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Yu-Gi-Oh! The Last Asylum

von

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Turn 63 - Day Of The Ghost

Turn 63 – Day Of The Ghost

 

 

Das schwarze, ovale Portal öffnete sich und voran trat Zanthe heraus, der sich im Gehen umsah. Sofort fiel ihm die Umzäunung auf, die seine Umgebung in alle Richtungen abgrenzten, kurz darauf ein kleines Treppenhäuschen hinter ihnen.

„Hier sind wir ungestört“, sagte Kyon, als sich das Portal schloss.

Jubel drang an Zanthes Ohr, sodass er abgelenkt an den Zaun heran schlenderte. Sich mit einer Hand darin festkrallend, blickte er hinab zur Straße, in der sich das Gebäude befand, auf dessen Dach Kyon sie geführt hatten. Dort unten standen ein paar Jungs vor einem Elektronikgeschäft, das um diese Uhrzeit noch geöffnet hatte. Auf dutzenden Fernsehern wurde das Duell zwischen Anya und ihrem Bruder Zachariah übertragen. Die Kinder standen in dem Lichtkegel einer der Straßenlaternen.

„Wo ist Exa?“, fragte Zanthe tonlos, ohne seinen Blick abzuwenden.

„Ganz in der Nähe. Ich musste ihn von Kakyo Sangon trennen“, versicherte ihm Kyon.

Der Werwolf löste seine Finger aus dem Maschendraht und drehte sich um. „Exa, Kakyo, der Sammler … und mittendrin du. Ich will Antworten.“

 

Kyon streckte seinen Arm vor. Dort befand sich seine flügelähnliche Duel Disk, die mit einem leisen Klacken ausfuhr. „Und du sollst sie bekommen. Sofern du dich mit mir duellierst.“

„Und wenn ich verliere, gehe ich leer aus?“, hakte Zanthe misstrauisch nach.

Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Nein. Wenn du verlierst, weiß ich, dass ich noch besser auf dich Acht geben muss. Dann bist du noch nicht bereit für-“

„Was soll das alles!?“, brach es plötzlich aus dem immer zorniger werdenden Werwolf heraus, der die Arme weit von sich streckte. „-Du- willst auf mich aufpassen!? Bist du mein Vater!? Meine Mutter!? Ach nein, du steckst ja im Körper meines Bruders Alessandro! Aber du bist nicht er!“

„Dennoch habe ich es ihm versprochen, bevor seine Seele in den Limbus überging.“

Zanthe weitete die Augen, als er dieses Wort hörte. Erinnerungen wurden wach, die er sofort wieder unterdrückte.

 

Aus der Ferne hallte ein mächtiges Donnern bis zur Lichtung. Zanthe hockte auf den Knien, stützte sich mit den Händen im Moos ab. Unter ihm lag eine einzelne Karte, [Angel Wing Dragon]. Die Augen fest zugekniffen, fielen von ihnen die Tränen hinab.

Geh weg“, presste er mühsam mit zitternder Stimme hervor.

Inmitten dieser schicksalsträchtigen Nacht ragte über die Bäume hinaus ein riesiger Turm. Von Explosionen heimgesucht, stürzte er langsam ein, doch verschwand inmitten dieses Prozesses urplötzlich.

Er hat dich als seinen Nachfolger auserwählt, Zanthe Montinari“, sprach Kyon, der hinter dem jungen Mann stand. Sein Erscheinungsbild damals war gänzlich anders als heute, so trug auch er sein langes, schwarzes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Gehüllt war er in einen weißen Mantel, auf eine Sonnenbrille verzichtete er.

Ich will das nicht! Und jetzt verschwinde!“, wimmerte Zanthe.

Kyon sah auf seinen vor sich ausgestreckten Arm herab, an dem ein Duellhandschuh derselben Machart wie Zanthes befestigt war. Diesen griff er und zog ihn von der Hand. „Dein Bruder-!“

Mit einem Ruck sah der Kopftuchträger mit geweiteten Augen über seine Schulter. „Auch wenn du im Körper meines Bruders steckst, werde ich-!“

Er verstummte, als etwas Nasses seine Wange streifte. Doch es waren nicht seine eigenen Tränen, sondern die des Himmels.

 

Zanthe zuckte zusammen, als er sich bewusst wurde, woran er sich gerade erinnerte.

Zu allem Überfluss benetzte plötzlich eine winzige Wasserperle seine Wange. Dann noch eine. Beide blickten nach oben, in den wolkenverhangenen Nachthimmel. Es begann zu regnen. Genau wie damals, als Zanthe um Kyons Existenz erfuhr – und seinen Bruder verlor.

Er war es auch, der als Erster den Kopf wieder senkte. „Ich werde mich mit dir duellieren, alles klar? Aber nicht, weil ich von dir beschützt werden will. Deine Hilfe brauche ich gewiss nicht!“

„Mir ist gleich, aus welchen Beweggründen du zusagst. Zeig mir, wie viel Hüter noch in dir steckt!“, rief Kyon streng und schwang seinen Arm aus. „Zanthe Montinari!“

Ebenjener drückte mit dem Daumen das Juwel in seinem Armreif, welcher sich umgehend um seine Hand schloss und zu dem Handschuh wurde, welchen er für seine Duelle verwendete. In diesen schob er sein Deck, welches er aus der Hosentasche zauberte.

„Gut“, war alles, was Kyon dazu zu sagen hatte.

Zanthe nahm es jedoch kurzerhand wieder aus der Halterung seines Duellhandschuhs und begann es nach einer Karte zu durchsuchen. „Bevor wir beginnen, gibt es noch etwas, das ich dir zurückgeben muss.“

Als er sie gefunden hatte, warf er sie Kyon unvermittelt zu. Der fing sie zwischen Zeige- und Mittelfinger auf, drehte sie zwischen ihnen und lächelte geheimnisvoll. „Oh, [Spellbooks Of Tetrabiblos]. Ich nehme an, du brauchst sie nicht länger?“

„Ich habe sie nie gebraucht! Ich weiß ja nicht einmal, wie sie in mein Deck gelangt ist!“, stellte Zanthe nicht ganz wahrheitsgemäß klar, denn gegen Edna hatte sie ihm auf Valeries Hochzeit sehr wohl geholfen. „Wie dem auch sei, es ist deine, also nimm sie.“

Dem folgte Kyon auch, indem er die Karte ins Deck seiner flügelartigen Duel Disk steckte. „Also gut. Bist du bereit?“

„Und wie ich das bin! Klären wir das ein für alle Mal, Duell!“

 

[Zanthe: 4000LP / Kyon: 4000LP]

 

Kyon streckte einladend den Arm aus. „Der erste Zug ist deiner.“

„Ja, weil er nicht mehr so viele Vorteile wie vor der Regeländerung birgt, nicht wahr?“ Der Kopftuchträger rümpfte die Nase. „Aber wenn du meinst, dann fange ich an.“

So zogen beide fünf Karten von ihrem Deck.

„Dieses Monster setze ich!“, verkündete er und ließ es in horizontaler Position mit nach oben zeigendem Kartenrücken vor sich in vergrößerter Form erscheinen. „Dazu setze ich was. Du bist.“

Noch eine Karte materialisierte sich auf seiner Spielfeldseite, allerdings in vertikaler Lage.

 

„Alles geschieht zur rechten Zeit unter den rechten Bedingungen. Dieses Duell war lange vorhergesehen.“ Kyon lächelte geheimnisvoll, als er nach seinem Deck griff. „Draw!“

Die sechste Karte zu seinem restlichen Blatt steckend, zückte er jene neben ihr und zeigte den Spielfeldzauber vor. „Ich aktiviere [The Grand Spellbook Tower]!“

Die Umgebung veränderte sich. Plötzlich standen beide auf einer breiten, schier unendlich langen Straße, die zu einem riesigen Turm führte, indem gerade ein blitzender Wirbelsturm einschlug. Ihr Umfeld flackerte kurz auf, dann standen beide wieder auf dem Dach des mehrstöckigen Bürogebäudes.

Zanthe hielt die Hand gespreizt vor seiner offen stehenden Schnellzauberkarte. „Das kannst du vergessen, es gibt kein Heimspiel für dich. [Mystical Space Typhoon] hat deinen Turm zum Einsturz gebracht.“

„Aber einer seiner Einwohner konnte sich retten“, meinte Kyon unbesorgt. „Und je höher die Zahl der Spellbooks auf meinem Friedhof war, nachdem der Turm zerstört wurde, desto größer auch die Stufe des Hexers, den ich vom Deck beschwöre.“

In einer abwertenden Geste winkte Zanthe ab. „Kann ja nicht viel sein, denn außer dem Turm gibt es da rein gar nichts.“

„Deswegen ist jenes Monster auch der Stufe 1-[Stoic Of Prophecy].“

Zwei lange Stäbe knallten vor Kyon in den Boden. Zwischen ihnen tauchte ein rothaariger Zauberer auf, der sie mit je einer Hand aufnahm. Die Kristalle an ihren Spitzen begannen zu glimmen.

 

Stoic Of Prophecy [ATK/300 DEF/200 (1)]

 

„Sicherlich wirst du mir zustimmen, dass dieses Monster zu schwach ist, um auf dem Feld zu verweilen“, sagte Kyon und nahm es von seiner Duel Disk, „deswegen biete ich es als Tribut für [Prophecy Destroyer] an.“

Der Stoiker löste sich in Luft auf. An seiner Statt entstand ein dunkler Nebel, aus dem eine gehörnte Gestalt trat. Über zwei Meter groß, lief der geflügelte, teuflische Dämon aufrecht. In der Hand hielt er ein rot leuchtendes Kurzschwert.

 

Prophecy Destroyer [ATK/2500 DEF/1200 (6)]

 

Nebenbei schoss eine einzelne Karte aus Kyons Deck, welcher jene vorzeigte und dann in sein Blatt aufnahm. „Selbstverständlich hat es einen tieferen Sinn, warum ich [Stoic Of Prophecy] gerade jetzt geopfert habe. Wird er auf den Friedhof geschickt, erhalte ich einen Stufe 3-Magier wie [Temperance Of Prophecy] von meinem Deck. Jeder meiner Züge ist exakt geplant.“

„Schön für dich“, zischte Zanthe gehässig zurück, „du hast ja auch geplant, -seinen- Körper zu übernehmen, nachdem er … nachdem er …“

Der junge Mann senkte den Kopf. „Nachdem er -fortgegangen- ist.“

„Es war seine Entscheidung. Alles. Das habe ich dir bereits mehr als einmal versucht ans Herz zu legen.“

Ruckartig richtete Zanthe sich auf. „Ach ja!? Also behauptest du, nichts von dem sei deine Schuld gewesen!?“

Während er wild zu gestikulieren begann, regte sich der Sonnenbrillenträger keinen Millimeter. Er antwortete geradezu berechnend: „Das ist korrekt. Ich habe ihn über alles im Vorfeld aufgeklärt.“

„Als ob ich dir das jemals glauben würde!“

Der Butler des Sammlers rückte die kreisrunde Sonnenbrille auf seiner Nase mit dem Handrücken zurecht. „Ich fürchte, dir bleibt nichts anderes übrig, Zanthe Montinari. Aber das ist eins, mein Zug das andere. Diesen setze ich fort, indem ich [Spellbook Of Secrets] aktiviere und damit ein neues Spellbook von meinem Deck erhalte: [Spellbook Of The Master].“

Dieses zeigte er vor und aktivierte es im Anschluss sogleich, während er dabei einen blau leuchtenden Wälzer in der anderen Hand hielt. „Es imitiert den Effekt eines bereits genutzten Spellbooks und funktioniert dementsprechend. So wähle ich [Spellbook Of Secrets] und erhalte ein neues Buch von meinem Deck.“

Die Farbe seines Buches änderte sich, wurde violett. Auch der Einband, die Form, sie wechselten kaum merklich ihre Erscheinung. „Dieses Mal fällt die Wahl auf [Spellbook Of Wisdom].“

Und Zanthe schnaubte bereits, gefiel ihm nicht, dass sein Gegner scheinbar für irgendetwas seinen Friedhof mit diesen Büchern füllte.

