My past is a part of me von luschi (Naruko Uzumaki) ================================================================================ Kapitel 12: Auf Mission ----------------------- „Wir sind die Ersten.“ stellte Sasuke fest als wir beim Haupteingangstor von Konohagakure angekommen waren. Wehmütig betrachtete ich den offenen Torbogen. Vor einigen Monaten, obwohl es sich für mich beinahe schon wie Jahre anfühlt, durchschritt ich zum aller ersten Mal das Tor zu meinem Geburtsort. Damals nichtsahnend welch wahnsinnige Offenbarungen mich hier erwarteten. Nicht mal im Traum hätte ich mir ausgemalt auf ein Dorf voller Ninja zu treffen und noch viel weniger, dass ich selbst eine Ausbildung zum Shinobi antreten würde. „Das denke ich nicht.“ Grinste ich den Uchiha breit an und deutete auf einen rothaarigen jungen Mann, der in einem Roten Gewandt gekleidet war und neben sich eine große Kürbisflasche abgestellt hatte. Er lehnte an einem Baum, etwas abseits vom Wegesrand, mit vor der Brust verschränkten Armen und gesenktem Blick. Ich habe seine Präsens, bereits bevor wir das Tor erreicht hatten, wahrgenommen und war darüber sehr verblüfft. Sasukes Chakra konnte ich sofort von allen anderen unterscheiden, mit der Zeit auch Sakuras, Kakashis und auch Damians. Doch warum ich dieses gelbe, schwere und tief traurige Chakra so intensiv wahrnahm, verstand ich erst nachdem Gaara einen Wimpernschlag später vor mir stand, meine Hand nahm, sich vorbeugte und sie mit seinen Lippen sehr sanft berührte. Nicht die Berührung seiner Finger und auch nicht der Handkuss waren es, die mir durch Mark und Bein gingen, sondern diese gewaltige Menge Chakra in ihm, die meinem roten und heißem Chakra, tief in mir, so ähnlich schien. Diese gewaltige Energie versteinerte mich regelrecht. „Es ist mir eine große Freude Naruko Uzumaki.“ Sagte er an mich gewandt und wendete sich anschließend Damian zu. „Ich bin Gaara Sabakuno aus Sunagakure und du musst der kleine Damian Uzumaki sein, Narukos Sohn.“ „Uchiha!“ zischte Sasuke zwischen seinen Zähnen hervor. Seine Miene verdunkelte sich zu einer steinharten und eiskalten Maske „Mein Sohn!“ Damian schaute zwischen Gaara und Sasuke hin und her und sah mich fragend an. Die dicke Luft über dem Schwarzhaarigen und dem Rothaarigen war fast greifbar, während sie sich jetzt gegenseitig taxierten. Dies blieb dem kleinen Kerl natürlich nicht verborgen. Ich lächelte ihn an, versuchte die Unruhe zu überspielen und schnitt Grimassen. Er lachte leise und schmiegte sich enger an Sasuke. Die Unsicherheit passte nicht zu dem sonst so taffen kleinen Jungen. Ich trat an ihn heran und nahm ihn in meine Arme, er zögerte nicht und legte sofort seine Stirn in meine Halsbeuge. Sasuke tätschelte ihm den Kopf. Wohlige Wärme breitete sich in mir aus, während ich ihn dabei beobachtete. Er war ein toller Vater für meinen Kleinen. Ohne es bewusst zu steuern lehnte ich mich an ihn. Sanft legte er einen Arm um meine Taille, wir vergaßen die Welt um uns herum und sahen nur noch Damian in unserer Mitte. Die Zeit blieb für einen Moment stehen. Mit der Hand, welche gerade noch Damians Kopf gestreichelt hatte, fuhr mir Sasuke durch die Haare und verwuschelte sie leicht. Heute hatte ich mir keine Zöpfe gebunden. Sondern die Haare offen gelassen. „Hey.“ Protestierte ich amüsiert, „Lass das gefälligst.“ Er lachte, eines dieser seltenen für mich wie helle Glocken klingende Gelächter. „Oh. Ihr gebt ein schönes Paar ab.“ Gaara fokussierte mich, in seinen Augen lag etwas tief trauriges und seine Tonlage passte nicht zu dem was er gerade gesagt hatte. „Also ähm.“ Ich nickte stumm fügte aber dann noch leise an Gaara gewandt hinzu. „Also wir sind nur eine Familie, aber kein Paar, dattebayo.“ Mein Herz schlug schneller, ich wusste nicht warum ich dem Rothaarigen dies erzählte. Prinzipiell ging es ihn überhaupt nichts an in welchem Verhältnis Sasuke, Damian und ich zueinander standen, doch irgendwas, mag es das mächtige Chakra sein, welches meinem so ähnelte oder seine allgemeine Ausstrahlung, verleitete mich dazu ehrlich mit dem Kazekage umzugehen. Was ich sofort bereute. Sasuke sah mir mit seinen schwarzen Augen tief in meine, nahm seinen Arm von meiner Hüfte, wandte seinen Blick von mir ab und schaute traurig Damian an. Ich rückte ein Stück von ihm ab. Nachdem sich unsere Augen begegnet waren merkte ich sofort, wie sehr ihn meine Worte verletzt hatten und was ich gerade damit angerichtet hatte. „Okay trotzdem nehme ich an ihr beide seid verheira-.“ „Nein das sind sie ganz sicher nicht!“ Eine mir zu gut bekannte unheimlich nerv tötende Stimme fiel dem Kazekage direkt ins Wort. Sakura war demnach leider doch unserem Team, zugeteilt worden, so ein Mist. Innerlich verfluchte ich den Hokage dafür, ich hatte so sehr gehofft er würde eine alternative finden. „Achwas, die Pinke Pest ist also auch schon da, anscheinend weißt du mal wieder bestens über MEIN Liebesleben Bescheid, dattebayo!“ Ich funkelte sie böse an und spürte regelrecht, wie die Luft um uns herum elektrisch vibrierte, jederzeit bereit sich in einem tosenden Gewitter zu entladen. „Dein „Liebesleben“ interessiert mich nicht die Bohne, im Dorf spricht sich sowieso schon herum was für eine Schla-!“ SAKURA!