My past is a part of me von luschi (Naruko Uzumaki) ================================================================================ Kapitel 1: Die Wahrheit ----------------------- Die Wahrheit Nach diesem Unfall blieb ich 3 Wochen im Krankenhaus. Mein Leben änderte sich ab diesem Zeitpunkt schlagartig. Die ersten Wochen ging es mir verdammt dreckig, wegen der Medikamente behielt ich keine Nahrung mehr drin. Mein Bett verlassen durfte ich die ersten 2 Wochen nicht und selbst wenn ich es gewollt hätte ich hätte es auch gar nicht gekonnt. Zwei Operationen hatte ich hinter mir. Die erste wurde gleich nachdem ich eingeschlummert war durchgeführt. Mir wurde ein externer Fixateur in die Knochen gebohrt, der meine Knochen in der richtigen Position halten sollte. Meine Wunden waren zu groß, sie konnten also vorerst nichts anderes für mich tun. Die erste Woche war die Hölle. Ich stand die ganze Zeit nur unter Morphium und lag auf der Intensivstation, in einem Zimmer mit einer alten dementen Frau. An Schlaf war also nicht nur wegen der Schmerzen nicht zu denken. In der zweiten Woche und nach der zweiten Operation, in der mir ein Marknagel ins Schienbein geschlagen wurde und 7 Schrauben in meinen Knochen gebohrt wurden, die den Nagel an Ort und Stelle hielten, ging es mir vor Schmerzen noch schlechter. Aber ich konnte trotzdem mit den Pflegern meine Scherze machen, spaß haben und vor allen Dingen mit purer Lebenslust lachen. Dies konnte ich zuvor schon lange nicht mehr. Die Frau die uns angefahren hatte, saß während des Unfalls mit ihren 2 Kindern, 11 und 14 Jahre im Unfallwagen und hatte auch Verletzungen davongetragen, genauso wie die jüngste der beiden Schwestern. Sie hatten, weil Rain auf der Motorhaube und der Frontscheibe gelandet war, Splitter ins Gesicht abbekommen. Die Autofahrerin hatte mich direkt einen Tag nach dem Unfall besucht. Als ich noch am ganzen Körper verbeult und von blauen Flecken überseht war. Die schlimmsten Verletzungen hatte ich davongetragen. Rian besuchte mich das erste Mal, als ich durch Schlafmittel und Schmerzmittel, nach der zweiten Operation ganz benebelt gewesen war. Er hatte die wenigsten Verletzungen abbekommen und wurde nach 3 Tagen Routine Krankenhausaufenthalt auch schon entlassen. Warum er mich besuchte? Ich wusste es erst nicht und eigentlich wollte ich ihn definitiv auch nicht sehen. Erst als er sich über mich beugte, leise flüsterte, ich habe einen so wahnsinnigen Druck wusste ich was mich erwartete. Er vergewaltigte mich, keine drei Stunden nach meiner 6 Stunden Operation, auf meinem Krankenbett. Ich bekam es nur teilweise mit und wehren konnte ich mich nicht. Innerlich schrie ich und verfluchte ihn, spürte wie etwas in mir brannte wie Feuer eine unbändige und starke Wut, aber ich konnte mich einfach nicht bewegen. Der Katheter in meiner Blase fügte mir noch zusätzlich schmerzen zu, wahrscheinlich hatte Rain mich innerlich auch noch verletzt. Als sich die Tür plötzlich öffnete und meine Schwester mit ihrem Mann herein trat sprang er schnell von mir runter, zog seinen Reißverschluss hoch und tat so, als wäre nie etwas gewesen. Bis heute kam niemand dahinter was passiert war. Meine Schwester hatte sich noch mit der Krankenpflegerin unterhalten, bevor sie ins Zimmer geschaut hatte. Nur wenige Sekunden früher, hätten gereicht damit