Recollections of the first appearance von Kismet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich stand im Nebengang der zur Bühne führte und atmete tief durch. Das war schon zu einem kleinen Ritual geworden, was ich jedes mal tat kurz bevor ich auf die Bühne trat. Als ich so meinen Blick über die Bühne und den Vorhang schweifen ließ, erinnerte ich mich an unseren ersten Auftritt. Es war jetzt schon drei Jahre her als wir unseren ersten Auftritt als die Squid Sisters hatten. Ich weiß noch genau wie wir, genau wie jetzt, zusammen neben der Bühne standen und auf unser Zeichen warteten. Marie stand damals dicht neben mir und ihr Griff um mein Handgelenk war so fest, das ich dachte sie würde mir jeden Moment den Arm brechen. Als dann der Moderator uns ankündigte begab sich mein Körper wie von selbst zu dem angeleuchteten Punkt. Ich musste erst mal blinzeln damit sich meine Augen besser an die sich wechselnden Lichtverhältnisse gewöhnen konnten. Der Anblick der sich mir dann bot ließ mein Herz für eine Sekunde aussetzen. Ein riesiges Meer aus Inklingköpfen erstreckte sich vor mir und jubelte ausgelassen als sie uns sahen. Diesen Anblick würde ich niemals vergessen. Der Moderator berührte mich sanft an der Schulter um mich wieder ins Hier und Jetzt zurück zuziehen. Ich blinzelte und drehte meinen Kopf zur Seite um Marie anzusehen. Diese war genauso überrumpelt wie ich. Ich straffte die Schultern, setzte eins meiner bezaubernden Lächeln auf und setzte mir das Headset auf. Als die ersten Töne meinen Mund verließen, ließ auch die Anspannung nach und ich konnte mich entspannen. Ich fühlte den Beat und hörte die grölende Menge uns zujubeln. Das war genau das was ich immer wollte. Hier wollte ich sein. Dieses Gefühl spüren … Dann öffnete ich die Augen und legte los. Das Grölen wurde lauter und auch Marie wurde mit jeder verstreichenden Minute lockerer. Wir sangen einen Song nach dem anderen und powerten uns richtig aus. Als der letzte Ton vom letzten Lied verklang, atmete ich erschöpft aus. Es war der beste Tag in meinem Leben. Ich fühlte mich so lebendig wie noch nie zuvor. Solchen einen Tag würde ich gerne jeden Tag haben und das bis ans Ende meines Lebens. Ich sah Marie an und konnte in ihren leuchtenden Augen sehen, das sie genau das Gleiche dachte. Grinsend brüllte ich ein „Danke schön“ und ein „Ihr wart Klasse“ in mein Mikro und ging unter tosenden Applaus von der Bühne. Diesem Auftritt folgten noch viele aber keiner war mir so gut im Gedächtnis geblieben wie dieser erste Auftritt. Mit diesem Gedanken ging ich zusammen mit Marie auf die Bühne. Der Moderator verzichtete darauf uns anzukündigen da es in dem tosenden Geschrei sowieso untergegangen wäre. Ich setzte, wie immer, mein Headset auf und rief „Guten Abend Inkopolis. Seit ihr bereit zu rocken?“ Das Gejubel wurde noch lauter und als wir unseren ersten Song anstimmten verstummte es komplett. Drei Stunden sangen wir ununterbrochen unsere Songs und wurden von unseren Fans so wundervoll begleitet. Ich war so glücklich als ich realisierte was für ein Glück wir hatten, das mir eine einzelne Träne über das Gesicht lief. An dem nächsten Tag hatten wir eine Autogrammstunde in der Inkopolis-Mall. Ich kam mit unserem Tourbus dort an und stiegen aus. Die Sonne wärmte meine Haut und ich ließ meinen Blick über den Parkplatz der Mall schweifen. Dann drehte ich mich in Richtung Eingang und schlenderte mit Marie über den Parkplatz. Im Inneren wurden wir von dem Manager freundlichen Empfangen und zu unseren Räumen begleitet in denen wir uns umziehen und vorbereiten konnten. Von der Bühne her konnten wir die Vorgruppe hören, die die Menge schon mal anheizen sollten. Sie klangen nicht schlecht aber etwas fehlte ihrem Gesang. Ich konnte es nicht benennen. Vielleicht sollte ich Marie später fragen was sie darüber dachte. Dann riss mich ein Klopfen aus meinen Gedanken. Die Vorgruppe hatte ihren Auftritt beendet und nun waren wir an der Reihe. Ich stand auf setzte mein Headset auf und trat auf den Flur. Der Manager führte uns zur Bühne. In dem Moment als ich die Treppe hinaufstieg kam mir die Vorgruppe entgegen. Sie bestand aus zwei Inkling-Girls. Die Eine, eine große, schlanke Squid mit einer dunklen Hautfarbe. Ihr Blick war freundlich und ein wenig schüchtern. Als sie mich sah lächelte sie leicht und ging an mir vorbei. Die Andere war eine kleine und zierliche Squid mit cremefarbenden Tentakeln. Sie erinnerte mich unweigerlich an eine Puppe oder besser an eine Prinzessin. Sie lächelte mich zwar, genauso wie ihre Freundin, an aber in ihrem Lächeln lag keine Freude. Es war ein berechnendes Lächeln. Mir war diese Squid von Anfang an unsympathisch. Darüber wollte ich mir aber jetzt keine Gedanken machen und schritt lieber schnell auf die Bühne. Der Manager kündigte uns an und wir legten los. Als wir den Auftritt, nach einigen Zugaben, beendet hatten und wieder in unserem gemütlichen Tourbus saßen, erzählte ich Marie von meinen Gedanken. „Sag mal Marie? Die beiden Squid, du weißt schon unsere Vorgruppe. Fandest du die eine auch so merkwürdig wie ich?“ fragte ich sie gerade heraus. Marie die gerade die Augen geschlossen hatte, linste mich aus einem Auge an und richtete sich seufzend auf. „Ich weiß nicht genau was du meinst?“ sagte sie ruhig und forderte mich indirekt auf meine Aussage ein wenig zu spezifizieren. „Naja als wir auf der Treppe an Ihnen vorbei gegangen sind, da hat mich die kleinere von den Beiden ganz seltsam angesehen. Ich kann es nicht richtig beschreiben aber ich glaube irgendwas stimmt mit der nicht.“ beendete ich meine Erklärungsversuche. Gott sei dank verstand Marie mich immer, so auch dieses mal. „Hmmm ich weiß was du meinst. Ich hatte ihren kühlen Blick auch gesehen und ich teile deine Meinung das diese Squid seltsam ist. Vielleicht interpretieren wir auch zu viel hinein aber wir sollten lieber auf der Hut sein. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht.“ meinte Marie und zwinkerte mir zu. Ich lächelte sie an und nickte. „Ja so machen wir es. Jetzt sollten wir lieber ein wenig schlafen, denn unser nächster Auftritt ist schon in wenigen Stunden.“ sagte ich und konnte mir ein Gähnen nicht verkneifen. Auch Marie hatte schon ganz kleine Augen und nickte mir zu bevor sie ins Traumland abdriftete. Ich folgte ihr nur wenige Sekunden später. Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie recht ich mit meiner Vermutung habe würde … The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)