, das seine Kollegen alles für das Mädchen getan hatten.

„Komm..“ Kid drückte nochmals seine Hand und er sah auf. Die Trauergäste hatten sich alle verabschiedet und nun waren sie alleine auf dem Friedhof. Kid hatte ihm gesagt, das die paar Leute, die da waren, Freunde der Familie oder von Kuina gewesen waren. Niemand hatte mehr wirklich Kontakt zu Zorro gehabt und dennoch nahmen sie Anteil.

Bei den drei angekommen, umarmte er Sanji und Zorro. Mihawk reichte er nur die Hand, dafür kannte er ihn zu wenig. Außerdem schätzte er den Mann eher nicht so körperlich ein.

Kid tat es ihm nach. Stumm machten sie sich nach einem letzten Blick dann auf den Weg zum Auto und fuhren zu Sanjis Arbeitsplatz. Dort hatten sie sich im Restaurant einen kleinen Raum gemietet und würden nun das Trauerkaffeetrinken abhalten. Wie der Blonde es geschafft hatte, noch den Kuchen zu backen, fragte Law sich noch immer.

Bei dem Gebäude angekommen, betraten sie es weiterhin schweigend, setzten sich und ließen es sich stumm schmecken. Law sah beim kauen auf. Keiner der anderen sah so aus als würde er demnächst das Wort ergreifen wollen. Sicherlich konnte er das verstehen, doch etwas Ablenkung würde doch gut tun oder? Doch war die Frage was war eine passende Ablenkung? Er wollte jetzt auch ungerne beginnen, nicht das er noch etwas falsches sagte und dann die Stimmung ins Unangenehme kippte. Noch mehr wie ohnehin schon.

„Danke...“

Erschrocken zuckte Law zusammen.

„Danke das ihr mitgekommen seit...“ Zorro sah die beiden fest an. „Ich weiß, Law du hast sie nicht gekannt, daher danke.... Und Kid.... Es ist schon so lange her mit ihr und...“

„Schon gut Alter...“, winkte der schnell ab. War das alles cool.

Sanji lächelte leicht. Er aß ziemlich wenig, doch das er nicht viel Hunger hatte war auf der anderen Seite auch verständlich. Kurz sah er zu Kid und verdrehte die Augen.

Gut, ok. Er nahm alles zurück. Dieser Vielfraß konnte sich nicht mal hier zurückhalten. Aber wem es schmeckte, so wurde wenigstens der Kuchen alle.

„Ich stimmte Zorro zu. Danke, das ihr mitgekommen seit. Leider sind ja nicht mehr viele von unserer Familie am Leben, die heute hätten hier sein können...“, nickte auch Mihawk dankbar.

Genauer gesagt waren es nur noch er und Zorro. Alle anderen waren verstorben. Mehr Geschwister hatte er nicht gehabt und seine Eltern waren auch schon vor Jahren verstorben. Mit dem Rest der Familie hatte er nicht wirklich Kontakt. Zorro ebenso wenig, wie er ihm gesagt hatte.

Kid Winkte ab und Law lächelte minimal.

„Ist doch selbstverständlich...“, meinte der Arzt und aß sein Stück Kuchen auf.

Der Rest des Kaffeetrinken verging ebenso still. Keiner der Fünf hatten wirklich Lust zu sprechen.
 

Eine gute Stunde später machten sie sich alle auf den Weg nach Hause.

Da Sanji und Zorro die letzte Woche schon genug damit zu tun hatten sich mit Mihawk um die Beerdigung zu kümmern, waren sie nicht mehr dazu gekommen sie zu besuchen.

Daher würden sie morgen kommen und Law wollte das ihre Wohnung perfekt aussah. Kid würde gleich darunter leiden müssen, aber das war ihm egal.

Der Rothaarige war.... ein wenig unordentlich. Ihn selbst störte das nicht, natürlich, aber Law. Er war in Sachen Ordnung beinahe ein Perfektionist und das er mit Kid so klar kam wunderte ihn schon selbst. Doch noch klappte es.

Nur jetzt musste sein Freund eben mal die Arschbacken zusammen kneifen und mit aufräumen. Er wollte weder einen spöttischen Blick von Zorro ernten, der Kid ja nicht anders kannte.

Doch einen, vielleicht angeekelten Blick von Sanji, weil er sicher anderes gewöhnt war.

Kid kam gerade die Tür rein, er war noch einiges einkaufen, da stellte Law sich vor ihn und verdonnerte ihn dazu, seine Sachen aufzuräumen. Er nahm dafür die Einkäufe und räumte diese weg.

Kid starrte ihn ganz und gar nicht begeistert an, wie erwartet. Doch machte er sich dann murrend daran. Er wollte ja nicht irgendwelchen Stress provozieren, nur wegen so was.

Nur gut das Law nicht so viele Räume hatte wo er sich ausbreiten konnte. Der Arzt hatte ein Loft. Nicht viele Räume, aber große. Ob das nun besser war? Kid brauchte beinahe eine Stunde bis Law zufrieden war und ihn zum Essen rief.

