Sunpô no Gâdian ~ Jisedai von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Nichts]) ================================================================================ 22. Kapitel ----------- „Schwarz werdende Seelen? Das klingt alles andere als gut“, raufte Manabu sich seine Haare. Sein Sohn tat es ihm gleich, weshalb die Anderen, trotz der Situation, schmunzeln mussten. „Ja und nach Sachiko´s Aussage, war seine Meinung von Wächtern auch nicht unbedingt die Beste“, entgegnete Itoe. Außer ihr, waren auch alle anderen Wächter anwesend. Ebenso wie ihr Mann und Tochter. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, das Hakai dahinter steckt“, grinste Akaya, welcher sich auf seinem Stuhl streckte. „Wenn man bedenkt, was ihr über den Kerl erzählt habt, ist das sicher nicht abwegig“, seufzte der ältere Wissenswächter. „Aber wenn er dafür verantwortlich ist, wird es sicher nicht bei zwei Menschen bleiben, oder?“, erhob, Hana, besorgt ihre Stimme. „Wahrscheinlich nicht. Und wenn er Wächter hassende Menschen aus ihnen macht, werden wir ein Problem bekommen“, meinte Kano. Dem gefiel das gar nicht. „Naja, alle Menschen mochten uns eh noch nie, aber der Kerl wurde Sachiko gegenüber ja sogar Handgreiflich“, schielte Katsuro zu dem Mädchen. „Wenn die Menschen beginnen uns zu hassen, werden sie irgendwann anfangen Aufstände gegen uns zu machen und uns zu überrennen. Aber wir können dann nicht mal etwas tun, weil wir keine Unschuldigen verletzen wollen...“, lenkte Ayaka, besorgt, ein. Alle sahen zu ihr. „Für mich klingt das alles nach einer Art Krankheit, die dieser Mistkerl unter die Menschen gebracht hat. Also müssen wir den Virus nur ausmerzten, nicht?“, grinste Shinji. „Möglich wäre es. Aber wie willst du etwas bekämpfen, was die Seele angreift? Immerhin ist diese sehr empfindlich und leicht zerbrechlich. Zumindest bei normalen Menschen“, meinte Akira. „Aber wenn das der Fall ist, könnte es dann nicht sein, das Makoto der Erste war, der von diesem ‚Virus‘ befallen war?“, grübelte Itoe. „Wenn man es so betrachtet, könnte er das Testobjekt dafür gewesen sein. Trotzdem würde uns diese Tatsache große Probleme machen. Wenn die Bewohner dieser Dimension sich gegen uns stellen… Zudem werden alle davon befallen, was auch die Soldaten, Magier und anderen Schlossangestellten betrifft. Das bedeutet, wir müssen schnell etwas finden, was dagegen hilft“, raufte Manabu sich erneut seine Haare. Die Anderen hielten inne.   „Und wenn wir eine Barriere erschaffen, durch welche nur noch reine Seelen kommen? Wir wissen zwar nicht, wie es sich überträgt, aber somit könnten wir zumindest schon einmal das Schloss schützen“, sah Akio in die Runde. „Die Idee ist gar nicht so dumm. Mit der Hilfe von Sachiko und Itoe sollte das unseren Hofmagiern möglich sein. Oder was denkst du, Papa?“, blickte der jüngere Wissenswächter, zum Älteren auf. Jener nickte „Wenn ihr einverstanden seid“. Die Beiden Seelenseherinnen stimmten zu. Akaya richtete indessen seinen Blick auf den General. Dieser war ungewöhnlich still, dafür, das all dies auch seinen Sohn betraf. Zudem wirkte Hideki ziemlich nachdenklich. Ob etwas unter den Soldaten vorfiel, was der Dunkelbraunhaarige nun mit diesem Seelenvirus in Verbindung brachte? „Aber bedeutet das nicht auch, das unsere Großeltern in Gefahr sind? Und Yuji?“, fiel es Hana ein. „Besonders Opa Sousuke wäre ein angebrachtes Ziel...“, murmelte Daiki. „Wo ihr es sagt… Wir haben Sousuke tatsächlich seit der Geburt der Kleinen nicht mehr gesehen...“, gab Akemi, besorgt, von sich. „Das ist aber doch schon über einen Monat her“, wurde die jüngere Lichtwächterin, unruhig. „Sagt mal… Ist es möglich, das der Zustand ihrer Seele, sich auch auf ihre Gefühle auswirkt? Taiki und ich haben immerhin in Makoto´s Nähe, höllische Kopfschmerzen bekommen“, erhob Ai ihre Stimme, fragend. „Jetzt wo du es sagst…. Möglich ist es bestimmt. Immerhin wären unsere Körper, ohne unsere Seele, nur leere Hüllen. Unsere Seelen machen uns aus. Speichern Erinnerungen und Gefühle. Sonst wäre dieser junge Mann, Sachiko gegenüber, sicher auch nicht unbedingt handgreiflich geworden“, spekulierte Itoe. „Das bedeutet aber auch, das wir unbedingt etwas dagegen unternehmen müssen. Immerhin ziehen unsere Feinde auf diese Weise viele Unschuldige Menschen mit in die Sache hinein. Das dürfen wir, als Wächter, nicht zulassen“, brachte Chiyo sich, in das Gespräch, ein.   