My past is a part of me von luschi (Naruko Uzumaki) ================================================================================ Kapitel 8: Klauen und Fangzähne ------------------------------- Klauen und Fangzähne Zwei Monate waren nun seid meiner Ankunft in Konoha vergangen. Ich und Damian hatten uns hier wunderbar eingelebt. Trotz des harten Trainings und der für mich total fremden Welt fühlte ich mich hier langsam so zu hause, wie ich mich noch nie irgendwo zuhause gefühlt hatte. Ich war angekommen. Angekommen und hatte meinen Platz gefunden. Kakashi war ein äußerst strenger, aber guter Lehrer, der nur leider immer wieder zu spät zum Unterricht kam. Zwischen Sasuke und mir hatte sich eine starke Rivalität im Training entwickelt. Wir wollten einander immer wieder gegenseitig überbieten. Ich holte unheimlich schnell auf und Sakuras Schikanen machten mir mittlerweile nichts mehr aus. Ich war mittlerweile sogar tatsächlich deutlich stärker als sie geworden. Mit viel Fleiß und harter Arbeit nach dem Training baute ich meine Fähigkeiten immer weiter aus, während sie Sasuke und mir dabei immer nur zuschaute wie wir gemeinsam unermüdlich trainierten. Ja ich trainierte oft mit dem Uchiha zusammen nach unserem eigentlichen Training mit Kakashi. Da wir nun fast auf einem Level waren, was ihn sichtlich ärgerte, konnten wir uns dadurch auch gegenseitig motivieren. Obwohl ich eine Frau war konnte ich seinen Attacken stand halten, blitzschnell ausweichen und ebenso zurück schlagen. Abends saßen wir dann häufig, grün und blau vom Training, zusammen und sahen uns die Sterne an aßen alle drei gemeinsam, während Damian mal bei Sasuke im Anwesen, in einem der Zimmer schlief oder in seinem eigenen, wenn wir bei mir zuhause neue Strategien durchgingen oder in meinem Garten trainiert hatten. Damian genoss die Zeit zu dritt und blühte auch im Kindergarten richtig auf. Wenn Sasuke mal nicht bei uns war fragte er sofort nach ihm und wann wir ihn wiedersehen würden. Wir verabredeten uns nicht bewusst, sondern nahmen uns für selbstverständlich. Der Uchiha wurde mein engster Vertrauter, mein bester Freund und ich sah ihn als meinen Bruder an. Zwar redeten wir nicht viel, aber wenn ging es ums Training oder wir saßen einfach nur schweigend nebeneinander. Manchmal sprachen wir auch über seine Familie, aber ich vermied es über mich zu reden und scheinbar akzeptierte er dies ohne ein Wort darüber zu verlieren. Es war schön und unkompliziert mit ihm Zeit zu verbringen. Er berührte mich nur während des Trainings, ansonsten gab es nicht mal flüchtige Berührungen. Nach dem Abend, wo ich ihm von Kyuubi erzählen wollte, dann aber doch nichts genaues gesagt hatte und er meine Reaktion auf seine Berührungen gesehen hatte, hatte er es nicht ein einziges mal wieder getan ohne mich vorher zu Fragen oder es von mir ausgehen zu lassen. Eine weitere positive Eigenschaft hatte das Training und die gemeinsame Zeit auch für sich, ich träumte nicht mehr so oft von Rain oder meiner Familie. Häufig übernachtete ich ja bei Sasuke oder er bei mir. Mittlerweile schlief ich bei ihm aber in einem eigenen Bett, auch wenn es häufig noch vor kam das ich nach dem Training erschöpft zusammen sackte und er mich in seines trug. Umgekehrt war es auch schon der Fall gewesen, das der Uchiha derjenige war der vor Erschöpfung zusammen brach und ich ihn dann ins Bett trug. Sakura wurde das Verhältnis, zwischen mir und Sasuke, immer mehr ein Dorn im Auge. Selbst wenn ich ihr immer wieder beteuerte, dass der Uchiha für mich eine Art Bruder sei, denn auch Kakashi betrachtete uns mittlerweile mit einem merkwürdigen Blick. Die schönste Zeit für Damian waren die Wochenenden, er konnte es gar nicht erwarten mir Sasuke etwas zu unternehmen, denn auch dies taten wir ohne große