My past is a part of me von luschi (Naruko Uzumaki) ================================================================================ Prolog: Naruko -------------- Mein Name ist Naruko Watanabe, ich möchte euch zuerst einen Teil meiner Geschichte erzählen und beginne am besten bei mir und meiner Familie. Ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen und werde einige Details erst ein mal auslassen. Aber um mich und meine Handlungen besser verstehen zu können muss ich beim Anfang anfangen. Meine Andersartigkeit äußerte sich schon recht früh. Mein Erscheinungsbild unterschied sich sehr stark von dem meiner Familie daher kamen mir schon früh Zweifel ob wir wirklich miteinander verwandt gewesen waren, der auffälligste unterschied waren unsere Haare, die meiner Eltern und Geschwister waren kraus und braun, ich hingegen hatte langes, glattes, hellblondes Haar, welches ich gerne in zwei Zöpfe links und rechts von meinem Kopf zusammen gebunden trug. Wir hatten außerdem wirklich Nichts gemeinsam, weder ähnelten wir uns im Äußeren, noch ähnelte sich unser Charakter. Keine gemeinsame Nase, keine Grübchen, die wir teilten, keine Gesichtszüge, die sich ähnelten, kein Verhalten wo man sagen konnte, das hast du von Mama oder Papa geerbt. Ich fühlte mich in dieser Familie wie eine Außenseiterin und wurde dazu auch so behandelt, was bedeutete jeder einzelne Tag meines Lebens, in dieser Familie, war ein Kampf gewesen. Ein Kampf ums wesentliche, ob es nun darum ging wer was machen oder wer was haben durfte, was es zu essen gab, meinen Wünschen wurde nur wenig Beachtung geschenkt. Ich wurde regelrecht ausgeschlossen, gehörte nicht dazu, wurde von meinen Geschwistern gemieden, wenn diese nicht gerade abfällige Sprüche für mich übrig hatten und wurde von meinen Eltern regelrecht drangsaliert. Ich empfand mich als ihren Haussklaven. Wer jetzt aber denkt, dass es meinen Geschwistern deutlich besser ergangen war, der täuscht sich, denn auch sie mussten eine harte Kindheit durchleben. Meine beziehungsweise unsere Eltern, waren von ihrem Leben überfordert, enttäuscht und frustriert und ließen uns Kinder dies ausbaden. Mein Vater, Isamu Watanabe war selbständig und Geschäftsführer seiner eigenen Firma für Glas und Gebäudereinigung. Meine Mutter, Mamoko Watanabe kümmerte sich um seine Buchhaltung, die Angestellten und die Terminabsprachen mit seinen Kunden. Meine älteste Schwester Riku hatte vor einer Weile geheiratet, ich hatte seit dem kaum noch Kontakt zu ihr, sie war direkt nach ihrer Hochzeit in ein anderes Land gezogen. Meine andere ältere Schwester Kazumi war nach ihrem Schulabschluss bei meinem Vater in die Lehre gegangen und lebte mittlerweile auch nicht mehr bei uns. Auch sie war verheiratet, da sie aber durch eine genetische Krankheit sehr starke Schmerzen hatte, die von Jahr zu Jahr schlimmer wurden, konnte sie nicht mehr arbeiten. Ein Genetisches Leiden von denen alle Frauen meiner Familie betroffen waren. Fast schon als Bestätigung meiner Vermutung war ich, als einzige, von diesem Gendefekt mit dem Namen Morbus Bechterif verschont geblieben. Diese zwar äußerst erfreuliche Tatsache, ließen meine Zweifel dieser Familie anzugehören bis ins unermessliche anwachsen. Mein kleiner Bruder Taiki hatte gerade erst mit der Schule angefangen. Ich sah ihn sehr selten, wenn er nicht gerade etwas aß saß er nämlich an seiner Playstation oder am PC und verschwand in seiner virtuellen Welt. Nach draußen ging er fast nie, nur wenn er zur Schule musste und selbst das tat er nur widerwillig und unregelmäßig. Auch in meinem Leben spielte die Schule keine sonderlich große Rolle. Im Haus meiner Eltern war nämlich nur ich für die Hausarbeit und die Tiere meiner Mutter zuständig und das waren nicht gerade wenige. Meine Mutter führte nämlich nebenbei eine Katzenzucht. Ich hatte mittlerweile aufgegeben die Katzen zu zählen oder mir ihre Namen zu merken. Stattdessen dachte ich mir selbst welche für sie aus, wenn ich mich um sie kümmerte. Meine Bindung zu den Tieren war sehr sehr eng, schließlich verbrachte ich fast meine ganze Zeit mit ihnen und jedes Mal, wenn eines an einer Krankheit verstarb oder verkauft wurde stumpfte ein Teil in mir immer weiter ab. Mit der Pubertät wuchs mein Bedürfnis auf Selbstbestimmung und weil ich im Grunde einfach gar keine Lust dazu hatte die Aufgaben meiner Mutter zu übernehmen, bekam ich des Öfteren Körperlich zu spüren was meine Eltern von meiner Lustlosigkeit hielten. Sie schlugen mich mit allem was sie in die Finger bekamen, Stöcke, Gürtel oder auch den Pferdegerten meiner Mutter, welche sie, als sie noch Pferde besaß, fürs Reiten genutzt hatte. Der Schmerz, den diese Gerten verursachten, war so heftig, dass ich ihn kaum ertragen konnte. Ich hatte gehofft je öfter ich ihn ertragen musste umso weniger würde es beim nächsten Mal weh tun, aber gegen den Schmerz den sie verursachten konnte ich einfach nicht abgehärtet werden. Mehrere Male versteckte ich Nachts die Gerten hinter dem großen Eisschrank im Vorratsraum. Nur hatte meine Mutter wohl eine beträchtliche Sammlung davon, denn jeden Morgen fand ich wieder eine Gerte an ihrem üblichen Platz im Esszimmer, an der Wand hinter die Heizung vor. Meine Mutter sagte zu mir es sei ein Mahnmal, damit ich mich immer wieder daran erinnerte zu Funktionieren und zu tun was sie von mir verlangte. Nun war ich aber mit meinen 16 Jahren wenig Gefügig und irgendwann verschwand auch die letzte Gerte hinter dem besagten Eisschrank. Mir war auch schleierhaft wie ich das weiterhin hätte ertragen können ohne selbst ihnen gegenüber handgreiflich zu werden. Denn wehren durfte ich mich nicht und wenn ich es doch ein mal tat zog es noch schlimmere Konsequenzen nach sich, deshalb biss ich jedes Mal so sehr die Zähne zusammen, dass mein Kiefer danach noch eine Weile schmerzte. Einmal, als ich 5 Jahre alt gewesen war, wehrte ich mich zum ersten Mal und meine Mutter hatte ohnmächtig am Boden gelegen, das hatte mir wahnsinnige Angst eingejagt und es war das letzte Mal gewesen, dass ich, als sie auf mich einschlug, versucht hatte sie weg zu drängen. Heute wusste ich das sie damals so getan hat, als wäre sie Ohnmächtig gewesen um mir Angst zu machen, aber damals war mir dies nicht bewusst. Nur bei diesen verdammten Schmerzen mit der Gerte... Wenn ich diese noch einmal über den Rücken gezogen bekommen hätte … Nachts träumte ich sogar schon davon, wie ich ihnen die Gerte aus der Hand riss und zurück schlug. Wenn ich nach solchen Träumen morgens erwachte, schlug mir mein Herz bis zum Hals und ich hatte fürchterliche Gewissensbisse, die ich kaum aushalten konnte, wie als wenn mir die Brust zugeschnürt wurde. Nicht selten bekam ich dann manchmal auch keine Luft mehr. Ich versuchte zu der Zeit so oft es ging meinem Elternhaus fern zu bleiben oder wenn ich dort war meinen Eltern aus dem Weg zu gehen. Ich hielt mich oft länger in der Schule auf und nahm an Arbeitsgemeinschaften oder Ähnlichem teil nur um nicht nach hause zu müssen. Freunde hatte ich kaum, ich durfte sowieso keine zu mir einladen. Was sowieso zu peinlich gewesen wäre, in meinem Zimmer konnte man vor Müll und Kleinkram den Boden nicht mehr sehen und wenn man das Haus betrat, stank es unerträglich nach Katzenurin. Meine Nase hatte sich an den Geruch schon gewöhnt, Fremde hingegen liefen oft rot an und verließen schnellstmöglich wieder das Haus. Da mir oft die Zeit für Hausaufgaben oder zum Lernen fehlte wurden meine Noten nach und nach immer schlechter. Wenn ich nach Hause kam musste ich zu aller erst die versiffte Küche reinigen, was sich gut und gerne mal 4 Stunden oder auch länger hinzog. Wenn ich fertig war, war es meist schon spät am Abend und ich musste mich um die Hinterlassenschaften der Katzen kümmern. Nicht nur ein mal beschlich mich der Gedanke: „Ich will hier weg“. Da ich aber Angst vor den Konsequenzen hatte, schließlich verdiente ich noch kein Geld und auf der Straße leben wollte ich auch nicht, war ich an diesen Ort gefesselt. Einige Male bin ich weggelaufen, aber ich wurde entweder Gefunden oder kam halb verhungert, durchnässt und oft ziemlich schlimm krank wieder zurück. Jedes mal setzte es dann ein oder zwei Ohrfeigen, ich wurde an den Haaren die Treppe hoch geschliffen und ins Bad geworfen. Es gab einige Male, wo mir dann noch ins Gesicht, in die Magengegend, den Rücken oder zwischen die Beine getreten wurde. Manchmal war ich einfach nur noch so kraftlos, dass ich trotz der Schmerzen nicht mal mehr stöhnen konnte. Für mich stand nach den Jahren voller Schmerzen fest, dass ich wohl oder übel um hier weg zu kommen sterben müsste. Sehr oft kam mir dieser Gedanke, ich saß dann im Badezimmer auf dem Boden, weinend mit einem Messer in der Hand und wollte mein Leben beenden, aber ich war zu schwach, zu schwach den Allem ein Ende zu setzen. Ein kleines Fünkchen Hoffnung in mir sagte immer, es wird irgendwann besser werden, sie können dich nicht dein Leben lang so quälen. Und anstatt mir die Pulsadern auf zu schneiden, schnitt ich mir immer wieder einfach so in mein Fleisch, ich glaube, weil ich einfach so wütend auf mich selbst war, darüber das ich zu schwach war, mir ein Ende zu setzen. Der erste Schnitt tat nicht mal weh. Es fühlte sich tatsächlich befreiend an. Ein angenehmerer Schmerz als der den ich in meiner Brust hatte, als der der mir so oft die Luft abschnürte. Das Atmen fiel mir tatsächlich leichter nachdem ich mich geschnitten hatte. Um die mittlerweile zahlreichen Schnitte zu verbergen trug ich, selbstgebastelte Stulpen aus Nylonstrumpfhosen. Geld besaß ich nicht, also blieb mir keine andere Wahl, als mir mit meinem bisschen Talent an Nähkünsten, selber welche zu schneidern, aus den Strumpfhosen meiner Mutter. Natürlich fiel ich deswegen überall auf, weshalb ich mit der Zeit auf Pullover und Strickjacken zurückgriff. Im Sommer war es sehr unangenehm und ich schwitzte sehr stark, aber ich wollte mir nicht mal in meinen schlimmsten Alpträumen ausmalen was mir blühte, wenn man meine Narben entdecken würde. Mit 17, kurz vor meinem Schulabschluss, musste ich mich langsam aber sicher den Gedanken stellen, was ich aus meinem Leben machen wollen würde. So lange ich mit meinen Eltern unter einem Dach lebte, hatte ich nicht allzu viele Optionen. Meine höchste Priorität lag darin, Geld zu verdienen um ausziehen zu können. Aber wie sollte ich eine Lehre durchhalten, wenn zu Hause auf mich so viel Arbeit wartete, dass ich kaum noch dazu kam zu schlafen. Nach meiner Schulzeit probierte ich vieles aus wie zum Beispiel ein Praktika in einer Pizzeria, Mini Jobs in einer Großküche, Aushilfsjob bei meinem Vater, ging dann doch wieder zur Schule und verließ diese wieder zu Gunsten einer Ausbildung als Bürokauffrau. Während der Ausbildung ging es mir wirklich sehr schlecht. Ich stand um drei Uhr morgens auf um meine Aufgaben zu erledigen. Fuhr dann anschließend sieben Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Nach acht Stunden anstrengender Arbeit fuhr ich direkt vierzehn Kilometer zu meinem erstem richtigen Freund. Wir waren mittlerweile schon fast ein Jahr zusammen, aber glücklich war definitiv nicht das Wort womit man diese Beziehung beschreiben konnte. Ich hatte ihn während der Zeit meines Überbrückungsjahres auf der Weiterführenden Schule kennen gelernt mittlerweile war ich 19 Jahre alt und ich hatte mich Hals über Kopf in seine witzige Art verliebt. Er war 3 Jahre jünger als ich und überspielte seine kranke Seele genauso gut wie ich es tat. Mit der Zeit hatte er leider gemerkt, dass er mich so behandeln konnte wie es ihm in den Sinn kam. Daraufhin fing er an von mir alles zu verlangen, was ihm passte und mich zu verprügeln, wenn ich nicht tat was er wollte. Am Anfang der Beziehung war er wahnsinnig lieb, führsorglich, hilfsbereit, zärtlich und zuvorkommend. Dies wandelte sich innerhalb eines halben Jahres ins komplette Gegenteil. Ich schenkte ihm mein erstes Mal obwohl ich dabei wahnsinnige Schmerzen verspürte, welche leider bei jedem weiteren mal während wir Sex hatten wieder kamen, so dass ich mich irgendwann komplett körperlich von ihm zurück zog, aber anstatt dies zu akzeptieren oder mir irgendwie entgegen zu kommen fing er an sich mit Gewalt zu nehmen was er wollte. Oft vergewaltigte er mich so stark, dass ich noch Tage danach unter den Schmerzen zu leiden hatte. Trotz allem nahm ich es in Kauf, er gab mir etwas was mir bis jetzt kein anderer gegeben hatte, nämlich Aufmerksamkeit und ein Ort wo ich mich aufhalten konnte. Derweil war ich nämlich in der Phase, in der meine Eltern mir sagen und antun konnten was auch immer sie wollten, ich tat einfach trotzdem nicht das was sie von mir verlangten. Nachts um 23 Uhr musste ich trotzdem immer ins Haus meiner Eltern zurückfahren. Der afroamerikanische Stiefvater meines Freundes, war sehr gläubig und duldete es nicht, dass ich bei ihnen übernachtete, außer ich würde Rain, meinen gewalttätigen Freund, heiraten. Die Zeit verging, mittlerweile war ich 20 Jahre alt. Mein zwanzigster Geburtstag lag nun einen Monat und 9 Tage zurück. Rain stand, wie in letzter Zeit immer häufiger, vor meiner Arbeitsstelle um mich ab zu holen. In Wirklichkeit kontrollierte er mich und wollte mich beobachten, obwohl ich nie etwas getan hatte, was ihn hätte aufregen können, aber seine Eifersucht war so enorm geworden, dass er alle um mich herum vergraulte und niemanden akzeptierte, der mit mir freundlich umgingen. Nun am besagten Tag, dem 27. Juli, stand er wieder an der Auffahrt und wartete. Ich schloss mein Fahrrad, ein Hollandrad mit Gepäckkoffer, vom Fahrradständer ab und ging erschöpft auf ihn zu. Der Monatelange Schlafmangel machte sich, mehr als deutlich, bei mir bemerkbar. Ich war unkonzentriert, schminkte mich morgens nicht mehr und schlief sogar in meiner Mittagspause, mit meinem Kopf auf der Tastatur, einfach ein. Also bat ich ihn ob er nicht bitte das Fahren heute übernehmen könnte und ich mich auf dem Gepäckkoffer setzen könnte um etwas abzuschalten. Es entbrannte ein heftiger Streit, doch setzte er sich schließlich auf den Sattel und fuhr mit mir auf dem Gepäckkoffer in Richtung meines Lieblingsrestaurants. Ich wollte unbedingt feiern, dass morgen meine Ausbildung offiziell beginnen würde, da ich bis dato als Praktikantin angestellt gewesen war. Ein großer Fehler wie sich noch herausstellte. Rian hatte wohl wieder schlechte Laune und war auf noch mehr Streit aus. Ich versuchte mich davon ab zu schirmen, schließlich war ich einfach zu erschöpft und hatte keine Kraft um zu diskutieren. Als ich wegdämmerte murmelte ich unterbewusst etwas, was ihm wohl nicht gefiel und er wurde ganz plötzlich unheimlich still. Ich fragte ihn was denn nun schon wieder los sei und er antwortete bloß, dass ich es bereuen würde so etwas jemals gesagt zu haben. Keine zwei Minuten später kamen wir an einer Schnellstraßenkreuzung an. Ich realisierte gerade noch aus meinen Augenwinkeln, das Rian das rote leuchten der Ampel ignorierte und schrie ihn an, dass er sofort anhalten solle. Von ihm kam nur ein gezischtes, wenn ich dich nicht haben kann dann wird dich niemand mehr haben, dann sah ich nur noch das große schwarze Auto von links heranrasen. Es war ein großer Honda. Plötzlich wurde mir klar was ich im Halbschlaf zu ihm gesagt hatte. Seit Tagen dachte ich schon darüber nach mich endlich endgültig von ihm zu trennen und dies hatte ich unterbewusst laut ausgesprochen. Rain bremste nicht, dafür war es aber auch schon zu spät. Das nächste was ich sah und hörte war ein ohrenbetäubender Lärm so unglaublich laut, dass es mir noch lange danach in den Ohren klingelte. Ich glaubte zu sehen wie sich in Zeitlupe die Frontseite des Autos eindellte. Wenige Sekunden später wurde ich zu Boden geworfen. Unglaubliche Schmerzen schüttelten meinen Körper. Schmerzen waren mir ja nicht unbekannt, besonders nicht die mit der Gerte, aber dieser Schmerz war so unerträglich, dass ich glaubte meinen Verstand zu verlieren. Ich sah an mir herunter und bemerkte, dass die Jeans an meinem linken Hosenbein völlig zerrissen war und Blut auf die Straße sickerte. Erst fragte ich mich was das alles bedeutete, dann griff ich mir an den Oberschenkel und sah, dass aus meinem Unterschenkel meine Knochen hervorstanden. Ich wurde hysterisch „MEIN BEIN!“ Mein Bein war mehrfach gebrochen, meine Knochen ragten an mehreren Stellen aus meiner Haut heraus und es schmerzte unendlich stark. All das geschah so schnell, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Plötzlich wurde ich behutsam bei den Schultern gepackt. Erst dann fiel mir auf dass ich die ganze Zeit über laut geschrien hatte. „MEIN BEIN. MEIN BEIN. OH MEIN GOTT MEIN BEIN.“ Erst als ich die Hände auf mir spürte und zu dem behelmten Kopf aufsah, schoss mir ein Name in den Sinn. Rain! Ich sah mich um und knapp 30 Meter von mir entfernt, lag er und bewegte sich nicht. Ich schrie die behelmte Gestalt an, sie solle nicht mir helfen, sondern ihm. Sie solle mich loslassen, worauf sie denn warten würde, sie solle sofort zu ihm gehen. Da kam eine zweite Person zu mir und wollte mich in die Stabile -seitenlage legen. Heute weiß ich, wenn der Motorradfahrer sie nicht aufgehalten hätte wäre ich definitiv auf dieser Straße gestorben. Sie hätte durch das unwillkürliche bewegen meines Körpers, meine Arterie so stark verletzt, dass ich verblutet wäre. Also verdankte ich dem behelmten Mann, der kaum älter gewesen war als ich selbst, mein Leben. Sie versuchten derweil beruhigend auf mich ein zu reden. Fragten mich nach einem Handy. Als sie es aus meinem Rucksack gekramt hatten, wollten sie einen Krankenwagen rufen. Ich verneinte und bat darum erst meine Mutter um Erlaubnis zu fragen. Die Ersthelfer waren verwirrt. Ich konnte ihnen auch nie erklären, dass meine Mutter mich das eine Mal, als ich einen Krankenwagen rufen musste, weil mein Freund mich zusammengeschlagen hat, auch noch mal zusammen gefaltete hatte, als die Rechnung ins Haus geflattert war. So gaben sie mir aber trotz meiner fehlenden Erklärung nach, schoben es auf den Shock, den ich erlitten haben musste und ich riefen meine Mutter an, die zurzeit im Urlaub am Meer war. Es hagelte von ihrer Seite eine Menge Beschimpfungen auf mich ein, ehe sie zu mir sagte wie bescheuert ich doch sei und gefälligst einen Krankenwagen rufen solle, da es ja nun eine andere Situation sei als damals. Das andere Ersthelfer am Unfallort in der Zwischenzeit schon lange einen gerufen hatten inklusive der Polizei wusste ich nicht. Der Motorradfahrer unterhielt sich mit mir bis die Krankenwagen eintrafen. Der Rettungssanitäter musste mich mit einer Menge Morphium ruhigstellen, damit er mich anfassen durfte ohne dass ich ihn zerfleischt hätte. Niemand durfte mein Bein anfassen. Die Schmerzen, die ich hatte, waren so enorm und ich hatte Angst vor dem, was noch auf mich zu kam. Vom ganzen Morphium und durch die Schmerzen verlor ich Rain aus den Augen. Ich bekam eine Halskrause und war nur noch halb bei verstand, als mein Bein gerichtet wurde. Trotz des Schmerzmittels spürte ich die Qual mehr als deutlich. Anschließend wurde mein Bein zwischen zwei Metallrahmen gebunden und sah nun nicht mehr so aus wie ein Zickzackmuster. Der Motorradfahrer war noch immer an meiner Seite und redete mit mir, nur war das was ich sagte nur noch zusammenhangsloses Gebrabbel. Er fragte mich ob er noch was für mich tun könne, als ich auf der Trage in den Krankenwagen geschoben wurde. Völlig benebelt bat ich ihn meine juckende Nase zu kratzen. Aus irgendeinem Grund konnte ich mich nicht mehr bewegen um es selbst zu tun. Er lachte und kratzte sie mir. Dann gingen die Türen zu. Während der Fahrt schnitten sie mir die blutigen Kleider vom Leib und versuchten mich wach zu halten. Krankenwagenfahrten waren nichts Neues für mich. Ich hatte wie gesagt des Öfteren schon Unfälle und Ähnliches gehabt nur nie in diesem Ausmaß. Angekommen im Krankenhaus bekam ich eine neue Dosis Schmerzmittel und viele Ärzte standen um mich herum. Sie waren unglaublich unfreundlich. Die eine versuchte mir eine Kanüle zu legen, es klappte aber nicht so wie sie es wollte und als sie das dreizehnte Mal zu stach, donnerte ich ihr, vor Schmerz und aus Reflex, meine Hand ins Gesicht. Das Blut lief mir auch schon am anderen Arm herunter, weil sie die Stiche, die sie dort verursacht hatte noch nicht behandelten. Ich fühlte mich wie ein Stück Fleisch auf der Schlachtbank. Die Ärzte sahen in mir nur ein Baukasten Set was man wieder zusammen puzzeln musste, vergaßen dabei aber das ich ein durchaus fühlender Mensch war. Irgendwann hatte ich auch mal genug und unter Morphium, hatte ich festgestellt, machte man die verrücktesten Sachen. So brüllte ich aus voller Kehle die Ärztin an sie solle es nicht mehr wagen mich anzufassen. Nun bekam ich eine Maske auf, ich wurde festgehalten von fünf Ärzten gleichzeitig, die mich irritiert und sehr geschockt anschauten, einer von ihnen murmelten etwas von „Schaut ihre Augen!“ Ich spürte plötzlich einen Stich in meinem linken Arm, dieses mal war es eine der Pflegerinnen die mich gestochen hatte und es klappte bei ihr endlich auf Anhieb und wenige Augenblicke später war ich auch schon weg gedämmert. Kapitel 1: Die Wahrheit ----------------------- Die Wahrheit Nach diesem Unfall blieb ich 3 Wochen im Krankenhaus. Mein Leben änderte sich ab diesem Zeitpunkt schlagartig. Die ersten Wochen ging es mir verdammt dreckig, wegen der Medikamente behielt ich keine Nahrung mehr drin. Mein Bett verlassen durfte ich die ersten 2 Wochen nicht und selbst wenn ich es gewollt hätte ich hätte es auch gar nicht gekonnt. Zwei Operationen hatte ich hinter mir. Die erste wurde gleich nachdem ich eingeschlummert war durchgeführt. Mir wurde ein externer Fixateur in die Knochen gebohrt, der meine Knochen in der richtigen Position halten sollte. Meine Wunden waren zu groß, sie konnten also vorerst nichts anderes für mich tun. Die erste Woche war die Hölle. Ich stand die ganze Zeit nur unter Morphium und lag auf der Intensivstation, in einem Zimmer mit einer alten dementen Frau. An Schlaf war also nicht nur wegen der Schmerzen nicht zu denken. In der zweiten Woche und nach der zweiten Operation, in der mir ein Marknagel ins Schienbein geschlagen wurde und 7 Schrauben in meinen Knochen gebohrt wurden, die den Nagel an Ort und Stelle hielten, ging es mir vor Schmerzen noch schlechter. Aber ich konnte trotzdem mit den Pflegern meine Scherze machen, spaß haben und vor allen Dingen mit purer Lebenslust lachen. Dies konnte ich zuvor schon lange nicht mehr. Die Frau die uns angefahren hatte, saß während des Unfalls mit ihren 2 Kindern, 11 und 14 Jahre im Unfallwagen und hatte auch Verletzungen davongetragen, genauso wie die jüngste der beiden Schwestern. Sie hatten, weil Rain auf der Motorhaube und der Frontscheibe gelandet war, Splitter ins Gesicht abbekommen. Die Autofahrerin hatte mich direkt einen Tag nach dem Unfall besucht. Als ich noch am ganzen Körper verbeult und von blauen Flecken überseht war. Die schlimmsten Verletzungen hatte ich davongetragen. Rian besuchte mich das erste Mal, als ich durch Schlafmittel und Schmerzmittel, nach der zweiten Operation ganz benebelt gewesen war. Er hatte die wenigsten Verletzungen abbekommen und wurde nach 3 Tagen Routine Krankenhausaufenthalt auch schon entlassen. Warum er mich besuchte? Ich wusste es erst nicht und eigentlich wollte ich ihn definitiv auch nicht sehen. Erst als er sich über mich beugte, leise flüsterte, ich habe einen so wahnsinnigen Druck wusste ich was mich erwartete. Er vergewaltigte mich, keine drei Stunden nach meiner 6 Stunden Operation, auf meinem Krankenbett. Ich bekam es nur teilweise mit und wehren konnte ich mich nicht. Innerlich schrie ich und verfluchte ihn, spürte wie etwas in mir brannte wie Feuer eine unbändige und starke Wut, aber ich konnte mich einfach nicht bewegen. Der Katheter in meiner Blase fügte mir noch zusätzlich schmerzen zu, wahrscheinlich hatte Rain mich innerlich auch noch verletzt. Als sich die Tür plötzlich öffnete und meine Schwester mit ihrem Mann herein trat sprang er schnell von mir runter, zog seinen Reißverschluss hoch und tat so, als wäre nie etwas gewesen. Bis heute kam niemand dahinter was passiert war. Meine Schwester hatte sich noch mit der Krankenpflegerin unterhalten, bevor sie ins Zimmer geschaut hatte. Nur wenige Sekunden früher, hätten gereicht damit sie ihn erwischt hätte, aber diese Sekunden waren mir nicht vergönnt gewesen. Wahrscheinlich hätte ich dann von meinem Wahn schon eher befreit werden können. Ich war trotz allem noch immer vernarrt in diesen Kerl, der mir so vieles angetan hatte, warum konnte ich mir selbst nicht erklären. Deswegen verriet ich ihn nicht, mal abgesehen davon, dass ich befürchtete das mir eh keiner glauben würde. In der dritten Woche durfte ich mit einem Rollstuhl durchs Krankenhaus fahren. Die Tage kamen mir nun viel länger vor. Langeweile schlich sich ein. Ich hatte weder Internet noch ein richtiges Handy. Die Bücher hingen mir schon langsam aus dem Halse raus. Ich wollte nach Hause in mein Bett. Nach genau 21 Tagen wurde ich dann endlich entlassen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Schließlich waren mir die Personen hier ans Herz gewachsen. Bevor ich aber endgültig entlassen wurde bekam ich meine Akte zu Gesicht, weil ich damit zum letzten mal zum Röntgen geschickt wurde. Und da laß ich es zum aller ersten Mal. Mit großen Buchstaben war BORDERLINE auf meinen Aktenumschlag geschrieben worden. Darunter ein vermerk. Keine Spitzen Gegenstände, Messer oder sonstiges am Bett liegen lassen. Nicht Unfallbedingte symmetrische Schnittwunden an Armen und Beinen. Bei Einlieferung Gewalttätig und konnte nur mit vereinten Kräften unter Kontrolle gehalten werden. Wunden heilen unwahrscheinlich schnell, zweite Operation schon nach nur einer Woche möglich, Narben verblassten. Patientin unter Dauerbeobachtung stellen. Psychologische Therapie anraten oder anfordern. Diese harten Worte versetzten mir einen Schlag. Ich hatte die ganze Zeit über, die ich im Krankenhaus lag, nicht ein einziges Mal daran gedacht mich zu schneiden und der Begriff Borderline war mir neu, aber dass ich von Anfang an so abgestempelt wurde tat mir unglaublich weh. Dazu fragte ich mich wie es sein konnte das Rain so grausame Dinge hier mit mir machen konnte, wenn ich doch angeblich unter Dauerbeobachtung gestanden hätte. Ich beschloss ab dem Zeitpunkt mich nicht mehr zu schneiden und hielt es Tatsächlich ab dem Tag bis heute ein. Trotz der schlimmsten Schicksalsschläge, in den nächsten Jahren, hatte ich nicht ein einziges mal wieder zur Klinge gegriffen. Aber noch mehr als der Vermerk auf meiner Akte irritierte mich der Befund das meine Wunden unwahrscheinlich schnell geheilt wären. Was hatte dies zu bedeuten? All meine Verletzungen waren bis jetzt immer in einem normalen Tempo verheilt. Wieder zu Hause angekommen war ich auf Gedeih und Verderb meiner Mutter ausgeliefert. Ich ließ mir einen Rollstuhl verschreiben, damit ich wenigstens etwas mobiler war, mit Krücken war es echt zu umständlich Teller oder ähnliches zu transportieren. Ich hatte Physiotherapie aber irgendwie half es nicht. Ich besuchte noch drei Monate, zwei Mal die Woche, die Berufsschule ehe ich gekündigt wurde, weil ich nicht wieder auf der Arbeit erscheinen konnte. Im Winter fuhr ich oft abends mit meinem Rollstuhl spazieren. Mit Rain hatte ich mich zerstritten und hatte endlich all meinen Mut gefasst mich von ihm zu trennen. Ich fand heraus, dass er sich hinter meinem Rücken mit anderen Mädchen traf und sich offen an sie ranmachte. Trotzdem schrieb ich noch via Internet ab und an mit ihm, er versuchte mich immer mal wieder für sich zu gewinnen. An diesem Abend jedoch antwortete ich ihm, ich wolle nicht reden, ich würde nun spazieren fahren. Das gefiel ihm gar nicht er wurde wütend und beschimpfte mich wüst. Ich ignorierte es und machte mich auf den beschwerlichen Weg, die Treppen hinunter nach draußen. Meine Eltern hatten mich inzwischen in Ruhe gelassen und gaben mir Abstand. Es dauerte immer fast eine ganze Stunde, bis ich in meinem Rollstuhl saß und losfahren konnte. Doch dieses Mal hätte ich es wohl besser nicht getan. Ich fuhr meine übliche Strecke entlang, bis mir plötzlich jemand entgegen kam. Ich verspürte ein ganz merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit bei der Siluette des Menschen, aber es war dunkel, ich sah erst nicht wer es war. Ich drehte trotzdem instinktiv um doch es war schon zu spät. Mein Rollstuhl schlitterte durch den Schnee, als ich herumgerissen wurde und Rain mich böse anfunkelte. „Wage es nicht mich zu ignorieren! Naruko das wirst du mir jetzt büßen!“ Er schob mich, trotz meiner lautstarken Proteste, in einen naheliegenden Wald zog mich gewaltsam aus meinem Rollstuhl und schändete mich ein weiteres mal auf brutalste Art und Weise. Ich schrie ihn noch an, dass ich meine Pille wegen der Medikamente nicht mehr nehmen würde. „Wenn du von mir Schwanger wirst und ein Kind von mir hast, gehörst du endgültig mir!“ brüllte er mir ins Gesicht und drückte mir seinen Arm auf den Mund. Als er mit mir fertig war kroch ich weinend zu meinem Rollstuhl und krabbelte wieder hinein, mir tat alles weh. „Heul nicht,“ sagte er, „Dir hat es doch auch gefallen hör auf mit dem Theater.“ Er griff meinen Rollstuhl und fuhr mich zurück auf den Weg. Ich sah ihn an und hatte einen Entschluss gefasst. Dieser Kerl musste endgültig aus meinem Leben verschwinden. Gepackt durch das Adrenalin, welches nun durch meinen Körper strömte, weil ich endlich den Mut hatte, teilte ich ihm meinen Entschluss mit: Wenn er es nochmal wagte mich auch nur noch ein einziges mal anzufassen würde er es zu tiefst bereuen. Wütend warf er mich mitsamt dem Rollstuhl auf die Straße in den Schnee und schrie mich an. „Ich wünschte du wärst verreckt, so wie ich es eigentlich gewollte hatte, als ich mit dir über die Straße fuhr.“ Er ließ mich im Schnee liegen und ging davon. Mir ist heute klar, dass an diesem Tag mein Sohn gezeugt wurde. Mein Baby, mein ein und alles mein Leben, mein Herz. Als ich festgestellt hatte dass ich schwanger war, war ich bereits in der 8ten Woche. Ich kaufte mir den Schwangerschaftstest drei Tage vor Weihnachten. Am Abend, des Kauftages, hatte ich endlich den Mut dazu ihn zu verwenden, 3 Minuten würde es dauern bis ein Ergebnis abzulesen sei und er fiel sofort positiv aus, noch ehe die Zeit des Wartens abgelaufen war, waren beide Striche schon deutlich zu erkennen. Ein Schwall an Emotionen stürzte auf mich ein. Panik, Angst, Wut, Trauer, Verzweiflung Ich rief in meiner Verzweiflung und aufkommender Panik sofort Rain an. Machte ihn dafür verantwortlich, doch der faselte im Wahn nur etwas von, nun können wir eine Familie sein. Bis kurz nach Weihnachten behielt ich es, meiner Familie gegenüber, für mich. Nur konnte ich es nicht länger verheimlichen, bald wäre es sowieso herausgekommen. Als ich meiner Mutter von der Schwangerschaft berichtete rastete sie in gewohnter Rabenmutter Manier aus. Verlies brüllend das Zimmer kam nach einer geschlagenen Stunde zurück und stellte mir drei Optionen. Abtreibung, Mutter-Kind-Haus, Adoption. Ich würde, wenn ich nicht abtreiben würde, aus dem Haus fliegen. Da ich noch immer im Rollstuhl saß und abhängig von ihr war, versuchte ich mich mit dem Gedanken der Abtreibung zu arrangieren. Einen Tag nach dem Streit mit meiner Mutter, trat mein Bruder mir, bei einer Auseinandersetzung wegen des blöde TV Programm in den Unterleib. In dieser Familie lag das mit der Gewalttätigkeit wohl in der Genetik. Mein Großvater fuhr mich anschließend sofort ins Krankenhaus. Dort sah ich zum ersten Mal diesen kleinen Fleck in mir und das kleine Herz flatterte wild. Da war es um mich geschehen. Da war ein Lebewesen in meinem Bauch. Um meinen Rauswurf noch etwas hinaus zu zögern verschwieg ich meinen Wunsch das Baby zu behalten und so fuhr ich am 4. Januar mit meiner Schwester Riku in die Abtreibungsklinik. Meine ganze Familie war gegen das Baby gewesen. Somit unterstützten auch sie den Willen meiner Mutter. Als ich dann aber in den Saal rollte, in dem es passieren sollte, fing ich an zu weinen und schüttete der Ärztin mein Herz aus. Deswegen wurde beschlossen, dass sie mich nicht mehr operieren würden. Ich verließ die Klinik, weinend und traf unten auf meine Schwester, die draußen auf mich gewartet hatte. Aus Angst erzählte ich ihr, dass sie mich nicht operieren wollten, weil ich geweint hatte. Sie ging mit mir noch einmal hoch in die Klinik, doch die Frauen schickten uns wieder weg, nicht ohne meiner Schwester vorher noch unter die Nase zu reiben, dass es eine furchtbare Unmenschlichkeit sei jemanden zu einer Abtreibung zwingen zu wollen. Meine Schwester war so wütend, fuhr mich zum nächsten Bahnhof und setzte mich dort mit dem bisschen hab und gut was ich dabei hatte aus. Da ich nun nicht wieder nach Hause konnte, fuhr ich zu meiner einzigen Freundin, bei der ich aber nur zwei Tage bleiben durfte. Dann saß ich wieder auf der Straße bei minus 12 Grad in der Nacht. Ich beschloss zu der Mutter von Rain zu fahren, die mich dann auch für drei Wochen aufnahm. Länger hielt ich es nicht aus. Ich hatte keine andere Wahl gesehen. Helfen wollte mir keiner, eine Wohnung konnte ich mir so schnell nicht beschaffen, besonders erschwerte es noch die Tatsache das ich nicht einen Cent in der Tasche hatte und sogar ein Obdachlosenheim kostet die Nacht Geld und man durfte nur eine bleiben und ich saß auch noch immer im Rollstuhl. Am Ende der dritten Woche kam Rain eines morgens in mein Zimmer, ohne ersichtlichen Grund trat er mir gegen mein ohnehin schon verletztes Bein und wollt daraufhin mir in meinen Bauch treten, aber diese Möglichkeit gab ich ihm nicht mehr. Ich schützte meinen Bauch, stellte mich auf, holte mit aller Kraft aus und Schlug ihm geradewegs mit meiner Faust ins Gesicht. Blut schoss aus seiner Nase und er hielt sich brüllend die Hände vors Gesicht. In Panik flüchtete ich sofort und kam am gleichen Tag noch, bei einem Mann unter, einem ehemaligen Freund, der aber schon seit Jahren für mich starke Gefühle hatte, weswegen ich nicht schon direkt zu ihm gezogen war da es für mich äußerst schwer zu ertragen gewesen war, wenn er mir ungefragt zu nahe kam. Drei Monate blieb ich bei ihm, bis ich schwer Lungenkrank wurde, meine Augen vereiterten und ich vor Heiserkeit nicht mehr sprechen konnte. Mein Frauenarzt schob es auf den Stress, dem ich bei meinem derzeitigen Mitbewohner ausgesetzt gewesen war. Schwer krank stand ich dann bei meiner Mutter vor der Tür und sie nahm mich widerwillig und ohne viele Worte zu verlieren wieder auf. Das einzige was sie sagte war: „Wenn das Balg geboren ist bist du hier spätestens wieder weg.“ Mein Zimmer existierte nicht mehr, sie hatte ein Büro daraus gemacht und all meine Sachen größtenteils entsorgt. Es dauerte einige Wochen bis ich damit klar kam, das ich all mein angesammeltes Hab und Gut nun nie wieder sehen würde. Am meisten schmerzte es mich meine ganzen Kindheitserinnerungen, von mir gemalte Bilder, Gebasteltes und meine ganzen, in Kisten verstauten, Spielzeuge meinem eigenen Kind nicht mehr später einmal zeigen zu können. Da ich nun auch kein Bett mehr hatte lag ich größtenteils, lethargisch bis meine Fruchtblase platzte, im Wohnzimmer auf einer grünen Ledercouch mit den Katzen. Wenigstens diese waren mir ein gewaltiger Trost in der schweren Zeit gewesen. Mit Tieren konnte ich wahnsinnig gut umgehen und hatte sehr sehr schnell einen guten Draht zu ihnen, selbst zu denen, die sich von meiner Mutter oder anderen nicht anfassen ließen. Mein Sohn Damian wurde am 31.7. geboren, nach 24 Stunden eingeleiteten, furchtbar schmerzhaften Wehen und einer missglückten PDA musste leider ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden. Die Ärzte waren Ratlos gewesen, ich selbst hatte nicht mehr sehr viele Erinnerungen an die Geburt, außer den unsagbaren Schmerzen. Mich irritierten die verängstigten Blicke der Krankenschwestern am nächsten Morgen und das meine Kaiserschnittwunde unglaublich schnell verheilt war. Nicht mal eine Narbe war zu sehen. Auch all meine anderen Narben selbst die schwer ausgeprägten an meinem Bein, Armen und Oberschenkeln waren nun komplett verschwunden. An was ich mich noch erinnerte war wie die Hebammen über mich tuschelten, dass meine Augen eine beängstigende rote Farbe annehmen würden, aus mir merkwürdige Geräusche kommen würden und mein Tattoo auf meinem Bauch sich unnatürlich verändern würde. Tattoo? Ich hatte kein Tattoo wovon hatten diese Frauen gesprochen? Wahrscheinlich meinten sie überhaupt nicht mich, doch ich konnte auch gar nicht richtig darüber nachdenken da hatte ich schon wieder eine abartig schmerzhafte Wehe. Mein Sohn erblickte um genau 0:33 das Licht der Welt, 47 cm groß und 2550g schwer. Er hatte wahnsinnig viele Pech schwarze Haare, meine blauen Augen und wie ich hatte auch er Striche auf seinen Wangen, nur nicht 3 sondern jeweils 2 auf jeder Seite. Ich hatte leider nach wie vor noch folgendes Problem: ich wusste nicht wohin mit meinem Baby und mir. Meine Familie besuchte uns nicht ein einziges Mal, auch zeigten sie null Interesse an Damian oder mir. Es verletzte mich abgrundtief und ich saß am Morgen meiner Entlassung nachdem Damian kurz zuvor eingeschlafen war, auf dem Krankenhausbett und weinte bitterliche Tränen. Auch wenn meine Familie mir oft weh getan hatte war sie immer noch meine einzige Familie bis jetzt gewesen und nun so weggestoßen zu werden brach mir das Herz. Besonders für meinen kleinen Sohn. Das Gefühl was ich für ihn empfand war so unendlich tief und extrem gewesen. Ich würde alles für ihn tun und war um seinetwillen umso trauriger, das er nur mich hatte. Da ich mit Damian auf gar keinen Fall auf der Straße leben konnte versuchte ich es wieder bei Rains Mutter, was blieb mir auch anderes übrig. Meine eigene Familie hatte mich endgültig verstoßen. Doch dieses Mal eskalierte es schon nach wenigen Tagen. Dieses Mal war ich aber diejenige, die über Rain stand und im sonst was angetan hätte, wenn er noch ein einziges Mal mir oder meinem Baby zu nahe gekommen wäre. Die Angst in seinen Augen war eine Genugtuung für mich gewesen. Nie wieder würde er mir oder meinem Baby etwas antun. Also musste ich da weg. Ich meldete mich beim zuständigen Amt beantragte eine Mutter Kind Einrichtung und kam nur einen Tag später in ein 90 km entfernten Wohngebäude unter. Es war extra für mich ausgerichtet wegen meinem Rollstuhl und allem Drum und Dran. Dabei war ich auf den Stuhl gar nicht mehr angewiesen da ich nach der Geburt direkt aufgestanden war, zwar unter schlimmen Schmerzen weil meine Muskeln sehr verkümmert gewesen waren, aber ich wollte mein Baby selbst versorgen. Die Narben waren ja verschwunden und irgendwie wunderte es mich auch nicht, das meine Knochen nun so gut verheilt waren als wäre nie etwas gewesen. Aber meine Muskeln waren erschlafft und schmerzten unglaublich bei jedem Schritt. Diese Einrichtung war für mich wie purer Luxusurlaub gewesen. Ich hatte immer Essen und Trinken. Ein sicheres Dach über dem Kopf und keinen Streit, Stress oder sonstiges. Mir ging es hier richtig gut. Doch eine für mich erschütternde Erkenntnis traf mich kurz nach meinem Einzug, nachdem ich die Geburtsurkunde meines Sohnes ausstellen ließ. Ich brauchte dafür die Vaterschaftsanerkennung, die Rain, ich vermutete mittlerweile aus Angst vor mir, aber ohne Murren hatte ausstellen lassen, doch das Problem war ich brauchte auch noch meine Geburtsurkunde. Als ich diese bei meinen Eltern erfragte stellten sie sich merkwürdiger Weise quer. Auch auf das Schreiben des Standesamtes reagierten sie nicht. Ich verstand es nicht, ich brauchte die Urkunde ja schließlich für meinen Sohn. Aber allzu bald sollte ich erfahren warum meine Eltern sie nicht rausgeben wollten. Auf meiner Geburtsurkunde, die ich schließlich nach mehrfacher Androhung meines Anwaltes, den ich gezwungenermaßen mir nehmen musste, endlich in meinen Händen hielt stand das wohl bestgehütete Geheimnis meiner Familie. Ich bin Adoptiert worden. Es stellte sich heraus, dass meine richtigen Eltern in einem fernen Dorf namens Konohagakure lebten und ich auch dort geboren wurde. Ob sie noch lebten oder ums Leben gekommen waren war nicht bekannt. Meine Adoptiveltern hatten mich zu sich geholt, als ich gerade mal zwei Monate alt gewesen war. Unter dem Vermerk Leibliche Eltern standen die Namen Kushina Uzumaki und Minato Namikaze. Ich war geschockt. Mein wahrer Name lautete eigentlich Naruko Uzumaki. Mein ganzes verkorkstes Leben war eine Lüge und ich war gar nicht die Tochter meiner vermeintlichen Eltern gewesen. Auch wenn ich es schon immer irgendwie geahnt hatte, traf es mich doch sehr hart. Besonders das es mir all die Jahre verschwiegen worden war. In diesem Moment beschloss ich, sobald mein Sohn alt genug wäre, nach meinen Wurzeln zu suchen und nach Konohagakure zu reisen. So und im nächsten Kapitel kann es nun endlich losgehen. Kapitel 2: Neuanfang -------------------- Ein milder Wind wehte durch das Dorf Konohagakure, als ich meinen ersten Schritt durch das große Eingangstor trat. Ich warf mir meine beiden Zöpfe über die Schulter, klopfte mir etwas Schmutz von meiner kurzen orangen enganliegenden Hose, zog mein schwarzes Top zurecht und meine orangefarbene Strickjacke und sah zu Damian hinunter. Mit großen leuchtenden Augen erwiderte er meinen Blick. Ich konnte seine Aufregung Förmlich spüren. „Gleich mein Schatz, gleich sind wir in dem Dorf in dem deine Mama geboren wurde.