„Also dann, ich deklariere einen Angriff auf dein gesetztes Monster. [Prophecy Destroyer], Prophecy #15 – Road to One's Demise!“

Der teuflische Dämon schwang nur einmal seine Klinge in Richtung von Zanthes gesetzter Karte, aus der im selben Moment ein weißer Krieger mit orange leuchtenden Zangenarmen erschien.

 

Constellar Acubens [ATK/800 DEF/2000 (4)]

 

Von der Waffe löste sich ein Lichtstreifen, der durch die Luft glitt und Acubens zerteilte. Dessen zwei Hälften zersprangen dann in tausend Einzelteile.

Kyon nahm eine Karte aus seinem Blatt und schob sie in seine Duel Disk. „Ich setze wie du es getan hast eine Karte. Zug beendet.“

Zischend materialisierte jene sich vor ihm.

 

Aufgeregt zog Zanthe nach und präsentierte die neue Karte sogleich. „Ich aktiviere den permanenten Zauber [Constellar Star Chart]. Was er bewirkt dürftest du wissen!“

Weit über den Dächern begann ein goldenes Symbol zu leuchten, ein Kreis, der in sich einen Windrosen ähnlichen Stern einschloss.

„Ich beschwöre [Constellar Algiedi] und durch ihren Effekt noch [Constellar Pollux] hinterher, da er genau Stufe 4 ist.“

Er hielt Kyon die beiden Karten geradezu demonstrativ entgegen, ehe er sie in seinen Duellhandschuh schob. Zu beiden Seiten neben ihm tauchten kleine Schlüssel aus Kupfer auf, die er nahm und zwischen den Fingern geklemmt ausschwang. Zwei runenverzierte Portale bildeten sich daraufhin zu seiner Linken und Rechten. „Open a door to the goat! Open a door to the twins!“

Beide zersprangen und somit stand links neben Zanthe eine in Weiß gekleidete Hexe in blauem Cape und mit Zauberstab bewaffnet, rechts ein maskierter Schwertkämpfer, ebenfalls ganz in Weiß, welcher ein Schwert mit zwei parallel zueinander verlaufenden Klingen führte.

 

Constellar Algiedi [ATK/1600 DEF/1400 (4)]

Constellar Pollux [ATK/1700 DEF/600 (4)]

 

Beide wurden aber sogleich wieder von Zanthe aus dem Handschuh genommen, übereinander gelegt und in die Luft gehalten. „Aus meinen beiden Stufe 4-Sternen wird ein großer Stern.“

In seiner Hand materialisierte sich ein fast ein Meter langer, massiver Goldschlüssel, den er gegen die Stirn legte. „Open a gate to the Sacred Star Knights! To the Overlay Network!“

Vor ihm öffnete sich ein schwarzer Galaxienwirbel, welcher seine beiden Monster in sich aufsaugte. Zanthe rammte den Schlüssel unter einem ehrgeizigen Aufschrei in den Boden. Unter ihm breitete sich daraufhin ein gewaltiger Runenzirkel aus, der von den Symbolen der Sternzeichen geprägt war. „Xyz Summon! Erstrahle, [Constellar Praesepe]!“

Der Schlund verschwand. Stattdessen wuchs vor Zanthe aus dem Boden ein in weiß-goldener Rüstung gepanzerter Krieger, der massive Schlagringe aus purem Gold schwang. Auf seinem Rücken befand sich ein metallischer Umhang, der verschieden lange Spitzen in alle Richtungen aufblitzen ließ. Um Praesepe kreisten zwei Lichtkugeln.

 

Constellar Praesepe [ATK/2400 DEF/800 {4} OLU: 2]

 

Das über den Dächern leuchtende Symbol begann zu pulsieren. „Einmal pro Zug, wenn ein Constellar-Xyz unter der [Constellar Star Chart] beschworen wird, darf ich eine Karte ziehen.“

Zanthe riss die oberste Karte von seinem Deck und schob sie im Anschluss in seinen Handschuh, die sich vor ihm materialisierte. „Setzen wir sie doch gleich.“

Dann streckte er den Arm aus und zeigte mit dem Finger auf den Dämonen. „Komm Praesepe, der ist doch ein gefundenes Fressen für dich! Angriff, Sacred Star Raid!“

Zunächst hielt der Krieger seine Rechte hoch in die Luft, welche eine der Lichtkugeln absorbierte.

 

Constellar Praesepe [ATK/2400 → 3400 DEF/800 {4} OLU: 2 → 1]
 

Er verschwand im Folgenden so schnell, dass selbst Kyon einen erstaunten Laut von sich gab. Denn sein Dämon sah nur noch die Faust auf sich zufliegen, ehe er in einer Explosion unterging. Der schwarzhaarige Butler wich zurück. „Eine interessante Wendung.“

 

[Zanthe: 4000LP / Kyon: 4000LP → 3100LP]
 

„Praesepe kann sich oder andere Constellar im Kampf temporär stärken, wenn ich dafür ein Xyz-Material locker mache“, erklärte Zanthe, „dein Zug, Kyon.“

 

Constellar Praesepe [ATK/3400 → 2400 DEF/800 {4} OLU: 1]

 

„Interessant, doch nicht völlig unerwartet“, sinnierte dieser weiter und zog auf.

Der Gegensatz konnte nicht krasser sein, hielt er doch fünf Karten fest, sein Gegner dagegen nur eine einzige. Der schwarzhaarige Butler überlegte eine ganze Weile, in welcher Zanthe bereits ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden tippte, ehe er sich für eine Vorgehensweise entschied.

„So soll es sein: Ich beschwöre [Temperance Of Prophecy].“

Ein hellblauer Dampf stieg von den beiden goldenen Kelchen auf, die zuerst das Spielfeld betraten. Zwischen ihnen gewann eine in brauner Kutte verhüllte Schamanin Gestalt, welche Hand an die wertvollen Stücke legte.

 

Temperance Of Prophecy [ATK/1000 DEF/1000 (3)]

 

Schlagartig stieg ein wesentlich dunklerer Nebel vor Kyon auf und ehe Zanthe sich versah, kam daraus mit erhobenem Schwert der [Prophecy Destroyer]. Rot glühte seine Klinge wie je her.

„Der Teufel kommt immer wieder, solange man für ihn drei Spellbooks vom Friedhof verbannt“, erklärte Kyon mit einem spitzbübischen Grinsen, während er [Spellbook Of Secrets], [Spellbook Of The Master] und [The Grand Spellbook Tower] in der Hand hielt.

 

Prophecy Destroyer [ATK/2500 DEF/1200 (6)]

 

Der Werwolf verschränkte argwöhnisch die Arme voreinander. „Dafür also …“

„Es wird noch besser, denn mein Vorhaben ist brillant. So aktiviere ich jetzt [Spellbook Of Power].“

In der freien Hand des Dämons tauchte ein roter, leuchtender Wälzer auf, welcher jenen aufmerksam durchlas. Das neu errungene Wissen stellte sich als glühende Aura dar, welche um den Zerstörer aufflackerte.

 

Prophecy Destroyer [ATK/2500 → 3500 DEF/1200 (6)]
 

„Derjenige Magier, der das [Spellbook Of Power] liest, erhält 1000 Angriffspunkte für einen begrenzten Zeitraum“, erklärte Kyon und streckte den Arm aus, „mehr noch, wird ein Spellbook gelesen, vermag [Temperance Of Prophecy] ihren Effekt zu aktivieren.“

Jene schrie plötzlich hysterisch auf und ließ die Kelche fallen. Während sie sich ebenfalls in blauen Nebel verwandelte und mit dem aus den Kelchen verschmolz, nahm Kyon eine hervorstehende Karte aus seinem Deck und legte sie auf die Duel Disk. „So opfert sie sich für eine andere Weissagung. Diese ist [Wheel Of Prophecy]!“

Der Nebel zog sich zusammen und bildete den Körper eines humanoiden Löwenkriegers, der einen mächtigen, runenverzierten Schild mit sich führte.

 

Wheel Of Prophecy [ATK/2700 DEF/1700 (8)]

 

„Und da das Rad durch den Effekt eines Magiers beschworen wurde, beginnt es sich nun zu drehen“, verkündete Kyon. „Es schickt nun eine beliebige Anzahl an verbannten Spellbooks in mein Deck und den Rest auf meinen Friedhof.“

Genau das tat der kräftige Löwenmann auch: Er drehte seinen Schild in der Hand im Uhrzeigersinn, aus dem dutzende Symbole durch die Luft schossen. Kyon schob [The Grand Spellbook Tower] zurück in sein Deck, danach legte er die anderen beiden auf seinen Friedhof zurück.

Zanthe stand der Schweiß auf der Stirn. „Natürlich, du willst deinen Teufel auf dem Feld halten.“

„Ich denke viel vorausschauender als das. Nun, ich greife deinen [Constellar Praesepe] an! [Prophecy Destroyer], Prophecy #15 – Road to One's Demise!“

Zanthe ballte eine Faust mit seinem Handschuh und schlug diesen direkt über seine gesetzte Karte in die Luft aus. „Vergiss es! Falle aktivieren, [Draining Shield]! Dein Angriff wird annulliert und direkt meinen Lebenspunkten gutgeschrieben!“

Die Karte klappte auf. Am Arm seines Sternenkriegers materialisierte sich ein spiegelnder Schild, den er erhob, als sein Feind die rote Klinge ausholend schwang und damit einen roten Lichtstreifen auf ihn schleuderte. Plötzlich nahm dieser einen purpurnen Ton an und zerschmetterte Schild und Träger gleichermaßen.

Zanthe keuchte auf. „Du machst wohl Witze …!“

„Mitnichten. Auch ich habe eine Karte aktiviert, mein verdecktes [Spellbook Of Wisdom]. Es beschützt einen Magier wahlweise vor dem Einfluss feindlicher Zauber oder Fallen. Der Angriff ging also durch …“

Zanthe zuckte mit den Schultern. „Und wenn schon. Lebenspunkte bekomme ich trotzdem, da jener Teil des Effekts von [Draining Shield] mich betrifft und nicht dein Monster.“

Die leuchtende Energieklinge schoss an ihm vorbei, denn Zanthe wich ihr aus, indem er den Kopf zur Seite neigte. Trotzdem strich sie seine Wange, aus der ein Rinnsal an Blut über die Haut trat und krachte anschließend durch den Zaun, welcher jetzt durch einen leicht schräg verlaufenden Schnitt gezeichnet war.

 

[Zanthe: 4000LP → 7500LP → 7400LP / Kyon: 3100LP]

 

Kyons Deck begann plötzlich rötlich zu strahlen. Eine einzelne Karte stand daraus hervor und Zanthe rollte nur noch mit den Augen.

„Zusätzlich zum stärkenden Effekt des [Spellbooks Of Power] kommt, dass es, sollte sein Wissen korrekt angewendet werden, ein neues Buch ins Leben ruft. Und du kennst es.“ Der Sonnenbrillenträger drehte jene Karte zwischen seinen Fingern. „[Spellbooks Of Tetrabiblos]. Bereust du jetzt, mir die Karte zurückgegeben zu haben?“

Zanthe schüttelte trotzig den Kopf.

„Du solltest aber. Nicht jede Entscheidung ist die richtige, schon gar nicht, wenn sie aus Trotz getroffen wurde. Doch noch ist nicht der rechte Zeitpunkt, dir diese Lektion zu erteilen. Zunächst befehle ich einen direkten Angriff. [Wheel Of Prophecy], Prophecy #10 – Motion of the Stars!“

Zunächst drehte der Löwenkrieger seinen Schild vor sich, dann nahm er ihn und warf ihn wie einen Diskus auf Zanthe. Dieser wich nach hinten aus und duckte sich so unter dem Angriff geschickt hinweg. Kopfüber sah er, wie der Schild kurz vor dem abgrenzenden Zaun einen Bogen machte und zurückkehrte, dieses Mal tiefer fliegend. Schnell richtete er sich auf und machte einen Sprung aus dem Stand über die Waffe hinweg, die sicher in die Hände ihres Besitzers zurückkehrte, welcher sie in gebückter Haltung auffing.