Daiki betrachtete in der Zwischenzeit Hotaru. Sie wirkte besorgt. Zudem sagte sie nicht viel und schien in ihren Gedanken vertieft zu sein. Der Rosahaarige fragte sich wirklich, ob sie eventuell mehr wusste, wie ihre Mutter? Letztens wirkte die junge Schicksalswächterin schon so besorgt, als Moe sich von Akaya trennte. Die eisblauen Augen des Jungen wurden ernst. Ob es damals der Anfang war? Der Anfang von dem, was sie wusste, das auf sie zukommen würde? Doch weshalb sagte sie dann nichts? Daiki fragte sich ohnehin, weshalb Hotaru das wissen sollte und Chiyo nicht? Ihm gefiel es nicht, das Mädchen so betrübt zu sehen, was ihm wichtig war. Daher traf es sich gut, das ihre Besprechung für´s Erste beendet war. Manabu und Akira, würden versuchen etwas über einen derartigen Virus in Erfahrung zu bringen. Sie waren sich sicher, das es eine Kombination aus Virus und Fluch war. Hotaru saß im Schlossgarten und betrachtete, die inzwischen, wieder heranwachsenden Blumen. Besonders der Zauberschein erholte sich schnell. In letzter Zeit war sie häufig dort und betrachtete die Pflanzen. Nicht nur, weil sie sie schön fand. Sie erinnerten sie an denjenigen, der ihrem Herzen inne wohnte. Ein trauriges Lächeln zierte ihre Lippen. „Sagte ich dir schon einmal, das dir ein fröhliches Gesicht besser steht?“, ertönte die Stimme, des Rosahaarigen, neben ihr. Sie blickte verwundert zu ihm auf und folgte ihm mit ihrem Blick, als er sich neben sie setzte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, während sie ihren Kopf wieder nach vorne richtete und mit jenem etwas nickte. „Und weshalb schaust du dann in letzter Zeit immer so traurig drein?“, harkte der Zeitwächter nach. Nach diesen Worten konnte er sehen, wie ihre Augen sich mit Trauer füllten. Was war es nur, über das sie mit niemandem sprach? Es versetzte dem Jüngeren einen Stich in der Brust, sie so sehen zu müssen. Gerade, als er seine Stimme erneut erheben wollte, begann sie doch zu sprechen. „In letzter Zeit kann ich die Wahrheit, nicht mehr von der Lüge unterscheiden. Immer wieder sehe ich Dinge, die sich bewahrheiten, aber auch welche, die sich als Lüge heraus stellen. Ich weis einfach nicht, was das zu bedeuten hat. Meine Mutter scheint das nicht zu befallen, was natürlich gut ist. Aber dann frage ich mich doch, was mit mir nicht stimmt. Weshalb passiert das? Ich sehe nicht nur in den Schicksalssträngen falsche Dinge. Auch in meinen Träumen verfolgen sie mich“, Hotaru hielt kurz inne und legte ihre Augen auf den Zeitwächter „Dinge, die mich so unglücklich machen, das der Schmerz immer noch nachzieht, obwohl der Traum schon lange vorüber ist. Jede Nacht sehe ich aufs neue den Menschen leiden, der mir so wichtig ist, das es mir selbst schon Angst macht. Auch in seinem Schicksalsstrang habe ich verschiedene Dinge gesehen, die mir Angst machen. Aber ich weis nicht, was davon wahr und was nur ein Trug ist. Ich weis einfach nicht, was ich machen soll, Daiki...“. Der Rosahaarige hörte ihr aufmerksam zu und beobachtete sie dabei genau. Das schleppte sie schon die ganze Zeit mit sich herum? Kein Wunder, das es ihr nicht gut ging. Die Ältere saß vollkommen aufgelöst neben ihm. Seine Brust zog sich schmerzlich zusammen. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er die Pinkhaarige in seine Arme und drückte sie fest an sich. Hotaru vergrub ihr Gesicht in seiner Brust und verkrampfte ihre Finger, in seinem Shirt, auf seinem Rücken. Seine eine Hand, legte er liebevoll, auf ihren Hinterkopf. „Ja, lass alles raus. Ich bin ja da...