DARK ANGEL von Chastity (Das Böse ist in dir) ================================================================================ Kapitel 4: Das Schicksal ist ein mieser Verräter ------------------------------------------------ ~ Doch mit des Geschickes Mächten Ist kein ewger Bund zu flechten, Und das Unglück schreitet schnell. ~ - Friedrich von Schiller Eine Woche war es nun schon her als Nira den Urhybriden das erste und vorerst auch das letzte Mal nach drei langen Jahren gesehen hatte. Nachdem seine Geschwister den Salon betreten hatten, hatte die weißhaarige ihre Chance genutzt und war aus der Villa geflüchtet. Sie war weggerannt weil sie Angst hatte. Zum einen hatte sie Angst davor sich Elijah zu stellen. Noch immer hatte sie ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen, nie hatten sich die Gefühle für den älteren Mikaelson geändert. Sie liebte ihn noch immer, doch waren die Gefühle für seinen jüngeren Bruder einfach stärker. Die andere Angst bezog sich auf Niklaus. Er wusste nun was sie war, doch wusste er auch was mit ihm geschah, wenn er ihr Blut trank? Er war alt, sehr alt sogar, weswegen Deianira davon ausging, das er es wissen musste. Dem Rudel hatte sie von ihrer Begegnung mit der Urfamilie nichts erzählt. Wozu auch? Sie hatten von den Mikaelson's nichts zu befürchten, ganz im Gegenteil sogar, sie wollten dem Rudel helfen. Früher oder später würden sie selbst von der Anwesenheit der Familie erfahren. „Parrish, Argent. Wir haben eine neue Leiche.“ Schnell standen die Genannten von ihren Stühlen auf und folgten dem Sheriff aus der Police – Station. Die beiden Deputy's wussten sofort das es sich erneut um einen Selbstmord handeln musste. In den letzten drei Tagen wurden vier Selbstmordopfer gefunden, die nächste Leiche würde das fünfte Opfer sein. Der Dayak hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, niemand in der Stadt glaubte noch an Zufall. Diese Toten hatten keinen Grund sich das Leben zu nehmen. Sie standen mitten im Leben, waren erfolgreich, glücklich und das wichtigste von allen, keines der Opfer war jemals depressiv gewesen. Doch bereiteten nicht nur die Toten der Stadt sorgen. Mindesten zwei Menschen wurden täglich aufgrund von Halluzinationen in das Eichenhaus von Beacon Hills eingeliefert. Würde dies so weiter gehen, so hätten sie dort bald keinen Platz mehr. Jedoch hatte dieses todbringende Etwas noch kein Übernatürliches Wesen infiziert. Das Rudel wusste, das dies nur noch eine Frage der Zeit sein würde und im schlimmsten Falle, würde es einen von ihnen treffen. Zwar lebten noch mehr Wesen in der relativ kleinen Stadt, doch lebte der Rest zurückgezogen und unerkannt. Würde es seit knapp zwei Jahren nicht die Bar am Stadtrand geben, so wüssten nicht einmal Scott und die anderen, das sie nicht die einzigen Kreaturen in der Stadt waren. Eine befreundete Werwölfin hatte diese Bar damals eröffnet um den Übernatürlichen Wesen die Chance zu bieten, sich nicht mehr verstecken zu müssen. Natürlich waren Jäger oder auch Menschen in der Bar – The Mystique – nur ungern gesehene Gäste, doch gab es auch ausnahmen wie Stiles und Nira. Bei Deianira verhielt sich die Ausnahme anders als für den Sohn des Sheriffs. Die Werwölfin, die auf den Namen Clarissa hörte, wusste das die weißhaarige, ehemalige Jägerin nun dem Übernatürlichen angehörte. Stiles wurde dort geduldet, da der braunhaarige Chaot von Beginn an zu Scott und dem Rudel gehörte. „Wer ist dieses Mal das Opfer?“ Die drei saßen mittlerweile in dem Dienstwagen. Während es sich der Sheriff und Deianira vorne bequem gemacht hatten, nahm Jordan Parrish auf dem Rücksitz platz. Er lehnte sich etwas weiter nach vorne um die Antwort auf seine eben gestellte Frage besser vernehmen zu können. Der junge Deputy konnte sich schon beinahe denken, das es sich einmal mehr um ein hohes Tier der Stadt handeln würde, auch die anderen vier hatten in Beacon Hills etwas zu sagen. „Es ist die Frau des Bürgermeisters. Es gibt einen Zeugen. Sie soll mehrmals um Vergebung gebeten haben, bevor sie von der Brücke sprang.