The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 31: Filler: Eine harte Entscheidung ------------------------------------------- Weißes Haar flatterte im Wind, gelbe Augen huschten über die unruhige See, schlanke Arme umarmten das Baby, das gerade eingeschlafen war. Stille herrschte auf der Fairytail, niemand sagte ein Wort. Nur die weiße Hexe hatte ein sanftes Liedchen gesungen, das soeben sein Ende gefunden hatte, da das kleine Mädchen im Arm eingeschlafen war. Es war so leise, man konnte beinahe hören, wie der Schnee an Deck fiel. Es schneite bereits den ganzen Tag, was im Dezember nun keine Besonderheit war. Das raue Temperament der weißen Hexe schien wie verflogen sobald sie das Kind in ihren Armen hielt, dass ihr ein Marinesoldat geschenkt hatte. Trotz diesem Wissen im Hintergrund, liebte sie dieses Baby über alles auf der Welt und genau deswegen wusste sie genau, was sie tun musste. Es war die richtige Entscheidung das kleine Mädchen zu ihrem Vater zu geben. In den Augen der Mutter, war dies die einzige vernünftige Lösung und damit hatte sie vollkommen recht. Der weißen Hexe wurde eigentlich nicht viel Vernunft zugesprochen, aber in diesem Fall lag sie ganz richtig. Auch ihre Schwester war dieser Meinung, weshalb sie sie auch begleiteten würde und nicht wie die anderen am Schiff warten würde. „Schneeweißchen?“, brach die Stimme der jüngeren Schwester an die Ohren der weißen Hexe, welche sich seufzend zu dieser umdrehte. Es war also so weit. „Lass uns gehen“, sagte die weiße Hexe und stolzierte mit ihrem Kind zur Planke, von der sie mit ihrer Schwester auf die Insel gelangen wollte. Die Crewmitglieder machten sich einstweilen bereit, die Fairytail so gut wie möglich verstecken zu können, indem sie bereits das Segel eingefahren hatten. Das Schiff hatte sich der Insel unbemerkt genähert, da es zum Glück eine Art Geheimseeweg gab, den die Fairy Piraten bei ihren Untersuchungen entdeckt hatten. Dieser Tag war sein langem geplant, daher waren die Piraten auch so gut vorbereitet. Schneeweißchen und Rosenrot betraten die Insel und die Crew versteckte sich an einer ausgemachten Stelle. „Hast du den Brief dabei?“, fragte Rosenrot und die weiße Hexe nickte. Rosenrot hatte einen Korb mit dabei, wo sie das Baby hineinlegen würden, wenn sie ihre Mission erfüllt hatten. „Willst du ihn mir noch einmal vorlesen?“, fragte die kleine Schwester und die weiße Hexe nickte abermals. Allerdings zog sie den Brief nicht hervor, sie würde ihn auswendig aufsagen, immerhin hatte sie lange darüber nachgedacht und ihn immer wieder gelesen um sich ihrer Sache bewusst zu werden und zu realisieren, dass ihr kleines Mädchen nun nicht mehr bei ihr sein würde. „Lieber Anaguma…“, begann sie. Es gefiel ihr eigentlich nicht „lieber“ geschrieben zu haben, aber in diesem Fall blieb ihr eigentlich nichts anderes übrig. „Ich muss dir mitteilen, dass du Vater geworden bist, ich hoffe, du kannst dich an Whiskypeak erinnern. Es steht außer Frage, dass jemand anders der Vater ist. Ich hoffe, du verstehst, dass ich einem kleinen Mädchen nicht das Leben als Piratin anlernen möchte, viel lieber soll sie bei dir und der Marine gut aufgehoben sein, auch wenn ich nicht viel von euren Verein halte“, sprach sie weiter und musste grinsen. Natürlich mochte sie die Marine nicht, sie war Piratin. Schneeweißchen und Rosenrot gingen weiter ihren Weg zu Quartier der Marine, indem Anaguma zurzeit arbeitete. Durch Nachforschungen wussten sie auch, dass er zu dieser Zeit meistens im Büro seinen Papierkram erledigte. „Bitte sei ihr ein guter Vater und rede ihr nie ihre Mutter schlecht“, sagte die weiße Hexe und musste seufzen. Sie hatte Angst, dass Anaguma ihr Baby so aufziehen würde, dass dieses einen Hass auf sie, die Mutter, hatte. Auch wenn sie nicht für die Kleine da sein wollte, wollte sie auch