 

[Zanthe: 7400LP → 4700LP / Kyon: 3100LP]

 

„Kinderspiel“, flötete der junge Mann selbstbewusst.

„Für deinesgleichen unbedingt.“ Kyon rückte seine Sonnenbrille zurecht. „Zug beendet.“

Die rote Aura um seinen Teufel legte sich schließlich.

 

Prophecy Destroyer [ATK/3500 → 2500 DEF/1200 (6)]

 

Die Augen zusammenkneifend, bewegte Zanthe seine Hand in Richtung Deck. „'Meinesgleichen'? Was ist denn 'meinesgleichen'!?“

„Ein Werwolf natürlich. Eure athletischen Fähigkeiten werden nur von wenigen anderen Dämonen übertroffen.“

„Nur bin ich kein Dämon!“, protestierte Zanthe erzürnt, hatte er mit genau dieser Antwort gerechnet. „Ein Werwolf ja, noch! Aber kein Dämon!“

„Ich habe lediglich simple Fakten genannt.“

„Dann nenne ich dir jetzt auch einen! Du steckst im Körper meines toten Bruders und besitzt die Dreistigkeit, -mich- zu beleidigen!“ Zanthes Pupillen leuchteten für einen kurzen Augenblick golden auf. „Ich kann dir nur raten, dieses Duell zu gewinnen und mich zu töten, denn lieber sehe ich meinen Bruder unter der Erde, als mit dir darin über ihr!“

„Also bist du bereit, dich mit so einem Schicksal abzufinden?“ Ehe sein Gegenüber etwas darauf erwidern konnte, schnitt ihm Kyon das Wort ab. „Kannst du deinen Bruder nach all der Zeit nun endlich gehen lassen? Das überrascht mich.“

„Was weißt du?“ Zanthe versuchte mühsam, seine Fassung zu wahren. „Mein Bruder ist tot. Alles, was von ihm übrig ist, ist sein Körper. Ich habe jetzt andere Verpflichtungen. Anya, Matt, Exa …!“

„Dieser Mann bedeutet dir sehr viel, obwohl ihr euch erst wenige Tage kennt“, erwiderte Kyon und sah gen Himmel in den Regen, welcher seine Sonnenbrille mit dicken Tropfen benetzte, „weißt du auch, warum das so ist?“

Zanthe, dessen Hand bereits vor seinem Deck angelangt war, hielt in der Bewegung inne. Er ließ den Arm sinken und zuckte mit den Schultern. „Weil er … irgendwie der erste Mensch ist, der sich mit mir anfreunden wollte. Und nicht etwa umgedreht.“

„Er hat dich nicht erkannt, du ihn aber. Dieser Mensch ist für dich ganz besonders, ohne, dass du davon weißt. Als du ihm zum ersten Mal begegnet bist, hast du ihn für mich gehalten, nicht wahr? Oder eher …“

Der Werwolf keuchte, als er sich zurückbesann. „Alessandro … Moment!“

Sein Gegenüber nickte. „Es ist, wie du vermutest. In Exa schläft die Seele deines Bruders. Mir ist es gelungen, Alessandro Montinaris Seele aus dem Limbus zu befreien. Dein Bruder ist noch nicht tot, deshalb solltest du deine Worte in Zukunft mit mehr mit Bedacht wählen.“

Mit offenem Mund starrte Zanthe Kyon an.
 

Das konnte nicht sein! Er log, so hämmerte es förmlich im Kopf des Schwarzhaarigen. Der Limbus war der Ort, wo all jene Seelen landeten, die einen Pakt mit einem anderen Wesen brachen oder die unter besonderen Umständen den Tod fanden. Alessandro gehörte zu Ersteren, er verlor seine Seele, da er seinen Pakt mit Kyon nicht erfüllen konnte.

Obwohl nicht viel über den Limbus in Erfahrung gebracht werden konnte, so galten zwei Dinge als gesichert: Er galt als das, was die Menschen sich unter der Hölle vorstellten. Und es gab kein Entkommen. Nicht einmal einem Dämon vom Kaliber des Sammlers war es je gelungen, in den Limbus einzudringen!

 

„Ich weiß, was du jetzt denkst“, sagte Kyon, der plötzlich nach seiner Sonnenbrille griff und sie abnahm. Dahinter traten braune Augen hervor, die den Werwolf genau musterten. „Doch glaube mir, es gibt eine 'Person', die den Limbus betreten kann. Ich habe sie ausfindig machen und um Hilfe bitten können.“

Zanthe aber schüttelte vehement den Kopf. „Du lügst!“

„Es ist die Wahrheit. Hör mir zu.“ Der Butler streckte beide Arme zur Seite aus. „Sobald ich mein Ziel erreicht habe, werde ich diesen Körper verlassen. Bis dahin jedoch musst du Exa unter allen Umständen beschützen.“

„Was beabsichtigst du hiermit, huh!?“ Zanthe wurde zunehmend lauter. „Ich glaube dir kein Wort!“

„Exa ist ein Hüter, genau wie du einer warst“, überging Kyon die Frage glatt, „er darf unter keinen Umständen mit Anya Bauer in Kontakt treten! Wenn sie ihre Conqueror's Soul benutzt, um seine Kräfte zu absorbieren, wird Alessandro Montinaris Seele zerstört werden. Und darüber hinaus wird Exa dabei sterben!“

Zwar hörte dessen Bruder jene Worte, doch glitten sie an ihm vorbei, als wären sie nichts als Wind. Er vermochte in diesem Moment nicht, sie überhaupt zu erfassen. Da es nur eines gab, was er wissen wollte. „Was verdammt noch mal willst du erreichen!? Wer bist du!?“

„Hör mir zu, Zanthe Motinari!“, übertönte Kyon ihn jedoch mit voller Lautstärke. „Verhindere, dass Anya Bauer deinen Freund konfrontiert! Es gibt noch etwas, was du über ihn wissen solltest, aber das musst du unter allen Umständen für dich behalten! Exa ist …“

 

~-~-~

 

Mühsam schleppte sich Anya durch den dunklen Gang. Immer noch litt sie unter den Nachwirkungen von Zachs Angriffen, welche sich als besonders fiese Gliederschmerzen äußerten. Aber auch allgemeine Erschöpfung machte es ihr zunehmend schwerer, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Allerdings konnte sie bereits die Tür sehen, welche zurück zum Vorbereitungsraum führte. Genau davor gingen noch zwei Gänge nach links und rechts ab, welche sich wie ein Ring um das Gebäude zogen und hauptsächlich vom technischen Personal benutzt wurden.

 

Kaum hatte Anya die Tür erreicht, ließ sie eine bekannte Stimme innehalten.

„Gut gespielt, Kleine“, lobte sie Logan, der an der Wand des linken Ganges lehnte und die Arme verschränkt hielt.

Die Blonde drehte träge den Kopf zur Seite, konnte sich aber trotz der natürlich-absolut-böse-gemeinten Anspielung auf ihre Körpergröße ein Grinsen abringen. „Danke. War doch gar nicht so schwer, wie ich dachte.“

„Trotzdem siehst du aus wie jemand, der jetzt eine Pause braucht.“ Der Schwarzhaarige mit den buschigen Koteletten löste sich von der Wand. „Ich bring' dich zurück ins Hotel.“

„Ich schaff das-!“

Nein, tat sie nicht, wie sie selber merkte, als sie in seine Richtung kippte und von dem gleichgroßen Mann aufgefangen werden musste.

„War kein Angebot“, stellte Logan daraufhin klar und half dem Mädchen, wieder gerade zu stehen.

„M'kay“, willigte Anya ein, da sie zu müde war, um ihrem Drang zum Widersprechen nachzugeben.

„Hab 'ne Idee“, meinte er plötzlich, als er völlig unerwartet seinen Arm um sie schlang und so abstützte. „Könnten ja deinen Sieg feiern. Kenne da 'ne gute Bar.“

„W-was!? L-lass mich los!“, stammelte Anya, die in Windeseile knallrot anlief.

Als würde er sie gar nicht hören, zog er sie regelrecht zum Ausgang. „Ohne Alkohol für dich versteht sich, bist ja noch minderjährig. Lad' ruhig alle deine Freunde ein, geht alles auf mich.“

 

Verblüfft betrachtete das Mädchen ihn von der Seite. Er strahlte mit einem Male förmlich. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Und irgendwie steckte es an. „M'kay …“

„Aber erstmal gönnste dir 'ne Mütze Schlaf.“

„War ich denn … gut?“, fragte Anya verlegen.

„Mhm“, brummte er nachdenklich, „du wärst besser, wenn du deine Familienangelegenheiten außen vor gelassen hättest. Oder vielleicht warst du gerade deswegen gut?“

Die beiden blieben direkt vor der metallischen Tür stehen. Anya fragte: „Wohl eher Letzteres. Die Leute werden jetzt über mich reden, was?“

„Werden sie“, versicherte Logan ihr ernst, „so läuft das in dieser Branche. Aber davon darfst du dich nicht beeindrucken lassen, sonst machen sie mit dir, was sie wollen.“

„'kay …“, gab Anya müde zurück.

 

Sei froh, dass sie mich nicht interviewen können, Anya Bauer. Ansonsten wäre das Erste, was ich den Reportern sagen würde, dass du eine verdammt dämliche Kuh bist!

 

Vor Schreck stieß Anya einen spitzen Schrei, wodurch selbst Logan zusammenzuckte und fragte: „Bin ich dir auf den Zeh getreten?“

 

Selbst wenn, wäre das nicht halb so schmerzhaft wie die Hölle, durch die ich gehen musste! Hast du eine Ahnung …

 

Glücklich schloss Anya die Augen. Dem schien es wohl wieder gut zu gehen, wenn er meckern konnte …

 

~-~-~

 

„… lächerlich.“ Zanthe zog geradezu lasch von seinem Deck, nahm dann eine Karte aus seinem Blatt. „Und selbst wenn es wahr wäre, warum ist er dann hier?“

„Wegen mir. Ein anderer kam nicht infrage.“

„Natürlich. So ein Zufall aber auch“, spottete Zanthe grimmig. „Erspar' mir deine Lügen! Es sagt doch schon alles, dass du dich nur ins Turnier gemogelt hast, um Anyas Position zu sichern! Damit alles so läuft, wie der Sammler sich das vorstellt!“

Kyon regte sich nicht. „Es war eine Anweisung.“

„Natürlich war es das“, zischte der Bruder seines Wirtes ärgerlich und schob die Zauberkarte in seinen Handschuh. „Wie auch immer, ich aktiviere [Constellar Star Cradle]!“

Das über den Dächern hängende Symbol der Sternenkundler schoss zwei Lichtstrahlen ab, deren Weg direkt in Zanthes Hand führte. Der erklärte dazu: „Dafür, dass ich diese Runde nicht angreifen darf, bekomme ich zwei gefallene Sterne zurück, nämlich [Constellar Pollux] und [Constellar Algiedi]. Genau Letztere beschwöre ich jetzt auch!“

Zwischen seinen Fingern tauchte ein einfacher Schlüssel aus Kupfer auf, den er zur Seite ausschwang. „Open a door to the goat! Erscheine, [Constellar Algiedi]. Und ihr Effekt erlaubt es mir, ein Stufe 4-Constellar aus meiner Hand zu rufen!“

Noch während neben ihm, dort wo der Schlüssel mündete, ein Energieportal verziert mit astronomischen Symbolen entstand, tauchte in seiner anderen Hand ein weiterer dieser Schlüssel auf, den er ebenfalls weit zur Seite streckte. „Open a door to the archer! [Constellar Kaus]!“

Als die weiße Hexe bereits aus ihrem Siegel brach, bildete sich das zweite erst noch, bis schließlich ein weißer Zentaursoldat, welcher einen goldenen Bogen mit sich führte, neben Zanthe erschien.
 