“ Die weißhaarige sah fragend nach hinten, auch Parrish betrachtete sie mit einer hochgezogenen Augenbraue. Was für einen Grund hatte die Frau zu springen? Warum bat sie in ihren letzten Atemzügen um Vergebung? Deianira sah nun wieder aus der Frontscheibe des Wagens. Häuser zogen an ihnen vorbei, in diesem Moment wirkte die Stadt so friedlich, doch war sie das bei weitem nicht. Nichts auf der Welt wirkte so, wie es wirklich war. In dem einen Augenblick war man glücklich, man dachte das dieses Glück nie enden würde und dann, von der einen zur anderen Minute war alles vorbei, zurück blieb nur der Schmerz der Realität und eine kleine, vage Erinnerung. Glück war eine Illusion, zumindest war es das für Deianira geworden. Sie hatte nur wenige wirklich schöne Momente im Leben, doch kaum begann sie diese zu genießen, so wurde ihr das Glück kurze Zeit später wieder genommen. War es nun durch den Tod eines geliebten Menschen, oder weil sie von jemanden zurückgewiesen wurde. „Wir sind da, da vorne liegt sie.“ Der Sheriff zeigte zu einem Punkt nahe bei der Brücke. Wäre sie nur ein paar Meter weiter von links gesprungen, wäre sie in dem meeresblauen See gelandet und man hätte nach ihr suchen müssen. Vorsichtig gingen sie durch die ungemähte Rasenfläche bis hin zu der Toten. Leichen waren schon immer ein Ding für sich, mal sah man ihnen nicht an das wirklich tot waren, es schien als würden sie schlafen und bei anderes sah man es sofort, wie bei dieser. Schon aus drei Meter Entfernung wusste man, das sie tot war. Eine Blutlache verteilte sich unter der Toten, ihre Gliedmaßen waren teilweise ungesund verrenkt. Doch das war nicht das schlimmste. Sie war mit ihrem Kopf auf einem Faustgroßen Stein gelandet, wodurch ihr Schädel aufplatzte. Verteilt um ihren Kopf lagen kleine Fleischfetzen, Deianira vermutete, das das wohl einmal etwas von ihrem Gehirn war. Die Frau starrte mit weit aufgerissenen Augen in den Himmel, der Anblick jagte selbst einem erfahrenen Sheriff eine Gänsehaut über den gesamten Körper. Weiter hinten konnten sie einen weiteren Deputy ausmachen, der sich wohl grade mit dem Zeugen unterhielt. Gut für sie, so konnten sie sich voll und ganz auf die Leiche und ihre Todesursache konzentrieren. Nira ging vor der Frau in die Hocke, strich dann sachte die schwarzen Haare von ihrem Hals. „Und? Kannst du etwas erkennen?“ Die weißhaarige deutete dem jungen Deputy, das sie ein Tuch brauchte, welches er ihr auch sofort gab. Es war einfach zu viel Blut an dem Körper um etwas erkennen zu können. Vorsichtig wischte sie das Blut an der rechten Halshälfte weg und entdeckte dann das, wonach sie gesucht hatte. Seufzend stand die junge Frau wieder auf und wandte sich den Männern zu. Schon allein an ihrem Blick konnten sie erkennen, das die schwarzhaarige nicht ganz freiwillig ihr Leben beendet hatte. Wenn sie dieses Biest nicht bald erwischen würden, würde Panik in der Stadt entstehen. Niemand konnte wissen wen es als nächstes traf. „Wir müssen endlich was unternehmen.“ Stirnrunzelnd sah die ehemalige Jägerin nun zu Parrish. Sie wusste das es nicht so weitergehen konnte, doch wusste sie nicht, was sie hätten tun können. „Dann sag mir wie Jordan. Er ist unsterblich, was heißt, das wir ihn nicht töten können und wenn wir es doch tun, dann kommt er noch stärker zurück und hat es dann vielleicht sogar auf uns abgesehen. Das können wir nicht riskieren.