“ Er strahlte mich an, ganz so, als ob er die Bedeutung wirklich verstehen würde. „Mama hier geboren!“ „Ja richtig.“ Ich lächelte. Vor knapp einer Woche war schon sein dritter Geburtstag gewesen. Wir lebten in einer zwei Zimmer Wohnung. Nach 8 Monaten war ich aus der Mutter Kind Einrichtung ausgezogen, weil ich eine annehmbare Wohnung in meinem alten Wohnort gefunden hatte. Bis heute hatten wir dort gelebt. Bis heute hatte ich es ertragen noch dort zu wohnen. Heute morgen kam die Schmerzensgeldforderung, die das Gericht an Rain gestellt hatte bei mir auf meinem Konto an. Ich hatte Rain angezeigt nachdem er mich auf offener Straße zusammen geschlagen hatte, kurz nachdem mein Sohn und ich wieder zurück gezogen waren. „Lass mich in ruhe Rain!! brüllte ich ihm direkt in sein verdutztes Gesicht. Ja so kannte er mich nicht, Widerspruch war er von mir nicht in dem Ausmaß gewöhnt. „Ach Naruko zier dich nicht so ich weiß genau das du ohne mich nicht kannst!“ entgegnete er mir nachdem er sich wieder einigermaßen gefasst hatte. „Wovon träumst du eigentlich?! Weder ich noch Damian brauchen auch nur einen Funken von dir! Wir sind die letzten 8 Monate super ohne dich ausgekommen! Also verpiss dich!“ „Süße das stimmt nicht und das weist du auch, du redest dir das nur ein.“ Er grinste mich breit an. Glaubte er wirklich den Mist den er da von sich gab? Ich hatte keine Lust mehr mich weiter mit ihm auseinander zu setzen löste die Bremsen des Kinderwagens und wollte gerade losgehen, als ich aus den Augenwinkeln wahrnahm wie er seine Hand nach mir ausstreckte. Sofort wich ich aus und zischte. „Fass mich nicht an! Du wirst mich nie wieder berühren!“ Einen Augenblick später spürte ich einen stechenden Schmerz an meiner linken Schläfe. Meine Erinnerungen danach verschwammen ineinander nur an Damians wimmern erinnerte ich mich noch ganz genau und an meinen anschließende Kurzschlussreaktion ihn beschützen zu müssen. Im Endeffekt weiß ich aus Erzählungen, das Rain äußerlich wohl weitaus schlimmer aussah als ich. Bei der Polizei später gab er zu das ihm die Sicherungen durchgeknallt waren, als er mich nicht anfassen durfte und das er dafür keine Erklärung hätte. Ich hatte den Entschluss gefasst Rain wegen all dem was er mir angetan hatte anzuzeigen. Und heute war der Tag gewesen an dem endlich die große Summe, die er zusätzlich zu einigen Jahren Jugendgefängnis an mich zahlen musste , auf meinem Konto eingegangen war. Wie er das Geld zusammen bekommen hatte war mir egal. Wahrscheinlich hatte seine Mutter ihr Haus verkaufen müssen. Ganz egal war es mir irgendwie tatsächlich doch nicht gewesen, aber ich versuchte den Gedanken an seine Familie und ihn selbst zu verdrängen. Ich buchte sofort einen Flug in das Land meiner Geburt, landete eine Ecke entfernt von Konoha und musste anschließend mit einem Taxi bis zum ende der Straße fahren und die restliche Strecke zu Fuß überwinden. Ich und Damian mussten durch einen von Laubbäumen durchwachsenen Wald wandern. Der Name, Konohagakure das Dorf versteckt unter den Blättern, bekam nach diesem Marsch für mich einen tieferen Sinn. Da ich ein komplett neues Leben beginnen wollte hatte ich nichts weiter als das Nötigste behalten und alles andere verkauft und verschenkt. Damian hatte nur ein einziges Plüschtier behalten. Einen samtweichen und doch flauschigen roten Fuchs. Damian war verrückt nach Füchsen. Ich konnte mir nicht so richtig erklären wieso er so eine Affinität gegenüber Füchsen hatte, aber immer wenn irgendwo ein Plüschtier, Buch, Sticker oder Spielzeug zu kaufen gab musste er es haben. Es blutete mir das Herz all diese Dinge zurück zu lassen, aber wir hatten nicht die Kraft alles mit zu nehmen außer den Dingen, die in seinen Rucksack passten und das war wirklich nur ein Bruchteil seiner gesamten Sammlung gewesen. Eine ganz liebe bekannte, die auch ziemlich Fanatisch auf Füchse war, sie hatte sich sogar einen unter die Haut tätowieren lassen, erfreut sich nun über den starken Anstieg ihrer Sammlung. Die Luft in Konoha war so unbeschreiblich rein. Kein einziges Auto fuhr auf den Straßen. Die Menschen waren alle zu Fuß unterwegs. Es wirkte alles sehr altmodisch auf mich. Am Tor entdeckte ich etwas abseits ein kleines Infohäuschen und ich hoffte dort Antworten und vielleicht sogar Hilfe auf der Suche nach einer Bleibe zu finden. Mein Plan war es hier ein kleines Haus mit Garten für mich und Damian zu kaufen. Es mir also so gemütlich wie möglich zu machen. Mit meinem Kleinen an der Hand ging ich auf das Häusschen zu und bemerkte, das es gar kein Häusschen war sondern ein offener Unterstand in dem zwei Männer mit merkwürdigen blauen Stirnbändern mit einem silbernen Emblem saßen. Einen kurzen Moment zögerte ich, sahen sie doch echt merkwürdig in meinen Augen aus, doch dann sprach ich die beiden an. „Hallo. Könnten Sie mir vielleicht weiter helfen?“ Einer der Männer er hatte blaues Haar, hob seinen Kopf und sah mir direkt in die Augen. „Darf ich fragen woher du kommst?“ „Na von hier,“ erwiderte ich verschmitzt, „Ich wurde hier geboren, dattebayo.“ „Ah okay und wie heißen sie bitte Junge Frau?“ er sah ziemlich misstrauisch drein und beäugte mich von oben bis unten. Der Mann schien mir wohl aus irgendeinem Grund nicht glauben zu wollen, während der andere mich nicht mal beachtete. „Naruko, Naruko Wata äh ich meine Uzumaki.“ „Wie Bitte? Wie heißen sie?“ „Naruko Uzumaki, und das hier.“, Ich hob meinen Sohn auf die Arme. „Ist Damian Uzumaki. Und ich würde hier gerne ein Haus kaufen.“ Der Mann mit den blauen spitz gestylten Haaren schaute mich aus geweiteten und schockierten Augen an. War es etwa so ungewöhnlich, das man sich hier ein Haus kaufen wollte? Naja ok in meinem Alter wahrscheinlich nicht üblich, aber nicht unbedingt so schockierend, wie der Blauhaarige gerade suggerierte. Als er sich wieder gefasst hatte wirkte seine Miene wie versteinert. „Aha können Sie sich ausweisen? Wenn sie hier ein Haus erstehen wollen müssen sie sich an den Hokage Kakashi Hatake wenden.“ Ich reichte dem Herren ohne ein weiteres Wort meinen Reisepass und er nickte bloß. Da ich den Namen meiner Adoptiveltern aus vielerlei Gründen nicht weiter tragen wollte, hatte ich meine Ausweise und Pässe auf meinen Geburtsnamen ändern lassen. Es war leichter, als ich erwartet hatte ein Besuch beim Standesamt, eine kleine Gebühr und schon war mein Name auf meinen richtigen umgeschrieben worden. Bei Damian war es sogar noch leichter gewesen. Ich hatte es einfach auf seiner Geburtsurkunde eintragen lassen, somit war das erstellen seiner Pässe unter dem Namen Uzumaki reibungslos abgelaufen. „Sie erreichen den Hokageturm, wenn sie diesem Weg hier bis ans Ende Folgen. Sie werden ihn sofort erkennen wenn Sie ihn sehen.Viel Glück.“ und damit reichte er mir ohne ein weiteres Wort des Abschiedes meinen Pass zurück. Ich ging einige Schritte weiter setzte Damian auf den Boden ab und tippte ihm auf die Nasenspitze. „Komische Leute sind das hier.“ Ich grinste meinem Sohn breit in sein verwirrtes Gesicht. „Aber wir werden uns hier bestimmt noch einleben.“ Wie der Blauhaarige Mann mir geraten hatte folgte ich dem Weg schnurstracks und bemerkte nach kurzer zeit den wirklich unübersehbaren Turm. Seine Architektur war ungewöhnlich, er hatte eine rundliche Form mit mehreren Etagen und auf seiner Spitze war er abgeflacht. Ein Aussichtsposten wie ich vermutete. Damian lief vor mir her mit ausgebreiteten Armen und tat so als wäre er ein Flugzeug. Lächelnd beobachtete ich ihn, bis er plötzlich mit einem rosa-haarigen Mädchen zusammenstieß und rücklings auf seinem Hosenboden landete. „Huch kleiner Mann hast du dir weh getan?“ fragte sie ihn auch gleich und reichte ihm ihre Hand um ihm auf die Beine zu helfen. „Nein.“ antwortete er kleinlaut. „Entschuldigung hab nicht aufgepasst.“ nuschelte er noch hinterher. „Macht nichts alles gut.“ sie lächelte ihn beschwichtigend an. Er griff nach ihrer Hand und sie half ihm sogleich auf. Leicht amüsiert schüttelte ich meinen Kopf, stellte mich neben Damian und beugte mich leicht zu ihm hinunter um auf seiner Augenhöhe zu sein. „Kleiner Spinner das nächste mal Augen nach vorne wenn du läufst ja?“ ermahnte ich ihn liebevoll. „Ah Sie sind seine Mutter? Alles okay es ist ja nichts passiert.“ Sprach die rosa-haarige Frau mich sogleich an und lächelte wieder. „Er stolpert gerne mal blindlings durchs Leben. Kannst ruhig du zu mir sagen, dattebayo. Ich bin neu hier mein Name ist Naruko Uzumaki und mein Sohn hier ist Damian.“ Ich verneigte mich kurz höflich vor ihr und sie tat es mir gleich. „Damian ist ja ein schöner und außergewöhnlicher Name.“, sie lächelte meinem Sohn kurz zu, „Ich heiße Sakura Haruno. Ihr seit also neu hier?“ „Ja gerade hier angekommen. Ich möchte mir ein Haus kaufen und bin deshalb auf dem Weg zum Hokage.“ „Ah Okay Kakashi-Sensei. Soll ich euch begleiten? Ich war gerade auch auf dem Weg zu ihm er wurde mir und meinem Teampartnern heute morgen als Sensei zugeteilt.“ „Klar gerne haben wir bestimmt nichts dagegen oder Damian?“ Mein kleiner nickte bloß, hielt sich leicht an meinem Bein fest und versteckte sich halbwegs dahinter. Gegen Begleitung hatte ich tatsächlich nichts einzuwenden und ich fühlte mich bei weitem wohler nicht alleine vor dem Obersten dieses Dorfes treten zu müssen. Nach einer Weile, die wir schweigend gegangen waren, fragte sie mich. „Wo kommt ihr eigentlich her?“ „Aus Ohaio.“ „Oh also hattet ihr eine ziemlich lange Reise oder? Von Ohaio habe ich noch nie etwas gehört.“ „Ja die Reise war ziemlich lang. Wir sind einige Stunden geflogen und den restlichen weg gelaufen.“ Irritiert sah mich die rosa-haarige an. „Geflogen?“ „Ja mit einem Flugzeug.“ Ihr verwirrter Gesichtsausdruck irritierte mich. Kannte sie etwa keine Flugzeuge? „Okay, und wo ist der Vater von deinem kleinen?“ setzte sie ihre Fragen fort und deutete auf meinen Sohn, der wieder wie ein Flugzeug die Arme ausgebreitet hatte und voraus lief, aber dieses mal etwas langsamer. Scheinbar hatte er aus seinem Fehler gelernt. „Das ist eine lange Geschichte.“ meine Miene verfinstere sich automatisch und Sakura fragte obwohl sie ziemlich irritiert war auch nicht weiter nach. Den Rest des Weges erzählte Sakura mir einiges über Konohagakure ihre Hokage und deren Geschichte. Das Kakashi Hatake mittlerweile der 6. Hokage des Dorfes ist und nun ihr Sensei sei nachdem sie privaten Unterricht beim fünften Hokage einer Vollbusigen blonden Frau Namens Tsunade bekommen hatte. Denn als sie die Akademie der Ninjas abgeschlossen hatte sollte es diese als solche nicht mehr geben . Was im Zusammenhang mit dem letzten fast ausgebrochenen Ninjaweltkrieges stand. Eine Organisation Namens Akatzuki war auf der Suche nach irgendwelchen Biowaffen ins Dorf Konoha gekommen um hier nach der verschollenen neunten zu suchen. Nachdem sie festgestellt hatten, das diese weit und breit nicht zu finden war entbrannte eine Art kalter Krieg und Konohagakure verlor fast die Hälfte seiner Bewohner. So beschlossen alle Kage der umliegenden Dörfer, das Mindestalter für die Ausbildung eines Ninjas zu erhöhen und keine Kinder mehr auszubilden, da diese schützenswert seien und die Zukunft aller. Bei dem Gedanken das Kinder zu Kämpfern ausgebildet wurden lief es mir eiskalt den Rücken runter und ich sah automatisch zu Damian hinüber. Einem Kind die Kindheit zu nehmen und zu den Waffen zu rufen war in meinen Augen mehr als krank. Damian mit anderen ums Blut kämpfen zu sehen nein da hörte es eindeutig auf. Das Mindestalter wurde auf 18 Jahre erhoben und war auch freiwillig. Keiner wurde dazu gezwungen sich Ausbilden zu lassen und konnte demnach frei entscheiden welcher Tätigkeit er nachgehen wolle. Die fünfte Hokage, die einzige weibliche Hokage hatte diese Regelung sehr begrüßt, ihr Bruder war in einem früheren Krieg sehr jung ums leben gekommen. Die fünfte war die Enkelin des Ersten Hokage der wohl zusammen mit einem Uchiha das Dorf gegründet hatte, daher sah sie es auch in ihrer Pflicht mal etwas an dem System zu ändern, welches ihr Großvater erstellt hatte. Der dritte und der vierte Hokage hatten beide das Dorf in sehr großer Not mit ihrem Leben beschützt und damit bezahlt. Doch das was mich am meisten faszinierte und auch gleichzeitig irritierte war wohl die Tatsache das es sich in diesen Ausbildungen nicht um normale Soldaten, wie ich sie kannte, handelte sondern um Ninjas. Richtige Ninjas mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Jutsu nannte Sakura dies. Es gab wenn ich es richtig verstanden hatte wohl Tai und Nin- Jutsu das Tai Jutsu spielte sich körperlich ab ich stellte mir das vor wie Karate oder Judo. Beim Nin-Jutsu nutzte man Chakra. „Was ist Chakra?“ fragte mein kleiner die rosa-haarige prompt nachdem sie davon gesprochen hatte. „Das ist die Energie in deinem Körper.“ sie tippte ihm leicht mit der Fingerspitze auf seine Körpermitte, als wir kurz stehen geblieben waren. „Man kann lernen diese zu verwenden um allerlei Künste auszuführen, zum Beispiel um zu heilen.“ Damian kratzte sich an der Stelle wo Sakura ihn berührt hatte und war tief Gedanken versunken. „Für unsere Ohren klingt das alles noch ziemlich unglaublich so etwas gab es bei uns nicht. Also richtige Ninjas meine ich und Jutsus.“ Erstaunt betrachtete mich die rosa-haarige, anscheinend war es für sie unbegreiflich, das es Orte ohne Ninjas gab. Durch das interessante Gespräch war mir gar nicht aufgefallen wie schnell die Zeit vergangen war und das wir schon eine ordentliche Strecke hinter uns zurück gelegt hatten. Als wir vor dem Turm zum stehen kamen fühlte es sich nämlich so an als wären wir eben gerade erst aufgebrochen. Von nahem wirkte der Turm noch imposanter. Damian wich eingeschüchtert ein paar Schritte zurück, daher ergriff ich seine Hand und streichelte behutsam mit meinem Daumen über seinen Handrücken. „Ich denke der Hokage wird uns nicht auffressen mein kleiner, dattebayo.“ Ich grinste ihn breit an so dass er sich etwas beruhigte. „Soll ich vorerst für dich sprechen? Schließlich ist er mein Sensei?“ Bot Sakura mir ihre Hilfe an. „Nein Danke, dattebayo. Das bekomme ich schon hin, bin ja ein großes Mädchen.“ Ich grinste sie breit an und betrat mit zügigen Schritten und Damian an meiner Hand den großen Turm. „Herein.“ kam es von der anderen Seite der Tür nachdem ich ausgiebig gegen diese geklopft hatte. Ich war ganz leicht außer Atem Damian hatte den Aufstieg über die vielen Treppen besser verkraftet, als ich. Tja ich werde alt und komme aus der Form. Dachte ich schmunzelnd. Ich drückte die Türklinke herunter, öffnete die Tür und betrat einen runden lichtdurchfluteten Raum. Vor einer Fensterfront stand ein einzelner Tisch, auf dem sich einige Papiertürme stapelten. Dahinter saß ein Grauhaariger Mann mit einer Maske, die sein halbes Gesicht bedeckte. Nase, Mund, Wangen bis hin zu den Augen. Abgesehen von der komischen Sturmfrisur war das außergewöhnlichste an ihm, das er eines seiner Augen mit seinem Stirnband verdeckte. Er sah nicht zu uns auf sondern sortierte einige Papiere hin und her. An den Wänden hingen aufgereiht 5 Fotos von Menschen in Bilderrahmen, erst 4 Männer dann eine Frau. Mein Blick hing für den Bruchteil einer Sekunde länger an dem Gesicht des Blonden Mannes. Es wirkte irgendwie merkwürdig vertraut auf mich und die Gesichtszüge kamen mir bekannt vor. „Hallo, was kann ich für euch tun?“ fragte der Grauhaarige mich, als er von seinen Papierbergen zu mir aufsah und riss mich so aus meinen Gedanken. „Oh ähm Entschuldigung, wir sind neu hier in der Stadt und ich würde mich gerne mit meinem Sohn hier nieder lassen. Ich suche nach einem netten kleinem Haus und einen Kindergartenplatz. Ideal wäre auch ein Job, dattebayo.“ Der Maskierte nickte wandte sich kurz Sakura zu und sagte ihr, das sie bitte in einem Zimmer am Ende des Ganges auf ihn warten solle. Ich hatte sie in der Aufregung irgendwie fast vergessen. Sakura zögerte etwas nickte aber doch dem Grauhaarigen zu und winkte mir und Damian zum abschied, als sie das Zimmer verließ. „Wie ist dein Name und wo kommt ihr her?“ fragte er mich während er einige Zettel aus seinen Schubladen hervor kramte. „Ich bin Uzumaki Naruko. Das hier ist mein Sohn Damian. Ich soll wohl von hier Stammen, ich bin zusätzlich auf der Suche nach mehr Informationen zu meinen Eltern.“ Mit einer kleinen Geste deutete ich auf Damian der wohl wegen der Maske, des Mannes, doch ziemlich eingeschüchtert war und daher keinen Laut von sich gab. Die Augen des Grauhaarigen weiteten sich. Blickte von mir mehrmals zu meinem Sohn hinunter und fasste sich ans Kinn. „Dein Name war Naruko Uzumaki richtig?“ seine Stimme bebte leicht als er Sprach. „Ja das war der Mädchenname meiner Mutter, Uzumaki Kushina, der Name meines Vaters war Namikaze Minato.“ antwortete ich ihm Wahrheitsgemäß. Nun wurde das bisschen Haut was die Maske von seinem Gesicht übrig lies, aschfahl. „Du bist Minato Senseis Tochter?“ Ich Nickte wieder. „Ihr kanntet meinen Vater also.“ „J-ja, er war der Ehrenwerte Vierte Hokage und mein Sensei.“ Er deutete mit leicht zitternder Hand auf das Bild welches mich so gefesselt hatte. Nun war mir auch klar wieso ich dieses Gesicht kannte und es mich so gefesselt hatte. Ein Teil davon hatte er mir vererbt und einige Züge waren auch in Damians Gesicht zu erkennen. Der Blick des derzeitigen Hokage wanderte wieder von mir und Damian hin und her. „Wo ist der Vater.“ fragte er dann zögerlich „Das ist eine lange Geschichte, dattebayo. Und hat hier in Damians Anwesenheit nichts verloren.“ Antwortete ich ihm genauso betrübt wie ich zuvor Sakura auf diese Frage geantwortet hatte. Plötzlich öffnete sich die Tür so ruckartig hinter mir, das ich vor Schreck einige schritte nach vorne taumelte und ein braunhaariger junger Mann, schätzungsweise in meinem Alter, betrat den Raum. „Hokage-Sama das treffen der Kage beginnt jeden Augenblick, sie müssen aufbrechen!“ „Öh ja, Shikamaru kannst du sie noch 5 min vertrösten ich komme gleich.“ Der junge Mann der anscheinend den Namen Shikamaru trug murmelte im hinausgehen noch so etwas wie „ ist doch sowieso immer zu spät … wie anstrengend“ und schloss mit einem dumpfen Geräusch die Tür hinter sich. „Naruko ich möchte dich bitten hier im Gebäude auf mich zu warten im Zimmer links von hier am Ende des Ganges, dort findest du auch Sakura und ihren Teampartner. Ich muss ein ausführliches Gespräch von uns beiden wohl leider auf später verschieben. Ich schaue eben noch schnell nach unseren Leerstehenden Häusern und gebe dir auch eine Liste von den Kindergärten mit. Damit wir später ungestört reden können werde ich Shizune beauftragen deinen Sohn für eine Weile zu beschäftigen. Warte hier kurz noch auf sie bevor du dich auf den Weg machst.“ gesagt getan, in rasender Geschwindigkeit sammelte er noch mehr Papierkram zusammen und drückte es mir in die Hände während er mir noch mal direkt in die Augen sah. Sein schwarzes Auge fixierte mich. „Willkommen zuhause Naruko, Bis später.“ Wegen des durchdringenden Blickes meines Gegenübers setzte mein Herz für einen kurzen Moment aus und schlug dann doppelt so schnell weiter. Ich hoffte das er mir meine Nervosität nicht ansehen konnte. Ehe ich noch etwas erwidern konnte war er durch die Tür verschwunden. Damian riss mich aus meinen Gedanken, als er an meiner Strickjacke zupfte. „Mama der war komisch.“ merkte er an. „Ja irgendwie schon.“ gab ich grinsend ,aber immer noch leicht irritiert über das was ich eben erfahren hatte, zurück. Ich drehte mich zu dem Bild des blonden Mannes um, meinem Vater und sah ihn lange an. „Wer ist das?“ fragte mich mein Sohn nachdem er bemerkt hatte das meine Augen das Foto fixierten. „Dein Großvater mein süßer.“ gab ich leise zurück. „Mein Opa? Er sieht cool aus.“ Der kleine grinste über beide Ohren. „Ja finde ich auch.“ Somit hatte ich aber auch erfahren das mein Vater tatsächlich verstorben war. Aus den Erzählungen von Sakura wusste ich ja nun das der vierte Hokage ums Leben kam als er das Dorf vor großen Schaden bewahrt hat. Wie mein Leben wohl verlaufen wäre wenn er nicht gestorben wäre... Ich erschrak bei meinen Gedanken es war schrecklich so etwas auch nur in Betracht zu ziehen. Wahrscheinlich hätte es dem Dorf enorm geschadet, wenn er es nicht beschützt hätte. Solch egoistische Gedanken durfte ich mir nicht erlauben. Das plötzliche öffnen der Türe riss mich aus meinen trübsinnigen Gedanken und eine Frau, die um die dreißig sein musste, mit schwarzen schulterlangen Haaren und einem ebenso dunklen Kimono betrat den Raum. „Hallo, ich bin Shizune, Hokage-Sama hat mich beauftragt einem besonderen kleinen jungen Mann ein wenig die Stadt zu zeigen und auf dem Spielplatz mit ihm zu spielen.“ mit diesen Worten beugte sie sich etwas zu Damian hinunter. Damian versteckte sich hinter mir und gab nur ein lautes „NEIN!“ von sich. Natürlich würde er nicht ohne weiteres einfach mit einer wild fremden Frau mitgehen. Welches Kind würde so etwas schon tun außer sie hatten eine starke Bindungsstörung. Ich musterte Shizune von oben bis unten, auch ich traute Fremden nicht über den Weg und einer Fremden mein Fleisch und Blut anzuvertrauen kam für mich nicht in Frage, jedenfalls nicht wenn ich nicht dabei war. Kakashi war ja schneller verschwunden, als das ich ihm hätte sagen können, das ich dies nicht wollen würde. „Das ist ein ganz nettes Angebot Shizune, ich muss es aber leider ablehnen. Damian kennt Sie nicht und wird daher nicht mit ihnen mitgehen. Sie würden mir einen Gefallen tun, wenn sie uns erst ein mal begleiten würden und wir sie besser kennen lernen könnten. Sie können Damian am besten im gleichen Raum in dem ich mich aufhalte erstmal beschäftigen.“ „Ja das klingt vernünftig und leuchtet mir ein.“ erwiderte die Schwarzhaarige mir. So machten wir uns auf den Weg zum, von Kakashi beschriebenen, Zimmer. Ich klopfte leicht mit meiner Faust gegen die geschlossene Tür, als wir angekommen waren und betrat anschließend den Raum gefolgt von Damian und Shizune. Als erstes bemerkte ich Sakura, die mit hoch rotem Kopf in der einen Ecke des großen, spärlich möblierten Raumes stand. Wobei spärlich schon zu viel war, in diesem Zimmer befanden sich nur 3 Stühle und ein kleiner Tisch, dafür war es aber viel größer als ich erwartet hatte. Damian zog mich am Hosenbein und bedeutete mir, das er mir etwas ins Ohr flüstern wolle. „Mama hier mag ich nicht spielen,“ flüsterte er bedächtig, „Hier ist ja gar nichts.“ Ich musste ihm zustimmen hier im Raum war für Kinder überhaupt nichts Spannendes außer uns und den beiden Personen vor mir. Die zweite Person lehnte mit verschränkten Armen am Fenster und schenkte uns keinerlei Beachtung. Es war ein junger Mann ungefähr in meinem Alter, mit schwarzer Kleidung, ebensolchen Haaren, die eine stachlige Form hatten, Stulpen an den Armen, einem Verband am Oberschenkel über dem eine kleine Tasche angebracht war und einem überdimensionalen großen Kragen, der mir auch ins Auge stach. Der würde wohl Sakuras Teamkamerad sein, den sie erwähnt hatten und auch der Grund warum sie so eingeschüchtert und in Gedanken verloren in der Ecke stand. So ganz verübeln konnte ich es ihr nicht, denn er hatte eine anziehende Ausstrahlung und war auch so nicht unattraktiv, ganz im Gegenteil seine feinen Gesichtszüge und seine auffällige helle haut machen ihn schon recht attraktive. Damian wandte nun seine Aufmerksamkeit Shizune zu. „Ich möchte doch mit dir spielen gehen.“ flüsterte er. Warum er flüsterte war mir ein Rätsel, aber ich vermutete das es an der beklemmenden Situation lag und der unheimlichen Stille hier im Raum. Shizune sah mich nun Fragend an und ich ergab mich der Situation. Hier war ja nun wirklich nichts womit man den Kleinen hätte bespaßen können. Also nickte ich Shizune zu die Damian an die Hand nahm, den Raum verließ, mir ein „ich passe wirklich gut auf ihn auf“ zuraunte, lächelte über meinen zerknirschten Gesichtsausdruck und die Tür hinter sich ins Schloss fallen lies. „Bis später Mama.“ hörte ich Damian noch hinter der Tür mir zurufen ehe er lachend los lief. Jedenfalls vermutete ich das er losgelaufen war, da seine lauten schnellen Schritte deutlich zu hören waren. Verlegen zupfte ich meine schwarzen Overkneestrümpfe zurecht und ging weiter in den Raum hinein. Endlich schien Sakura mich bemerkt zu haben und stotterte ein Hi Naruko in meine Richtung. Anscheinend machte der Typ sie tatsächlich unglaublich nervös. Das musste ich mir genauer und näher anschauen so dass ich beschloss zu ihm zu gehen mich vor ihn auszubreiten und ihm ein „Hi ich bin Naruko Uzumaki.“ entgegen zu schmettern. Als er nach einigen Minuten nichts erwidert hatte streckte ich ihm die Hand entgegen und fragte: „Und mit wem habe ich das vergnügen?“ endlich sah er mal auf, musterte mich kurz nuschelte ein leises „Weiber“ was ich aber klar und deutlich verstanden hatte und wendete sich wieder ab. Das passte mir überhaupt nicht. Ich konnte ja vieles vertragen, aber ich hasste es ignoriert und abgestempelt zu werden. Sakuras verhalten war mir nun einfach unbegreiflich. „Haben dir deine Eltern etwa keine Manieren beigebracht? Wenn eine Frau dir ihre Hand entgegen streckt und sich vorstellt tut man dies gefälligst auch und schüttelt die ausgestreckte Hand. Muss ich dir das noch vormachen oder hast du das jetzt verstanden?“ Sakura gab ein erstickten entsetzten Laut von sich, während der Schwarzhaarige sich langsam vor mir aufrichtete. Er war einen halben Kopf größer als ich und ganz schön Muskulös bemerkte ich sofort. Innerlich fühlte ich wie ich zu schrumpfen begann, aber nach außen hin stabilisierte ich meinen Stand und funkelte ihm entschlossen in seine schwarzen Augen. „Wer bist du das du es auch nur wagst den Namen meiner Eltern in den Schmutz zu ziehen?!“ er sprach nicht sonderlich laut oder leise auch nicht wütend sondern irgendwie Emotionslos trotz der harten Worte. „Ich bin Naruko Uzumaki, Mr. Schwerhörig und wenn du keinen Anstand besitzt stelle ich diesen natürlich in Frage!“ Wieder ein merkwürdiger Laut aus Sakuras Richtung. Ich lies mich aber nicht beirren und stemmte meine Hände in die Hüfte. Irgendetwas stimmte ganz gewaltig nicht mit diesem Kerl, das spürte ich. Er machte einen Schritt auf mich zu und erwartete wohl das ich einen zurück treten würde. Tat ich aber nicht so stand er nun wenige cm von mir entfernt in meinem Bereich. In einer Therapiestunde hatte ich gelernt, das jeder Mensch einen Wohlfühlbereich hatte in den er nur Freunde oder Familie gerne eindringen lassen würde. Wir hatten festgestellt, das ich was diesen Bereich anging außergewöhnlich viel Toleranz hatte trotz meiner schlimmen Erfahrungen, aber unerwartete Berührungen egal welcher Art in mir immer etwas auslösten. In erster Linie aber nichts Gutes. Daher war diese Situation noch nicht stark unangenehm für mich, aber ich fühlte mich leicht bedroht und mein Körper spannte sich an. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, anscheinend war ihm aufgefallen das ich mich bedroht fühlte. „Du erkennst mich nicht?“ fragte er mich mit amüsierten Blick und hochgezogenen Augenbrauen. „Sollte ich das? Bist du etwa ein ganz berühmter Promi oder so was? Sorry aber darauf lege ich keinen großen Wert. Also sollte ich dein Ego verletzt haben tut es mir natürlich unendlich leid.“ spottete ich ihm als Antwort entgegen. Nun war sein amüsierter Blick verschwunden und er musterte mich Ausdruckslos. „Tss, versuch wenigstens mir nicht im Weg zu stehen oder auf die nerven zu gehen, Naruko Uzumaki! Du interessierst mich nicht, also Spiel dich hier nicht so auf.“ „Wer spielt sich hier auf? Ich ganz bestimmt nicht, ich kann nur wiederholen was ich schon gesagt hatte. Deine Eltern haben dir eindeutig keine Manieren beigebracht, dattebayo!“ Um meinen Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen drehte ich mich Abrupt um, ohne auf eine Antwort zu warten, aber eher ich mich ganz umgedreht hatte wurde ich am kragen meiner Strickjacke gepackt und zurück gezogen. „Glaub ja nicht das ich nur weil du eine Frau bist mir alles von dir gefallen lasse!“ Er hielt mich mit eisernen Griff fest und funkelte mich böse an. Mein Herz raste, mir wurde schlecht und meine Handflächen begannen zu schwitzen. Mein Körper stellte sich gegen mich, so eine Situation hatte ich schon lange nicht mehr erlebt, doch ich fing mich schnell wieder packte ihn am Unterarm und sah ihm direkt in die Augen. „JA und was willst du machen?“ zischte ich zwischen meinen Zähnen hervor und spürte wie mir immer heißer wurde und meine Wut immer größer. Nein niemand würde mehr ungestraft mich so berühren dürfen. Plötzlich lies er mich los, ganz so als hätte er sich die Finger verbrannt. „Ich kenne solche Typen wie dich,“ zischte ich weiter, „Ekelhafte Egoisten, die nur sich und ihren Arsch im Sinn haben und dabei merken die nicht ein mal wie sehr sie sich selbst im Weg stehen und andere mit ihrer Art auf den Sack gehen, widerlich!“ Mehr hatte ich ihm nun nicht zu sagen und funkelte ihn einfach nur noch böse an. Er sollte mich definitiv nicht unterschätzen. Eine sanfte Berührung an meiner Schulter riss mich sofort zurück und ich zuckte zusammen. JA Berührungen egal welcher Art lösten eine Art Schmerz in mir aus. Sakura stand wenige Zentimeter von mir entfernt da und schaute mich erschrocken an. Ich musste auch sie böse an gefunkelt haben. „Naruko, Sasuke-kun hört bitte auf damit, das bringt doch nichts.“ Aha Sasuke hieß er also. Mit einem abfälligen Blick in die Richtung von Sakura und einem leisen „Tss alle einfach lästig“, setzte er sich wieder auf die Fensterbank, verschränkte seine Arme vor der Brust und wandte seinen Blick von uns ab. Kaum zu glauben aber der Typ wurde mir noch unsympathischer. Ich schüttelte langsam den Kopf und wendete mich ganz von ihm ab. Solche egoistischen Kerle die ein auf cool tun und sich für etwas besseres halten konnte ich einfach nicht ab. So verschwendete ich keine Sekunde meiner Kostbaren Zeit mehr für ihn und setzte mich erschöpft auf einen der Stühle. Die Anstrengung des Marsches nach Konoha, die Reise an sich, die neuen Eindrücke, die Erkenntnisse zollten nun langsam ihren Tribut. Ich war ausgelaugt und erschöpft und wollte eigentlich nur noch schlafen, aber nun musste ich meine Zeit damit verbringen mit diesen beiden hier auf den Hokage zu warten. Sakura setzte sich zu mir schwieg aber für ihre Verhältnisse echt viel. Als ich sie vorhin kennen gelernt hatte war ihr Redefluss ja kaum zu bremsen gewesen. Ich vermutete das es wohl an der Anwesenheit dieses Großkotztes lag. Knapp eine Stunde verging ehe es an der Tür klopfte und Kakashi das Zimmer betrat. Wir hatten uns nicht weiter bewegt oder ein Wort miteinander gewechselt sondern einfach nur Stumm da gesessen und uns ignoriert. „Hallo miteinander entschuldigt das ihr warten musstet.“ Er wandte sich direkt mir zu. „Na Naruko hast du dich mit deinen neuen Teamkameraden anfreunden können?“ der Schalk blitzte regelrecht in Kakashis Auge auf. Moment meinen neuen Teamkameraden? Wie aus einem Munde schoss es uns allen drei gleichzeitig heraus. „WAS?!“ Kapitel 3: Ungewollte Unterkunft auf Zeit ----------------------------------------- Ungewollte Unterkunft auf Zeit Kakashi schien sich blendend über unsere Reaktion zu amüsieren und lachte laut auf. „Naruko du fragtest mich vorhin nach Arbeit und wenn ich da an meinen Sensei denke, ist der beste Job in meinen Augen für dich, der den er gehabt hatte.“ Ich staunte nicht schlecht über seine Aussage. Wollte er mir damit sagen, dass ich wie mein Vater Hokage werden sollte? Ich hatte doch überhaupt keine Ahnung von dem Ganzen und dann auch noch der Anführer der Ninjas? Aber ich musste zugeben, es reizte mich ungemein und traf tief in mir einen Nerv. Endlich zeigen zu können, dass ich es zu etwas bringen könnte und beweisen das ich was Wert war. „Da es aber ein langer und beschwerlicher Weg ist würde ich dich in meinem Team begrüßen wollen. Sakura Haruno ist fast perfekt in der Chakra Kontrolle und könnte dir die Grundlagen beibringen und Sasuke Uchiha hat die Akademie mit Bestnoten abgeschlossen und du könntest auch von ihm eine menge lernen.“ Kakashi deutete während er Sprach erst auf Sakura dann in die Richtung des Schwarzhaarigen. „Tss ich binde mir doch nicht ein Klotz ans Bein sie steht mir nur im Weg meine Ziele zu erreichen!“ kam es sofort von diesem und er schüttelte genervt den Kopf. „Wo wir am Punkt sind Sasuke; Ich möchte dass ihr euch alle einmal vorstellt, was ihr gerne mögt und hasst und welche Hobbys ihr habt und das ihr mir eure Ziele und Pläne für die Zukunft nennt.“ „Sie aber auch;“ brach es aus mir heraus, „Wenn wir mit ihnen trainieren sollen dann würde ich auch gerne mehr über sie erfahren.“ Ich sah aus den Augenwinkeln wie Sakura leicht nickte, anscheinend wusste auch sie nicht viel über ihren derzeitigen Hokage. Für Sasuke war wohl auch dies eine Zeitverschwendung, er verschränkte wieder seine Arme, setzte sich zurück auf die Fensterbank und schaute wieder demonstrativ aus dem Fenster. „Mein Name ist Kakashi Hatake. Ich werde euch nicht verraten was ich mag und was ich hasse! Meine Ziele sind durch meine Position denke ich klar, meine Hobbys nun alles mögliche.“ Sakura sah enttäuscht zu mir rüber. Ihr Gesichtsausdruck sagte mir, dass sie das gleiche dachte wie ich. Mehr als seinen Namen, den wir alle ja schon wussten und das er Hokage war hatten wir nicht erfahren. „So und nun stellt ihr euch vor. Naruko du beginnst!“ Ja natürlich musste ich anfangen wer auch sonst, Naja ich war ja auch die Neue. „Ich bin Naruko Uzumaki, bin aus Amerika hier her gekommen, wurde aber hier geboren. Was mag ich gerne … ich mag viele Dinge Suppe zum Beispiel, ich hasse.... eigentlich niemanden, Geduld ist nicht meine Stärke daher mag ich es nicht auf etwas lange warten zu müssen. Ich habe nicht viele Hobbys, ich lese halt gerne Mangas, dattebayo. Mein Plan für die Zukunft ist meinen Platz hier zu finden.“ Ich tat mich tatsächlich ziemlich schwer damit die Fragen zu beantworten, ein Neuanfang bedeutete schließlich auch alles neu zu beginnen, neue Hobbys, neue Ziele und so was. „Danke, Naruko nun bist du dran Sasuke.“ Sasukes kalter Blick traf mich anschließend sah er genauso kalt und gelangweilt zu Kakashi herüber. „Mein Name ist Sasuke Uchiha. Ich stamme vom Legendären Uchihaclan ab. Es gibt viel was ich hasse und nichts was ich besonders Mag. Mein Ziel ist meinen Clan wieder aufzubauen und ich muss einen Kerl töten.“ Töten? Hat er wirklich gesagt das er jemanden töten will? Meint er das jetzt ernst oder im übertragenen Sinne? Irgendwie hatte ich das Gefühl, das sich eine noch dunklere Aura um ihn gelegt hatte. Keine Ahnung warum aber in so einem Moment verspürte ich immer den Drang danach die Person zu umarmen und ihr halt zu geben. Ich konnte es fast nicht ertragen mich weiterhin mit ihm zusammen in einem Raum aufzuhalten. Sakura war nun an der Reihe doch sie schien genauso verschreckt zu sein wie ich mich fühlte und stammelte nur wirr vor sich her und linste ab und an in Sasukes Richtung. Bis ich ihr Gesicht sah und mir sofort die unverkennbare Röte auffiel. Oh man nicht mal die Morddrohung an jemanden änderte wohl etwas an ihren Gefühlen zu ihm, so naive war ich auch mal gewesen. Ich verdrehte demonstrativ die Augen. Kakashi sah uns alle drei nacheinander eingehend an. Dann räusperte er sich. „Naruko ich hatte dir noch ein Gespräch unter vier Augen zugesichert, daher möchte ich das wir drei uns morgen um 8 auf dem Trainingsplatz treffen.“, er nickte Sasuke und Sakura kurz zu. „Und du Naruko kommst bitte noch mal mit in mein Büro.“ „Ich habe noch immer kein Haus Kakashi-sensei, ich müsste mich um meine Unterkunft kümmern und ich glaube die Zeit rennt mir gerade davon.“ Ich deutete mit dem Finger, aus dem Fenster, nach draußen wo es schon dämmerte. Der Grauhaarige kratzte sich mit seiner Hand am maskierten Kinn, sah dann Sakura an die merklich zusammen Zuckte. „Könnte sie-?“ setzte er sogleich an doch die Rosahaarige wedelte wild gestikulierend mit ihren Händen. „Wir haben nicht genug Platz und außerdem würden meine Eltern das niemals erlauben.“ Kakashi nickte und sah zum Schwarzhaarigen. „Dann bleibt nur-.“ Ein lautes durchdringendes „Nein kommt nicht in Frage“ erfüllte den Raum und Sasuke war wieder aufgesprungen. Sakura sah erleichtert auf, der Gedanke das ich bei Sasuke übernachten sollte, gefiel ihr wahrscheinlich überhaupt nicht. Aber da brauchte sie sich keine Sorgen machen. Auf Männergeschichten konnte ich durchaus verzichten und ich verspürte auch nicht das geringste Bedürfnis eine mit ausgerechnet diesem Mann zu beginnen. Egal wie attraktive er war, erstens kannte ich ihn viel zu wenig und zweitens war er mir eindeutig zu Arrogant und unhöflich. „Sasuke Uchiha ich bin der Hokage dieses Dorfes und du hast ein ganzes Anwesen mit jeder menge Platz, du willst doch nicht etwa meine Bitte ablehnen!“ Wenn das eine Bitte sein sollte, dann wollte ich nicht wissen wie ein Befehl von Kakashi aussehen würde. Der Schwarzhaarige funkelte mich böse an. „Wenn sie mich nicht nervt und sich zu benehmen weiß.“ zischte er unter zusammengepressten Zähnen hervor. „Es ist nur vorübergehend, bis sie sich was Eigenes besorgt hat.“ entgegnete Kakashi ihm kühl und wandte sich wieder mir zu. „Ich hoffe du bist damit einverstanden?“ Ich hatte ja keine große Wahl. Mit Damian würde ich unter keinen Umständen jemals auf der Straße übernachten, das kam nicht in Frage, er sollte niemals erfahren wie sich so etwas anfühlt. Ich nickte nur kurz und vermied es in die Richtung des Schwarzhaarigen zu blicken. „Also gut dann kannst du nun mit-.