“ Sasuke trat wieder neben mich, legte mir eine Hand auf meine Schulter und funkelte die Rosahaarige böse an. „Es sind Kinder anwesend! Wagst du es noch ein einziges Mal so über die Mutter meines Sohnes zu sprechen wirst du die Konsequenzen zu spüren bekommen!“ Nur wegen der Hand meines besten Freundes, die noch immer auf meiner Schulter lag und seinen Worten, löste sich etwas die Anspannung in mir. Ich lockerte meine Muskeln, da sie sich bereitwillig zum Kampf angespannt hatten. Damian war mittlerweile auf meinem Arm eingeschlafen, zum Glück von Sakura, hätte ich den kleinen Mann nicht getragen, wäre es nicht Sasuke gewesen, der sie zum schweigen gebracht hätte sondern meine Faust in ihrem Gesicht. Mit einem leicht nach oben verzogenen Mundwinkel nickte Gaara, Sakura zur Begrüßung zu. Irgendetwas schien ihn an der Situation zu Amüsieren. „Der Weg nach Sunagakure beansprucht in der Regel 3 volle Tage, da wir ein Kind dabei haben gehe ich von 5 bis 6 Tagen Fußmarsch aus. Kakashi Hatake hat mir den Auftrag gegeben für die Gaststätten das nötige Geld zur Verfügung zu stellen. Er ist leider verhindert und könne deswegen nicht mehr persönlich hier erscheinen.“ mit diesen Worten trat er einige Schritte auf mich zu und reichte mir einen kleinen Gelbeutel. Genau in diesem Moment ertönte ein lauter Knall, eine Rauchwolke umhüllte unsere kleine Gruppe. Ich hustete und setzte Damian, der durch das Geräusch aufgeweckt wurde, auf den Boden ab. Sasuke beugte sich zu uns rüber und mit einer schnellen Handbewegung sorgte er dafür, dass der Rauch verflog. An seiner Stelle saß in unserer Mitte nun ein kleiner gedrungener Hund mit dem Konohastirnband auf seinem Kopf und einer kleinen blauen Weste an seinem Körper, auf dem ein unförmiges Gesicht gestickt worden war. Vor Schreck und Atemnot fiel ich zur Seite und landete direkt in den Armen des Kazekages. Mit Leichtigkeit fing er mich auf, mit einem Arm stützte er mich und mit dem anderen half er mir wieder auf die Beine. Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf und grinste dabei. Während ich auf meinen Füßen vor und zurück wippte versuchte ich meine Unsicherheit mit überspitzter Freundlichkeit zu überspielen. „Vielen lieben Dank Gaara, das hätte auch in die Hose gehen können, dattebayo.“ Für einen Moment hatte ich beinahe vergessen was mich zum Stolpern gebracht hatte, ich wirbelte herum und sah erstmal Nichts. Mein Blick schweifte umher ehe ich nach unten schaute und knapp über dem Boden vor mir den kleinen Hund erblickte, der zum Gruß seine Pfote erhob. „Hi! Ich bin Pakuun. Ich werde euch, auf dieser Mission anstelle von Kakashi begleiten, da dieser seinen Hokagepflichten nachgehen muss.“ „Mama! Der Hund kann sprechen!“ rief Damian aus was auch mir gerade durch den Kopf gegangen war. „Natürlich kann ich sprechen! Wieso sollte ich das nicht können? Du sprichst doch auch!“ Entgegnete Pakuun äußerst pikiert. „Damian wollte dich ganz bestimmt nicht kränken, dort wo wir aufgewachsen sind kann kein Hund sich mit Worten verständigen, sie bellen, dattebayo.“ Versuchte ich dem kleinen Mopsartigen Hund vor mir zu erklären. „Tz, in merkwürdigen Gegenden habt ihr euch herum getrieben, sei´s drum, wir sollten nun aufbrechen bevor wir hier Wurzeln schlagen.“ Mit diesen Worten beendete Pakuun unser Gespräch und wandte sich direkt dem Kazekage zu. „Gaara Sabakuno aus Sunagakure, Team 7, unter meiner Führung, steht ihnen zur Verfügung. Lasst uns aufbrechen.“ Der Angesprochene nickte, berührte im Vorbeigehen noch einmal flüchtig meinen Arm und stellte sich dann an die Spitze neben dem sprechenden Hund. Unmittelbar danach spürte ich eine schwere Hand auf meinem Kopf. Sasuke hatte sich neben mich gestellt, während Damian zu Pakuun lief und ihn über den Kopf streichelte und dabei laut „Ai Ai Wau Wau!“ ausrief. Ich wollte ihm hinterher laufen um es zu unterbinden, aber Sasuke griff nach meinem Arm und zog mich zurück. Bevor ich protestieren konnte packte er meinen anderen Arm und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. „Naruko ich dachte wir wären uns einig gewesen.“ Schuldbewusst mied ich seinen durchdringenden Blick. „Ja es tut mir leid. Es war ein Reflex, schließlich habe ich dir schon mitgeteilt, dass ich dir nicht im Weg stehen möchte und du dich durch mich nicht zu etwas verpflichtet fühlen sollst, dattebayo.“ Entgegnete ich Kleinlaut und beobachtete aus meinen Augenwinkeln wie Sakura, missmutig drein schauend und betont langsam an uns vorbei ging. „Naruko Uzumaki, wenn das so weiter geht mit dir und du nicht verstehen willst was ich dir sage sehe ich mich gezwungen andere Mittel und Wege in Anspruch zu nehmen!“ „Ist das so?“ entgegnete ich ihm kühl. Solche Äußerungen hatte ich in meinem Leben oft genug gehört. Ich schüttelte ihn ab. „Versprich nicht was du nicht halten kannst!“ An seiner erst ausdruckslosen und danach verwirrten Mimik erkannte ich sofort, er hatte nicht verstanden was ich meinte oder es war falsch bei ihm angekommen. Damian krauelte mittlerweile den Bauch des Ninjahundes, dieser reagierte mit strampeln seines Hinterbeines. Also doch noch ein Hund, der auf Krauleinheiten reagierte wie Damian und ich es gewohnt waren. Dadurch verzögerte sich unsere Abreise doch wieder um einige Augenblicke. Plötzlich spürte ich wie sich von hinten zwei starke Arme um meinen Oberkörper schlangen und ich rücklings in eine Umarmung gezogen wurde. Sasukes warmer Atem kräuselte sich in meinem Nacken und ich zog unmittelbar die Luft ein. „Ich habe unser Gespräch letzte Nacht nicht vergessen Naruko!