Und das alles nur wegen morgen dem Besuch. So was albernes!

„Du verlangst aber jetzt nicht von mir das ich mir die haare käme, morgen oder?“, sah Kid Law schief an und kaute auf seinem Steak.

„Haare?“ Stirnrunzelnd sah Law zurück. „Naja.. Ein wenig mehr Ordnung auf deinem Kopf würde sicherlich nicht schaden..“, meinte er ernst.

„Ehrlich jetzt? Eh, was solln das jetzt? Ich bin nun mal kein so ein Ordnungsjunkie! Ich käme mir sicher nicht die Haare! Entweder ohne oder du bist morgen alleine hier!!“

Law begann zu grinsen. „Ist ja gut. Ich habs doch gar nicht ernst gemeint.“

Das Kid sich da aber auch so schnell rein steigern musste. Schon süß, wie er nur pampig wurde, wenn es um seine Haare ging.

„Nh!! Arsch!“, brummte der Rothaarige leicht beleidigt und aß weiter. Da musste er sich von seinem Freund auch noch verarschen lassen. Ganz toll.
 

Der nächste Tag kam wie im Flug und verging auch ebenso. Sanji hatte besonders die Küche unter die Lupe genommen, doch er war begeistert. Zu Laws Zufriedenheit. Er hatte nämlich damals eine Küche vom Profi einbauen lassen. Wenn er es sich schon mal leisten konnte, wieso auch nicht?

Kid und Zorro hingen dagegen als im Wohnzimmer auf dem Sofa zusammen und tuschelten sein geraumer Zeit etwas. Law wurde mit jeder Minuten neugieriger und versprach sich innerlich Kid so lange zu quälen bis er ihm alles genaustens erzählt hatte.

Gegen 20 Uhr verabschiedeten die Beiden sich wieder. Sanji musste früh raus und auch Zorro arbeitete nun bald wieder regelmäßig. Law freute sich für die Beiden. Sie hatten ein normales Leben verdient.

„Machts gut. Schön das ihr da wart..“, lächelte Law sie an und umarmte Sanji.

„Gerne. Und danke für die Einladung. Das müssen wir bald wiederholen.“

Law nickte zustimmend und sah zu Kid und Zorro, die sich mit einem Stoß ihrer Fäuste verabschiedeten.

„Machs gut Law. Bis die Tage..“, nickte Zorro ihm dann zu. Sanji umarmte noch Kid, der ihm in den Hintern kniff und dafür auf die Hand geschlagen bekam. Kopfschüttelnd aber grinsend haken sich Sanji dann bei seinem Freund ein und sie verschwanden in die Dunkelheit der Straßen.

„Also...“, drehte sich Law zu Kid und schloss dabei die Tür.

„Also?“

„Was habt ihr beiden da so lange getuschelt?“

Kid begann sofort zu grinsen. „Ich weiß nicht, was du meinst“, behauptete er aber dann.

Law schlug ihm auf die Brust.

„Klar, weißt du das. Du bist ein unglaublich schlechter Lügner!! Sag es mir oder du schläfst auf dem Sofa.“

„Das würdest du nicht tun..“

„Klar würde ic... mh!!“

Kid drängte Law zurück an die Wand und küsste ihn fordernd.

„Ich erzähle es dir, aber nur wenn du gleich nackt und heiß unter mir liegst~“

Law erschauderte. „Das ist Erpressung“, stellte er klar.

„Und?“ Wen interessierte das schon? „Willst du es etwa nicht wissen?“

Law murrte und schlängelte sich aus Kid Armen.

„Wehe das ist es nicht wert.“

„Oh glaub mir. Das ist es.“

Lw eilte zum Schlafzimmer und zog sich aus. Abwartend wartete er auf Kid, der ihn wie ein Tiger fixierte.

„Du darfst deine beute erst nach der Erklärung verschlingen!“, hob er ermahnend eine Hand.

Kid lachte und krabbelte über ihn.

„Das wichtigste zuerst...“, grinste er, beugte sich vor und flüsterte Law es ins Ohr.

„Was!?“

Dieser riss sofort seine Augen auf und begann zu strahlen. Das klang ja wunderbar!

„Bist du dabei?“

„Aber so was von! Das lasse ich mir nicht entgehen. Oh ich will unbedingt Sanjis Gesicht sehen!!“

Kid lachte erheitert und begann dann sein Doctorchen zu verwöhnen.

„Wir haben heute was vor...!“

Mit diesem Satz kam Zorro in die Küche und ließ Sanji dann erst einmal alleine in der Wohnung zurück.

„Eh? Wie bitte?“

Die Frage an Zorro zu richten gelang ihm nicht mehr, da die Tür hinter ihm schon zu gefallen war. Was war denn jetzt los? Heute war Sonntag, ok. Da konnte man schon mal etwas vorhaben, aber so plötzlich?

„Und er hat nicht mal gefrühstückt...“, brummelte der Blonde vor sich her und räumte auf, als er fertig war.

Nachdenklich spülte er und fragte sich weiterhin, wohin Zorro verschwunden war. So seltsam verhielt er sich doch sonst nie.

