The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 25: Die neue Crew ------------------------- „Ich muss sofort zu Käpt’n Smoker!“, waren bereits die Begrüßungsworte, die Kori an den Tag legte, als sie bei der Basis auf Loguetown einmarschierte. Ihr gegenüber stand ein vollkommen verschreckter Oberleutnant, der nach einer kurzen Pause des Zitterns eine unbefriedigende Antwort geben musste. „Der ist nicht da, er ist auf die Grandline gefahren um einem Piraten nachzujagen.“ Stille trat ein. Kori war beinahe am explodieren. „Und Aki?“, fragte sie ungeduldig und tippte nervös mit ihren Füßen herum. Obwohl Kori viel kleiner war als er, hatte der junge Bursche unheimlichen Respekt vor ihr und lies sich viel zu schnell einschüchtern. „Leutnant Aki hat er mitgenommen und Leutnant Tashigi auch“, sagte er rasch. Beinahe wollte er sich ducken, weil er mit Schlägen gerechnet hatte. Diese wollte Kori auch am liebsten austeilen, doch ein sanfter Handdrück an ihrer Schulter von Lakritz lies sie diese Entscheidung zurück nehmen. „Wer hat hier denn das Sagen, wenn Käpt’n Smoker nicht hier ist?“, fragte die alte Frau mit rauer aber ruhige Stimme. Tatsächlich wurde der Oberleutnant etwas lockerer und deutete den Gang entlang. Vor Kori hatte er weiterhin Angst. „Dort vorne ist Käpt’n Reeyna, sie ist zur Überbrückung hier, bis jemand anderes kommt“, stotterte der Bursche zusammen und auf Koris Gesicht machte sich ein kleines Lächeln breit. So schnell, wie sie auf 180 war, so schnell kühlte sie wieder herunter. „Danke“, sagte sie ruhig, mit einem Hauch Garstigkeit und schritt schnellstmöglich zum Büro ihrer ehemaligen Vorgesetzten. Die Wiedersehensfreude auf Reeynas Seite war groß, doch Kori wollte schnell zum Punkt kommen. Sie erklärte ihr, dass sie eiligst eine gute Crew brauchte, mit der sie die Grandline besegeln konnte und dem roten Teufel schnellstmöglich das Handwerk legen konnte. Reeynas Warnungen wollte Kori alle nicht hören, aber Reeyna wusste ja bestens über das sture Mädchen Bescheid. „Ich habe hier schon brauchbare Kandidaten, aber was du dir da vornimmst ist kein leichtes Unterfahren Kori.“ Reeyna war etwas besorgt, natürlich, denn Kori gehörte bis vor nicht all zu langer Zeit zu ihrer eigenen Crew. Sie sah dem Mädchen an wie sicher sie sich bei der Sache war und selbst, wenn Kori nicht gerade auf die Jagd einer bestimmten Piratin ging, dann brauchte sie sowieso eine Crew und Reeyna hatte bereits eine Idee. „Weißt du was, geht schon einmal Abendessen und nach dem Essen treffen wir uns auf dem Trainingsplatz, da bringe ich dann ein paar Soldaten mit, die dich unterstützen könnten“, schlug die Braunhaarige vor und Kori nickt sofort begeistert. „Danke Käpt’n Reeyna“, sagte Kori erfreut und wandte sich mit einem motivierten Sprung um. Wo es hier das Abendessen gab, wusste sie natürlich und huschte sie nach einer kurzen übermütigen Umarmung hinaus zu ihren vorerst zweiköpfigen Crew. „Leute, wir gehen essen“, rief sie ihnen zu und winkte die beiden herbei. Auf Junes Gesicht legte sich ein breites Grinsen. Das Essen, das Kori ihnen wegen mangelnder Alternative die letzten Tage vorgesetzt hatte, war grauenhaft und nichts ging gegen frisch von einem Koch gekochte Gerichte. Lakritz setzte sich gleich in Bewegung und summte eine fröhliche Melodie während June freudig neben ihr her tänzelte. Die Kantine in Loguetown war nichts besonderes, sie war nicht besonders groß, aber jeder Soldat fand hier zu den Hauptessenzeiten platz. June lies sich einen deftigen Eintopf geben, während sich Kori und Lakritz Ramennudeln mit Gemüse genehmigten. „Und? Weißt du schon, wen wir bekommen Käpt’n“, fragte June neugierig just in dem Moment, als sie alle