“ Die Blicke der beiden anderen ruhten auf uns, Sakuras entsetzte Miene und Gaaras ausdrucksloser Blick durchbohrten mich regelrecht und ich lief knallrot an. „Sasuke wir sind hier nicht alleine!“ murmelte ich „Denkst du wirklich das interessiert mich?“ sagte er wie selbstverständlich „Es sollte dich interessieren! Außerdem befürchte ich Sakuralein stirbt jeden Moment an einem Herzinfarkt.“ „Ist mir egal.“ Antwortete er trocken und hauchte mir einen zarten Kuss in den Nacken, welcher in mir ein wohliges Kribbeln auslöste. Unsere beiden Zuschauer sahen nun peinlich berührt in entgegengesetzte Richtungen. „Es gefällt mir gar nicht wie Gaara dich angesehen und berührt hat.“ Ach nein, war er etwa eifersüchtig? Hitze stieg mir in den Kopf, den man nun wahrscheinlich von einer überreifen Tomate nicht mehr unterscheiden konnte. Mein Herz raste und Adrenalin schoss in meine Venen, was dem Uchiha scheinbar nicht verborgen blieb. Er Umarmte mich noch fester. „Pass auf dich auf, er möchte mehr von dir.“ „Achso? Und was ist wenn ich mehr von ihm möchte?“ fragte ich um ihn aus der Reserve zu locken und ein wenig zu provozieren. Angestachelt durch meine Worte löste er die Umarmung, nahm meine Hand in seine, drehte mich herum, nahm mein Kinn zwischen seine Finger und zwang mich dadurch ihm in die Augen zu sehen. „Dann werde ich ihn umbringen.“ Er sagte es eine Spur zu ernst, sein Blick war eiskalt und düster. Sein Chakra wirbelte bedrohlich um uns herum. „Sasuke, ich bin doch nicht dein Eigentum.“ Lachte ich durch zusammengepresste Zähne um die Situation etwas aufzulockern. „Weißt du Naruko, manchmal,“ er stockte, „Nein sogar ziemlich häufig weiß ich bei dir einfach nicht was ich denken oder wie ich Handeln soll. Jetzt zum Beispiel, einerseits würde ich dich am liebsten hier stehen lassen und einfach gehen, andererseits…“ Er zögerte und ich bemerkte einen leichten rosa Schatten um seine Nase herum, „Würde ich dich genau jetzt in diesem Moment am liebsten Küssen und dir zeigen was du mir wirklich bedeutest.“ Waaaaaaaaaaas?! Das hatte er jetzt nicht gesagt. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, für eine kurze Zeit hatte ich vergessen zu Atmen und musste tief Luft holen. Sein süßer Duft stieg mir in die Nase, was nicht sonderlich hilfreich dabei war wieder herunter zu fahren. „Sasuke was redest du denn da, wir sind doch beste Freunde.“ Verzweifelt versuchte ich aus dieser misslichen Lage heraus zu kommen. „Naruko, das was passiert ist, ich bin kein Mann der einfach solche Dinge tut ohne sie auch so zu meinen. Aber ich werde dich erst Küssen wenn du mir die Erlaubnis dafür gibst. Und so lange werde ich warten.“ Und mit diesen letzten Worten löste er seine Hand von meinem Kinn, griff nach meiner und zog mich mit sich mit. Bei den anderen vier angekommen, die so taten als wäre nichts gewesen, setzte der Schwarzhaarige Damian auf seine Schultern und ging voraus. Ich folgte ihm, zu mir gesellte sich Gaara und am Ende reihten sich Sakura mit Pakuun. Die Rosahaarige sah Sasuke verstohlen und traurig an. Sie muss seine Worte gehört haben. Gaara, neben mir, ließ sich nichts anmerken. „Deiner Aussage gegenüber dem Ninken zufolge entnehme ich, dass du und Damian nicht von hier seid?“ erhob Gaara nach einiger Zeit des Fußmarsches das Wort. „Also im Grunde bin ich hier geboren, wurde aber aus mir noch nicht bekannten Gründen fortgeschickt.“ Antwortete ich Wahrheitsgemäß. „Verstehe.“ Er nickte mir zu. „Wahrscheinlich wegen des Neunschwänzigen in dir.“ Auf der Stelle blieb ich stehen und beäugte den Rothaarigen argwöhnisch. „Überrascht? Natürlich habe ich meine Hausaufgaben gemacht Naruko Uzumaki. Ich weiß einiges über dich, deine Herkunft und deine Abstammung sind mir wohl bekannt.“ „Warum fragst du mich dann so was?“ „Einfach so. Ich wollte mit dir in ein Gespräch kommen.“ nun blieb auch er stehen. „Mein Interesse an dir ist nicht nur rein geschäftlich, aber dies wird dir schon aufgefallen sein. Ich möchte dich auch als Mensch besser kennen lernen. Du faszinierst mich.“ Gaaras so direkte Art entwaffnete mich. Ich wusste nicht was ich darauf entgegnen sollte oder wie ich überhaupt damit umgehen sollte. Zu meinem Glück drehten sich in diesem Moment Sasuke und Damian zu uns um, da sie bemerkt hatten das wir stehen geblieben waren. Sakura hielt sich weiterhin bedeckt im Hintergrund und unterhielt sich scheinbar angeregt mit Pakuun. „Ist alles in Ordnung? Die erste Rast war noch nicht vorgesehen, also kommt ihr?“ der Schwarzhaarige stand nur einige Schritte entfernt, mit Damian auf seinen Schultern und warf Gaara und mir irritierte und gleichzeitig genervte Blicke zu. „Meiner Meinung nach wäre es keine Schlechte Idee, wenn wir hier unsere Zelte aufschlagen würden. Wir sind sehr langsam und das erste Gasthaus ist noch viele Meilen entfernt in diesem Tempo erreichen wir es niemals vor Einbruch der Dunkelheit.“ Antwortete Gaara dem Uchiha. Sakura nickte dem Rothaarigen zustimmend zu. „Ja wir sind definitiv viel zu langsam. Durch Damian verzögert sich unsere Geschwindigkeit stark. Was natürlich kein Vorwurf sein soll Sasuke.