“ Mit einem lauten knall wurde plötzlich die Tür hinter dem Hokage aufgeschlagen, unterbrach ihn ehe er den Satz beenden konnte und der braunhaarige junge Mann mit dem Namen Shikamaru, von vorhin, betrat den Raum. „Hokage Sama sie müssen SOFORT mit mir kommen es gibt Probleme, die ihre Anwesenheit erfordern!“ Shikamaru legte sehr viel Wert auf die Betonung des Wortes sofort. „Maaaa ok Naruko irgendwie soll es wohl heute nicht sein es tut mir leid, ich werde Shizune ausrichten wo sie dich findet.“ und mit diesen Worten verließ Kakashi sofort inklusive Shikamaru den Raum. Nun war ich mit Sakura und Sasuke also wieder alleine, wie schön... ganz und gar nicht Die Stimmung könnte nicht noch schlechter sein, vorhin hatte ich ja schon gedacht, das es nicht auszuhalten ist mit denen in einem Raum aber jetzt? Jetzt war sogar die Luft zu Dick zum Atmen. Keiner von uns wagte etwas zu sagen so saßen wir geschlagene 5 Minuten einfach nur Stumm da und starrten auf unsere Füße. Nein so konnte das definitiv nicht weiter gehen, also erhob ich mich und ging ein weiteres Mal an diesen Tag auf den Schwarzhaarigen zu, stellte mich neben ihn klopfte ihm mit meiner Flachen Hand auf die Schulter, grinste dabei breit und verschränkte dann die Arme hinter meinem Kopf. „Und wo geht’s nun hin, dattebayo?“ Der Uchiha seufzte schwer antwortete dann aber: „Ich will heute noch Trainieren, daher bringe ich dich nun schnell zum Anwesen zeige dir die Räumlichkeiten wo du dich aufhalten kannst und verschwinde dann in den Garten zum Training. Dabei will ich absolute Ruhe haben.“ den letzten Satz sagte er mit Nachdruck und im strengen Tonfall. „Kein Problem Uchiha nette Gesellschaft scheinst du ja eh nicht zu sein, daher verspüre ich auch nicht das Bedürfnis auch nur eine Minute erlange in deiner Nähe zu sein, als ich zwingend muss.“ „Dann sind wir uns ja einig Super.“ und mit diesen Worten schritt er auf das Fenster zu und öffnete es. Ich sah ihm irritiert hinterher und war noch irritierter, als er einen Fuß auf die Fensterbank setzte. Bevor ich etwas sagen konnte war er schon aus dem Fenster gesprungen aufs Vordach. Spinnt er jetzt total? „Hey was wird das, das ist gefährlich, du musst dich nicht in den Tod stürzen so schlimm bin ich nun auch nicht!“ er blickte über seine Schulter hochmütig zu mir. „Ach stimmt ja, du bist schwach und hast keine Ahnung.“ sein Grinsen wurde breiter. „Muss ich dich also entweder tragen oder normal zu Fuß gehen, was würde wohl weniger Zeit in Anspruch nehmen.“ er tat so als würde er angestrengt über etwas nachdenken. „Du bist sehr von dir selbst überzeugt Uchiha.“ ich rollte die Augen na ob das gut gehen würde mit diesem Kerl ein Team zu bilden oder auch nur eine Nacht unter einem Dach zu verbringen? Ich würde natürlich nicht im entferntesten zulassen, dass er mich trägt. Plötzlich mischte sich Sakura ins Gespräch ein, ich hatte sie schon fast vergessen. „Sasuke-kun ich könnte Naruko auch zu deinem Anwesen bringen, natürlich nur wenn du das möchtest.“ gab sie kleinlaut von sich. Auch der Schwarzhaarige machte den Eindruck, als hätte er Sakuras Anwesenheit vergessen. Aber wie konnte man es uns verübeln, sie hatte die ganze Zeit nicht einen Laut von sich gegeben oder ist sonst irgendwie aufgefallen. Das war nun das erste mal, seit dem ich den Raum betreten hatte, das ich sah das er sie bewusst ansah. Sie wich seinem Blick peinlich berührt aus und streifte sich eine Strähne ihrer Kinnlangen rosa Haare hinters linke Ohr. Sakura benahm sich wie ein Teenagerin in seiner Gegenwart, nichts von der Frau, die ich vorhin kennen gelernt hatte war zu erahnen gewesen. Der Schwarzhaarige seufzte nickte kurz Sakura zu und sprang in einem irre hohen Sprung zum nächsten Dach. Erschrocken hielt ich mir die Hände vor den Mund, so etwas hatte ich noch nie gesehen, totaler Wahnsinn. Die Rosa-haarige schmunzelte als sie meine Reaktion erblickte, auf ein mal war sie wieder die Frau die ich kennen gelernt hatte. Ihre Schultern straff und die Röte aus ihrem Gesicht war verschwunden. Krass was läuft zwischen denen? Vielleicht sind sie ja sogar ein Paar, den Gedanken hatte ich noch gar nicht in Betracht gezogen. Dann wäre es ja für sie wie ein Schlag ins Gesicht, das ich heute bei ihm übernachtete. Sie ist so eingeschüchtert in seiner Gegenwart und achtet auf alles was sie tut oder sagt, irgendwie erinnerte sie mich ein wenig an mich früher. An meine Angst etwas Falsches zu sagen oder zu machen, weil ich sonst Prügel bezogen hätte. Im Grunde genommen war es aber egal was, ob ich nun etwas richtig oder Falsch gemacht hatte ich bezog sie so oder so... Trotzdem war da immer diese gewisse Vorsicht, wie ich sie auch bei Sakura eben beobachtet hatte. Ich dachte an Damian, was er wohl gerade mit Shizune erlebte? Ich hatte ihn die ganze Zeit noch im Hinterkopf gehabt, aber die vielen Eindrücke und Neuigkeiten überwältigten mich so sehr, dass es meine Sorge um ihn sich minimal in den Hintergrund schob. Aber dagewesen war sie trotzdem die ganze Zeit und jetzt wo ich neben Sakura schweigend den Weg entlang ging wurde sie immer schlimmer. Daher sah ich zu der rosa-haarigen rüber und versuchte ein Gespräch zu beginnen. „Du bist also super in der Chakra Kontrolle? Könntest du mir vielleicht sogar heute Abend noch die Grundlagen zeigen? Dann könnte ich noch etwas trainieren bevor ich ins Bett gehe.“ Sie sah mich erschrocken an, anscheinend hatte ich sie aus ihren Gedanken gerissen. „Äh ja ähm gerne. Jetzt gleich oder ach ne Sasuke-kun erwartet uns ja, also.“ sie stotterte und Stockte. „Ich meine natürlich mit heute Abend wenn ich Damian schlafen gelegt habe, circa eine Stunde vor Sonnenuntergang. Sofort entspannte sich die Rosa-haarige wieder und holte tief Luft. Ich wüsste zu gerne was in ihrem Kopf gerade vor sich ging und welcher Film sich da gerade abspielte. „Klar gerne ich komme dann sehr gerne wieder vorbei.“ Sie strahlte, wahrscheinlich erhoffte sie sich Sasuke bei seinem Training beobachten zu können. Die Größe dieses Hauses, nein Anwesen war definitiv schon der richtige Ausdruck dafür, die Größe dieses Anwesens war gigantisch. Ein Riesiger Hof, ein noch größerer Garten in einem Typisch Japanischen Stiel mit Teich und kleinen Bäumen, kleine Wegplatten im Rasen die um den Teich herum führten zu einer Bank, alles im allen war es hier wunderschön und idyllisch. Ich hätte niemals erwartet das Sasuke Uchiha so einen gepflegten Garten besitzt, war wohl doch mehr in ihm als er vorgab. Das sprach für ihn, natürlich war ein Teil des Gartens mit Wurfscheiben und anscheint selbstgebauten Trainingsgeräten ausgestattet, aber auch dort herrschte eine schon fast penible Ordnung. Sakura begleitete mich durch das Tor, auf dem ein rot weißer Fächer abgebildet war, bis zur Eingangstür. Ich fragte sie ob sie noch mit hinein kommen wolle, doch sie verneinte erklärte mir, das sie ihren Eltern versprochen hatte noch etwas zu erledigen und das sie dann später wiederkommen würde um mir zu helfen. Okay also war ich nun alleine hier, ein mulmiges Gefühl durch und durch kroch mir in die Knochen. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst was hier ablief. Ich, alleine mit einem Fremden, in dessen Haus, das Damian nicht hier war begrüßte ich durchaus, wer weiß was für ein Psychopath dieser Sasuke wirklich war. Mir fielen wieder Sasukes Worte ein, die er zu Kakashi gesagt hatte, er würde einen Menschen töten wollen, wenn er das Ernst gemeint hatte ist er definitiv ein gewaltiger Psychopath. Mit einem noch größeren mulmigen Gefühl klopfte ich nun an die Tür, aber als ich nach Minuten keine Antwort bekam schob ich sie langsam beiseite. Da stand er mit verschränkten Armen, lehnte an einer Wand, mit einem Fuß daran abgestürzt und begrüßte mich genervt. „Na endlich. Seit ihr rückwärts gegangen oder warum hat das so lange gedauert?“ Ich antwortete ihm erst ein mal nicht, war noch zu sehr davon überrascht, das er dort stand, ich hatte nachdem niemand auf mein Klopfen reagierte nicht damit gerechnet, das er direkt hinter der Tür stehen würde „Willst du da Wurzeln schlagen oder kommst du nun endlich herein?“ Ich schüttelte meine Überraschung ab, trat hinein und schloss die Tür hinter mir. „Immer noch nicht sehr höflich von dir Uchiha, nach dem jemand an der Türe geklopft hat öffnet man sie eigentlich, aber wie ich mir dachte war nichts anderes von dir zu erwarten.“ Dieses mal ließ er sich wohl nicht so einfach provozieren und reagirete nur mit einem „Tss“ Er stieß sich von der Wand ab und ging auf mich zu, während ich meine Schuhe auszog und neben seine stellte. „Schau, das ist höflich.“ versuchte ich es ein weiteres mal. Warum ich immer das Bedürfnis hatte jemanden zu provozieren, der mir eigentlich überlegen war konnte ich mir noch nie erklären, es war mir ein Rätsel warum ich das Schicksal immer und immer wieder aufs neue herausforderte. Doch auch dieses mal keinen Erfolg, er ignorierte es scheinbar gekonnt und ich sah aus den Augenwinkeln wie seine Hand sich um meinen Oberarm schließen wollte. Ich reagierte instinktiv und schnellte sofort Ruckartig zurück stieß mir dabei kräftig die Hüfte an einer Kommode neben mir. Er schaute mich irritiert an, anscheinend hatte er nur nach mir gegriffen um mich mit sich mit zu nehmen und hatte wohl keine bösen Absichten gehabt. Verlegen rieb ich unbewusst meinen Oberarm wo er mich Beinahe berührt hatte, bis ich den Schmerz in meiner Hüfte wahrnahm und meine Hand zur pochenden Stelle wanderte. Oh da war etwas warmes, flüssiges an meiner Hand, Blut, anscheinend hatte ich mich wirklich sehr sehr stark an der Kannte der Kommode gestoßen, so dass etwas Blut durch meine Kleidung sickerte. Ich betrachtete verstohlen meine Blutigen Finger, ich hatte schon lange nicht mehr mein Blut gesehen. „Hey sag mal stimmt mit dir etwas nicht?“ riss mich die Stimme des Schwarzhaarigen aus meinen trüben Gedanken. „Das sagt der Richtige.“ entgegnete ich ihm trocken, aber immer noch nicht richtig bei der Sache. „Nein ernsthaft, anstatt deine Hand zu betrachten solltest du deine Verletzungen versorgen.“ „Ich habe dafür nichts bei mir, dattebayo.“ antwortete ich genervt Der Uchiha verdrehte die Augen, „Das sehe ich. Komm mit!“ wieder versuchte er nach meinem Arm zu greifen, was wohl daran lag, das ich mich noch immer keinen Millimeter vom Fleck bewegt hatte. Ich zuckte zusammen ließ es aber dieses mal zu und er zog mich mit sanfter Gewalt durch den Flur bis zum nächsten Raum an der linken Seite, er schob die Tür beiseite und betrat mit mir die große Küche. Zielsicher hielt er auf die Arbeitsfläche zu, öffnete eine der Schubladen und kramte einige Utensilien zusammen. Schere, Desinfektionsmittel,Wundauflagen, Salbe und eine Pflaster-rolle. Nebenbei erhaschte ich einen Blick in die Schublade und erkannte unzählige Verbandsmaterialien und erste Hilfe Utensilien. Es war Ungewöhnlich viel dachte ich, wozu er soviel davon wohl brauchte? Er sah sich im Raum um, so als würde er nach etwas suchen, fand es dann aber unmittelbar in seiner Nähe und griff nach einem kleinen Plastikbeutel in die er alles hinein legte was er zusammen gesammelt hatte und nun sah er mich an. Die ganze Zeit über hatte er meinen Oberarm nicht losgelassen. „Hinlegen oder stehen?“ „Was?!“ Irritiert sah ich ihm in die Augen, die er auch gleich wieder verdrehte. „Du schaust aus als würdest du jeden Moment umfallen willst du lieber an einer Wand lehnen oder dich hinlegen während ich deine Wunden versorge?“ „Äh das kann ich schon selber ich bin ein großes Mädchen!“ entgegnete ich ihm wieder geistig allgegenwärtig und etwas patzig. Sasuke hob skeptisch eine Augenbraue, reichte mir dann aber seinen Beutel. Mit zittrigen Fingern nahm ich sie ihn ab, warum zitterte ich bloß so? Ich wankte einige Schritte zurück. Warum viel mir das gehen so schwer und Moment was war das für ein Schwindelgefühl? Ich fasste mir an die Stirn und berührte etwas Feuchtes. Nun gingen mir Sasukes genauen Worte noch ein mal schlagartig durch den Kopf er hatte WundeN gesagt. Ich hatte ohne es zu merken mir auch den Kopf stark gestoßen und eine kleine Platzwunde an meiner Stirn, zusätzlich fühlte es sich stark danach an, das ich eine leichte Gehirnerschütterung hatte. Ich wollte mich an etwas abstützen um nicht umzufallen, da das Schwindelgefühl noch stärker wurde, doch in meiner Nähe war nichts, so dass ich den halt verlor und mich in Sasukes Armen wiederfand. Moment in seinen Armen? Nicht richtig in seinen Armen. Ich lag Bäuchlings auf ihn, anscheinend hatte ich ihn mit umgestoßen, als er mich auffangen wollte und was war das für ein Komisches Gefühl? Vor Schreck hatte ich die Augen zusammen gekniffen, als er mich gepackt hatte um mich vorm Aufprall mit dem harten Boden zu bewahren, als ich sie nun wieder öffnete sah ich nur wenige Millimeter von meinen entfernt in seine Schwarzen Augen. Erst jetzt begriff ich das sich unsere Lippen berührten. „MAMA BIST DU HIER? Oh Mama was machst du denn da mit dem Mann da?“ Oh mein Gott! Natürlich musste im selben Moment Damian das Haus betreten und in der Küchentür stehen. Sofort löste ich mich immer noch zittrig von Sasuke und blickte nicht nur in Damians sondern auch in Sakuras weit aufgerissene schockierte Augen. Holy Shit was würde mich denn nun erwarten. Kapitel 4: Das etwas andere Kennenlernen ---------------------------------------- Das etwas andere Kennenlernen Wäre ich in der Lage dazu gewesen, also der Herr meines Körpers, wäre ich auf der Stelle von Sasuke runter gesprungen, hätte Damian in meine Arme genommen und wäre ganz ganz schnell und zwar schneller, als mich meine Füße überhaupt getragen hätten, mit Damian auf meinem Arm, davon gelaufen. Doch mein Körper gehorchte mir nicht und um mich herum drehte sich alles noch immer. Einzig und allein meine Hand konnte ich zu meinem Mund führen und meine Lippen leicht berühren. Na super nun hatte ich ihn auch noch geküsst, auch wenn es nur ein kurzer Mund berührt unbeweglichen anderen Mund, Kuss war war es immer noch ein Kuss. Ich schaute auf den Uchiha hinunter, dieser war wie versteinert, seine Miene sprach Bände, schock spiegelte sich in seiner Mimik wieder, als ich dies sah versuchte ich so wackelig wie ich war von ihm herunter zu kommen, doch plötzlich war wieder leben in ihm und es passierten viele Dinge gleichzeitig. Ich sah wie Sakura weinend auf ihre Knie sank, Damians Aufmerksamkeit dadurch auf sie gelenkt wurde und er ihr über die Wange streichelte um sie zu trösten, ihm stand aber ins Gesicht geschrieben, das er überhaupt nicht verstand was hier gerade eigentlich los war. Sasuke setzte sich langsam mit mir gemeinsam auf und ich rutschte auf seinen Schoß, er legte einen Arm um meine Schultern und einen unter meine angewinkelten Beine. „Was hat Mama?“ fragte Damian, den Schwarzhaarigen und als mich mein kleiner genauer ansah bemerkte er sofort das Blut an mir klebte. „Was ist mit Mama sie blutet, warum blutet Mama?!“ in Damians Gesicht zeichnete sich nun deutlich die Angst ab. Der Schwarzhaarige erhob sich mit mir gemeinsam, trug mich auf seinen Armen und ging auf Damian zu während er mit ihm sprach und blieb dann direkt vor ihm stehen. „Deiner Mama ist nichts Schlimmes passiert. Sie hat sich vorhin nur etwas zu stark, den Kopf gestoßen.“ Damian und Sakura sahen nun gleichzeitig zu uns auf. In Sakuras Blick konnte ich den puren Hass erkennen, den sie mir nun verständlicher weise entgegen brachte. „Das wirst du mir büßen.“ zischte sie so leise, das ich es beinahe nicht gehört hätte und fast glaubte es mir eingebildet zu haben. Ich hatte ein sehr mulmiges Gefühl dabei das Damian unmittelbar in ihrer Nähe stand, doch meine Position erlaubte es mir gerade nicht etwas dagegen zu unternehmen. „Ich werde jetzt deine Mama in mein Bett bringen um ihre Wunden zu versorgen wartest du kurz hier?“ ich wollte sofort protestieren doch der Schwarzhaarige fügte noch hinzu. „Wenn etwas ist rufst du sofort ganz laut meinen Namen, ich heiße Sasuke okay?“Damian nickte stumm Dann wandte sich der Schwarzhaarige Sakura zu. „Kümmere dich um ihn, das ihm nichts zustößt ich bitte dich darum.“ Diese Bitte würde die Rosahaarige ihrem Sasuke-kun definitiv nicht ausschlagen können, weswegen auch sie nur stumm nickte. Ich war ganz verwundert, eine solch fürsorgliche und äußerst nette Seite hätte ich dem Uchiha gar nicht zugetraut. Das Sakura, jetzt wo sie hier war, mich eigentlich hätte heilen können, dies aber definitiv nicht tun würde war wohl auch Sasuke klar gewesen, weshalb er sie wohl auch gar nicht erst danach gefragt hatte. Nun schritt er mit mir einen langen Flur entlang und bog links ab in einen weiteren Gang. „Du hast nicht ein einziges mal gegenüber uns erwähnt das du einen Sohn hast.“ in der Stimme des Uchihas schwang ein gewaltiger vorwurfsvoller Unterton mit. Achso? Er hatte Damian, als ich den Raum im Hokageturm mit ihm betreten hatte, also nicht sofort als mein Kind erkannt und sein geschockter Blick eben war nicht wegen des Kusses gewesen, sondern weil Damian aufgetaucht war und mich Mama genannt hatte. „Ich hänge es nicht an die große Glocke, wenn du das so meinst und außerdem du hast nicht gefragt.“ „Wo ist der Vater?“ kam es wie aus einer Pistole geschossen aus seinem Mund. An diese Frage werde ich mich wohl gewöhnen müssen, so oft wie ich sie heute schon gestellt bekommen hatte. „Lange Geschichte.“ mehr würde er als Antwort ganz sicher nicht von mir bekommen. Mit erhobener Augenbraue sah er mich an. „Die heilige Jungfrau die Gottes Kind empfangen hat wirst du ja nun nicht sein.“ Ich funkelte Böse zurück. „Bienen und Blumen mein lieber, davon verstehst du ja wohl was, wenn ich dein Schoßhündchen so betrachte, dattebayo.“ Ein großes Fragezeichen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Verstand er tatsächlich nicht was ich meinte? „Deine Freundin Sakura?“ Sein Gesicht wurde düster und Ernst, als ich das Wort Freundin erwähnt hatte. „Sie ist nicht meine Freundin!“ zischte er zwischen den Zähnen hervor während er eine Tür mit seinem Ellenbogen beiseite schob und einen Raum betrat in dem sich ein großes Futonbett befand, ein großer Kleiderschrank und ein Nachtschrank auf dem ein Bilderrahmen stand in dem sich ein Foto von 4 Personen befand. Ich schenkte dem Foto etwas mehr Aufmerksamkeit und erblickte zwei Kinder und zwei Erwachsene, mit schwarzen Haaren die lachend in die Kamera sahen. Es musste ein Familienfoto sein. Ich erkannte Sasuke sofort er strahlte fröhlich in die Kamera, müsste bei der Aufnahme um die 6 Jahre alt gewesen sein, neben ihm stand ein etwas älterer Junge, dieser hatte seine Hände auf die Schultern von Sasuke gelegt und hinter ihnen stand ein Mann und eine hübsche Frau. Ich deutete auf das Bild. „Ist das deine Familie, dattebayo?“ Seine Miene versteinerte sich und seine Haltung versteifte sich, als er auf das Foto blickte. „Meine Eltern und mein älterer Bruder.“ „Wo sind sie?“ fragte ich ihn ehrlich interessiert und er antwortete mir knapp: „Meine Eltern sind Tod.“ Also wie meine, mir kamen die Worte die ich vorhin im Turm noch zu ihm gesagt hatte wieder in den Sinn und augenblicklich taten sie mir sehr sehr leid. Ich hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen und seine extreme Reaktion machte mit diesem Wissen über ihn nun auch Sinn. Beim Bett angekommen legte er mich sanft ab und begutachtete meine Stirn. „Es ist nicht tief und muss auch nicht genäht werden. Ich muss mir aber noch deine Wunde an der Hüfte ansehen könntest du bitte...“ er deutete auf meine kurze Hose und mein T-shirt doch anstatt auf seine Frage zu antworten sah ich betreten zur Seite und vermied entschieden einen Blickkontakt. Ehrlich gesagt hatte ich ihm auch nicht wirklich zugehört seitdem er mir erzählt hatte, das seine Eltern nicht mehr lebten. „Es tut mir leid.“ meine Stimme war rau und er sah mich verwirrt an. „Was ich vorhin im Hokageturm zu dir gesagt habe ich wusste nicht-.“ „Das spielt jetzt keine Rolle, ich war ja auch unhöflich.“ fiel er mir ins Wort „Doch jetzt müssen wir uns um deine Wunden kümmern.“ „Die sind egal, verheilen eh schon, wenn sie nicht sogar schon verheilt ist.“ Mit meiner linken Hand schob ich den Bund meiner Hose etwas herunter und mit der rechten hob ich mein Shirt an. Wie ich mir gedacht hatte war die Verletzung an der Hüfte schon verschwunden und es klebte nur noch Blut an mir. Wahrscheinlich war die Wunde an meinem Kopf noch tiefer gewesen und benötigte daher etwas mehr Zeit um zu verheilen. „Wie kann das sein?“ der Schwarzhaarige sah mich verwirrt an. „Wenn ich das wüsste.“ entgegnete ich ihm Wahrheitsgemäß, ich hatte nun mal selbst keine Ahnung warum meine Wunden seit Damians Geburt so schnell verheilten, sie taten es einfach. Komische Frau, dachte Sasuke. Erst stellt sie sich mir ohne Scheu in den Weg und jetzt heilten ihre Verletzungen auch noch in Windeseile. Außerdem hat sie einen Sohn und will, obwohl sie anscheinend nicht das kleinste bisschen Talent besitzt ein Ninja werden. Er musste zugeben das sie ihn doch ein wenig beeindruckte. Eigentlich waren die Frauen, denen er über den Weg lief, ihm so gut wie immer Verfallen und himmelten ihn regelrecht an, egal wie abweisend er sie behandelten. Wahrscheinlich gerade deswegen. Doch auf sie schien er nicht so eine Wirkung zu haben. Wenn er ehrlich mit sich war, fand er das tatsächlich ganz angenehm mal nicht wie ein kleiner Welpe an geschmachtet zu werden. Er legte nämlich überhaupt keinen Wert darauf und Frauen waren ihm einfach egal gewesen. Genauso wie Sakura. Es nervte ihn kolossal und er fühlte sich auch nicht geschmeichelt, es war ihm einfach nur lästig und verkomplizierte vieles. Aber mit der Blonden schien es unkomplizierter werden zu können, vielleicht würde sie ihm ja weniger im Weg stehen als er vermutet hatte. Nun war der schlimmste Alptraum für den Uchiha, in ein Team mit zwei Frauen gesteckt worden zu sein, nicht mehr das schrecklichste überhaupt. Trotzdem ging ihm die Sache nicht aus dem Kopf, das sie schon einen Sohn hatte und ihm auf die Frage wo denn der Vater sei, ausgewichen ist. Eine Frau mit einem Sohn, einem Stammhalter hätte er weitaus mehr Respekt entgegen bringen müssen und dafür machte er sich nun auch große Vorwürfe. Schließlich war besonders ihm klar wie wichtig es ist Gene weiter geben zu können, einer seiner Ziele ist es ja den Uchihaclan wieder aufzubauen. Er musterte sie eingehend. Er wusste an sich noch so gut wie gar nichts über seine neue Teamkameradin und war sehr darauf gespannt was nun die Zukunft bringen würde. Tief in Gedanken versunken merkte er nur nebenbei, wie sich ihre Atmung verlangsamte, ihre Gesichtszüge sich entspannten und sie ihre Augen geschlossen hatte. Die Reise, die offensichtliche Gehirnerschütterung und alles andere hatte sie so sehr erschöpft das sie nun einfach eingeschlafen war, der Uchiha beschloss sie schlafen zu lassen und verließ das Zimmer. Es war so schön warm, ich stand im Vorgarten meiner Eltern und genoss die funkelnden Sonnenstrahlen auf meiner blassen Haut. Mein linker Arm tat schon fast nicht mehr weh, auch wenn ich den Schmerz natürlich teilweise ignoriert hatte. Den dicken blauen Gips um meinen Unterarm versuchte ich ebenfalls zu ignorieren, bei der Hitze war er mehr lästig als hilfreich. Gestern war SIE schon wieder so extrem ausgerastet und ich mit meinen gerade mal 13 Jahren hatte keine Chance gegen sie. Anschließend wurde ich ins Krankenhaus gefahren und selbstverständlich achteten meine Eltern darauf, das die Ärzte nur mit ihnen sprachen und ich nicht zu Wort kam. Naja selbst wenn, etwas zu sagen hätte ich mich eh nicht getraut. Manchmal ja manchmal wünschte ich mir ich wäre nicht hier sondern woanders, hätte andere Eltern, die mich lieben würden und in meiner Vorstellung streichelten sie mir immer über den Kopf und lächelten mich an. Aber das war nicht so. Ich war hier bei denen, die sich meine Eltern nannten, mich aber so behandelten als wäre ich ihr Leibeigener und Hausdiener. Im nächsten Moment es kam so plötzlich spürte ich einen Harten schmerzhaften Schlag gegen meinen Hinterkopf, taumelte nach vorne und konnte mich gerade noch so abfangen, das ich nicht mit meinem Gesicht voran auf dem Boden landete. „Naruko du dreckiges Stück Scheiße ich habe mit dir geredet!!! Wo bleibst du verdammt noch mal?!“ „Ich-“ mein versuch ihr zu antworten machte es anscheinend auch nicht besser und ich kassierte eine Ohrfeige. „Scher dich ins Haus und erledige deine Aufgaben.“ In meinen Augen sammelten sich tränen, nicht Tränen des Schmerzes sondern Tränen des Hasses und der Wut. „Mach deinen Scheiß alleine!“ ja die Pubertät, aber ich konnte einfach nicht anders. Meiner Mutter entgleisten die Gesichtszüge von überrascht zu schockiert und nun zu dem Gesichtsausdruck den nur sie so sehr perfektioniert hatte. Eine Mischung aus Verachtung, unbändige Wut und Hass. Ich wusste was mich nun erwartete und wappnete mich vor den kommenden Schmerzen. „Was hast du gerade gesagt?!“ zischte sie und ähnelte dabei einer giftigen Schlange, die aus dem Djunglebuch war nichts gegen sie. Anscheinend gab sie mir heute noch ein mal die Chance mein Handeln zu überdenken. Wahrscheinlich lag es daran das der Arzt im Krankenhaus sie mittlerweile misstrauisch beäugt hatte. Nach nun in den Jahren angesammelten 19 gebrochenen Knochen kein Wunder. Ich trat automatisch ein paar Schritte zurück. Zu gerne würde ich heute einfach nur die Sonne genießen, einfach nur mit anderen in meinem Alter etwas unternehmen können. Der Gedanke einfach wegzulaufen kam mir in den Sinn, doch es würde mir nichts nützen, sie würden mich finden und meine Strafe wäre noch immenser. Die Frau die mich eigentlich lieben sollte, die Frau die mir eigentlich den Kopf streicheln sollte wonach ich mich so sehr sehnte, die Frau die ich Mutter nannte, holte zum Schlag aus und zielte direkt auf meinen Arm. Ich kniff die Augen zusammen doch statt, wie eigentlich zu erwarten war, kein unerträglich Schmerz eintrat öffnete ich sie wieder und sah in Rains grinsendes Gesicht. Ich war 19 Jahre alt und stand an einem Tümpel, mir gegenüber mein Freund, der mir über den Kopf streichelte. Sichtlich genoss ich diese so lang ersehnte angenehm warme Berührung. „Das ist mein Lieblingsort“, sagte er mir, „Hier gehe ich hin wenn ich meine Ruhe will und nachdenken möchte. Hier ist man alleine und für sich.“ Ich nickte nur, empfand das hier aber nicht wirklich als einen angenehmen Ort. „Was machen wir hier, dattebayo?“ fragte ich ihn bedrückt nachdem ich mich etwas umgeschaut hatte, hier war weit und breit nichts als Einöde um uns gewesen. Rain und ich waren jetzt eine Woche zusammen und ich genoss es wenn er mich streichelte und zärtlich zu mir war, doch ich hatte auch irgendwie ein bedrückendes Gefühl in seiner Nähe. Als wäre alles Falsch und irgendwie nicht richtig, als wäre er nicht richtig. Aber ich brauchte doch diese zärtlichkeiten so sehr, meine Seele schrie regelrecht danach. Er zog mich in seine Arme und flüsterte mir eindringen „ich will dich“, ins Ohr. Mein Körper versteifte sich, als ich seine Hand unter meinem Shirt spürte. In meinem Kopf schrie alles lautstark NEIN, doch ich war wie gelähmt und konnte mich nicht währen oder etwas sagen. Wieder kniff ich die Augen zusammen, doch als ich sie dieses mal öffnete war ich allein. Der Mond schien durch ein Fenster auf das Bett in dem ich, unter einer Decke, lag. Mein Atem ging schnell und der Schweiß sammelte sich auf meiner Stirn. Ich hatte also wieder von früher geträumt, doch wo war ich, in mir stieg Panik auf. Als ich mich umsah erkannte ich im weißen Licht des Mondes ein Foto auf dem Nachtschrank, welches ich schon ein mal gesehen hatte. Und da fiel es mir wieder ein, ich war in Konohagakure, im Bett von Sasuke Uchiha. Ich musste vorhin vor Erschöpfung eingeschlafen sein und er hatte mich wohl hier schlafen lassen. Wo war Damian? Schoss es mir sofort durch den Kopf. Als ich aufstehen wollte merkte ich das meine Beine noch ganz wackelig waren und ich setzte mich erst ein mal auf die Bettkante. „Sasuke-kun wollen wir sie nicht lieber aufwecken?“ Sakura stand dem Schwarzhaarigen gegenüber während dieser Tomaten, von seinem Strauch, aus dem Garten, pflückte. „Wir kennen die beiden doch überhaupt nicht und außerdem sollte sie sich selbst um ihr Kind kümmern und ihn nicht uns aufdrücken.“ Der Uchiha seufzte lautstark und entgegnete ihr. „Wenn du gehen willst Sakura dann geh ich habe dich nicht um Hilfe gebeten.“ Die Rosahaarige stockte und schüttelte den Kopf sagte aber nichts mehr. Mit einer Hand voll Tomaten betrat Sasuke die Küche in der Damian gerade am Esstisch saß und den Uchiha mit leuchtenden Augen an funkelte. Ein wirklich herzliches und offenes Kind dachte der Schwarzhaarige, als er Damian eine der Tomaten reichte. „Dankeschön“ bedankte sich dieser natürlich sofort. Sicherlich legte Naruko in ihrer Erziehung viel Wert auf Höflichkeit, dachte er sich und musste innerlich schmunzeln. Das hatte er ja nun schon an ihr kennen gelernt. Damian aß mit Genuss seine Tomate auf und fragte nach einer weiteren, die er ihm selbstverständlich ohne zu zögern gab. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden und der kleine Gähnte ausgiebig. „Du bist wohl müde.“ stellte Sakura sehr erfreut fest. Sie erhoffte sich noch etwas gemeinsame Zeit alleine mit Sasuke, wenn der Sohn dieser furchtbaren Frau endlich eingeschlafen war. Weswegen sie ihn am liebsten sofort ins Bett stecken würde. „Nein gar nicht!“ antwortete ihr der Braunschopf und gähnte noch ein weiteres mal. „Nicht flunkern.“ unwillkürlich musste der Uchiha grinsen und an sich selbst als Kind denken, wie er versucht hatte wach zu bleiben um bloß nichts zu verpassen. „Was hältst du davon wenn wir uns gemeinsam waschen gehen?“ schlug Sasuke ihm vor und sein Vorschlag wurde von noch heller strahlenden Augen und einem wilden Kopfnicken begrüßt. „Aber erst mal isst du auf.“ mit dem Finger deutete der Schwarzhaarige auf eine Schüssel mit Müsli die vor Damian auf dem Tisch stand, die der kleine sich sofort schnappte und den Inhalt wild hinein schaufelte und natürlich sich dabei verschluckte. Sasuke musste lachen und klopfte ihm auf den Rücken. Ein Laut der Entzückung kam aus Sakuras Richtung, die er beinahe schon wieder vergessen hatte. Irgendwie war sie keine Persönlichkeit deren Anwesenheit er mochte. Sie benahm sich in seiner Gegenwart seltsam und gestellt und fiel ihm auch sonst nicht sonderlich positiv auf. „Du bist ja richtig liebevoll im Umgang mit Kindern Sasuke-kun.“ merkte die Rosa-haarige an und wollte ihre Hand auf seine legen doch er zog sie schnell zurück und stand auf. „Sakura was willst du noch hier?“ Bestürzt über seine schroffe Frage trat sie einige Schritte zurück. „Na … Na -Naruko hatte mich darum gebeten ihr heute Abend beim Chakratraining zu helfen.“ „Ich würde sagen das wird sie wohl heute nicht mehr können.“ teilte er ihr seine persönliche Meinung mit und hob Damian auf seine Arme. „Das Beste ist du gehst jetzt wir sehen uns morgen beim Training.“ „Warum bist du immer so schrecklich abweisend zu mir?! Ich habe gesehen wie ihr euch geküsst habt, warum sie und nicht ich?!“ platzte es lautstark aus Sakura heraus und sofort bereute sie ihre Worte wieder hielt sich ihre Hände vor den Mund und taumelte rückwärts durch die Tür hinaus. Sie zögerte nicht lange, nahm ihre Sandalen in die Hand und stürmte durch die Haustür hinaus, viele Tränen rannen ihr wie Kaskaden die Wangen hinunter und sie wurde vom heftigen schluchzen geschüttelt. Ja das würde Uzumaki Naruko ihr büßen, wie war ihr völlig egal aber sie würde schon eine Möglichkeit finden. „Hast du eine Zahnbürste dabei?“ fragte Sasuke, Damian als er einen Hocker vor dem Waschbecken platzierte. Es war sein eigener gewesen als er noch ein kleines Kind war, er hatte alles aufgehoben was seinen Eltern oder ihm gehört hatte. Er nickte und kramte sogleich in seinem Rucksack herum um anschließend eine orangefarbene Zahnbürste hervor zu holen auf die kleine Füchse geklebt worden waren. Aha also ein Fuchsfan. „Du magst Füchse?“ Die Augen des Jungen strahlten wieder wurden aber im nächsten Moment tief traurig. „Ja, aber ich konnte sie nicht alle in meinem Rücksack stecken.“ Was Naruko wohl zu so einem großen Schritt veranlasst hat? Alles aufzugeben und zurück zu lassen um dafür hier her zu kommen. Das war dem Uchiha tatsächlich ein großes Rätsel und wenn er genau darüber nachdachte hatte sie ja auch nicht wirklich viel über sich und ihre Vergangenheit preis gegeben. Nachdem sie sich gewaschen hatten brachte Sasuke Narukos Sohn in sein ehemaliges Kinderzimmer und kramte in seinem alten Kleiderschrank herum. Der junge Uzumaki setzte sich währenddessen auf die Bettkante von Sasukes Bett aus Kindertagen. Es war alles sehr ordentlich in diesem Raum, doch man sah das es schon lange nicht mehr richtig bewohnt worden war. Eine spärliche Anzahl an Spielzeugen war in kleinen Kisten verstaut worden, an die Wände hingen nicht mal Poster. Der Uchiha reichte Damian einen Pyjama, den er selbst früher gerne getragen hatte und fragte ihn ob er Hilfe beim umziehen benötigen würde. Damian verneinte und zog sich schnell um. „Wo ist Mama? Sie erzählt mir abends immer eine Geschichte.“ „Sie schläft noch und du bist so müde ich denke heute geht es auch ohne Geschichte.“ versuchte der Schwarzhaarige dem Jungen sein abendliches Ritual auszureden. Er hatte ja schließlich heute schon wirklich eine Menge getan und jetzt auch noch eine Geschichte zu erzählen da fehlte ihm echt die Zeit zu. „NEIN ohne Geschichte kann ich nicht schlafen! Mama erzählt mir immer von der Schönen und das Biest!“ Aus Sasukes Kehle hörte man einen tiefen Seufzer. Es würde also nicht so einfach werden wie er gehofft hatte, wie konnte er auch nur je so was erwartet haben. „Ok mach Platz ich erzähle dir eine Geschichte, aber dann gehst du auch wirklich schlafen.“ Als Antwort bekam er ein eifriges Nicken und ein breites Grinsen. Der kleine sah gerade unheimlich seiner Mutter zum verwechseln ähnlich wären da nicht ihre blonden Haare gewesen. Noch immer etwas widerwillig setzte sich der Uchiha an die Bettkante und erzählte Damian eine von den Kindergeschichten die Itachi ihm immer erzählt hatte. Im Haus war alles stock- dunkel als ich durch die Flure schreite. Etwas mulmig war mir schon durch ein fremdes Haus zu laufen im Finsteren, ganz allein. Als ich am Wohnzimmer vorbei lief sah ich den Uchiha auf der Terrasse sitzend zu den Sternen schauen. So leise wie ich konnte betrat ich den großen Raum und ging auf die Glastüren zu hinter denen er saß. Vorsichtig schob ich sie beiseite, trat hinter Sasuke wollte gerade etwas sagen setzte mich dann aber doch neben ihn. Er hatte einen Arm auf sein angewinkeltes Bein gelegt und sah in den Schwarzen Nachthimmel empor. „Es tut mir leid.“ flüsterte ich ihm leise zu. „Wegen uns konntest du heute nicht richtig trainieren.“ Vom Uchiha kam keine Antwort. „Wo ist Damian?“ Langsam drehte er den Kopf in meine Richtung so als hätte er mich erst jetzt bemerkt. „Schläft.“ kam es nur kurz von ihm zurück und sein Blick wanderte wieder zu den Sternen. „Ich weiß ich kenne dich nicht und eigentlich gehört es sich nicht das ich das Frage, aber woran denkst du gerade? Du schaust so … nachdenklich aus, dattebayo.“ platzte es aus mir heraus und ich bereute die Frage sofort wieder als der Uchiha aufstand. Doch ging er nicht wie ich vermutet hatte sondern blieb vor mir stehen und reichte mir seine Hand um mir anscheinend hoch zu helfen. Ich nahm sie dankend an und lies mich auf die Beine ziehen. „An meine Familie.“ antwortete mir der Uchiha Tonlos oder schwang da etwa doch etwas Trauer in seiner Stimme mit? Ich war mir nicht ganz sicher. „Komm!“ Anstatt das er meine Hand losgelassen hatte zog er mich nun über die Veranda in den Garten zu einer freien grasbewachsenen Fläche. Er blieb stehen, ließ meine Hand los und sah mich eindringlich an. „Geht es dir besser?“ Automatisch wanderte meine Hand zu meiner Stirn um nach der Wunde zu tasten doch da war nichts mehr was ich hätte erfühlen können. Meine Wunde war bereits verheilt und auch das Schwindelgefühl war verschwunden. Daher nickte ich, war aber dennoch verwirrt was das alles nun auf sich hatte. „Gut, ich werde mit dir Trainieren, du kannst mir dabei nützlich sein die Grundregeln noch mal durch zu gehen, aber ich werde nicht all zu viel Rücksicht auf dich nehmen. Ich sage alles nur ein mal und führe es ein einziges mal vor!“ und mit diesen Worten begann er mir Fingerzeichen vorzuführen. Zeigte mir Kunais, Wurfsterne, Schriftrollen, Beschwörungswaffen und und und. Wir trainierten so intensiv, das ich die Zeit die verging überhaupt nicht realisierte. Mir lief der Schweiß in Rinnsalen die Stirn hinab und ich wischte sie mir mit meiner rechten Hand weg. „Nicht schlecht für einen Anfänger!“ rief Sasuke mir leicht außer Atem zu als ich gerade versucht hatte ihn zu Fall zu bringen mit einem eigens von mir erschaffenen Doppelgänger. „Meine Doppelgänger sind nicht mal ansatzweise so gut wie deine!“ entgegnete ich leicht enttäuscht. Tatsächlich fiel es mir unglaublich schwer ein Ebenbild von mir zu erschaffen, so schwer das ich immens viel Chakra verschwendet hatte. Verdammt viel zu viel ich sah kleine weiße Punkte in meinem Blickfeld. „Uchiha ich glaub ich knutsche gleich den Boden, dattebayo.“ lachte ich ihm entgegen während ich versuchte meine Augen offen, sowie mein Gleichgewicht zu halten und das stetige piepen in meinen Ohren zu ignorieren. „Wir sollten aufhören, viel Zeit zum schlafen haben wir nun nicht mehr.“ hörte ich ihn nur noch gedämpft sagen, durch den Monotonen Pfeifton in meinen Ohren war es schwer überhaupt etwas zu verstehen,. Ich griff nach etwas woran ich mich hätte fest halten können, ehe mir schwarz vor Augen wurde und ich mein Gleichgewicht verlor, doch da kein Baum oder ähnliches weit und breit in der Nähe war, fasste ich ins leere. Benommen trat ich einen Schritt nach vorne verlor dabei nun endgültig das Gleichgewicht und sah noch verschwommen wie ich vom Uchiha mit einem Arm aufgefangen wurde. Dann verlor ich endgültig mein Bewusstsein. Kapitel 5: Die drei unterschiedlichen Geschwister ------------------------------------------------- Die drei unterschiedlichen Geschwister Ich erwachte, ja wie sollte es auch anders sein, wieder im Bett von Sasuke Uchiha. Allem Anschein nach wollte er mich wohl unter Beobachtung stellen, denn unmittelbar neben mir lag auch er selbst. Zu mir gekommen war ich durch das stetige und penetrante klingeln des, für meinen Geschmack, viel zu lauten Weckers. Dabei klingelten mir selbst noch die Ohren vom äußerst anstrengenden Training gestern. Noch nicht ganz bei mir konnte ich auch nicht ausmachen woher das Klingeln genau kam, daher rüttelte ich benommen an der Schulter des Schwarzhaarigen. Meine Bemühungen in zu wecken wischte er mit einer Handbewegung von sich und drehte sich auf die andere Seite und mir somit den Rücken zu. Das ich die letzte Nacht neben ihm verbracht hatte interessierte mich nicht im geringsten, weder traf es mich, noch war ich deswegen irgendwie bestürzt es war mir schlichtweg einfach egal. Hatte ja auch an sich nichts zu bedeuten, erstens kannte ich ihn nicht, zweitens interessierte ich mich nicht für ihn oder andere Männer und drittens war mir bewusst, das es ihm ebenso ging wie mir. An seiner Haltung und Reaktionen mir und Sakura gegenüber hatte ich sein mangelndes Interesse am weiblichen Geschlecht schon bemerkt. Ja vielleicht fälle ich zu schnell ein Urteil über ihn und wir waren einfach nicht sein Typ, aber man wird ja wohl noch Träumen dürfen. Es ist so schön unkompliziert, so angenehm endlich mal einen erwachsenen Mann zu erleben, der mir nicht bei der nächst besten Gelegenheit an die Wäsche geht. Ein weiterer kläglicher Versuch ihn zu wecken brachte mich nun schließlich dazu selbst nach dem Wecker zu suchen. Ich rieb mir über die viel zu müden Augen und beachtete dabei nicht, das ich mein gesamtes Augen- Make up dabei in meinem Gesicht verteilte. Dazu gekommen mich abzuschminken war ich ja gestern nicht mehr. Als ich endlich den wirklich hässlichen ovalen Wecker gefunden hatte, er war unters Bett gefallen, versuchte ich ihn sofort auszuschalten, aber ich fand keinen Hebel den ich dazu hätte betätigen können. Schwer genervt hielt ich ihn nun direkt an das Ohr des Uchihas, der vor Schreck sich steil aufsetzte. „Man Naruko hätte das nicht-?