Constellar Algiedi [ATK/1600 DEF/1400 (4)]

Constellar Kaus [ATK/1800 DEF/700 (4)]
 

Jener Krieger richtete seine Waffe gen Himmel und schoss zwei gelb glühende Pfeile in gerader Linie ab.

„Zweimal pro Zug kann Kaus die Stufe eines belieben Constellars um eins verändern.“

Beide Monster auf Zanthes Spielfeldseide wurden schließlich von jenen getroffen und erstrahlten in derselben, grellen Farbe wie die Pfeile.

 

Constellar Algiedi [ATK/1600 DEF/1400 (4 → 5)]

Constellar Kaus [ATK/1800 DEF/700 (4 → 5)]

 

„Du weißt, was jetzt kommt“, kündigte der Werwolf grimmig an und streckte die Hand aus. Zwischen seinen Fingern materialisierte sich ein goldener Schlüssel von der Größe eines Schwertes, den er ergriff und gegen die Stirn legte. „Aus meinen beiden Stufe 5-Monstern wird ein gleißender Stern. Open a gate to the Sacred Star Knights! To the Overlay Network! Xyz Summon!“

Seine Monster verwandelten sich in gelbe Lichtstrahlen, die von dem Schlüssel in Zanthes Hand absorbiert wurden. Jenen rammte er mit der Spitze voran in den Boden.

„[Constellar Pleiades], erscheine!“

Unter Zanthe bildete sich ein neuer Zirkel, aus dem ruckartig ein großer Krieger brach. Wie alle seine Monster kam er ganz in Weiß daher, wobei die dunkle, siebenzackige, schwarze Platte auf seinem Rücken einen deutlichen Kontrast dazu bildete. Seine zwei Xyz-Materialien zogen ihre Bahnen um den Hünen, der seine Klinge verkehrt herum hielt, sodass ihre Spitze gen Boden zeigte.

 

Constellar Pleiades [ATK/2500 DEF/1500 {5} OLU: 2]

 

Über Zanthe begann das Sternensymbol zu pulsieren. „Da ich wieder ein Constellar-Xyz gerufen habe, darf ich diese Runde einmal aufziehen.“

Sogleich tat er das, betrachtete die Karte zufrieden und steckte sie dann in eine für Handkarten vorgesehene Halterung an seinem Duellhandschuh. „Die behalte ich für später.“

Mit ausgestreckter Hand leitete er den nächsten Schritt seines Zuges ein: „Wie gesagt, angreifen kann ich diese Runde wegen [Constellar Star Cradle] nicht mehr. Aber für etwas Unfug ist immer Zeit. Also benutze ich Pleiades' Effekt!“

Jener absorbierte mit seiner Klinge eine der Leuchtsphären, die um ihn rotierten und warf die Waffe dann in die Höhe. Sie aufrecht auffangend, drehte er sich einmal um 360° und schleuderte so eine Schockwelle in Kyons Richtung.

„Hmm“, gab der nur von sich.

Es war sein [Prophecy Destroyer], der letztlich getroffen wurde und sich auflöste.

„Jetzt kannst du ihn nicht mehr reanimieren, da ich ihn durch Pleiades' Effekt auf deine Hand zurückgegeben habe“, erklärte Zanthe, „Zugende!“

Kyon war noch dabei, die Karte seines Monsters von der Duel Disk zu nehmen. Dabei sagte er: „Du hast das schwächere Monster gewählt? Interessant. Doch im Endeffekt weiß ich bereits, was passieren wird, weshalb ich dir dennoch einige Schritte voraus bin.“

„Glaub was du willst. Duelle werden nicht nur durch akribisches Planen gewonnen.“ Zanthe schlug sich mit der Faust gegen die Brust. „Sondern auch mit Herz.“

 

Als der Butler des Sammlers zog, entgegnete er: „Dein Bruder glaubte ebenfalls daran. Vielleicht spiegelte sich dieser Glaube sogar in dem Duell wieder, das Exa und Kakyo Sangon ausgetragen haben.“

Plötzlich verdunkelte sich Zanthes Miene jedoch. Statt seinen Freund lobend hervorzuheben, sagte er: „Soll ich ich dir verraten, warum Exa das Duell gewonnen hätte? Weil er einen unfairen Vorteil besaß. Dieses … Ding!“

„Wahre Worte. Hätte er sein Artefakt nicht zu einem Excel-Monster umgeformt, wäre seine Niederlage unvermeidlich gewesen.“ Kyon neigte den Kopf ein wenig nach unten, schob mit dem Zeigefinger seine Sonnenbrille zurecht.

Zanthe wich mit einer Kopfdrehung seitwärts dem Blick aus, den der Immaterielle ihm dabei über die Ränder der Brille hinweg zuwarf. „Yeah … aber das ist schließlich das Privileg eines Hüters, oder? Dennoch …“

Er wandte sich letztlich doch an Kyon. „Was sind Excel-Monster?“

„Nichts, worum du dir Sorgen machen musst. Außer mir, Exa, dem Collector und dem Schöpfer der Excel-Monster gibt es niemanden, der solche Karten besitzt. Es ist ironisch, dass Exa die meine abgelehnt hat, nur um später eine eigene zu erschaffen.“ Kyon nahm eine gerade Haltung an.

„Ich mag Exa“, gestand Zanthe, „aber in ihm steckt kein Duellant. Und er weiß vermutlich nicht mal, dass er eine Karte dieses Kalibers gar nicht besitzen dürfte.“

„Deswegen musste ich das Duell unterbrechen.“

Zanthe schnaufte wütend. „Dann muss ich dir wohl am Ende doch danken, was?“

„Wenn du das möchtest? Ich fürchte nur, nach meinem Zug wird von deinem Dank nicht mehr viel übrig sein.“

 

Dies gesagt, zog er in einer zackigen Bewegung seine nächste Karte. Obschon er im Angesicht der anderen fünf auf seiner Hand kaum nötig hatte. So landete sie letztlich auch in seinem Blatt, denn Kyon entschied sich dafür, stattdessen eine andere auszuspielen. „Wissen ist Macht, Zanthe Montinari. Aber Macht ist auch Zerstörung in der Hand eines Narren. Diese Karte ist der Beweis: [Fool Of Prophecy]!“

Er legte das Monster auf seine flügelartige Duel Disk, woraufhin sie vor ihm in Gestalt eines Jünglings in Erscheinung trat. Ein goldenes Zepter schulternd, erweckte der Bursche im gelben Mantel mit seinem vergnügten Grinsen auf den Lippen einen unbeschwerten Eindruck.

 

Fool Of Prophecy [ATK/1600 DEF/900 (3)]

 

„Da er nie die Grausamkeit dieser Welt kennengelernt hat, weiß er nicht, wie töricht sein Effekt ist“, philosophierte Kyon und griff nach seinem Deck, „alles was er damit bewirkt, ist das Ablegen eines Spellbooks auf meinen Friedhof.“

Eine einzelne Karte schob sich aus dem Stapel und wurde von Kyon vorgezeigt, [Spellbook Organization], die sogleich im passenden Schlitz entsorgt wurde.

Der schwarzhaarige Butler streckte den Arm nach vorn aus. „[Wheel Of Prophecy], kümmere dich um das Problem. Prophecy #10 – Motion of the Stars!“

Schon war der Löwenkrieger im Begriff, seinen radähnlichen Schild wie einen Diskus auf [Constellar Pleiades] zu schleudern, doch genau dieser war es, der als Erster sein Schwert zückte.

„Nicht so hastig!“, gebot Zanthe seinem Widersacher Einhalt. „Wenn du dich so gut auskennst, weißt du, dass Pleiades' Effekt jederzeit eingesetzt werden kann! Aus dem Angriff wird also nichts!“

Der Krieger warf seine Waffe in die Luft, begann sich um die eigene Achse zu drehen und fing sie mitten in der Bewegung auf. Was folgte war eine gewaltige Schockwelle, die über das Dach fegte und Kyons Monster trotz gezücktem Schild mit voller Wucht traf.

Wortlos, aber mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen, nahm der Butler des Sammlers daraufhin [Wheel Of Prophecy] von seiner Duel Disk.

 

Constellar Pleiades [ATK/2500 DEF/1500 {5} OLU: 1 → 0]

 

„Ein Jammer“, sagte er, „demnach muss ich meinen Zug beenden.“

Zanthe rümpfte die Nase. „Schwache Leistung dafür, dass du so große Töne spuckst.“

„Mit Verlaub, nur weil ich den Zug beendet habe, ist das letzte Wort dazu noch nicht gesprochen.“

Unerwartet begann der [Fool Of Prophecy] in goldenem Licht zu erstrahlen. Dies ließ den Werwolf augenblicklich verstummen, was Kyon wiederum nutzte, um das Phänomen zu erklären. „Hat der Narr seine Macht genutzt und das fünfte Spellbook auf den Friedhof gelegt, entfesselt er die wahre Tragödie.“

„Aha. Und welche wäre das?“, gab sich Zanthe betont desinteressiert, obschon seine verkrampfte Körperhaltung eine andere Sprache sprach.

Der Narr löste sich auf. Und dort, wo er gestanden hatte, begann dunkler Nebel aufzusteigen.

„Er beschwört das größere Übel. Einen Hexer der Finsternis, mit nicht weniger als fünf Stufensternen.“

Mit dem Dunst erhob sich eine schattenhafte Gestalt.

„Die Prophezeiung, die niemand gerne hört. Gesprochen vom [Reaper Of Prophecy]!“

Als Kyons Monster sich vor ihm aufgerichtet hatte, festigte sich der Nebel um ihn herum als sein Mantel. Von violetter Farbe, schwang der Hexer eine massive Sense.

 

Reaper Of Prophecy [ATK/2000 → 2600 DEF/1600 (6)]

 

Beim Anblick der Punkte gab Zanthe ein gedämpftes Stöhnen von sich.

„Sieh dir an, was das törichte Handeln des Narrs bewirkt hat: [Reaper Of Prophecy] erhält für jede Art von Spellbook einen besonderen Effekt, beginnend ab einer Anzahl von drei, bis hin zu fünf verschiedenen.“ Kyon schnippte mit dem Finger. „Effekt Nummer 1: Ein Angriffsboost von 600. Nummer 2: Ein Spellbook für mich, direkt von meinem Deck. Und der letzte: Die Beschwörung eines weiteren Finsternis-Hexers.“

Zwei Karten schoben sich aus Kyons Deck. Die eine präsentierte er, einen Zauber namens [Spellbook Of Fate]. Die andere legte er auf seine Duel Disk. „Erscheine, [Emperor Of Prophecy]!“

Ein Thron erschien. Auf ihm saß ein Magier in violetter Robe, der sich unter einem äußerst gelangweilten Gesichtsausdruck Luft mit seinem Fächer zuwedelte.

 

Emperor Of Prophecy [ATK/2300 DEF/2000 (5)]

 

„Was soll das?“, hakte Zanthe schließlich nach. „Denkst du, die beiden da beeindrucken mich?“

„Ich kenne dich und dein Deck. Dachtest du, du könntest aufhalten, was nicht aufgehalten werden kann?“, stellte Kyon stattdessen eine seelenruhige Gegenfrage. „Sieh dir das an.“

Er präsentierte ihm seine Hand, natürlich mit dem Kartenrücken voran. Allerdings fiel Zanthe nichts Ungewöhnliches daran auf.

So forderte sein Gegner: „Zähle sie.“

„Eins, zwei, drei, hmm, fünf, sechs … sieben?“

„Exakt. Da es immer noch meine End Phase ist, muss ich eine Karte abwerfen, um das maximale Handkartenlimit einzuhalten.“ Kyon zog sie zwischen Zeige- und Mittelfinger aus der Menge heraus und drehte sie dann um.