drei Platz genommen hatten. Die Angesprochene schüttelte den Kopf. „Käpt’n sagte, sie trifft uns nach dem Essen am Sportplatz mit ihrer Auswahl“, sagte Kori und schlürfte ihre Nudeln. Selbst die Ramennudeln hatte sie an Board ruiniert und kaum essbar gemacht. Diese hier waren um Welten besser. „Hoffentlich kann einer von denen kochen“, murmelte Kori in der Hoffnung, selbst nicht mehr kochen zu müssen. Das lag ihr einfach nicht. June nickte schnell. „Oder lasse mir hier ein paar Tipps geben und koche für uns“, schlug June vor, doch die Handwerkerin in der Koche hantieren zu lassen, empfand Kori für keine gute Idee. „Man wird doch wohl noch einen Koch auftreiben können“, sagte Lakritz ruhig und zog die letzten Nudeln durch ihre Lippen. Diese beiden simplen Gerichte stellten sich als Highlight der neu begonnenen Reise heraus, denn June genoss ihren Eintopf in vollen Zügen. Nach dem Essen machten sich die drei schnell auf den Weg zum Trainingsplatz und wenige Augenblicke später traf auch schon Reenya mit sechs Matrosen auf die kleine Gruppe. „Das hier sind meine fünf besten Soldaten“, sagte Reeyna und deutete auf fünf ihrer Begleiter. „Und Eddie, den brauchst du für die Küche“, stellte Reeyna den ausgesprochen hübschen jungen Mann vor. Er hatte kurzes hellbraunes Haar, welches ungezähmt seinen Kopf bedeckte, genauso wie sein Bart die untere Hälfte seines Gesichtes. Außerdem hatte er viele bunte Tätowierungen, die Kori erst etwas abschreckten, genauso wie sein Ohrschmuck. Ein schwarzes Plug zierte je das linke und das rechte Ohrläppchen, doch sein Lächeln lies ihn unheimlich freundlich und nett wirken. Seine schönen Augen verführten die beiden anderen Damen in Koris aktueller Besatzung bereits zu träumen. So einen schönen Mann – musste sich Kori eingestehen – hatte sie noch nie gesehen. „Ahoi Käpt’n“, Eddie salutierte und Kori nickte ihm zu. Er machte ja doch einen sehr anständigen Eindruck, er sah einfach nur wild aus. „Und das hier sind „Mushroom, Sapphire, Jad, Bing und Bong. Auch wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten, sie werden dir eine gebührende Crew bilden“, stellte Reeyna die fünf anderen vor. „Mushroom beherrscht ein äußerst starkes Haki, genauso wie Teile der Formel 6. Die zwei hier, sind Sapphire und Jade, auch wenn sie einander nicht besonders mögen“, dabei zwinkerte sie den beiden Burschen zu und sprach weiter: „ergänzen sie sich im Kampf perfekt, so ein Team hast du noch nie gesehen. Und die zwei hier, Bing und Bong sehen nicht nach viel aus – Sorry Jungs – sie sind verdammt stark und beherrschen den Schwertkampf ausgezeichnet, außerdem kommen sie auf Ideen, die kein anderer hat, das kann gut oder schlecht sein“, beschrieb Reeyna die Crew fertig und kicherte beim letzten Satz. Die beiden Chaoten grinsen einander an und hatten die knappe Beleidigung gekonnt überhört. Besser man sah unscheinbar aus und hats drauf, als man sieht stark aus und kann nichts. Jeder einzelne salutierte vor Kori und wurde von dieser mit einem Nicken vom Salut befreit. Zu allererst fiel ihr auch, dass zwei Jungs sich sehr ähnlich sahen. Das waren Sapphire und Jade, die beiden hatten stechend gelbe Augen und das petrolfarbene Haar konnte eine Verwandtschaft kaum ausschließen. Allerdings war Sapphire sehr muskulös und Jade eher schlank gebaut, seine Stärke lag bestimmt in der Strategie. „Wir sind nicht verwandt“, sagten die beiden unverkennbaren Zwillinge gleichzeitig, sofort auf Koris grübelnden Blick, worauf sie sich gegenseitig einen finsteren Blick schenkten. Ein sanftes „OK“ war ihre Antwort und naiv wie sie war, glaubte sie den beiden. Bing war ein großer schlanker Mann, der mit seinen wuscheligen braunen Haaren und