Worte darüber zu verlieren. Wir besuchten Spielplätze, Badeseen, Zoos und der Uchiha zeigte uns Konohagakure. Sasuke half mir über die schlimme Erkenntnis hinweg, das in mir ein Monster lebte. Mit ihm zu trainieren oder Zeit mit ihm zu verbringen lenkte mich von der Tatsache ab das mein eigener Vater ein Monster in meinem Körper versiegelt hatte. Das mein eigener Vater solch eine Bürde mir auferlegt hatte. Ich schien nicht allzu viel Glück mit der Wahl meiner Familie zu haben. An den Abenden, wo ich nicht bei Sasuke war oder er bei mir, weil er Missionen zu erledigen hatte, kamen mir diese furchtbaren Gedanken wieder hoch und ich zweifelte daran das der Uchiha, sollte er jemals erfahren was sich in mir befand noch ein Wort mit mir wechseln würde. Mein Geheimnis musste also unbedingt geheim bleiben. In den beiden Monaten lernte ich auch viele andere Genin aus meinem Dorf kennen, Hinata Hyuuga, ein schüchternes liebes Mädchen, ihren Cousin Neji, der Mit Rock Lee ein Team bildete, Tenten war ein weiteres Mitglied des Teams von Maito Gai, dieser Mann war eine erwachsene Version von Lee gewesen und scheinbar Lees großes Vorbild. Hinatas Teammitglieder waren Kiba Inuzuka und Shino Aburame. Kiba war immer in Begleitung seines Hundes Akamaru und Shino war ein großer Fan von Insekten. Auch Shikamarus Mitglieder lernte ich besser kennen, Choji Akimichi ein etwas rundlicher Kerl, der die meiste Zeit eine Tüte Chips nach der anderen verspeiste und zu allem Überfluss Ino Yamanaka, Sakuras beste Freundin und doch gleichzeitig Feindin, denn auch Ino hatte eine menge für Sasuke übrig. An sich hatte ich in den meisten von ihnen tolle Freunde gefunden. Doch heute war der Tag der alles ändern sollte. Meine Freundschaft zu ihnen und auch zu Sasuke sollte sich ab heute komplett ändern. An diesem einen Tag sollten so viele Dinge auf ein mal passieren, die mein Leben hier nun auf den Kopf stellen sollten und mich vor eine harte Probe stellen. Ich hatte Damian gerade in den Kindergarten gebracht und ging noch ein mal kurz nach hause um meine Tasche zu packen. Ich bemerkte sofort, das die Leute um mich herum tuschelten und mich so merkwürdig ansahen. Voller Verachtung und Abscheu, die Blicke die ich von meiner Mutter gewohnt war trafen mich gerade wie Messerstiche. Also beschleunigte ich meine Schritte und blieb voller entsetzen vor meinem Haus stehen. Nun wusste ich wieso mich alle so anstarrten. Auf meinem Haus stand in großen Buchstaben das Wort Monster geschrieben. Ich stand wie angewurzelt da und las noch ein mal langsam und Buchstabe für Buchstabe, das mit roter Farbe gemalte Wort unter meinem Dachstuhl, direkt über meinen Fenstern im Obergeschoss. Mir stockte der Atem und ich hörte die Leute um mich herum noch lauter miteinander tuscheln. „Ich wusste doch das mit der etwas nicht stimmt." „Sie hängt mit dem Uchiha ab und ist alleine mit ihrem Kind hier her gezogen, ohne Vater. Wahrscheinlich ist es nicht mal ihres." „Sie ist der Kyuubi." „Monster!" Die Worte der Menschen um mich herum schnitten wie scharfe Säbel in mein Herz hinein und meine Atmung ging keuchend. Tränen stiegen mir in die Augen bis ich SIE sah. Sakura und Ino, die grinsend neben den Anderen standen und ihre Händen in die Hüften gestemmt hatten. Als die Rosahaarige bemerkte, dass ich sie direkt ansah formte sie mit ihren Lippen das Wort Monster und zeigte mir ihre Handflächen die rote Farbflecken aufwiesen. „Ich hab dir gesagt ich mach dir das Leben zur Hölle." grinste sie breit. „Du mieses...." wutentbrannt und voller Rachegelüste schloss ich meine Haustür auf und betrat mein Wohnzimmer. Als die intensiven Gefühle begannen abzuebben lehnte ich mich gegen die Wand und sank langsam zu Boden während mir die Tränen über die Wangen liefen. Gott sei dank hatte