DARK ANGEL von Chastity (Das Böse ist in dir) ================================================================================ Kapitel 2: Ein Problem folgt dem nächsten... -------------------------------------------- ~ Wer vor nichts Angst hat, wird durch die Gefahr überrascht. ~ - Konfuzius Man hätte meinen können das die Anspannung im Loft nicht größer hätte werden können, doch hatte man sich da gewaltig geirrt. Als das gesamte Rudel im Raum war, konnte man die Anspannung kaum noch aushalten. Alle wussten sie, das eine neue Bedrohung in der Stadt ist, doch wussten sie noch nicht um was es sich handelte Erst vor kurzem hatten sie die letzte Gefahr aus Beacon Hills vertrieben und nun standen schon zwei neue Probleme an. „Also, um was geht es?“ Derek sah nun zu Scott und Stiles, die vor dem großen Tisch an der Fensterfront standen und einen nach dem anderen ernst ansahen. Beide wussten sie nicht wie sie anfangen sollten, weswegen sie noch immer schwiegen und nach den richtigen Worten suchten. Viele Gefahren hatte das Rudel in den letzten Jahren schon überstanden, doch waren beide sich nicht sicher, ob sie auch eine Chance gegen die jetzigen Gegner hatten. Den einen konnten sie nicht einmal benennen, wobei der andere wohl schon mehr als berühmt war. Doch gab es über beide das selbe Gerücht, angeblich sollten sie unsterblich sein. Wie sollten sie etwas aufhalten das so alt und mächtig war? „Wenn wir Christin glauben können hat sie gestern ein Wesen angegriffen, welches einen Stachel am Schwanz hat. Sie hat es uns genau beschrieben und natürlich haben wir uns danach sofort an den Laptop gesetzt, nur haben wir keinen genauen Namen herausgefunden. Wir wissen aber, was es mit dem Stachel auf sich hat. Wenn das Ding sein Opfer sticht, sondert es ein Gift ab. Das Gift wirkt unterschiedlich, je nachdem ob man Menschlich oder Übernatürlich ist. Bei Menschen ruft es Halluzinationen hervor, wobei es bei euch zum Beispiel die Menschlichkeit verschwinden lässt, was wiederum heißt, das ihr die komplette Kontrolle verliert. Oh, das wichtigste hätte ich fast vergessen, angeblich ist es unsterblich.“ Stiles holte tief Luft als er ausgesprochen hatte. Er hatte alles beinahe nur herunter gerattert, wollte es Augenscheinlich einfach nur hinter sich haben. Jetzt, wo Stiles das eine Problem angesprochen hatte, holte auch Scott Luft. Noch immer wusste er nicht, wie er anfangen sollte. Es war bisher nur ein Gerücht, doch er lebte schon zu lange in dieser Welt des Übernatürlichen um zu wissen, das man auch Gerüchte ansprechen und ihnen nachgehen sollte. „Das nächste ist, das angeblich der Urhybrit Niklaus Mikaelson in der Stadt sein soll. Zwar wurde er noch nicht gesehen, beziehungsweise hat er noch niemanden angegriffen, aber ich bin der Meinung wir sollten der Sache trotzdem nachgehen.“ Mit großen Augen sah das Rudel die beiden Redner an. Keiner von ihnen konnte es wirklich glauben. Schon so vieles hatten sie zusammen durchgestanden, doch war sich jeder einzelne von ihnen sicher, das sie sich an den beiden Sachen die Zähne ausbeißen würden. Egal wie es kommen würde, eines war klar, sie mussten nun noch besser zusammenhalten, als sie es ohnehin schon taten. Ein Wesen, das den meisten des Rudels die Menschlichkeit nehmen konnte, war schon schlimm genug, doch das auch Niklaus Mikaelson in Beacon Hills sein sollte, war unglaublich. Den Ruf den er hatte war allen bekannt, er war ein psychopathisches, unberechenbares Monster, welches vor nichts zurück schreckte. Die Angst, die jeder vor ihm hatte, war bei weitem nicht unbegründet. Es war lange ruhig im Loft, bis Deianira sich schließlich erhob und das Wort ergriff. „Stiles, das Wesen von welchem du gesprochen hast. Ich glaube ich weiß was es ist. Es ist ein Dämon, ein ziemlich mächtiger sogar. Man nennt ihn Bohten Dayak, kurz Dayak und er ist nicht nur angeblich unsterblich, er ist es wirklich. Wenn man ihn tötet, kommt er noch mächtiger wieder zurück.“ Sie sah sich kurz in der Runde um, konnte somit quasi die Fragezeichen über jeden einzelnen Kopf sehen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Habt ihr etwa schon vergessen das ich tot war? Glaubt mir, in der Hölle kommen einem zwei Monate wie neunzig Jahre vor und in der Zeit lernt man ziemlich viele, nun ja, Persönlichkeiten da unten kennen. Und Scott, bist du dir einhundert prozentig sicher das es sich bei dem Urhybriden um Klaus handelt?