seinem ebenso braunem Bart sehr ungepflegt aussah, dennoch konnte die Kapitänin ein gewisses Funkeln in seinen Augen sehen, genauso wie bei dem dicklichen Bong, dem neben dem Funkeln in den Augen auch eine Spur Volldepp ins Gesicht geschrieben stand. „Die zwei kannst du nicht trennen“, sagte Reeyna, da sie schon bemerkte, dass Kori an Bong zweifelte und so zuckte sie mit den Schultern. „Kein Problem, ich nehme sie alle“, sagte sie selbstsicher. Auch die schlanke bildschöne Mushroom wollte sie mitnehmen. Ihre Haare fielen ihr in sanften Wellen über die Schultern und ihre dunkle Hautfarbe machte sie mit denn hellen rosanen Haaren nur noch hübscher – woher kamen diese ganzen hübschen Leute und was machten sie bei der Marine? Doch Kori hinterfragte das nicht offen, sie vertraute Reeyna und deswegen wollte sie auch alle sechs mitnehmen. Am liebsten wäre die frischgebackene Kapitänin auf der Stelle weitergesegelt, doch der Abend brach ein und ihre neue Crew musste packen, sich am Schiff einrichten und Reeyna wollte Kori zumindest noch ein wenig ausfragen über ihre ersten selbstständigen Tage. „June ist wirklich sehr geschickt“, sagte Kori stolz als sie mit einem Gläschen scharfem Whisky im Büro der Befehlshaberin von Loguetown saß. Diese grinste zufrieden. Reeynas Büro war recht karg eingerichtet. Es gab einen großen Holztisch an dem einige Akten lagen und in einer Ecke ein kleines Glastischchen um welches sich die beiden Damen gesetzt hatten. Der Blick aus dem Fenster fiel direkt aufs Meer und war schon Dekoration genug. Die Wände waren in schlichtem Weiß gestrichen und die Tür war blau, klassisch Marineblau. „Und Lakritz ist… nun ja… hmm“, Kori überlegte kurz. „Sie ist einfach da, wenn ich sie brauche“, murmelte sie ehrlich und fragte sich, wo sie wohl wäre, wenn Lakritz nicht gewesen wäre. Vermutlich hätte sie allein mit June die Segel auf die Grandline gesetzt und hätte jeden Menschen, der ihr über den Weg lief, nach Taiya und deren Aufenthaltsort gefragt. Diese Vermutung gab sie auch Reeyna gegenüber kund. „Zum Glück war die Frau auf deinem Schiff, aber ich bin mir sicher, du wirst dich gut schlagen, sieh die Sache mit deinem Freund nur nicht zu engstirnig“, mahnte sie Kori mit sanfter Stimme, doch diese verstand nicht recht. Ihr Gesichtsausdruck verriet das leider auch. „Weißt du, die Menschen haben die eigenartigsten Angewohnheiten, sie haben unterschiedliche Einstellungen und auch wenn es einen gemeinsamen Nenner gibt, so kann das Ergebnis manchmal ganz anders sein“, Reeyna seufzte kurz. „Käpt’n Reeyna… Sie sprechen so, als würden Sie so eine Situation kennen“, nun konnte Kori nicht mehr anders. Sie war neugierig und die Idee, dass Vince Pirat sein wollte, aus eigenem Willen heraus wollte ihr erst gar nicht in den Sinn kommen. Reeyna sah den neugierigen Blick und wusste, die Weißhaarige würde nicht locker lassen. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass sie einmal darüber sprechen sollte. „Ich habe eine Schwester, Kori, also eine Adoptivschwester, sie ist zwei Jahre älter als ich und sollte somit auch die Vernünftigere sein. Wir sind beides Waisenkinder gewesen und wurden von einem ganz unscheinbar wirkenden Mann aufgezogen, er hat uns aufgenommen, als wir niemanden mehr hatten, aber er hatte eine nicht besonders ehrenvolle Arbeit. Er war Auftragsmörder“, Reenya setzte kurz ab. Erzählte dann aber weiter. Die beiden Mädchen könnten sich an die Zeit, als ihre Eltern noch lebten, kaum erinnern, geschweige an den Tag als ihr Adovtivvater sie aufgenommen hatte. Für sie war es einfach immer schon so, dass sie mit einem Auftragsmörder lebten. Reeyna mochte diese Berufung nicht, denn der Mann tötete nach Auftrag, er