“, murmelte er, wobei sein Blick kühl wurde. Wer immer ihr das antat, würde nicht ungeschoren davon kommen. Andererseits hinterließ es ein merkwürdiges Gefühl in ihm, nicht zu wissen, wer derjenige war, für den sie so viel empfand. Daiki wusste nun zwar seit geraumer Zeit, wie er für sie fühlte, doch bedeutete das ja nicht gleich, das seine Gefühle erwidert werden würden. Langsam spürte der Rosahaarige, wie sein Shirt im Brustbereich, immer feuchter wurde. All das musste sie wirklich extrem mitgenommen haben. Er hätte das alles gerne eher gewusst, um ihr zu helfen. Doch in letzter Zeit passierte so viel. Erneut drückte er das Mädchen fester an sich. „Ich werde dich beschützen, keine Sorge...“, murmelte er, wobei es schon etwas gequält klang.   „Nein“, schluchzte Hotaru, während sie sich etwas von ihm löste, um zu ihm aufsehen zu können. Daiki blinzelte irritiert. Nein? Er verstand nicht, weshalb sie das von ihm ablehnen sollte? Mochte sie ihn so wenig, das sie sich nicht einmal von ihm beschützen lassen wollte? Er spürte, wie sich ein merkwürdiges Gefühl in ihm ausbreitete. Es fühlte sich an wie einem Mischung aus Wut, Zorn, Sorge und Trauer zugleich. Eine merkwürdige Mischung. Ob das...Eifersucht war? Eifersucht auf den Menschen, der so sehr in ihrem Herzen verankert war? „Ich verstehe, du willst dich sicher lieber von demjenigen beschützen lassen, der dir so wichtig ist?“, versuchte der Zeitwächter sich wenigstens, zu einem kleinen Lächeln, durchzuringen. Danach bemerkte er den, etwas, irritierten, Blick des Mädchens. Anschließend schüttelte sie ihren Kopf und Daiki spürte, wie ihre Finger, sich leicht in seine Arme pressten. „Nein…. Im Gegenteil. Ich will es verhindern“, legten sich ihre, aufgelösten Augen, erneut auf ihn. Sein Ausdruck wurde kurz fragend. Sie wollte es verhindern? Von wem sprach sie wohl? Während er sich darüber den Kopf zerbrach, bemerkte er nicht, das Hotaru ihm immer näher kam, bis sich schließlich ihre Lippen berührten. Daiki weitete seine Augen kurz überrascht, ehe er sie schloss und sich auf den liebevollen Kuss einließ. Von jenem ging eine wundervolle wärme aus. Niemals hatte er darüber nachgedacht, das eventuell er derjenige sein könnte, von dem sie sprach. Wenig später lösten die Beiden sich von einander und erwiderten den Blick des Anderen. Hotaru´s Augen waren immer noch glasig und ein verlegener Rotschimmer hatte sich auf ihre Wangen gelegt. Daiki betrachtete sie stumm, woraufhin er sie erneut, fest, in seinem Arme zog. „Egal was du sagst, ich werde dich beschützen, Hotaru. Ich liebe dich“ Die Pinkhaarige war sowohl überrascht, als auch glücklich, über die Worte des Jüngeren. Dennoch besaßen sie einen bitteren Beigeschmack, durch die Dinge, die sie sah. Trotzdem wollte sie ihm eine Antwort auf das geben, was er eben sagte. Ihm sagen, was sie schon so lange für ihn empfand. „Ich liebe dich auch, Daiki“, mit jenen Worten, liefen erneut Tränen über ihre Wangen.   „Deshalb wolltest du damals also auch verhindern, das Akemi sich opferte“, sah Manabu durch das große Panoramafenster, der Bibliothek. Seine Frau stellte sich neben ihn und lächelte sanft. „Ja. Wir wollten das unsere Tochter jemanden findet, der sie aufrichtig liebt und sie beschützt. Daiki ist genau wie sein Vater und würde alles für die geben, die er liebt. Ich wusste nicht, ob es sich wirklich so entwickeln würde, schließlich ist das Schicksal nur eine Fiktion von dem, was wir daraus machen“, meinte die Ältere. Ihr Mann hingegen, begann zu schmunzeln „Trotzdem wusstest du, das es so kommen würde. Ich sehe es dir an. Zudem vertraust du dem Schicksal zu sehr. Hotaru wird irgendwann, ob es mir nun gefällt der nicht, in deine Fußstapfen treten. Sie ist jetzt schon immer auf das Wohl aller Lebewesen besonnen. Vor allem aber dem der Wächter. Deswegen bin ich froh, das sie jetzt jemanden hat, der sie von Blödsinn abhalten kann. Im Gegensatz zu seinem Vater, sagt Daiki nämlich immer sofort was er denk und von den Dingen hält…. Doch habe ich ein ungutes Gefühl. Und so wie du die Zwei gerade ansiehst, ergeht es dir da genauso“. Chiyo lächelte ertappt. „Ich habe letztens eine Botschaft vom Schicksal bekommen..   