ich Damian schon in den Kindergarten gebracht und er musste dies nicht mit ansehen. Sasuke war heute auf Mission daher war ich nun alleine, was mich noch mehr mit der Situation überforderte. Plötzlich klopfte es an meiner Haustür. Ich wollte so aufgelöst wie ich war nicht an die Tür gehen. Wollte nicht sehen wer nun dort stand und mich womöglich noch verspottete oder schlimmeres also rief ich vom Fußboden aus. „Wer ist da? Ich kann gerade nicht." Es klopfte abermals. Genervt von der Hartnäckigkeit stand ich auf wischte mit das Gesicht mit einem Zewatuch trocken und trat an die Tür um sie anschließend zu öffnen. Als ich die vier Gesichter vor meiner Haustür erblickte, die mit Eimer voll mit Wasser und Putzlappen vor mir standen stiegen mir wieder Tränen in die Augen. „Wir haben es heute früh gesehen." erhob Shikamaru, der direkt vor mir stand das Wort. „Und wir dachten du könntest Hilfe gebrauchen diese hässliche Schmierereien zu entfernen.“ beendete Hinata seinen Satz, die neben Kiba und Lee hinter Shikamaru stand. „Neji, Tenten und Shino werden auch bald zu uns stoßen, wenn wir alle anpacken geht es schneller.“ stellte Kiba fest und grinste mich breit an. Die Tränen quollen mir vor Freude und Rührung, über diese unerwartet Geste, über und von meinen Gefühlen überwältigt warf ich mich ihnen an den Hals und legte meine Arme um sie. „Wir haben dich sehr lieb gewonnen Naruko." Stotterte Hinata verlegen in meinen Arm hinein. „Obwohl ich ein Monster bin? Mit Klauen und Fangzähnen?" Schluchzte ich verzweifelt. „Du bist Naruko Uzumaki und ein Ninja aus Konohagakure. Niemand anderes.“ sprach Shikamaru trocken wie selbstverständlich aus. Ich Schluchzte schwer und spürte wie auch sie alle ihre Arme um mich legten. Und für diesen Moment machte mir ihre Berührungen nichts aus. Ich war so gerührt und überwältigt über ihre Freundschaft. Als ich kurz aufsah, erblickte ich Sakura wie sie Wut entbrannt auf Ino einredete und wild mit ihren Händen gestikulierte. Das war wohl nicht das was sie mit Ihrer Tat bezwecken wollte. Nachdem wir alle uns, die anderen waren mittlerweile auch dazu gestoßen, an der Hauswand zu schaffen machten, es war nicht einfach die Farbe runter zu bekommen sie war sehr hartnäckig, vernahm ich unter mir die Stimme meines besten Freundes und bekam es für einen Moment mit der Angst zu tun. Wie würde er dazu stehen was die Leute nun über mich sagten? Keinen Augenblick später hörte ich Sakura lautstark rufen: „Sasuke-kun, Hallo willkommen zurück. Hast du schon gehört was Naruko die ganze Zeit über vor dir verheimlicht hat?" Mein Herz schlug mir bis zum Hals und wir alle hielten einen Moment in unserem Tun inne und sahen uns an. Nun war auch dem letzten meiner Freunde klar, wer für die Schmierereien verantwortlich gewesen war. Hinata sah voller Mitleid zu mir rüber, sie wusste wie viel mir die Freundschaft mit Sasuke bedeutete und griff nach meiner Hand. Sie nickte mir zu und machte sich gemeinsam mit den anderen wieder an die Arbeit die Farbe von meiner Hauswand zu schrubben. Ich wusste was sie mir sagen wollte doch ehe ich von der Wand hinab sprang hörte ich die bedrohlichen und ausdrucksstarken Worte des Uchihas. „Du warst das also? …. Sakura ich habe nie wirklich viel von dir gehalten doch jetzt.“, er machte eine kurze Pause in der ich die Luft anhielt und langsam von der Hauswand hinab rutschte. „Jetzt existierst du nicht mehr. Du bist noch weniger als Luft du bist ein Nichts!" Selbst mich erschreckten seine harten Worte und als ich am Boden angekommen war und mich zu ihm umdrehte erblickte ich als erstes Sakuras kreidebleiches Gesicht und dann Sasuke, der eine solch eiskalte und abweisende Haltung und Ausstrahlung an sich hatte dass ich kurz fröstelte. „Aber - Aber Sasuke ich habe es für dich getan. Ich wollte-“ „Sei still!" fuhr er ihr mit seinen Worten über den Mund. „Du bist eindeutig zu weit gegangen. Verschwinde von hier bevor ich mich vergesse. Ich will mir meine Hände nicht an so was wie dir schmutzig machen.