war kein Kopfgeldjäger, die Menschen traten an ihn heran, bezahlten ihn und gaben ihm Aufträge und er führte sie durch, egal welcher Mensch dahinter stand, das konnte Piraten sein, Marinesoldaten oder ganz normale Zivilisten, sogar Adelige hatte er auf dem Gewissen. „Meiner Schwester gefiel diese Art zu Leben und zu Denken. Sie musste sich selbst keine Gedanken machen, ob es richtig oder falsch war, die machte einfach wie man ihr sagte und trat in seine Fußstapfen. Als er gestorben ist, bin ich im Handumdrehen zur Marine gegangen. Ich fand den Ansatz gut, die Welt von Bösewichten zu befreien, doch als Auftragsmörder hast du auch manchmal die Guten auf dem Gewissen und damit wollte ich nie leben.“ Kori war entsetzt. Sie konnte nicht glauben, dass Reeynas Ziehvater Menschen tötete, ohne zu wissen warum, nur mit einem Auftrag und etwas Geld. „Meine Schwester, Wednesday heißt sie, ist hoch angesehen. Kaum einer weiß, wie sie aussieht, dennoch bekommt sie viele Aufträge und ist sowohl bei den Piraten bekannt als auch bei der Marine. Sie spielt ein gefährliches Spiel, denn sie steht auf keiner Seite und ist dennoch mitten drinnen, aber… warum ich diese Geschichte ausgeholt habe ist, selbst wenn man gemeinsam aufwächst, dasselbe isst und sogar den selben Vater hat, können Geschwister oder Freunde voneinander abdriften. Dein Freund ist vielleicht freiwillig Pirat“, sagte Reeyna schlussendlich und kassierte sofort eine Predigt von Kori. „Was fällt Ihnen ein, so über ihn zu reden… nur weil Ihre Schwester verrückt ist?“, Kori war außer sich. Vince wurde entführt, der alte Mann hatte es ihr doch so erzählt. Sie hat ihn mitgenommen, sagte er. „Tut mir Leid Kori, ich habe mir zu viel herausgenommen, ich möchte nur nicht, dass du enttäuscht wirst“, sagte Reeyna und stand bei den Worten auf und ging zu ihrem Schreibtisch um eine Akte herauszuholen. „Einer unserer Informanten sagte, Taiya wäre am Weg nach Alabasta“, waren die Worte die Koris Augen weiten ließen. Der Mund klappte ihr auf. „Hätten Sie mir das nicht etwas eher sagen können? Ich wäre längst auf dem Weg nach Alabasta“, sprudelte es nur so aus Kori heraus. „Weil du dich ausruhen musst. Nach Alabasta ist es nicht weit und wenn sie wirklich dort ist, solltet ihr alle bereit sein. Lerne jetzt mal deine Crew kennen, schlaf dich hier aus und morgen könnt ihr die Segel setzen“, war Reeynas Vorschlag. Dieser wollte Kori nicht ganz gefallen, denn sie wollte schnell los, wollte Vince schnell aus den Fängen der verrückten Frau befreien und danach am besten alle Piraten gefangen nehmen. „Danke“, sagte Kori und stand auf. Das leere Glas lies sie auf dem Tischchen stehen und verlies ein wenig eingeschnappt das Büro ihrer ehemaligen Chefin. Reeyna wusste genau, wie Kori sich fühlte, doch wie konnte sie der sturen Kapitänin jetzt noch helfen? Das musste sie selbst erfahren und daran lernen. Koris Schritte führten sie in den Aufenthaltsraum. Außer ein paar Leseratten fand sie hier ausschließlich ihre neue Crew vor, die ihrer neuen Kapitänin erwartungsvoll entgegensahen. Das zauberte ihr ein sanftes Lächeln ins Gesicht. „Wir brechen morgen nach dem Frühstück auf“, ihr Blick wanderte zu Lakritz. „Wir setzen den Kurs nach Alabasta um dort eine Piratin zu fangen, die mir ein besonderer Dorn im Auge ist, sie hat jemanden entführt, der mir sehr am Herzen liegt und wir werden ihn befreien und die gesamte Mannschaft in Impel Down einliefern.