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Momente

[One-Shots und Drabbles]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Drei Charaktere, die später bei A Hare Among Wolves noch eine große Rolle spielen werden. Komplett anzeigen

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Verlobte wider Willen

Vorsichtig öffnete Andre die Tür, wie immer halb mit einer plötzlichen Attacke rechnend.

Vor der Tür jedoch stand kein Angreifer. Nur zwei Mädchen, junge Frauen, etwa in seinem Alter. Beide schlank, beide dunkelhaarig, beide etwas feucht vom nieselnden Regen und beide ausgesprochen hübsch. Sie waren das perfekte Ebenbild der jeweils anderen.

Etwas ging nicht mit richtigen Dingen zu.

Unsicher musterte er sie. „Was kann ich für Sie tun?“

„Andrew Sterling?“, fragten beide, wie aus einem Mund.

Wer waren sie? Hatten sie nach ihm gesucht? Was sollte er ihnen sagen? „Ähm, ja,“ meinte er vorsichtig.

Die beiden lächelten.

„Ah, gut,“ meinte die eine.

„Wir haben dich gesucht,“ fügte die andere hinzu.

„Okay.“ Etwas anderes fiel ihm nicht ein. Wer waren sie? Die Frage bohrte sich förmlich in seinen Geist. Wer waren sie und was wollten sie von ihm? Hatte jemand, der es auf ihn abgesehen hatte, sie zu ihm geschickt?

Erwartungsvoll sahen sie ihn an.

Was sollte er tun?

„Wer sind Sie?“, fragte er schließlich.

„Die Nettigkeiten sind nicht erforderlich,“ versicherte die eine.

„Du kannst uns dutzen,“ meinte die andere.

Schon wollte er einwerfen, dass dies seine Frage nicht beantwortete, doch schien dies der nächste Punkt zu sein, zu dem sie kamen.

„Wir sind Lilly,“ begann die eine.

„Und Luna,“ endete die andere.

„Können wir reinkommen?“, fragten sie dann beide.

Wer oder was auch immer die beiden waren: Sie waren Andre gruselig. Er spielte mit dem Gedanken, ihnen die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Doch das kam nicht in Frage. Immerhin hatten sie – von ihrer Seltsamkeit einmal abgesehen – ihm keinen wirklichen Grund gegeben, sie als Gefahr anzusehen. Sicher, es hielt ihn nicht davon ab, dies zu tun, doch wusste zumindest der rationale Teil seiner selbst, dass dies kaum ein Grund war, sie so zu behandeln. Sie waren, zumindest des Anscheins nach, junge Frauen. Und es schneite.

Reinlassen wollte er sie dennoch nicht. „Was wollt ihr von mir?“, fragte er vorsichtig.

Nun tauschten die beiden einen verwirrten Blick, ehe sie ihn wieder ansahen, nun ganz offenbar selbst etwas verunsichert. „Solltest du nicht wissen, dass wir kommen?“, meinte die erste der beiden, die sich als Lilly vorgestellt hatte, zu ihm.

Er schüttelte sprachlos den Kopf.

„Wir sind deine Verlobten“, erklärte daraufhin die andere. Luna.

Andre brauchte einen Moment, um diese Aussage zu verarbeiten. Alles in allem war er sich recht sicher, nicht verheiratet zu sein. Immerhin war man bei solchen Sachen normaler Weise anwesend. Normaler Weise …

Doch was in seinem Leben war schon normal?

Seine Familie hatte doch nicht … Oder?

„Wartet bitte einen Moment,“ murmelte er und wandte sich der Wohnung zu, um nach dem Telefon zu suchen.

„Dürfen wir reinkommen?“, fragten sie nun wieder.

Nein. Es konnte eine Falle sein. Doch das konnte er ihnen so kaum sagen. Wenn es wirklich stimmte, was sie sagten … „Ja,“ brachte er schließlich gezwungen heraus.

„Danke.“

Während er nach seinem Telefon suchte, dass er schließlich auf dem Sofa liegend fand, kamen die beiden herein, ihre Bewegungen beinahe synchron, auch wenn es Lilly war, die die Tür schloss. Zumindest glaubte er, dass es Lilly war. Er hatte sie kurz aus den Augen gelassen und egal wie er es betrachtete: Die beiden sahen vollkommen identisch aus.

Dieselben dunklen Mäntel, die sie nun auszogen, als sie sich auf seinem Sessel niederlegten. Dieselben Blusen darunter. Dieselben hellen Hosen. Derselbe Geruch nach einem dezente Parfum.

„Wartet,“ meinte er noch einmal und wählte die Nummer seine Mutter, wenngleich er die beiden im Auge behielt.

Sie saßen nun beide auf den Armlehnen des Sessels und sahen sich neugierig in der kleinen Wohnung um. Die Unordnung schien sie nicht zu stören oder vielleicht ließen sie es sich auch nicht anmerken.

Das Freizeichen erklang aus dem Telefon, während eine der beiden ihr eigenes Handy hervor holte, nur um es einen Augenblick später wegzustecken.

Was waren die beiden? Definitiv keine Gestaltwandler, da war er sich sicher. Doch ansonsten? Magier? Fae?

Seine Mutter ging ans Telefon. „Andrew?“

Wie sollte er anfangen? „Hier sind gerade zwei Frauen bei mir aufgetaucht,“ erklärte er daher nervös. „Sie haben sich als Lilly und Luna vorgestellt.“

„Ah, deine Frauen,“ antwortete seine Mutter.

Natürlich hatten sie. „Was?“



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