“ er drehte sich zu mir und stockte. „Wie siehst du denn aus? Ein Panda ist eindeutig nichts gegen dich.“ er tat entrüstet aber ich sah wie seine Mundwinkel zuckten. Ich hob und senkte nur meine Schultern und entgegnete ihm spöttisch, das er wohl anscheinend noch nie eine Frau am frühen morgen gesehen hätte. Damit traf ich so wie aussah direkt ins Schwarze denn der Uchiha riss mir ohne ein weiteres Kommentar den Wecker aus der Hand und drehte an einem kleinen Rädchen. Endlich nahm das unerträgliche klingeln ein Ende und der Wecker tat seinen letzten Ton ehe Sasuke ihn auf seinen Nachtschrank zurück gestellt hatte. Ich streckte mich geräuschvoll, wir hatten noch gute zwei Stunden Zeit ehe wir auf dem Trainingsplatz erscheinen mussten. So beschloss ich erst ein mal Duschen zu gehen und fragte den Schwarzhaarigen wo ich das Bad finden würde. Dieser erhob sich gerade aus seinem Bett und musterte mich dabei argwöhnisch. „Zeige ich dir.“ antwortete er knapp und schnaufte. Aha anscheinend nervte ihn meine Aussage doch noch mehr als ich erwartet hatte. Wortlos ging er an mir vorbei, öffnete seinen Kleiderschrank und erst jetzt bemerkte ich das er nur ein Shirt und eine Boxersthorts getragen hatte. Ohne darauf zu achten, dass ich mich mit ihm in einem Raum befand zog er sich sein Shirt über den Kopf. Ach du großer Gott, ich konnte mein Blick auch wenn ich es wollte nicht von seinem Nackten Oberkörper abwenden. Sasukes Muskeln zeichneten sich klar und gut definiert an seinem Bauch, Schultern und Armen ab. Ja ok der Anblick war alles andere als unangenehm und es schien ihn auch in keinster Weise zu interessieren dass ich ihn so anstarrte. Erst als ich das Handtuch, was er mir zugeworfen hatte, an den Kopf bekam war ich aus meiner Starre erwacht. „Kommst du?“ fragte er mich auffordernd und legte sich dabei selbst ein Handtuch um die Schultern. Ich räusperte mich verlegen, sammelte das Handtuch von meinem Kopf und stammelte ein „Äh, Ja sofort.“ Hat er mehrere Badezimmer? Oder warum machte es den Anschein, dass auch er nun unter die Dusche wollte? „Badezimmer, Dusche, Wanne, Waschraum sind hier.“ Der Schwarzhaarige öffnete die Hölzerne Tür zu einem Wellnesstempel. Ja ein anderer Ausdruck war für dieses Bad untertrieben gewesen. Nachdem er voran gegangen und einige Flure weiter zum Stehen gekommen war, hatte ich hinter der Tür nun wirklich nicht das erwartet was sich mir nun bot. Mehrere Trennwände aus Ziegelsteinen und Marmor grenzten die einzelnen Bereiche voneinander ab. Ich konnte 4 Duschen, ein Riesen großes viereckiges Becken, was wohl die angekündigte Wanne war, und einen weiteren abgetrennten Bereich mit einigen Holzeimern erkennen. Die Badewanne machte mehr den Eindruck nach einem kleinen Innenpool, zwei von den Duschen waren mit schwarzen Steinfliesen gefliest worden und die Trennwände bestanden anscheinend aus Marmor, der eine Duschkopf war überdimensional groß, viereckig und hing von der Decke herab, der andere, der an der Wand befestigt worden ist, war länglich und sehr schmal. Ich hatte solche Duschvorrichtungen schon mal in einer Zeitschrift für Einrichtungsgegenstände gesehen, die viereckige nannte man Regendusche, die andere Wasserfalldusche. Für nicht weniger Luxuriös empfand ich die anderen beiden Duschbereiche, in ihnen waren zwar übliche Duschköpfe angebracht, aber auch diese schienen speziell zu sein und in unterschiedlichen Einstellungen das Wasser hinaus befördern zu können. „Ok Uchiha deine Hütte ist definitiv eins A.“ ohne seine Antwort abzuwarten betrat ich den Raum und warf mein Handtuch über eine der Kopf hohen Trennwände. Es war die aus Marmor gewesen, ehrfürchtig legte ich meine Hand auf den kalten Stein und spürte die glatte und ebene Oberfläche unter meinen Fingern. Die Maserung des Marmors verlief ineinander wie ein Geflecht aus mehreren schwarzen Adern auf einem grau weißen Grund. Die Kälte des harten Steines tat gut, es war angenehm und ich bekam eine leichte Gänsehaut, nicht weil es unangenehm war sondern wohltuend auf meiner leicht erhitzten Haut. Kurz hielt ich inne und dachte über den gestrigen Tag nach, dabei begutachtete ich meine Löchrige Kleidung, die vom Training gestern, ziemlich mitgenommen war. So schnell wie möglich musste ich mir also neue Kleidung zulegen, die robuster sein musste, als das was ich jetzt am Leib trug, sonst würde davon bald nicht mehr viel übrig sein. Da ich gestern nicht mehr in der Lage gewesen war mich umzuziehen, hatte ich in meiner Altgaskleidung geschlafen, so zog ich nun als erstes meine Overkneestrümpfe aus und wollte mich dann meiner restlichen Kleidung entledigen, hielt aber kurz inne da der Uchiha nun auch das Bad betrat. Ok so hatte sich augenscheinlich meine Frage von vorhin also geklärt, er wollte auch zur selben Zeit ins Bad wie ich. Ich seufzte. „Die Wasserfalldusche gehört mir klar, dattebayo!“ Einen kurzen Moment sah ich wie sich die Mundwinkel vom Schwarzhaarigen für den Bruchteil einer Sekunde hoben. Doch er Antwortete nicht. Schade anscheinend war die verschlossene und eiskalte Art zurückgekehrt, die er bevor ich mich verletzt hatte noch an den Tag gelegt hatte. Ohne ein weiteres Wort begab ich mich hinter die Wand aus Marmor um mich dort weiter zu entkleiden. Meine Wunden vom Training mit dem Uchiha gestern und meine Verletzungen waren inzwischen allesamt komplett verheilt. Meine Haut war ebenmäßig, zart, weich und wirkte fast unberührt. Was eine Ironie, mein Körper war ohne jegliche Narbe, doch meine Seele... Ungeachtet dessen das meine Kleider während ich duschte nass werden könnten warf ich sie neben mein Handtuch über die Wand. Das Wasser war herrlich warm, als es meinen Körper benetzte und an ihm hinab lief. Sanft prasselte es auf mich herunter und während es von meinen Haaren hinab lief, öffnete ich meine beiden Zöpfe und warf die zwei Bänder zu Boden, anschließend wusch ich mir mein Gesicht unter dem fließenden, warmen und wohltuenden Nass.. Der Name Wasserfalldusche machte sie tatsächlich alle ehre, ich genoss es sichtlich dieses intensive Gefühl, das einen fast glauben ließ unter einem richtigen Wasserfall zu stehen, so mussten also die Reichen und schönen sich jeden Tag fühlen. Berauscht von so vielen Gefühlen, warf ich meinen Kopf in den Nacken und strich mir durch meine langen blonden Haare, aber als ich zur üblichen Routine übergehen wollte und mir Shampoo in die Haare einmassieren wollte bemerkte ich erst, dass ich meines vergessen und nicht mitgenommen hatte. „Na toll so nützt es mir auch nichts zu duschen.“ dachte ich verärgert über meinen eigenen Fehler und stellte die Dusche ab. Augenblicklich begann ich leicht zu frösteln. Vielleicht würde Sasuke mir bei meinem Problem aushelfen können, also schlang ich mir das Handtuch um die Hüften, ignorierte das es wirklich sehr knapp unter meinem Hintern aufhörte und trat aus der Duschkabine raus. Doch hatte ich nur knapp einen Schritt getan, da trat ich gegen eine kleine weiße Plastikflasche und ein kleines durchsichtiges Plastiktöpfchen. Verdutzt blieb ich stehen und hockte mich hin um sie genauer betrachten zu können. Auf dem einen Fläschchen stand Shampoo auf dem anderen Conditioner geschrieben. Ok jetzt wurde es wirklich gruselig, wie konnte ein Mann nur so vorausschauend denken. Ich schmunzelte über die nette Geste und ging zurück unter die Dusche nachdem ich mich des Handtuches wieder entledigt hatte. Der Morgen verlief ansonsten recht unspektakulär. Nachdem ich fertig geduscht und mich soweit Alltagstauglich hergerichtet hatte, die Löcher in meiner Kleidung flickte ich provisorisch mit einigen Verbänden, weckte ich Damian auf, machte ihm Frühstuck putzte ihm die Zähne und stand dann fix und fertig mit ihm an meiner linken Hand vor der Haustür wo Sasuke schon auf uns wartete. Er war sogar noch distanzierter, als er gestern gewesen war, er nickte uns nicht ein mal zu sondern ging einfach voran und wir folgten ihm achselzuckend. Welche Laus war ihm bloß über die Leber gelaufen? Eigentlich wollte ich mich noch für das Shampoo bedanken, zog es dann aber vor ihn jetzt lieber nicht anzusprechen und es auf später zu verschieben. Beim Trainingsplatz angekommen trafen wir auf Sakura, die wohl schon länger dort auf uns gewartet hatte. „Du bringst das Kind zum Training mit?“ fragte sie entsetzt und mit einem vorwurfsschwangeren Unterton. Ich war nicht sehr darüber überrascht gewesen über ihre Feindseligkeit mir Gegenüber, schließlich hatte ich gestern versehentlich ihren Schwarm vor ihren Augen geküsst, aber so eine Aussage ging eindeutig zu weit. Wie sie wohl reagieren würde wenn sie wüsste, das der Uchiha und ich uns letzte Nacht ein Bett geteilt hatten? Für einen kurzen Augenblick kam mir der Gedanke ihr genau das vor den Kopf zu werfen, aber ich war zu vernünftig um so etwas anzusprechen daher blieb ich beim Thema. Würde Damian aber gerade nicht meine Hand halten, neben mir stehen und jedes Wort verstehen was ich sagte, hätte ich durchaus jegliche Vernunft abgelegt. „Meinst du ich hätte ein Kleinkind lieber alleine zuhause lassen sollen, dattebayo!?“ gab ich genervt zurück. Oh wie sehr ich dieses Verhalten von Kinderlosen Frauen hasste. Als wenn man rund um die Uhr mal eben kurzfristig eine Betreuung aus dem Ärmel schütteln könnte. Sasuke lehnte sich in der Zwischenzeit an einen Baum an und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ja wahrscheinlich war auch er nicht über Damians Anwesenheit begeistert, aber was sollte ich denn machen. Kindergarten hatte ich noch nicht und die Eingewöhnungszeit würde auch einige Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem war es kaum möglich gewesen gestern noch nach einem freien Platz zu suchen, das war ihm sicherlich Bewusst. Damian hatte sich, nachdem ich ihn losgelassen hatte, mit seinem Plüschfuchs neben Sasuke gestellt und himmelte den Uchiha an. Ach stimmt ich hatte mich auch noch gar nicht dafür bedankt das der Uchiha sich gestern um meinen kleinen gekümmert hatte, als ich das erste mal eingeschlafen war. Ich stand dem Schwarzhaarigen immer mehr in der Schuld, also beschloss ich nun doch mein Wort an ihn zu richten und ignorierte die Rosahaarige, die wohl gerade etwas zu mir sagen wollte. „Ach übrigens danke Uchiha für gestern und heute morgen fürs Shampoo natürlich auch, meine Haare duften nun so schön fruchtig, dattebayo.“ rief ich ihm zu und der Schwarzhaarige sah mich das erste mal wieder richtig an. „Passt schon.“ entgegnete er und seine Mundwinkel zuckten wieder und tatsächlich ein leichtes Lächeln stahl sich dieses mal auf seine Lippen und man glaubte es kaum er tätschelte Damian, der erwartungsvoll auf eine Reaktion vom Uchiha gewartete hatte, über den Kopf. „Ach wie süß eine nette kleine niedliche Familie. Ist mir ja eigentlich neu Uchiha, das du Frau und Kind hast, aber schau an so schnell kann es gehen.“ eine spöttische und von Arroganz nur so triefende Stimme vernahm ich nicht wenige Meter von uns entfernt. Sofort versuchte ich auszumachen von wem diese Worte kamen, drehte mich um und sah drei Personen direkt auf uns zukommen. Rechts außen ging eine blonde junge Frau sie trug zwei kurze strubbelige Zöpfe auf ihrem Hinterkopf und einen überdimensional großen Fächer, in der Mitte ging ein Rothaariger junger Mann, der ein rotes Tattoo auf seiner Stirn hatte ein Chinesisches Schriftzeichen welches das Wort Liebe bedeutete und auf seinem Rücken trug er eine überdimensional große Kürbisflasche und links neben ihm ging ein junger Mann gehüllt in dunkle Gewänder mit einer merkwürdigen Gesichtsbemalung, die einer Kriegsbemalung der Indianer glich, auch er trug auf seinem Rücken etwas mit sich herum. Was es war konnte ich nicht erkennen, es war in Bandagen gewickelt worden nur oben schauten so etwas wie Haare heraus. Trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede, unter anderem ihren Haarfarben, sahen sich die drei irgendwie ähnlich, ihre Gesichtszüge waren weich und ihre Haut war ebenmäßig rein, doch der Rothaarige war leichenblass und hatte immens große Augenringe um seine Augen herum er wirkte auf mich fast schon kränklich. Ich vermutete das sie Geschwister waren oder ähnlich eng miteinander verwandt sein mussten. Als ich mich zu Sakura und Sasuke umsah bemerkte ich auch ihre verwirrten Gesichtsausdrücke, ob sie die drei wohl gut kannten? Meine Frage wurde aber mit den nächsten Worten die gesprochen wurden beantwortet. „Ich bin Kankuro, meine Schwester Temari und unser Bruder Gaara.“ stellte der Mann mit der Gesichtsbemalung sich und seine Geschwister vor. Also war er es gewesen, der eben Sasuke verspottet hatte, das erkannte ich sofort an seiner Stimme. „Wir haben viel von dir gehört Uchiha, das du dich aber damit beschäftigt hast eine Familie zu gründen ist uns neu. Man sagt dir nach, das du nur Interesse am Training zeigen würdest. Naja man soll ja nicht alles glauben was man hört. Schade du scheinst dann wohl auch nur halb so gut zu sein wie man behauptet.“ Die Worte dieses mir nun wirklich extrem unsympathischen Kerls schnitten mich wie scharfe Messer, mehr noch sie kränkten mich tief obwohl sie nicht mal an mich gerichtet waren. Doch mit dem was er gesagt hatte beleidigte er nicht nur den Schwarzhaarigen sondern auch mich. Ich sah kurz zu Damian und Sasuke, der unbeeindruckt ein schiefes Lächeln aufgelegt hatte. Wie konnte er das einfach so auf sich sitzen lassen? Klar es waren alles Unwahrheiten, schließlich war Damian nicht sein Sohn und trotzdem rechtfertigte er sich nicht ein mal oder stellte die Situation zu seinen Gunsten klar. Ich wurde dadurch irgendwie noch wütender. Voller Zorn sah ich dem bemalten Mann in die Augen und meine Worte waren bedrohliche Zischlaute als ich sie ihm entgegen schmetterte. „Verpiss dich! Sonst wirst du mich kennen lernen du Witzfigur, dattebayo!“ Für einen kurzen Augenblick starrten mich alle drei mit schockierten Mienen an, ehe sie sich wieder gefasst hatten. Der Blick des Rothaarigen, Gaara, lag etwas länger auf mir, als die seiner Geschwister und er wirkte überrascht, aber auch irgendwie interessierterer als sie. „Ach lässt du dich jetzt schon von deinem Frauchen beschützen Uchiha?“ spottete Kankuro noch ein mal. Nun platzte mir endgültig der Kragen, ich vergaß das Damian uns beobachtete, ich vergaß das in dieser Fremden Welt, die sich so stark von meiner unterschied, ich eigentlich die schwächste war und doch übermannte mich eine so unbändige Wut, das ich auf den Kerl namens Kankuro losstürmte. Mein Körper brannte wie Feuer und ein merkwürdiges Gefühl machte sich in mir breit. Er hatte mich Frauchen genannt, dafür würde er bezahlen und wenn ich ihm nur ein mal eine rein hauen würde Hauptsache er würde meinen Zorn zu spüren bekommen. Ich hörte hinter mir schwach und undeutlich Damians wimmern, Sakuras und Sasukes erschrockene Laute, als sie die Luft scharf einsogen, doch auch das hielt mich nicht zurück. Kankuro grinste bloß hämisch als ich auf ihn zuhielt, doch Gaara packte seinen Bruder am Arm. „Schau ihre Augen Kankuro! Lass uns verschwinden!“ flüsterte er ihm zu doch ich konnte es so gut vernehmen, als wenn er er mir lautstark entgegen gebrüllt hätte. Anschließend wandte er sich mir zu „Ich entschuldige mich für das Verhalten meines Bruders, er hat keinen Anstand.“ sagte er so ruhig und bestimmt, das ich in meinem Tun einen Moment inne hielt. Auch die Bemerkung zu meinen Augen hatte mich schon stutzig werden lassen, doch diese Entschuldigung kam für mich noch unerwarteter und das was ich dabei spürte brachte mich völlig aus dem Konzept. „Ich bin Gaara Sabakuno. Wie lautet dein Name?“ Irgendwie schwamm in der Stimme des Rothaarigen Mannes die ganze Zeit über eine so bedrohliche und dunkle Aura mit, das ich innerlich zu erfrieren drohte. Irgendwas stimmte mit diesem Mann nicht. Seine aufgesetzte höfliche Art passte nicht zu seiner Stimme und seiner monströsen Ausstrahlung. „Na Na Naruko Uzumaki.“ antwortete ich ihm als ich mich wieder gefangen hatte. So viel Höflichkeit und Anstand musste sein, schließlich war es nicht er gewesen, der uns beleidigt hatte und trotzdem dieser Kerl jagte mir eine Heiden Angst ein. „Naruko Uzumaki.“ wiederholte er langsam und seine Tonlage war eiskalt. „Interessant dich kennen zu lernen.Wir sehen uns bestimmt bald wieder.“ Mit diesen letzten Worten drehte er sich um und seine Geschwister folgten ihm Wortlos. Er hinterließ eine verängstigte Sakura, einen genervten und doch verwirrten Uchiha, Damian der sich hinter Sasuke versteckt hatte und mich, die mehr als irritiert, aber irgendwie auch sehr interessiert den Dreien hinterher schaute. Der plötzliche Rückzug der Drei, die wohl eigentlich gekommen waren um Streit zu provozieren, überraschte mich. Das Verhalten des Rothaarigen und seine Drohung das wir uns bald wieder sehen würden ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Die ganze Zeit über hatte er eher unbeteiligt und desinteressiert ausgesehen, daher hatte ich nichts von dem erwartet was eben passiert war. Langsam verließ das Adrenalin meinen Körper und ich spürte wie sich die Hitze in mir auflöste. Schlagartig fühlte ich mich ausgelaugt und war völlig entkräftet, für meinen Körper war das wohl alles zu viel gewesen. Gefährlich hin und her schwankend machte ich mich langsam auf dem Weg in die Richtung meines verängstigten Sohnes. Mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber war auf ein fast unerträgliches Level angewachsen und ich musste ihm zeigen das trotz allem mit ihm und mir alles in Ordnung war. Bei ihm angekommen ging ich in die Hocke und schloss meinen Kleinen augenblicklich fest in die Arme. Es gab uns beiden viel Kraft und Vertrauen, ich konnte beinahe richtig spüren wie mein Energieakku wieder aufgeladen wurde. Damian zu berühren oder von ihm berührt zu werden war mir noch nie schwer gefallen oder unangenehm gewesen, ganz im Gegenteil, die Bindung zwischen einer Mutter und ihrem Kind war unschuldig und rein und ich vertraute ihm genauso wie er mir. Als ich mich wieder von ihm löste sah ich ihm direkt ins Gesicht und konnte sein unbeschwertes Lächeln erkennen. Da war er wieder mein taffer kleiner Junge den eigentlich nichts aus der Fassung bringen konnte. „Mama hat dich lieb mein süßer, dattebayo!“ Breit grinsend erhob mich wieder klopfte im vorbeigehen dem Uchiha auf die Schulter und lehnte mich neben ihn an den dicken Baumstamm an, um nun in aller Ruhe auf unseren Sensei zu warten, der aber noch ziemlich lange auf sich warten ließ.... Es tut mir so leid ich war eine Woche im Urlaub und hatte dort mein Ladekabel für meinen Laptop vergessen und somit hat sich das hochladen des Kapitels um eine ganze Woche verschoben. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr last mir Kommentare da :) lg eure luschi Kapitel 6: Wer kein Teamgeist hat ist ein Mistkerl! --------------------------------------------------- Wer kein Teamgeist hat ist ein Mistkerl! „NEIN , BIITTE NEIN, RAIN HÖR AUF DU TUST MIR WEH! BITTE!“ mit all meiner Kraft stemmte ich mich gegen seinen Körper, doch es war vergebens, er lag auf mir wie ein unüberwindbarer Fels, ich hatte keine Chance zu entkommen. Tränen rannen mir aus den Augenwinkeln hinab und versickerten in der harten, kalten, schwarzen Erde unter meinem Kopf. Mein gesamter Körper tat mir weh jeder Muskel, jede Faser, jeder Zentimeter meiner Haut schrie vor Schmerzen und ich begann verzweifelt zu wimmern. Mit aller letzter Kraft ließ ich einen markerschütternden schrillen Schrei aus meiner Kehle entfleuchen und hoffte so sehr erhört zu werden, doch niemand kam mir zur Hilfe. Aus der Ferne vernahm ich das jemand meinen Namen rief, es war nicht Rains Stimme sondern eine tiefe doch sanfte, äußerst aufgeregte und verschreckt klingende Stimme, die mir sehr bekannt vor kam. Plötzlich war die Last die auf mir lag verschwunden und ich spürte zwei große Hände auf meinen Schultern, die mich rüttelten, alles um mich herum wurde Schwarz und ich öffnete meine Augen. Zwei dunkle weit aufgerissene Augen sahen mir erschrocken in meine noch trüben vom Licht irritierten Pupillen. „Naruko wach auf!! Du bist eingeschlafen und hattest wohl einen Alptraum!“ sagte der Uchiha in einem sehr beunruhigten Tonfall. Irritiert sah ich mich um, selbst Sakura sah besorgt auf mich hinab. Sie stand dicht neben dem Uchiha, der mich so unsanft geweckt hatte, das mir nun der Kopf noch leicht dröhnte. Ich musste beim Warten auf unseren Sensei, am Baum sitzend, eingeschlafen sein. „Brülle mich doch nicht so an Uchiha ich bin nicht taub, jedenfalls war ich es bis eben nicht, dattebayo.“ Verschlafen streckte ich meine Arme und Beine aus und Sasuke ließ mich los. „Ach nein? Du warst so tief eingeschlafen, dass wir ganze 5 Minuten gebraucht hatten damit du deine Augen öffnest und aufhörst zu schreien!“ erklärte der Schwarzhaarige mir die vergangene Situation. Es war das erste mal gewesen das jemand von meinen Alpträumen etwas mitbekam. Damian hatte einen so tiefen Schlaf und die Wände waren immer ausreichend Dick gewesen, dass er durch meine nächtlichen Schreie nicht aufwachte. Daher wusste ich gerade überhaupt nicht wie ich nun darauf reagieren sollte. So tun als ob nichts gewesen war, erkannte ich schnell an den Gesichtern der beiden, war unmöglich. Darüber reden wollte ich aber nicht im geringsten, so versuchte ich nun doch das Thema zu wechseln. „Wo ist Damian?“ fragte ich nun mit nicht mal gespieltem entsetzen, als ich mich umschaute sah ich ihn nirgends. „Wie lange habe ich geschlafen?!“ „Eine gute Stunde.“ antwortete die Rosahaarige und dann beantwortete sie die mir persönlich wichtigere Frage. „Shizune ist gekommen und ist mit Damian auf den Spielplatz gegangen.“ Mein Gesichtsausdruck musste wohl gerade Bände sprechen, denn der Uchiha warf sofort ein: „Sie hatte mich gefragt ob es wohl für dich Ok sein würde, da sie dich schlafen lassen wollte.“ Aha also war der Uchiha jetzt neuerdings Damians Vormund? Ja es ging mir definitiv extrem gegen den Strich, ich als Mutter hatte die Entscheidungsgewalt niemand anderes, aber an sich war es natürlich besser für den Kleinen, wenn er an einem kindgerechten Ort spielen konnte. Gekränkt war mein Stolz nun aber trotzdem, auch wenn es ja zum Teil meine Schuld war, wäre ich nicht eingeschlafen hätte ich Shizune die Erlaubnis selbst geben können. Es lief also sowieso aufs selbe hinaus, dementsprechend war schmollen jetzt durchaus unangebracht. Ich rappelte mich auf und klopfte mir den Schmutz von der Kleidung. Die misstrauischen Blicke meiner Teamkollegen ignorierte ich gekonnt und streckte mich abermals dieses mal aber Geräuschvoll. „Was war mit deinen Augen passiert, Naruko? Die Farbe deiner Iris hatte sich von blau in rot verändert und deine Pupillen hatten sich merkwürdig verengt.“ fragte mich die Rosahaarige offensichtlich sehr interessiert und augenscheinlich auch schwer irritiert. Ich zuckte nur mit den Schultern und erinnerte mich daran, das die Krankenschwestern, als Damian zur Welt kam, ähnliches gesagt hatten. „Keine Ahnung was du meinst, dattebayo.“ Ich spürte die bohrenden Blicke der beiden und versuchte sie so weit es ging zu ignorieren. Die Nachwirkungen meines Traumes, egal wie stark ich versuchte sie zu verdrängen, saßen tief in meinen Knochen. Sakura wandte ihren Blick wieder von mir ab, nachdem sie vergeblich darauf gewartet hatte eine richtige Antwort auf ihre Frage zu bekommen, doch der Uchiha schaute mich noch immer mit einem solch intensiven Blick an, das mir mehr als unbehaglich zumute wurde. „Hab ich was im Gesicht oder warum starrst du mich so an?" fragte ich den Schwarzhaarigen nachdem mir sein Blick allmählich zu viel wurde. Mit Ausdrucksloser Miene und gleichgültigem Unterton entgegnete er kühl: „Du irritierst mich Uzumaki. In dir steckt mehr als du preisgeben willst, wobei ich vermute, das du selbst nicht mal weißt was in dir steckt." Was sollte das denn heißen!? Ehe ich ihm etwas entgegnen konnte erschien plötzlich, wie aus dem Nichts, der Hokage direkt vor uns. „Entschuldigt dass ihr warten musstet, ich hatte noch einige Unterredungen bevor ich aufbrechen konnte. Aber nun bin ich ja hier und wir können auch schon sofort anfangen." Kakashi war ein erbarmungsloser Lehrer mit, meiner Meinung nach, grenzwertigen Methoden. Sakura war relativ schnell von ihm außer Gefecht gesetzt worden. Vermutlich hatte er sie in ein Gen-Jutsu gefangen, denn sie lag ohne einen Kratzer Ohnmächtig am Boden. Ich versteckte mich in der Krone eines Baumes, wo Sasuke sich gerade aufhielt wusste ich nicht. Wobei es mir auch ziemlich egal war wo er steckte, die Aufgabe die Glöckchen zu bekommen, was ja nun wirklich nicht allzu schwer sein konnte, würde ich auch ohne seine Hilfe schaffen. Ganze 2 Stunden und etlichen fehlgeschlagenen Versuchen später, lag ich nun bäuchlings neben dem Uchiha, unter einem mit Dornen besetzten Gestrüpp und beobachtete mit ihm gemeinsam, wie der Hokage auf einem Stein saß und in ein Buch vertieft war. Die Rosahaarige war unser Ziel gewesen, sie lag nur wenige Meter von Kakashi entfernt, im Gras. Wir hatten mittlerweile Begriffen, dass wir alleine niemals ans Ziel gelangen würden und Zusammenarbeiten mussten. Dazu brauchten wir aber auch Sakura. Zu zweit war es einfach unmöglich gewesen Kakashi die Glöckchen abzunehmen. Selbst die Rosahaarige zu erreichen war ein anscheinend unmögliches Unterfangen. Schon zwei mal hatten wir versucht sie zu erreichen doch der Grauhaarige kam uns immer wieder zuvor. Wir hatten das Gefühl das er uns immer zwei Schritte voraus war. Sasuke und ich hatten nun den Plan ausgemacht, dass ich den Hokage ablenken würde währenddessen würde der Schwarzhaarige Sakura davon tragen. Aber nicht wie wir es zuvor vergeblich versucht hatten mit Angriff sondern mit Planung und Strategie. So stand ich auf und ging mit erhobenen Händen auf den maskierten zu, der trotzdem nicht einen Augenblick von seinem Buch aufschaute, also begann ich einfach zu sprechen. „Ich bitte um eine kleine Waffenruhe, denn ich habe dringende, mich quälende Fragen zu meinen Eltern. Und zu mir, dattebayo." Es schien zu funktionieren, denn der Grauhaarige sah nun doch augenblicklich zu mir auf. „Ich möchte mehr über ihren Tod erfahren, mehr über die Beiden und auch über mich, warum ich nicht in Konoha geblieben bin sondern ins Ausland geschickt wurde." Die Augenbrauen des Älteren verengten sich und tiefe Sorgenfalten bildeten sich auf seiner Stirn. „Das ist wirklich kein Thema für jetzt.“ Antwortete er ruhig, aber in einem äußerst strengen Tonfall. „Bitte Sensei ich warte schon so lange auf Antworten, dattebayo!" Tatsächlich interessierte es mich immens was es mit all dem auf sich hatte und ich sah in den Augenwinkeln nur beiläufig wie Sasuke, Sakura aufhob, sich über die Schulter warf und mit ihr verschwand. Der Plan war eigentlich gewesen, dass ich ihm nun sofort folgen würde, aber ich entschied noch auf eine Antwort von Kakashi zu warten. „Naruko, die Gründe und der Tod deiner Eltern sind wirklich kein Thema für jetzt, außerdem könnten uns andere belauschen und das halte ich für äußerst unklug. Ich gebe dir drei Minuten um dich wieder deiner Aufgabe zu widmen ehe ich es selbst wieder tue." und mit diesen letzten Worten wendete er sich wieder seinem Buch. Ich musste zugeben ich war sehr enttäuscht darüber, dass ich nicht wenigstens etwas über mich und allem was mit mir zusammenhing erfahren hatte, aber unser Plan hatte schließlich tatsächlich funktioniert. Also machte ich mich, so schnell wie meine Füße mich trugen, zum vereinbarten Treffpunkt auf den Weg. Mittlerweile hatte ich gelernt mein Chakra in meine Fußsohlen zu konzentrieren, so dass ich schneller laufen konnte als jemals zuvor. Auf der vereinbarten Lichtung traf ich, wie erwartet, auf Sasuke der Sakura an einen großen Felsen gelehnt hatte. „Sie wacht nicht auf." rief er mir entgegen als er mich erblickte. "Hast du versucht sie wach zu küssen? Ich wette dann wacht sie sofort auf." scherzte ich und der Uchiha blickte entsetzt drein ehe er genervt seine Augen verdrehte. „Sehr witzig Dope!" Ich ignorierte geflissentlich seine Beleidigung und kniete mich neben die Rosahaarige. „Okay wenn nicht die sanfte Tour, dann die harte, dattebayo." Ich holte aus und verpasste ihr eine saftige Ohrfeige und musste zugeben, dass ich nicht im geringsten ein schlechtes Gewissen deswegen hatte. Wie erhofft erfüllte es tatsächlich seinen Zweck und Sakura öffnete erschrocken ihre Augen. Sie blinzelte und rieb sich dabei ihre feuerrote Wange, auf der sich nun klar ein Abdruck meiner Hand abzeichnete. „Was ist passiert?" fragte sie an Sasuke gewandt und vermied es dabei mich anzusehen. „Du warst Ohnmächtig." Antwortete er knapp und erläuterte ihr anschließend unseren Plan, wie wir nun dem Hokage die Glöckchen abnehmen könnten. Natürlich musste es mich treffen, natürlich hatte Sakura zu verhindern gewusst, dass ich das zweite Glöckchen bekam. Obwohl es mein Plan gewesen war und wir ohne mich nicht ein einziges Glöckchen ergattert hätten, fesselte nun der Hokage mich an einen Pfahl fest. Der Uchiha beäugte dies mit einem angespannten Gesichtsausdruck. Ich wusste nicht ob er Sakuras Intrige gegen mich mitbekommen hatte, jedoch schien er sehr irritiert darüber zu sein, dass nicht ich das Glöckchen in den Händen hielt sondern sie. Die Rosahaarige hatte im entscheidenden Moment, als ich das Glöckchen schon in der Hand gehabt hatte, mir einen unerwarteten und gewaltigen Schlag gegen meine Rippen verpasst, so dass ich für einen Moment keine Luft bekam und sie mir das Glöckchen einfach aus der Hand genommen hatte. Nach dem Schmerz zu urteilen waren einige Rippen auf meiner linken Seite sogar gebrochen und Borten sich unbarmherzig in meine Lunge. Gefesselt, in einer sehr unangenehmen Haltung, machte die Schmerzen noch schlimmer. Da ich aber starke Schmerzen mein Leben lang gewohnt war, hatte ich bis hierhin meine Verletzung gut vertuschen können, doch diese Position und die Seile, die auf meinen Brustkorb drückten, machten es mir unendlich schwer, Schmerzenslaute zu unterdrücken. Mit purem Zorn in meinem Blick funkelte ich Sakura an, die mich gehässig angrinste und das Glöckchen dabei in ihrer Hand hin und her wiegte. Wenige Augenblicke später schüttelte mich ein so heftiger Hustenanfall bei dem sich meine gebrochenen Rippen noch mehr in meinen Lungenflügel zu bohren schienen. Ich spuckte aus und erblickte deutlich das Blut vor meinen Füßen im Gras. Mein Sicht begann sich leicht zu trüben und ich spürte wie mein Herz anfing immer schneller zu schlagen. Ich durfte jetzt nicht Ohnmächtig werden, die Blöße durfte ich mir vor der Rosahaarigen nicht geben. Ich bekam die Ansprache, die der Hokage uns gerade hielt, kaum mit. Sasuke stand zu meiner linken und lehnte wie üblich -war das eigentlich sein Tick?- gegen einen von den drei Pfählen, an denen ich gefesselt war und die Rosahaarige himmelte ihn von meiner Rechten aus an. Die Beiden waren anscheinend nicht wirklich groß daran interessiert was unser Sensei zu sagen hatte, als ich wieder zu ihm blickte fragte er ob wir ihn verstanden hätten was Mannschaftsgeist und Treue zueinander bedeutet , die beiden nickten und er verschwand im Nichts. Na toll nun wusste ich überhaupt nicht was nun die Aufgabe war und schaute hilfesuchend in Sasukes Richtung, doch es war Sakura die das erste Wort sprach. „Das ist ja recht einfach, essen ohne Naruko etwas abzugeben sonst fliegen wir alle, sollte nicht sonderlich schwer sein." Bitte was?! Nun sah sie mich direkt an, als sie meinen irritierten Blick bemerkt hatte. Ich sah wie sie sich über die aktuelle Situation köstlich amüsierte. „Anscheinend wohl nicht richtig zugehört was? Kakashi Sensei hat uns verboten dir etwas zu essen abzugeben, da du kein Glöckchen ergattert hast und sollten wir dir etwas geben würde derjenige mit sofortiger Wirkung die Ninja Ausbildung aufgeben müssen." So wie sie das Wort DIR betonte, klang es aus ihrem Munde wie ein Schimpfwort. „Gut! Kein Problem, dattebayo! Ich habe sowieso keinen Hunger!" Natürlich knurrte in genau diesem Moment mein Magen, für alle hörbar, laut auf. Ich wollte am liebsten auf der Stelle im Boden versinken. Ein weiteres mal zeichnete sich auf dem Gesicht von Sakura ein gehässiges Grinsen hab, als sie an mit vorbei dem Uchiha eins der Bentos reichte, die der Hokage ihr scheinbar gegeben hatte. Ich zuckte vor Schmerzen, als ich ihr, auf ihrem Weg zurück zu ihrem Platz, ein Bein stellte und sie darüber stolperte, sich aber leider im letzten Moment noch fing und sich peinlich berührt mit ihrem Bento zu Boden setzte. Jede Sekunde des Schmerzes war, wegen ihres verdatterten Gesichtsausdruckes, es Wert gewesen ausgehalten werden zu müssen. Schmunzelnd kicherte ich in mich hinein und bemerkte erst gar nicht, das der Uchiha unmittelbar neben mir stand. Ich erschrak so stark, dass ich wieder extrem husten musste. Doch die Blöße ihm Blut vor die Füße zu spucken wollte ich mir nicht geben und schluckte es hinunter. Äußerst widerlich. Der Blick des Schwarzhaarigen war durchdringend und kühl. Er umfasste mein Kinn und sah mich direkt an „Dir läuft da Blut übers Kinn." sagte er fast monoton und wischte es mit seinem Daumen weg, aber seine Hand verweilte weiterhin unter meinem Kinn. Ich spürte wie mir die Hitze der Schamesröte in die Wangen stieg und vermied es ihm in die Augen zu schauen. „Is nix schlimmes." nuschelte ich. „Sag aah!" vernahm ich seine amüsiert klingende Stimme und erkannte, dass er mir direkt vor meinem Mund, seine Essstäbchen hinhielt. Da bat der große, Zielorientierte Uchiha, trotz striktem Verbot, mit harten Folgen, mir gerade tatsächlich etwas von seinem Essen an. Mein Gesichtsfarbe konnte gerade der einer Tomate Konkurrenz machen und ich vernahm deutlich ein entsetztes lautes Quieken aus Sakuras Richtung. Doch ehe sie etwas sagen konnte hatte ich schon das Wort ergriffen. „Wa- was, aber der Sensei hat gesa-!" „Interessiert mich nicht, du kippst hier bald aus den Latschen und halbtot nützt du niemandem etwas." Ob er wohl nun von uns als Team sprach oder von Damian war mir nicht ganz klar, aber vielleicht meinte er ja auch uns alle und in der Hinsicht hatte er nun mal vollkommen recht. Also öffnete ich meinen Mund und der Schwarzhaarige schob seine gefüllten Stäbchen hinein. In diesem Moment fegte eine gewaltige Druckwelle über uns hinweg und wir wurden von herum fliegenden Blättern und kleinen Ästchen gestreift. „Habe ich euch nicht gesagt ihr sollt ihr nichts geben!!" Mit Wut verzerrten und angst einflößendem Gesichtsausdruck stand Kakashi Hatake vor uns. „Ich habe ihr nichts gegeben Sensei! Ich schwöre! Das würde ich niemals tun!“ stammelte die Rosahaarige vor lauter Angst. Doch so schnell Kakashi vor uns aufgetaucht war so schnell änderte sich auch sein Gesichtsausdruck und er lächelte uns, soweit man es unter seiner Maske erkennen konnte, breit an und ignorierte Sakuras Worte. „Naruko, Sasuke ihr beide habt meinen Test bestanden." „Waaaas?!" kam es von uns dreien ungläubig. Sakura sprang entsetzt auf. „Wie kann Naruko bestanden haben, wenn sie doch gar nicht das Glöckchen geschnappt hat und sie hatten doch eben gesagt -" „Sei still Sakura, denkst du Narukos Verletzung, die DU ihr zugefügt hast, ist mir entgangen? Wir beide müssen ein ernstes Wort über Treue, Fairness und Mannschaftsgeist führen ehe ich dich in meinem Team weiter begrüßen möchte!" Die Rosahaarige zuckte vor Schock zusammen und sah erst den Sensei, dann mich und Sasuke an in dessen Blick ein Hauch Verachtung lag, was sie augenscheinlich noch mehr traf, denn ihr stiegen Tränen in die Augen. „Es waren nur zwei Glöckchen da und ich wollte nicht gegen sie verlieren!" Schluchzte sie in ihre Hände hinein, die sie über ihr Gesicht gelegt hatte. „Stattdessen verletzt du deine Teamkameradin und stiehlst das Glöckchen was eigentlich ihr zu stand? Siehst auch noch dabei zu wie ich sie unrechtmäßig an den Pfahl binde. Wer seine Teamkameraden hintergeht oder im Stich lässt ist ein VERLORENER MISTKERL! Ja es stimmt wenn man sich nicht an die Regeln hält ist man ein Mistkerl, wer aber seine Kameraden im Stich lässt ist ein noch viel größerer! Schäm dich!!" Der Hokage schnipste und im selben Augenblick glitten die Fesseln von mir hinunter und ich ging vor Erschöpfung in die Knie, doch ehe ich auf dem Boden aufkam spürte ich wie sich ein Arm um meine Hüfte schlang und ich aufgefangen wurde. Sasuke half mir in eine gerade Position und stützte mich, sein Bento hatte er fallen gelassen, damit er beide Hände frei zur Verfügung hatte. Doch ich musste meine Zähne zusammen beißen um nicht vor Schmerzen laut aufzustöhnen. Die Reaktion der Rosahaarigen ließ nicht lange auf sich warten und sie zog scharf die Luft ein. „Sasuke, Naruko ihr seit nun heute vom Training befreit und solltet etwas essen gehen sowie Narus Verletzung Untersuchen lassen. Ich empfehle euch Ichirakus Ramen, ihr seit von mir herzlich heute eingeladen dort euch zu stärken. Und Naruko." Kakashi wandte sich direkt mir zu. „Natürlich ist Damian auch herzlich dazu eingeladen." der Hokage lächelte mich an. „Das war übrigens vorhin eine super Ablenkungsstrategie von dir, mich nach deinen Eltern zu fragen." er zwinkerte „Natürlich werde ich dir deine Fragen noch beantworten sobald ich die Zeit dafür gefunden habe werde ich dich im Uchihaanwesen besuchen." Er nickte mir zu, ich erwiderte sein nicken und er wandte sich anschließend Sakura zu. „Und du wirst mich nun begleiten, wir haben einiges zu besprechen!" Die Rosahaarige zuckte zusammen und lief knallrot an. „Bis Montag! Vergesst nicht euch übers Wochenende zu erholen Kinder." und mit diesen Worten verließ er, gefolgt von Sakura den Trainingsplatz. Ach nein, ich hatte glatt vergessen das heute Freitag gewesen war. Somit hatte ich nur noch heute Nachmittag Zeit Damian einen guten Kindergarten zu suchen. Doch der Hokage hatte recht, erst mal mussten wir etwas essen. Ich schaute zu Sasuke auf, der mich noch immer stützte. Er nickte stumm und ich wollte schon einen Fuß vor den anderen setzen, insgeheim auch um schnell aus der Berührung des Uchihas entfliehen zu können, doch in genau dem Moment wo ich den ersten Schritt machen wollte, hob mich Sasuke auf seine Arme. Erschrocken riss ich meine Augen weit auf und der Schwarzhaarige lachte über meinen geschockten Gesichtsausdruck. „Langsam wird es wohl zur Gewohnheit, dass ich dich auf meinen Händen trage.“ Da war er, einer dieser unglaublich seltenen Momente, in denen Sasuke lachte. Selbst in der kurzen Zeit, die ich ihn erst kannte, war mir klar, das dies Seltenheitswert hatte. Also beschloss ich ihn nicht unnötig kaputt zu machen, grinste nur schief und erwiderte: „Gewöhn dich nicht daran. Bald wird es anders herum sein, wenn ich dich überholt habe, dattebayo.