sie ihn erwischt hätte, aber diese Sekunden waren mir nicht vergönnt gewesen. Wahrscheinlich hätte ich dann von meinem Wahn schon eher befreit werden können. Ich war trotz allem noch immer vernarrt in diesen Kerl, der mir so vieles angetan hatte, warum konnte ich mir selbst nicht erklären. Deswegen verriet ich ihn nicht, mal abgesehen davon, dass ich befürchtete das mir eh keiner glauben würde. In der dritten Woche durfte ich mit einem Rollstuhl durchs Krankenhaus fahren. Die Tage kamen mir nun viel länger vor. Langeweile schlich sich ein. Ich hatte weder Internet noch ein richtiges Handy. Die Bücher hingen mir schon langsam aus dem Halse raus. Ich wollte nach Hause in mein Bett. Nach genau 21 Tagen wurde ich dann endlich entlassen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Schließlich waren mir die Personen hier ans Herz gewachsen. Bevor ich aber endgültig entlassen wurde bekam ich meine Akte zu Gesicht, weil ich damit zum letzten mal zum Röntgen geschickt wurde. Und da laß ich es zum aller ersten Mal. Mit großen Buchstaben war BORDERLINE auf meinen Aktenumschlag geschrieben worden. Darunter ein vermerk. Keine Spitzen Gegenstände, Messer oder sonstiges am Bett liegen lassen. Nicht Unfallbedingte symmetrische Schnittwunden an Armen und Beinen. Bei Einlieferung Gewalttätig und konnte nur mit vereinten Kräften unter Kontrolle gehalten werden. Wunden heilen unwahrscheinlich schnell, zweite Operation schon nach nur einer Woche möglich, Narben verblassten. Patientin unter Dauerbeobachtung stellen. Psychologische Therapie anraten oder anfordern. Diese harten Worte versetzten mir einen Schlag. Ich hatte die ganze Zeit über, die ich im Krankenhaus lag, nicht ein einziges Mal daran gedacht mich zu schneiden und der Begriff Borderline war mir neu, aber dass ich von Anfang an so abgestempelt wurde tat mir unglaublich weh. Dazu fragte ich mich wie es sein konnte das Rain so grausame Dinge hier mit mir machen konnte, wenn ich doch angeblich unter Dauerbeobachtung gestanden hätte. Ich beschloss ab dem Zeitpunkt mich nicht mehr zu schneiden und hielt es Tatsächlich ab dem Tag bis heute ein. Trotz der schlimmsten Schicksalsschläge, in den nächsten Jahren, hatte ich nicht ein einziges mal wieder zur Klinge gegriffen. Aber noch mehr als der Vermerk auf meiner Akte irritierte mich der Befund das meine Wunden unwahrscheinlich schnell geheilt wären. Was hatte dies zu bedeuten? All meine Verletzungen waren bis jetzt immer in einem normalen Tempo verheilt. Wieder zu Hause angekommen war ich auf Gedeih und Verderb meiner Mutter ausgeliefert. Ich ließ mir einen Rollstuhl verschreiben, damit ich wenigstens etwas mobiler war, mit Krücken war es echt zu umständlich Teller oder ähnliches zu transportieren. Ich hatte Physiotherapie aber irgendwie half es nicht. Ich besuchte noch drei Monate, zwei Mal die Woche, die Berufsschule ehe ich gekündigt wurde, weil ich nicht wieder auf der Arbeit erscheinen konnte. Im Winter fuhr ich oft abends mit meinem Rollstuhl spazieren. Mit Rain hatte ich mich zerstritten und hatte endlich all meinen Mut gefasst mich von ihm zu trennen. Ich fand heraus, dass er sich hinter meinem Rücken mit anderen Mädchen traf und sich offen an sie ranmachte. Trotzdem schrieb ich noch via Internet ab und an mit ihm, er versuchte mich immer mal wieder für sich zu gewinnen. An