Zanthe klappte der Mund auf, als er begriff. „[Prophecy Destroyer]!“

„Von Anfang an war ich mir im Klaren darüber, wie du [Constellar Pleiades] einsetzen würdest. Dies ist das Resultat.“ Damit schob Kyon die Karte in seinen Friedhofsschlitz. „Nichts hat sich geändert.“

 

Beim Klang dieser Worte weitete Zanthe die Augen. Was sollte das heißen!? Dass er zu unfähig war, einen einfachen Immateriellen zu besiegen? Selbst Anya hatte das geschafft! Glaubte er, nur weil er ein paar Züge durchgeplant hat, schon das ganze Spiel gewonnen zu haben? Allein der Gedanke an so viel Hochmut, nicht zuletzt ihm gegenüber, brachte den jungen Mann regelrecht zum Kochen.

„Manchmal muss sich nichts ändern“, konterte er zorniger denn je und riss schwungvoll eine Karte von seinem Handschuh. „weil die Dinge gut so sind, wie sie sind. Du beschwörst deinen [Prophecy Destroyer] jede Runde? Dann zerstöre ich ihn jede Runde! Genau, nichts hat sich geändert!“

Kyon nahm das alles mit angehobener Augenbraue zur Kenntnis. Sein Gegner schmetterte förmlich eine Karte in den Handschuh. Seinen Arm zur Seite ausstreckend, erschien in Zanthes Hand ein kleiner Schlüssel. „Open a door to the twins! Normalbeschwörung, [Constellar Pollux]!“

Dort, wo die Zähne des Schlüssels mündeten, entstand ein aus diversen Kreisen und astronomischen Symbolen bestehendes Portal, aus dem der weiße Krieger regelrecht herausbrach. Wie zuvor, führte er ein Schwert mit zwei parallel zueinander verlaufenden Klingen mit sich.

 

Constellar Pollux [ATK/1700 DEF/600 (4)]

 

„Pollux gestattet mir eine zusätzliche Normalbeschwörung für einen Constellar“, rief Zanthe inbrünstig aus und schwang mit der anderen Hand den nächsten Schlüssel aus. „Open a door to the dragon!“

Noch ein Runenportal entfaltete sich neben Zanthe, doch dieses wirkte ein wenig anders als seine Vorgänger. Zwar bestand es auch aus mehreren Kreisen, doch statt Symbolen der Astronomie, wurden sie mit griechischen Buchstaben gefüllt.

„Verlorener Tänzer! [Constellar Alrakis]!“

Das Tor zersprang und gab einen weißen Krieger preis, dessen Helm in einem schier unendlich langen, goldenen Federschweif endete. Statt eines Visiers, verhüllte ein goldener Schleier sein Gesicht. Er führte zwei Schellenringe mit sich.

 

Constellar Alrakis [ATK/1200 DEF/1500 (4)]

 

Zu Zanthes Überraschung musterte Kyon jenes Monster skeptisch. „Es gehört nicht zu den Tierkreiszeichen, ganz im Gegensatz zu den restlichen Monstern deines Main Decks. Ein Außenseiter.“

„Er kommt in keiner der Geschichten der Constellar vor“, erklärte Zanthe daraufhin. „Weil er eigentlich gar nicht existieren sollte.“

„Wie du. Ein Fremder, der in die Gruppe aufgenommen wurde. Sind das die Gedanken, die du mit dieser Karte verbindest?“

Der Werwolf schnaubte. „Nein. Meine Gedanken drehen sich hierum!“

Seine Hand in einem Stoß ausstreckend, rief er: „Open a gate to the Sacred Star Knights! To the Overlay Network!“

In ihr materialisierte sich ein aus purem Gold gemachter, schwertgroßer Schlüssel, den er gegen die Stirn legte. „Xyz Summon!“

Mit voller Wucht rammte er diesen in den Boden, woraufhin sich das Schwarze Loch vor ihm öffnete und sowohl Alrakis, als auch Pollux als gelbe Lichtstrahlen absorbierte.

„Zeig dich uns, [Constellar Omega]!“

Über das Overlay Network zog sich ein weitflächiger Runenzirkel. Sogleich zerbarst dieser und brachte einen weißen Zentaur hervor. War sein Körper der eines Schimmels, begann ab der Hüfte der gepanzerte Krieger, aus dessen Rücken darüber hinaus ein Gestell aus schwarzen Metallplatten wuchs, Flügeln nicht unähnlich. Zwei Lichtkugeln rotierten dabei um ihn.
 

Constellar Omega [ATK/2400 DEF/500 {4} OLU: 2]

 

Am Himmel begann das Wappen der Sternenkundler zu leuchten. Zanthe riss eine Karte von seinem Deck. „Einmal pro Zug, wenn ich einen Xyz-Constellar rufe, darf ich ziehen. Beim zweiten Mal nicht mehr. Wie zum Beispiel jetzt!“

Unvermittelt faltete er beide Hände auf Kopfhöhe zusammen. „Denn jetzt rekonstruiere ich das Overlay Network!“

Als er sie wieder auseinander zog, manifestierte sich ein Platinschlüssel desselben Kalibers wie der goldene in seinen Händen. „Aus meinem Rang 5-Pleiades wird ein Rang 6-Monster!“

Besagter Sternenritter verwandelte sich in einen goldenen Lichtstrahl, der von dem noch immer vor Zanthe wirbelnden Schwarzen Loch absorbiert wurde.

„Rank-Up Incarnation Summon!“, schrie der aus voller Lunge und schmetterte den Schlüssel, auf dass sich erneut ein Runenzirkel über das Overlay Network legte, in den Boden. „Lass alles um dich herum verblassen!“

Ein ohrenbetäubender Schrei drang aus dem Inneren des Phänomens. Begleitet wurde er durch rote, schwarze und goldene Blitze, die letztlich auch den Kreis zum Explodieren brachten. „[Constellar Ptolemy M7]!“

Mit einem Ruck schoss ein gewaltiger, weißer Drache aus dem sich schließenden Loch empor. Von gold-weißer Farbe, positionierte er sich über Zanthe. In seinen schwarzen Energieschwingen war ebenfalls ein Teil des Constellar-Wappens eingelassen.

 

Constellar Ptolemy M7 [ATK/2700 DEF/2000 {6} OLU: 1]

 

Die goldene Sphäre, die um ihn kreiste, flackerte unruhig. „Wenn ich Messier 7 inkarniere, kann er seinen Effekt im selben Zug nicht mehr nutzen. Was nur gut für dich ist!“

Kyon sah an dem Drachen empor und nahm dafür sogar die Sonnenbrille ab. Geradezu ehrfürchtig murmelte er: „Das ist er … wunderschön.“

„Glaubst wirklich, dass ich dir alles abnehme?“, fragte Zanthe geradezu hasserfüllt. „Dir? Dem Diener des Sammlers? Ich wette, selbst das hier ist nur Schauspielerei!“

Kyon setzte seine Sonnenbrille wieder auf. „Du wolltest Antworten, ich habe sie dir gegeben.“

„Ach so? Eine fehlt immer noch.“

„Meine Ambitionen werde ich dir nur mitteilen, wenn du mich in diesem Duell besiegen kannst.“

Der Werwolf rümpfte die Nase. „Eigentlich sind es dann zwei. Da ist immer noch dieser Kakyo.“

„Diese Wahrheit ist Teil der Antwort, die du dir erkämpfen musst.“

Verächtlich kam es wieder: „Falls irgendetwas von dem überhaupt der Wahrheit entspricht. Was nicht heißt, dass ich nicht trotzdem kämpfen werde!“

Er nahm seine vorletzte Handkarte und zeigte sie vor. Und sein Gesichtsausdruck hellte sich für einen Moment auf, gewann etwas Melancholisches.

„Die hier kennst du bestimmt noch nicht! Ich aktiviere [Xyz Scales]!“

Plötzlich stiegen [Constellar Omega] und M7 in die Höhe, aufgetrieben von weißen Lichtsäulen, die rechts und links von Zanthe aus dem Boden schossen. Unter dem Zentaur leuchtete eine verzerrte Ziffer auf, die 4, dagegen war es bei dem Drachen die 6.

„Mit dieser Zauberkarte kann ich eine Art Pendelbeschwörung für Xyz-Monster durchführen“, erklärte Zanthe und schloss lächelnd die Augen, „ein Xyz-Monster, dessen Rang zwischen den Rängen der beiden Ziele liegt, kann damit direkt aus meinem Extradeck beschworen werden …“

 

Die Lichter der Geschäfte um sie herum blendeten Zanthe und Exa regelrecht, wie sie durch die Shopping Mall zogen. Über ihnen der klare Sternenhimmel. Trotz fortgeschrittener Stunde waren immer noch viele Leute unterwegs. Besonders an der offenen Mall war, dass in ihrer Mitte durchgehend Blumen und Bäume gepflanzt waren, deren Beete regelmäßig durch Sitzbänke unterbrochen waren. Die Gebäude der Geschäfte dagegen standen auf engstem Raum nebeneinander.

Wow!“, staute Exa nicht schlecht, der sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen umsah. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“

„Kommst wohl nicht oft raus, huh?“, stichelte Zanthe neben dem großen Blonden vergnügt.

„Kann man so sagen. Ist mein erstes Mal in einer so großen Stadt. Dagegen kommt mir meine Heimat so winzig vor.“

Zanthe nickte. Er kannte das Gefühl nur zu gut, auch für ihn war das alles hier Neuland. Gerne hätte er die Stadt mit Anya und Matt erkundet, aber so wie die im Moment drauf waren, hätte er auch gleich ein Rudel tollwütiger Pitbulls mitnehmen können. Gerade Anya dürfte jetzt nicht ansprechbar sein. Er fragte sich, ob sie sich für die Finalrunden des Legacy Cups qualifiziert hatte, schließlich waren Zweifel daran durchaus berechtigt.

Sag mal“, begann er schließlich neugierig, um den Gedanken zu vertreiben, „du sagtest vorhin, du hast noch nie Duel Monsters gespielt?“

Ein Schulterzucken war die Antwort. „Glaube nicht. Aber es kommt mir bekannt vor.“

„Soll ich es dir beibringen?“ Zanthe blieb stehen und sah sich links und rechts um. Dann deutete er auf ein Geschäft schräg gegenüber. „Dort verkaufen sie Duel Monsters-Karten. Ich besorg' uns ein paar und zeige dir dann, wie's geht.“

Ich dachte, du hättest kein Geld?“, hakte Exa grimmig nach.

„Für Duel Monsters hat man immer Geld“, erwiderte Zanthe grinsend und war schon im Begriff, sein Vorhaben umzusetzen.

Seufzend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, nickte Exa mit dem Kopf Richtung des Geschäfts. „Eigentlich habe ich keine Lust. Aber ok, kurz zeigen kannst du es mir ja mal. Na los, geh schon.“

Zanthe rannte zufrieden strahlend los, da rief ihm Exa hinterher: „Aber lass uns das woanders machen. In einer Bar oder so, ich habe Durst.“

 

Über Zanthe öffnete sich ein Portal, um das sich dutzende, hellblaue Ellipsen zogen. Der Werwolf riss die Augen auf und nahm die aus seinem Extradeck hervorstehende Karte zwischen Mittel- und Zeigefinger. „Komm zu mir, [Constellar Pleiades]!“

Aus dem rosafarbenem Loch am Himmel schoss ein einzelner, gelber Lichtstrahl, der vor Zanthe im Dach einschlug. Aus diesem erhob sich der weiße Ritter, der seine Klinge mit der Klinge nach unten zeigend führte. Wie gut, dass er zwei Kopien davon besaß, dachte Zanthe dabei zufrieden.

