Vampires don´t die von Pragoma ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Yazoo knurrte aufgrund der Beleidigung und auch Loz sah aus, als würde er etwas sagen wollen, was er aber nicht tat. Im Gegensatz zu Kadaj. „Ich bin zwar hier der Jüngste, aber der Boss", sprach er voller Stolz und doch stockte er, als Reno von seiner letzten Mahlzeit erzählte. Irgendwann vor gestern Morgen. Ganz toll, also hatte er Hunger und das war nicht zu überhören. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn und dieses wurde heftiger, als Reno Yazoo ansprach und mit seiner letzten Mahlzeit verglich. Yazoo begann bereits zu schlucken, er fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut und auch Loz wirkte, als würde er jeden Moment die Flucht ergreifen wollen. Da hörte sich doch alles auf! Was waren die zwei bitte für Memmen? Standen da wie zwei Pussys und rührten sich kein Stück. Immer blieb es an ihm hängen. Aber gut, er würde das schon regeln. Kadaj war ja nett. Wie nett er sein konnte, zeigte er jetzt. „Wage es dir Hand an meinen Bruder zu legen und du bist Staub! Ich kenne so ziemlich jeden Film und jedes Buch über Blutsauger und ich fackle nicht lange!" Gemächlich stand Kadaj auf, schritt zu seiner Waffe und zog sie leise kratzend hinter sich auf dem Boden her. Immer näher schritt er auf Reno zu, blieb schließlich vor diesem stehen und blickte ihn kalt an. „Noch ist es eine Drohung, aber ich mache im Notfall ernst!" Ruhig sprach er diese Worte, dennoch mit einem schneidenden Unterton. Das überraschte den Vampir zwar, dass der Jüngste der Boss war, aber es lenkte ihn jetzt auch nicht ab, Yazoo aus den Augen zu lassen. Viel mehr musterte er nun beide Brüder, denn auch von Loz konnte er eine leichte Angst verspüren und riechen. Ja, das Verhalten der beiden kurbelte seine Instinkte ganz schön an! Knurrend sah er schließlich doch zu dem Jüngeren. "Hat man dir nicht beigebracht, dass du nicht alles glauben kannst, was im Fernsehen gezeigt wird?", grinste er etwas höhnisch, sah mit einem Auge auch schon wieder zu den Beiden rüber. Dann aber hatte Kadaj endlich seine volle Aufmerksamkeit, nach dem dieser seine Waffe hinter sich herschlief und vor Reno stehen blieb. Auch der Vampir stand auf, stand nun direkt vor dem etwa Gleichaltrigen. "Ich kann nichts dafür, ich finde, ich habe mich schon recht gut unter Kontrolle, doch seit eurer Bestätigung über mich, benehmen die beiden sich wie Wilde! Ihre Angst kann ich riechen!", teilte er dem Anderen ruhig mit und ließ sich nicht so schnell beeindrucken, jedenfalls nicht, was Drohungen anging. "Menschen sind nun mal Fluchttiere und ich das Raubtier!", sprach er leise weiter, sodass nur der Mann vor ihm stehend, diesen Satz hören konnte. "Du hast mich mit nach Hause gebracht, einen Streuner", begann er amüsiert zu lachen, es stimmte, er war ein Streuner, hatte bisher keinen festen Wohnsitz. "Lässt du mich auch hungern, wie ein Streuner?" Frech werden konnte er also auch noch! So langsam war Kadaj seine Geduld und vor allem seine Nettigkeit an einem ungesunden Limit angekommen. Wenn er eins nicht leiden konnte, dann waren das Leute, oder eben in diesem Fall, ein Vampir, der sich über ihn lustig machte. Noch ließ Kadaj sich nichts anmerken, lächelte stattdessen und nickte. „Ja, ja, das liebe Fernsehen. Pfui diese bösen Medien, die alles falsch zeigen!" So falsch war es sicher nicht, Reno einfach den Kopf abzuschlagen. Ohne Kopf konnte keiner weiter leben. Ob Mensch oder Blutsauger. Ach so, Yazoo und Loz benahmen sich wie Wilde. Da wurde doch der Hund in der Pfanne verrückt. „Schon mal daran gedacht, dass fast jeder so auf Vampire reagiert? Fluchttier hin oder her, du