diesem Abend jedoch antwortete ich ihm, ich wolle nicht reden, ich würde nun spazieren fahren. Das gefiel ihm gar nicht er wurde wütend und beschimpfte mich wüst. Ich ignorierte es und machte mich auf den beschwerlichen Weg, die Treppen hinunter nach draußen. Meine Eltern hatten mich inzwischen in Ruhe gelassen und gaben mir Abstand. Es dauerte immer fast eine ganze Stunde, bis ich in meinem Rollstuhl saß und losfahren konnte. Doch dieses Mal hätte ich es wohl besser nicht getan. Ich fuhr meine übliche Strecke entlang, bis mir plötzlich jemand entgegen kam. Ich verspürte ein ganz merkwürdiges Gefühl der Vertrautheit bei der Siluette des Menschen, aber es war dunkel, ich sah erst nicht wer es war. Ich drehte trotzdem instinktiv um doch es war schon zu spät. Mein Rollstuhl schlitterte durch den Schnee, als ich herumgerissen wurde und Rain mich böse anfunkelte. „Wage es nicht mich zu ignorieren! Naruko das wirst du mir jetzt büßen!“ Er schob mich, trotz meiner lautstarken Proteste, in einen naheliegenden Wald zog mich gewaltsam aus meinem Rollstuhl und schändete mich ein weiteres mal auf brutalste Art und Weise. Ich schrie ihn noch an, dass ich meine Pille wegen der Medikamente nicht mehr nehmen würde. „Wenn du von mir Schwanger wirst und ein Kind von mir hast, gehörst du endgültig mir!“ brüllte er mir ins Gesicht und drückte mir seinen Arm auf den Mund. Als er mit mir fertig war kroch ich weinend zu meinem Rollstuhl und krabbelte wieder hinein, mir tat alles weh. „Heul nicht,“ sagte er, „Dir hat es doch auch gefallen hör auf mit dem Theater.“ Er griff meinen Rollstuhl und fuhr mich zurück auf den Weg. Ich sah ihn an und hatte einen Entschluss gefasst. Dieser Kerl musste endgültig aus meinem Leben verschwinden. Gepackt durch das Adrenalin, welches nun durch meinen Körper strömte, weil ich endlich den Mut hatte, teilte ich ihm meinen Entschluss mit: Wenn er es nochmal wagte mich auch nur noch ein einziges mal anzufassen würde er es zu tiefst bereuen. Wütend warf er mich mitsamt dem Rollstuhl auf die Straße in den Schnee und schrie mich an. „Ich wünschte du wärst verreckt, so wie ich es eigentlich gewollte hatte, als ich mit dir über die Straße fuhr.“ Er ließ mich im Schnee liegen und ging davon. Mir ist heute klar, dass an diesem Tag mein Sohn gezeugt wurde. Mein Baby, mein ein und alles mein Leben, mein Herz. Als ich festgestellt hatte dass ich schwanger war, war ich bereits in der 8ten Woche. Ich kaufte mir den Schwangerschaftstest drei Tage vor Weihnachten. Am Abend, des Kauftages, hatte ich endlich den Mut dazu ihn zu verwenden, 3 Minuten würde es dauern bis ein Ergebnis abzulesen sei und er fiel sofort positiv aus, noch ehe die Zeit des Wartens abgelaufen war, waren beide Striche schon deutlich zu erkennen. Ein Schwall an Emotionen stürzte auf mich ein. Panik, Angst, Wut, Trauer, Verzweiflung Ich rief in meiner Verzweiflung und aufkommender Panik sofort Rain an. Machte ihn dafür verantwortlich, doch der faselte im Wahn nur etwas von, nun können wir eine Familie sein. Bis kurz nach Weihnachten behielt ich es, meiner Familie gegenüber, für mich. Nur konnte ich es nicht länger verheimlichen, bald wäre es sowieso herausgekommen. Als ich meiner Mutter von der Schwangerschaft berichtete rastete sie in gewohnter Rabenmutter Manier aus. Verlies brüllend das Zimmer