Er gähnte und verschwand auf den Balkon, um eine zu Rauchen. Es war eindeutig noch zu früh, um so viel nachzudenken. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen. Die Arbeit hatte ihm kaum Ruhe gelassen und auch Zorro stieg nun langsam wieder voll ein. Herr Eisberg war so gut gewesen und hatte ihn wieder aufgenommen. Ohne murren. Er hatte genickt und Zorro auf den Rücken geklopft, das hatte Sanji schon gerührt, als sie bei ihm in der Werkstatt gewesen waren, um zu fragen, ob Zorro wieder arbeiten durfte. Auch die anderen Kollegen hatten sich gefreut ihn wieder zu sehen und waren begeistert, das er wieder mit arbeiten würde.

An diesem Tag hatten sie angestoßen. Natürlich mit alkoholfreiem Sekt. Bei Zorros Vergangenheit sollten sie sicher gehen. Auch Bier hatte er noch nicht wieder in Sanjis Anwesenheit getrunken.

Vielleicht traute er sich das noch nicht zu, doch sicher war er sich da nicht.

Während er nachdachte, rauchte er noch eine zweite Zigarette und gähnte danach erneut.

„Meine Güte.. hab ich doch nicht so gut geschlafen?“, fragte er sich und streckte sich bis seine Knochen knackten. Da Zorro nicht da war und er keine Ahnung hatte, wann der wieder kommen würde, entschloss er sich einfach noch mal hinzulegen.

So kuschelte er sich auf dem Sofa zusammen, schaltete den Fernseher an und schlief kurz darauf wieder ein.
 

„Sanji?? Hey.. wach auf??“

Der Fernseher wurde ausgeschaltet und die Decke weggezogen.

„Wieso schläfst du hier?“, setzte Zorro sich zu ihm. „Es ist fast 2 Uhr. „

„Mh...“ Verschlafen rieb er sich die Augen. Was sagte Zorro da, 2 Uhr?

„Kann nicht sein...“, murmelte er dann. Er konnte doch nicht 4 Stunden geschlafen haben.

Zorro schmunzelte.

„Doch Schlafmütze...“, strich er ihm übers Haar. „Sonst bin ich immer derjenige, der einschläft, wo es ihm gerade passt...“

Sanji drehte ihm den Rücken zu. „Du hast mich alleine gelassen...“, grummelte er vorwurfsvoll. Da war es nun mal sinnvoll gewesen zu schlafen.

„Ja.. und das tut mir leid, aber es hatte seinen Grund..“, versicherte der Grünhaarige ihm. „Kannst du jetzt aufstehen?“, fragte er möglichst sanft. Er wollte hier keinen Druck erzeugen, aber sie mussten dann jetzt doch mal los.

Sanji schnaufte. Wenn es sein musste. Er streckte sich nochmal und ließ seine Knochen knacken, dann setzte er sich auf und rieb wieder über seine Augen. Wieso war er nur so verdammt müde?

„Danke mein Engel..“, drehte Zorro dessen Gesicht zu ihm und küsste ihn leicht. „Du solltest dir etwas wärmeres anziehen. Draußen ist es windig..“, informierte er noch seine Frostbeule und stand wieder auf, um Sanji einen Tee zu machen. Den würde er im Auto trinken können. Sanji nickte leicht und ging ins Schlafzimmer. Erst dort sah er das seine Haare in alle Richtungen abstanden. So verschwand er also schnell im Bad und kam dann 10 Minuten später frisch fröhlich und mit wärmeren Klamotten wieder zu Zorro.

„Ich wär dann soweit...“, küsste er ihn auf die Wange.

„Gut..“ Zorro lächelte und drückte ihm die Thermotasse mit Tee in die Hand. „Für die Fahrt..“

„Aha?“

Sanji nahm sie an und sah Zorro fragend an, doch der gab keine weiteren Auskünfte.

Er folgte Zorro einfach zum Auto und setzte sich schweigend hinein.

Die Fahrt war kurz und endete im Parkhaus eines Einkaufshauses. Noch immer fragte Sanji sich, was sie hier um Himmels Willen wollten. Er würde niemals freiwillig mit Zorro shoppen gehen. Da konnte er auch gleich auf Blei beißen. nur gut das Sonntag war und soweit er wusste kein Verkaufsoffenersonntag.

„Zorro?“ stieg er aus und sah ihn fragend an. „Was machen wir hier?“

„Parken...“

Einleuchtende und offensichtliche Antwort.

„Ok?“

Zorro nickte, kam ums Auto rum und nahm wieder seine Hand. „Vergiss deinen Tee nicht..“, meinte er noch und ging dann los.

Sanji zuckte ein wenig ratlos mit den Schultern, nahm seinen Becher und folgte ihm wieder.

Sie verließen das Parkhaus und betraten die Stadtmitte. Sie steuerten eine Brücke an, die über einen Fluss führte und die Ratlosigkeit in Sanji wurde größer. Hinter der Brücke gab es nichts mehr? Was war hier nur los?