“ Koris knappe Ansage war ernst und streng formuliert. Es gab keine Möglichkeit Einwände zu verlautbaren. „Natürlich Ma’am“, waren Sapphirs erste Worte an seine Vorgesetzte und alle anderen stimmten mit einem „Ey Ey“ und einem Salut mit ein. Die Kapitänin sah von einem Mitglied ihrer Mannschaft zum anderen. Sie hatte eine prächtige bunt gemischte und ausgeklügelte Truppe unter sich und bald sollte sich herausstellen, dass sie sich auf jeden einzelnen ohne Bedenken verlassen konnte. Nachdem das Ziel geklärt war, die Nacht bereits eingebrochen und alle in ihren Betten lagen und schliefen, lag Kori war. sie starrte an die weiße Decke in ihren Zimmer und grübelte über die Worte von Reeyna nach. Sie dachte an Wednesday und fragte sich, wie jemand so skrupellos sein konnte. In Koris Augen sollte sie lieber Kopfgeldjägerin sein und alle Piraten einfangen und ausliefern. ‚Endlich hört alles auf mich‘, dachte sich Kori sie nach einiger Zeit und wurde plötzlich unheimlich stolz. Sie überlegte, wen sie denn nun alles hatte. Da war als erstes June, sie hatte Kori bereits seit Water Seven rekrutiert, die aufgeweckte Handwerkerin stellte sich auch im Kampf nicht gerade schlecht an, genauso – wenn auch unabsichtlich – die alte Lakritz, die im Krähennest gefunden wurde und auch dort blieb. Sie zeigte sich nicht besonders oft an Deck, besaß aber ein unheimliches Haki, mit dem sie die Crew tatkräftig unterstützten sollte. Sie kam zum Essen und unterstützte Kori mütterlich mit ihren Tipps in Sachen Führungsstil, über ihren Rang wusste sie aber bis zum aktuellen Tage nichts. Seit sie auf Loguetown angekommen waren, fanden sich noch sechs neue Mitglieder auf Koris Prachtschiff. Darunter befanden sich die Zwillinge, die Kori nicht als solche kennen lernte. Für sie waren die beiden einfach nur zur selben Zeit am selben Ort und hatten dieselbe Haarfarbe. Sapphire und Jade hießen die beiden Sapphire war der jüngere und ein hitziger abgebrühter Kerl, der sich nichts vormachen lies. Mit dem Kopf durch die Wand; war sein Motto. Der muskulöse große Bursche denkt und handelt mit dem Herzen. Jade wiederum war ein ruhiger und strategischer Soldat, wenn er seinen „jüngeren“ Bruder nicht gerade zurechtwies. Dein Verstand ist deine stärkste Waffe; lautete sein Motto. Der schlanke große Matrose hörte ausschließlich auf seinen Kopf Ein weiterer Part, der Kori nicht ahnen lies, dass die beiden enggradig miteinander verwandt waren, war die Tatsache, dass die beiden Brüder sich nicht ausstehen konnten, das merkte sie sofort, und ihre eigentlich sehr offensichtliche Verwandtschaft verleugneten. Naiv wie Kori war, glaubte sie den ersten Worten von Sapphire, die eine flüchtige Bekanntschaft mit Jade beschrieben. Im Kampf allerdings schienen die beiden wie aufeinander abgestimmt, so Reeynas Worte. Besser verstanden sich Bing und Bong, die ein absolutes Dreamteam darstellten. Der schlanke dunkelhaarige Bing, der neben einem Bart eine Seemannsmütze tief ins Gesicht gezogen trug, machte keinen besonders motivierten Eindruck, doch der Schein trübte, denn der Mann war für jeden Spaß zu haben und lies sich mit Bong, dem blonden festeren Strahlefroh auf jeden Blödsinn ein. Bongs Motto lautete: „Warum nicht?“ Nicht selten würde man die beiden aus den Tauen befreien, vom Segel pflücken oder vor dem Ertrinken retten. Die schöne Mushroom konnte Kori noch nicht recht einschätzen, sie wirkte eher kühl und abgebrüht, aber vielleicht war sie auch nur schüchtern. Solange sie Anweisungen annahm und Kori bei der Ausübung der absoluten Gerechtigkeit unterstützte, war die Kapitänin zufrieden und Reeyna konnte sie vertrauen. Das Tüpfelchen war der Smutje, der auf keinem Schiff fehlen durfte. Der charmante gutaussehende, etwas verrückte Eddie würde sich in Zukunft darum bemühen, das Gleichgewicht auf dem Schiff zu halten und das sollte seiner kleinen Vorgesetzten unheimlich helfen. Bei den Gedanken an ihre Mannschaft schlief Kori wohligst ein und brach