kam nach einer geschlagenen Stunde zurück und stellte mir drei Optionen. Abtreibung, Mutter-Kind-Haus, Adoption. Ich würde, wenn ich nicht abtreiben würde, aus dem Haus fliegen. Da ich noch immer im Rollstuhl saß und abhängig von ihr war, versuchte ich mich mit dem Gedanken der Abtreibung zu arrangieren. Einen Tag nach dem Streit mit meiner Mutter, trat mein Bruder mir, bei einer Auseinandersetzung wegen des blöde TV Programm in den Unterleib. In dieser Familie lag das mit der Gewalttätigkeit wohl in der Genetik. Mein Großvater fuhr mich anschließend sofort ins Krankenhaus. Dort sah ich zum ersten Mal diesen kleinen Fleck in mir und das kleine Herz flatterte wild. Da war es um mich geschehen. Da war ein Lebewesen in meinem Bauch. Um meinen Rauswurf noch etwas hinaus zu zögern verschwieg ich meinen Wunsch das Baby zu behalten und so fuhr ich am 4. Januar mit meiner Schwester Riku in die Abtreibungsklinik. Meine ganze Familie war gegen das Baby gewesen. Somit unterstützten auch sie den Willen meiner Mutter. Als ich dann aber in den Saal rollte, in dem es passieren sollte, fing ich an zu weinen und schüttete der Ärztin mein Herz aus. Deswegen wurde beschlossen, dass sie mich nicht mehr operieren würden. Ich verließ die Klinik, weinend und traf unten auf meine Schwester, die draußen auf mich gewartet hatte. Aus Angst erzählte ich ihr, dass sie mich nicht operieren wollten, weil ich geweint hatte. Sie ging mit mir noch einmal hoch in die Klinik, doch die Frauen schickten uns wieder weg, nicht ohne meiner Schwester vorher noch unter die Nase zu reiben, dass es eine furchtbare Unmenschlichkeit sei jemanden zu einer Abtreibung zwingen zu wollen. Meine Schwester war so wütend, fuhr mich zum nächsten Bahnhof und setzte mich dort mit dem bisschen hab und gut was ich dabei hatte aus. Da ich nun nicht wieder nach Hause konnte, fuhr ich zu meiner einzigen Freundin, bei der ich aber nur zwei Tage bleiben durfte. Dann saß ich wieder auf der Straße bei minus 12 Grad in der Nacht. Ich beschloss zu der Mutter von Rain zu fahren, die mich dann auch für drei Wochen aufnahm. Länger hielt ich es nicht aus. Ich hatte keine andere Wahl gesehen. Helfen wollte mir keiner, eine Wohnung konnte ich mir so schnell nicht beschaffen, besonders erschwerte es noch die Tatsache das ich nicht einen Cent in der Tasche hatte und sogar ein Obdachlosenheim kostet die Nacht Geld und man durfte nur eine bleiben und ich saß auch noch immer im Rollstuhl. Am Ende der dritten Woche kam Rain eines morgens in mein Zimmer, ohne ersichtlichen Grund trat er mir gegen mein ohnehin schon verletztes Bein und wollt daraufhin mir in meinen Bauch treten, aber diese Möglichkeit gab ich ihm nicht mehr. Ich schützte meinen Bauch, stellte mich auf, holte mit aller Kraft aus und Schlug ihm geradewegs mit meiner Faust ins Gesicht. Blut schoss aus seiner Nase und er hielt sich brüllend die Hände vors Gesicht. In Panik flüchtete ich sofort und kam am gleichen Tag noch, bei einem Mann unter, einem ehemaligen Freund, der aber schon seit Jahren für mich starke Gefühle hatte, weswegen ich nicht schon direkt zu ihm gezogen war da es für mich äußerst schwer zu ertragen gewesen war, wenn er mir ungefragt zu nahe kam. Drei Monate blieb ich bei ihm, bis ich schwer Lungenkrank wurde, meine Augen vereiterten und ich vor Heiserkeit nicht mehr sprechen konnte. Mein Frauenarzt schob es auf den Stress, dem ich bei meinem derzeitigen Mitbewohner ausgesetzt gewesen war. Schwer krank stand ich dann bei meiner Mutter vor der Tür und sie nahm mich widerwillig und ohne viele Worte zu verlieren wieder auf. Das einzige was sie sagte war: „Wenn das Balg geboren ist bist du hier spätestens wieder weg.