“ Ich sah nur noch Tränen, ein Sturzbach von Tränen rannen wie ein Wasserfall das Gesicht der Rosahaarigen hinunter. „Sasuke-kun wie redest du mit Sakura sie hat es nur gut gemeint.“, mischte Ino sich ein und begann ihre Freundin zu trösten. „Tss." entgegnete der Schwarzhaarige nur knapp und drehte den Beiden seinen Rücken zu. Als er mich sah schlug seine Stimmung sofort um und ich sah die Besorgnis in seinen Augen aufblitzen. Mittlerweile konnte ich selbst aus seiner minimalistischen Mimik lesen was er fühlte. „Klauen und Reißzähne." murmelte er und sah mich an. „Nun macht es Sinn." „Ja, dattebayo." und ich schaute betreten zu Boden. Bemerkte nur aus den Augenwinkeln, dass der Schwarzhaarige langsam auf mich zu kam, als er unmittelbar vor mir stand hob ich zaghaft den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. „Darf ich?" fragte er als er seine Hand hob. Ich nickte zögerlich, gespannt was er nun vor hatte und er tippte mir mit seinem Zeige und Mittelfinger gegen die Stirn. Verlegen legte ich meine Hand auf die Stelle wo er mich berührt hatte. „Du überrascht mich immer wieder Naruko Uzumaki.“ Nach genau drei Stunden hatten wir endlich die rote Farbe von meiner Hauswand herunter bekommen. Voller Stolz schlugen wir uns gegenseitig in die Hände und wischten uns selbst den Schweiß von der Stirn. Wir begannen alle zusammen zu lachen und lagen uns in den Armen. Ich bot Ihnen an ins Haus zu gehen und gemeinsam etwas zu trinken und zu essen. Doch die meisten von ihnen lehnten Dankend ab, sie hatten noch andere Verpflichtungen denen sie nachkommen mussten. Nun stand ich also mit Kiba, Lee und Sasuke in meinem Wohnzimmer und servierte ihnen Limonade und belegte Brote mit Schinken, Tomaten und Gurken. Wir aßen und redeten über dies und jenes bis Kiba eine äußerst schwerwiegende Frage stellte. „Sag mal Naruko wie hast du dir dieses Haus eigentlich leisten können? Ich meine ich möchte nicht neugierig sein, aber wir müssten alle in einem alter sein und die Meisten von uns leben noch bei ihren Eltern.“ Betretenes Schweigen trat ein und die drei Jungs sahen mich abwartend und äußerst interessiert an. Ich spürte wie mir alle Farbe aus meinem Gesicht schwand und sich Bilder meiner Vergangenheit vor meinem inneren Auge abspielten. Meine Hände begannen zu zittern und ich stellte mein Glas ab damit sie meine zittrigen Finger nicht bemerken konnten. „Es stand mir zu.“ nuschelte ich hinter zusammengepressten Zähnen hervor. Unsicherheit spiegelte sich nun auf den Gesichtern von Lee und Kiba ab während Sasuke sich abwendete und zum Fenster hinaus blickte. Warum tat er dies? War meine Antwort und meine Haltung so schlimm, das er es sich nicht mehr mit ansehen konnte? Oder war er einfach nur enttäuscht von mir das ich ihm immer noch nichts über mich und Damian und unsere Vergangenheit erzählt hatte? Er hatte in den letzten zwei Monaten mir mehrmals angeboten das er zuhören und nicht über mich urteilen würde, wenn ich jemanden zum reden bräuchte. Aber wie sollte ich ihm davon erzählen? Wo sollte ich anfangen und zu allem übel wie würde er reagieren? Würde er überhaupt mein Handeln von damals verstehen? Hier in Konoha schien noch die romantische Vorstellung von Liebe zu herrschen und Sex war überhaupt kein Thema, selbst bei den Älteren schien die Moral vorzuherrschen, das man nur einen einzigen Partner in seinem Leben haben sollte. Das ich mich Rain hingegeben habe und das er mich auch mit gewallt genommen hat wird hier wahrscheinlich genauso in Verruf geraten, wie die Tatsache das der Kyuubi in mir versiegelt war. Also wie sollte ich erklären wieso ich Schmerzensgeld erhalten habe ohne das weitere Fragen aufkommen würden? So entschied ich mich gegen sämtliche meiner Grundsätze zu verstoßen und überlegte mir eine plausible Lüge. „Ich habe es geerbt.