machst beiden Angst und machst es gerade nicht besser", schimpfte Kadaj nun schon und sah kurz zu seinen Brüdern. „Geht am besten nach draußen, ich klär das hier. Geht zu Tifa und trinkt nen Kaffee", wies er die beiden an und rasch beugten sie sich seinem Vorschlag und suchten das Weite. "So du übergroßer Blutegel. Mir ist es völlig wurst, was du bist, denn ich hab keine Angst vor dir. Ebenso ist es mir egal, dass du ein Raubtier bist." Kadaj schritt unbeeindruckt auf Reno zu und funkelte ihn an. „Ich kann ebenfalls zum Raubtier werden und das ist alles andere als unangenehm. Und wenn du Hunger hast, der Keller ist voll mit Ratten, nur zu. Geh runter und bedien dich!" Und wie frech Reno werden konnte! Aber so war einfach seine Natur, vermutlich einer der Gründe, wieso er als Einzelgänger unterwegs war. Leicht genervt seufzte er und verschränkte nun auch die Arme vor der Brust, alles hatte er nun auch nicht gemeint, aber was soll's. Ehrlich fragend zog er eine Braue hoch, sah ihn ebenso an und dann zu den beiden wieder. "Ach so? Strahle ich wirklich soviel Angst aus?" So wirklich bewusst war ihm das gar nicht, eigentlich benahm er sich ja wie immer... Na ja, nicht ganz, immerhin unterhielt er sich mit Menschen. Und dann knurrte auch schon wieder sein Magen, welchen er sich dann auch mit den Händen hielt. Er ließ ihn die beiden weg schicken, war Reno eh egal. "Ist mir klar, dass du keine Angst vor mir hast. Sonst würdest du dich nicht so vor mich stellen", seufzte er erneut und sah ihn dann schmollend an. "Uh... Ratten? Hast du eine Ahnung, wie die schmecken? Und außerdem sind die total unhygienisch! Wer weiß was ich mir damit einfange", schüttelte er sich bei der Ekelvorstellung. Einen blöderen Kommentar konnte Reno nicht von sich geben oder was sollte das? Nun ja, auf ihn wirkte Reno eher wie eine Witzfigur und wirklich als Gegner sah er ihn auch nicht an. Wow, was für eine Leuchte er doch war! Angst war für Kadaj ein Fremdwort. Ein Wort, welches in seinem Wortschatz eigentlich nicht existierte. Allerdings fand er das Schmollen irgendwie süß und musste leise lachen. „Hast du dich mal angeguckt? Du schmollst, wie ein kleiner Junge, dem man in den Sandkasten gepullert hat", amüsierte sich Kadaj und hielt sich schließlich lachend den Bauch. Wie Ratten schmeckten? Woher sollte er das wissen? Bisher hatte er keine gegessen. „Was weiß denn ich, wie die schmecken? Ich esse keine Ratten", erwiderte er nun wieder ernster und sah Reno abschätzend an. „Wenn du Blut trinkst ... wie viel ist das? Stirbt man? Nicht, dass ich mich anbieten würde, aber es interessiert mich", erklärte sich Kadaj. "Ha, ha, ha...", war Reno seine ironische Antwort auf das Schmollen bezogen. Doch dann erblickte auch der Vampir eine völlig neue Seite an dem Anderen. Er lachte entspannt und völlig ohne Zwang! "Na hey! Du kannst ja auch richtig locker sein!", grinste und sah ihn neugierig an. Mit so einer Frage hätte er nie gerechnet. "Im normalen Fall stirbt man nicht, je nach Kontrolle des Vampirs. Ich wüsste nicht, ob ich mich beherrschen könnte, nachdem ich so lange nichts mehr zwischen den Beißerchen hatte", seufzte er deprimiert und überlegte kurz. "Bin ich hier jetzt eigentlich ein Gefangener? Oder darf ich mich frei bewegen und gehen? Ich hätte da nämlich echt Kohldampf und nein, eure Rattenplage entsorge ich nicht!", schüttelte er sich erneut bei diesem Gedanken. Natürlich konnte Kadaj auch mal locker sein, aber das kam selten vor und meist auch nur dann, wenn er zu tief ins Glas geschaut hatte. "Da kannst du mal sehen, aber ich bin selten so locker", erwiderte Kadaj gewissenhaft und strich sich durch die Haare. Man starb also nicht