“ Mein Zimmer existierte nicht mehr, sie hatte ein Büro daraus gemacht und all meine Sachen größtenteils entsorgt. Es dauerte einige Wochen bis ich damit klar kam, das ich all mein angesammeltes Hab und Gut nun nie wieder sehen würde. Am meisten schmerzte es mich meine ganzen Kindheitserinnerungen, von mir gemalte Bilder, Gebasteltes und meine ganzen, in Kisten verstauten, Spielzeuge meinem eigenen Kind nicht mehr später einmal zeigen zu können. Da ich nun auch kein Bett mehr hatte lag ich größtenteils, lethargisch bis meine Fruchtblase platzte, im Wohnzimmer auf einer grünen Ledercouch mit den Katzen. Wenigstens diese waren mir ein gewaltiger Trost in der schweren Zeit gewesen. Mit Tieren konnte ich wahnsinnig gut umgehen und hatte sehr sehr schnell einen guten Draht zu ihnen, selbst zu denen, die sich von meiner Mutter oder anderen nicht anfassen ließen. Mein Sohn Damian wurde am 31.7. geboren, nach 24 Stunden eingeleiteten, furchtbar schmerzhaften Wehen und einer missglückten PDA musste leider ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden. Die Ärzte waren Ratlos gewesen, ich selbst hatte nicht mehr sehr viele Erinnerungen an die Geburt, außer den unsagbaren Schmerzen. Mich irritierten die verängstigten Blicke der Krankenschwestern am nächsten Morgen und das meine Kaiserschnittwunde unglaublich schnell verheilt war. Nicht mal eine Narbe war zu sehen. Auch all meine anderen Narben selbst die schwer ausgeprägten an meinem Bein, Armen und Oberschenkeln waren nun komplett verschwunden. An was ich mich noch erinnerte war wie die Hebammen über mich tuschelten, dass meine Augen eine beängstigende rote Farbe annehmen würden, aus mir merkwürdige Geräusche kommen würden und mein Tattoo auf meinem Bauch sich unnatürlich verändern würde. Tattoo? Ich hatte kein Tattoo wovon hatten diese Frauen gesprochen? Wahrscheinlich meinten sie überhaupt nicht mich, doch ich konnte auch gar nicht richtig darüber nachdenken da hatte ich schon wieder eine abartig schmerzhafte Wehe. Mein Sohn erblickte um genau 0:33 das Licht der Welt, 47 cm groß und 2550g schwer. Er hatte wahnsinnig viele Pech schwarze Haare, meine blauen Augen und wie ich hatte auch er Striche auf seinen Wangen, nur nicht 3 sondern jeweils 2 auf jeder Seite. Ich hatte leider nach wie vor noch folgendes Problem: ich wusste nicht wohin mit meinem Baby und mir. Meine Familie besuchte uns nicht ein einziges Mal, auch zeigten sie null Interesse an Damian oder mir. Es verletzte mich abgrundtief und ich saß am Morgen meiner Entlassung nachdem Damian kurz zuvor eingeschlafen war, auf dem Krankenhausbett und weinte bitterliche Tränen. Auch wenn meine Familie mir oft weh getan hatte war sie immer noch meine einzige Familie bis jetzt gewesen und nun so weggestoßen zu werden brach mir das Herz. Besonders für meinen kleinen Sohn. Das Gefühl was ich für ihn empfand war so unendlich tief und extrem gewesen. Ich würde alles für ihn tun und war um seinetwillen umso trauriger, das