“ Die Unsicherheit in den Gesichtern der beiden verschwand und Erkenntnis blitzte in ihren Augen auf. „Oh das tut uns leid, wenn wir dich damit daran erinnert haben, das war nicht beabsichtigt.“, antwortete Kiba und wirkte nun seiner Seits etwas bedrückt, aber auch erleichtert. Sasuke sah mich nur kurz an und schaute dann wieder aus dem Fenster. Was war nur los mit ihm? Ob er mir meine Lüge nicht glaubte? Mein schlechtes Gewissen wuchs zu einem Grislibären heran. Lee und Kiba sahen sich kurz an und dann sprach Lee, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte: „Danke für die Getränke und das Essen Naruko, aber Kiba und ich müssen nun auch los.“ „Oh okay schade, dattebayo. Ich bringe ich noch zur Tür.“ Nachdem ich die beiden verabschiedet hatte, ging ich zurück ins Wohnzimmer und fand den immer noch schweigenden und aus dem Fenster starrenden Sasuke am gleichen Platz wieder, wie als ich zur Haustür gegangen war. „Was ist los?“ fragte ich zaghaft und ging einige Schritte in seine Richtung auf ihn zu. Er sah mich weiterhin nicht an, aber antwortete trocken: „Ich kann Lügner nicht ausstehen.“ Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ihm ist meine Lüge also nicht verborgen geblieben, aber wie sollte es auch, wir hatten so viel Zeit in den letzten Wochen miteinander verbracht, dass er mich mittlerweile besser kannte als jeder andere. „Ich ähm also.“ brachte ich nur hervor und da drehte er sich schlagartig zu mir um. „Ich kann ja verstehen das du es Kiba und Lee nicht auf die Nase binden möchtest, aber lügen? Naruko wir sind deine Freunde, sie haben dir heute alle beigestanden, schenke uns doch das gleiche Vertrauen wie wir dir!“ Tränen stiegen mir in die Augen und ich nickte schwer schluckend und schaute dann zu Boden. „Ihr würdet es nicht verstehen.“ „Was würden wir nicht verstehen?“ wütend sprang er auf. So hatte ich ihn noch nie erlebt. „Usuratonkachi ich hatte dir die ganze Zeit ein offenes Ohr angeboten, du und Damian wurdet mir sehr wichtig, ich hatte dir von meinen Eltern erzählt, aber ich weiß rein gar nichts über euch. Wie erfahre ich von dem Monster was in dir lebt? Durch eine Schmiererei an deiner Hauswand.“ Okay ich war durchaus mehr als überfordert mit der gesamt Situation gerade und sah den Schwarzhaarigen nur an. Ich verspürte wie sich die alte Kälte, von früher, in mir ausbreitete und hatte den enormen drang davon zu laufen. Meine Miene verfinsterte sich und wurde zu der eiskalten Maske, die ich von dem Uchiha so gut kannte. Auch seine Mimik versteinerte als er mich erblickte. Anscheinend war es ihm selbst gerade erst bewusst geworden was er gesagt hatte. „Naru es, entschuldige ich.“ „Ist okay.“ antwortete ich ihm kühl und trat einige Schritte zurück. „Ich muss bald Damian abholen.“ „Naru wirklich ich weiß nicht was in mich … bitte warte, schau nicht so!“ „Wie schaue ich denn? Kommt dir dieser Blick nicht bekannt vor? Ist nämlich deiner.“ gab ich gehässig zurück. In mir zog sich alles zusammen, meine Abwehrhaltung wurde immer intensiver und mein Wunsch davon zu laufen immer größer. Mir war durchaus bewusst, dass ich mich in meiner schleife von damals befand, das gerade alles was ich seit Damians Geburt so erfolgreich verdrängt hatte wieder hoch kam und durch meine Barriere hindurch brach, doch konnte ich rein gar nichts dagegen tun. Der Schmerz in meiner Brust und die Angst waren so groß, das sie mich und meinen Verstand überwältigten. Der Schwarzhaarige kam einige Schritte auf mich zu und wie Automatisch wich ich zurück. „Bleib bitte stehen Usuratonkachi!