nicht als Buhmann dargestellt werden. „Gib ihr einen Namen, der zu ihr passt, mir fehlt der Nerv. Sie ist übrigens am 17ten Oktober geboren. Frohe Weihnachten. In ewiger Dankbarkeit…Schneeweißchen“, sprach sie den Text ihren Briefes zu Ende. Sie hätte natürlich den Nerv gehabt, dem Kind einen Namen zu geben, allerdings würde es so einfach sein, wenn das Baby keinen Namen hatte. So war es doch auch bei Tieren, sobald es einen Namen hatte, schloss man es ins Herz und wollte es nicht mehr hergeben. Die weiße Hexe hatte ihr Baby natürlich ins Herz geschlossen, aber sie musste es weggeben und das würde ihr noch schwerer fallen, wenn das Kleine einen Namen hätte. „Das ist gut, er wird gut zu ihr sein“, sagte Rosenrot und lächelte ihrer Schwester zu. Sie kannte ihre Schwester gut und wusste, dass das hier nicht so einfach an ihrer vorbeiging. Auch wenn sie diese nie in einer ähnlichen Situation erlebt hatte. Manche Dinge spürte man als Schwester nun einmal und die Bindung zwischen den Beiden war unheimlich groß und intensiv. Schneeweißchen nickte. Sie war sich auch sicher, dass Anaguma ein guter Vater sein würde, auch wenn sie ihn nur flüchtig kannte. Wenn er ihr nicht zumindest sympatisch gewesen wäre, hätte sie sich nie auf ihn eingelassen und es kam ja nun einmal anders. Sie hatte sich auf ihn eingelassen und brauchte ihm nun sein 3 Monate altes Baby. Am Marinegebäude angekommen, schlichen sich die Schwestern bei einem bereits präparierten Eingang in das Quartier und gingen dann zielstrebig den Weg zu Anagumas Büro. Nun konnten sie nicht mehr zurück. Schneeweißchen drückte das Baby fest an sich. Gleich würde sie es für immer weggeben. Es schmerzte, aber sie wusste, dass es sein musste. Ihr Baby würde ein gutes Leben haben und sicherlich glücklicher werden, als auf der Fairytail, wo sie im jüngsten Alter mit Gewalt in Kontakt kommen würde. Die Beiden blieben stehen. Der Blick der weißen Hexe lies wissen, dass sie angekommen waren. Rosenrot stellte den Korb vor die Tür und breitete eine Decke darin aus, dass das Baby es auch weich haben würde. Schneeweißchen atmete noch einmal tief ein. „Lebe wohl mein wunderschöner Schatz“, sagte sie leise und küsste die Stirn des kleinen Mädchen, das immer noch schlief. Die Kleine wusste wohl, dass ihr hier nur Gutes getan wurde und schlief brav. Schneeweißchen kniete sich nieder und bettete ihr Baby in das Körbchen. Danach stand sie schnell wieder auf, sah ihre Schwester an, welche ihr zunickte. „Frohe Weihnachten“, sagte sie zu ihrem Baby, dann klopfte sie dreimal laut an die Tür und lief mit Rosenrot den Gang zurück, wo sie hergekommen waren. Das Klopfen weckte das kleine Mädchen auf und wie es nicht anders kommen konnte, begann dieses zu schreien und versetzte der davonlaufenden Mutter einen tiefen Stich ins Herz, worauf diese stehen blieb. „Schneeweißchen“, flüsterte Rosenrot und zog ihre Schwester einfach nur schnell in einen anderen Gang, dass sie von Anaguma nicht gesehen wurden. Der weißen erbarmungslosen Hexe liefen die Tränen über die Wangen. „Was bin ich nur für eine Mutter?“, flüsterte sie leise und von sich selbst enttäuscht. Anaguma hatte bereits die Tür aufgemacht und das Baby entdeckt. „Du bist eine gute Mutter, sie hat es hier besser als bei uns“, flüsterte Rosenrot und deutete mit ihrem Kopf in den Gang, aus dem sie gerade geflüchtet waren. Schneeweißchen wagte einen Blick auf den Gang und sah wie Anaguma das kleine Mädchen gerade aus dem Korb nahm und liebevoll in seine Arme nahm. Bei dem Anblick wurde ihr bereits wohler. Das Kindchen beruhigte sich auch sofort, was Schneeweißchen abermals half. „Frohe Weihnachten“, flüsterte sie noch einmal und machte sich dann mit ihrer Schwester wieder auf den Weg zur Fairytail um ein Leben ohne Baby weiter zu leben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)