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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 47

So langsam glaubte ich, Glück wurde nur einmal an eine Seele gegeben und nicht mit jedem Leben neu verteilet.

Warum?

Dieser versammle Schneesturm hatte uns eingeholt.

Sichtweite höchstens einen halben Meter.

Hermes hatte sich an Reons Schweifende geheftet, damit sie nicht verloren ging.

Ich schätzte mal, dass Zelda noch auf ihrem Rücken saß. Ich hatte zumindest keinen Schrei gehört.

Erneut landete eine Fuhre Schnee in meinem Gesicht, den ich grummelnd wegwischte.

Dann endlich gab Reon einen Ton von sich. Wir waren endlich da.

Kaum ging er tiefer, ließ ich mich von seinem Rücken rutschen und überschlug mich im Schnee erst einmal.

Toll.

Ohne darauf ein zugehen, rannte ich die letzten Meter bis zum Stall, während ich laut nach Zelda rief.

Sie landete fast so elegant wie ich. Sobald sie sicher waren, scheuchte ich sie durch das halb offene Tor.

Immer noch draußen stehend, pfiff ich einmal laut und ausdauernd.

Schon konnte ich im Schneewirwar einen großen dunklen Schatten sehen, der ein abweisendes Kreischen von sich gab.

“Verdammt Reon! Ich habe keine Lust zu diskutieren! Beweg deinen felligen Hintern in den Stall!” Er wusste genau, dass ich ihn bei solchem Wetter ungern herumfliegen ließ.

Zu meiner Verblüffung landete er doch vor mir und kam herein.

Seufzend ließ ich mich gegen das endlich geschlossene Stalltor sinken.

Aber nur kurz, denn schon zog ich mir zum zweiten Mal an diesem Tag meine Sachen aus und warf sie über einen hohen Balken zum Trocknen. “Du solltest lieber auch aus den nassen Klamotten raus. Wir haben hier zwar eine Heilerin, aber man muss es ja nicht herauf beschwören.”

Erst auf Drängen ihrer Stute hin, willigte Zelda ein.

“Oh.”

Ich sah zur Verbindungstür zum Wohnhaus.

Maron stand da. “Ihr seid ja schon da.”

“Kannst du mal schauen, ob du ein paar Sachen für Zelda findest?”

Kaum war sie weg, scheuchte ich die beiden Flügelträger in zwei freie Boxen.

Wieder bei Reon fuhr ich ihm mehrmals durch das Fell am Kopf, um wenigstens den groben Teil des angetauten Schnees zu entfernen.

Gurrend ließ er das über sich ergehen.

“Und du wolltest draußen bleiben.” Kopfschüttelnd arbeitete ich mich immer weiter herab. Die einzige trockene Stelle, die ich fand war am Rücken.

“Du redest mit ihm.”

Ich sah kurz zu Zelda, bevor ich meine Arbeit an den Flügeln weiter führte. “Natürlich. Du etwa nicht?”

“Schon. Aber mein Vater findet es bekloppt, da Tiere ja nicht antworten können.”

Während Hermes sich an ihre Reiterin kuschelte, gab Reon einen protestierenden Schrei von sich.

Ich musste grinsen. “Wie jetzt? Das ist wohl keine Antwort?”

Und endlich lachte Zelda. “Finde ich ach. Aber Erwachsene haben oft genug Scheuklappen auf und sehen keinen halben Millimeter über ihren Tellerrand.”

Maron kam lachend zu uns. “Dann wurdest du in der falschen Familie geboren.” Sie reichte der Blonden einen Stapel Sachen. “Mein Vater trägt zwar auch gewaltige Scheuklappen, aber er hat mich meine Eigenen zusammen basteln lassen.”

“Die Tarons sehr ähnlich sind.” Hab ich je behauptet, die Klappe halten zu können?

“Beschwer ich mich?” Sie wandte sich wieder ihrer eigentlichen Gesprächspartnerin zu. “Ich bin Maron.”

“Zelda. Danke für die Klamotten.”

Kurz sah ich zu ihnen, bevor ich mein Lachen in Reons Brustfell ersticken musste.

Die hochwohlgeborene Prinzessin Zelda in einer schon ausgewaschenen Latzhose. Das Bild werde ich meinen Lebtag nicht mehr los!

“Link lach nicht, sondern zieh dir erst einmal etwas an.” Schon traf mich ein weiteres Kleiderbündel am Rücken.

Das sagte sie so leicht.

Reon schlug einmal mit den Flügeln und schon bekam ich eine kalte Dusche ab.

“Behalte deine Schneeflocken!”

Schon war er deutlich amüsiert.

Ich schüttelte mich, um das Wasser los zu werden, bevor ich mich wieder an Maron wandte. “Kannst du mir ein paar Handtücher besorgen?”

Sie verdrehte die Augen, bevor sie ein drittes Bündel Stoff hochhob. “Zieh dir erst einmal was an. Ich werde nie verstehen, was du daran findest… hey!”

Ich hatte mir einfach die Tücher aus ihrer Hand geklaut. “Du kennst Reon doch auch. Wenn ich mich an deine Reihenfolge halte, muss ich mich nachher wieder umziehen.” Zwei der größeren Tücher drückte ich Zelda in die Hand, bevor ich mich wieder meinem fliegenden Untersatz zuwandte.



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