Doch anstatt weiter geradeaus zu gehen, ging Zorro nach der Brücke scharf nach rechts einen kleinen Trampelpfad am Fluss entlang.

Kurz darauf erkannte auch Sanji was hier los war, da sich eine kleine Hütte vor ihnen Offenbarte, in der man scheinbar fürs Schifffahren auf dem Fluss bezahlen konnte. Etwa 20 kleine Paddelboote lagen am Steg vor Anker.

Zorro ließ ihn los und verschwand wortlos in der Hütte. Stumm blieb Sanji draußen nippte an seinem Tee und drehte sich zu den Schiffen. Träumte er vielleicht noch?

Niemals wäre er auf den Gedanken gekommen, das Zorro so was wie das hier mögen würde. Jedenfalls hatte er in den letzten Jahren niemals eine Andeutung diesbezüglich gemacht. So wartete er bis sein Freund wieder kam und ihn tatsächlich zu einem der Holzboote führte.

„Wenn ich bitten dürfte...“

Zorro half ihm beim einsteigen und folgte dann. Schon ging es los und Sanji kam gerade so dazu sich richtig festzuhalten, da der Anfang so schaukelte.

„Ah! Nicht so schnell Zorro!! Sonst landen wir noch im Wasser!!“

„Jaja, keine Sorge.. Alles unter Kontrolle..“, beruhigte dieser ihn und kam mit kräftigen Zügen von der Stelle.

Sanji blieb noch eine Weile skeptisch, begann dann aber die Natur um ihn zu bewundern.

„Ich war lange nicht mehr hier auf dem Fluss...“, murmelte er.

„Ich auch.. Als Kind das letzte Mal..“, merkte Zorro an und paddelte weiter.

„Du.. soll ich dich vielleicht ablösen?“, fragte Sanji nach einiger Zeit in der er Zorro einfach nur beobachtet hatte.

„Nein. Passt schon. Gutes Training für die Arme“, erwiderte der grinsend und ließ seine Brauen wippen.

„Deine Arme sind schon trainiert genug...“ Sanji verdrehte die Augen, grinste dann aber doch.

„Wir sind gleich da.“

„Da? Wo denn?“ Sanji drehte den Kopf. Sie folgten doch nur dem Fluss. Er hatte gedacht, das sie irgendwo anders einfach wieder an Land gingen.

„Gehn wir schon wieder an Land?“, fragte er deshalb.

„Nicht so wie du denkst“, kam die nicht gerade lösende Antwort. „Da drüben..“, nickte er in eine Richtung und Sanji folgte ihm mit dem Blick.

„Oh.. ich wusste gar nicht, das es hier so kleine Inseln gibt..“, meinte er nachdenklich und fragte sich was sie da bitte wollten?

“Es sind auch nicht viele. Vielleicht eine Handvoll, aber das hier ist die größte.“

Sanji sah ihn Stirnrunzelnd an. Zorro hatte sich scheinbar Informiert. Die Frage war nur wieso!?

Vorsichtig ließ Zorro das Boot leicht auflaufen und erhob sich. Er verließ das Schiff und zog es noch etwas weiter auf die Insel, ehe er es an einem Baum festband. Sanji blieb ganz still sitzen und hielt sich fest.

„So... Da wären wir..“, trat der Grünhaarige dann zu ihm und hielt Sanji seine Hand hin, um ihm aus dem Boot zu helfen.

„Danke..“, lächelte der ihn an. Leicht verwirrt, aber auch begeistert von der Natur sah er sich um.

Sein Freund legte das Paddel weg und zog ihn weiter auf die Insel.

„Oh..“

Sanji sah überrascht auf die Decke mit dem Picknickkorb, der sich hinter Büschen zeigte und dann zu Zorro, der ihn angrinste.

„Zorro was..?“

Doch blieb ihm jedes weitere Wort im Hals stecken, als dieser runter auf ein Knie ging.

„..!“ Sprachlos klappte ihm der Mund auf und sein Herz schlug mit einem Mal mit 100 facher Geschwindigkeit.

„Sanji...“

Zorro sah ernst zu ihm auf.

„Sanji. Wir kennen uns nun schon wirklich lange und.... es... es ist einiges passiert. Auf einiges bin ich nicht stolz, aber das weißt du... auf die anderen Sachen bin ich allerdings extrem stolz. Und die haben immer mit dir zu tun. Du weißt immer, wie du mich aufmuntern musst, falls ich mal wieder genervt bin. Du liebst mich einfach so wie ich bin... und.... du weißt, wie ich sein kann... naja konnte...“ Er lächelte leicht wackelig. „Ich muss dir ehrlich sagen das ich hierfür keinen Text geplant habe und ich mir das gerade irgendwie nur aus den Fingern sauge aber.... das wichtigste... Bist du für mich.. Und ich will dich für immer bei mir haben, denn die letzten Monate haben mehr als deutlich gezeigt, das ich es nur durch dich so weit geschafft habe. Wenn du gehen würdest dann.. wäre ich verloren...“

Und das in mehrerlei Hinsicht, fügte er gedanklich hinzu. Er wollte sich nicht vorstellen wie die letzten Monate gewesen wären, wenn er nicht an Sanji hätte denken können.