“ „Das nehme ich jetzt als Herausforderung an Usuratonkachi!“ er grinste und doch wusste ich, das er seine Worte so ernst meinte wie ich meine eigenen. Kapitel 7: Die Offenbarung -------------------------- Die Offenbarung „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine so gut schmeckende Nudelsuppe gegessen wie diese hier, dattebayo! Schmeckt super oder Damian?" Ich schaute zu meinem Sohn, der zu meiner linken saß und gerade genüsslich seine Suppe aus schlürfte. „Lecker!" Antwortete er strahlend Ich liebte es in sein unschuldiges und fröhlich kindliches Gesicht zu sehen und drückte ihm in voller Eifer einen Kuss auf die Stirn. „Mama! Nicht vor allen Leuten!“ rief er empört und rieb sich dabei über die Stelle wo ich ihn mit meinen Lippen berührt hatte. Schmunzelnd fuhr ich ihm durch seine dunklen Haare. Ich liebte diesen kleinen Kerl einfach abgöttisch. „Freue dich darüber das deine Mama so etwas bei dir macht! Das zeigt wie lieb sie dich hat.“ warf Sasuke Uchiha, der zu meiner Rechten saß, ein und lächelte Damian beschwichtigend an, zwinkerte dann aber einen Augenblick später ihm verschwörerisch zu. „Wenn meine Mutter das getan hat habe ich es auch immer gehasst.“ gab er leicht lachend zu, doch im selben Augenblick verfinsterte sich seine Miene. „Genieße es so lange du kannst.“ Traurig sah ich dem Uchiha dabei zu wie er, im übertragenen Sinne, seine kühle Maske wieder aufsetzte. Es war um Längen einfacher mit dem Sasuke, den er viel zu selten zeigte, umzugehen als mit dem Eisklotz von Mann, der er die meiste Zeit über war. So boxte ich ihm freundschaftlich gegen den Arm, in der Hoffnung, die Stimmung wieder etwas zu verbessern und sagte schmunzelnd: „Soll ich dir auch einen Kussmund auf die Stirn zaubern? Mach ich gerne.“ Ich musste wegen seines verdatterten Gesichtsausdrucks anfangen zu lachen. „Sehr witzig.“ da war es wieder, ein Schmunzeln in seinen Mundwinkeln, also hat es funktioniert, dachte ich triumphierend. Nach dem Nudelsuppe essen begleitete mich Sasuke noch zum Krankenhaus. Ich versicherte ihm, dass es mir besser gehen würde und meine Schmerzen schon abgeklungen waren, doch er bestand darauf, dass ich mich untersuchen lassen sollte. Sein Einwand was ich denn machen würde, wenn ich neben Damian zusammen bräche setzte mich Schachmatt. Der Kleine könne in seinem Alter ja schlecht erste Hilfe leisten und sollte dies auch noch nicht müssen. Leider hatte er diesbezüglich Recht. Im Krankenhaus angekommen wurde ich direkt in ein Behandlungszimmer verwiesen und von der ehemaligen Hokage Tsunade untersucht, Damian und Sasuke warteten in der Zwischenzeit auf dem Spielplatz direkt vor dem Gebäude. Tsunade bestätigte meine Vermutung, das alles schon verheilt war und sah mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Hat Kakashi mit dir darüber schon gesprochen, also über deine schnelle Heilungsgabe?“ „Nein wir kamen noch nicht dazu.“ entgegnete ich mit einem bitteren Unterton in meiner Stimme. Die ältere seufzte nahm sich einen Stuhl und setzte sich mir gegenüber und faltete ihre Hände in ihrem Schoß. „Was ich dir jetzt erzähle muss unter uns bleiben! Ich kannte deinen Vater Minato und deine Mutter Kushina sehr gut und ich bin noch heute sehr erschüttert über ihr Opfer für dieses Dorf. Sie haben das Dorf beschützt und letztendlich gerettet und sie haben dich beschützt.“ sie zeigte auf mich und knetete dann ihre Finger. Gebannt wartete ich darauf das sie weiter sprach. Die Blonde holte tief Luft und erhob dann wieder ihre Stimme. „Sie sind wahre Helden, im Kampf um das Dorf gefallen. Ich versuche mich so kurz zu fassen wie möglich. Vor vielen Jahren griff ein Ungeheuer unser Dorf an, viele Menschen starben bei diesem Angriff. Kurz vorher lag deine Mutter mit dir in den Wehen und du wurdest an jenem Tag geboren. Deine Geburt war nicht Komplikationslos, aber am besten erzählt Kakashi dir darüber die Einzelheiten. Jedenfalls trat dein Vater dem Ungeheuer, einem neunschwänzigen Fuchsgeist, entgegen. Um das Dorf und seine Bewohner zu beschützen versiegelte er, mit der Hilfe deiner Mutter, den Fuchsgeist in ein Kind und Minato und Kushina starben dabei.“ Tsunade räusperte sich und ich sah sie hoffnungsvoll an, war gespannt was sie mir nun als nächstes über meine Eltern erzählen würde. Kurz schweifte mein Gedanke zu dem Kind welches eine wohl mehr als Schwere Bürde tragen musste. Unvorstellbar wie belastend das für ein Kind sein musste ein Monster in sich zu tragen. Ich sah Tsunade wieder an, die mich merkwürdig erschöpft und mitfühlend ansah. „Dieses Kind warst du.“ Taubheit, ja ein Taubheitsgefühl machte sich in meinem gesamten Körper und Geist breit. Ich hörte nicht mehr richtig was sie danach zu mir sagte. Schnappte nur Wortfetzen wie, Deswegen deine Selbstheilungskraft, du musstest geschützt werden, Wir empfanden es für richtig dich von hier fort zu bringen, auf. Ich stand auf bedankte mich bei ihr, nuschelte etwas von ich wolle jetzt alleine sein und mein Körper ging wie Mechanisch auf die Tür zu. „Naruko warte!“ sie fasste mich am Handgelenk, zog mich ein Stück zurück und sah mir in die Augen. „Du solltest es Niemandem erzählen. Die Dorfbewohner haben an den Fuchsgeist viele Familienmitglieder und Freunde verloren. Das beste ist du behältst es für dich.“ Ich nickte nur stumm und sie lies mich los. Augenblicklich verließ ich mit schnellen Schritten das Krankenhaus, während sich Tränen in meinen Augen sammelten. Sie fanden ihren Weg über meine Wangen in dem Moment als ich den letzten Schritt aus dem Hospital hinaus trat. Meine Atmung beschleunigte sich, ging keuchend und ich hielt mir mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand vor die Brust. Ich hatte das schreckliche Gefühl mir würde das Herz aus der Brust springen und ich würde keine Luft mehr bekommen. Taumelnd hielt ich mich an der Hauswand fest und erblickte, als ich aufsah, erst das Gesicht von Sasuke und dann das entsetzten in der Mimik meines Sohnes, der vor Schreck selbst anfing zu weinen. Sie saßen auf einer Bank vor dem Spielplatz und Damian schien ein Eis zu essen, welches er aber in diesem Moment fallen gelassen hatte. Oh nein das durfte nicht sein, er durfte mich auf keinen Fall so sehen oder wegen mir Angst bekommen. Doch ehe ich mich aufraffen konnte um zu den beiden zu gehen spürte ich einen kräftigen Luftzug und der Uchiha stand unmittelbar, mit Damian auf seinen Armen, neben mir. „Was ist passiert? Ist deine Verletzung so schlimm?“ fragte er mich augenblicklich. Ich sah zu ihm auf, Damian wirkte erschrocken und leicht durch den Wind auf den Armen des Schwarzhaarigen und klammerte sich an ihn, doch hatte er Gott sei dank aufgehört zu weinen. „Nein... nein mir fehlt Nichts.“ Ich fuhr Damian beruhigend durch seine Haare und lächelte ihn an. Meine Lippen bebten dabei und meine Mundwinkel zuckten bei dieser starken Anstrengung, die diese kleine Geste gerade von mir abverlangte. Sasuke beäugte mich misstrauisch, ihm schien es nicht zu entgehen, dass ich gerade meine ganze Schauspielkunst, die ich über die Jahre hinweg perfektioniert hatte, anwendete. Es fiel mir aber auch wirklich schwer meine übliche Fassade meine, wie ich sie nenne, Geistergestalt, perfekt auszuführen. Der Uchiha nickte mir zu. „Wenn wir heute Abend heim kommen und Damian schläft …“ Er stockte und sah mir direkt in die Augen. Es fiel ihm anscheinend sehr schwer die nächsten Worte auszusprechen. „Kannst du gerne mit mir reden ich höre zu.“ Verdattert über die äußerst netten Worte konnte ich erst mal nicht sofort etwas entgegnen. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet und wieder stiegen mir Tränen in die Augen, die ich aber zu unterdrücken versuchte und hoffte das sie dem Uchiha nicht auffielen. „Da- danke.“ murmelte ich leise und wendete meinen Blick dabei zu Boden. Ich sah noch aus den Augenwinkeln wie der Schwarzhaarige seine freie Hand hob und sie auf meinen Kopf legen wollte als plötzlich ein lauter Ruf zu uns durch drang. „Uchiha!“ Ein junger Mann in einem grünen Trainingsanzug, Schwarzen Haaren und dicken buschigen Augenbrauen kam auf uns zu gestürmt. Seine Frisur erinnerte mich an diese furchtbar hässlichen Topfschnitte. Ob er sich wohl auch einen Topf auf den Kopf setzte und dann drum herum seine Haare abschnitt? Mal abgesehen von seiner Frisur und der merkwürdigen Kleidung sowie seinen dicken Augenbrauen, die unbedingt gezupft werden sollten, strahlte er auch etwas sehr merkwürdiges aus. „Hallo Uchiha, Kakashi schickt nach dir! Es scheint wichtig zu sein, du solltest dich sofort auf den Weg machen.“ sprach er aus ehe er bei uns angelangt war. Sein Blick traf Meinen und er wurde merkwürdig rot im Gesicht. „Ah ich sehe du bist in besonderer Begleitung, wer ist denn die schöne Dame?“ fragte er an mich zu gewandt. „Mein Name ist Rock Lee, schön dich kennen zu lernen.“ Er streckte mir die Hand entgegen. Ich stockte kurz, reichte ihm dann meine und schüttelte ihm, nicht länger als ich aushielt, die Hand. „Uzumaki Naruko.“ „Ah Naruko-san also.“ er musterte mich von oben bis unten. „Werde bitte meine Freundin! Ich werde gut auf dich aufpassen.“ „Öh bitte was?“ Geschockt starrte ich ihn an und wusste nicht was ich sagen sollte. Automatisch wich ich einige Schritte zurück und kratzte mir mit der rechten Hand den Hinterkopf. „Äh also ich kenne dich doch gar nic-“ „Das macht nichts, wir lernen uns noch kennen.“ „Mama was will der da?“ Damian zeigte mit seinem kleinen Finger auf Lee und kratzte sich dann an der Schläfe während er sich noch näher an Sasuke schmiegte. Erst jetzt schien Rock Lee meinen Sohn auf den Armen des Uchihas zu bemerken und musterte uns drei abwechselnd. Ein riesengroßes Fragezeichen breitete sich über sein Gesicht aus ehe er knall rot anlief. „Oh ähm, hi kleiner ich bin Rock Lee, ich muss nun los, Uchiha du auch!“ äußerst verlegen winkte er uns zu während er sich umdrehte und in Windeseile davon lief. „Was war denn das für ein schräger Vogel, dattebayo.“ prustete ich los und lachte aus voller Kehle. Der Schwarzhaarige konnte sich auch ein Lachen nicht verkneifen, nur Damian verstand von alle dem nichts und schmollte. Für einen Moment vergaß ich meine Probleme und grinste die Beiden breit an. Sasuke gab ihn mir in die Arme, als wie uns wieder beruhigt hatten und verabschiedete sich mit den Worten, bis heute Abend. Nun konnte ich mir endlich vornehmen mich um die wichtigen Dinge die noch anstanden zu kümmern. Am frühen Nachmittag schaute ich mir, gemeinsam mit Damian, einen von Innen und Außen äußerst bunten Kindergarten an. Die Leitung dort berichtete mir, dass sie uns schon erwartet hatte, da der Hokage unseren dringenden Bedarf an Betreuung bereits angekündigt hatte. Sie führte Damian und mich durch alle Räumlichkeiten und erzählte dabei von den dortigen Programmen. Es gab sogar eine eigene kleine Sporthalle wo sich die Kinder nach Herzenslust austoben konnten. Besonders gefiel mir, dass die Betreuungszeiten flexibel gestaltet werden konnten und es auch eine nächtliche Versorgung für die Kinder gab, sollten ihre Eltern auf einer längeren Mission sein. Das Sprichwort „Für die Erziehung eines Kindes braucht man ein ganzes Dorf“ wurde hier also Wörtlich genommen. Das alles gefiel mir auf Anhieb so gut, dass ich Damian gleich dort anmeldete und nach seiner ausdrücklichen Bitte mit den anderen spielen zu dürfen, noch etwas länger dort blieb. Nach einer Stunde kam eine der Erzieherinnen auf mich zu und bot mir an auf Damian acht zu geben so dass ich gehen könnte, da Damian so aufgeschlossen sei das meine Anwesenheit die ganze Zeit nicht nötig wäre und man jetzt schon mit der Eingewöhnungsphase beginnen könnte. Nach zwei Stunden könnte ich ihn wieder abholen, für den Anfang war mir dies auch vollkommen recht. Ja ich wollte das mein Sohn selbständig erzogen wurde, doch so viele Stunden, wie er in letzter Zeit ohne mich war, stieß es mir sauer auf. Ich beschloss die Zeit dafür zu nutzen mich nach einem kleinen Häuschen für uns umzusehen. Tatsächlich wurde ich schnell fündig. Nun lief alles zu meinen Gunsten ausnahmsweise mal richtig gut. Dies war ich gar nicht gewohnt und ich erwartete an jeder Ecke, das mein ungewohntes Glück sofort in sein gewohntes Unglück um schwang. Das kleine vollmöblierte, zum Glück so musste ich mich also nicht noch um die Einrichtung kümmern, Häuschen lag im Zentrum Konohas. Es hatte zwei Ebenen mit circa 110 Quadratmetern und vier Zimmern. Natürlich war es nicht so Luxuriös wie das Uchihaanwesen aber dafür war es nun meins. Mein eigenes kleines Haus. Ich unterschrieb gerade den Kaufvertrag, als die Rosahaarige Sakura in Begleitung einer äußerst hübschen Blondine an dem Gartentor vorbei lief. Ich versuchte sie so gut es ging zu ignorieren und schloss das kleine Gartentor hinter dem ehemaligen Hausbesitzer, der mir gerade sein Haus verkauft hatte. Sakura blieb vor mir stehen und musterte mich. „Ist was ?“ fragte ich sie. Einen pampigen Unterton konnte ich mir einfach nicht verkneifen. „Dein Haus?“ fragte sie genauso pampig zurück. „Und wenn? Was willst du Sakura hast du nicht heute schon genug angerichtet?“ Ihre Mundwinkel zuckten und sie lachte süffisant. „Tun die Rippen noch weh?“ sie zwinkerte. „Gern geschehen, aber glaub ja nicht das Sasuke-kun dich ausstehen kann, er hat nur Mitleid mit dir.“ Ihre Freundin kicherte in ihr Fäustchen. „Komm Ino lass uns gehen.“ sagte die Rosahaarige ihrer Freundin zugewandt. „Die ist nicht eine Sekunde unserer Zeit Wert, als ob Sasuke jemals für so eine etwas übrig haben würde, reines Mitleid.“ „Ist das so?“ ich grinste sie provokant an. „ Du bist doch nur Eifersüchtig darüber das ich Sasuke in so kurzer Zeit näher gekommen bin, als du jemals in den ganzen letzten Jahren. Wer von uns beiden hat denn letzte Nacht mit ihm in einem Bett geschlafen du oder ich, dattebayo?“ dieses mal zwinkerte ich ihr und ihrer Freundin zu und wollte mich gerade umdrehen als ich ein wütendes „DUUU LÜGST!“ von ihr vernahm und ihre Faust auf mein Gesicht zu schnellen sah. „Sakura komm schnell weg hier bevor uns jemand sieht.“ „Lass mich los Ino dafür wird sie bezahlen!“ Die Blondine mit dem Namen Ino zog Sakura am Arm von der am Boden liegenden Naruko weg. „Lass gut sein Sakura! Sie liegt-“ „War das schon alles?“ Ich rappelte mich auf und spukte der Rosahaarigen Blut auf ihre weißen Schuhe, die sofort rot gesprenkelt waren. Welch eine Genugtuung, ich hatte ihr die Schuhe versaut. Anschließend wischte ich mit dem Arm über meinen Mund und grinste ihr mitten ins Gesicht. „Du kannst auch nichts anderes außer zuzuschlagen oder? Zeugt nicht gerade von einem großem Intellekt, dattebayo.“ spottete ich, was zur folge hatte das Sakura noch wütender wurde und Ino große Mühe hatte sie fest zu halten. „Sakura komm jetzt! Sie ist es nicht Wert, das hast du selbst gesagt!“ „Ich werde dir das Leben zur Hölle machen Naruko Uzumaki!“ und mit diesen letzten Worten lies sich die Rosahaarige von ihrer Freundin davon ziehen. Ich stand dort noch einen Moment ehe der Schmerz mich in die Knie zwang und ich Bauchlinks zu Boden fiel. Am ende meiner Kräfte angelangt blieb ich einfach erschöpft liegen. Was dieser Tag schon von mir abverlangt hatte war einfach zu viel gewesen. Ich spürte wie sich ein Bluterguss um mein Auge herum zu bilden begann und ich ignorierte so gut ich konnte den pochenden Schmerz. Plötzlich spürte ich die sanfte Berührung einer Hand auf meiner linken Wange und wie mir aufgeholfen wurde. Verwundert blickte ich in die Türkiesen Augen von Sabakuno no Gaara, der nun einen Arm um meine Taille gelegt hatte um mich zu stützen. „Äh danke.“ verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. Doch er erwiderte Nichts sondern blickte nur in die Richtung in der Sakura und Ino verschwunden waren. „Es wird mir gleich wieder besser gehen meine Wunden heilen sehr schnell, dattebayo.“ ich versuchte ihn so schnell wie möglich wieder abzuschütteln ohne das es zu offensichtlich wurde. Seine Berührung begann schon auf meiner Haut zu kribbeln und in meiner Brust begann sich ein stechender Schmerz auszubreiten. Er musterte mich. „Dein blaues Auge verschwindet.“ stellte er mehr für sich selbst als für mich fest. „Meine Gehirnerschütterung wird auch gleich verschwunden sein.“ entgegnete ich ihm und endlich lies er mich los und wieder komplett auf eigenen Beinen stehen. Ich bemerkte das von seinen Geschwistern weit und breit nichts zu sehen war. Er muss mir alleine zu Hilfe gekommen sein. „Nochmals Danke.“ „Du bist wie ich.“ sagte er monoton. „Und doch bist du anders.“ und mit diesen letzten Worten verwand er in einer Sandwolke. Verwirrt blieb ich noch einen Augenblick stehen ehe ich auf die Uhr blickte und vor Schreck, darüber wie spät es schon war, zum Kindergarten lief. „Hey, Damian ist sehr müde ich bringe ihn schnell ins Bett ok?“ sagte ich nachdem der Schwarzhaarige die Tür geöffnet hatte. „Ja.“ kam es nur kurz und knapp von ihm zurück. Ich war mit Damian auf dem Arm zum Uchihaanwesen gelaufen, so schnell ich konnte, damit mir der Kleine nicht auf dem Arm einschlief. Er hatte scheinbar sehr viel Spaß gehabt und die Betreuerin war schwer begeistert von ihm gewesen und schlug auch gleich vor am Montag einige Stunden länger auszuprobieren. Eine Stunde später saßen Sasuke und ich Nebeneinander auf der Terrasse und keiner von uns beiden sagte ein Wort. Ich hatte ihm gerade von meinem neuen Haus erzählt und das Damian und ich ab morgen dann dort wohnen würden und ich dann meine Sachen mitnehmen würde. Auf diese Information hatte er nur kurz genickt und dann in die Sterne geschaut. Für einen kurzen Augenblick sah es so aus als wäre er betrübt über diese Situation, aber ich redete mir ein das ich mir dies nur eingebildet hatte. Anscheinend wartete er nun darauf das ich begann zu erzählen. „Heute bei Tsunade in der Behandlung hat sie mir etwas über meine Eltern und mich erzählt was einiges erklärte, aber vieles schlimmer macht, dattebayo.“ ich hielt kurz inne und sah auch in den Sternenhimmel hinauf. „Klauen und Reißzähne.“ murmelte ich so leise vor mich hin, das es fast unmöglich war, das Sasuke es gehört hatte. Wieder stiegen mir Tränen in die Augen und leise bahnten sie sich ihren weg über meine Wangen hinab. Automatisch legte ich wie in Zeitlupe meine Hand auf meinen Bauch. „Klauen und Reißzähne.“ wiederholte der Schwarzhaarige mich. Also hatte er mich verstanden. „Wenn du mir nicht alles erzählen möchtest Usuratonkachi ist es okay, aber ich höre dir zu wenn du es brauchst.“ er wandte sich mir zu und lächelte mich an. Es war ein so unglaublich schönes Lächeln, das mein Herz augenblicklich einen Schlag aussetzte. Ja ein kleines bisschen konnte ich gerade Sakura verstehen. Und doch, ich würde niemals mehr mit Sasuke sein können als befreundet. Dafür war ich einfach zu verkorkst und anders als die Rosahaarige. Ich konnte nicht so schwärmen wie sie es tat, das lag mir nicht. Berührungen waren Gift für mich. Doch genau in diesem Moment spürte ich wie der Uchiha mir die Tränen von den Wangen strich. Ich zuckte sofort heftig zusammen und er zog seine Hand zurück. „Entschuldige.“ sagte er sofort. Oh nein nun hatte er sich gerade tatsächlich bei mir entschuldigt dafür, das er mir die Tränen von der Wange gestrichen hatte. Oh man, ich war doch einfach zu kompliziert. „Danke, es muss dir nicht leid tun, es hat nichts mit dir zu tun.“ versuchte ich die Situation noch ein mal zu retten. Ich zog scharf die Luft ein und rutschte zaghaft noch ein Stück näher zu ihm heran, griff nach dem langen Ärmel seines Abendkimonos, um etwas festhalten zu können und sammelte all meinen Mut zusammen. „Darf ich mich einen Moment an dich Lehnen?“ Obwohl die Dunkelheit fast alles an Farbe verschluckt hatte sah ich genau wie die Röte in das Gesicht des Schwarzhaarigen stieg und fühlte wie sie ebenfalls meine Wangen erhitzte. Er nickte wieder bloß und ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Es war ein ausnahmslos schönes Gefühl von wärme und Geborgenheit. Ich weiß nicht wie lange wir so da saßen und in die Sterne schauten, aber für einen Moment wünschte ich mir das die Zeit für immer stehen blieb. Kapitel 8: Klauen und Fangzähne ------------------------------- Klauen und Fangzähne Zwei Monate waren nun seid meiner Ankunft in Konoha vergangen. Ich und Damian hatten uns hier wunderbar eingelebt. Trotz des harten Trainings und der für mich total fremden Welt fühlte ich mich hier langsam so zu hause, wie ich mich noch nie irgendwo zuhause gefühlt hatte. Ich war angekommen. Angekommen und hatte meinen Platz gefunden. Kakashi war ein äußerst strenger, aber guter Lehrer, der nur leider immer wieder zu spät zum Unterricht kam. Zwischen Sasuke und mir hatte sich eine starke Rivalität im Training entwickelt. Wir wollten einander immer wieder gegenseitig überbieten. Ich holte unheimlich schnell auf und Sakuras Schikanen machten mir mittlerweile nichts mehr aus. Ich war mittlerweile sogar tatsächlich deutlich stärker als sie geworden. Mit viel Fleiß und harter Arbeit nach dem Training baute ich meine Fähigkeiten immer weiter aus, während sie Sasuke und mir dabei immer nur zuschaute wie wir gemeinsam unermüdlich trainierten. Ja ich trainierte oft mit dem Uchiha zusammen nach unserem eigentlichen Training mit Kakashi. Da wir nun fast auf einem Level waren, was ihn sichtlich ärgerte, konnten wir uns dadurch auch gegenseitig motivieren. Obwohl ich eine Frau war konnte ich seinen Attacken stand halten, blitzschnell ausweichen und ebenso zurück schlagen. Abends saßen wir dann häufig, grün und blau vom Training, zusammen und sahen uns die Sterne an aßen alle drei gemeinsam, während Damian mal bei Sasuke im Anwesen, in einem der Zimmer schlief oder in seinem eigenen, wenn wir bei mir zuhause neue Strategien durchgingen oder in meinem Garten trainiert hatten. Damian genoss die Zeit zu dritt und blühte auch im Kindergarten richtig auf. Wenn Sasuke mal nicht bei uns war fragte er sofort nach ihm und wann wir ihn wiedersehen würden. Wir verabredeten uns nicht bewusst, sondern nahmen uns für selbstverständlich. Der Uchiha wurde mein engster Vertrauter, mein bester Freund und ich sah ihn als meinen Bruder an. Zwar redeten wir nicht viel, aber wenn ging es ums Training oder wir saßen einfach nur schweigend nebeneinander. Manchmal sprachen wir auch über seine Familie, aber ich vermied es über mich zu reden und scheinbar akzeptierte er dies ohne ein Wort darüber zu verlieren. Es war schön und unkompliziert mit ihm Zeit zu verbringen. Er berührte mich nur während des Trainings, ansonsten gab es nicht mal flüchtige Berührungen. Nach dem Abend, wo ich ihm von Kyuubi erzählen wollte, dann aber doch nichts genaues gesagt hatte und er meine Reaktion auf seine Berührungen gesehen hatte, hatte er es nicht ein einziges mal wieder getan ohne mich vorher zu Fragen oder es von mir ausgehen zu lassen. Eine weitere positive Eigenschaft hatte das Training und die gemeinsame Zeit auch für sich, ich träumte nicht mehr so oft von Rain oder meiner Familie. Häufig übernachtete ich ja bei Sasuke oder er bei mir. Mittlerweile schlief ich bei ihm aber in einem eigenen Bett, auch wenn es häufig noch vor kam das ich nach dem Training erschöpft zusammen sackte und er mich in seines trug. Umgekehrt war es auch schon der Fall gewesen, das der Uchiha derjenige war der vor Erschöpfung zusammen brach und ich ihn dann ins Bett trug. Sakura wurde das Verhältnis, zwischen mir und Sasuke, immer mehr ein Dorn im Auge. Selbst wenn ich ihr immer wieder beteuerte, dass der Uchiha für mich eine Art Bruder sei, denn auch Kakashi betrachtete uns mittlerweile mit einem merkwürdigen Blick. Die schönste Zeit für Damian waren die Wochenenden, er konnte es gar nicht erwarten mir Sasuke etwas zu unternehmen, denn auch dies taten wir ohne große Worte darüber zu verlieren. Wir besuchten Spielplätze, Badeseen, Zoos und der Uchiha zeigte uns Konohagakure. Sasuke half mir über die schlimme Erkenntnis hinweg, das in mir ein Monster lebte. Mit ihm zu trainieren oder Zeit mit ihm zu verbringen lenkte mich von der Tatsache ab das mein eigener Vater ein Monster in meinem Körper versiegelt hatte. Das mein eigener Vater solch eine Bürde mir auferlegt hatte. Ich schien nicht allzu viel Glück mit der Wahl meiner Familie zu haben. An den Abenden, wo ich nicht bei Sasuke war oder er bei mir, weil er Missionen zu erledigen hatte, kamen mir diese furchtbaren Gedanken wieder hoch und ich zweifelte daran das der Uchiha, sollte er jemals erfahren was sich in mir befand noch ein Wort mit mir wechseln würde. Mein Geheimnis musste also unbedingt geheim bleiben. In den beiden Monaten lernte ich auch viele andere Genin aus meinem Dorf kennen, Hinata Hyuuga, ein schüchternes liebes Mädchen, ihren Cousin Neji, der Mit Rock Lee ein Team bildete, Tenten war ein weiteres Mitglied des Teams von Maito Gai, dieser Mann war eine erwachsene Version von Lee gewesen und scheinbar Lees großes Vorbild. Hinatas Teammitglieder waren Kiba Inuzuka und Shino Aburame. Kiba war immer in Begleitung seines Hundes Akamaru und Shino war ein großer Fan von Insekten. Auch Shikamarus Mitglieder lernte ich besser kennen, Choji Akimichi ein etwas rundlicher Kerl, der die meiste Zeit eine Tüte Chips nach der anderen verspeiste und zu allem Überfluss Ino Yamanaka, Sakuras beste Freundin und doch gleichzeitig Feindin, denn auch Ino hatte eine menge für Sasuke übrig. An sich hatte ich in den meisten von ihnen tolle Freunde gefunden. Doch heute war der Tag der alles ändern sollte. Meine Freundschaft zu ihnen und auch zu Sasuke sollte sich ab heute komplett ändern. An diesem einen Tag sollten so viele Dinge auf ein mal passieren, die mein Leben hier nun auf den Kopf stellen sollten und mich vor eine harte Probe stellen. Ich hatte Damian gerade in den Kindergarten gebracht und ging noch ein mal kurz nach hause um meine Tasche zu packen. Ich bemerkte sofort, das die Leute um mich herum tuschelten und mich so merkwürdig ansahen. Voller Verachtung und Abscheu, die Blicke die ich von meiner Mutter gewohnt war trafen mich gerade wie Messerstiche. Also beschleunigte ich meine Schritte und blieb voller entsetzen vor meinem Haus stehen. Nun wusste ich wieso mich alle so anstarrten. Auf meinem Haus stand in großen Buchstaben das Wort Monster geschrieben. Ich stand wie angewurzelt da und las noch ein mal langsam und Buchstabe für Buchstabe, das mit roter Farbe gemalte Wort unter meinem Dachstuhl, direkt über meinen Fenstern im Obergeschoss. Mir stockte der Atem und ich hörte die Leute um mich herum noch lauter miteinander tuscheln. „Ich wusste doch das mit der etwas nicht stimmt." „Sie hängt mit dem Uchiha ab und ist alleine mit ihrem Kind hier her gezogen, ohne Vater. Wahrscheinlich ist es nicht mal ihres." „Sie ist der Kyuubi." „Monster!" Die Worte der Menschen um mich herum schnitten wie scharfe Säbel in mein Herz hinein und meine Atmung ging keuchend. Tränen stiegen mir in die Augen bis ich SIE sah. Sakura und Ino, die grinsend neben den Anderen standen und ihre Händen in die Hüften gestemmt hatten. Als die Rosahaarige bemerkte, dass ich sie direkt ansah formte sie mit ihren Lippen das Wort Monster und zeigte mir ihre Handflächen die rote Farbflecken aufwiesen. „Ich hab dir gesagt ich mach dir das Leben zur Hölle." grinste sie breit. „Du mieses...." wutentbrannt und voller Rachegelüste schloss ich meine Haustür auf und betrat mein Wohnzimmer. Als die intensiven Gefühle begannen abzuebben lehnte ich mich gegen die Wand und sank langsam zu Boden während mir die Tränen über die Wangen liefen. Gott sei dank hatte ich Damian schon in den Kindergarten gebracht und er musste dies nicht mit ansehen. Sasuke war heute auf Mission daher war ich nun alleine, was mich noch mehr mit der Situation überforderte. Plötzlich klopfte es an meiner Haustür. Ich wollte so aufgelöst wie ich war nicht an die Tür gehen. Wollte nicht sehen wer nun dort stand und mich womöglich noch verspottete oder schlimmeres also rief ich vom Fußboden aus. „Wer ist da? Ich kann gerade nicht." Es klopfte abermals. Genervt von der Hartnäckigkeit stand ich auf wischte mit das Gesicht mit einem Zewatuch trocken und trat an die Tür um sie anschließend zu öffnen. Als ich die vier Gesichter vor meiner Haustür erblickte, die mit Eimer voll mit Wasser und Putzlappen vor mir standen stiegen mir wieder Tränen in die Augen. „Wir haben es heute früh gesehen." erhob Shikamaru, der direkt vor mir stand das Wort. „Und wir dachten du könntest Hilfe gebrauchen diese hässliche Schmierereien zu entfernen.“ beendete Hinata seinen Satz, die neben Kiba und Lee hinter Shikamaru stand. „Neji, Tenten und Shino werden auch bald zu uns stoßen, wenn wir alle anpacken geht es schneller.“ stellte Kiba fest und grinste mich breit an. Die Tränen quollen mir vor Freude und Rührung, über diese unerwartet Geste, über und von meinen Gefühlen überwältigt warf ich mich ihnen an den Hals und legte meine Arme um sie. „Wir haben dich sehr lieb gewonnen Naruko." Stotterte Hinata verlegen in meinen Arm hinein. „Obwohl ich ein Monster bin? Mit Klauen und Fangzähnen?" Schluchzte ich verzweifelt. „Du bist Naruko Uzumaki und ein Ninja aus Konohagakure. Niemand anderes.“ sprach Shikamaru trocken wie selbstverständlich aus. Ich Schluchzte schwer und spürte wie auch sie alle ihre Arme um mich legten. Und für diesen Moment machte mir ihre Berührungen nichts aus. Ich war so gerührt und überwältigt über ihre Freundschaft. Als ich kurz aufsah, erblickte ich Sakura wie sie Wut entbrannt auf Ino einredete und wild mit ihren Händen gestikulierte. Das war wohl nicht das was sie mit Ihrer Tat bezwecken wollte. Nachdem wir alle uns, die anderen waren mittlerweile auch dazu gestoßen, an der Hauswand zu schaffen machten, es war nicht einfach die Farbe runter zu bekommen sie war sehr hartnäckig, vernahm ich unter mir die Stimme meines besten Freundes und bekam es für einen Moment mit der Angst zu tun. Wie würde er dazu stehen was die Leute nun über mich sagten? Keinen Augenblick später hörte ich Sakura lautstark rufen: „Sasuke-kun, Hallo willkommen zurück. Hast du schon gehört was Naruko die ganze Zeit über vor dir verheimlicht hat?" Mein Herz schlug mir bis zum Hals und wir alle hielten einen Moment in unserem Tun inne und sahen uns an. Nun war auch dem letzten meiner Freunde klar, wer für die Schmierereien verantwortlich gewesen war. Hinata sah voller Mitleid zu mir rüber, sie wusste wie viel mir die Freundschaft mit Sasuke bedeutete und griff nach meiner Hand. Sie nickte mir zu und machte sich gemeinsam mit den anderen wieder an die Arbeit die Farbe von meiner Hauswand zu schrubben. Ich wusste was sie mir sagen wollte doch ehe ich von der Wand hinab sprang hörte ich die bedrohlichen und ausdrucksstarken Worte des Uchihas. „Du warst das also? …. Sakura ich habe nie wirklich viel von dir gehalten doch jetzt.“, er machte eine kurze Pause in der ich die Luft anhielt und langsam von der Hauswand hinab rutschte. „Jetzt existierst du nicht mehr. Du bist noch weniger als Luft du bist ein Nichts!" Selbst mich erschreckten seine harten Worte und als ich am Boden angekommen war und mich zu ihm umdrehte erblickte ich als erstes Sakuras kreidebleiches Gesicht und dann Sasuke, der eine solch eiskalte und abweisende Haltung und Ausstrahlung an sich hatte dass ich kurz fröstelte. „Aber - Aber Sasuke ich habe es für dich getan. Ich wollte-“ „Sei still!" fuhr er ihr mit seinen Worten über den Mund. „Du bist eindeutig zu weit gegangen. Verschwinde von hier bevor ich mich vergesse. Ich will mir meine Hände nicht an so was wie dir schmutzig machen.“ Ich sah nur noch Tränen, ein Sturzbach von Tränen rannen wie ein Wasserfall das Gesicht der Rosahaarigen hinunter. „Sasuke-kun wie redest du mit Sakura sie hat es nur gut gemeint.“, mischte Ino sich ein und begann ihre Freundin zu trösten. „Tss." entgegnete der Schwarzhaarige nur knapp und drehte den Beiden seinen Rücken zu. Als er mich sah schlug seine Stimmung sofort um und ich sah die Besorgnis in seinen Augen aufblitzen. Mittlerweile konnte ich selbst aus seiner minimalistischen Mimik lesen was er fühlte. „Klauen und Reißzähne." murmelte er und sah mich an. „Nun macht es Sinn." „Ja, dattebayo." und ich schaute betreten zu Boden. Bemerkte nur aus den Augenwinkeln, dass der Schwarzhaarige langsam auf mich zu kam, als er unmittelbar vor mir stand hob ich zaghaft den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. „Darf ich?" fragte er als er seine Hand hob. Ich nickte zögerlich, gespannt was er nun vor hatte und er tippte mir mit seinem Zeige und Mittelfinger gegen die Stirn. Verlegen legte ich meine Hand auf die Stelle wo er mich berührt hatte. „Du überrascht mich immer wieder Naruko Uzumaki.“ Nach genau drei Stunden hatten wir endlich die rote Farbe von meiner Hauswand herunter bekommen. Voller Stolz schlugen wir uns gegenseitig in die Hände und wischten uns selbst den Schweiß von der Stirn. Wir begannen alle zusammen zu lachen und lagen uns in den Armen. Ich bot Ihnen an ins Haus zu gehen und gemeinsam etwas zu trinken und zu essen. Doch die meisten von ihnen lehnten Dankend ab, sie hatten noch andere Verpflichtungen denen sie nachkommen mussten. Nun stand ich also mit Kiba, Lee und Sasuke in meinem Wohnzimmer und servierte ihnen Limonade und belegte Brote mit Schinken, Tomaten und Gurken. Wir aßen und redeten über dies und jenes bis Kiba eine äußerst schwerwiegende Frage stellte. „Sag mal Naruko wie hast du dir dieses Haus eigentlich leisten können? Ich meine ich möchte nicht neugierig sein, aber wir müssten alle in einem alter sein und die Meisten von uns leben noch bei ihren Eltern.“ Betretenes Schweigen trat ein und die drei Jungs sahen mich abwartend und äußerst interessiert an. Ich spürte wie mir alle Farbe aus meinem Gesicht schwand und sich Bilder meiner Vergangenheit vor meinem inneren Auge abspielten. Meine Hände begannen zu zittern und ich stellte mein Glas ab damit sie meine zittrigen Finger nicht bemerken konnten. „Es stand mir zu.“ nuschelte ich hinter zusammengepressten Zähnen hervor. Unsicherheit spiegelte sich nun auf den Gesichtern von Lee und Kiba ab während Sasuke sich abwendete und zum Fenster hinaus blickte. Warum tat er dies? War meine Antwort und meine Haltung so schlimm, das er es sich nicht mehr mit ansehen konnte? Oder war er einfach nur enttäuscht von mir das ich ihm immer noch nichts über mich und Damian und unsere Vergangenheit erzählt hatte? Er hatte in den letzten zwei Monaten mir mehrmals angeboten das er zuhören und nicht über mich urteilen würde, wenn ich jemanden zum reden bräuchte. Aber wie sollte ich ihm davon erzählen? Wo sollte ich anfangen und zu allem übel wie würde er reagieren? Würde er überhaupt mein Handeln von damals verstehen? Hier in Konoha schien noch die romantische Vorstellung von Liebe zu herrschen und Sex war überhaupt kein Thema, selbst bei den Älteren schien die Moral vorzuherrschen, das man nur einen einzigen Partner in seinem Leben haben sollte. Das ich mich Rain hingegeben habe und das er mich auch mit gewallt genommen hat wird hier wahrscheinlich genauso in Verruf geraten, wie die Tatsache das der Kyuubi in mir versiegelt war. Also wie sollte ich erklären wieso ich Schmerzensgeld erhalten habe ohne das weitere Fragen aufkommen würden? So entschied ich mich gegen sämtliche meiner Grundsätze zu verstoßen und überlegte mir eine plausible Lüge. „Ich habe es geerbt.“ Die Unsicherheit in den Gesichtern der beiden verschwand und Erkenntnis blitzte in ihren Augen auf. „Oh das tut uns leid, wenn wir dich damit daran erinnert haben, das war nicht beabsichtigt.“, antwortete Kiba und wirkte nun seiner Seits etwas bedrückt, aber auch erleichtert. Sasuke sah mich nur kurz an und schaute dann wieder aus dem Fenster. Was war nur los mit ihm? Ob er mir meine Lüge nicht glaubte? Mein schlechtes Gewissen wuchs zu einem Grislibären heran. Lee und Kiba sahen sich kurz an und dann sprach Lee, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte: „Danke für die Getränke und das Essen Naruko, aber Kiba und ich müssen nun auch los.“ „Oh okay schade, dattebayo. Ich bringe ich noch zur Tür.“ Nachdem ich die beiden verabschiedet hatte, ging ich zurück ins Wohnzimmer und fand den immer noch schweigenden und aus dem Fenster starrenden Sasuke am gleichen Platz wieder, wie als ich zur Haustür gegangen war. „Was ist los?“ fragte ich zaghaft und ging einige Schritte in seine Richtung auf ihn zu. Er sah mich weiterhin nicht an, aber antwortete trocken: „Ich kann Lügner nicht ausstehen.“ Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ihm ist meine Lüge also nicht verborgen geblieben, aber wie sollte es auch, wir hatten so viel Zeit in den letzten Wochen miteinander verbracht, dass er mich mittlerweile besser kannte als jeder andere. „Ich ähm also.“ brachte ich nur hervor und da drehte er sich schlagartig zu mir um. „Ich kann ja verstehen das du es Kiba und Lee nicht auf die Nase binden möchtest, aber lügen? Naruko wir sind deine Freunde, sie haben dir heute alle beigestanden, schenke uns doch das gleiche Vertrauen wie wir dir!“ Tränen stiegen mir in die Augen und ich nickte schwer schluckend und schaute dann zu Boden. „Ihr würdet es nicht verstehen.“ „Was würden wir nicht verstehen?“ wütend sprang er auf. So hatte ich ihn noch nie erlebt. „Usuratonkachi ich hatte dir die ganze Zeit ein offenes Ohr angeboten, du und Damian wurdet mir sehr wichtig, ich hatte dir von meinen Eltern erzählt, aber ich weiß rein gar nichts über euch. Wie erfahre ich von dem Monster was in dir lebt? Durch eine Schmiererei an deiner Hauswand.“ Okay ich war durchaus mehr als überfordert mit der gesamt Situation gerade und sah den Schwarzhaarigen nur an. Ich verspürte wie sich die alte Kälte, von früher, in mir ausbreitete und hatte den enormen drang davon zu laufen. Meine Miene verfinsterte sich und wurde zu der eiskalten Maske, die ich von dem Uchiha so gut kannte. Auch seine Mimik versteinerte als er mich erblickte. Anscheinend war es ihm selbst gerade erst bewusst geworden was er gesagt hatte. „Naru es, entschuldige ich.“ „Ist okay.“ antwortete ich ihm kühl und trat einige Schritte zurück. „Ich muss bald Damian abholen.“ „Naru wirklich ich weiß nicht was in mich … bitte warte, schau nicht so!“ „Wie schaue ich denn? Kommt dir dieser Blick nicht bekannt vor? Ist nämlich deiner.“ gab ich gehässig zurück. In mir zog sich alles zusammen, meine Abwehrhaltung wurde immer intensiver und mein Wunsch davon zu laufen immer größer. Mir war durchaus bewusst, dass ich mich in meiner schleife von damals befand, das gerade alles was ich seit Damians Geburt so erfolgreich verdrängt hatte wieder hoch kam und durch meine Barriere hindurch brach, doch konnte ich rein gar nichts dagegen tun. Der Schmerz in meiner Brust und die Angst waren so groß, das sie mich und meinen Verstand überwältigten. Der Schwarzhaarige kam einige Schritte auf mich zu und wie Automatisch wich ich zurück. „Bleib bitte stehen Usuratonkachi!“ „Warum sollte ich, dattebayo?“ Nun blitzte Wut in seinen Augen auf. „Na gut, wenn das so ist dann gehe ich!“ „Fein!