“ Beschwichtigend hob sie ihre Hände und gestikulierte wild. „Das ergibt keinen Sinn.,“ warf ich ein, „Sasuke hat ihn doch die ganze Zeit getragen.“ „Ja das mag schon sein, aber wir wären stattdessen gerannt und nicht nur gegangen.“ Antwortete Sakura Plötzlich überkam mich das starke Gefühl, Damian zu schnappen und die Gruppe auf der Stelle zu verlassen. Das Bedürfnis weit weg zu laufen überrollte jegliche Emotion, die ich zuvor gespürt hatte. Alles fühlte sich auf einmal so erdrückend und beängstigend an. Die Bäume links und rechts um uns herum wirkten so bedrohlich obwohl sie einfach nur still da standen während ihre Äste und Blätter im Wind auf und ab wippten. Selbst die Wurzeln unter meinen Füßen lösten ein bedrückendes Gefühl in mir aus. Meine unübersehbare Panik alarmierte augenscheinlich auch die anderen unserer Gruppe. Sofort stellten sie sich nebeneinander auf, Rücken an Rücken und ihre Schultern berührten sich beinahe. In den geschlossenen Kreis hatte Sasuke Damian gestellt, wirbelte herum und wappnete sich sofort um jeglichen Angriff direkt abwehren zu können. „Könnt ihr das auch spüren?“ fragte ich ungläubig in die Runde. „Ja, fremdes Chakra.“ Antwortete Sasuke mir. Das Chakra was da um uns herum wirbelte war wahnsinnig mächtig. Da ich mittlerweile die Chakren meiner Freunde und Teamkollegen voneinander unterscheiden konnte, spürte ich auch ihre Stärke. Sasukes und Sakuras Chakra sowie auch das von Kakashi unterschieden sich in wärme, Farbe und Menge. Sakura hatte relativ neutrales Chakra und es fühlte sich rosa an so wie es meiner Meinung nach perfekt zu ihr passte, Kakashis war wie ein Sturm, beinahe wie Blitze, leuchtend Hell und kühl, Sasukes hingegen änderte sich immer mal wieder, mal war es behaglich warm und lila, mal eiskalt und schneeweiß. Wenn ich mich darauf konzentrierte konnte ich sogar sehen wie es um die jeweiligen Besitzer wie kleine Flammen züngelte. Doch dieses Chakra, welches mir gerade eine so große Angst einjagte, war unerträglich, es züngelte Pechschwarz über den Waldfußboden und hatte etwas abstoßendes an sich. „Wir müssen hier weg!“ presste ich zwischen meinen Zähnen hervor. „Damian und der Kazekage müssen schleunigst in Sicherheit gebracht werden, hier stimmt etwas nicht!“ Einen kurzen Augenblick später, kaum nachdem ich meinen Satz beendet hatte, bemerkte ich uns gegenüber eine, in einem schwarzen Mantel, gekleidete Person. Sie sah aus ihren gelben Augen direkt in meine. Ihrem auffälligen weißem Gesicht mit langen, schmalen Gesichtszügen und langem, schwarzen Haar nach zu urteilen musste es eine Frau sein. Auf ihrem Mantel befanden sich auffällige rote Wolken. Man sah außer dem Kopf, den Haaren, dem Gesicht mit den gelben Augen und den mit Sandalen bestückten Füßen nichts. Weder Arme noch Beine waren zu erkennen, da sie unter dem Mantel versteckt waren. Als die Person zu sprechen begann klang ihre Stimme tief und rau, wie die eines Mannes. Also hatte ich mich mit meiner Vermutung geirrt. Seine Stimme ging durch Mark und Bein und löste eine weitere Welle des Unwohlseins in mir aus. „Sasuke Uchiha, Kazekage Gaara, Sakura Haruno und zu meiner persönlichen Überraschung Naruko Uzumaki, der Fuchsgeist des Dorfes Konoha, den man aus Angst weggeschickt, fast schon aus dem Dorf verbannt hatte. Was ein Zufall dass ich gerade euch hier begegne, da ich schon so lange ein Auge auf drei von euch geworfen habe.“ Eine unnatürlich lange Zunge schnellte aus seinem Mund hervor. Sie wandte sich wie eine Schlange, abstoßend, durch die Luft ehe sie sich über die Lippen leckte. Mein Körper fühlte sich wie versteinert an, Panik breitete sich in mir aus. In meinen Gedanken kreiste nur ein einziger Wunsch. Damian hier weg zu bringen! Ich würde ihn, wenn es nötig ist mit meinem Leben verteidigen. Dieser eindeutig nicht ungefährliche Schlangenmensch führte definitiv nichts Gutes im Schilde. Mit all den mir zur Verfügung stehenden Kräften wandte ich mich von ihm ab und drehte mich zu Damian und den anderen um. Sasuke hatte den Kleinen wieder in seine Arme geschlossen und begegnete nun Ernst meinem Blick. Pakuun baute sich neben mir auf und knurrte bedrohlich. Sakura stand hinter ihm und versuchte sich scheinbar zu verstecken. Furchtbares unnötiges Weib, schoss es mir direkt durch den Kopf. Gaara positionierte sich direkt neben mich, verschränkte seine Arme vor seiner Brust und war anscheinend der Einzige von uns, der sich dem Mann in dem schwarzen Mantel direkt entgegen stellen wollte. Ich überlegte fieberhaft welchen sicheren Fluchtweg ich mit Damian wählen sollte, mit dem Kleinen wollte ich auf gar keinen Fall in einem Kampf verwickelt werden, dies stand für mich außer Frage. Er musste schleunigst von hier weg gebracht werden. Mit einem Nicken signalisierte ich Sasuke, was dieser anscheinend schon wusste. Er sollte mit Damian verschwinden. Das Gefühl ihn hier und jetzt wirklich verlieren zu können schnürte mir die Luft ab. Also tat ich das einzig richtige, was mir in diesem Moment angemessen erschien. Seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, damit die beiden schnellstmöglich weglaufen konnten. „Ein Auge auf uns geworfen? Was soll das heißen? Ich steh nicht so auf Transsexuelle, tut mir leid, ich gehöre nicht der LGBTQ Bewegung an.