“ Angesprochener nickte beinahe schon zaghaft mit dem Kopf, er verstand ihre Frage nicht, gab es doch nur einen von dieser Sorte. „Versteh mich bitte nicht falsch Scott. Ich will ihn jetzt nicht in Schutz nehmen, wenn ich sage das ich nicht glaube, das wirklich er es ist. Aber es spricht etwas gegen deine Theorie. Klaus war seit Jahren nicht mehr allein unterwegs, es waren immer Elijah und Rebekah an seiner Seite. Da du aber anscheinend nichts von den Urvampiren gehört hast, denke ich das es jemand anders ist.“ Deianira war von ihren Worten überzeugt. Nur weil sie nicht mehr bei den Mikaelson's lebte, hieß das noch lange nicht, das sie nicht über sie informiert war. Sie hatte den Kontakt mit Marcel gehalten. Ein Vampir, der vor über zweihundert Jahren von Klaus verwandelt wurde. Sie telefonierte mindestens einmal im Monat mit ihm, hielt sich damit auf dem Laufenden was die Mikaelson – Geschwister betraf. „Er ist der einzige, der existiert, oder willst du sagen das es mehr von der Sorte gibt?“ Stiles sah sie mit leicht geweiteten Augen an. Wenn es wirklich mehr als einen Urhybriden gab, war die Welt wohl in größter Gefahr. „Ja, es gibt einen zweiten. Er ist ein Jahr älter. Doch im Gegensatz zu Klaus ist er eher friedlich veranlagt. Er reist von Stadt zu Stadt und ist immer alleine unterwegs, deswegen denke ich, das es sich bei dem Urhybriden um ihn handelt. Sein Name ist Franciscus Edingburgh, die meisten nennen ihn aber nur Francis. Er ist seit über eintausend Jahren mit den Mikaelson's verfeindet. Zwar ist er durch irgendein Serum stärker als Klaus, jedoch hat er gegen die gesamte Mikaelson – Familie keine Chance, weswegen er noch immer nach einem Weg sucht die Familie endgültig zu trennen und einen nach dem anderen zu töten. Nur ist mir unklar, was er in Beacon Hills macht, eigentlich verfolgt er immer ein Ziel wenn er in einer Stadt ist.“ Nachdenklich verschränkte sie die Arme ineinander und drehte sich zum Fenster. Ihr erschloss sich einfach nicht, was er grade hier wollte. Wenn es ihm darum ging, den Mikaelson's zu schaden, dann konnte er durchaus zu einer Gefahr werden, gegen die das Rudel nicht den Hauch einer Chance hatte. „Woher weißt du das?“ Es war Derek der Deianira grade misstrauisch ansah. Zu Beginn hatte er ihr nicht getraut, viel zu locker ging sie, für seinen Geschmack, mit der ganzen Werwolfsache um. Jedoch gewann er mit der Zeit das Vertrauen zu ihr, spätestens als sie ihm sagte, das noch ein anderer Mann in ihrem Leben existierte, den sie wohl nie vergessen würde, hatte er ihr vollkommen vertraut. Nira war damals in dem Moment ehrlich, wo wohl jede andere gelogen hätte. Doch nun verhielt sie sich wieder wie zu Beginn. Sie mied den Augenkontakt, wirkte zurückhaltend und verschränkte dabei die Arme ineinander. Er kannte sie lange und gut genug, um zu wissen, das sie versuchte etwas zu verbergen, das sie kurz davor war ihren Freunden eine Lüge aufzutischen. „Ich war eine Jägerin Derek. Die Urvampire und Urhybride gehören da zu dem Allgemeinwissen dazu.“ Langsam drehte sie sich zu dem dunkelhaarigen um, sie wusste, wenn sie dies nicht täte, würde er ihre Aussage in Frage stellen. Er konnte wirklich misstrauisch sein, doch sie hatte sich die Jahre über daran gewöhnt, damals hatte sie sich geschworen in seiner Gegenwart nicht mehr zu Lügen, doch nun in diesem Moment ging es nicht anders. Das Rudel hatte noch immer keine Ahnung, das sie vor ihrer Zeit hier bei den Mikaelson's lebte. Nira hielt es für besser ihnen nichts davon zu erzählen, es war sicherer für jeden von ihnen. Doch jetzt wo Francis in der Stadt war, konnte die weißhaarige nur hoffen, das ihr Geheimnis auch eines bleiben würde. „Jetzt ist nur noch die Frage, wie wir gegen die beiden vorgehen. Sie müssen doch irgendeine Schwachstelle haben, weißt du darüber irgendwas?