 

Constellar Pleiades [ATK/2500 DEF/1500 {5} OLU: 0]

 

[Xyz Scales] war eine der Karten gewesen, die der Werwolf letztlich aus den an diesem Tag gekauften Boostern gezogen hatte. Er musste, wie er so an den Abend zurückdachte, über Exas teilweise sehr dummen Fragen lächeln, da er manche Spielmechaniken einfach nicht verstanden hatte. Kaum zu glauben, wie gut er sich trotz seiner Unerfahrenheit gegen Kakyo angestellt hatte. Aber das lag dann wohl an …

„Oh! Stimmt ja!“ Neben den Boostern hatte er einen kostenlosen Werbeprospekt erhalten, den er unbedingt Anya zeigen musste. Die würde ausflippen!

Aber zuerst musste er dieses Duell zu Ende bringen. Indes hatten sich die Lichtsäulen aufgelöst und die Monster ihren Weg zurück zu Zanthe gefunden. Dessen Gegner sagte: „Tatsächlich. Damit habe ich nicht gerechnet. Jedoch ändert das nichts an dem, was ich für dich zurecht gelegt habe.“

„Das werden wir ja sehen!“, erwiderte Zanthe zornig und riss den erhobenen Zeigefinger gen Himmel. „[Constellar Omega], [Constellar Pleiades] und Messier 7! Greift Kyons Monster und ihn alle zusammen an! Unison Star Raid!“

Erstgenannter streckte seine Brust vor, auf der das Wappen der Sternenkundler zu leuchten begann. Daraus schossen dutzende Lichtpfeile, die allesamt den in Violett gekleideten [Emperor Of Prophecy] anvisierten. Messier 7 dagegen feuerte aus seinem Maul einen orangefarbenen Lichtstrahl ab, der von goldenem Schimmer begleitet wurde. Sein Ziel war der Sensen schwingende [Reaper Of Prophecy] Während beide Hexer zeitgleich getroffen wurden und explodierten, zischte etwas an Kyon vorbei. Dieser drehte sich noch um, sah aber nur noch, wie Pleiades wieder verschwand und hinter ihm auftauchte. Kurz darauf wurde der Butler von allen Seiten mit Hieben eingedeckt.

 

[Zanthe: 4700LP / Kyon: 3100LP → 3000LP → 2900LP → 400LP]

 

Jedoch gänzlich unbeeindruckt, drehte sich Kyon schließlich wieder Zanthe zu, dessen Krieger bereits zu ihm zurückgekehrt war. „Unglücklicherweise war das nicht ausreichend.“

„Aber ich habe immer noch diese hier!“, erwiderte der Kopftuchträger grimmig und schob seine letzte Handkarte in den Handschuh. „Du bist dran.“

Zischend materialisierte sich die Karte vor seinen Füßen.

 

Zwar stand Kyon jetzt mit völlig leerem Feld da, was angesichts der Zahl seiner Handkarten unerheblich war, nachdem er auf eine siebte aufgezogen hatte. Sie zu den vielen anderen steckend, nahm er die beiden Karten ganz rechts aus seinem Blatt und spielte sie aus. „[Monster Reborn]. Ich hole den [Emperor Of Prophecy] aus dem Reich der Toten zurück. Dazu [Strength Of Prophecy] als Normalbeschwörung.“

Vor ihm öffnete sich ein Runenzirkel, aus dem der violette Hexer auf seinem Thron hervor schwebte und sich dabei desinteressiert Luft zu fächerte. Neben ihm materialisierte sich eine rothaarige Kriegerin in gleichfarbiger Robe, die ihre riesige Axt mit dem Schaft voran in den Boden rammte, ehe sie ihre Hände auf das brusthohe, diamantenbesetzte Mordinstrument abstützte.

 

Emperor Of Prophecy [ATK/2300 DEF/2000 (5)]

Strength Of Prophecy [ATK/1500 DEF/1400 (4)]

 

Kyon schob bereits noch eine Karte in seine Flügel-Duel Disk. „Nun, da ich wieder über Hexer verfüge, kann ich das [Spellbook Of Fate] aktivieren. Durch das Verbannen von drei anderen Büchern auf meinem Friedhof …“

Diese zeigte er vor, es waren die Spellbooks Of Secret, Master und Wisdom. Gleichzeitig erschien in des Emperors freier Hand ein gelb leuchtender Wälzer, aus dem er in einer fremden Sprache zu zitieren begann. „... vermag ich augenblicklich eines deiner Monster ebenfalls ins Exil zu schicken.“

Er streckte den Arm aus und deutete auf den Drachen M7. Selbiges tat auch sein Magier, der seinen Fächer mit einem herrischen Schrei ausschwang. Von dessen Spitze löste sich ein gelber Blitz.

„Netter Versuch, aber vergebens!“, konterte Zanthe und riss ein Xyz-Material unter [Constellar Omega] hervor. „Omega kann meine Constellare immun gegen Zauber und Fallen machen! Star of Protection!“

Sogleich streckte der Zentaur beide Arme weit aus und ließ das Wappen der Sternenkundler in riesiger Form vor Zanthes Spielfeld erscheinen. An dem leuchtend weißen Symbol prallte der gelbe Blitz hoffnungslos ab.

 

Constellar Omega [ATK/2400 DEF/500 {4} OLU: 2 → 1]

 

„Interessante Reaktion“, gestand Kyon seinem Gegner zu. „Ich war unvorbereitet.“

Dieser erinnerte sich plötzlich. Natürlich! Damals, da hatte er Omega nicht ausgespielt … also kannte Kyon diesen auch nicht.

„Dieser Rückschlag ist jedoch vernachlässigbar“, relativierte dieser plötzlich, „Effekt von [Strength Of Prophecy]. Sie schickt ein benutztes Spellbook zurück in mein Deck, um selbst Kraft daraus zu gewinnen.“

Jene magische Kriegerin schloss die Augen und murmelte etwas. Ein roter Lichtfunke stieg von ihrer Axt auf und wurde von Kyons Deck absorbiert. Dieser zeigte [Spellbook Of Power] von seinem Friedhof vor und legte es auf den Kartenstapel, der anschließend durchgemischt wurde.

 

Strength Of Prophecy [ATK/1500 → 2000 DEF/1400 (4 → 5)]

 

Nicht völlig unerwartet für Zanthe, öffnete sich vor Kyon ein Schwarzes Loch. Als violette respektive rote Lichtstrahlen wurden Emperor und Strength vom Überlagerungsnetzwerk absorbiert. Kyon rief: „Werde Zeuge, wie ich das Overlay Network erschaffe! Aus meinen Stufe 5-Hexern wird ein Rang 5-Monster!“

Ein gelbschwarzer Blitz brach aus diesem hervor.

„Xyz Summon! Erhebe dich, Herrin des Schicksals! [Empress Of Prophecy]!“

Auf einem steinernen Thron sitzend, tat jene in Weiß gehüllte Magierin das auch. Die Finger ihrer linken Hand umklammerten fest einen goldenen Zauberstab, an dem dünne Stoffbänder gebunden waren. Dagegen lehnte zu ihrer Rechten ein massiver Schild mit rosafarbenen Perlen am Thron, die zusammen mit der goldenen Randverzierung das Symbol der Venus ergaben. Zwei der Edelsteine leuchteten besonders stark.

 

Empress Of Prophecy [ATK/2000 DEF/1700 {5} OLU: 2]

 

Kyon zeigte aber längst seine nächste Handkarte vor. „Nun rufe ich durch [Spellbook Of Life] einen gefallenen Hexer zurück. Zuvor muss ich jedoch ein Spellbook vorzeigen.“

Dieses nannte sich [Spellbooks Of Tetrabiblos]. Stimmt, erinnerte sich Zanthe dabei, das Teil besaß er ja auch noch!

„Außerdem muss erst ein Opfer gebracht werden. Also verbanne ich [Stoic Of Prophecy]“, sagte er, wodurch ein weißes Grimoire auf dem Spielfeld erschien und wie von Zauberhand durchgeblättert wurde, „damit [Prophecy Destroyer] zurückkehrt.“

„Was!? Aber das ergibt keinen Sinn!“, kommentierte Zanthe dies verwirrt.

Wieso sollte er das tun, wo jener sich ohnehin durch seinen Effekt wiederbeleben konnte!? Darauf hatte er es doch die ganze Zeit abgesehen!

Noch während Zanthe darüber rätselte, erschien der dämonische Krieger vor Kyon. Welcher plötzlich die Hand ausstreckte. „Du wirst es gleich verstehen. [Spellbook Of Life] erhöht die Stufe des beschworenen Monsters um die des verbannten. Und nun …“

 

Prophecy Destroyer [ATK/2500 DEF/1200 (6 → 7)]

 

Zanthe nahm ihm jedoch die Erklärung ab, als er geschockt rief: „[Spellbooks Of Tetrabiblos]!“

„Exakt“, nickte Kyon und legte die Zauberkarte ein. Um den Zerstörer begannen insgesamt vier Bücher zu rotieren, wobei sie rosafarbend aufleuchteten.

Plötzlich öffnete sich unter dem [Prophecy Destroyer] erneut das Overlay Network, welches jenen als violetten Energiestrahl verschlang. Mehr noch, folgten die vier Bücher diesem in das Schwarze Loch. Kyon erklärte: „Wie du weißt, werden die [Spellbooks Of Tetrabiblos] ebenfalls zu einem Xyz-Material, wenn das andere ein Hexer ist. Und nun erlebe, wie das mächtigste Zauberwesen seine Weissagung spricht! Xyz Summon!“

Erneut schlugen schwarze und gelbe Blitze aus dem Überlagerungsnetzwerk. Durch Kyons Jacke hindurch schimmerte ein weinrotes Symbol, eine Rose. Jenen Arm riss er in die Höhe. „Erhebe dich, [Hierophant Of Prophecy]!“

Begleitet von den Blitzen stieg aus dem Wirbel ein groß gewachsener Magier empor. In eine schwarze Robe gehüllt, flatterten unzählige weiße Stoffbänder mit Zaubersprüchen darauf von ihr durch die Luft. Dabei hielt er seinen langen Zauberstab fest umklammert, um welchen zwei Lichtkugeln kreisten.

 

Hierophant Of Prophecy [ATK/2800 DEF/2600 {7} OLU: 2]

 

Mit einem Male schwang der Hexer besagten Stab aus, ganz zu Zanthes Argwohn.

„Das Wissen der Vergangenheit nutzend, wird der Hierophant die Zukunft beeinflussen“, sagte Kyon und zog unter dessen Karte eine Overlay Unit hervor, „für jedes auf dem Friedhof liegende Spellbook vermag er eine Zauber- oder Fallenkarte zu zerstören.“

Entgeistert schnappte Zanthe: „Nicht im Ernst!“

„Wie erwartet …“, murmelte Kyon. Sein Magier absorbierte mit der Spitze seines Stabes eines der darum kreisenden Xyz-Materialien, ehe er ihn nach vorne richtete. Grünes Licht strahlte vom Stab, von dem sich dann ein schwarzer Feuerball löste. Jener schlug in Zanthes gesetzte Karte ein und pulverisierte sie im wahrsten Sinne des Wortes.

Kyon aber schwang bereits den Arm aus. „Nun das, was ich dir versprochen habe: Ich verbanne drei Spellbooks, damit der [Prophecy Destroyer] zurückkehrt.“

Die Abbilder der Spellbooks Of Fate, Life und der [Spellbook Organization] tauchten vor Kyon auf und verschwanden im Nichts. An ihrer Statt machte sich dunkler Nebel vor Kyon breit, aus dem der teuflische Krieger mit seiner rot-glühenden Klinge in der Hand erschien, zwischen seinen beiden Kameraden.

 

Prophecy Destroyer [ATK/2500 DEF/1200 (6)]

 

Drei gegen drei, dachte Zanthe nervös. Sein Omega, Pleiades und M7 gegen Kyons Hierophant, Empress und Destroyer. Dummerweise waren zwei der Monster seines Gegners stark genug, um mit den Sternkundlern kurzen Prozess zu machen.