“ „Ganz schön frech für jemanden in deiner Position, Fuchsmädchen. Lass es dir von mir erklären. Ich bin Orochimaru einer der Legendären drei Sanin aus Konohagakure. Ich selbst habe im Grunde kein sonderlich großes Interesse an dir, doch die Organisation, der ich angehöre, will dich für sich und ihre Pläne einsetzen. Also sei ein braves Mädchen stell nichts dummes an, sondern ergib dich mir gleich und dann sparen wir uns eine Menge Ärger. Gleiches gilt für den Kazekage den Jinchuriki des Einschwänzigen.“ „Ich denk gar nicht dran!“ Mir war durchaus bewusst das meine nächsten Handlungen keinem anderen Zweck dienten, als meinen schon gefassten Plan durchzusetzen, diesem übermächtigen Gegner war ich in keiner Weise gewachsen, aber trotzdem musste ich es tun, für meinen Sohn. Ich fingerte in meinem grauen Waffenbeutel, welchen ich um meinen Oberschenkel gebunden trug, nach dem Griff einer meiner Waffen. Als meine Fingerspitzen den Griff meines Kunais ertasteten zögerte ich keine Sekunde, zog diesen und noch weitere hervor und warf sie in seine Richtung. Aus den Augenwinkeln sah ich wie Sakura, den Moment nutzte und versuchte den Kazekage zwischen die Bäume zu ziehen, er schien sich aber gegen sie zu wehren und wollte nicht von ihr in Sicherheit gebracht werden. Hinter mir bemerkte ich wie Sasuke mit Damian sofort in den Wald flüchtete. Das zischen einer Schlange die plötzlich aus dem Unterholz hervorglitt zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie war klein und wahnsinnig schnell. Bevor ich etwas unternehmen konnte hörte ich das Wimmern und Aufheulen eines Hundes. Das letzte was ich von Pakuun noch sah war eine Rauchwolke in der er spurlos verschwand. Plötzlich packte mich ein Doppelgänger von Sasuke am Arm und wollte mich mit sich mitziehen. So hatte ich dies aber nicht geplant. Seine volle Konzentration und sein Chakra sollte einzig und allein zum Schutz Damians verwendet werden. Wie nicht anders zu erwarten beeindruckten nämlich meine Kunais und mein plötzlicher Angriff unseren Gegner überhaupt nicht. Er hatte sich nicht einmal von der Stelle bewegt. „Gaara, Sakura!“ Sasukes Doppelgänger trat mit mir im Schlepptau an den Kazekage heran. „Naruko und ihr verschwindet von hier! Der Kerl ist kein Gegner dem wir gewachsen wären! Ich stoße später zu euch.“ „Und ihr glaubt wirklich ich lasse euch einfach so gehen?“ Orochimaru lachte kühl und löste sich im nächsten Wimpernschlag in Luft auf. Höchst angespannt versuchte ich sein Chakra zu erspüren, doch war er wie vom Erdboden verschluckt. Hämmernd schlug mir das Herz bis zum Hals. „Naruko bitte, ich, Damian und ich wollen dich auf gar keinen Fall verlieren. Verschwinde mit dem Kazekage von hier und versteckt euch, bitte.“ Der Doppelgänger des Schwarzhaarigen zog mich eng an seine Brust. Ich konnte deutlich seinen Atem auf meiner Kopfhaut spüren und seinen Duft nach ihm und unserem zuhause riechen. „Ich bin zwar nur ein Doppelgänger, aber für meinen echten Körper bedeutet ihr beide-.“ In diesem Moment wurde mir schwarz vor Augen. Das letzte was ich spürte war ein stechender Schmerz an meinem Hinterkopf, ich sackte in mich zusammen und konnte Sasuke nur noch meinen Namen rufen hören. „Naruko du abartiges Stück Scheiße! Beweg deinen fetten, faulen Arsch aus dem Bett und sieh zu dass du den Müll raus bringst!“ Völlig irritiert versuchte ich meine schweren Augenlieder zu öffnen, sie brannten wie Feuer, als ich in das grelle Licht der Deckenlampe blickte. Wo bin ich? Langsam erhob ich mich von der alten gammligen Matratze ohne Schonbezüge, die ohne ein Lattenrost oder geschweige denn einem Bettgestell direkt auf den harten Bodenfliesen lag. Ich stützte mich auf einem meiner Arme ab und setzte mich halb auf. Mein Körper war nur mit einem spärlichen Laken bedeckt, welches mir nun von den Schultern glitt und den Blick auf meinen halbnackten Oberkörper freilegte, der nur mit einem BH bekleidet gewesen war. Es fiel mir wahnsinnig schwer die Situation zu realisieren. „Schneller!“ brüllte die unerbittliche Stimme, die mich unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte. „Was ist denn los.“ Nuschelte ich und rieb mir die schmerzenden Augen. Ein kurzer Blick auf den Wecker sagte mir, das es noch mitten in der Nacht gewesen war. „Du Miststück hast gestern Abend den Müll nicht mehr raus gebracht!“ „Und deswegen weckst du mich nun mitten in der Nacht auf?“ fragte ich und bereute meine Frage umgehend. Als ich realisierte was ich gesagt hatte schoss mir sofort das Adrenalin durch meine Adern und ich war auf der Stelle Hellwach. Mit schrecken sah ich dabei zu wie die Gesichtszüge meines Gegenübers, meines Vaters, zu einer beängstigenden Fratze entglitten und seine Hand mir entgegen schnellte. Ich schreckte ein Stück zurück doch diese Kräftige, von der Arbeit gezeichnete Hand war schneller. Sie packte meine Haare, direkt über meiner Kopfhaut und riss mich auf die Beine. Ein Schmerzensschrei entfuhr meiner Kehle, welcher direkt mit einem kräftigen Schlag der anderen Hand auf meinen Mund beantwortet wurde. „Halt die Schnauze du Dreckstück!