“ Lydia, die sich bisher noch nicht geäußert hatte, sah nun Hoffnungsvoll zu der einzig stehenden jungen Frau im Raum. Es musste einfach Möglichkeiten geben, wie man diese beiden Kreaturen ausschalten konnte. Niemand war unbesiegbar, oder etwa doch? „Sie haben keine wirklichen Schwachstellen. Der Dayak wird die Stadt entweder verlassen, wenn er sein Ziel erreicht hat, oder wenn ihm sein kleines Spiel zu langweilig wird. Bei Francis verhält es sich ähnlich. Es gab einmal eine Methode ihn zu töten, eine Holzart, um genau zu seien Weißeiche, doch haben die Mikaelson's dafür gesorgt das es davon nichts mehr gibt. Also können wir nur hoffen, das er schnell erledigt, weswegen er hier ist, oder aber wir brauchen die Mikaelson's.“ In den Gesichtern der anderen konnte Deianira sofort ablesen, das sie von der Mikaelson – Idee nicht viel hielten. Fast schon erschöpft lies Stiles sich auf einen der noch freien Stühle fallen. Es war bereits Abends und keinen von ihnen wollte eine hilfreiche Idee kommen. Wenn sie weiter einfach nur hier herumsaßen, würde es bald die ersten Toten geben und das wollte keiner von ihnen. „Es bringt nichts, wenn wir uns jetzt hier die ganze Nacht das Hirn zermartern. Ich denke wir sollten alle nach Hause und ein wenig schlafen. Wer weiß, vielleicht kommt uns ja morgen ein Blitzgedanke.“ Ein zustimmendes Nicken ging durch den Raum, ehe sich alle erhoben und nach ihren Jacken griffen. Auch Deianira ging zur Garderobe und zog sich ihre schwarze Lederjacke über, was ihr einen fragenden Blick von Derek verschaffte. „Wo willst du hin?“ Leicht lächelnd sah sie zu ihrem Ex – Freund und zeigte dabei auf die Küche. „Wir haben nichts mehr im Kühlschrank und ich bin halb am Verhungern, also fahr ich noch schnell einkaufen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ das Loft. Es war ruhig in den Straßen von Beacon Hills, was nicht wirklich verwunderlich um diese Uhrzeit war. Es war nur eine kleine Stadt, die so gut wie nie laut war, es sei denn, das Rudel lieferte sich mit irgendjemanden einen Kampf. Bald würde dieser Krach wieder ertönen. Erneut musste Deianira sich um das Leben ihrer Freunde sorgen. Sie seufzte kurz auf, spielte am Radio ihres Camaro's herum. Sie brauchte Ablenkung und es gab dafür nichts besseres als laute Musik. Nachdem sie endlich ihren USB – Stick an der richtigen Stelle platziert hatte, ertönte In the End von Linkin Park in dem weißen Wagen. Grade als Nira lauthals mitsingen wollte, erweckte ein Haus ihre Aufmerksamkeit. Durch den Fenstern schien Licht, was an sich nichts ungewöhnliches war, doch lebte dort niemand soweit sie wusste. Sie war im Reichenviertel, hier standen so gut wie alle Häuser leer, weil sie einfach nur überteuert waren. Zwar besaß auch Derek nicht wenig Geld, doch nicht einmal er konnte sich eines von hier leisten und schon gar nicht die alte Villa in der grade das Licht brannte. Sie stellte ihren Wagen an dem gegenüberliegenden Bordstein ab und stieg so leise wie es ihr nur möglich war aus. Ihr Verstand war gegen das was Nira grade vor hatte. Sie ignorierte die kleine Stimme, die ihr förmlich zu schrie, das sie sich wieder in ihr geliebtes Auto setzten und verschwinden solle. Schleichend tapste sie zu der Villa an eines der Fenster, versuchte durch dieses etwas zu erkennen, doch bewegte sich da drin nichts. Vielleicht waren heute Nachmittag Elektriker hier um die Elektronik zu überprüfen und vergaßen dabei das Licht wieder auszumachen. Vielleicht lebte aber auch seit heute eine nette, alte Dame hier, die ihr ganzes Leben lang hart für so ein Haus gearbeitet hatte und sie war grade auf Toilette. Oder aber vielleicht, war sie grade dumm genug gewesen in eine Falle zu rennen. Es war durchaus im Bereich des Möglichen, das Francis sich hier aufhielt. Sollte er wirklich etwas vorhaben, sollte sie ihm nicht allein über den Weg laufen. Schnell drehte sie sich bei dem Gedanken wieder in Richtung der Straße, ging einen Schritt auf ihren Camaro zu, grade als sie losrennen wollte, stellte sich ihr jemand in den Weg. Deianira stockte, hielt sofort die Luft an, als sie ihren Gegenüber erkannte. Nur kurz weitete er seine Augen, als auch er sie zu erkennen schien, doch überspielte er es sofort mit einem teuflischem grinsen. „Hallo Liebes.“ Noch immer sah sie ihn mit weit aufgerissenen Augen an, nicht in der Lage ihren Blick von ihm abzuwenden. „Klaus.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)