“ Sasuke schüttelte den Kopf, als er mit großen Schritten an mir vorbei ging, die Haustür öffnete und sie hinter sich zu knallte. Ich stand nun allein im Wohnzimmer und spürte nur noch wie dieser unbändige Schmerz in meiner Brust mir langsam die Kehle zuschnürte. Tränen stiegen mir in die Augen und ich begann japsend durch den Mund zu Atmen. Nach Luft ringend hielt ich mich am Stuhl neben mir fest und kämpfte gegen die Welle von Emotionen an, die mich gerade zu überrollen drohte. Laut schluchzend sank ich zu Boden und bemerkte nicht, das die Tür wieder geöffnet wurde. Zwei kräftige Arme schlangen sich um mich und es fühlte sich so an, als würden sie mich zusammen halten. Als würden die Teile, die gerade von mir abbrachen, wieder zusammen gesetzt werden. Ich atmete den Geruch des Schwarzhaarigen ein und drehte mich in seinen Armen zu ihm um. Er sah mich verständnisvoll an und ich krallte mich in seinem blauen T-shirt fest, legte meinen Kopf an seine Brust und schluchzte. Ich spürte wie er mir sanft über den Kopf strich, er sagte Nichts sondern lies mich einfach an seiner Brust weinen. „Dein Shirt wird ganz Nass.“ stellte ich nach einiger Zeit fest und strich mir mit meinem Arm über die Augen. „Ist nicht wahr? Bist du sicher? Ich muss wohl durch Platzregen gelaufen sein so nass ist es.“ entgegnete er sarkastisch und ich musste leicht lächeln. „Das gefällt mir besser.“ sagte er mit einem erleichterten Unterton in seiner Stimme und strich mir mit seinem Daumen über die Unterlippe. „Was meinst du?“ fragte ich verwirrt „Dein Lächeln, dann bist du wieder die Naruko die ich kenne.“ unwillkürlich musste ich wieder Lächeln und er sah mir direkt in die Augen. Mein Lächeln erstarb aber wieder sofort, als mir bewusst wurde wie nah wir uns gerade waren und mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast und ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Ich verlor mich in seinen dunklen Augen und vergaß für einen Moment alles um mich herum und jeden Gedanken den ich gerade gehabt hatte. „Naru ….“ flüsterte er ehe er mit seinen Lippen meinen eigenen quälend langsam immer näher kam und ich sie schon fast auf meinen spüren konnte. Plötzlich läutete es an meiner Haustür und wir schreckten auseinander. Verlegen mied ich seinen Blick und stand, etwas wackelig auf den Beinen, auf. „Wer ist da?“ fragte ich und spürte wie meine Stimme leicht vibrierte. Ein unbekanntes kribbelndes Gefühl breitete sich in mir aus. Als ich keine Antwort bekam fragte ich noch ein mal nach und wieder Antwortete niemand. Ein Luftzug hinter mir verriet mir, das der Uchiha nun unmittelbar hinter mir stand. Ich spürte seine Besorgnis regelrecht. Beinahe hatte ich vergessen, das ja nun alle von meinem Geheimnis wussten und das dies durchaus gefährlich für mich sein konnte. Wieder klopfte es doch dieses mal fragte Sasuke nach und als ich die Stimme vernahm die Antwortete wurde ich fast ohnmächtig. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und ich musste ein Würgen unterdrücken, taumelte gegen meine Flurwand und musste mich daran abstützen. „Äh hier wohnt doch Naruko?“ Diese Stimme würde ich überall wieder erkennen, sie verfolgte mich ja noch immer in meinen Träumen. Als Sasuke an mir vorbei auf die Tür zu schritt nahm ich alles nur sehr Vage wahr. Unmittelbar vor ihr blieb er stehen und sah besorgt zu mir herüber. „Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten ist äußerst unhöflich! Ich fragte wer da ist!“ „Rain, hier ist Rain! Und ich bin auf der Suche nach Naruko und meinem Sohn.“ Bei den letzten Worten, die er sprach, wurde mir schwindelig und ich konnte das Würgen nicht mehr unterdrücken. Der Schwarzhaarige sah mich fragend an ehe er die Hand auf die Türklinke legte sie aber noch nicht hinunter drückte. Ich konnte nur ein krächzen hervorbringen und versuchte mit aller kraft energisch den Kopf zu schütteln. Tränen stiegen mir wieder in die Augen, heute sollte tatsächlich ein äußerst Tränenreicher Tag für mich sein. Mit flehendem Blick gab ich Sasuke zu verstehen, dass er die Tür ja nicht öffnen sollte, als sie wie von selbst geöffnet wurde. Verdammt, ich hatte vergessen sie abzuschließen. Meine Vergangenheit hatte mich nun eingeholt. Zwangsläufig blieb mir nun nichts anderes mehr übrig, als mich ihr zu stellen und mich mit ihr auseinander zu setzen. Manifestiert durch das Schwein welches mich Jahrelang Missbraucht und geschlagen hat. In der Tür zu meinem neuen Leben trat gerade mein altes einen Fuß hinein, doch ehe ich reagieren konnte knallte Sasuke Uchiha mit aller Kraft meine Haustür zu, griff nach den Schlüsseln an der Wand und verschloss die Tür. Gerade Rechtzeitig denn ich übergab mich gerade im Hausflur in einen der Mülleimer und drohte dann Ohnmächtig zu werden. Er legte einen Arm um meine Hüfte und stützte mich, doch seine Berührung stachen wie tausend kleine Messer in meine Haut so das ich keuchend ihn von mir weg schieben musste. „EY WAS SOLL DAS?! Ich hab Naruko doch eben gesehen! Mach die Tür wieder auf Naruko!“ Ich wischte mir mit dem Ärmel meiner Jacke über den Mund und zischte äußerst bedrohlich: „Verschwinde sofort, dattebayo! Sonst lernst du mich richtig kennen!“ „Wer kennt dich besser als ich Naruko Watanabe!? Also öffne diese verdammte Tür ich habe ein Anrecht auf meinen Sohn!“ „Watanabe?“ verwirrt sah der Uchiha mich an. „Du hast gar Nichts! Jegliche Rechte wurden dir abgesprochen, dattebayo!“ Ich spuckte meine Worte schon regelrecht aus und konnte langsam wieder, ohne mich abstützen zu müssen, aufrecht stehen. Ich spürte wie sich Unmengen von Wut in mir anstauten und mir extrem heiß wurde. „Verschwinde! Das ist meine letzte Warnung!“ brüllte ich mit einer unmenschlichen Intensität und mir einer völlig fremden Stimme. „Ich werde nirgendwo hingehen!“ Sasukes Hand auf meiner Schulter nahm ich erst gar nicht richtig wahr ,erst als sie mich ein Stück zurück zog. „Ich schicke einen schnellen Falken zu Kakashi, das er uns einen seiner Anbu schickt, die den Kerl erst mal in Gewahrsam nehmen. Mach dir die Hände nicht dreckig.“ Die Hitze und meine Wut schwächte minimal ab und ich blickte zufällig, als ich mich zu Sasuke umdrehen wollte, in einen der Spiegel die im Flur hingen und erschrak. Meine Blauen Augen waren Dämonisch Rot meine Eckzähne stachen aus meinem Mund hervor und an meinen Fingern sah ich lange Krallen ähnliche Fingernägel. Klauen und Fangzähne. Dachte ich schockiert. Panisch über diesen Anblick nickte ich wild und befühlte mit meinen Fingerspitzen einen meiner Eckzähne ehe er wieder in seine ursprüngliche Größe zurück schrumpfte. Entsetzt sah ich zu Sasuke auf und wusste nicht was ich sagen sollte, er formte währenddessen mit seinen Händen Fingerzeichen, biss sich in den Daumen und rief seinen Botenfalken hervor. Er nahm sich eine kleine Schriftrolle und einen Stift aus meiner Schublade, so oft wie er bei mir in letzter Zeit gewesen war wusste er mittlerweile genau wo sich was befand, schrieb in wenigen Schriftzeichen einen kurzen Text hinein, rollte sie wieder zusammen und band die Rolle dann an das Bein seines Vogels. Ehe er ihn fliegen lies sah er mich noch ein mal lange und intensiv an, ging ins Wohnzimmer und öffnete dann die Terrassentür. Mit kurzen Worten gab er dem Falken noch seine Anweisungen und hob anschließend den Arm mit dem Greifvogel in den Himmel hoch. Kapitel 9: Rückzug ------------------ Rückzug Der braun weiße Vogel breitete seine Flügel aus und stieg in den Himmel hinauf. Ohne zu zögern schoss er Blitzschnell in die Richtung, in der sich der Hokageturm befand. Dankbar sah ich Sasuke an und lächelte zaghaft. Er hingegen schaute nicht zu mir, er sah dem Vogel nach und schien in Gedanken versunken zu sein. Trotz allem war er nicht gegangen, wie ich geglaubt hatte, er war umgekehrt und zu mir zurück gekommen, obwohl wir uns heftig gestritten hatten. Er hatte mich zusammen gehalten und dann... Bei meinem nächsten Gedanken färbten sich meine Wangen rot und ich wendete meinen Blick von ihm ab. Hatten wir uns gerade tatsächlich beinahe geküsst? Was war da passiert? Mein bester Freund war mir tatsächlich mehr als ungewöhnlich nahe gekommen dafür, dass wir nur beste Freunde waren, eindeutig zu nah. „Störe ich?“ in dem Moment als ich die Stimme unmittelbar vor mir vernahm wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und ich sah direkt in das breit grinsende Gesicht von Rain. Er stand in meinem Garten in einer seiner, mir nur zu gut bekannten, dunklen zerschlissenen Jeans und einem leicht zerrissenen Shirt, darüber trug er eine braune Lederjacke und auf dem Rücken einen großen Rucksack. „Verschwinde.“ zischte ich zwischen meinen Zähnen hervor. „Verschwinde sofort aus meinem Garten.“ „Ah dafür hast du also das Geld meiner Mutter ausgegeben. Dir ein schönes Häuschen gekauft und wie ich sehe hast du auch schon gleich jemand Neues aufgegabelt.“ er grinste gehässig in Sasukes Richtung und lachte dann laut auf. „Weiß er denn überhaupt wie oft wir es schon getan haben? Wie oft du unter mir lagst und geschrien hast? Wie oft ich meinen-!“ „Halt dein mieses kleines Maul, dattebayo!“ Mein gesamter Körper bebte vor Anspannung und ich wagte es nicht, aus Angst ich könnte eine Reaktion sehen die mir den Boden unter den Füßen weg reißen würde, Sasuke anzusehen. Im Grunde brauchte ich es auch gar nicht, ich spürte, mehr als deutlich, seine Aura und sein Chakra neben mir brodeln. Ich ignorierte Rain nahm meinen Mut zusammen und wandte mich nun doch Sasuke zu, der wie ich erwartet hatte, alles andere als entspannt neben mir stand. Er erwiderte meinen Blick und fragte mich augenblicklich: „Was hat dieser Kerl dir angetan?!“ Nun war es augenscheinlich doch an der Zeit Sasuke die Wahrheit zu beichten, was blieb mir auch anderes übrig, Rain genoss sichtlich die Angespannte Situation zwischen meinem besten Freund und mir. „Er ist der Erzeuger von Damian er hat mich, als ich noch schwach war und von alle dem hier nichts wusste, oft verprügelt und zu Dingen gezwungen, die ich eigentlich nicht wollte. “ eine kurze Pause trat ein ehe Sasuke seine Stimme wieder fand. „Mir wird schlecht.“ antwortete der Schwarzhaarige nur knapp und mir sank das Herz in die Hose, würde ich nun meinen besten Freund verlieren? Würde er mich für schwach, ekelhaft und schmutzig halten? Für ein schwaches Mädchen wie Sakura? „Ach komm du kleines Biest, du wolltest es doch genauso! Ich habe dir nur das gegeben was du brauchtest!“ Rains Worte weiterhin zu ignorieren wurde zu einem unglaublicher Kraftakt für mich. „Oh kami!“ stieß Sasuke aus und ignorierte ebenso meinen Peiniger. „Was genau hat er dir angetan Usuratonkachi, ich will es hören!“ „Ich kann dir diese Frage nicht beantworten, dattebayo. Ich kann es wirklich nicht, noch nicht, ich kann dir nur so viel sagen. Meine Adoptivmutter war eine ziemlich kranke Person und die Aufmerksamkeit, die Rain mir gab brauchte ich so dringend wie Luft zum Atmen.“ und nun im Eifer meiner Worte wandte ich mich direkt an Rain. „Doch du warst genauso krank wie sie und hast meine Schwäche ausgenutzt.“ Dieser lachte bei meinen Worten wieder einfach nur und grinste mich anschließend hämisch an. „Was ich ihr genau angetan habe willst du wissen? Ich habe sie für jeden anderen Kerl geschändet und beschmutzt. Ich habe sie gefickt, wie kein anderer sie jemals ficken wird. Sie wird für immer mir gehören!“ „Ich werde dir niemals gehören, dattebayo!“ entgegnete ich wie aus der Pistole geschossen und überging seine harten Worte. „Aber Damian gehört zu mir, er ist ein Teil von mir und wird es immer sein.“ Manche Worte konnten einen schwerer verletzen als ein Messerstich, doch diese Worte von Rain brachten mich fast um. Ich liebte Damian abgöttisch und daran würde auch er nichts ändern können und doch taten mir diese Worte, besonders aber für Damian, so unendlich weh. Zögerlich sah ich zu Sasuke, dieser zitterte am ganzen Körper und dachte darüber nach wie schön es für Damian wäre, wenn der Uchiha sein Vater wäre und in diesem Moment sprach Sasuke jene Worte aus, die zukünftig alles zwischen uns ändern würden. „Damian hat mich, er braucht dich nicht, in mir hat er das was er in dir niemals haben wird!“ Rains Gesicht wurde bleich als Sasuke auf mich zu kam und mich in seine Arme schloss und fest an sich drückte. „Nie wieder wird ein Mann dir so etwas antun, niemals wieder, dafür Sorge ich!“ er löste die Umarmung wieder Strich mir über die Wange und da sah ich sie, die Tränen auf seinen eigenen. Es traf mich wie ein Schlag in die Magengegend, fast genauso wie Rains Worte, verletzte es mich Sasuke weinen zu sehen. Doch sein Ausdruck schlug nun zu einer Wutverzerrten Maske um, als er weiter sprach, aber seine Tränen liefen weiter und tropften von seinem Kinn hinab. „Und ganz besonders niemals wieder er, ich beende es hier und jetzt!“ der schwarzhaarige ballte seine Fäuste und ging in Angriffsposition. Rain begriff sehr schnell, dass nun sein letztes Stündlein geschlagen hatte, er begann zu schwitzen und ging einige Schritte, mit den Händen abwehrend vor sich wedelnd, zurück. „Warte , warte wir können doch über alles reden-!“ „Feigling!“ schmetterte mein bester Freund ihm als Antwort entgegen. „Heute wirst du dafür zahlen, für alles was du ihr angetan hast!“ „Aber-!“ doch es war schon zu spät Sasuke rannte mit vor Wut verzerrtem Gesicht auf Rain zu. Selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich ihn nicht mehr aufhalten können. In Schockstarre verfallen konnte ich nur dabei zusehen wie der Uchiha, mit gesammeltem Chakra in seiner Faust, zum Schlag ausholte und meinem Peiniger mitten ins Gesicht traf. Man vernahm deutlich das laute Knacken von gebrochen Knochen und abbrechenden Zähnen. Rain taumelte einige Schritte zurück und stürzte rücklings zu Boden. Aus seiner Nase schoss ein Strahl Blut und er spuckte zwei Zähne in seine Hand aus, seine andere legte er sich über die Nase und seinen Mund. Sasuke stand über ihm und beäugte ihn missmutig. Ich konnte mir die Gedankengänge des Uchihas regelrecht bildlich vorstellen, sein Konflikt, was nun in dieser Situation richtig oder Falsch wäre. Man schlägt nicht auf jemanden ein der schon am Boden liegt und sich nicht wehren kann und Rain war noch wehrloser, als die Gegner mit denen es Sasuke sonst zu tun gehabt hätte. So stand er weiterhin über ihn gebeugt, mit geballten Fäusten und zornverzehrter Miene. „Fu elenfer fenner! Fu flaubst fo beffer bei ihr Landen fu können? Fafür brauft fu fie Mühe nichf machen. Die machft für fich auf so fie Beine breif fie feine Flamfe.“ Ehe einer von uns auf die verzerrten Worte Rains hätte reagieren können, wurden wir von einem Trupp Anbus umzingelt. Die maskierte Garde des Hokages reagierte blitzschnell, einer packte mich an den Schultern, ein anderer hielt Sasuke am Oberarm fest. Keiner von uns machte sich die Mühe sie abzuschütteln. Einer von ihnen trat in die Mitte und hielt Sasukes Pergament in seinen Händen. „Wie ich sehe scheint ihr eure Angelegenheiten doch selbst in die Hand genommen zu haben.“ Er musterte mich von oben bis unten, sah dann zu Sasuke und anschließend zu Rain hinunter. „Ich muss euch alle drei zum Verhör mit nehmen um die Sachlage zu klären.“ Ich schauderte mir war überhaupt nicht danach zu erklären, wie es zu diesem Dilemma gekommen war. Hilfesuchend sah ich Sasuke an, mir war aber durchaus bewusst dass dies vergebens gewesen war, der Uchiha konnte mir nicht helfen, selbst wenn er es gewollt hätte. Als sich unsere Blicke trafen nickte er mir nur mitfühlend zu. Ich war auf mich alleine gestellt und überlegte fieberhaft wie ich aus dieser Situation entkommen konnte. Ich spielte in Gedanken die unterschiedlichsten Szenarien durch bis mir klar wurde, das die einfachste Lösung, die einzig richtige wäre. „Ich kann leider nicht mitkommen ich muss meinen Sohn aus dem Kindergarten abholen ich bin auch schon viel zu spät dran dattebayo!“ Ohne auf eine Antwort abzuwarten verließ ich den Garten in Richtung des Kindergartens. Es hatte tatsächlich funktioniert. Die Anbueinheit hielt mich nicht auf. Nun begann für mich aber der schwierigste Teil. Ich durfte Damian gegenüber mir Nichts anmerken lassen. So beschloss ich, für mich, das es das beste sei, meine übliche Maske der Fröhlichkeit, so als wäre nie was gewesen, auf zu setzen. Darin war ich mittlerweile Profi. Drei Wochen lag der Vorfall mit Rain nun schon zurück. Aus einigen Gesprächen, die ich im Supermarkt aufgeschnappt hatte, erfuhr ich das Rain in eine der Zellen festgehalten und vor wenigen Tagen in meine alte Heimat zurück geschickt wurde. Leider nahm er, als er verschwand, nicht den andauernden stechenden Schmerz in meiner Brust mit sich, den ich seit unserer letzten Begegnung immer und immer wieder verspürte. Ich war die letzte Zeit nicht mehr beim Training erschienen. Wenn jemand an der Tür klingelte oder nach mir rief tat ich so als wären wir nicht Zuhause. Die erste Woche standen sie täglich vor meiner Tür doch nach und nach ließen die Besucher, nach unzähligen vergeblichen versuchen, ab bis auf einer: Sasuke. Wie auch heute. Gerade jetzt, in diesem Moment stand er wieder vor meiner Tür und rief meinen Namen. Zum Glück war Damian gerade im Kindergarten. Für ihn schien es nämlich noch schwieriger von Sasuke getrennt zu sein, als für mich. Andauernd fragte er nach dem Uchiha. Ich wedelte seine Frage mit der Antwort ab, dass Sasuke gerade auf Reisen sei. Ich konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. Noch unerträglicher als der Schmerz in meiner Brust war das schreckliche Gefühl von Scham. Der Schwarzhaarige wusste nun einen kleinen Teil meiner dunklen Vergangenheit. Wie sollte ich ihm jemals wieder gegenübertreten, wenn ich doch nun jedes Mal, wenn ich ihn ansah, daran erinnert wurde, dass er über mich bescheid wusste? Mein Kopf hatte mittlerweile schon beschlossen dieses Dorf wieder zu verlassen, doch etwas hielt mich noch zurück. Ein Teil von mir wollte nichts sehnlicheres als hierzubleiben. Nur wusste ich nicht mit der jetzigen Problematik umzugehen. Kapitel 10: Vertrauen --------------------- Wie sollte ich meinen Neuanfang hinbekommen wenn er nun darüber Bescheid wusste? Selbst die Anbu kamen noch immer in regelmäßigen abständen bei mir vorbei um mich zum Verhör abzuholen. Bis heute hatte ich mich erfolgreich davor drücken können, doch war meine Aussage nun scheinbar unabdingbar geworden. Ich hatte zwar gehört das Rain nach Hause geschickt worden sei, aber das war eine Fehlinformation gewesen. Noch immer saß er in einer der Zellen und wartete auf einen Prozess. Hier in Konoha schienen die Dinge wohl anders gehandhabt zu werden, als in meiner alten Heimat. Aber ich wollte nicht mehr. Seit einigen Tagen hatte ich Damian auch nicht mehr in den Kindergarten gebracht. Mein Lebenswille und meine Energie waren vollkommen verbraucht. Ich schaffte es ja kaum noch morgens das Bett zu verlassen. So schleppte ich mich langsam und wiederwillig an die Tür als es wiedermals Klopfte und fragte mit belegter Stimme: „Wer ist da?“ „Naruko Uzumaki, sie müssen nun mit uns kommen! Der Hokage Kakashi Hatake hat den Befehl ausgesprochen sie im Hokageturm sehen zu wollen.“ Müde schüttelte ich nur meinen Kopf und entgegnete matt. „Das geht nicht. Mein Sohn ist zu hause.“ Daraufhin entgegnete mir, die bekannte Stimme von Shizune. „Kein Problem ich werde ihn gerne in den Kindergarten begleiten.“ Verdammt dachte ich und rief dann durch die Tür, dass ich mich und Damian noch umziehen müsse und mich dann selbst auf den Weg machen würde. Gesagt getan, ich schlurfte ins Bad, duschte mich schnell und warf einen kurzen Seitenblick in meinen Badezimmerspiegel. Mein Spiegelbild erschrak mich schon lange nicht mehr. Meine aschfahle Haut, die blutunterlaufenen Augen und die zerzausten Haare schauten mich schon seit Wochen leblos aus dem Spiegel heraus zurück an. Ich kämmte mir mein langes Haar, war aber zu kraftlos mir meine Zöpfe zu binden, zog ein schwarzes Shirt an, eine orangefarbene Strickjacke mit schwarzen Streifen darüber und eine dreiviertel Hose in der gleichen Farbe wie meine Jacke. Schleppte mich in Damians Zimmer und unterbrach ihn dabei wie er mit den Füchsen spielte. Der Kleine sah mich freudestrahlend an, trotz meiner offensichtlichen Aufmachung und Kraftlosigkeit, hatte er Gott sei Dank noch immer ein freudiges Gemüt. „Ist Sasuke da?“ fragte er aufgeregt und bemerkte dabei nicht wie sehr er mir damit einen Stich versetzte. Ich schüttelte nur müde meinen Kopf und bat ihn darum sich anzuziehen, da wir gleich zum Kindergarten gehen würden. Er konnte seine Enttäuschung darüber, das Sasuke nicht der Grund war warum wir aufbrachen nicht verbergen, aber zog sich ohne murren seine Jacke und Schuhe über, da er sich trotzdem auf den Kindergarten freute. Nachdem ich ihn im Kindergarten abgegeben hatte, machte ich mich langsam auf den Weg zum Hokageturm. Ich steckte meine Hände in die Hosentaschen und versuchte die Blicke der Dorfbewohner zu ignorieren. Einige starten mich einfach nur an und viele tuschelten hinter hervorgehaltener Hand, wieder andere funkelten mich böse an. Ja daran sollte ich mich wohl in Zukunft gewöhnen. Sakuras Attentat auf mich und mein Haus würde noch lange seine Folgen nach sich ziehen. In der Stadt traf ich zufällig auf Hinata, die mit Kiba gemeinsam ein Strauß Blumen bei den Yamanakas besorgte. Freudig grüßten die beiden mich und kamen auf mich zu gelaufen. „Naruko, wie schön dich zu sehen.“ In den Augen und der Art ihrer Worte die Hinata aussprach hörte ich wirkliche Aufrichtigkeit. „Wir haben dich schon vermisst.“ Sie sah kurz zu Kiba rüber der zustimmend nickte. „Wie schön dich mal wieder zu sehen, sagte er, wie geht es Damian?“ erkundigte er sich. „Dem Kleinen geht es Gut.“, entgegnete ich. Er nickte wieder. „Und Sasuke? Wir haben ihn auch schon eine Weile lang nicht mehr gesehen und wenn wir ihn sahen sah er ziemlich mürrisch aus.“ „Das weiß ich leider nicht, antwortete ich wahrheitsgemäß, ich habe ihn auch schon eine Zeit lang nicht mehr gesehen.“ „Oh.“ Kam es von beiden, „Achso, ja wir wollen dich auch nicht weiter aufhalten, vielleicht sehen wir uns ja später noch ein mal.“ Ich nickte ihnen zu, verabschiedete mich und ging dann weiter. Ich war keine 400 Meter gelaufen da lief mir ausgerechnet Sakura mit Ino über den weg, aber ich war überhaupt nicht in Stimmung mit ihr auch nur ein Wort zu wechseln, weder jetzt noch in Zukunft. So ignorierte ich sie und schaute demonstrativ in eine andere Richtung. Leider hielt sie das nicht ab mir ein paar spitzfindige Worte hinterher zu rufen. „Hey kleines Monster, du bist ja noch am Leben, zieh dich mal lieber in dein Loch zurück uns allen und auch besonders Sasuke geht es viel besser seit dem du nicht mehr zum Training erschien bist.“ Ich tat so als hätte ich ihre Worte nicht gehört, doch trafen sie mich. Ja ich vermisste den Uchiha, ich vermisste ihn sehr und es gab kaum einen Tag an dem ich nicht an ihn und seine Wort gegenüber Rain dachte. Aber ich durfte ihn einfach nicht mehr tiefer in mein Leben lassen, mein Leben war voller Probleme und das hatte er nach allem was er in seinem schon durchmachen musste einfach nicht verdient. Endlich nach einer gefühlten halben Ewigkeit, kam ich an meinem Zielort an und stieg die Treppen hinauf. Vor der Tür des Hokages hielt ich inne. Es unterhielten sich zwei mir sehr bekannte Stimmen dahinter, Tsunade und Kakashi führten ein aufgeregtes Wortgefecht miteinander. Viel konnte ich davon nicht verstehen, aber das was ich aufschnappte gefiel mir gar nicht. „Der Uchiha bombardiert sich mit Missionen zu und sie geben diesem Bedürfnis auch noch nach, das ist nicht gut für ihn, Naruko muss ins Leben zurück geholt werden, sie sind viel zu nachsichtig mit ihr, so kommt sie niemals aus ihrem Schneckenhaus heraus.“ Dies war mein Stichwort, nachdem Tsunande eine Atempause eingelegt hatte, klopfte ich zaghaft an der Tür und öffnete sie einen Spalt um hinein zu sehen. Kakashi saß hinter seinem Pult auf seinem Stuhl und hatte die Hände vor seinem Gesicht zusammen gefaltet, Tsunade stützte sich vor ihm auf dem Tisch ab und sah ihn böse an, bis sie mich bemerkte und in meine Richtung schaute. „Da bist du ja endlich!“ sagte sie in einem Schroffen Ton. „Komm ruhig rein, wir haben dich schon erwartet.“ Wir? Ich dachte nur Kakashi hatte nach mir geschickt, aber anscheinend hatte ich mich da wohl wieder geirrt. Zögernd trat ich ein und schloss die Tür hinter mir. „Ihr habt mich rufen lassen Kakashi Sensei?“ fragte ich mit belegter Stimme. „Ja ich muss mit dir über dein Fehlen während des Trainings reden und habe noch einige Fragen bezüglich unseres Gefangenen Rain. Setz dich doch bitte.“ Er deutete auf einen der freien Stühle vor seinem Pult. Ich schluckte schwer trat dann einige Schritte vor und setzte mich. Tsunade stand nun zu meiner Rechten und ein schweigsamer Kakashi saß mir gegenüber. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner rechten Schulter und zuckte unwillkürlich vor dem Schmerz, den diese Berührung auslöste, zusammen. „Naruko, ich bin hier als deine Ärztin um mit dir über das was geschehen ist und noch kommen wird zu reden.“ Sie sah kurz zu Kakashi dann wieder zu mir. „Ich möchte dir schildern was wir in den letzten Wochen getan haben und wie wir mit diesen Informationen weiter verfahren möchten.“ Sie machte eine kurze Pause und ich wartete bis sie weiter sprach. „Da wir es für nicht richtig empfanden dich auszufragen, haben wir unsere Informanten damit beauftragt in Rains Gedächtnis-.“ „Ihr habt was?!“ entsetzt fiel ich ihr direkt ins Wort, Übelkeit stieg in mir auf und Bilder schossen mir in den Kopf. Sasuke hatte mir erklärt wie Ninjas sich ihre Informationen beschafften und ich empfand es schon damals, als absolut Falsch in die Köpfe anderer Menschen einzudringen, doch nun betraf es auch noch mich. Sie haben sehen können was er mit mir gemacht hat und wie ich trotzdem wie ein bedürftiges Hündchen ihm noch nachgelaufen bin. „Das ist moralisch absolut widerwärtig.“ Sprach ich in voller Wut aus. Tsunade sah mich mitfühlend an und nahm ihre Hand wieder von meiner Schulter, die sie die ganze Zeit dort liegen gelassen hatte. „Wir hatten schon vermutetet das du so darüber denkst, aber lass mich erklären, hier in Konohagakure läuft es anders, als in deiner alten Heimat, du lebst nun hier und unsere Intensionen sind andere.“ Sie räusperte sich und sah mir dann tief in die Augen. „Falls es dich beruhigt, ich selbst habe die Observation vorgenommen und niemand sonst außer dem Hokage hat von dem was ICH gesehen habe etwas erfahren.“ Diese Tatsache beruhigte mich keineswegs. Meine Vergangenheit hatte mich gefunden. Sie verfolgte mich noch immer auf Schritt und Tritt, egal wie oft ich versuchte sie abzuschütteln. Tränen rannen mir über meine Wangen und ich wendete meinen Blick von ihnen ab. „Wir haben dich nicht her geholt um jetzt mit dir über deine Dinge zu sprechen, soweit kann ich dich beruhigen, aber wir müssen handeln auch zum Wohle anderer. Du bist nicht die einzige, die unter diesem kranken Menschen leiden musste. Es gibt unzählige, …. Kleine Mädchen…., die zwar nicht das gleiche wie du, aber ähnliches durch ihn erleben mussten.“ Mir stockte der Atem. Ich wusste das Rain ein kranker Mensch gewesen war, aber so krank? Ich starrte sie entsetzt an. „Wir haben ein Urteil über ihn gefällt, da er aber mit deinem Sohn verwand ist, für den du natürlich die Vormundschaft trägst, müssen wir mit dir als Vormund darüber reden, so leid es uns tut.“ Verwirrt schaute ich den Hokage an, dann wieder Tsunade, was meinte sie damit? Warum müssten sie mit mir über einen Entschluss, der anscheinend von ganz oben abgesegnet worden war, sprechen? „Eine Hinrichtung ist für alle beteiligten nichts Einfaches, noch schwieriger wird es, wenn sie öffentlich stattfindet und der Verurteilte ein Kind hat. Wir werden natürlich dafür Sorge tragen, dass niemand davon erfährt, doch könnte es deinen Sohn belasten. Daher werden wir dir die Entscheidung des Vollzuges überlassen. Ich weiß dass das eine überaus große Bürde ist, aber nachdem was ich gesehen habe, empfinde ich nicht nur dir sondern auch deinem Sohn gegenüber eine Mitwirkungspflicht. Natürlich intern und niemand würde davon erfahren. Selbstverständlich geben wir dir auch eine Bedenkzeit von drei Tagen in denen es dir überlassen ist mit wem du dich darüber austauschen möchtest. Wir empfehlen dir nur mit einer einzigen Person darüber dich zu besprechen. Da Sasuke Uchiha einen guten Draht zu euch zu haben scheint, wäre er in meinen Augen die beste Wahl. Außerdem hat er augenscheinlich auch einen gute Beziehung zu Damian. Wenn es soweit ist und die Hinrichtung vollstreckt wurde, würden wir hier in Konoha dir ein besonderes Geschenk machen. Die Vaterschaft deines Kindes ist überschattet, doch würden wir es möglich machen jegliche Eintragungen dazu zu vernichten und neue Dokumente aufzusetzen. Natürlich ist dies nicht ohne einen Ersatz möglich, aber auch das musst du nicht gleich entscheiden. So nun hoffe ich dich nicht zu sehr überfordert zu haben und habe noch eine weitere bitte an dich.“ In meinem Kopf drehte sich alles. Es waren gerade sehr viele Informationen gewesen und ich kämpfte schon jetzt damit, also was könnte sie nun noch von mir wollen. „Ich würde dich gerne 2 mal die Woche in meiner Klinik sehen. Dienstags und donnerstags vormittags gegen 10 Uhr in meinem Büro, wenn es Kakashi natürlich recht ist und nicht mit dem Training kollidiert, Welches du natürlich umgehend wieder aufnehmen wirst.“ Sie sah zu dem Hokage rüber der zustimmend nickte. Ich sah von ihr zu Kakashi und wieder zu ihr zurück und nickte nur noch schwach. Meine Gedanken drehten sich nur noch um das was ich nun zu entscheiden hatte und das für mich wichtigste Anliegen, Damian vor allem Schlechten zu beschützen. „Super,“ sagte die Blonde in einem äußerst motivierten Ausruf. „Dann gebe ich dir nur noch diese Schriftrolle über unsere Gängigen Vollzugsmöglichkeiten mit und dann darfst du auch schon gehen.“ Sie drückte mir eine Schriftrolle in die Hand und half mir auf. Ihre Berührung kribbelte wieder auf meiner Haut und ich verabschiedete mich von Kakashi, der wie mir auffiel kaum etwas gesagt hatte und Tsunade, die ihre Hände in ihre Hüfte gestemmt hatte und zufrieden Lächelte. Ich steckte die Schriftrolle in meine Hosentasche, verließ schnurstracks das Zimmer und achtete nicht mehr darauf wohin mich meine Füße trugen. Wie in Trance lief ich vorwärts und beachtete nichts und niemanden um mich herum, es musste mindestens eine Stunde vergangen sein, mein Zeitgefühl war gerade nicht das beste, ehe ich wieder zum stehen kam. Widererwartend stand ich nicht vor meinem zu Hause sondern vor dem Anwesen des Uchihas. Überrascht schaute ich auf und bereute es schon jetzt meinen Füßen das Kommando überlassen zu haben, war ich überhaupt schon bereit ihm wieder gegenüber zu treten? Eigentlich war ich zu nichts mehr fähig, geschweige denn wiederzugeben was ich eben erfahren hatte oder überhaupt nur ein Wort von mir zu geben, also entschloss ich auf dem Absatz kehrt zu machen und zu meinem Haus zurück zu gehen, als ich klischeehafter weise in eine Person rannte. Natürlich war es niemand anderes gewesen als Sasuke und ich verdrehte vor Ironie dieser Situation schon fast die Augen, blieb aber trotzdem an Ort und stelle stehen und bettete meine Stirn an seine Brust. „Naruko?!“ gab er erschrocken von sich und ich seufzte nur schwer. „Es tut mir leid, murmelte ich in den Stoff seines schwarzen Shirts, „Ich bin zurzeit nicht ich selbst und hätte dich nicht so mies behandeln dürfen, entschuldige.“ Bei den letzten Worten stiegen mir Tränen in die Augen, die ich nur schwer daran hindern konnte an meinen Wangen hinab zu rinnen. Sasuke antwortete nicht, sein Herzschlag, den ich durch das nun bald Tränen durchtränkte Shirt spürte wurde langsamer. Doch lange hielt ich diese Stille nicht mehr aus. „Sag bitte irgendwas und wenn es nur Beschimpfungen sind, aber bitte lass mich hier nicht so stehen.“ „Naruko… ich weiß nicht was… wie… darf ich dich berühren?“ Ich schaute zu ihm auf nickte stumm und wischte mir mit meinem Handrücken die Tränen aus den Augen. Er hob seine Hand und legte sie mir zaghaft auf den Kopf, fuhr mir durch die Haare und schloss dann beide Arme um mich und zog mich in eine feste Umarmung. Ich Spürte seinen Atem an meiner Wange und versuchte die Nähe, die ich gerade so unweigerlich spürte auszuhalten und wappnete mich vor den Schmerzen die sie normalerweise auslöste. Aber der Schmerz kam nicht, stattdessen flossen nur wieder meine Tränen und ein wohlig warmes Gefühl breitete sich in mir aus. Er hielt mich, wie das letzte Mal, so fest dass ich wieder das Gefühl hatte ich würde zusammen gehalten und mein durcheinander würde sich zusammen setzen. Ohne darüber nachzudenken schmiegte ich meine Wange gegen seine und genoss zum ersten mal seit einer Ewigkeit diese Berührung. Ich weiß nicht wie lange wir so da gestanden hatten, mir kam es vor wie eine schöne Unendlichkeit, bis er sich ein Stückchen von mir löste und mir in die Augen sah. Seine schwarzen Augen waren ganz glasig und wieder überkam mich das Gefühl mich Entschuldigen zu müssen. Ich war in sein Leben getreten und dann, nachdem etwas passiert war abrupt einfach so wieder daraus verschwunden, ich fühlte mich wie der größte Egoist auf der gesamten Welt. Er streichelte mir über die Wange und tippte mir anschließend mit zwei Fingern sanft gegen meine Stirn. „Usuratonkachi, du machst mich wahnsinnig.“ „Danke, gab ich schnippisch zurück und rieb mir meine Stirn, „kann ich genauso an dich zurück geben, dattebayo.“ Er lächelte und ich grinste breit zurück. Fast gleichzeitig sagten wir beide: „Da ist es ja wieder das seltene Lächeln.“ und wurden schlagartig rot um die Nase. Ich legte meine Hand auf seine, die er wieder auf meiner Wange gelegt hatte und fragte ihn, „So! Und nun? Gehen wir zu mir oder zu dir?“ die Doppeldeutigkeit in meiner Frage wurde mir erst im Nachhinein bewusst und ich sah wie sich die Gesichtsfarbe des Schwarzhaarigen in ein sattes Kirschrot verwandelte. Lachend fügte ich dann noch hinzu: „Ich muss etwas mit dir besprechen. Ich war gerade bei Kakashi und Tsunande und habe eine Aufgabe bekommen.“ Ich hielt kurz inne und sprach dann weiter, „ Es geht um Rain und seinen Verbleib.“ Der Uchiha verstand sofort und sagte anschließend „Lass uns zu dir gehen.“ Ich nickte kurz und wollte meine Hand von seiner zurück ziehen, da bemerkte ich das er meine mit seiner fest umschlossen hatte und sich unbeirrt mit mir in seiner Hand in Bewegung setzte. Etwas irritiert zog ich sie aber nicht zurück und ging einfach mit ihm mit. Nachdem wir die Stadt erreicht hatten und er keine Andeutung machte meine Hand los zu lassen fragte ich ihn, nachdem ich die erschrockenen Blicke der Dorfbewohner sah. „Sasuke… es ist schon nicht gut für dich mit mir gesehen zu werden, wenn du jetzt auch noch meine Hand hältst kommen die Leute auf komische Gedanken.“ „Komische Gedanken?“ entgegnete er, „Es ist mir absolut egal was jeder einzelne von ihnen über mich denkt! Außerdem.“ Er musste breit grinsen, „Denken sie alle eh schon du wärst meine Heimliche jahrelange geliebte und Damian sei mein Sohn und ich hätte euch die ganze Zeit vor aller Welt versteckt.“ Verdattert schüttelte ich über dieses abstruse Gerücht meinen Kopf. „Wer erzählt denn so was?“ obwohl ich keine Antwort von Sasuke erwartet hatte gab er mir eine. „Rock Lee.“ Bei diesem Namen blieb ich schockiert stehen und zwang Sasuke zum Anhalten. „Was?!“ „Erinnerst du dich noch an unsere erste Begegnung mit ihm? Beim Hokageturm vor einigen Monaten? Da hatte ich Damian auf meinem Arm und er hatte es so verstanden, als hätte der Kleine Papa zu mir gesagt. Zack war ein Gerücht gestreut.“ Er lachte laut „Also sollen sie uns doch so sehen.“ Er deutete auf unsere ineinander verschränkten Hände. „Wir würden damit nicht mehr lostreten als schon im Umlauf ist.“ Keine Ahnung ob ich dies nun gut oder schlecht halten sollte. Wenn die Leute dachten Damian sei Sasukes Sohn würde niemand auf die Idee kommen ihn für den Sohn eines verurteilten Straftäters zu halten. Und da pflanzte sich mir ein Gedanke in meinen Kopf, der so unmöglich wie unwahrscheinlich gewesen war. Was hatte die ehemalige Hokage noch zu mir gesagt? Wir konnten die Dokumente ändern, wenn jemand an Rains stelle trat. Aber das war etwas unmögliches was ich da von Sasuke verlangen würde. Ich würde mich nicht einmal trauen es laut auszusprechen. Meine Gedanken wurden jeh unterbrochen durch die Stimme einer mir durchaus zu bekannten verhassten Person. Sakuras quicken drang auch aus der Entfernung von 500 Metern in mein Ohr. Sie stürmte von Links auf uns zu, vermutlich hatte sie nur Sasuke gesehen und mich noch nicht bemerkt und rief winkend „Sasukeeeee- kun!“ Passierte das jetzt wirklich oder war ich hier in einem Klischeehaften Hollywoodfilm gelandet? Instinktiv wollte ich meine Hand von Sasuke lösen um weitere Streitigkeiten zu vermeiden, doch dieser ließ es nicht zu. Ich schaute ihn verwirrt an doch er zuckte bloß mit den Schultern und sagte gespielt: „Lass uns so tun als hätten wir die nicht gehört.“ Natürlich war klar das man sie in dieser Lautstärke nicht hätte überhören können und ich schmunzelte. Das „DIE amüsierte mich. Er hatte seine Worte Sakura gegenüber also absolut ernst gemeint. Wir setzten uns gemeinsam wieder in Bewegung, aber die Rosahaarige hielt dies leider nicht auf und sie kam direkt vor uns erschrocken zum Stehen. Erst sah sie mich an, dann unsere ineinander verschränkten Hände und mit entgleisten Gesichtszügen schaute sie als nächstes zu Sasuke und dann wieder zu mir. „Was läuft hier?“ fragte sie mit Tonloser Stimme. Da sie sich direkt vor uns gestellt hatte zwang sie uns stehen zu bleiben. „Nichts was dich angeht.“ Antwortete ich ihr trocken und verdrehte dabei demonstrativ die Augen. „Und wie mich das etwas angeht!“ Gab sie aufgebracht zurück und ich sah was in ihren Augen blitzen. „Ich fürchte nein, grinste ich, und jetzt lass uns vorbei.“ Sie ignorierte mich und wandte sich dem Schwarzhaarigen zu. „So ist das also, ich war also nur dein Betthäschen für ein paar Tage bis dein Nuttchen wieder klar ist?!“ warf sie Sasuke in einem Aufgebrachten Ton vor und zeigte mir dem Finger auf mich. In diesem Moment passierten in mir mehrere Dinge gleichzeitig, ein Stich ins Herz, ein Schmerz durchzuckte meine linke Hand, die in Sasukes lag und ein Bild in meinem Kopf von Sakura und dem Schwarzhaarigen, die gemeinsam das Bett miteinander teilten. Natürlich hatte ich kein Recht dazu ihm so etwas zu untersagen, er war nicht mein Partner, aber er war mein bester Freund und als dieser wäre es ein absoluter Vertrauensbruch mit meiner Erzfeindin zu schlafen. Tränen stiegen mir in meine Augen und ich fing an zu zittern. Hatte er sie deswegen ignorieren wollen? Damit dies nicht raus kam? Ein Tränenschleier verschlechterte meine Sicht doch sah ich trotzdem bebend vor Schmerz zu ihm auf. Sein Griff um meine Hand verstärkte sich und eine Pech schwarze Aura bildete sich um ihn herum. Seine Mimik versteinerte zu einer Wutverzerrten Maske und um ihn herum zischten kleine weiße blitze auf. Die rosahaarige erschrak und trat einige schritte zurück. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich nun beinahe geglaubt in Sasuke wäre das Monster versiegelt was in mir geschlummert hatte. Er sprach seine nächsten Worte, bedrohlich Wort für Wort, sehr langsam und deutlich aus und überraschte mich damit zutiefst. „Du verlogene kleine Schlange, dich würde ich nicht mal mit Gummihandschuhen anfassen wollen, selbst wenn du gerade an einer Klippe hängst und dich nicht mehr selbst retten könntest. Niemals in meinem Leben würde ich meinen Clan mit so einer wie dir beschmutzen und meine Frau und Mutter meines Kindes mit dir hintergehen.