“ Der unerträgliche Schmerz trieb mir Tränen in meine Augen und ich japste nach Luft. Unerbittlich zog mich mein Vater an den Haaren aus dem Badezimmer in dem ich seit einiger Zeit auf einer nackten Matratze auf dem Boden genächtigt hatte. In meinem eigentlichen Zimmer im Dachboden, hatte ein Wespennest es sich heimisch gemacht, anstatt dieses Nest entfernen zu lassen wurde meine Zimmertür verschlossen und ich wie ein Tier mit einer dreckigen Matratze auf den Boden ins Badezimmer des ersten Stockes ausquartiert. Stolpernd versuchte ich die kräftige Hand aus meinen Haaren zu lösen, aber ich war so viel kleiner als er, ich hatte keine Chance mich zu befreien. Unausweichlich passierte es, als wir an der Treppe angekommen waren, ich fiel hin und schlug mir die Knie und Ellbogen an den steinernen Treppenstufen auf. So als wäre nichts passiert schliff er mich die Steintreppe hinunter und warf mich mit einem Ruck vor die Haustür. Die eisigkalte Luft traf meine Nackte Haut. Zu dieser Jahreszeit kam es nicht selten vor, dass die Temperatur auf minus 12 Grad hinab sank. Ich zitterte vor Kälte, war aber auch dankbar dafür, denn es linderte das Brennen meiner verletzten Körperstellen. Aus Angst das Martyrium der Schmerzen würde nun weiter gehen rappelte ich mich bebend auf meine Beine. Ich erwartete den nächsten Schlag, doch stattdessen flog mir ein gelber Müllsack entgegen und noch einer, noch einer und noch einer. Sie trafen mich im Gesicht, an meiner Schulter, an meinen Beinen und auf meine Füße. Ganze vier Säcke voll mit Müll türmten sich nun vor mir auf. „Sieh zu das du sie jetzt sofort an die Straße bringst.“ Ich zuckte zusammen, ohne Schuhe nur in leichter Unterwäsche bekleidet und in der stockfinsteren Nacht, verlangte er nun tatsächlich von mir die 20 Meter Gartenweg, zur Straße, mit den Müllsäcken, bei Minusgraden zu bewältigen. Ich sah ihm ins Gesicht, das konnte er nicht ernst meinen, doch die starre Miene in seinem Blick bedeutete mir genau das Gegenteil. Langsam begannen meine Füße und Finger von der Kälte taub zu werden und das Zittern machte es mir auch nicht leichter nach den Müllsäcken zu greifen. Ich biss meine schlotternden Zähne zusammen und begann mit den ersten 2 Säcken den Gartenweg hinab zu gehen. Jeder Schritt schmerzte unter meinen nackten Füßen und ich hatte nur noch den drang dies so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Stumme Tränen rannen mir die Wangen hinab. Eiskalt und unerbittlich. Sie brannten wie Feuer auf meiner Haut. Beinahe hatte ich das Gefühl sie würden sich wie meine 6 Striche auf den Wangen in mein Gesicht einbrennen. Nachdem ich die letzten zwei Säcke an die Straße gelegt hatte und die letzten Stufen zur Haustür hinauf Schritt, stand ich direkt meinem Vater gegenüber, der die ganze Zeit am Türrahmen gelehnt hatte. Mit ausdrucksloser Miene stand er da. Bewegte sich nicht, was bedeutete ich musste auch noch unmittelbar an ihm vorbei, wenn ich zurück ins warme wollte. Mein Körper bebte, meine Füße brannten, es gab kaum eine Stelle an meinem Körper die mir nicht weh tat. Meine Kopfhaut prickelte. Ich verstand es nicht. Wieso hatte er das getan? Wieso schaute er mir auch noch dabei zu? War er so sadistisch seinem Kind dabei zuzusehen wie es frierend und weinend vor Schmerzen, sich den Gartenweg rauf und runter quälte? Was für ein Mensch tat so was und sah dann auch noch dabei zu? Ich war ein Kind verdammt. Gut mittlerweile mitten in der Pubertät und meine weiblichen Rundungen ließen sich nicht mehr verstecken, aber so etwas tat man doch keinem Heranwachsenden an? Besonders nicht seinem eigenem. Wut und Ekel stiegen in mir auf, während ich mich an ihm vorbei ins Haus schob. Niemals, Niemals würde ich so etwas meinem Kind antun. Als ich wieder zu Bewusstsein kam schoss mir zu aller erst ein einziger Gedanke durch den Kopf. Wo ist Damian? Geht es ihm gut? Mein Körper fühlte sich schwer wie Blei an und eine starke Übelkeit machte sich in meiner Magengegend breit, gefolgt von hämmernden Kopfschmerzen. Warum erinnerte ich mich ausgerechnet jetzt an dieses fürchterliche Erlebnis aus meiner Kindheit? Mein Magen krampfte sich zusammen und ehe ich mich orientieren konnte übergab ich mich schwallartig auf dem Fußboden. Ein abartig, bitter, brennender Geschmack blieb auf meiner Zunge zurück und ich wischte mir mit dem Handrücken über meinen Mund. Langsam konnte ich die Umrisse meiner Umgebung wahrnehmen, es war stockdunkel, scheinbar befand ich mich in einer Höhle. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit und ich konnte schemenhaft eine Gestalt erkennen. Sie stand nur wenige Schritte von mir entfernt an einer Wand gelehnt. „Was ist passiert, wo ist Damian?“ Nachdem ich das gelbe Flimmern des Chakras um die Person herum erkannt hatte, wusste ich das es Gaara gewesen war. „Leg dich wieder hin. Deine Wunde am Hinterkopf hat gerade erst aufgehört zu bluten. Sakura hat dich versorgt.“ Antwortete er mir sanft, aber in einem doch sehr bestimmenden Tonfall. Reflexartig griff ich mir sofort an die besagte Stelle. Außer einem pochenden Schmerz fühlte ich ansonsten nichts. Meine Fingerspitzen ertasteten keine offene oder geschlossene Wunde, nur gereizte Haut. „Mir geht es gut, dattebayo. Wo sind die anderen?“ „Sakura ist eigenmächtig los gezogen nachdem sie dich verarztet hatte um Sasuke Uchiha und das Kind zu suchen. Sie war nicht aufzuhalten.