„Also... Sanji... frage ich dich heute, ob du mich heiraten willst.“

Erst als Zorro wieder schwieg, begannen bei Sanji die Tränen zu fließen. Er konnte es gar nicht fassen! Als er heute morgen aufgewacht war, hatte er gedacht das es ein normaler Tag werden würde wie immer und nun DAS!?

„Sanji?“ Zorros Blick wurde unsicher. Wieso schwieg sein Engel so lange und starrte ihn weinend an. Wollte er etwa nicht?

Zaghaft nickte der Blonde dann.

„Du willst!?“, ertönte Zorros Stimme ungläubig.

Sanji lachte unter Tränen auf. „Klar will ich, Idiot!“, schlug er ihm auf die Schulter. Da erst merkte Zorro, das er etwas vergessen hatte.

„Ach Mist!“, fluchte er leise und kramte in seiner Hosentasche rum. Schnell hielt er Sanji das kleine Kästchen vor die Nase und machte es auf.

„Der ist natürlich für dich..“

Sanji seufzte hingerissen und ließ sich auf die Knie fallen.

„Oh Zorro...“, zittrig legte er seine Hände um Zorros und küsste ihn dann stürmisch.

Überrumpelt brauchte Zorro 2 Sekunden, um zu erwidern, tat es dann aber und legte einen Arm um Sanji.

Sie ließen den Kuss andauern, aber blieben sanft. Langsam zogen sie sich zurück und Zorro schob Sanji feierlich den Ring über den Finger.

„Er ist wunderschön, Zorro...“, wisperte Sanji und konnte gar nicht aufhören den Ring anzusehen.

„Für dich nur das Beste, mein Engel..“, küsste Zorro ihn auf die Schläfe.

10 Jahre später
 

Hochzeitstag zu haben und dann schon den 10... Das war irgendwie immer noch unglaublich...

Sanji strich über ihr Hochzeitsbild und erinnerte sich noch an den Tag an dem Zorro ihm den Antrag gemacht hatte. Kurz nachdem er damals ja gesagt hatte, waren sogar noch Kid und Law auf der Insel erschienen und sie hatten zu viert gefeiert. Die beiden hatten Zorro unglaublich viel geholfen, das es so reibungslos geklappt hatte. Und er war ihnen noch heute unendlich dankbar dafür.

Sie würden später noch mit den Beiden zu Kuina fahren, denn sie hatten beschlossen immer mit ihr zu Feiern. Immerhin war sie Teil der Familie, auch wenn es leider nur ihr Grab war. Mihawk würden sie dort treffen. Ihn hatten sie lange nicht gesehen. In den letzten Monaten war er viel im Ausland gewesen. Seine Firma wuchs immer weiter.

„Na...“, legten sich zwei Arme um ihn. „Was machst du da Nettes?“, legte Zorro sein Kinn auf seine Schulter.

Sanji lächelte ihn an. „Ich schaue nur Bilder an und denke an alte Zeiten.“

„Mh... War ziemlich aufregend damals...“, brummte sein Mann und er lächelte.

„Oh ja... und wir haben es gut überstanden und sind nun hier...“

Zorro nickte und drückte ihn näher an sich.

„Wir haben vorhin Post bekommen..“

„Post? Glückwünsche zur Hochzeit?“

„Nein.“

„Oh.. ok?“

Zorro drehte Sanji zu sich um und sah ihn ernst an.

„Es sind die Zustimmungspapiere...“

Sanji blinzelte verwirrt. Was denn bitte für Zustimmungspapiere?

„Du... meinst jetzt aber nicht... etwa das was ich denke was es ist oder?“, fragte er fassungslos.

„Doch.. ich glaube schon, das ich meine das es das ist was du denkst das es ist...“, stimmte Zorro schmunzelnd zu.

„Ehrlich?“

„Ja...“

„Oh mein Gott..... Zorro.....“ Sanji schüttelte den Kopf. Das war doch unglaublich. Und das an einem Tag wie heute.

„Wir... wir können Eltern werden... ich... ich kanns gar nicht glauben...“, wisperte er hin und weg.

Zorro nickte. Er war auch immer noch ganz überrascht. Immerhin hatten sie den Antrag erst vor einem halben Jahr weggeschickt. Er hatte nicht gedacht, dass das so schnell ging. Zwar waren die vom Amt schon Zeitig dagewesen, doch selbst diese hatten gesagt das es mit der Zustimmung noch länger dauern könnte. Er hatte da eigentlich eher an ein oder zwei Jahre gedacht und nicht an ein halbes Jahr. Aber er würde sich jetzt sicher nicht beschweren. Sanji war das eine Herzensangelegenheit, das war ihm klar.

„Können wir.. Wir warten ja nun auch schon lange genug..“, drehte er seinen Mann in seinen Armen um und küsste ihn sanft. Sofort hing Sanji an seinen Lippen und gab sich ihm hin. Er freute sich so unglaublich. Dann fiel sein Blick jedoch auf die Wanduhr hinter Zorro. So löste er sich sanft.