“ „Warum sollte ich, dattebayo?“ Nun blitzte Wut in seinen Augen auf. „Na gut, wenn das so ist dann gehe ich!“ „Fein!“ Sasuke schüttelte den Kopf, als er mit großen Schritten an mir vorbei ging, die Haustür öffnete und sie hinter sich zu knallte. Ich stand nun allein im Wohnzimmer und spürte nur noch wie dieser unbändige Schmerz in meiner Brust mir langsam die Kehle zuschnürte. Tränen stiegen mir in die Augen und ich begann japsend durch den Mund zu Atmen. Nach Luft ringend hielt ich mich am Stuhl neben mir fest und kämpfte gegen die Welle von Emotionen an, die mich gerade zu überrollen drohte. Laut schluchzend sank ich zu Boden und bemerkte nicht, das die Tür wieder geöffnet wurde. Zwei kräftige Arme schlangen sich um mich und es fühlte sich so an, als würden sie mich zusammen halten. Als würden die Teile, die gerade von mir abbrachen, wieder zusammen gesetzt werden. Ich atmete den Geruch des Schwarzhaarigen ein und drehte mich in seinen Armen zu ihm um. Er sah mich verständnisvoll an und ich krallte mich in seinem blauen T-shirt fest, legte meinen Kopf an seine Brust und schluchzte. Ich spürte wie er mir sanft über den Kopf strich, er sagte Nichts sondern lies mich einfach an seiner Brust weinen. „Dein Shirt wird ganz Nass.“ stellte ich nach einiger Zeit fest und strich mir mit meinem Arm über die Augen. „Ist nicht wahr? Bist du sicher? Ich muss wohl durch Platzregen gelaufen sein so nass ist es.“ entgegnete er sarkastisch und ich musste leicht lächeln. „Das gefällt mir besser.“ sagte er mit einem erleichterten Unterton in seiner Stimme und strich mir mit seinem Daumen über die Unterlippe. „Was meinst du?“ fragte ich verwirrt „Dein Lächeln, dann bist du wieder die Naruko die ich kenne.“ unwillkürlich musste ich wieder Lächeln und er sah mir direkt in die Augen. Mein Lächeln erstarb aber wieder sofort, als mir bewusst wurde wie nah wir uns gerade waren und mein Herz begann augenblicklich schneller zu schlagen. Unsere Nasenspitzen berührten sich fast und ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren. Ich verlor mich in seinen dunklen Augen und vergaß für einen Moment alles um mich herum und jeden Gedanken den ich gerade gehabt hatte. „Naru ….“ flüsterte er ehe er mit seinen Lippen meinen eigenen quälend langsam immer näher kam und ich sie schon fast auf meinen spüren konnte. Plötzlich läutete es an meiner Haustür und wir schreckten auseinander. Verlegen mied ich seinen Blick und stand, etwas wackelig auf den Beinen, auf. „Wer ist da?“ fragte ich und spürte wie meine Stimme leicht vibrierte. Ein unbekanntes kribbelndes Gefühl breitete sich in mir aus. Als ich keine Antwort bekam fragte ich noch ein mal nach und wieder Antwortete niemand. Ein Luftzug hinter mir verriet mir, das der Uchiha nun unmittelbar hinter mir stand. Ich spürte seine Besorgnis regelrecht. Beinahe hatte ich vergessen, das ja nun alle von meinem Geheimnis wussten und das dies durchaus gefährlich für mich sein konnte. Wieder klopfte es doch dieses mal fragte Sasuke nach und als ich die Stimme vernahm die Antwortete wurde ich fast ohnmächtig. Mir lief es eiskalt den Rücken runter und ich musste ein Würgen unterdrücken, taumelte gegen meine Flurwand und musste mich daran abstützen. „Äh hier wohnt doch Naruko?“ Diese Stimme würde ich überall wieder erkennen, sie verfolgte mich ja noch immer in meinen Träumen. Als Sasuke an mir vorbei auf die Tür zu schritt nahm ich alles nur sehr Vage wahr. Unmittelbar vor ihr blieb er stehen und sah besorgt zu mir herüber. „Eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten ist äußerst unhöflich! Ich fragte wer da ist!“ „Rain, hier ist Rain! Und ich bin auf der Suche nach Naruko und meinem Sohn.