„Zweifelsohne glaubst du, aufgrund deiner hohen Lebenspunkte nichts zu befürchten zu haben. Doch ich muss dich enttäuschen“, gab Kyon geheimnisvoll zu bedenken, „dem ist nicht so. Effekt von [Empress Of Prophecy]! Sie lässt mich die obersten fünf meiner Deckkarten ansehen, um für jedes Spellbook darunter ein Monster zu zerstören.“

Besagte Magierin schnippte nur einmal mit dem Finger und schon flogen nacheinander fünf holografische Karten von Kyons Deck und bauten sich mit dem Rücken zu Zanthe gewandt auf, wobei sie automatisch vergrößert worden. Parallel dazu erlosch das Licht einer der Perlen im Schild der Empress.

Starker Wind begann plötzlich zu wehen, der Regen schlug den beiden nur so entgegen. Kyon sagte: „Eine verhängnisvolle Prophezeiung.“

Dann wirbelten die Karten nacheinander herum, sodass der Werwolf sie sehen konnte. Links ein Monster namens [Hermit Of Prophecy], daneben ebenfalls eines, [Charioteer Of Prophecy]. Erschrocken bemerkte Zanthe, dass sich in der Mitte der Zauber [Spellbook Of Judgment] befand. Dann kamen die Monster [World Of Prophecy] und [Justice Of Prophecy].

„Wohl eher für dich, als für mich“, konterte der junge Mann schließlich schnippisch und hob den Arm, um sich vor der Windbö zu schützen.

Kyon dagegen stand unbeeindruckt da, rührte sich nicht. „In der Tat ein enttäuschendes Ergebnis. Aber es reicht, um [Constellar Ptolemy M7] zu zerstören.“

Aus dem Zauber in der Mitte schoss ein silberner Blitz, der in der Brust des edlen Mechadrachen einschlug und ihn zerstörte. Gleichzeitig legte Kyon, der die fünf Karten die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, diese auf sein Deck. „Nach der Prophezeiung schreibt [Empress Of Prophecy] die Zukunft neu, sodass ich die Karten frei anordnen kann.“

„Also weißt du, was du nächste Runde ziehen wirst …“

„So ist es.“ Kyon hob den Zeigefinger und deutete damit auf die Magierin zu seiner Rechten. „Eins solltest du noch wissen, bevor ich zum Kampf übergehe. [Empress Of Prophecys] Potenz steigt, je mehr Xyz-Materialien sich auf meiner Spielfeldseite befinden, de facto um 300.“

Sowohl die Perle im Schild der Hexerin, als auch die Lichtkugel, die um des Hierophants Stab kreiste, begannen zu pulsieren.

 

Empress Of Prophecy [ATK/2000 → 2600 DEF/1700 {5} OLU: 1]

 

Also wäre es so oder so ein Leichtes für Kyon gewesen, seine Constellare auszuschalten, begriff Zanthe ärgerlich. Hatte er das alles von Anfang an so geplant? Spielte das Schoßhündchen des Sammlers ein Spiel mit ihm, dass er nur gewinnen konnte?

Der junge Mann ballte eine Faust und sah weg, als Kyon befahl: „Los, [Empress Of Prophecy] und [Prophecy Destroyer]! Greift [Constellar Pleiades] und [Constellar Omega] gleichzeitig an! Prophecies #3 und #15!“

Der Teufel schwang seine Klinge nur einmal, damit sich von ihr ein dünner Lichtstreifen löste. Dieser schoss so schnell am Zentaur vorbei, dass nur der abgetrennte, herabrutschende Kopf des Monsters davon zeugte, dass jener überhaupt getroffen worden war. Zeitgleich schlug die Empress mit dem Ende ihres Zauberstabs auf den Boden, was dazu führte, dass um Pleiades vier riesige, gelbe Portale entstanden, allesamt aus dutzenden, ineinander fassenden Kreisen und Symbolen bestehend. Und aus jedem davon schoss ein Lichtstrahl, welche sich überkreuzten und vom jeweils gegenüberliegenden Portal wieder absorbiert wurden.

„Ugh“, keuchte Zanthe, der nebenbei noch mit dem heftigen Regenschauer zu kämpfen hatte.

„Und jetzt der direkte Angriff“, verkündete Kyon gnadenlos. „[Hierophant Of Prophecy]! Prophecy #5 – Road To The Stars!“

Mit einem Ruck riss der schwarzhaarige Hexer seinen Stab in die Höhe, ehe er ihn nach vorne stieß und dutzende winziger Lichtsterne auf Zanthe abfeuerte. Der wurde unter dem Hagel zurückgeschleudert und stieß gegen den abgrenzenden Zaun, der in diesem Moment verhinderte, dass der Werwolf in die Tiefe stürzte.

 

[Zanthe: 4700LP → 4600LP → 4500LP → 1700LP / Kyon: 400LP]

 

„Ich überlasse dir den nächsten Zug. Eins ist bereits gewiss: Es ist dein letzter“, ließ Kyon ihn wissen.

 

„Mein letzter Zug, was?“, flüsterte Zanthe vor sich hin. Seinen Arm mit dem Duellhandschuh vor sich ausstreckend, griff er nach seinem Deck. „Ist doch logisch. Den letzten Zug macht der, der gewinnt. Draw!“

Mit vollem Schwung riss er die Karte vom Stapel, etwas, das er sich wohl unbewusst von Anya abgeschaut haben musste. Was ein deutliches Zeichen dafür war, dass er zu viel Zeit mit ihr verbrachte. Andererseits gab es wohl Schlimmeres als das. Zum Beispiel ihre Wortwahl!

Als Zanthe die Karte betrachtete, musste er jedoch ungewollt schlucken. Die allein würde ihm nicht helfen. Es sei denn …

„Ich aktiviere eine Ausrüstungszauberkarte!“ Zanthe schob jene in den passenden Schlitz an seinem Handschuh. Daraufhin brach der Beton vor ihm auf, ein nicht unwesentliches Loch entstand direkt vor seinen Füßen. „[Premature Burial]! Zuerst muss ich 800 Lebenspunkte zahlen. Im Gegenzug kann ich jedoch ein Monster aus meinem Friedhof wiedererwecken, was mit ihr ausgerüstet wird.“

Mit einem schrillen Schrei brach der weiß-goldene Maschinendrache mit den schwarzen Energieschwingen aus dem Dach und stieg in die Lüfte.

 

[Zanthe: 1700LP → 900LP / Kyon: 400LP]

 

Constellar Ptolemy M7 [ATK/2700 DEF/2000 {6} OLU: 0]

 

Seine Bahnen über den Köpfen der beiden Duellanten ziehend, stieß Messier 7 ohne Unterbrechung laute, stolze Schreie aus. Noch weiter am Himmel begann das Wappen der Constellare wieder zu leuchten.

„Du hast einen Fehler gemacht!“ Zanthe nickte der permanenten Zauberkarte vor sich, [Constellar Star Chart], zu. „Anstatt alle Zauber- und Fallenkarten mit deinem Hierophanten zu vernichten, hast du nur Augen für die gesetzte gehabt und die hier ganz vergessen.“

„Anscheinend.“ Kyons tonlose Antwort sprach Bände. Er senkte sogar den Kopf.

„Jetzt darf ich, da ein Constellar-Xyz beschworen wurde, eine Karte ziehen!“ Mit brennendem Ehrgeiz in den Augen sah Zanthe auf sein Deck. Etwas Starkes, irgendetwas, flehte er still im Geiste und umfasste die Karte mit seinen Fingern. „Los!“

Er riss sie von seinem Deck. Sein Atem ging schneller und schneller, als er sie vor sich hielt und begriff. „W-was?“

Damit hatte er nicht gerechnet. Der Anflug eines Grinsens begann um seine Lippen zu spielen.

„Das dürfte reichen. Messier 7, nimm dir [Hierophant Of Prophecy] vor!“ Passend dazu streckte Zanthe den Arm aus. „M7 Star Launcher!“

Mit einem Ruck hob Kyon den Kopf an. „Das ist deine Lösung? Hast du es vergessen? Den zweiten Effekt von [Spellbooks Of Tetrabiblos]?“

Sein Gegner weitete die Augen. Die Bücher konnten nicht nur als Xyz-Material verwendet werden. Nur einmal gaben sie dem beschworenen Xyz-Monster die Kraft, einen angreifenden Feind unverzüglich zu vernichten! Er selbst hatte damals, als Valeries Hochzeit gecrasht worden war, versucht die Dämonenjägerin Edna und ihren [Mermail Abyssgaios] in genau diese Falle zu locken! Allerdings wurde das Duell vorzeitig unterbrochen, ehe es dazu kam.

Oben am Himmel öffnete der majestätische Drache jedoch schon sein Maul und schoss einen orange-roten Lichtstrahl hinab, der von goldenen Partikeln umgeben war. Kyon streckte den Arm aus. „[Hierophant Of Prophecy], wirf den Angriff zurück auf deinen Feind. False Prophecy!“

Besagter, schwarzhaariger Hexer hob seinen Zauberstab und ließ schräg über sich ein grünlich schimmerndes Loch im Raumgefüge erscheinen, das den Angriff absorbierte, um ihn dann eine Sekunde später mit doppelter Intensität zurück auf den Absender zu feuern. Weit über Zanthe gab es eine gewaltige Explosion.

„Ein Jammer“, murmelte der mechanisch. Kyon schwieg. „Aber ich hab's nicht vergessen! Im Gegenteil, ich wollte es so! Schnellzauberkarte!“

Mit grimmiger Genugtuung rammte Zanthe seine letzte Karte in die Duel Disk. Diese sprang vor ihm auf und präsentierte einen weißen Engelskrieger und einen schwarzen, dämonisch wirkenden Krieger, wie sie aus einem roten Abgrund in Richtung des Betrachters flogen.

„[Xyz Double Back]!“, benannte sie dessen Besitzer zufrieden. „Du musstest meinen M7 zerstören, verstehst du? Nur dadurch kann ich diese Karte ausspielen, die mich das zerstörte Xyz-Monster zurückrufen lässt.“

Als würde jemand ein Video zurückspulen, zog sich der Rauch der Explosion über ihnen wieder zusammen, verschwand und hinterließ einen unversehrten Drachen, der auf der Stelle verharrte.

„Du denkst jetzt, dass das nicht reicht, aber du irrst“, sprach Zanthe leise. Er nahm eine aus dem Friedhofsschlitz hervorstehende Karte und zeigte sie vor. „[Xyz Double Back] trägt das Doppel nicht umsonst im Namen. Sie lässt mich ein zweites Monster reanimieren, solange es von den Angriffspunkten her schwächer ist als M7.“

Zanthe legte das Monster auf die Duel Disk. „Erinnerst du dich noch an den hier? Du hast ihn ganz am Anfang des Duells zerstört. Open a door to the crab! [Constellar Acubens]!“

Besagter weißer Krieger brach neben Zanthe aus dem astronomischen Rundenzirkel und klackerte gefährlich mit seinen orangefarbenen Scherenarmen.

„Acubens hat einen Effekt, der sich bei seiner Beschwörung aktiviert“, rief Zanthe und sah zu seinem Drachen hoch, „er gibt allen Constellaren einen Angriffsbonus von 500!“

Sowohl der Sternenkundler im Zeichen des Krebses, als auch Messier 7 in der Luft begannen in einer orangefarbenen Aura aufzuleuchten.