„Wie müssen los Grünkohl“, lächelte er ihn sanft an.

„Mh?“ Zorro drehte seinen Kopf und nickte. „Stimmt. 15 Minuten haben wir noch.“ Er ließ Sanji nach einem weiteren Kuss los und schnappte sich ihre vorbereiteten Sachen.

„Bereit?“

„Klar..“
 

Sie verließen das Haus und stiegen ins Auto. Am Anfang war es Zorro noch schwer gefallen zu Kuina zu gehen, das wusste er auch ohne das sein Mann das sagte. Doch mittlerweile gehörte es einfach dazu und so konnten sie Kuina auch regelmäßig über alle Neuigkeiten auf dem laufenden halten. Diesmal würden es auch Kid, Law und Mihawk erfahren. Zwar wussten Kid und Law shcon das sie das Ziel hatten ein Kind zu adoptieren, doch das es nun wirklich so schnell gehen könnte, würde eine wunderbare neue Nachricht sein. Auch für Mihawk. Immerhin würde er quasi ein neues Familienmitglied bekommen.

„Wir sind da...“

Überrascht sah Sanji auf. Die 10 Minuten fahrt waren bei all seinem Nachdenken schnell vergangen. Sie stiegen aus und machten sich auf den Weg zu Kuinas Grab. Dort sahen sie bereits Mihawk stehen und begrüßten ihn herzlich.

Kurz erkundigten sie sich nach seinem Wohlbefinden, als auch schon Kid und Law dazu stießen. Die beiden Beglückwünschten Zorro und Sanji und umarmten sie.

Voller Stolz zeigte Law dann tatsächlich seinen Verlobungsring und Zorro fiel beinah vom glauben ab.

„Wow Law!!“ Nun umarmte Sanji ihn stürmisch. „Ich freue mich wahnsinnig!!“

„Du hast es echt getan?“, schlug Zorro dem Rothaarigen respektvoll auf die Schulter. Dieser grinste nur breit und nickte. Ihm war klar gewesen, dass das niemand von ihm erwartet hatte. Doch verdammt noch mal. Er würde Law sicher nicht gehen lassen. Im Nachhinein war ihm selber klar, das er viel zu lange dafür gebraucht hatte, ihn zu fragen. Immerhin hatte er sich schon so schnell in ihn verknallt. Ha! Verknallt wie ein verdammtes Schuldmädchen.

Auch Mihawk gratulierte ihnen. Dann machten sie sich auf den Weg zu dem Gasthaus in dem sie immer aßen, wenn sie hier fertig waren.

„Wir haben eine wunderbare Neuigkeit!“, strahlte Sanji die anderen an. Sie hatten gerade ihre Bestellung aufgegeben und nippten an ihren Getränken.

„Ach ja? Was denn?“

Neugierig sah Law sie an.

„Also.. Naja.. Es ist so...“ Sanji holte Luft. „Wir können Eltern werden!“ Er strahlte dabei wie ein Honigkuchenpferd.

Kurz herrschte Stille, ehe Kid der Mund aufklappte, Mihawk aufstand um Zorro zu umarmen und Law vor Freude mit Sanji anstieß.

„Genial!! Das ist super!! Mein Gott. Ein Tag voller Freude!!“

„Ja!!“

„Das müssen wir feiern!“

„Tun wir doch eh Law..“, lachte Sanji. „Wir machen heute einfach wie immer..“

Law grinste. „Gut, wie ihr meint. Ich finde das echt super.. wisst ihr schon ob es Junge oder Mädchen werden soll?“

„Nein... Also ehrlich gesagt hab ich mir darum noch gar keine Gedanken gemacht, einfach weil ich dachte es dauert noch ein paar Jahre.. Aber naja.. Seit die Gesetzte geändert wurden... Tada...“

Die Unterhaltung blieb fröhlich. Das Essen wurde gebracht und sie ließen es sich schmecken.

Gegen Mitternacht verabschiedeten sie sich und Zorro und Sanji gingen gut gelaunt nach Hause.

„Also? Wie sieht es aus?“, zog Zorro Sanji in der Wohnung angekommen, in die Arme und sah ihn ernst an.

„Was möchtest du haben?“

„Was ich... oh Zorro.. ich bin mir noch nicht sicher....“, zuckte der Blonde mit den Schultern.

„Ich denke, ich würde gerne ein Mädchen haben...“, erklärte Zorro und Sanji sah ihn überrascht an.

„Ehrlich?“

„Ja.“

Sanji legte den Kopf schief und stellte sich vor, wie es wäre ein Mädchen zu haben. Sein Lächeln wurde immer breiter.

„Ja.... ich glaube ein Mädchen fände ich gut...“

„Perfekt... Wir haben nächste Woche Urlaub. Füllen wir dann die Papiere aus und hoffen, das wir schnell ein Ok bekommen?“

„Ja, nur zu gerne...“, flötete Sanji hingerissen.