“ Bei den letzten Worten, die er sprach, wurde mir schwindelig und ich konnte das Würgen nicht mehr unterdrücken. Der Schwarzhaarige sah mich fragend an ehe er die Hand auf die Türklinke legte sie aber noch nicht hinunter drückte. Ich konnte nur ein krächzen hervorbringen und versuchte mit aller kraft energisch den Kopf zu schütteln. Tränen stiegen mir wieder in die Augen, heute sollte tatsächlich ein äußerst Tränenreicher Tag für mich sein. Mit flehendem Blick gab ich Sasuke zu verstehen, dass er die Tür ja nicht öffnen sollte, als sie wie von selbst geöffnet wurde. Verdammt, ich hatte vergessen sie abzuschließen. Meine Vergangenheit hatte mich nun eingeholt. Zwangsläufig blieb mir nun nichts anderes mehr übrig, als mich ihr zu stellen und mich mit ihr auseinander zu setzen. Manifestiert durch das Schwein welches mich Jahrelang Missbraucht und geschlagen hat. In der Tür zu meinem neuen Leben trat gerade mein altes einen Fuß hinein, doch ehe ich reagieren konnte knallte Sasuke Uchiha mit aller Kraft meine Haustür zu, griff nach den Schlüsseln an der Wand und verschloss die Tür. Gerade Rechtzeitig denn ich übergab mich gerade im Hausflur in einen der Mülleimer und drohte dann Ohnmächtig zu werden. Er legte einen Arm um meine Hüfte und stützte mich, doch seine Berührung stachen wie tausend kleine Messer in meine Haut so das ich keuchend ihn von mir weg schieben musste. „EY WAS SOLL DAS?! Ich hab Naruko doch eben gesehen! Mach die Tür wieder auf Naruko!“ Ich wischte mir mit dem Ärmel meiner Jacke über den Mund und zischte äußerst bedrohlich: „Verschwinde sofort, dattebayo! Sonst lernst du mich richtig kennen!“ „Wer kennt dich besser als ich Naruko Watanabe!? Also öffne diese verdammte Tür ich habe ein Anrecht auf meinen Sohn!“ „Watanabe?“ verwirrt sah der Uchiha mich an. „Du hast gar Nichts! Jegliche Rechte wurden dir abgesprochen, dattebayo!“ Ich spuckte meine Worte schon regelrecht aus und konnte langsam wieder, ohne mich abstützen zu müssen, aufrecht stehen. Ich spürte wie sich Unmengen von Wut in mir anstauten und mir extrem heiß wurde. „Verschwinde! Das ist meine letzte Warnung!“ brüllte ich mit einer unmenschlichen Intensität und mir einer völlig fremden Stimme. „Ich werde nirgendwo hingehen!“ Sasukes Hand auf meiner Schulter nahm ich erst gar nicht richtig wahr ,erst als sie mich ein Stück zurück zog. „Ich schicke einen schnellen Falken zu Kakashi, das er uns einen seiner Anbu schickt, die den Kerl erst mal in Gewahrsam nehmen. Mach dir die Hände nicht dreckig.“ Die Hitze und meine Wut schwächte minimal ab und ich blickte zufällig, als ich mich zu Sasuke umdrehen wollte, in einen der Spiegel die im Flur hingen und erschrak. Meine Blauen Augen waren Dämonisch Rot meine Eckzähne stachen aus meinem Mund hervor und an meinen Fingern sah ich lange Krallen ähnliche Fingernägel. Klauen und Fangzähne. Dachte ich schockiert. Panisch über diesen Anblick nickte ich wild und befühlte mit meinen Fingerspitzen einen meiner Eckzähne ehe er wieder in seine ursprüngliche Größe zurück schrumpfte. Entsetzt sah ich zu Sasuke auf und wusste nicht was ich sagen sollte, er formte währenddessen mit seinen Händen Fingerzeichen, biss sich in den Daumen und rief seinen Botenfalken hervor. Er nahm sich eine kleine Schriftrolle und einen Stift aus meiner Schublade, so oft wie er bei mir in letzter Zeit gewesen war wusste er mittlerweile genau wo sich was befand, schrieb in wenigen Schriftzeichen einen kurzen Text hinein, rollte sie wieder zusammen und band die Rolle dann an das Bein seines Vogels. Ehe er ihn fliegen lies sah er mich noch ein mal lange und intensiv an, ging ins Wohnzimmer und öffnete dann die Terrassentür. Mit kurzen Worten gab er dem Falken noch seine Anweisungen und hob anschließend den Arm mit dem Greifvogel in den Himmel hoch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)