“ Ergeben senkte der braunhaarige seinen Kopf. Er wusste das dieses Ding unsterblich war, doch konnte es so wie jetzt nicht weiter gehen. Irgendwann würde es einen aus dem Rudel treffen und dann hatten sie mehr Probleme als ohnehin schon. Was war, wenn dieser Dayak Nira erwischen würde? Eine Zeit lang wusste er nicht, warum er existierte, doch nachdem die weißhaarige wieder auferstanden war, kam seine Erinnerung zurück. Luzifer hatte damals seinen treusten Höllenhund auf die Erde geschickt um seine Tochter zu schützen und das würde er tun, selbst wenn es ihn das Leben kosten würde. „Jordan, hör zu. Ich weiß du machst dir nur sorgen und willst deinen Auftrag erfüllen. Doch dein Augenmerk darf nicht nur auf mir liegen. Wenn wir ihn töten und er uns danach erwischen sollte, ist nicht nur die Stadt in Gefahr, sondern vielleicht sogar die ganze Welt. Du weißt wozu Scott und ich in der Lage waren, als wir nicht wir selbst waren. Willst du wirklich, das das noch einmal geschieht?“ Kaum merklich schüttelte er seinen Kopf. Das Handy von Deianira beendete die kurz entstanden Stille, ein paar Meter lief sie über den Rasen als sie ran ging, sodass weder Jordan noch der Sheriff etwas verstehen konnten. Kaum hatte sie aufgelegt kam sie zu den beiden zurück und sah den Sheriff entschuldigend an. „Entschuldigt, das war Clarissa. Sie meinte da sind zwei Leute im Mystique die ihr nicht geheuer sind. John, könntest du mich vielleicht zum Loft fahren? Ich muss der Sache nachgehen, vielleicht hat er sich jetzt Übernatürliche Opfer gesucht.“ Der Sheriff nickte kurz ehe sie sich zu dritt auf dem Weg zum Wagen machten. Eine halbe Stunde nachdem der Sheriff sie vor dem Loft abgesetzt hatte, stand sie nun mit Scott und Derek im Mystique. Wie erwartet stand die Werwölfin hinter dem Tresen und wartete Fieberhaft auf die Ankunft des Rudels. Schnellen Schrittes gingen die drei auf die Blonde zu. „Also was ist los?“ Es war der älteste von ihnen der das erste Wort ergriff, schon immer hatte er es gehasst nicht gleich zum Punkt zu kommen, auch wenn es manchmal wirklich taktlos war. „Seht ihr die beiden da an Tisch sechzehn? Ich habe sie hier zuvor noch nie gesehen. Sie strahlen eine bedrohliche Aura aus und weil der Dayak ja in der Stadt ist, dachte ich, ich sag euch lieber Bescheid.“ Die weißhaarige drehte sich zuerst zu dem genannten Tisch. Sie und das restliche Rudel waren hier Stammgäste, weswegen sie wusste, wo welche Tischnummer stand. Manchmal, wenn ihre Zeit es zuließ, half sie hier sogar aus. Nira erkannte sofort, was Clarissa meinte. Jedoch machte ihr die fremde Frau weniger Sorgen. Der junge Mann war es, dem sie hauptsächlich ihre Aufmerksamkeit schenkte. Er sah gut aus, war aber Augenscheinlich jünger als sie selbst und denn noch ging von ihm etwas bedrohliches aus. Nach einem kurzen Lächeln in die Richtung ihrer Begleitern, lief sie zu dem Tisch. Es wunderte sie, das auch sie sie hier noch nie gesehen hatte. Normalerweise kamen immer nur die selben in die Bar um sich zu betrinken oder ein wenig Spaß zu haben. Knapp einen Meter blieb sie bei den beiden Fremden stehen und sah sie fragend an. Auch der junge Mann bemerkte sie, weswegen er sie erst skeptisch betrachtete, kurz danach jedoch begann zu lächeln. „Könnten wir dir irgendwie weiter helfen, oder gefällt dir einfach nur was du siehst?“ Er war also ein fremder, mysteriöser und bedrohlich wirkender Typ mit einem zu gesundem Ego. An irgendjemanden erinnerte er die weißhaarige, doch schob sie diesen Gedanken erst einmal beiseite. Es war wichtiger herauszufinden, wer sie waren und vor allem, warum sie hier waren. Kurz sah sie zu Derek, der den braunhaarigen böse anfunkelte. Zwar waren sie nicht mehr zusammen, doch mochte er es noch immer nicht, wenn man Deianira mit plumpen Anmachsprüchen kam. „Ich hab euch hier noch nie gesehen.“ Nun sah auch die blonde, etwas ältere Frau zu ihr. Für seine Freundin schien sie zu alt zu sein, also vermutete sie, das es sich um eine Verwandte oder die beste Freundin des Casanovas handelte. „Das liegt vielleicht daran, das wir nicht von hier kommen. Aber keine Sorge, wir warten hier nur auf jemanden, also kannst du deinen drei Wölfchen da hinten sagen, das keine Gefahr von uns ausgeht.