“ Scheinbar musste ich Sakura nicht nur für meine Versorgung danken. Zitternd rappelte ich mich auf meine Beine, eine leichte Gehirnerschütterung schien mir tatsächlich nicht erspart geblieben zu sein. Um mein Glück nicht überzustrapazieren ging ich nur langsam auf Gaara zu und stellte mich neben ihn, beschloss dann doch mich lieber auf den Boden zu seinen Füßen zu setzen. Mir war noch immer sehr schwindelig. „Wo sind wir hier und was ist genau passiert?" „Um deine Frage zu beantworten, wir sind in einer Höhle und du bist zusammen gebrochen nachdem du einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen hast.“ „Soweit ist mir das schon klar, dattebayo.“ Ich rollte die Augen und gab ein genervtes zischen von mir. „Sakura hat dich niedergeschlagen und danach den Doppelgänger vom Uchiha zerstört, ihre Hintergründe sind mir noch immer nicht ganz klar,“ er verzog ein wenig seine Miene, soweit ich es in der Dunkelheit erspähen konnte, und wirkte nun etwas wütend, „Was auch immer ihre Taktik dahinter gewesen war, es hat funktioniert. Wir konnten entkommen nachdem ich uns in meiner Sandrüstung versteckt habe. Gemeinsam mit Sakura, da sie direkt nach ihrem Schlag deine Wunde versorgt hatte entschloss ich sie am Leben zu lassen. Entweder wollte sie dich vor unüberlegten Taten beschützen oder…“ er brach den Satz ab und sah mir ins Gesicht. „Da sie eure Teamkollegin ist gehe ich eher davon aus, dass es Nötige Schritte in ihren Augen gewesen waren. Nun ist sie aufgebrochen um nach dem Uchiha zu suchen. Da Orochimaru es nicht auf sie abgesehen hat hielt ich es für ungefährlicher, sie gehen zu lassen, ich weiß, du würdest es sonst tun.“ Türkisfarbene Augen sahen direkt in meine, sie waren deutlich im hellen schein des Mondlicht zu erkennen. Ich war nicht fähig seinem Blick lange stand zu halten und suchte in meiner unmittelbaren Umgebung nach einem Punkt den ich stattdessen mit meinen Augen fixieren konnte. Der Reißverschluss an seiner beige, roten Jacke musste dafür herhalten. Es war mir unangenehm wie sehr er mich schon jetzt durchschaut hatte, wo wir uns eigentlich gar nicht kannten. Natürlich war es selbstverständlich dass eine Mutter ihr Kind beschützen und in Sicherheit wissen wollte. Also war es im Grunde auch kein durchschauen gewesen, aber es fühlte sich so an als würde er mit seinen Blicken in mich hineinschauen können. Die Erinnerung, die ich während ich nicht bei Bewusstsein gewesen war hatte, lag mir zusätzlich noch immer schwer im Magen. Mittlerweile war ich selbst schon Mutter und dachte an meine Eltern, meinen Vater und an Sasuke, meinen besten Freund und nun Damians Vater. Er würde niemals so schlimme Dinge meinem Kleinen antun. In so kurzer Zeit war er ein großartiger Vater für Damian geworden. Mir wurde bei dem Gedanken ganz warm ums Herz. Damian und ich hatten ein wahnsinniges Glück mit ihm. Ich seufzte tief. Wieder dachte ich daran, dass ich ihm auf diese Art und Weise die Möglichkeit nahm eventuell eigene Kinder zu bekommen. Eine warme Hand auf meiner Wange riss mich aus meinen Gedanken. Gaara hatte sich vor mich gehockt und mir seine Hand auf die Wange gelegt. „Naruko ich habe gerade einige Male nach dir gerufen und du warst wie weggetreten.“ Meine Wange unter seiner Berührung begann zu kribbeln. „Entschuldige ich habe gerade an Sasuke gedacht.“ Ich zögerte kurz doch meine Worte kamen wie von selbst aus meinem Mund gesprudelt, wie ein Wasserfall, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu reden. „Ich bin ihm so dankbar dafür was er alles für mich und auch besonders für Damian tut. Aber es tut mir so wahnsinnig leid wie sehr ich ihm dadurch im Weg stehe seine eigenen Bedürfnisse und Ziele im Leben umzusetzen und zu erreichen. Ich bin ein schmutziger, verbrauchter und gebrandmarkter Mensch. Ich habe schlimme Dinge getan und habe schlimme Dinge, die man mit mir getan hat, zugelassen. Ich habe meinen Körper besudeln lassen immer und immer wieder. Ich werde ihm niemals geben können was er braucht. Er ist eine absolut reine Seele und dazu bin ich auch noch ein Monster. Man hat mich sogar aus meinem eigenen Dorf verbannt. Als Tochter des Hokages. Selbst das hat niemanden aufgehalten. Ich bin ein verabscheuungswürdiges Wesen was es eigentlich gar nicht verdient hat, dass man ihm etwas Gutes tut. Das einzig Gute an mir ist Damian! Ich will absolut nur das aller Beste für ihn und selbst das ist nicht genug, bei so einer Mutter, die er hat, ist er gestraft fürs Leben.