„Oh Zorro.. Ich liebe dich so unglaublich.. Ich möchte dich niemals wieder gehen lassen..“

Dieser lachte. „Dafür ist es ohnehin zu spät. Du bist hast mich schon an der Backe.. Für immer. Denn ich lass dich auch nie wieder alleine. Versprochen...“

„Ja.“ Mehr wollte er gar nicht. Schon alleine das Zorro das sagte, versprach ihm weiterhin eine wundervolle Zukunft und das sehr bald sogar zu dritt. Es konnte gar nicht besser werden.
 

Ende


Nachwort zu diesem Kapitel:
zur Info!
Men- Kendohelm
Shinai-Kendoschwert
Bōgu- Kendorüstung Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich freue mich auf eure Meinungen =D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben,

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen^^
Habt ihr rausbekommen, wer Sanjis Vater ist? Wenn ja schreibt mir doch eine ENS, damit wir die anderen nicht spoilern. Die ersten drei Richtigen, dürfen sich auch gerne etwas Einfallen lassen, das ich dann später im Verlauf der Story mit einbringe.
Ich freue mich darauf =D

eure Maire Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben, jetzt liegt es an euch:

Gutes oder schlechtes Ende? Was wollt ihr =)
Alles ist offen und jede Stimme zählt

Ich bin mal gespannt ;-) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Seid Zorro nicht allzu böse. ;-)
Er ist doch so ein lieber Kerl Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Nun wünsche ich euch noch allen wunderschöne Weihnachten =)
Lasst euch reicht beschenken ^.^
Bis zum nächsten Mal =D

Eure Maire Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wird sich Zorros Hoffnung erfüllen oder zerplatzt sie wie eine Seifenblase?
Freut euch auf nächste Woche =D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Noch ein kleines Schlusswort:
Momentan kann ich nicht versprechen, das jeden weiteren Mittwoch ein Kapitel kommt. Ich versuche es, aber seid bitte nicht Enttäuscht sollte mal keines Kommen.
Im Moment komme ich nur wenig zum Schreiben und wenn dann möchte ich auch etwas ordentliches Niederkritzeln und nicht etwas Halbherziges...
Ich hoffe, ich versteht das =)
eure Maire <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Bitte nehmt mir mein, nicht vorhandenes Fachwissen, nicht übel X3
Ich habe es einfach mal so frei Schnauze geschrieben, wie es für mich gepasst hat ;-D
Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen, schreibt mir ruhig eure Meinung =) Komplett anzeigen

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Von:  YumeKahoko
2017-11-09T11:08:25+00:00 09.11.2017 12:08
Also das an der Beerdigung war natürlich sehr traurig. :'( Aber das Kapitel hat ja zwei Seiten :)
Wie Law Kid einfach dazu kriegt aufzuräumen und Sanji dann die Wohnung inspiziert ist schon echt witzig XD
Das Ende genauso wobei ich schon ahne um was es geht und mich diese Entwicklung doch ein bisschen an was erinnert ;P XP
Aber gut wie immer sehr sehr schön :)

LG Yume
Von:  YumeKahoko
2017-11-06T06:37:39+00:00 06.11.2017 07:37
:'( Das war schon verdammt traurig, auch wenn ich wüsste das es kommt.
Gerne hab ich dir geholfen :)
Ich finde toll wie sehr Mihawk sich nun um seinen Neffen kümmert. Aber auch Sanji ist einfach rührend. So schafft Zorro das sicher.
Wunderschön trauriges Kapitel ❤😢

LG Yume
Antwort von:  Maire
07.11.2017 17:00
Ich freue mich, dass das Kapitel so angekommen ist wie es sollte=) auch wenn es trauriger war..
Bald hast du es geschafft. Nur noch 3 kapitel XD halt tapfer durch
Danke für dein Kommi=D
Von:  One-Piecefan
2017-10-30T10:53:19+00:00 30.10.2017 11:53
Super Kapitel, kam auch erst heute dazu die ff weiterzulesen, ich freu mich auf weitere Kapitel
Antwort von:  Maire
31.10.2017 16:41
Kein Problem =) lass dir ruhig Zeit ^^ Ich freue mich auf weitere Kommis und deine Meinung zur FF.
Vielen Dank für dein Kommi und vielleicht bis bald.
Von:  YumeKahoko
2017-10-28T23:23:57+00:00 29.10.2017 01:23
Hihi der Anfang war wieder witzig aber das mit der Wohnung hat mich doch an was erinnert XP
Rührend wie Mihawk jetzt für sie da sein will. Das war sicher schwer für Zorro aber das richtige.
Wie immer schönes Kapitel :)

LG Yume
Antwort von:  Maire
29.10.2017 06:16
An was erinnert XP
Mihawk hat ja leider zu viel verpasst bei Zorro, daher bemüht er sich jetzt für ihn und auch Sanji da zu sein. Ich mag ihn =D
Ja das war es wohl, aber länger zu warten hätte auch nichts gebracht.
Hoffe dir gefallen die letzten Kapitel auch noch ^^
Hast es ja bald geschafft XP
Danke für dein Kommi <3
Von:  YumeKahoko
2017-10-17T08:42:41+00:00 17.10.2017 10:42
Schön schön. Ich kann mir vorstellen wie schwer es für Sanji sein musste, dennoch hätte es schlimmer kommen können.
Bin nur froh das da alle relativ gut raus gekommen sind :)
Süß Las am Schluss so voll nebenbei XD
Ein schönes Kapitel insgesamt.