“ Es war wieder der braunhaarige der Antwortete. Nira brauchte sich dieses Mal nicht umdrehen, sie hörte auch so, das Derek begann zu knurren und ahnte, das Scott sich nun angespannt hatte. Manchmal waren die beiden extrem übervorsichtig, doch dieses Mal dachte auch die ehemalige Jägerin, das es gerechtfertigt war. Sie wusste nicht genau was es war, doch sie traute dem Typen nicht einmal so weit wie sie ihn sah. Er wusste was die drei am Tresen waren, entweder war auch er ein Werwolf, oder aber er war etwas anderes und mächtiges noch dazu. Es war selten das andere Gattungen des Übernatürlichen Werwölfe nur durch einen Blick oder den Geruch erkannten. Es gehörte eine Menge an Übung und auch ein gewisses Alter dazu, soweit sie wusste. Erneut sah sie zu ihren beiden Begleitern, fragte sie flüsternd, in der Hoffnung das die Fremden es nicht hören würden, ob sie riechen könnten was sie sind, doch schüttelten die Jungs nur mit ihren Köpfen. Ein kurzes, raues Lachen ertönte hinter ihr. „Wenn du wissen willst was wir sind, dann frag doch einfach. Obwohl, ich könnte dich natürlich auch weiterhin im dunkeln darüber lassen.“ Abrupt drehte sich Nira wieder zu dem braunhaarigen. Ihr Gesicht sprach wohl Bände, weswegen sich nun auch endlich die blonde zu Wort meldete. „Du musste meinen Bruder entschuldigen, manchmal vergisst er seine guten Manieren. Das ist Kol, ein Vampir und ich bin Freya, eine Hexe und wir warten hier nur auf unsere Geschwister. Ich gehe davon aus das es unter uns sechs bleibt.“ Ihre Stimme war freundlich, fast schon sympathisch. Sie lächelte kurz, ehe sie fragend zum Tresen sah. Anscheinend wollte sie nicht, das die ganze Bar wusste was sie waren, was kein Wunder war. Vampire waren Werwölfen unterlegen. Nur ein einziger Biss konnte einem Nachtwesen das Leben kosten. Kurz nickte Nira, drehte sich dabei noch mal kurz um, um die anderen drei dabei eindringlich anzusehen. „Natürlich bleibt das unter uns. Nur hätte ich nun zwei Fragen. Die erste, wie kommt es, das ein Vampir und eine Hexe miteinander Verwand sind? Und zweitens, wir haben keine Vampire in der Stadt, also wer sind eure Geschwister?“ Fast wie aufs Stichwort spürte sie einen Atem in ihrem Nacken, der langsam zu ihrem Ohr wanderte.. „Hallo Liebes. Ich hätte nicht erwartet dich so schnell wieder zu sehen.“ Es war nur ein Flüstern, doch wusste sie, das es von Derek und Scott, sowie auch von den anderen beiden gehört wurde. Nira war sich nicht sicher ob sie in diesem Moment noch atmete, die Zeit schien still zu stehen. Mal wieder gab es nur ihn und sie, alles drum herum begann sich in Luft aufzulösen, bis er erneut begann zu sprechen. „Ich hoffe meine Geschwister, vor allem mein jüngster Bruder, waren nicht unfreundlich zu dir?“ Langsam kam sie wieder zu sich, realisierte, das sie noch immer Freya ansah. Denn noch war sie noch immer unfähig sich zu bewegen, zu groß war die Überraschung. Oft hatten sie damals von ihren Geschwistern erzählt, auch von Freya, die angeblich tot war. Nun saß sie lebendig vor ihr, lächelte sie noch immer an und hinter ihr stand er. Sachte begann Nira sich zu bewegen, drehte ich um, bis sie ihm ins Gesicht sah, noch immer hatte sie ihre Gedanken noch nicht ganz sortiert, weswegen ihr nur ein Wort über die Lippen kam. „Klaus.“ Nachdem sie diesen Namen ausgesprochen hatte, bemerkte sie aus dem Augenwinkel, wie Scott und Derek aufstanden und nun zum Tisch kamen. In den Augen ihres Alphas las sie leichte Verblüffung, doch bei ihrem Ex – Freund sah das anders aus. Die ganzen Jahre über hatte er geahnt das sie etwas verheimlichte und spätestens als Rebekah sie umarmte und Elijah ihr einen Kuss auf die Stirn gab, fühlte er sich in seinem Misstrauen bestätigt. Der ältere verschränkte die Arme ineinander als auch sie am Tisch ankamen, sah Deianira dabei ernst an. „Nun, ich glaube es wird langsam Zeit für die ganze Wahrheit.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)