“ WAS? Was hatte er da gesagt? Er hat eine Frau und ein Kind? Oder meinte er mich und Damian? Mir klappte die Kinnlade herunter, aber ehe ich etwas sagen konnte schnappte er mich hob mich auf seine Arme und fügte an Sakura gewandt noch hinzu: „Du bist und bleibst ein Abgrund tief schlechter Mensch und ich hoffe inständig, dass du deine Taten genauso zurück bekommst wie du sie anderen antust. Wenn du dich nicht auf der Stelle für deine Lügen entschuldigst wirst du mich richtig kennen lernen!“ Peinlich gerührt hielt ich mich an Sasukes Shirt fest und sah aus den Augenwinkeln wie Sakura weinend zu Boden sank. „Es tut mir leid. Aber ich kann es nicht ertragen, das sie dir so nahe sein darf und ich nicht.“ Stammelte sie Ohne ein weiteres Wort oder eine Regung sprang der Schwarzhaarige mit mir aufs nächste Dach und von dort aus zum nächsten, bis wir bei meinem Haus angekommen waren und er mich behutsam, vor meiner Haustür, auf die Füße stellte. Wir hatten kein Wort miteinander gewechselt, als ich die Haustür aufschloss und wir gemeinsam eintraten. Ich zog meine Schuhe aus und lehnte mich an die nächste Wand, an der ich erschöpft hinunter rutschte. Was für ein Tag. Wochenlang habe ich mich komplett isoliert und heute übertraf sich ein Ereignis nach dem Anderen. Sasuke stand noch in der Tür, schob peinlich berührt seine Hände in die Hosentasche und murmelte verlegen: „Tja nun habe ich die Gerüchteküche so richtig angefeuert, tut mir leid, aber ich wollte sowieso über etwas mit dir Reden.“ Er hockte sich zu mir runter und ich sah ihn irritiert an. „Ja es tut mir wirklich wirklich wirklich wahnsinnig leid, ich war vor Wut in eines der Verhöre mit meinem Sharingan herein geplatzt und hatte Rain damit auf den Zahn gefühlt. Oder anders gesagt ich bin direkt nachdem ich erfahren habe wo er sich befand dort eingebrochen.“ Er senkte den Kopf und vermied es mir in die Augen zu sehen. „Ich verspreche dir ich habe nicht viel gesehen und gehört, aber das was ich sah war für mich Grund genug…. Ich wollte ihn auf der stelle Töten, doch die alte Tsunade hatte mich aufgehalten. Sie fragte mich was ich gesehen habe und ob solche Techniken bei einem so schwachen Menschen wirklich nötig gewesen wären. Ich zeigte ihr was ich gesehen hatte und sie bat mich darum noch tiefer zu bohren. Was ich aber abgelehnt hatte. Somit hat sie dies mit ihren Jutsus selbst übernommen. Ich war aber die ganze Zeit anwesend gewesen. Als sie fertig gewesen war besprachen wir die Notwendigen Schritte, aber ich bestand darauf das du es entscheiden musstest. Sie sprach mit mir über die Möglichkeit einer Adoption von Damian und ich dachte ernsthaft darüber nach, ja ich kenne euch noch nicht lange und ja so was ist ein großer Schritt und ja ich hab den Kleinen wahnsinnig gern und weiß auch nicht zu hundert Prozent was es bedeutet Verantwortung für jemanden zu übernehmen, doch es wäre für mich kein Problem… halte mich bitte nicht für egoistisch aber mein Name ist mir sehr wichtig und wenn ihn jemand weiter geben würde…. Ja und dann wäre die Frage mit seiner Herkunft geklärt und er müsse niemals erfahren was für ein krankes Individuum dieser ich will ihn nicht mal seinen Erzeuger nennen, dieses Wesen war. Wir könnten alle Dokumente vernichten und neu schreiben ohne das jemand davon erfahren muss. Es tut mir leid das ich eben einfach über deinen Kopf hinweg schon so etwas gesagt habe ohne es vorher mit dir zu besprechen und es damit schon irgendwie fast besiegelte. Natürlich musst du es auch noch wollen und ich würde es dir nicht übel nehmen, wenn du es nicht möchtest. Wir müssten uns ja dann auch eine plausible Geschichte überlegen und ja du würdest dann natürlich auch als die Mutter meines Kindes dastehen. Ja das wäre problematisch und wenn du es möchtest können wir auch sagen du wärst künstlich die Mutter geworden oder so was … oh man ich schwafle und überfordere dich damit und du bist völlig am Ende.“ Der Schwarzhaarige sah betreten auf seine Füße und vermied es mir direkt in die Augen zu sehen. Ich wusste absolut nicht was ich sagen sollte. Ich war absolut Sprachlos über das was er mir da gerade erzählte. Er kannte also beinahe meine gesamte Geschichte mit Rain und trotzdem saß er mir hier gegenüber und zu allem Überfluss bat er mir auch noch an den Sohn dieses Menschen, als seinen anzunehmen. Ihn seinen Namen tragen zu lassen. Trotzdem war mir nicht entfallen das Tsunade diese kleine Information mir verschwiegen hatte und mich sogar damit belogen hatte, dass nur Kakashi ein Mitwisser gewesen sei. Aber damit würde ich mich später befassen. „Du bist der beste Freund den ich mir in meinem Leben jemals hätte vorstellen können, Sasuke Uchiha, weißt du wie endlos Glücklich du mich gerade machst? Natürlich werde ich meine Vergangenheit so niemals auslöschen können und höchstwahrscheinlich würde dies auch noch andere Konsequenzen mit sich ziehen, aber das du mir das in Aussicht stellst ist ein unglaubliche Geste.“ Die Tränen flossen wie ein Wasserfall über mein Gesicht und mit meinen letzten Kräften krabbelte ich auf meinen Knien und Händen gestützt zu ihm herüber und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Du bist ein unglaublicher Mensch mit einer genauso unglaublichen Geschichte, die ich nur bruchstückhaft kenne sowie du nur einen kleinen Teil meiner kennst und trotzdem würdest du dich auf so was bindendes wie eine Vaterschaft gegenüber meines Sohnes einlassen. Aber eines muss ich noch wissen, was würde das aus uns machen? Ich finde unsere Freundschaft ist was besonderes und ich möchte sie nicht belasten. Wie sollten wir das Zukünftig gestalten?“ Ich sah wie er angestrengt nachdachte. „Ja es wäre schon schwierig wenn wir auf Dauer in zwei getrennten Häusern leben würden.“ Moment, was? Er hatte mich wohl nicht richtig verstanden. Ehe ich etwas sagen konnte war er aufgestanden und sah sich um. „Das Uchihaanwesen ist natürlich für Uchihas vorgesehen und wenn Damian zu meiner Familie gehört ist er ein Uchiha und hat genauso Anrecht darauf wie ich.“ Er rieb sich das Kinn. „Wir haben viele Zimmer und in meinem hat er sich ja schon sehr wohl gefühlt. Wir könnten dieses Haus hier einfach untervermieten während ihr bei mir lebt.“ Er reichte mir seine Hände um mir auf die Beine zu helfen und ich nahm sie dankend entgegen. Mit einem sanften Ruck zog er mich hoch und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich dort verirrt hatte. „Ich muss ja sagen Naruko die offenen Haare stehen dir.“ Neckte er mich, „aber zum kämpfen sind sie eher ungeeignet.“ Er grinste und griff in eine der Schubladen von der Kommode und reichte mir zwei Zopfbänder. Ich zögerte nicht lange und band mir meine Haare in meine zwei gewohnten Zöpfe. Einen davon ließ er sich durch seine Finger gleiten. Ich wurde leicht rot um meine Nasenspitze herum. „Du bist heute echt redselig Uchiha, sonst war ich es immer die viele Worte hatte, heute bist es ausschließlich du der viel redete.“ Er führte die Spitze meines Zopfes zu seinem Gesicht und roch leicht an meinen Haaren, was mich noch mehr erröten ließ. „Gut dann fasse ich mich kurz, Naruko Uzumaki, darf ich mit deiner Erlaubnis, Damian Uzumaki Adoptieren und ihn offiziell in die Familie der Uchiha aufnehmen?“ „JA!“ Kapitel 11: Familie aber anders? -------------------------------- Familie aber anders? Bin ich absolut Naive? Ja durch und durch! Konnte ich es mir leisten Naive zu sein? Nein eigentlich überhaupt nicht! Griff ich in mein Leben, bis jetzt, nach jedem Strohhalm, der mir gereicht wurde? Absolut! Machte ich mir mein ohnehin schon schweres Leben dadurch noch schwerer? Oh ja! Habe ich bis jetzt aufgrund meiner Entscheidungen meistens nur Leid erfahren? Durch und durch! Und warum saß ich dann, blauäugig wie eh und je, neben Sasuke Uchiha auf der Terrasse, mit meinem Sohn Damian auf meinem Schoß und wir betrachteten gemeinsam die Sterne? Stopp- Moment… unserem Sohn… Seit heute war es offiziell. Sasuke Uchiha war nun der eingetragene Vater von Damian Uchiha. Der Kleine Verstand das Alles natürlich überhaupt noch nicht und freute sich einfach nur darüber Sasuke wieder, um sich zu haben und zurück ins Anwesen der Uchihas gezogen zu sein. Das dies hier irgendwann alles mal ihm gehören würde wusste er nicht und würde ich ihm auch sobald noch nicht erzählen. Was die Gebräuche der Uchiha und deren Hab und Gut anging, hatten Sasuke und ich uns sehr schnell geeinigt, diese Themen in der Erziehung würde er übernehmen. Wäre auch komisch gewesen, wenn ich die davon nun wirklich keinen blassen Schimmer hatte, dies, dem jüngsten Zuwachs der Uchihas, hätte erklären müssen. Aber was machte mich nun besonders Naive an dem Ganzen? Wir alle kannten uns erst etwas über halbes Jahr. Seit dem Tag, an dem er mich gefragt hatte, ob er Damian adoptieren dürfe, bis jetzt, waren nur etwas mehr als 4 Monate vergangen. Wir hatten uns lange besprochen und auch gemeinsam überlegt welche Art der Hinrichtung für Rain am sinnvollsten gewesen wäre. Die Schriftrolle hatten wir schon lange beiseitegelegt und uns dann für keine Art der Hinrichtung entschieden. Für mich war klar die grausamste Straffe für ihn ist es, wenn er für immer in diesem, für ihn fremden Land im Gefängnis sitzen würde, mit dem Wissen, nie wieder ein Fuß zurück in seine Heimat setzen zu dürfen und nie wieder eine Frau oder ein Mädchen anfassen zu können. Als wir unseren Vorschlag Tsunade und dem Hokage unterbreiteten, war Tsunade nicht sonderlich begeistert davon gewesen, aber da sie mir die Entscheidung überlassen hatten waren sie nun dazu gezwungen meinen Wunsch zu akzeptieren. Die Gerüchte in Konoha brodelten, wie wir erwartet hatten und seitdem ich mich aus der Isolation wieder in die Zivilisation getraut hatte, schauten auch meine Freunde wieder öfters bei mir vorbei. Sie waren anständig genug nicht viele Worte über das Getuschel und meinen Umzug zu Sasuke, zu verlieren. Wahrscheinlich glaubten sie wie auch alle anderen, dass der Uchiha und ich das Versteckspiel einfach sattgehabt hatten und nun einfach offiziell eine Familie waren. Tja denn dies waren wir nun, aber dennoch auch irgendwie nicht. Wir waren keine Familie wie im herkömmlichen sinne, Mutter und Vater verheiratet oder ein Paar und dann kamen die Kinder. Nein bei uns lief es komplett anders ab. Nur das wussten die anderen nicht. Sasuke und ich waren nach wie vor nichts anderes als beste Freunde und das war auch absolut in Ordnung so. Wir hatten uns sehr gerne, aber überschritten bestimmt nicht die Komfortzone des anderen. Wir hatten alle drei ein eigenes Zimmer. Nur wenn einer von uns beim Training sich zu sehr überanstrengt hatte, was nicht selten vorkam, schliefen wir in einem Zimmer. Damit wir gegenseitig aufeinander Acht geben konnten. Damian konnte sich also immer entscheiden bei wem er schlafen wollte, wenn er etwas Nähe brauchte. Für ihn und Sasuke war es schon jetzt selbstverständlich geworden, dass der Kleine manchmal unter die Decke des Schwarzhaarigen kroch und bei ihm schlief. Das Verhältnis zwischen Damian und Sasuke war tatsächlich schon jetzt sehr väterlich geworden. Mehr sogar, so berichtete der ältere mir als bei ihm und seinem eigenen Vater, der ihn eher auf Distanz gehalten hatte und seinen älteren Bruder bevorzugt behandelte. Ich war glücklich, glücklicher hätte ich kaum sein können. Meine kleine andersartige Familie hielt mich zusammen und gab mir so unendlich viel halt. So saßen wir oft, so wie jetzt, einfach nur stumm da und schauten uns gemeinsam die Sterne an. Ich fröstelte etwas in meinem orangefarbenen Sommerkimono, als ein Luftzug über uns hinwegbrauste. Ohne ein Wort legte Sasuke seinen Arm um meine Schultern und zog uns dichter zu sich heran. Dankend nahm ich seine Geste an und lehnte mich an ihn. Da war es wieder, das Gefühl des angekommen seins, doch schlich sich mir, wie in letzter Zeit immer öfters, ein Gedanke in meinen Hinterkopf. Hatte ich dem Uchiha nun seine Möglichkeit genommen eine eigene Familie zu gründen? Sein Blut und Erbe an sein eigenes Kind weiter zu geben? Ich hatte mich noch nicht getraut dies anzusprechen und würde es auch jetzt in Damians Beisein nicht tun, aber ich musste in naher Zukunft unbedingt mit ihm darüber reden. Da alle dachten er und ich seien eine Familie, im herkömmlichen Sinne, sind viele seiner Verehrerinnen auf Abstand gegangen. Nicht alle, aber die meisten. Natürlich war Sakura leider nicht unter denen, die sich dazu gezählt hätten. Sie würde wahrscheinlich niemals aufgeben, dies hatte sie mir klar gemacht, als ich eines Nachmittags in der Stadt Blumen bei Yamanakas einkaufen gewesen war. Durch Damians Status als Uchiha trug nun auch ich das Wappen dieses Clans, einen rot weißen Fächer, auf meinem Rücken. Auch edle Kimonos gehörten nun zu meiner Ausstattung, Sasuke hatte darauf bestanden, schließlich sei ich als Mutter von Damian ein Teil des Clans und sollte mich dementsprechend auch genauso kleiden dürfen. Für mich war das alles eigentlich überhaupt nichts, ich bevorzugte einfache Kleidung, die mich in meiner Bewegung nicht einschränkte, aber um Damian diese Kultur ein wenig näher bringen zu können handelte ich mit mir selbst einen Kompromiss aus, an Tagen, an denen ich nichts Großartiges vorgehabt hatte, diese umständlichen Kimonos zu tragen. Daran würde ich mich dennoch niemals gewöhnen und schon gar nicht daran, dass Sasuke meinte ich solle das Anwesen als mein zu Hause betrachten und könne es umgestalten wie auch immer ich es mir vorstellte. Er selbst würde darauf nicht so viel Wert legen und ein frischer Wind täte dem alten Gemäuer ganz gut. Also suchte ich mir im Blumenladen einen schönen großen Busch weißer Rosen aus, diesen wollte ich neben den Teich im großen Garten pflanzen, als plötzlich Sakura auf mich zu trat und mir kräftig auf den Rücken klopfte. Etwas zu kräftig, so dass ich vor Schreck fast vorne übergekippt wäre. „Hallo Sakura.“, brummte ich missmutig. Da sie noch immer meine Teamkollegin gewesen war und wir auch noch immer gemeinsam trainieren mussten behielt ich mir eine gewisse höflichkeitsform ihr gegenüber bei. „Wo hast du denn deinen Aufpasser gelassen? Das ist ein seltener Anblick, dich, hier in der Stadt, ohne ihn.“, spottete sie höhnisch. „Ich wollte gerade ein Geschenk für ihn besorgen, für UNSEREN Garten, dattebayo.“ Gab ich lächelnd zurück, wobei ich das Wort unseren besonders betonte. Ihr spöttisches Grinsen erstarb. „Du brauchst dich da gar nicht zu sehr einleben. Lange wirst du dort nicht bleiben.“ Sie hob vielsagend die Hände in die Höhe und zuckte dabei mit den Schultern. „Sasuke steht eigentlich nicht auf Mädchen, die so leicht zu haben sind, wie du, womit auch immer du ihn geblendet hast, er wird sich dessen bald bewusst sein und dann bin ich da, um ihm eine Stütze zu sein. Wahrscheinlich hast du ihm dieses Kind absichtlich- „ „Stopp!“ Ich funkelte sie scharf an „Wag es noch einmal schlecht in meinem Beisein über unseren Sohn zu sprechen und ich verspreche dir es wird dir noch sehr sehr lange leidtun! Außerdem brauchst gerade du das leicht zu haben nicht in den Mund nehmen, so sehr wie du dich im anbiederst wird einem echt schlecht. Begreif es endlich Sakura, du bist die letzte, die er anfassen würde.“ Mit diesen Worten drehte ich ihr den Rücken zu kaufte noch drei weitere Sträucher und bat Ino, deren Eltern der Laden gehörte und die die ganze Zeit alles mit angehört hatte darum sie mir später nach Hause zu liefern. „Äh ja klar, sag mal Naruko ich möchte ja nicht neugierig sein, aber du und Sasuke“, … sie hielt kurz inne und sprach dann mit gedämpftem Ton weiter, „Habt ihr wirklich heimlich geheiratet? Also ich möchte wirklich nicht aufdringlich sein, aber Hinata kam auf mich zu und war schon irgendwie traurig nicht dabei gewesen zu sein.“ Inos zaghafter und zurückhaltender Ton war ziemlich neu für mich, natürlich wusste ich das Hinata niemals mit ihr darüber gesprochen hätte, aber aus der Verwirrung darüber wie freundlich Ino auf einmal zu mir gewesen war sagte ich: „Nein Sasuke und ich haben nicht geheiratet.“ Ino entgegnete nur mit einem Oh achso okay, aber von Sakura, die ich schon beinahe vergessen hatte kam ein geflüstertes: „Also ist er ein Bastard.“ Das was als nächstes passierte spielte sich für mich in Zeitlupe ab. Ich wandte mich der Rosahaarigen zu, holte weit aus und schlug ihr mit meiner Faust mitten ins Gesicht. Durch mein Chakra, welches ich in meiner Faust gesammelt hatte und der Wucht des Schlages flog sie beinahe 2 Meter weit gegen eine Betonwand des Geschäfts, riss dabei einige Blumentöpfe mit sich und glitt bewusstlos zu Boden. Ohne ihr eines weiteren Blickes zu würdigen bat ich Ino um die Rechnung, der zerstörten Pflanzen, zahlte diese direkt und verließ den Laden. Wieder zu Hause hatte ich Sasuke direkt vom Vorfall berichtet, dieser zuckte nur mit den Schultern als ich mich für die unnötigen Kosten entschuldigte und sagte trocken, wäre gerne dabei gewesen, das wars bestimmt Wert. Danach lachten wir beide. Damian war mittlerweile auf meinem Schoß eingeschlafen und Sasuke hob ihn auf seine Arme, um ihn in sein Bett zu tragen. Nachdem wir ihn gemeinsam ins Bett gebracht hatten, bemerkte ich das jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um Sasuke auf die Sache mit seinen eigenen Kindern anzusprechen. Der Schwarzhaarige ging ins Wohnzimmer und setzte sich dort auf ein Sitzkissen, ich tat es ihm gleich, legte mir die Worte im Kopf schon zurecht und überlegte mir genau was ich sagen wollte, als er plötzlich als erstes das Wort ergriff. „Ich bin sehr froh euch bei mir zu haben, Naruko, ich bin dir auch unendlich dankbar das du mir dieses Vertrauen entgegenbringst, nach all dem was du erlebt hast. Ich“ … er stockte „Ich bin dank euch nicht mehr einsam. Dieses große Haus ist nun endlich wieder voller Leben.“ Die Worte des Uchihas rührten mich ungemein, umso mehr wollte ich unbedingt mit ihm über die Sache, die mir auf der Zunge lag, reden. „Ich bin dir auch wahnsinnig Dankbar Sasuke, für alles was du für Damian und mich tust und getan hast, deswegen möchte ich mit dir über etwas sprechen.“ Er sah mich interessiert an: „Worum geht’s?“ „Um dich und deine Zukunft, dattebayo.“ Verwirrt stützte er seinen Kopf in eine seiner Handflächen. „Um was genau?“ „Naja,“ jetzt wo es soweit war wollten mir die Worte nicht so richtig über die Lippen kommen. In meinem Kopf bildeten sich Bilder wo Sasuke ein anderes Mädchen küsste und ich musste unmittelbar an das eine mal denken als ich ihn aus Versehen geküsst hatte. An seine Lippen, meine auf seinen… Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, irgendwie mochte ich das Bild von dem Uchiha wie er eine Frau küsste nicht. Ich spürte, wie ich rot anlief. „Ja?“ fragte er nun gespielt ungeduldig „Ich äh ich ähm du, du,“ Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf, „Also, wenn du mal eigene Kinder möchtest, ich ähm möchte dir da auf gar keinen Fall im Weg stehen, also nicht das du denkst, weil du Damian adoptiert hast würdest du mir nun ja irgendwie verpflichtet sein, das bist du natürlich in keiner Weise, dattebayo.“ Peinlich berührt starrte ich auf meine Hände und wartete auf irgendeine Reaktion des Schwarzhaarigen. „Ich habe kein Interesse an Frauen.“ Antwortete er trocken und ich sah ihn erschrocken an. Es dauerte auch nicht lange bis ihm dämmerte was er gesagt hatte. „Also nein ich meine ich habe auch kein Interesse an Männern,“ ergänzte er, „Ich habe dich und Damian und alles andere würde mich nur noch mehr ablenken.“ „Aber ich möchte dich nicht von irgendwas abhalten, verstehst du? Also wenn du jemandem kennen lernst nimm da absolut keine Rücksicht auf mich, das ist nicht nötig, ich bin nicht gut, dattebayo.“ „Nicht gut?“ fragte er Tonlos „Naja ich bin, wie soll ich das sagen, absolut kein Mensch für romantische Beziehungen, ich könnte meinem Partner nicht gerecht werden, also bleib ich lieber allein.“ „Was sagst du denn da?“ seine Stimme klang aufgebracht. „Ich kann Berührungen nicht zu lassen, sie tun mir weh und ich habe auch sonst viele Probleme, womit ich eher eine Belastung bin.“ Er hob eine Augenbraue. „Aber du hast doch keine Probleme mit meinen Berührungen?“ Ich merkte wie er an mich heran rutschte und seine Hand sanft auf meine legte. „Nein das ist auch was anderes, du bist Sasuke.“ „Ja… und wo ist dann das Problem?“ Ich sah auf und blickte direkt in seine tiefschwarzen Augen. Mein Herz begann zu rasen, und eine wohlig warme wärme breitete sich in meinem Körper aus. Wie automatisch verschränkten sich unsere Finger miteinander. „Ich weiß es nicht.“ murmelte ich „Siehst du, dann mach dir bitte um mich keine Gedanken.“ Antwortete er gedämpft In mir wuchs der Wunsch danach ihm noch näher als jetzt zu sein, ich wollte mehr als nur seine Hand halten. Daher nahm ich all meinen Mut zusammen und legte meine Arme um ihn. Seine Hand hatte ich dafür losgelassen und konnte nun seine Rückenmuskulatur deutlich unter meinen Fingern spüren. Ich krallte mich schon fast an seinem Kimono fest. Erst gab er einen Laut der Überraschung von sich, doch ohne zu zögern vergrub er seine eine Hand in meinen Haaren und zog mich mit dem anderen Arm, um meine Hüfte geschlungen, auf seinen Schoß. Nun konnte ich auch deutlich sein schnelles schlagendes Herz vernehmen und spürte seinen warmen Atem an meinem Hals. Was für ein wahnsinniges, schönes und intensives Gefühl, ich wünschte dieser Moment würde niemals enden. Mein Gesicht lag an seiner Halsbeuge und ich roch seinen köstlichen Duft, nahm ihn förmlich in mir auf und mein Körper handelte im nächsten Moment wie von selbst, als meine Zunge langsam über sein Hals strich. Ich konnte ihn schmecken und in mir bebte alles. Ich hauchte ihm noch einen Kuss in die Halsbeuge, bis mir klar wurde was ich da gerade getan hatte. Vom Schwarzhaarigen vernahm ich nur ein leichtes Seufzen, ehe ich mich erschrocken von ihm löste und aufsprang. „Naruko?“ Entsetzt sah ich ihn an und legte mir erschrocken meine Hand auf den Mund. „Es tut mir leid.“ Stammelte ich und trat ein paar Schritte zurück. Meine Hormone mussten mit mir durchgegangen sein. „Nein, nichts braucht dir leid zu tun, komm wieder her.“ Er griff nach meiner Hand, doch ich schreckte zurück. „Nein.“ Ich wich noch ein paar Schritte zurück, während Sasuke sich auf seine Hände stützte. Ich war ein schmutziger Mensch und der Uchiha war so rein wie Schnee, ich durfte nicht zu weit gehen. Ohne ein weiteres Wort machte ich kehrt und ließ Sasuke allein im Zimmer zurück. In meinem Zimmer angekommen setzte ich mich auf mein Bett und atmete ein paarmal tief ein und wieder aus. Ich bin ein schmutziger Mensch, ging es mir immer wieder durch den Kopf und mich überkam das starke Bedürfnis duschen zu gehen, also schnappte ich mir zwei Handtücher und verbarrikadierte mich im Badezimmer. Ich hörte, wie es an der Tür zaghaft klopfte, als ich schon dabei gewesen war meinen Körper mir Duschgel zu schrubben. „Naruko ist alles okay bei dir?“ Sasukes Stimme drang von der anderen Seite der Tür zu mir durch. „Du bist nun schon eine Stunde unter der Dusche und ich mache mir langsam Sorgen.“ Was schon so lange? Ich hatte die Zeit gar nicht bewusst wahrgenommen, als ich an mir hinunter schaute bemerkte ich wie rot meine Haut an meinem ganzen Körper von dem unaufhörlichen Schrubben schon geworden war. „Alles okay geh ruhig schon schlafen ich komm schon klar.“ Anscheinend kam ich das wohl ganz und gar nicht. Ich duschte mich mit eiskaltem Wasser ab, um meine nun mittlerweile brennende Haut abzukühlen und tupfte mich dann zaghaft trocken, bürstete meine Haare und flocht mir zwei Zöpfe, ehe ich das Badezimmer mit meinem Handtuch umschlungen verließ. Ich losch das Licht, warf meine getragene Kleidung in einen der Wäschekörbe, trat in den Flur hinaus und schloss die Tür hinter mir, bevor ich Sasuke bemerkte, der an der Wand lehnte und scheinbar auf mich gewartet hatte. Ich kratzte mich am Hinterkopf und sagte nur knapp „Oh ich dachte du wärst schlafen gegangen. Du hättest nicht auf mich warten müssen, dattebayo.“ Die Dusche hatte mir gutgetan, ich war wieder stabil genug meine übliche Maske aufsetzten zu können. Doch kaum als er die Hand nach mir ausstreckte und mich berühren wollte fing diese wieder an zu bröckeln. Ich trat ein paar Schritte zurück, jedoch überbrückte er die Distanz sofort und packte mich an den Schultern, lies mich aber sofort wieder los. „Tut mir leid ich wollte nicht so grob zu dir sein, du machst mich echt verrückt.“ Er schüttelte den Kopf und sah mir tief in meine erschrockenen Augen. „Ich mag deine Nähe!“ Verdutzt über diese Aussage ließ ich beinahe mein Handtuch fallen. „Wenn du mir Nahe bist fühlt es sich an wie heimkommen.“ Betreten wendete er seinen Blick von mir ab. „Also bitte lauf das nächste Mal nicht einfach davon.“ Gerührt nickte ich nur stumm, was aber nichts daran änderte, dass ich in Zukunft noch besser darauf achtgeben würde nichts Unüberlegtes zu tun, so dass es gar nicht erst zu einem nächsten Mal kommen würde. Sasuke war ein so wahnsinnig reiner Mensch und ich durfte ihn nicht durch unüberlegtes Handeln meinerseits verunreinigen. Auch wenn ich es noch so sehr wollte, ich würde ihn durch meine Unreinheit nicht beschmutzen. Als hätte er meine Gedanken hören können fügte er noch mit an: „Ich meine das ernst Naruko!“ „Sasuke… deine Worte sind sehr Nobel, aber vergiss nicht was für ein Mensch ich bin, dattebayo.“ „Du bis Naruko Uzumaki, ich weiß wer du bist.“ „Du verstehst nicht… Ich habe wirklich schlimme Dinge gemacht und mit mir machen lassen, mein Körper ist geschändet und mit jeder meiner Berührungen schände ich deinen auch.“ „Was ein Unsinn!“ rief er laut aus und kam mir wieder so unerträglich nahe, legte seine Hände auf meine Wangen und zwang mich ihm ins Gesicht zu sehen. „Du Naruko bist eine der reinsten Seelen, die ich je kennen lernen durfte, merk dir das.“ Mit diesen Worten küsste er mich auf die Stirn und wanderte mit vielen weiteren Küssen mein Gesicht hinab bis zu meinen Hals, dort küsste er sich zu meinen Schultern hinab und hielt kurz über meinem Schlüsselbein inne. Seine Hände wanderten dabei meine Arme hinab und ich musste meine Tränen unterdrücken. Da wo seine zarten Lippen mich berührten kribbelte es und es fühlte sich beinahe so an, als würde der Schmutz sich an diesen Stellen auflösen. Als würde er seine Reinheit auf mich übertragen. Und schon wieder vergaß ich mich, schlang meine Arme stürmisch um seinen Hals und schmiegte mich an ihn. Ich bin ein wirklich schwacher Mensch, dachte ich dabei aber löste die Umarmung nicht. Die Arme des Uchihas legten sich um mich und schon waren wir in beinahe der gleichen Situation wie vorhin im Wohnzimmer gewesen. Mit einem unterschied, dass ich nun im Evakostüm dastand und nur ein Handtuch und sein Kimono uns voneinander trennten. Und just in diesem Moment glitt mir das Handtuch herunter und ich konnte seine Haut auf meinem nackten Körper Spüren. Da er seinen Kimono halb offen Trug traf die nackte Haut seiner Brust direkt auf meine und ich sog scharf die Luft ein. Meine geschundene Haut war dankbar über seine kühle glatte Haut. Natürlich blieb es ihm nicht verborgen, dass ich mein Handtuch verloren hatte. Mit einer Handbewegung schaltete er das Licht aus worüber ich sehr dankbar gewesen war und ließ seine Hände in langsam kreisenden Bewegungen über meinen Rücken gleiten. Leise seufzend bettete ich meinen Kopf auf seiner Schulter und konzentrierte mich auf seine Berührung. Ich versuchte meinen Kopf auszuschalten und sie zu genießen, aber mein Kopf ließ sich nicht komplett ruhigstellen. Leise meldete sich eine Stimme zu Wort, wo soll das hier jetzt enden? Was kommt als nächstes? Mein Körper fing an zu beben. In meinem Kopf bildete sich ein Bild wie er mich küsste, erst auf die Wange dann auf den Mund. Wie er mich zärtlich streichelte, überall, ich seinen Kuss erwiderte und dann… Ich erschrak vor meinen eigenen Gedanken, was machte ich hier er ist doch mein bester Freund? Jedoch bevor ich meine Gedanken zu Ende denken konnte, hob er mich auf seine Arme, und trug mich in sein Zimmer. Mein Herz schlug wie verrückt gegen meine Brust und mir wurde ganz heiß. Oh Gott, was hatte er vor? In seinem Zimmer angekommen, schaltete er das Licht nicht ein sondern ging direkt schnurstracks auf sein Bett zu. Er legte mich hinein, entledigte sich einem Teil seiner Kleidung, legte sich neben mich und deckte uns zu. Durch ein Fenster schien Mondlicht herein und ich konnte sein Gesicht erkennen. Seine Nasenspitze berührte fast die meine. Er hob eine Hand und tippte mir sanft gegen die Stirn. „Usuratonkachi, dir musste doch kalt gewesen sein, du hättest was sagen müssen.“ Verwirrt sah ich ihn an, ehe ich begriff, das Beben meines Körpers hatte er als zittern vor Kälte wahrgenommen. Beinahe musste ich mir ein Lachen verkneifen und kicherte nur. „Achso du dachtest mir wäre kalt.“ Schmunzelte ich. Er ist wahrlich eine schneeweiße Seele. „Nicht?“ fragte er überrascht nach. „Unwichtig.“ Antwortete ich, kuschelte mich an seine Brust und merkte, wie sich bleierne Müdigkeit in mir ausbreitete. „Naruko?“ „Hmm?“ ich blinzelte und es viel mir immer schwerer wach zu bleiben „Schon gut.“ „Ok ich hab dich lieb.“ murmelte ich im Halbschlaf und bevor ich ganz eingeschlafen war spürte ich wie er einen Arm um mich legte und sein Gesicht in meine Haare bettete. Am nächsten Morgen erblickte ich, als erstes nachdem ich meine Augen öffnete, zwei strahlend blaue Augen. Damian hatte sich zwischen mich und Sasuke gekuschelt und schaute mich erwartungsvoll an. Es war Samstag, heute stand kein Training oder eine Mission an also durfte er zu Hause bleiben und musste nicht in den Kindergarten. „Hi mein kleiner,“ flüsterte ich „Bist du etwa schon wach.“ Er grinste mich breit an. „Mama aufstehen habe Hunger.“ Hinter ihm regte sich Etwas, ein Arm schlang sich um ihn und kitzelte ihn durch. „Du kleiner Schlawiner, wir haben doch eben gerade schon gefrühstückt.“ Lachte der Uchiha, während er Damian an den Füßen kitzelte. „Du solltest die Mama doch schlafen lassen.“ Ich lächelte breit bei dem Szenario was sich hier mir gerade bot. Mein Herz schlug schneller und ehe ich mir selbst bewusst gewesen war was ich tat gab ich dem Uchiha einen Kuss auf die Wange und dann meinem Sohn. „Mehr mehr mehr.“ Lachte mein Kleiner und zeigte auf Sasuke und mich. Uns beiden stieg die Röte ins Gesicht, wir wussten sofort was der kleine Mann meinte. „Mehr was?“ fragte ich trotzdem. „Mama den Papa küssen.“ Ich glaube nicht nur mir setzte in diesen Moment das Herz aus. Damian hatte noch nie Papa gesagt, zu niemandem und ich wusste nicht mal, dass er wusste was es bedeutete. Auch bei Sasuke schien das Herz für einen Moment ausgesetzt zu haben und ich fragte mich was von beidem dafür verantwortlich gewesen war, das mit Papa oder das ich ihn küssen sollte. Ehe er etwas sagen konnte wickelte ich mir das Laken um den Körper, schließlich war ich noch immer nackt, stand auf und sagte zu Damian, dass wir nun, wie er es sich gewünscht hatte gleich zusammen frühstücken könnten, ich mir aber vorher noch etwas anziehen müsse. So ging ich nur mit dem Laken um meinen Körper gewickelt in mein Zimmer und traf auf einen unerwarteten überraschungsgast. Zögerlich betrat ich leise mein Zimmer und schloss direkt die Tür hinter mir. Dies würde dem Anschein nach ein Privates Gespräch werden. „Kakashi Sensei, ich hatte sie nicht an einem Samstagmorgen in meinem Zimmer erwartet, verzeiht mein Outfit.“ Demonstrativ drehte ich mich im Kreis und präsentierte dabei mein Laken wie ein langes Kleid. Der Hokage der sechsten Generation saß auf meiner Fensterbank und las bis zu dem Moment wo ich die Tür verschlossen und eine Pirouette drehte in einem Buch, nun sah er auf. „Ich muss mich entschuldigen ohne Anmeldung einfach hier aufzukreuzen.“ Er machte eine Pause und deutete in Richtung meines Kleiderschrankes. „Ich warte, bis du dich angezogen hast.“ Natürlich blieb mir sein amüsiertes Grinsen trotz seiner Maske nicht verborgen, gewiss sah das hier ganz nach dem aus was es eben nicht gewesen ist. Er müsste nun endgültig daran glauben zwischen mir und Sasuke bestünde eine andere Art der Beziehung wie ich vor einigen Monaten noch beteuert hatte. Kakashi, Tsunade und Sasuke waren die einzigen hier im Dorf, die von Rain wussten, daher war ihnen auch bewusst, dass die Gerüchte, die umhergingen schwachsinnig gewesen sind, aber als Kakashi uns während eines Trainings wegen unseres Umgangs miteinander aufgezogen hatte, wir wären ja schon wie ein altes Ehepaar, hatte ich beteuert, dass dies wohl das unwahrscheinlichste wäre was je passieren würde und mein bester Freund nur mein bester Freund sei. Tja das sah natürlich nun mal wieder ganz anders aus, aber ich machte mir dieses Mal nicht die Mühe einer Erklärung und schnappte mir aus meinem Kleiderschrank meine Unterwäsche, meine kurze orangefarbene Trainingshose, ein schwarzes Shirt und zog mich hinter meinem Paravent schnell an. „Was liegt an?“ fragte ich den Hokage als ich hinter der Trennwand hervortrat „Ich habe eine spezielle Mission für dich.“ Er sah sich kurz im Zimmer um, bevor er weitersprach. „Schön hast du es dir hier gemacht.“ „Was für eine Mission?“ mir war sofort klar, dass er mich in ein Gespräch verwickeln wollte, um vom wesentlichen abzulenken. „Gaara Sabakuno aus Sunagakure hat um Geleitschutz gebeten.“ „Und da dachten sie an mich, dattebayo?“ fragte ich skeptisch. Schließlich war er der Sohn des Kazekage, wie ich mittlerweile in Erfahrung bringen konnte. „Um genau zu sein war er derjenige, der um dich gebeten hat. Nur um dich. Was natürlich nicht in Frage kommt. Konohagakure schickt immer mindestens dreier Teams auf solch eine Art von Mission. Erst wollte er dies nicht akzeptieren, aber nachdem ich ihm eindringlich klar machte, dass es sonst keine andere Option gäbe willigte er ein.“ Komisch, was hatte das denn zu bedeuten? Der Rothaarige wollte nur mich als seine Eskorte? Äußerst merkwürdig. „Naja, um zum Punkt zu kommen, er reist heute noch ab und du, Sasuke und Sakura werdet ihn begleiten.“ Traurig dachte ich an Damian, ich hatte mich auf das freie Wochenende mit ihm schon so gefreut und er sich sicherlich auch. „Es kommt gerade tatsächlich zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Ich habe Damian ein gemeinsames Wochenende versprochen, welches ich ihm ungerne nehmen möchte.“ „Das ist natürlich schlecht, die Entlohnung entspricht übrigens dem zehnfachen der sonstigen höhe.“ „Damit können sie mich nicht locken.“ Ich lachte. „Kein Geld der Welt ist mir die Zeit mit meinem Sohn wert. „Das dachte ich mir schon, wollte es nur noch erwähnt haben. Hmm für den Fall bestände die Option das der Kleine euch begleiten könnte.“ „Ich weiß nicht, ob das der richtige Ort für einen noch nicht mal vierjährigen Jungen ist.“ Protestierte ich sofort. „Ich weiß das Naruko, aber unsere Verbindung mit Sunagakure ist essenziell und ich wäre nicht persönlich hierhergekommen, wenn es nicht von größter Wichtigkeit wäre.“ „Ja ist mir klar.“ Betreten schaute ich zu Boden und überlegte intensiv. „Ich könnte Damian sagen das wir einen Familienausflug mit Freunden machen. Wann genau sollen wir aufbrechen?“ „Gegen Nachmittag, da ihr mit Damian langsamer sein werdet gehe ich davon aus, dass ihr statt 3 Tage 6 brauchen werdet und Zwischenstopps in anderen Städten einplanen müsst, also ausreichend Gepäck wäre sinnvoll nur darf es auch nicht zu schwer sein.“ „Soll ich Sasuke informieren oder übernehmt ihr das? Außerdem … wäre es eventuell möglich Sakura gegen zum Beispiel Hinata oder Shikamaru auszutauschen? Sie wissen sicherlich, dass die Stimmung zwischen Sasuke und Sakura und ganz besonders zwischen mir und ihr nicht sonderlich gut ist zurzeit.“ „Nein, leider sind alle anderen schon für anderweitige Missionen eingeplant.“ „Bitte, dattebayo.“ Ich sah ihn mit flehendem Blick an, mal ausgenommen 6 Tage mit Gaara zu verbringen war die Aussicht darauf die ganze Zeit ausgerechnet die schmachtende, sabbernde Sakura, um mich zu haben reinste Folter. „Ich sage es dir leider ungerne, aber es gibt keine andere Option.“ In diesem Moment öffnete sich plötzlich die Tür hinter uns und Sasuke trat aufgebracht ins Zimmer. „Dann lehnen wir diese Mission entschieden ab.“ Sagte er in einem trockenen und kalten Ton. „Ich fürchte diesbezüglich nicht nur um den Mannschaftsgeist des Teams, sondern besonders um Narukos und auch Damians Gesundheit. Sakura ist zu Allem fähig.“ Kakashi sah über Sasukes plötzliches auftreten nicht überrascht aus, aber nachdem er seinen Satz beendet hatte hebt er verblüfft eine Augenbraue. „Das ist ja schon fast üble Nachrede, Sasuke, denkst du nicht das du etwas übertreibst?“ „Nein!“ antwortete der Schwarzhaarige dem Hokage in einem Ton der absolut keine Zweifel zu ließ. „Na na, also wirklich.“ Er schüttelte mahnend den Kopf zögerte einen Moment und setzte dann fort. „Ich werde sehen was ich tun kann. Ihr trefft euch gegen 16 Uhr am Tor von Konohagakure mit eurem Weggefährten und Gaara Sabakuno, denkt an ausreichend Proviant, Schlafsäcke und Zelte. Etwas Geld für die Gaststätten werde ich euch stellen.“ Und mit diesen letzten Worten verschwand der Hokage in einer Rauchwolke. Kapitel 12: Auf Mission ----------------------- „Wir sind die Ersten.“ stellte Sasuke fest als wir beim Haupteingangstor von Konohagakure angekommen waren. Wehmütig betrachtete ich den offenen Torbogen. Vor einigen Monaten, obwohl es sich für mich beinahe schon wie Jahre anfühlt, durchschritt ich zum aller ersten Mal das Tor zu meinem Geburtsort. Damals nichtsahnend welch wahnsinnige Offenbarungen mich hier erwarteten. Nicht mal im Traum hätte ich mir ausgemalt auf ein Dorf voller Ninja zu treffen und noch viel weniger, dass ich selbst eine Ausbildung zum Shinobi antreten würde. „Das denke ich nicht.“ Grinste ich den Uchiha breit an und deutete auf einen rothaarigen jungen Mann, der in einem Roten Gewandt gekleidet war und neben sich eine große Kürbisflasche abgestellt hatte. Er lehnte an einem Baum, etwas abseits vom Wegesrand, mit vor der Brust verschränkten Armen und gesenktem Blick. Ich habe seine Präsens, bereits bevor wir das Tor erreicht hatten, wahrgenommen und war darüber sehr verblüfft. Sasukes Chakra konnte ich sofort von allen anderen unterscheiden, mit der Zeit auch Sakuras, Kakashis und auch Damians. Doch warum ich dieses gelbe, schwere und tief traurige Chakra so intensiv wahrnahm, verstand ich erst nachdem Gaara einen Wimpernschlag später vor mir stand, meine Hand nahm, sich vorbeugte und sie mit seinen Lippen sehr sanft berührte. Nicht die Berührung seiner Finger und auch nicht der Handkuss waren es, die mir durch Mark und Bein gingen, sondern diese gewaltige Menge Chakra in ihm, die meinem roten und heißem Chakra, tief in mir, so ähnlich schien. Diese gewaltige Energie versteinerte mich regelrecht. „Es ist mir eine große Freude Naruko Uzumaki.“ Sagte er an mich gewandt und wendete sich anschließend Damian zu. „Ich bin Gaara Sabakuno aus Sunagakure und du musst der kleine Damian Uzumaki sein, Narukos Sohn.“ „Uchiha!“ zischte Sasuke zwischen seinen Zähnen hervor. Seine Miene verdunkelte sich zu einer steinharten und eiskalten Maske „Mein Sohn!