 

Constellar Ptolemy M7 [ATK/2700 → 3200 DEF/2000 {6} OLU: 0]

Constellar Acubens [ATK/800 → 1300 DEF/2000 (4)]

 

„Und jetzt frag mich noch einmal, ob das meine Lösung ist!“, schnauzte Zanthe seinen Gegner förmlich an. Erbarmungslos richtete er den Zeigefinger auf ihn beziehungsweise den schwarzen Hierophanten. „M7 Star Launcher!“

Sein gold-weißer Drache holte tief Luft, um dann einen gewaltigen, orangefarbenen Lichtstrahl abzufeuern. Kyon machte sich nicht einmal die Mühe, dem Angriff entgegen zu blicken, sondern verharrte regungslos. Und diesmal schlug der Strahl im wahrsten Sinne des Wortes wie eine Bombe ein. Es gab eine Explosion, zu allen Seiten stieß Rauch und aufgewirbelter Staub über das Dach.

 

[Zanthe: 900LP / Kyon: 400LP → 0LP]

 

Acubens und M7s Hologramme lösten sich auf. Mit ihnen auch der Rauch. Und Kyon stand immer noch da, ohne seine Hexer. „Gut gemacht.“

 

„Ist das alles!?“, fauchte Zanthe zornig. „Ist das alles, was du kannst!?“

„Hast du mehr erwartet?“

Allein die Art, wie er das fragte, brachte das Blut des Werwolfs in Wallung. Geradezu provozierend, als wäre all das auf seinem Mist gewachsen!

Sich auf die Lippen beißend, konnte Zanthe seine Fassung letztlich nicht wahren und fuhr Kyon wild gestikulierend an. „Du bist ein Immaterieller! Durch Anya weiß ich, dass ihr eure Paktmonster inkarnieren könnt! Wieso hast du das nicht getan!?“

„Sollte ich etwa“, fragte Kyon langsam und deutete nach oben, „das Monster meines Gegners inkarnieren?“

Sein Finger war genau auf die Stelle gerichtet, wo M7 eben noch verharrt hatte. Zanthe folgte der Richtung des Arms und begriff zwar, aber war in diesem Moment nicht imstande, die Information zu verarbeiten.

„Und warum dann kein Excel-Monster!?“, schrie er stattdessen ungehemmt weiter. „Du sagtest, du hättest eins!? Warum hast du das nicht benutzt!?“

Bevor Kyon auch nur den Mund zum Antworten geöffnet hatte, fuhr ihm der Werwolf schon über diesen. „Ist das deine Vorstellung davon, mich zu prüfen!? Indem du fair bist!? Oder sogar nachlässig? Wolltest du die ganze Zeit, dass ich gewinne?“

Der Immaterielle stieß ein leises Lachen aus und griff den Bügel seiner Sonnenbrille. „Wer weiß. Nur eins ist gewiss. -Diese Erinnerungen- schlafen noch in dir, trotz unseres Duells. Anscheinend bin ich selbst noch nicht bereit …“

„Bereit oder nicht, jetzt gibt es keine Ausflüchte mehr!“ Zanthe nahm einen Schritt nach dem anderen auf sein Gegenüber zu. In seiner gebeugten Haltung wirkte er dabei, als plane er fest ein, Kyon an die Gurgel zu gehen, sobald er ihn erreicht hatte. Seine Worte sprach er jedoch mit plötzlich einkehrender, aber bitterböser Ruhe aus. „Was ist dein Plan, Speichellecker des Sammlers?“

„Seine Auslöschung.“

 

Stille. Mitten auf der Strecke verharrte Zanthe in seinen Bewegungen.

„Meine Ambition ist es, dieses Wesen zu töten. Und dich zu beschützen, wie ich es deinem Bruder versprochen habe.“

„Du willst … was?“

Kyon sah gen Himmel. Erst jetzt bemerkte Zanthe, dass der Regen ausgesetzt hatte. Im Dunkel der Nacht hatten sich die Wolken über ihnen aufgelöst. Ein voller, strahlender Mond hing über ihnen.

„Der Sammler ist der Feind allen Lebens.“

„Also weißt du, was er mit Anya vorhat!?“, überschlug sich die Stimme des Jüngeren der beiden förmlich. „Sag es mir!“

Allerdings schüttelte Kyon den Kopf. „Das geht nicht. Du würdest es ihr sagen und dann wäre alles umsonst.“

„Und damit willst du mich abspeisen!?“ Zanthe schüttelte den Kopf vehement. Damit wollte er sich nicht abfinden.

Plötzlich aber, völlig ungewohnt für ihn, wurde Kyon laut. „Die Mühen vieler Individuen werden vergebens gewesen sein, wenn der Sammler davon erfährt! Du musst mir vertrauen, Zanthe Montinari! Genau wie ich dir vertraue, indem ich dir bereits diese entscheidenden Informationen zuteil werden lasse! Bringe mich nicht dazu, dies zu bereuen!“

„Er ist das mächtigste Wesen auf diesem Planeten!“, argumentierte Zanthe jedoch weiter. „Wenn er es wissen will, weiß er bereits davon! Genauso gut könntest du einen Elefanten hinter einer Mücke verstecken!“

„Deshalb habe ich Kakyo Sangon ins Spiel gebracht“, erwiderte Kyon nun wieder ruhig, „oder sollte ich ihn bei seinem richtigen Namen nennen? Kyon Sangon.“

 

Für einen Moment verharrte Zanthe schweigend, ehe er die Arme verschränkte und trocken anmerkte: „Jetzt wird’s albern.“

„Es ist die Wahrheit. Du wolltest wissen, was dieser Junge für mich ist.“ Der Butler hob die Hand und streckte sie nach vorne aus, in Zanthes Richtung. Dabei spreizte er die Finger so weit es ging auseinander. „Erinnerst du dich nicht an meinen wahren Namen?“

Obschon Zanthe den Sinn dieser Worte nicht verstand, verließ doch ein einzelnes Wort seine Lippen. „Kakyo …“

Schlagartig erinnerte er sich. Diesen Namen, er hatte ihn schon einmal gehört, aus dem Mund seines Bruders. Und der Immaterielle, der jetzt in dessen Körper steckte – das war Kakyo! Wie hatte er-!?

„Ja. Die Erinnerungen kehren wieder, nicht wahr? Begreifst du es? Ich und Kyon Sangon, wir haben unsere Namen getauscht.“

„Aber … aber warum?“

Kyon, oder eher Kakyo, ließ den Arm sinken. „Alles liegt meinem Wunsch zugrunde, den Sammler zu töten. Doch um ihm nahe zu sein, muss ich gleichzeitig außerhalb seiner Reichweite sein.“

Der Kopftuchträger hob eine Hand und fasste sich ans Kinn, dabei sein Gegenüber nicht aus den Augen lassend. „Und das hast du erreicht, indem du Namen mit diesem Jungen tauscht? Lass mich raten … um zu seinem Diener zu werden, musstest du …?“

„So ist es. Ich musste ihm meinen Namen versprechen. Und damit absolute Kontrolle. Während man mit einer Seele über alle zukünftigen Inkarnationen einer Person herrscht, so verleiht einem der Name die Macht über die Person der Gegenwart.“ Kyon faltete die Hände vor seinen Schoß ineinander. „Mehr noch, gebietet der Besitzer des Namens auch über alles, was in unmittelbarem Zusammenhang jenes Namens steht. Die Excel-Monster sind ein Beispiel für solch ein Vorkommnis.“

„Also benutzt du Kakyo ... oder Kyon, keine Ahnung, wie ich ihn nennen soll, als Schutzschild?“

„Er weiß um seine Rolle. Und wie gefährlich es für ihn wird, wenn der Sammler dahinter kommt. Du musst wissen, er sieht alles. Durch die Augen desjenigen, dessen Name er besitzt.“ Plötzlich tippte Kyon gegen seine Sonnenbrille. „Solange ich jedoch die hier habe, wird er durch die Augen einer der Personen sehen, die ich bestimme. Mich selbst eingeschlossen.“

Zanthe reckte den Kopf zur Seite. „Schön hast du das alles geplant. Und feige.“

„Ich muss verhindern, dass er Macht über mich gewinnt. Soviel solltest selbst du verstehen.“

„Das geht doch niemals gut!“, schrie Zanthe jedoch unerwartet an Kyon gewandt. „Du ziehst andere da mit rein und gefährdest auch ihr Leben! Ist Exa etwa auch einer davon!? Oder vielleicht sogar ein anderer meiner Freunde!?“

 

Statt aber eine Antwort darauf zu geben, drehte sich Kyon plötzlich um und streckte die Hand nach vorne aus. Es entstand ein schwarzes, ovales Portal, das in verzerrter Form das Ebenbild des in Schwarz gekleideten Butlers widerspiegelte.

„Entschuldige, aber ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich kann diesen Dämon nicht ewig glauben lassen, er würde durch meine Augen sehen, wenn es tatsächlich die eines anderen sind.“

„Warum gerade dieser Junge!?“

„Sein Name und meiner sind sich sehr ähnlich. Das ist die Voraussetzung für so einen mächtigen Zauber. Und“, fügte Kyon dabei noch an, „weil er ein reines Herz besitzt. Aber das ist nur ein Bonus.“

„Warte-!“, rief Zanthe und begann dem Schwarzhaarigen hinterher zu rennen, welcher langsamen Schrittes auf das Portal zuging.

Der meinte: „Ich denke, ich habe deine Fragen hiermit beantwortet. Dennoch sind wir beide nicht bereit, uns schon jetzt einem so mächtigen Feind zu stellen. Aber wisse: Ich werde immer auf dich Acht geben. Und alles, was geschehen wird, wurde von mir zurecht gelegt.“

Zanthe, der Kyon beinahe erreicht hatte, streckte die Hand nach ihm aus.

„Denn nicht nur der Sammler ist imstande, Pläne zu schmieden. Also bitte ich dich“, sagte jener und drehte sich lächelnd zu dem jungen Mann um, „um etwas Geduld. Und um dein Vertrauen. Vergiss nicht das Versprechen, das ich dir gegeben habe.“

Damit trat er durch das Portal, welches binnen eines Herzschlags verschwand. Und Zanthes Hand griff ins Leere.

 

Du bist nicht mehr allein.

 

Plötzlich stand er allein auf dem Dach und seine Gedanken rasten. Vertrauen, Zweifel, Hoffnung, Angst, alles kreuz und quer in seinem Kopf. Nur eins kristallisierte sich heraus. Etwas, das er ihm noch mitteilen wollte.

„Planen?“ Zanthe seufzte mit gesenktem Kopf. Dabei betrachtete er seine Finger, um die schwarze Schlieren aufstiegen, Überreste des Portals. „Das hat doch schon im Duell nicht funktioniert …“

 

 

Turn 64 – Lee And Lie

Anderenorts ist Matt auf der Suche nach dem nächsten Hüter. Sein Weg führt in zu einer abgelegenen Villa, wo sich der nächste von ihnen, ein Mann namens James Carrington aufhalten soll. Bevor er jedoch in das Gebäude gelangen kann, wird er von einem Bediensteten namens Lee Anderson entdeckt. Welcher sich als äußerst schwierig entpuppt …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fubukiuchiha
2017-09-24T11:26:48+00:00 24.09.2017 13:26
Hey
Klasse Kapitel, da hat Zanthe ja ein echt hartes Duell bestreiten müssen, aber so langsam verliere ich echt den Überblick... Wer isst denn jetzt wer? Kyon, Kakyo, Exa, wer steckt denn am Ende noch da mit drin?
Wenn der Sammler alles durch die Augen derjenigen sieht, deren Namen er hat, weiß er über Anya am besten Bescheid wegen Valerie.
Bin mal gespannt wie das weiter geht und wie Zanthe die Informationen des Butlers verarbeiten wird.
Freu mich schon drauf.
Lg fubukiuchiha
PS: wow Levrier wird ja richtig frech XD, der verbringt eindeutig zu viel Zeit mit Anya
Antwort von:  -Aska-
05.10.2017 17:23
Hey,
danke. Alsooooooooo ... Kakyo Sangon, der Duellant im LC, heißt eigentlich Kyon Sangon und hat mit dem Immateriellen, der eigentlich Kakyo heißt, den Namen getauscht. Exa trägt die Seele Alessandros, Zanthes Bruders, in sich.

Soweit alles klar? ^^


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