zwingend, wenn man gebissen wurde. Das klang doch schon mal ganz gut, auch wenn ihn das doch etwas beunruhigte. Immerhin waren Yazoo und Loz da draußen. Ob Reno ein Gefangener war? Wie kam er auf den Stuss? Kadaj blinzelte verwirrt und kräuselte die Lippen. "Ich heiße nicht Rufus oder Hojo und eigne mir fremde Menschen oder Vampire an. Du kannst also gerne gehen", erwiderte er gelassen und doch wurde er wieder ernst. „Lass aber ja meine Brüder in Ruhe. Anderenfalls muss ich jemanden anrufen, der sich um dich kümmert und das fällt ganz sicher weniger nett aus." Kadaj war hier fertig, außerdem hatte er Durst und betrat deswegen die Küche. Vor lauter Reden war sein Mund ganz trocken und das konnte er unmöglich so stehen lassen. "Hm, wie schade, das Lachen steht dir auf jeden Fall besser", begann er ihn zu loben. Er freute sich wie ein Hündchen, welches in den Garten gelassen wurde, dass er kein Gefangener war. Dann rümpfte er die Nase und folgte dem Anderen in die Küche. "Ich bitte dich, ich wollte den beiden lediglich ein wenig Angst einjagen, was ja auch wohl gut geklappt hat", lachte er leise auf. "Außerdem sehen die beiden Zäh aus, die schmecken bestimmt nicht...", legt er die Stirn kraus. "Es freut mich sehr, dass ich jederzeit gehen darf", sprach er noch leise und dann war es Mucks Mäuschen still. Noch ehe Kadaj sich drehen konnte, hatte Reno seine Schnelligkeit genutzt und verschwand aus dem Fenster hinaus in die Freiheit. Da er wirklich nicht über die beiden Brüder herfallen wollte, beschloss er außerhalb der Stadt jagen zu gehen. Denn sehr gerne würde er auch dorthin zurückkehren. Trotz der Bedrohung fühlte er sich wohl, ob es an Kadaj lag? Weil der ihm geholfen hatte? Es waren schon unzählige Menschen am Vortag an ihm vorbeigelaufen, doch keiner schenkte ihm Beachtung. Lachen stand ihm besser? Was sollte das denn jetzt? Smaltalk, ein Flirt? Auf beides hatte Kadaj keine Lust und daher sagte er nichts dazu. Allerdings spürte er, dass Reno ihm in die Küche folgte und sich und sein Handeln erklärte. Schön, dass er beiden keine Angst einjagen wollte, allerdings nicht schön, dass er sich wieder um Loz kümmern musste, wenn dieser Alpträume bekam und die würde er ganz sicher bekommen. Yazoo war sich ja zu fein, nachts auf seinen Schlaf zu verzichten. „Yazoo macht das nicht aus, aber Loz ist ein Kleinkind im Erwachsenenalter", grummelte Kadaj, drehte sich um und stellte jedoch erstaunt fest, dass Reno verschwunden war. „So, nun ist der weg und kehrt hoffentlich nicht wieder. Das Leben geht weiter." Schon wieder halb in Sorge und halb zickig kam Yazoo zurück ins Haus, direkt in die Küche und ebenso Loz. Yazoo wollte gleich den schlanken Hals seines Bruders auf irgendwelche Spuren hin untersuchen. Erleichtert darüber keine gefunden zu haben, atmete er auf. „Ein Glück, nichts zu sehen. Ich schwöre dir, ich hätte diesen Kerl gesucht und so viele Kugeln in ihn gejagt, dass jeder Metalldetektor nicht mehr vor Piepsen aufgehört hätte." Bevor sich Yazoo weiter in Rage reden konnte, legte ihm der Älteste die Hände auf die Schultern. „Jetzt beruhige dich wieder Yazoo. Du hast doch gesehen, Kadaj ist unverletzt. Alles ist gut und wir sehen den Bluttrinker sicher auch nie wieder." Loz sah vor seinem geistigen Auge bereits wieder einen Diven Krieg ausbrechen. Als Kadaj schließlich Yazoo sah und hörte, wie dieser gleich wieder Theater spielte und ihn angucken wollte, murrte er leise auf. „Hör doch mal auf mich anzufassen! Ich habe nichts und gebissen hat mich auch einer. Herrgott noch mal", regte sich der Jüngste auf und richtete sich seinen Kragen, nachdem Yazoo von ihm gelassen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)