“ Damian schaute zwischen Gaara und Sasuke hin und her und sah mich fragend an. Die dicke Luft über dem Schwarzhaarigen und dem Rothaarigen war fast greifbar, während sie sich jetzt gegenseitig taxierten. Dies blieb dem kleinen Kerl natürlich nicht verborgen. Ich lächelte ihn an, versuchte die Unruhe zu überspielen und schnitt Grimassen. Er lachte leise und schmiegte sich enger an Sasuke. Die Unsicherheit passte nicht zu dem sonst so taffen kleinen Jungen. Ich trat an ihn heran und nahm ihn in meine Arme, er zögerte nicht und legte sofort seine Stirn in meine Halsbeuge. Sasuke tätschelte ihm den Kopf. Wohlige Wärme breitete sich in mir aus, während ich ihn dabei beobachtete. Er war ein toller Vater für meinen Kleinen. Ohne es bewusst zu steuern lehnte ich mich an ihn. Sanft legte er einen Arm um meine Taille, wir vergaßen die Welt um uns herum und sahen nur noch Damian in unserer Mitte. Die Zeit blieb für einen Moment stehen. Mit der Hand, welche gerade noch Damians Kopf gestreichelt hatte, fuhr mir Sasuke durch die Haare und verwuschelte sie leicht. Heute hatte ich mir keine Zöpfe gebunden. Sondern die Haare offen gelassen. „Hey.“ Protestierte ich amüsiert, „Lass das gefälligst.“ Er lachte, eines dieser seltenen für mich wie helle Glocken klingende Gelächter. „Oh. Ihr gebt ein schönes Paar ab.“ Gaara fokussierte mich, in seinen Augen lag etwas tief trauriges und seine Tonlage passte nicht zu dem was er gerade gesagt hatte. „Also ähm.“ Ich nickte stumm fügte aber dann noch leise an Gaara gewandt hinzu. „Also wir sind nur eine Familie, aber kein Paar, dattebayo.“ Mein Herz schlug schneller, ich wusste nicht warum ich dem Rothaarigen dies erzählte. Prinzipiell ging es ihn überhaupt nichts an in welchem Verhältnis Sasuke, Damian und ich zueinander standen, doch irgendwas, mag es das mächtige Chakra sein, welches meinem so ähnelte oder seine allgemeine Ausstrahlung, verleitete mich dazu ehrlich mit dem Kazekage umzugehen. Was ich sofort bereute. Sasuke sah mir mit seinen schwarzen Augen tief in meine, nahm seinen Arm von meiner Hüfte, wandte seinen Blick von mir ab und schaute traurig Damian an. Ich rückte ein Stück von ihm ab. Nachdem sich unsere Augen begegnet waren merkte ich sofort, wie sehr ihn meine Worte verletzt hatten und was ich gerade damit angerichtet hatte. „Okay trotzdem nehme ich an ihr beide seid verheira-.“ „Nein das sind sie ganz sicher nicht!“ Eine mir zu gut bekannte unheimlich nerv tötende Stimme fiel dem Kazekage direkt ins Wort. Sakura war demnach leider doch unserem Team, zugeteilt worden, so ein Mist. Innerlich verfluchte ich den Hokage dafür, ich hatte so sehr gehofft er würde eine alternative finden. „Achwas, die Pinke Pest ist also auch schon da, anscheinend weißt du mal wieder bestens über MEIN Liebesleben Bescheid, dattebayo!“ Ich funkelte sie böse an und spürte regelrecht, wie die Luft um uns herum elektrisch vibrierte, jederzeit bereit sich in einem tosenden Gewitter zu entladen. „Dein „Liebesleben“ interessiert mich nicht die Bohne, im Dorf spricht sich sowieso schon herum was für eine Schla-!“ SAKURA!“ Sasuke trat wieder neben mich, legte mir eine Hand auf meine Schulter und funkelte die Rosahaarige böse an. „Es sind Kinder anwesend! Wagst du es noch ein einziges Mal so über die Mutter meines Sohnes zu sprechen wirst du die Konsequenzen zu spüren bekommen!“ Nur wegen der Hand meines besten Freundes, die noch immer auf meiner Schulter lag und seinen Worten, löste sich etwas die Anspannung in mir. Ich lockerte meine Muskeln, da sie sich bereitwillig zum Kampf angespannt hatten. Damian war mittlerweile auf meinem Arm eingeschlafen, zum Glück von Sakura, hätte ich den kleinen Mann nicht getragen, wäre es nicht Sasuke gewesen, der sie zum schweigen gebracht hätte sondern meine Faust in ihrem Gesicht. Mit einem leicht nach oben verzogenen Mundwinkel nickte Gaara, Sakura zur Begrüßung zu. Irgendetwas schien ihn an der Situation zu Amüsieren. „Der Weg nach Sunagakure beansprucht in der Regel 3 volle Tage, da wir ein Kind dabei haben gehe ich von 5 bis 6 Tagen Fußmarsch aus. Kakashi Hatake hat mir den Auftrag gegeben für die Gaststätten das nötige Geld zur Verfügung zu stellen. Er ist leider verhindert und könne deswegen nicht mehr persönlich hier erscheinen.“ mit diesen Worten trat er einige Schritte auf mich zu und reichte mir einen kleinen Gelbeutel. Genau in diesem Moment ertönte ein lauter Knall, eine Rauchwolke umhüllte unsere kleine Gruppe. Ich hustete und setzte Damian, der durch das Geräusch aufgeweckt wurde, auf den Boden ab. Sasuke beugte sich zu uns rüber und mit einer schnellen Handbewegung sorgte er dafür, dass der Rauch verflog. An seiner Stelle saß in unserer Mitte nun ein kleiner gedrungener Hund mit dem Konohastirnband auf seinem Kopf und einer kleinen blauen Weste an seinem Körper, auf dem ein unförmiges Gesicht gestickt worden war. Vor Schreck und Atemnot fiel ich zur Seite und landete direkt in den Armen des Kazekages. Mit Leichtigkeit fing er mich auf, mit einem Arm stützte er mich und mit dem anderen half er mir wieder auf die Beine. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf und grinste dabei. Während ich auf meinen Füßen vor und zurück wippte versuchte ich meine Unsicherheit mit überspitzter Freundlichkeit zu überspielen. „Vielen lieben Dank Gaara, das hätte auch in die Hose gehen können, dattebayo.“ Für einen Moment hatte ich beinahe vergessen was mich zum Stolpern gebracht hatte, ich wirbelte herum und sah erstmal Nichts. Mein Blick schweifte umher ehe ich nach unten schaute und knapp über dem Boden vor mir den kleinen Hund erblickte, der zum Gruß seine Pfote erhob. „Hi! Ich bin Pakuun. Ich werde euch, auf dieser Mission anstelle von Kakashi begleiten, da dieser seinen Hokagepflichten nachgehen muss.“ „Mama! Der Hund kann sprechen!“ rief Damian aus was auch mir gerade durch den Kopf gegangen war. „Natürlich kann ich sprechen! Wieso sollte ich das nicht können? Du sprichst doch auch!“ Entgegnete Pakuun äußerst pikiert. „Damian wollte dich ganz bestimmt nicht kränken, dort wo wir aufgewachsen sind kann kein Hund sich mit Worten verständigen, sie bellen, dattebayo.“ Versuchte ich dem kleinen Mopsartigen Hund vor mir zu erklären. „Tz, in merkwürdigen Gegenden habt ihr euch herum getrieben, sei´s drum, wir sollten nun aufbrechen bevor wir hier Wurzeln schlagen.“ Mit diesen Worten beendete Pakuun unser Gespräch und wandte sich direkt dem Kazekage zu. „Gaara Sabakuno aus Sunagakure, Team 7, unter meiner Führung, steht ihnen zur Verfügung. Lasst uns aufbrechen.“ Der Angesprochene nickte, berührte im Vorbeigehen noch einmal flüchtig meinen Arm und stellte sich dann an die Spitze neben dem sprechenden Hund. Unmittelbar danach spürte ich eine schwere Hand auf meinem Kopf. Sasuke hatte sich neben mich gestellt, während Damian zu Pakuun lief und ihn über den Kopf streichelte und dabei laut „Ai Ai Wau Wau!“ ausrief. Ich wollte ihm hinterher laufen um es zu unterbinden, aber Sasuke griff nach meinem Arm und zog mich zurück. Bevor ich protestieren konnte packte er meinen anderen Arm und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. „Naruko ich dachte wir wären uns einig gewesen.“ Schuldbewusst mied ich seinen durchdringenden Blick. „Ja es tut mir leid. Es war ein Reflex, schließlich habe ich dir schon mitgeteilt, dass ich dir nicht im Weg stehen möchte und du dich durch mich nicht zu etwas verpflichtet fühlen sollst, dattebayo.“ Entgegnete ich Kleinlaut und beobachtete aus meinen Augenwinkeln wie Sakura, missmutig drein schauend und betont langsam an uns vorbei ging. „Naruko Uzumaki, wenn das so weiter geht mit dir und du nicht verstehen willst was ich dir sage sehe ich mich gezwungen andere Mittel und Wege in Anspruch zu nehmen!“ „Ist das so?“ entgegnete ich ihm kühl. Solche Äußerungen hatte ich in meinem Leben oft genug gehört. Ich schüttelte ihn ab. „Versprich nicht was du nicht halten kannst!“ An seiner erst ausdruckslosen und danach verwirrten Mimik erkannte ich sofort, er hatte nicht verstanden was ich meinte oder es war falsch bei ihm angekommen. Damian krauelte mittlerweile den Bauch des Ninjahundes, dieser reagierte mit strampeln seines Hinterbeines. Also doch noch ein Hund, der auf Krauleinheiten reagierte wie Damian und ich es gewohnt waren. Dadurch verzögerte sich unsere Abreise doch wieder um einige Augenblicke. Plötzlich spürte ich wie sich von hinten zwei starke Arme um meinen Oberkörper schlangen und ich rücklings in eine Umarmung gezogen wurde. Sasukes warmer Atem kräuselte sich in meinem Nacken und ich zog unmittelbar die Luft ein. „Ich habe unser Gespräch letzte Nacht nicht vergessen Naruko!“ Die Blicke der beiden anderen ruhten auf uns, Sakuras entsetzte Miene und Gaaras ausdrucksloser Blick durchbohrten mich regelrecht und ich lief knallrot an. „Sasuke wir sind hier nicht alleine!“ murmelte ich „Denkst du wirklich das interessiert mich?“ sagte er wie selbstverständlich „Es sollte dich interessieren! Außerdem befürchte ich Sakuralein stirbt jeden Moment an einem Herzinfarkt.“ „Ist mir egal.“ Antwortete er trocken und hauchte mir einen zarten Kuss in den Nacken, welcher in mir ein wohliges Kribbeln auslöste. Unsere beiden Zuschauer sahen nun peinlich berührt in entgegengesetzte Richtungen. „Es gefällt mir gar nicht wie Gaara dich angesehen und berührt hat.“ Ach nein, war er etwa eifersüchtig? Hitze stieg mir in den Kopf, den man nun wahrscheinlich von einer überreifen Tomate nicht mehr unterscheiden konnte. Mein Herz raste und Adrenalin schoss in meine Venen, was dem Uchiha scheinbar nicht verborgen blieb. Er Umarmte mich noch fester. „Pass auf dich auf, er möchte mehr von dir.“ „Achso? Und was ist wenn ich mehr von ihm möchte?“ fragte ich um ihn aus der Reserve zu locken und ein wenig zu provozieren. Angestachelt durch meine Worte löste er die Umarmung, nahm meine Hand in seine, drehte mich herum, nahm mein Kinn zwischen seine Finger und zwang mich dadurch ihm in die Augen zu sehen. „Dann werde ich ihn umbringen.“ Er sagte es eine Spur zu ernst, sein Blick war eiskalt und düster. Sein Chakra wirbelte bedrohlich um uns herum. „Sasuke, ich bin doch nicht dein Eigentum.“ Lachte ich durch zusammengepresste Zähne um die Situation etwas aufzulockern. „Weißt du Naruko, manchmal,“ er stockte, „Nein sogar ziemlich häufig weiß ich bei dir einfach nicht was ich denken oder wie ich Handeln soll. Jetzt zum Beispiel, einerseits würde ich dich am liebsten hier stehen lassen und einfach gehen, andererseits…“ Er zögerte und ich bemerkte einen leichten rosa Schatten um seine Nase herum, „Würde ich dich genau jetzt in diesem Moment am liebsten Küssen und dir zeigen was du mir wirklich bedeutest.“ Waaaaaaaaaaas?! Das hatte er jetzt nicht gesagt. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, für eine kurze Zeit hatte ich vergessen zu Atmen und musste tief Luft holen. Sein süßer Duft stieg mir in die Nase, was nicht sonderlich hilfreich dabei war wieder herunter zu fahren. „Sasuke was redest du denn da, wir sind doch beste Freunde.“ Verzweifelt versuchte ich aus dieser misslichen Lage heraus zu kommen. „Naruko, das was passiert ist, ich bin kein Mann der einfach solche Dinge tut ohne sie auch so zu meinen. Aber ich werde dich erst Küssen wenn du mir die Erlaubnis dafür gibst. Und so lange werde ich warten.“ Und mit diesen letzten Worten löste er seine Hand von meinem Kinn, griff nach meiner und zog mich mit sich mit. Bei den anderen vier angekommen, die so taten als wäre nichts gewesen, setzte der Schwarzhaarige Damian auf seine Schultern und ging voraus. Ich folgte ihm, zu mir gesellte sich Gaara und am Ende reihten sich Sakura mit Pakuun. Die Rosahaarige sah Sasuke verstohlen und traurig an. Sie muss seine Worte gehört haben. Gaara, neben mir, ließ sich nichts anmerken. „Deiner Aussage gegenüber dem Ninken zufolge entnehme ich, dass du und Damian nicht von hier seid?“ erhob Gaara nach einiger Zeit des Fußmarsches das Wort. „Also im Grunde bin ich hier geboren, wurde aber aus mir noch nicht bekannten Gründen fortgeschickt.“ Antwortete ich Wahrheitsgemäß. „Verstehe.“ Er nickte mir zu. „Wahrscheinlich wegen des Neunschwänzigen in dir.“ Auf der Stelle blieb ich stehen und beäugte den Rothaarigen argwöhnisch. „Überrascht? Natürlich habe ich meine Hausaufgaben gemacht Naruko Uzumaki. Ich weiß einiges über dich, deine Herkunft und deine Abstammung sind mir wohl bekannt.“ „Warum fragst du mich dann so was?“ „Einfach so. Ich wollte mit dir in ein Gespräch kommen.“ nun blieb auch er stehen. „Mein Interesse an dir ist nicht nur rein geschäftlich, aber dies wird dir schon aufgefallen sein. Ich möchte dich auch als Mensch besser kennen lernen. Du faszinierst mich.“ Gaaras so direkte Art entwaffnete mich. Ich wusste nicht was ich darauf entgegnen sollte oder wie ich überhaupt damit umgehen sollte. Zu meinem Glück drehten sich in diesem Moment Sasuke und Damian zu uns um, da sie bemerkt hatten das wir stehen geblieben waren. Sakura hielt sich weiterhin bedeckt im Hintergrund und unterhielt sich scheinbar angeregt mit Pakuun. „Ist alles in Ordnung? Die erste Rast war noch nicht vorgesehen, also kommt ihr?“ der Schwarzhaarige stand nur einige Schritte entfernt, mit Damian auf seinen Schultern und warf Gaara und mir irritierte und gleichzeitig genervte Blicke zu. „Meiner Meinung nach wäre es keine Schlechte Idee, wenn wir hier unsere Zelte aufschlagen würden. Wir sind sehr langsam und das erste Gasthaus ist noch viele Meilen entfernt in diesem Tempo erreichen wir es niemals vor Einbruch der Dunkelheit.“ Antwortete Gaara dem Uchiha. Sakura nickte dem Rothaarigen zustimmend zu. „Ja wir sind definitiv viel zu langsam. Durch Damian verzögert sich unsere Geschwindigkeit stark. Was natürlich kein Vorwurf sein soll Sasuke.“ Beschwichtigend hob sie ihre Hände und gestikulierte wild. „Das ergibt keinen Sinn.,“ warf ich ein, „Sasuke hat ihn doch die ganze Zeit getragen.“ „Ja das mag schon sein, aber wir wären stattdessen gerannt und nicht nur gegangen.“ Antwortete Sakura Plötzlich überkam mich das starke Gefühl, Damian zu schnappen und die Gruppe auf der Stelle zu verlassen. Das Bedürfnis weit weg zu laufen überrollte jegliche Emotion, die ich zuvor gespürt hatte. Alles fühlte sich auf einmal so erdrückend und beängstigend an. Die Bäume links und rechts um uns herum wirkten so bedrohlich obwohl sie einfach nur still da standen während ihre Äste und Blätter im Wind auf und ab wippten. Selbst die Wurzeln unter meinen Füßen lösten ein bedrückendes Gefühl in mir aus. Meine unübersehbare Panik alarmierte augenscheinlich auch die anderen unserer Gruppe. Sofort stellten sie sich nebeneinander auf, Rücken an Rücken und ihre Schultern berührten sich beinahe. In den geschlossenen Kreis hatte Sasuke Damian gestellt, wirbelte herum und wappnete sich sofort um jeglichen Angriff direkt abwehren zu können. „Könnt ihr das auch spüren?“ fragte ich ungläubig in die Runde. „Ja, fremdes Chakra.“ Antwortete Sasuke mir. Das Chakra was da um uns herum wirbelte war wahnsinnig mächtig. Da ich mittlerweile die Chakren meiner Freunde und Teamkollegen voneinander unterscheiden konnte, spürte ich auch ihre Stärke. Sasukes und Sakuras Chakra sowie auch das von Kakashi unterschieden sich in wärme, Farbe und Menge. Sakura hatte relativ neutrales Chakra und es fühlte sich rosa an so wie es meiner Meinung nach perfekt zu ihr passte, Kakashis war wie ein Sturm, beinahe wie Blitze, leuchtend Hell und kühl, Sasukes hingegen änderte sich immer mal wieder, mal war es behaglich warm und lila, mal eiskalt und schneeweiß. Wenn ich mich darauf konzentrierte konnte ich sogar sehen wie es um die jeweiligen Besitzer wie kleine Flammen züngelte. Doch dieses Chakra, welches mir gerade eine so große Angst einjagte, war unerträglich, es züngelte Pechschwarz über den Waldfußboden und hatte etwas abstoßendes an sich. „Wir müssen hier weg!“ presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. „Damian und der Kazekage müssen schleunigst in Sicherheit gebracht werden, hier stimmt etwas nicht!“ Einen kurzen Augenblick später, kaum nachdem ich meinen Satz beendet hatte, bemerkte ich uns gegenüber eine, in einem schwarzen Mantel, gekleidete Person. Sie sah aus ihren gelben Augen direkt in meine. Ihrem auffälligen weißem Gesicht mit langen, schmalen Gesichtszügen und langem, schwarzen Haar nach zu urteilen musste es eine Frau sein. Auf ihrem Mantel befanden sich auffällige rote Wolken. Man sah außer dem Kopf, den Haaren, dem Gesicht mit den gelben Augen und den mit Sandalen bestückten Füßen nichts. Weder Arme noch Beine waren zu erkennen, da sie unter dem Mantel versteckt waren. Als die Person zu sprechen begann klang ihre Stimme tief und rau, wie die eines Mannes. Also hatte ich mich mit meiner Vermutung geirrt. Seine Stimme ging durch Mark und Bein und löste eine weitere Welle des Unwohlseins in mir aus. „Sasuke Uchiha, Kazekage Gaara, Sakura Haruno und zu meiner persönlichen Überraschung Naruko Uzumaki, der Fuchsgeist des Dorfes Konoha, den man aus Angst weggeschickt, fast schon aus dem Dorf verbannt hatte. Was ein Zufall dass ich gerade euch hier begegne, da ich schon so lange ein Auge auf drei von euch geworfen habe.“ Eine unnatürlich lange Zunge schnellte aus seinem Mund hervor. Sie wandte sich wie eine Schlange, abstoßend, durch die Luft ehe sie sich über die Lippen leckte. Mein Körper fühlte sich wie versteinert an, Panik breitete sich in mir aus. In meinen Gedanken kreiste nur ein einziger Wunsch. Damian hier weg zu bringen! Ich würde ihn, wenn es nötig ist mit meinem Leben verteidigen. Dieser eindeutig nicht ungefährliche Schlangenmensch führte definitiv nichts Gutes im Schilde. Mit all den mir zur Verfügung stehenden Kräften wandte ich mich von ihm ab und drehte mich zu Damian und den anderen um. Sasuke hatte den Kleinen wieder in seine Arme geschlossen und begegnete nun Ernst meinem Blick. Pakuun baute sich neben mir auf und knurrte bedrohlich. Sakura stand hinter ihm und versuchte sich scheinbar zu verstecken. Furchtbares unnötiges Weib, schoss es mir direkt durch den Kopf. Gaara positionierte sich direkt neben mich, verschränkte seine Arme vor seiner Brust und war anscheinend der Einzige von uns, der sich dem Mann in dem schwarzen Mantel direkt entgegen stellen wollte. Ich überlegte fieberhaft welchen sicheren Fluchtweg ich mit Damian wählen sollte, mit dem Kleinen wollte ich auf gar keinen Fall in einem Kampf verwickelt werden, dies stand für mich außer Frage. Er musste schleunigst von hier weg gebracht werden. Mit einem Nicken signalisierte ich Sasuke, was dieser anscheinend schon wusste. Er sollte mit Damian verschwinden. Das Gefühl ihn hier und jetzt wirklich verlieren zu können schnürte mir die Luft ab. Also tat ich das einzig richtige, was mir in diesem Moment angemessen erschien. Seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, damit die beiden schnellstmöglich weglaufen konnten. „Ein Auge auf uns geworfen? Was soll das heißen? Ich steh nicht so auf Transsexuelle, tut mir leid, ich gehöre nicht der LGBTQ Bewegung an.“ „Ganz schön frech für jemanden in deiner Position, Fuchsmädchen. Lass es dir von mir erklären. Ich bin Orochimaru einer der Legendären drei Sanin aus Konohagakure. Ich selbst habe im Grunde kein sonderlich großes Interesse an dir, doch die Organisation, der ich angehöre, will dich für sich und ihre Pläne einsetzen. Also sei ein braves Mädchen stell nichts dummes an, sondern ergib dich mir gleich und dann sparen wir uns eine Menge Ärger. Gleiches gilt für den Kazekage den Jinchuriki des Einschwänzigen.“ „Ich denk gar nicht dran!“ Mir war durchaus bewusst das meine nächsten Handlungen keinem anderen Zweck dienten, als meinen schon gefassten Plan durchzusetzen, diesem übermächtigen Gegner war ich in keiner Weise gewachsen, aber trotzdem musste ich es tun, für meinen Sohn. Ich fingerte in meinem grauen Waffenbeutel, welchen ich um meinen Oberschenkel gebunden trug, nach dem Griff einer meiner Waffen. Als meine Fingerspitzen den Griff meines Kunais ertasteten zögerte ich keine Sekunde, zog diesen und noch weitere hervor und warf sie in seine Richtung. Aus den Augenwinkeln sah ich wie Sakura, den Moment nutzte und versuchte den Kazekage zwischen die Bäume zu ziehen, er schien sich aber gegen sie zu wehren und wollte nicht von ihr in Sicherheit gebracht werden. Hinter mir bemerkte ich wie Sasuke mit Damian sofort in den Wald flüchtete. Das zischen einer Schlange die plötzlich aus dem Unterholz hervorglitt zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie war klein und wahnsinnig schnell. Bevor ich etwas unternehmen konnte hörte ich das Wimmern und Aufheulen eines Hundes. Das letzte was ich von Pakuun noch sah war eine Rauchwolke in der er spurlos verschwand. Plötzlich packte mich ein Doppelgänger von Sasuke am Arm und wollte mich mit sich mitziehen. So hatte ich dies aber nicht geplant. Seine volle Konzentration und sein Chakra sollte einzig und allein zum Schutz Damians verwendet werden. Wie nicht anders zu erwarten beeindruckten nämlich meine Kunais und mein plötzlicher Angriff unseren Gegner überhaupt nicht. Er hatte sich nicht einmal von der Stelle bewegt. „Gaara, Sakura!“ Sasukes Doppelgänger trat mit mir im Schlepptau an den Kazekage heran. „Naruko und ihr verschwindet von hier! Der Kerl ist kein Gegner dem wir gewachsen wären! Ich stoße später zu euch.“ „Und ihr glaubt wirklich ich lasse euch einfach so gehen?“ Orochimaru lachte kühl und löste sich im nächsten Wimpernschlag in Luft auf. Höchst angespannt versuchte ich sein Chakra zu erspüren, doch war er wie vom Erdboden verschluckt. Hämmernd schlug mir das Herz bis zum Hals. „Naruko bitte, ich, Damian und ich wollen dich auf gar keinen Fall verlieren. Verschwinde mit dem Kazekage von hier und versteckt euch, bitte.“ Der Doppelgänger des Schwarzhaarigen zog mich eng an seine Brust. Ich konnte deutlich seinen Atem auf meiner Kopfhaut spüren und seinen Duft nach ihm und unserem zuhause riechen. „Ich bin zwar nur ein Doppelgänger, aber für meinen echten Körper bedeutet ihr beide-.“ In diesem Moment wurde mir schwarz vor Augen. Das letzte was ich spürte war ein stechender Schmerz an meinem Hinterkopf, ich sackte in mich zusammen und konnte Sasuke nur noch meinen Namen rufen hören. „Naruko du abartiges Stück Scheiße! Beweg deinen fetten, faulen Arsch aus dem Bett und sieh zu dass du den Müll raus bringst!“ Völlig irritiert versuchte ich meine schweren Augenlieder zu öffnen, sie brannten wie Feuer, als ich in das grelle Licht der Deckenlampe blickte. Wo bin ich? Langsam erhob ich mich von der alten gammligen Matratze ohne Schonbezüge, die ohne ein Lattenrost oder geschweige denn einem Bettgestell direkt auf den harten Bodenfliesen lag. Ich stützte mich auf einem meiner Arme ab und setzte mich halb auf. Mein Körper war nur mit einem spärlichen Laken bedeckt, welches mir nun von den Schultern glitt und den Blick auf meinen halbnackten Oberkörper freilegte, der nur mit einem BH bekleidet gewesen war. Es fiel mir wahnsinnig schwer die Situation zu realisieren. „Schneller!“ brüllte die unerbittliche Stimme, die mich unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte. „Was ist denn los.“ Nuschelte ich und rieb mir die schmerzenden Augen. Ein kurzer Blick auf den Wecker sagte mir, das es noch mitten in der Nacht gewesen war. „Du Miststück hast gestern Abend den Müll nicht mehr raus gebracht!“ „Und deswegen weckst du mich nun mitten in der Nacht auf?“ fragte ich und bereute meine Frage umgehend. Als ich realisierte was ich gesagt hatte schoss mir sofort das Adrenalin durch meine Adern und ich war auf der Stelle Hellwach. Mit schrecken sah ich dabei zu wie die Gesichtszüge meines Gegenübers, meines Vaters, zu einer beängstigenden Fratze entglitten und seine Hand mir entgegen schnellte. Ich schreckte ein Stück zurück doch diese Kräftige, von der Arbeit gezeichnete Hand war schneller. Sie packte meine Haare, direkt über meiner Kopfhaut und riss mich auf die Beine. Ein Schmerzensschrei entfuhr meiner Kehle, welcher direkt mit einem kräftigen Schlag der anderen Hand auf meinen Mund beantwortet wurde. „Halt die Schnauze du Dreckstück!“ Der unerträgliche Schmerz trieb mir Tränen in meine Augen und ich japste nach Luft. Unerbittlich zog mich mein Vater an den Haaren aus dem Badezimmer in dem ich seit einiger Zeit auf einer nackten Matratze auf dem Boden genächtigt hatte. In meinem eigentlichen Zimmer im Dachboden, hatte ein Wespennest es sich heimisch gemacht, anstatt dieses Nest entfernen zu lassen wurde meine Zimmertür verschlossen und ich wie ein Tier mit einer dreckigen Matratze auf den Boden ins Badezimmer des ersten Stockes ausquartiert. Stolpernd versuchte ich die kräftige Hand aus meinen Haaren zu lösen, aber ich war so viel kleiner als er, ich hatte keine Chance mich zu befreien. Unausweichlich passierte es, als wir an der Treppe angekommen waren, ich fiel hin und schlug mir die Knie und Ellbogen an den steinernen Treppenstufen auf. So als wäre nichts passiert schliff er mich die Steintreppe hinunter und warf mich mit einem Ruck vor die Haustür. Die eisigkalte Luft traf meine Nackte Haut. Zu dieser Jahreszeit kam es nicht selten vor, dass die Temperatur auf minus 12 Grad hinab sank. Ich zitterte vor Kälte, war aber auch dankbar dafür, denn es linderte das Brennen meiner verletzten Körperstellen. Aus Angst das Martyrium der Schmerzen würde nun weiter gehen rappelte ich mich bebend auf meine Beine. Ich erwartete den nächsten Schlag, doch stattdessen flog mir ein gelber Müllsack entgegen und noch einer, noch einer und noch einer. Sie trafen mich im Gesicht, an meiner Schulter, an meinen Beinen und auf meine Füße. Ganze vier Säcke voll mit Müll türmten sich nun vor mir auf. „Sieh zu das du sie jetzt sofort an die Straße bringst.“ Ich zuckte zusammen, ohne Schuhe nur in leichter Unterwäsche bekleidet und in der stockfinsteren Nacht, verlangte er nun tatsächlich von mir die 20 Meter Gartenweg, zur Straße, mit den Müllsäcken, bei Minusgraden zu bewältigen. Ich sah ihm ins Gesicht, das konnte er nicht ernst meinen, doch die starre Miene in seinem Blick bedeutete mir genau das Gegenteil. Langsam begannen meine Füße und Finger von der Kälte taub zu werden und das Zittern machte es mir auch nicht leichter nach den Müllsäcken zu greifen. Ich biss meine schlotternden Zähne zusammen und begann mit den ersten 2 Säcken den Gartenweg hinab zu gehen. Jeder Schritt schmerzte unter meinen nackten Füßen und ich hatte nur noch den drang dies so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Stumme Tränen rannen mir die Wangen hinab. Eiskalt und unerbittlich. Sie brannten wie Feuer auf meiner Haut. Beinahe hatte ich das Gefühl sie würden sich wie meine 6 Striche auf den Wangen in mein Gesicht einbrennen. Nachdem ich die letzten zwei Säcke an die Straße gelegt hatte und die letzten Stufen zur Haustür hinauf Schritt, stand ich direkt meinem Vater gegenüber, der die ganze Zeit am Türrahmen gelehnt hatte. Mit ausdrucksloser Miene stand er da. Bewegte sich nicht, was bedeutete ich musste auch noch unmittelbar an ihm vorbei, wenn ich zurück ins warme wollte. Mein Körper bebte, meine Füße brannten, es gab kaum eine Stelle an meinem Körper die mir nicht weh tat. Meine Kopfhaut prickelte. Ich verstand es nicht. Wieso hatte er das getan? Wieso schaute er mir auch noch dabei zu? War er so sadistisch seinem Kind dabei zuzusehen wie es frierend und weinend vor Schmerzen, sich den Gartenweg rauf und runter quälte? Was für ein Mensch tat so was und sah dann auch noch dabei zu? Ich war ein Kind verdammt. Gut mittlerweile mitten in der Pubertät und meine weiblichen Rundungen ließen sich nicht mehr verstecken, aber so etwas tat man doch keinem Heranwachsenden an? Besonders nicht seinem eigenem. Wut und Ekel stiegen in mir auf, während ich mich an ihm vorbei ins Haus schob. Niemals, Niemals würde ich so etwas meinem Kind antun. Als ich wieder zu Bewusstsein kam schoss mir zu aller erst ein einziger Gedanke durch den Kopf. Wo ist Damian? Geht es ihm gut? Mein Körper fühlte sich schwer wie Blei an und eine starke Übelkeit machte sich in meiner Magengegend breit, gefolgt von hämmernden Kopfschmerzen. Warum erinnerte ich mich ausgerechnet jetzt an dieses fürchterliche Erlebnis aus meiner Kindheit? Mein Magen krampfte sich zusammen und ehe ich mich orientieren konnte übergab ich mich schwallartig auf dem Fußboden. Ein abartig, bitter, brennender Geschmack blieb auf meiner Zunge zurück und ich wischte mir mit dem Handrücken über meinen Mund. Langsam konnte ich die Umrisse meiner Umgebung wahrnehmen, es war stockdunkel, scheinbar befand ich mich in einer Höhle. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte schemenhaft eine Gestalt erkennen. Sie stand nur wenige Schritte von mir entfernt an einer Wand gelehnt. „Was ist passiert, wo ist Damian?“ Nachdem ich das gelbe Flimmern des Chakras um die Person herum erkannt hatte, wusste ich das es Gaara gewesen war. „Leg dich wieder hin. Deine Wunde am Hinterkopf hat gerade erst aufgehört zu bluten. Sakura hat dich versorgt.“ Antwortete er mir sanft, aber in einem doch sehr bestimmenden Tonfall. Reflexartig griff ich mir sofort an die besagte Stelle. Außer einem pochenden Schmerz fühlte ich ansonsten nichts. Meine Fingerspitzen ertasteten keine offene oder geschlossene Wunde, nur gereizte Haut. „Mir geht es gut, dattebayo. Wo sind die anderen?“ „Sakura ist eigenmächtig los gezogen nachdem sie dich verarztet hatte um Sasuke Uchiha und das Kind zu suchen. Sie war nicht aufzuhalten.“ Scheinbar musste ich Sakura nicht nur für meine Versorgung danken. Zitternd rappelte ich mich auf meine Beine, eine leichte Gehirnerschütterung schien mir tatsächlich nicht erspart geblieben zu sein. Um mein Glück nicht überzustrapazieren ging ich nur langsam auf Gaara zu und stellte mich neben ihn, beschloss dann doch mich lieber auf den Boden zu seinen Füßen zu setzen. Mir war noch immer sehr schwindelig. „Wo sind wir hier und was ist genau passiert?" „Um deine Frage zu beantworten, wir sind in einer Höhle und du bist zusammen gebrochen nachdem du einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen hast.“ „Soweit ist mir das schon klar, dattebayo.“ Ich rollte die Augen und gab ein genervtes zischen von mir. „Sakura hat dich niedergeschlagen und danach den Doppelgänger vom Uchiha zerstört, ihre Hintergründe sind mir noch immer nicht ganz klar,“ er verzog ein wenig seine Miene, soweit ich es in der Dunkelheit erspähen konnte, und wirkte nun etwas wütend, „Was auch immer ihre Taktik dahinter gewesen war, es hat funktioniert. Wir konnten entkommen nachdem ich uns in meiner Sandrüstung versteckt habe. Gemeinsam mit Sakura, da sie direkt nach ihrem Schlag deine Wunde versorgt hatte entschloss ich sie am Leben zu lassen. Entweder wollte sie dich vor unüberlegten Taten beschützen oder…“ er brach den Satz ab und sah mir ins Gesicht. „Da sie eure Teamkollegin ist gehe ich eher davon aus, dass es Nötige Schritte in ihren Augen gewesen waren. Nun ist sie aufgebrochen um nach dem Uchiha zu suchen. Da Orochimaru es nicht auf sie abgesehen hat hielt ich es für ungefährlicher, sie gehen zu lassen, ich weiß, du würdest es sonst tun.“ Türkisfarbene Augen sahen direkt in meine, sie waren deutlich im hellen schein des Mondlicht zu erkennen. Ich war nicht fähig seinem Blick lange stand zu halten und suchte in meiner unmittelbaren Umgebung nach einem Punkt den ich stattdessen mit meinen Augen fixieren konnte. Der Reißverschluss an seiner beige, roten Jacke musste dafür herhalten. Es war mir unangenehm wie sehr er mich schon jetzt durchschaut hatte, wo wir uns eigentlich gar nicht kannten. Natürlich war es selbstverständlich dass eine Mutter ihr Kind beschützen und in Sicherheit wissen wollte. Also war es im Grunde auch kein durchschauen gewesen, aber es fühlte sich so an als würde er mit seinen Blicken in mich hineinschauen können. Die Erinnerung, die ich während ich nicht bei Bewusstsein gewesen war hatte, lag mir zusätzlich noch immer schwer im Magen. Mittlerweile war ich selbst schon Mutter und dachte an meine Eltern, meinen Vater und an Sasuke, meinen besten Freund und nun Damians Vater. Er würde niemals so schlimme Dinge meinem Kleinen antun. In so kurzer Zeit war er ein großartiger Vater für Damian geworden. Mir wurde bei dem Gedanken ganz warm ums Herz. Damian und ich hatten ein wahnsinniges Glück mit ihm. Ich seufzte tief. Wieder dachte ich daran, dass ich ihm auf diese Art und Weise die Möglichkeit nahm eventuell eigene Kinder zu bekommen. Eine warme Hand auf meiner Wange riss mich aus meinen Gedanken. Gaara hatte sich vor mich gehockt und mir seine Hand auf die Wange gelegt. „Naruko ich habe gerade einige Male nach dir gerufen und du warst wie weggetreten.“ Meine Wange unter seiner Berührung begann zu kribbeln. „Entschuldige ich habe gerade an Sasuke gedacht.“ Ich zögerte kurz doch meine Worte kamen wie von selbst aus meinem Mund gesprudelt, wie ein Wasserfall, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu reden. „Ich bin ihm so dankbar dafür was er alles für mich und auch besonders für Damian tut. Aber es tut mir so wahnsinnig leid wie sehr ich ihm dadurch im Weg stehe seine eigenen Bedürfnisse und Ziele im Leben umzusetzen und zu erreichen. Ich bin ein schmutziger, verbrauchter und gebrandmarkter Mensch. Ich habe schlimme Dinge getan und habe schlimme Dinge, die man mit mir getan hat, zugelassen. Ich habe meinen Körper besudeln lassen immer und immer wieder. Ich werde ihm niemals geben können was er braucht. Er ist eine absolut reine Seele und dazu bin ich auch noch ein Monster. Man hat mich sogar aus meinem eigenen Dorf verbannt. Als Tochter des Hokages. Selbst das hat niemanden aufgehalten. Ich bin ein verabscheuungswürdiges Wesen was es eigentlich gar nicht verdient hat, dass man ihm etwas Gutes tut. Das einzig Gute an mir ist Damian! Ich will absolut nur das aller Beste für ihn und selbst das ist nicht genug, bei so einer Mutter, die er hat, ist er gestraft fürs Leben.“ Tränen stiegen mir in die Augen. In meiner Kehle brannte es und mir war wieder danach mich zu übergeben. Der Rothaarige mir gegenüber hatte mich nicht ein einziges Mal unterbrochen oder seine Hand von meiner Wange genommen. In seinem Blick erkannte ich Verständnis und Mitgefühl. Ich wollte aber kein Mitgefühl oder gar Mitleid. Außerdem würde er mich sowieso nie wirklich verstehen. Schließlich verstand ich mich selbst nicht einmal und obendrein bin ich schuld daran was Rain mir angetan hatte. Ja für meine Familie trug ich keine Schuld, doch wahrscheinlich war es für sie unerträglich mit einem Monster unter einem Dach zu leben, obwohl sie nichts davon wussten, mussten sie es gespürt haben. Langsam hob ich meine Hand und legte sie auf die von Gaara, löste sie von meinem Gesicht, aber ließ sie trotzdem nicht los. Langsam sanken unsere Hände zu Boden. Eine unsichtbare Verbindung war zwischen uns, doch konnte ich diese nicht einordnen. Hatte Orochimaru nicht so etwas erwähnt? Der Kazekage habe wie ich ein Monster in sich. Eventuell verstand er mich doch besser als ich dachte. „Naruko Uzumaki, ich bewundere deine Fähigkeit Dinge und Gefühle in Worte zu fassen. Außerdem sehe ich in dir eine starke Frau, die schwere Zeiten erlebt hat. Ich denke da ist uns Jinchuriki eine schwere Bürde auferlegt worden. Die Menschen wissen nicht was wir sind, aber sie können es fühlen. Du bist kein schmutziger Mensch oder weniger Wert als andere, ich sehe dich, dich so wie du bist, so wie du wahrscheinlich auch mich siehst. Ich habe dir schon zu beginn unserer Reise gesagt, mein Interesse an dir ist nicht nur rein Geschäftlich. Du ziehst mich zu dir hin. Deine Aura zieht mich in seinen Bann. Ich kann dies selbst aber nicht einordnen.“ Er verstummte und sah mir durchdringend in die Augen. Gebannt erwiderte ich seinen Blick. Er konnte es also auch spüren. „Als würden wir ein Puzzleteil eines großen Puzzles sein.“ Flüsterte ich „Genauso…“ flüsterte er zurück und ehe ich mich weg bewegen konnte überbrückte der Kazekage die wenigen Zentimeter, die uns noch voneinander getrennt hatten. Schloss meine Hand in seine und legte seine Lippen auf meine. Erschrocken zog ich die Luft ein. Nahm seinen Geruch in mich auf, es roch nach Sand, gemischt mit einem süßlichen Duft den ich nicht kannte. Sein Arm schlang sich um meinen Rücken, zog mich enger an seinen Körper heran und vertiefte so den Kuss. Von dieser plötzlichen Berührung zu sehr überrascht und schockiert bewegte ich mich nicht. Er löste sich einige Millimeter von mir, ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, ungestüm überbrückte er die Distanz zwischen uns erneut. Ich konnte dem Rothaarigen direkt in seine türkisen Augen schauen. Sie wirkten wahnsinnig tief, wie ein türkises Meer und klare tiefe Gewässer. Plötzlich war die Höhle um mich herum verschwunden, als wäre ich in seine Augen eingetaucht. Ich fand mich in einem schwach belichteten Korridor wieder. Knöcheltief stand ich im kalten Wasser und setzte mich in Bewegung. Alles wirkte hier sehr düster und unwirklich. An den Wänden hingen Fackeln und sorgten für Licht. Hinter mir befand sich eine Art Gittertür und auch vor mir sah ich ein riesiges Tor mit Gitterstäben. Unmittelbar vor diesem Tor stand der Kazekage und streckte die Hand nach mir aus. Ich ergriff sie und stellte mich neben ihn, vor das große goldene Tor auf, welches wie ein Gefängnis wirkte. Ein ohrenbetäubendes Kreischen drang aus der pechschwarzen Dunkelheit hinter den Gittern hervor. „Gaara du hast den Neunschwänzigen hier her gebracht? Zu mir? Dem großartigsten und mächtigsten aller Bijus?“ Hinter mir ertönte ein lautes, tiefes und vertrautes Lachen, irgendwann vor langer Zeit hatte ich dies schon einmal gehört. „HAHAHAHAHAHA Schukaku nach wie vor besitzt du eine Menge Humor. Du weißt doch unsere Stärke ist nach der Anzahl unserer Schwänze bemessen.“ Eiskalt lief mir ein Schauer über den Rücken. Hier sprachen zwei Ungetüme miteinander und wir standen mitten drin. Doch einen Augenaufschlag später befand ich mich wieder am Ursprungsort, sah die türkiesen Augen abermals unmittelbar vor mir, spürte die Lippen auf meinen. Doch etwas war anders, wir waren nicht mehr alleine. Deutlich vernahm ich Sasukes Chakra, eiskalt und schneeweiß in meiner unmittelbaren Nähe und auch das von Damian und Sakura konnte ich ganz deutlich fühlen. Gaara löste unseren Kuss und schob sich von mir weg. Ob nun aus Höflichkeit oder wegen der unheimlichen kälte von Sasukes Chakra welches nun unmittelbar um mich herum wirbelte. Ich sah auf und konnte den Uchiha klar und deutlich am Eingang der Höhle erkennen, auf seinen Armen hielt er den schlafenden Damian. Das Mondlicht um ihn herum ließ ihn noch bedrohlicher wirken. Er musste uns im Mondschein gesehen haben. Für ihn sah die Situation augenscheinlich nur nach einem innigen Kuss aus, was Gaara und ich dadurch gesehen haben, blieb für seine Augen im verborgenen. Aber trotzdem, der Kazekage hatte mich geküsst und noch viel schlimmer, ich hatte mich von ihm Küssen lassen, ja ich war nicht bei Kräften und geschwächt, aber ich hatte nicht mal versucht ihn von mir weg zu schieben. Nachdem Sasuke heute so eindrucksvolle Worte zu mir gesagt hatte. Ich fühlte mich dreckig, schlimmer noch als sonst. Das schlechte Gewissen breitete sich in jeder Faser meines Körpers aus. Sakura, die direkt neben Sasuke stand, legte ihm eine Hand auf die Schulter, wohl um ihn zu beschwichtigen, dachte ich, doch ihre Worte waren alles nur nicht beruhigend. „Siehst du, ich hab dir das prophezeit.“ Ich konnte kaum Atmen so entsetzt und wütend machte es mich was sie sagte. Meine Dankbarkeit, die ich vorhin noch für sie empfunden hatte verpuffte und löste sich in Luft auf, dafür machte sich unbändiger Hass in mir breit. „Du.!“ Ich wollte auf sie los stürmen um ihr eine zu verpassen, aber in diesem Moment drehte sich alles um mich herum, ich fiel vorne über, direkt in Gaaras Arme und verlor schon wieder mein Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)