er nur mich hatte. Da ich mit Damian auf gar keinen Fall auf der Straße leben konnte versuchte ich es wieder bei Rains Mutter, was blieb mir auch anderes übrig. Meine eigene Familie hatte mich endgültig verstoßen. Doch dieses Mal eskalierte es schon nach wenigen Tagen. Dieses Mal war ich aber diejenige, die über Rain stand und im sonst was angetan hätte, wenn er noch ein einziges Mal mir oder meinem Baby zu nahe gekommen wäre. Die Angst in seinen Augen war eine Genugtuung für mich gewesen. Nie wieder würde er mir oder meinem Baby etwas antun. Also musste ich da weg. Ich meldete mich beim zuständigen Amt beantragte eine Mutter Kind Einrichtung und kam nur einen Tag später in ein 90 km entfernten Wohngebäude unter. Es war extra für mich ausgerichtet wegen meinem Rollstuhl und allem Drum und Dran. Dabei war ich auf den Stuhl gar nicht mehr angewiesen da ich nach der Geburt direkt aufgestanden war, zwar unter schlimmen Schmerzen weil meine Muskeln sehr verkümmert gewesen waren, aber ich wollte mein Baby selbst versorgen. Die Narben waren ja verschwunden und irgendwie wunderte es mich auch nicht, das meine Knochen nun so gut verheilt waren als wäre nie etwas gewesen. Aber meine Muskeln waren erschlafft und schmerzten unglaublich bei jedem Schritt. Diese Einrichtung war für mich wie purer Luxusurlaub gewesen. Ich hatte immer Essen und Trinken. Ein sicheres Dach über dem Kopf und keinen Streit, Stress oder sonstiges. Mir ging es hier richtig gut. Doch eine für mich erschütternde Erkenntnis traf mich kurz nach meinem Einzug, nachdem ich die Geburtsurkunde meines Sohnes ausstellen ließ. Ich brauchte dafür die Vaterschaftsanerkennung, die Rain, ich vermutete mittlerweile aus Angst vor mir, aber ohne Murren hatte ausstellen lassen, doch das Problem war ich brauchte auch noch meine Geburtsurkunde. Als ich diese bei meinen Eltern erfragte stellten sie sich merkwürdiger Weise quer. Auch auf das Schreiben des Standesamtes reagierten sie nicht. Ich verstand es nicht, ich brauchte die Urkunde ja schließlich für meinen Sohn. Aber allzu bald sollte ich erfahren warum meine Eltern sie nicht rausgeben wollten. Auf meiner Geburtsurkunde, die ich schließlich nach mehrfacher Androhung meines Anwaltes, den ich gezwungenermaßen mir nehmen musste, endlich in meinen Händen hielt stand das wohl bestgehütete Geheimnis meiner Familie. Ich bin Adoptiert worden. Es stellte sich heraus, dass meine richtigen Eltern in einem fernen Dorf namens Konohagakure lebten und ich auch dort geboren wurde. Ob sie noch lebten oder ums Leben gekommen waren war nicht bekannt. Meine Adoptiveltern hatten mich zu sich geholt, als ich gerade mal zwei Monate alt gewesen war. Unter dem Vermerk Leibliche Eltern standen die Namen Kushina Uzumaki und Minato Namikaze. Ich war geschockt. Mein wahrer Name lautete eigentlich Naruko Uzumaki. Mein ganzes verkorkstes Leben war eine Lüge und ich war gar nicht die Tochter meiner vermeintlichen Eltern gewesen. Auch wenn ich es schon immer irgendwie geahnt hatte, traf es mich doch sehr hart. Besonders das es mir all die Jahre verschwiegen worden war. In diesem Moment beschloss ich, sobald mein Sohn alt genug wäre, nach meinen Wurzeln zu suchen und nach Konohagakure zu reisen. So und im nächsten Kapitel kann es nun endlich losgehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)