LG Yume
Antwort von:  Maire
29.10.2017 06:09
Das hätte es wirklich.
Ja Law is doch bekannt dafür nichts rauszuposaunen. XD lieber ruhig und unvermutet
Danke dir <3
Von:  Trafalgar_D_Alina
2017-08-27T22:19:28+00:00 28.08.2017 00:19
Sehr schön, wie die Geschichte zu Ende geht :)
Und ich bin froh, dass du die FF zu Ende bringen konntest ^^
Das mit dem "Grünkohl" war echt gut eingebaut.
Konnte ich mir richtig gut vorstellen 😃
Würde mich wahnsinnig freuen, wenn du in naher Zukunft, eine neue FF anfangen würdest 😆
Abo ist drin ☺
Antwort von:  Maire
28.08.2017 18:54
Ja. Ich danke dir=)
Ich bin auch unglaublich froh, das ich sie noch zu Ende bringen konnte. Alles andere hätte ich mir nicht verzeihen können...
So bald ich wieder mehr Zeit habe, werde ich mich sicherlich wieder an etwas neues wagen =)
Auf jedenfall danke für dein Abo und für deinen Kommi =D
Bis bald <3
Von:  YumeKahoko
2017-08-18T23:08:31+00:00 19.08.2017 01:08
Ein heißes Kapitel und es passt perfekt zu Law und Kid... Auch wenn der zärtliche Kuss auch ok gewesen wäre XP
Von einer heißen Phase in die nächste. Geht alles Ruck Zuck XD
Da bin ich mal gespannt was jetzt von Mihawk kommt.
Bis bald (diesmal kein Kommentar zu Fehlerchen XP)

LG Yume
Antwort von:  Maire
19.08.2017 15:56
Ein zärtlicher Kuss wäre für mich zu wenig gewesen XD Daher nö XP
Ja sei ruhig gespannt. Langsam kommt es ja jetzt zum Höhepunkt =)
Danke für deinen Kommi <3
Antwort von:  YumeKahoko
19.08.2017 19:57
Nein ich meine nachdem Sex als er ihm einen Kuss geben wollte, es aber nicht gemacht hat. Den hätte er ruhig machen können 😙
Von:  YumeKahoko
2017-08-08T09:50:27+00:00 08.08.2017 11:50
Huhu
Ja jetzt hab ichs auch hierhin geschafft XD
Also ein sehr schönes Kapitel (auch wenn mir manches von irgendwoher bekannt vorkommt ;-P )
Wie sie allerdings zu dem Urlaub gekommen sind wäre noch nett gewesen am Anfang zu erwähnen hat mich kurz verwirrt und nicht vergessen Kid hat nur einen Arm... Oder hat der schon seine Prothese? XD
Na jedenfalls ansonsten wirklich schön die zwei. Man merkt wie wichtig Kid Law geworden ist!
Lese bald weiter!

LG Yume
Antwort von:  Maire
16.08.2017 17:29
Heute morgen dachte ich mir, warte mal. Da war doch noch was XD Es tut mir total leid. Hab das absolut verpeilt.
Ich weiß, es ist so ein bisschen als würde man in den vollen Topf geworfen werden, aber ich wusste nicht genau wie ich das schreiben sollte, daher hab ich es einfach gelassen, bevor es noch blöd wurde..
Kid hat eine ja. Aber irgendwie geht das wohl ein wenig unter XD Naja egal.
Ich hoffe, du magst die anderen Kapitel auch <3
Bis bald =3
Von:  Trafalgar_D_Alina
2017-08-05T23:47:02+00:00 06.08.2017 01:47
Heeey :D
Super Kapitel 👌☺
Ich bin froh, dass du endlich die Zeit und Lust gefunden hast, weiter an der Fanfiction zu arbeiten ^^
Freue mich schon, jetzt weiter zu lesen 😃
Antwort von:  Maire
06.08.2017 17:31
Hallöchen =D
Ich bin auch sehr froh, das kannst du mir glauben. Und ich danke dir, das du dir die Ff "nochmal antust", obwohl sie ja nicht mehr die jüngste ist ^^'
Diesmal wird sie allerdings wirklich beendet =)
deine Maire =3
Von:  MAC01
2017-07-19T15:44:55+00:00 19.07.2017 17:44
Hach... ein bisschen Alltag, ein bisschen Fluff, ein schöner, unterhaltsamer Schlagabtaus zwischen den beiden. Sehr schön zu lesen, schöne Wortwahl und liefert einen guten Einblick in ihre Beziehung. :-)
Antwort von:  Maire
20.07.2017 13:50
Genau das hab ich versucht rüber zu bringen. Ich freue mich, das es mir gelungen ist =D
Danke für dein Kommi


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