nach dem Frühstück am nächsten Tag motiviert auf. „Danke Käpt’n Reeyna“, sagte sie als ihre Leute an Bord waren und Kori sich von ihrer ehemaligen Vorgesetzten verabschiedete, diese wollte die Weißhaarige aber nicht mindestens ohne eine Umarmung gehen lassen und zwar ohne zu berücksichtigen, dass Kori das hier vor versammelter Mannschaft unangenehm war. „Hach, sie werden ja so schnell groß“, sagte Reeyna noch und winkte Kori nach, als diese mit ihrem Jutesack und ihrer Hellbarde auf ihr Schiff stieg. An Deck angekommen, waren sie alle versammelt und sahen ihre Kapitänin erwartungsvoll an. „Willkommen auf der Archimedes“, verkündete Kori und schritt näher an ihre Crew heran. „Bing, Bong! Holt den Anker ein“ war Koris erster Befehl, welcher sofort ausgeführt wurde und sie mit Stolz erfüllte. „Mushroom? Bitte setze den Kurs auf die Grandline, dieser Eternal Port sollte uns dann nach Alabasta bringen“, dazu warf sie der Dunkelhäutigen einen Eternal Port zu, welche, diesen gefangen, sogleich die Treppe hoch eilte und das Steuerrad in die Hände nahm. „Sapphire, Jade! Segel ausfahren“, war der nächste Befehl, der zu ihrer Zufriedenheit ausgeführt wurde. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nun war es wirklich soweit. Alles hörte auf sie. Lakritz befand sich bereits wieder am Ausguck und June stand weiterhin erwartungsvoll neben Kori. „Und ich Käpt’n? Was darf ich machen?“, fragte diese während sie mit den Füßen zwischen Zehen und Ferse auf und ab rollte. Natürlich hatte Kori auch für June die richtige Aufgabe. „Du fragst bitte Eddie, ob in der Küche etwas zu seinen Wünschen umgebaut werden sollte, ich möchte, dass er sich wohl fühlt“, sagte Kori und June stolzierte sogleich Richtung Kombüse, wo sich der Smutje gerade ein Bild von der Küche machte. Neben ihm lehnten drei große Säcke. „Gefällt dir die Küche?“, fragte June mit ihrer üblich hohen Stimmlage. Die Antwort war ein begeistertes Nicken. „Es ist wundervoll, alles was man braucht und der Lagerraum ist groß. Sag June, würdest du so freundlich sein und mir beim Einräumen der Vorräte behilflich sein?“, fragte der Smutje mit süßer Stimme und natürlich konnte June ihm keinen Wunsch abschlagen und schnappte sich gleich einen der Säcke während Eddie einen zweiten nahm und mit ihr in den Lagerraum ging. Der dritte Sack war voll mit Küchenutensilien die bald darauf ihren Platz in der geräumigen Küche fanden. „EDDIE!!! Was gibt’s heute zum Schnabulieren?!“, Bing und Bong drängten sich nach dem Einholen des Ankers durch die Tür zur Kombüse und kassierten eine geschleuderte Pfanne. „Wenn ihr keinen Anstand habt, gar nichts für euch“, sagte er mit einem unheimlichen Lächeln. Na toll, Kori hatte nun gleich zwei Jhus an Bord, denen das Essen am wichtigsten zu sein schien, doch ehe sich genauere Gedanken darüber machen konnte, stieß Sapphire zu ihr. „Welches Ziel verfolgen wir in Alabasta?“, fragte er höflich und blickte mit seiner Vorgesetzten zum Horizont. Koris Mine wurde ernster ehe sie zu dem großen strammen Burschen sah. „Wir werden eine Piratin jagen und meinen… einen Freund befreien“, erklärte Kori knapp und Sapphire war überraschenderer Weise sofort begeistert. Er schlug die Hände zusammen und säuselte: „Käpt’n Kori dreht das klassische Bild um, sie ist die holde Ritterin und befreit den entführten Prinzen.“ Die Herzen sprangen ihm beinahe aus den Augen währen Jade ein angewidertes Seufzen von sich gab. „Nicht alles ist eine schnulzige Liebesgeschichte“, holte er Sapphire wieder auf den Boden der Tatsachen während sich Kori fragte, ob sie wirklich die richtigen Leute mit hatte. Doch das würde sich mit der Zeit zeigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)