Ära des geeinten Zeitalters von linkbravery ================================================================================ Kapitel 27 ---------- Omas Vermutung - “Sie sind doch bestimmt ein guter Esser.” - hatte sich mehr als nur bewahrheitet. Mich wunderte es nur nicht, weil ich auch schon Gerudo Männern begegnet war, die nicht (!) Ganondorf hießen. Die hatten alle vierdimensionale Mägen. Die drei Damen meines Alters hatten die Köpfe zusammen gesteckt und nahmen irgendeinen aktuellen Modetrend auseinander. Scath und ich hielten uns lieber raus. Währenddessen ließ sich Nani tatsächlich von Ann erklären, wie man einen Apfelkuchen backte. Und Oma quetschte Ganondorf über unseren Unterricht aus. Hätte ich nicht Haruma auf dem Schoß, ich würde verzweifeln.. Waren denn Scath und ich die einzigen Normalen hier? Als Ganondorf schon vollkommen entnervt seinen Kopf abstützte, hatte ich meine Antwort. Auch er war normal. Frauen… In solchen Momenten war ich froh, nie geheiratet zu haben. Das Nonstop über Dekaden hinweg ist doch nicht zu ertragen. Und dann auch noch über mehrere Leben? Gruselige Vorstellung. Da versuchte ich doch lieber einem Dreijährigen das Lesen beizubringen. Scath stupste mich leicht an und sah dann direkt zu mir. Ich konnte nur nicken. Wir wollten hier weg! Und prompt bot sich uns die Gelegenheit. Ein Geräusch ließ uns aufsehen. Da auch Ann ihr Gespräch plötzlich unterbrach, täuschten wir uns nicht. Nur Sekunden später hatten wir die komplette Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Und es war ruhiger. Jetzt hörte man nur noch den Regen, den Wind und den Donner. Bis ein Heulen zu mir drang, das eindeutig nicht vom Wind kam. Stirnrunzelnd setzte ich Haruma zu seiner Schwester, stand auf und trat zum Fenster. Ein erneutes Heulen ließ mich feststellen, falsches Fenster. Mir das Fluchen verkneifend - verdammter Wind - kniete ich mich direkt hinter Ganondorf auf die Arbeitsfläche und stierte nach draußen. Nun doch leise fluchend hüpfte ich wieder runter und rannte aus der Küche. Da ich dabei sowohl die Namen ´Lily´ als auch ´Jay´ verwendete, hörte ich Scath sofort hinterher hetzen. An der Haustür riss ich diese auf und pfiff einmal laut. Sofort kamen die Beiden angerannt und ich ließ sie herein. “Wagt es ja nicht, euch hier zu schütteln!” Auch wenn sie gerade wie begossene Pudel aussahen, so hörten sie auf mich. Zumindest bis Scath mit ein paar Handtüchern ankam. Er übernahm Jay, während ich Lily trocken rubbelte. Im Endeffekt nahmen wir die Zwei hoch. Erstens um auch ihre Pfoten zu trocknen. Zweitens mochte Oma keine Kratzer im Parkett. So mit zwei Wölfen beladen gingen wir zurück ins Wohnzimmer. “Sagt mal, spinnt ihr Beide? Euch bei dem Wetter raus zu trauen, ihr habt wohl einmal zu oft nen Huf abbekommen!” Fast alle sahen mich fragend an, als ich meckernd den Raum betrat. Bis Mal losprustete. Sie wusste genau, wen wir hier rumschleppten. “Wau Wau!” “Nein Haruma.” Ich setzte Lily auf den Teppich, bevor ich das Handtuch zusammenknüllte. “Sitz.” Scath hatte da mit Jay mehr Probleme, der wollte einfach nicht hören. Ich griff ihn am Nacken und hob ihn auf Augenhöhe. “Jay?” “Wiff.” “Nix ´wiff´. Bleib bei Lily, ansonsten setzt ich dich wieder in den Regen.” Damit setzte ich diesen widerspenstigen Welpen zu seiner Mutter. Aber erst als sich die nicht mehr ganz schneeweiße Wölfin um ihren Welpen zusammenrollte, wurde dieser ruhiger. “Mal? Pass bloß auf Haruma auf. Ich trau Lily zu, sie vertilgt ihn zum Abendbrot.” Und ja, das meinte ich ernst. Gerade als ich die Handtücher wegbringen wollte, hörte ich ein leises Klatschen ala Handfläche auf Stirn. Es kam von Miri. “Depp ich. Wölfe!” “Ja, was glaubst du denn? Chihuahuas?” Kopfschüttelnd brachte ich endlich die dreckigen Tücher weg. Durch die offene Tür konnte ich Zelda quietschen hören. “Ihr haltet euch Wölfe als Haustiere?” “Wir halten sie nicht und es sind auch keine Haustiere. Es sind Wildtiere wie der Rest des Rudels auch.” Neben Scaths Erklärung hörte ich Lily leise knurren, aufgrund der Bezeichnung ´Haustier´. Sie verstanden Alle die menschliche Sprache. Nun, zumindest das Wichtigste. “Aber wie…” Zelda fehlten doch tatsächlich die Worte. “Link und ich sind praktisch im Wald hinten aufgewachsen. Die wenigsten Tiere dort haben Angst vor uns.” Ich hörte Scath seufzen. “Die Wölfe haben uns eben von klein auf in ihren Reihen akzeptiert. Lily hier ist sogar mit uns aufgewachsen.” Ich übernahm och im Türrahmen. “Und bevor es jetzt heißt ´Eingriff in die Natur´, sie ziehen keinerlei Vorteil daraus. Wir entflohen sie nur regelmäßig.” “Ach, und das ist kein Eingriff?” Zelda war alles andere als leicht zu überzeugen. “Nö. Das ist nur, weil Oma die Nase voll hatte, uns die Flöhe abzusammeln.” Zum Schock der Mädchen zuckte Scath mit den Schultern. Ne Info am Rande: So ein Floh-Bad ist wirklich nicht angenehm. Erst recht nicht, wenn man da jede Woche reingeschmissen wurde. So lange es nicht gerade Schattenflöhe waren, konnte man das Jucken durchaus aushalten… Ähm, ja. Themawechsel? “Nani?” Danke Ganondorf, was auch immer du gerade willst. “Willst du jetzt noch hier bleiben, oder kommst du gleich mit nach Hause?” Schon klinkte sich Oma wieder ein. “Ach lassen Sie das Mädchen doch hier. Ich bin mir sicher, Nani und Ann haben sich viel zu erzählen.” Tatsächlich sah er fragend zu seiner Nichte und nickte schließlich. “Ich hol dich dann morgen gegen sechzehn Uhr ab.” Hatte er dann bedacht, dass Oma ihn dann zu einem Kaffee zwingen würde? Und ihrem Gesichtsausdruck nach überlegte sie schon, wen sie zum Kuchen backen mit einspannen konnte. Zum Glück war ich nur zum Kleinschneiden von Obst und Gemüse zu gebrauchen… Immerhin reichten meine Kochkünste, um nicht zu verhungern und war damit Scath einen Tick über. Nani war zu meiner vollsten Belustigung ihrem Onkel um den Hals gefallen und nuschelte immer wieder “Danke danke danke.” Seufzend ergab er sich seinem Schicksal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)