“ Tränen stiegen mir in die Augen. In meiner Kehle brannte es und mir war wieder danach mich zu übergeben. Der Rothaarige mir gegenüber hatte mich nicht ein einziges Mal unterbrochen oder seine Hand von meiner Wange genommen. In seinem Blick erkannte ich Verständnis und Mitgefühl. Ich wollte aber kein Mitgefühl oder gar Mitleid. Außerdem würde er mich sowieso nie wirklich verstehen. Schließlich verstand ich mich selbst nicht einmal und obendrein bin ich schuld daran was Rain mir angetan hatte. Ja für meine Familie trug ich keine Schuld, doch wahrscheinlich war es für sie unerträglich mit einem Monster unter einem Dach zu leben, obwohl sie nichts davon wussten, mussten sie es gespürt haben. Langsam hob ich meine Hand und legte sie auf die von Gaara, löste sie von meinem Gesicht, aber ließ sie trotzdem nicht los. Langsam sanken unsere Hände zu Boden. Eine unsichtbare Verbindung war zwischen uns, doch konnte ich diese nicht einordnen. Hatte Orochimaru nicht so etwas erwähnt? Der Kazekage habe wie ich ein Monster in sich. Eventuell verstand er mich doch besser als ich dachte. „Naruko Uzumaki, ich bewundere deine Fähigkeit Dinge und Gefühle in Worte zu fassen. Außerdem sehe ich in dir eine starke Frau, die schwere Zeiten erlebt hat. Ich denke da ist uns Jinchuriki eine schwere Bürde auferlegt worden. Die Menschen wissen nicht was wir sind, aber sie können es fühlen. Du bist kein schmutziger Mensch oder weniger Wert als andere, ich sehe dich, dich so wie du bist, so wie du wahrscheinlich auch mich siehst. Ich habe dir schon zu beginn unserer Reise gesagt, mein Interesse an dir ist nicht nur rein Geschäftlich. Du ziehst mich zu dir hin. Deine Aura zieht mich in seinen Bann. Ich kann dies selbst aber nicht einordnen.“ Er verstummte und sah mir durchdringend in die Augen. Gebannt erwiderte ich seinen Blick. Er konnte es also auch spüren. „Als würden wir ein Puzzleteil eines großen Puzzles sein.“ Flüsterte ich „Genauso…“ flüsterte er zurück und ehe ich mich weg bewegen konnte überbrückte der Kazekage die wenigen Zentimeter, die uns noch voneinander getrennt hatten. Schloss meine Hand in seine und legte seine Lippen auf meine. Erschrocken zog ich die Luft ein. Nahm seinen Geruch in mich auf, es roch nach Sand, gemischt mit einem süßlichen Duft den ich nicht kannte. Sein Arm schlang sich um meinen Rücken, zog mich enger an seinen Körper heran und vertiefte so den Kuss. Von dieser plötzlichen Berührung zu sehr überrascht und schockiert bewegte ich mich nicht. Er löste sich einige Millimeter von mir, ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, ungestüm überbrückte er die Distanz zwischen uns erneut. Ich konnte dem Rothaarigen direkt in seine türkisen Augen schauen. Sie wirkten wahnsinnig tief, wie ein türkises Meer und klare tiefe Gewässer. Plötzlich war die Höhle um mich herum verschwunden, als wäre ich in seine Augen eingetaucht. Ich fand mich in einem schwach belichteten Korridor wieder. Knöcheltief stand ich im kalten Wasser und setzte mich in Bewegung. Alles wirkte hier sehr düster und unwirklich. An den Wänden hingen Fackeln und sorgten für Licht. Hinter mir befand sich eine Art Gittertür und auch vor mir sah ich ein riesiges Tor mit Gitterstäben. Unmittelbar vor diesem Tor stand der Kazekage und streckte die Hand nach mir aus. Ich ergriff sie und stellte mich neben ihn, vor das große goldene Tor auf, welches wie ein Gefängnis wirkte. Ein ohrenbetäubendes Kreischen drang aus der pechschwarzen Dunkelheit hinter den Gittern hervor. „Gaara du hast den Neunschwänzigen hier her gebracht? Zu mir? Dem großartigsten und mächtigsten aller Bijus?“ Hinter mir ertönte ein lautes, tiefes und vertrautes Lachen, irgendwann vor langer Zeit hatte ich dies schon einmal gehört. „HAHAHAHAHAHA Schukaku nach wie vor besitzt du eine Menge Humor. Du weißt doch unsere Stärke ist nach der Anzahl unserer Schwänze bemessen.“ Eiskalt lief mir ein Schauer über den Rücken. Hier sprachen zwei Ungetüme miteinander und wir standen mitten drin. Doch einen Augenaufschlag später befand ich mich wieder am Ursprungsort, sah die türkiesen Augen abermals unmittelbar vor mir, spürte die Lippen auf meinen. Doch etwas war anders, wir waren nicht mehr alleine. Deutlich vernahm ich Sasukes Chakra, eiskalt und schneeweiß in meiner unmittelbaren Nähe und auch das von Damian und Sakura konnte ich ganz deutlich fühlen. Gaara löste unseren Kuss und schob sich von mir weg. Ob nun aus Höflichkeit oder wegen der unheimlichen kälte von Sasukes Chakra welches nun unmittelbar um mich herum wirbelte. Ich sah auf und konnte den Uchiha klar und deutlich am Eingang der Höhle erkennen, auf seinen Armen hielt er den schlafenden Damian. Das Mondlicht um ihn herum ließ ihn noch bedrohlicher wirken. Er musste uns im Mondschein gesehen haben. Für ihn sah die Situation augenscheinlich nur nach einem innigen Kuss aus, was Gaara und ich dadurch gesehen haben, blieb für seine Augen im verborgenen. Aber trotzdem, der Kazekage hatte mich geküsst und noch viel schlimmer, ich hatte mich von ihm Küssen lassen, ja ich war nicht bei Kräften und geschwächt, aber ich hatte nicht mal versucht ihn von mir weg zu schieben. Nachdem Sasuke heute so eindrucksvolle Worte zu mir gesagt hatte. Ich fühlte mich dreckig, schlimmer noch als sonst. Das schlechte Gewissen breitete sich in jeder Faser meines Körpers aus. Sakura, die direkt neben Sasuke stand, legte ihm eine Hand auf die Schulter, wohl um ihn zu beschwichtigen, dachte ich, doch ihre Worte waren alles nur nicht beruhigend. „Siehst du, ich hab dir das prophezeit.“ Ich konnte kaum Atmen so entsetzt und wütend machte es mich was sie sagte. Meine Dankbarkeit, die ich vorhin noch für sie empfunden hatte verpuffte und löste sich in Luft auf, dafür machte sich unbändiger Hass in mir breit. „Du.!“ Ich wollte auf sie los stürmen um ihr eine zu verpassen, aber in diesem Moment drehte sich alles um mich herum, ich fiel vorne über, direkt in Gaaras Arme und verlor schon wieder mein Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)