Sowohl Licht, als auch Leben Sowohl Tod, als auch Glaube Sowohl Schicksal, als auch Zeit, wird eine schweres Schicksal, geprägt von Zerstörung und Finsternis, bevorstehen.“ Manabu blickte entgeistert zu seiner Frau. Was sollte ihnen diese Botschaft sagen? Das es nichts gutes war, stand fest. Ebenso wer mit Zerstörung und Finsternis gemeint war. Aber weshalb ausgerechnet diese sechs? Als er Chiyo danach fragte, lächelte sie ihn traurig an und schüttelte ihren Kopf. Sie wusste es also auch nicht. Er nahm seine Frau, sanft, in seine Arme. „Sollten wir nicht lieber auch ihnen und ihren Eltern etwas davon sagen?“, lächelte der Hellblauhaarige, verbittert. Die Schicksalswächterin sah zu ihm auf „Nein. Es würde sie nur unnötig beunruhigen. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, das sie es alle selbst schon ahnen. Für so etwas, haben wir alle schließlich schon immer ein gutes Gespür besessen“. Da musste der Wissenswächter ihr recht geben. „Sie werden das schon schaffen“, drückte Manabu die Pinkhaarige noch mal etwas fester an sich. „Ich weis“   Akira, welcher sich eigentlich nur ein Buch holen wollte, bekam alles mit. Er wollte nicht lauschen, doch seine Füßen bewegten sich einfach nicht. Der Hellblauhaarige war zwischen den Regalen versteckt, konnte aber sehr wohl auch aus dem Fenster schauen. Seine Schwester wirkte endlich mal wieder glücklicher. Natürlich war ihm die letzten Wochen nicht entgangen, das es ich schlecht ging. Doch wirklich etwas aus ihr heraus, bekam er auch nicht. Nun hatte sie Daiki an ihrer Seite. Der Sechzehnjährige grübelte kurz. An so etwas wie Liebe, besaß er noch kein Interesse. Er wollte sich erst einmal in Ruhe das Wissen aller Dimensionen aneignen. Da hatte er keine Zeit für Gefühle dergleichen. In zehn Jahren sah das alles vielleicht anders aus, aber momentan wollte er sich nur auf sein Wissen konzentrieren. Er wollte seinen Vater stolz auf sich machen. Akira respektierte Manabu wirklich sehr. Der Sechzehnjährige möchte einmal ein genau so guter Wissenswächter werden, wie sein Vater. Dafür musste er aber noch viel lernen. Das wusste er. Besonders über jene Dinge, welche für ihn noch keinen Sinn ergaben. Unlogische Dinge, welche doch auf irgend eine Weise logisch waren. Nicht immer alles, musste auf den ersten Anschein, Sinn ergeben. Akira fragte sich, ob er diese Sachen irgendwann einmal verstehen würde. Selbst seine Schwester schien das zu verstehen. Eventuell war er in seiner Sichtweise auch einfach noch zu sehr auf die Logik versteift? Der Wissenswächter betrachtete das Buch in seinen Händen. Es war das Kinderbuch, welches sein Vater damals schrieb, um ihnen, den Wächterkindern, die wahre Geschichte auf kindliche Weise näher zu bringen. Der Hellblauhaarige hing sehr an dem Buch, weil seine Eltern es Hotaru und ihm immer vorlasen, als sie kleiner waren. Akira blickte erneut aus dem Fenster. Er hing wirklich sehr an seiner Schwester und hoffte daher, für Daiki, das er gut auf sie acht geben würde. Denn das, was seine Mutter da eben sagte, beunruhigte ihn schon etwas. Dazu kam noch das Problem mit den schwarz werdenden Seelen… Der Ausdruck des Sechzehnjährigen wurde trüb. Sie mussten unbedingt eine Heilung für all das finden. Er hatte ansonsten das ungute Gefühl, dass das böse endete. Anschließend schlich er sich aus der Bibliothek.   Die Chaosfamilie, plus Anhängsel, lief dem Sonnenuntergang entgegen. Ayaka und Shinji waren sogar schon soweit, das sie Händchen hielten. „Mama würde sich sicher darüber freuen, das die Beiden sich allmählich auf Beziehungsebene annähern“, lächelte Amaya. „Davon kannst du ausgehen. Unsere Mama war zumindest ganz aus dem Häuschen und hat gesagt: ‚Ich hab´s doch gewusst!‘. Ich wusste nicht, das Mama sich derart über etwas freuen kann...“, schmunzelte Fudo. „Unsere Eltern hat das auch nicht sonderlich überrascht. Gut, Papa war das eh relativ, aber Mama sagte auch, das sie es geahnt hätte“, lächelte Hana. „Es war eben damals schon nicht zu übersehen, das die Beiden etwas verband, was über eine gute Freundschaft hinaus gehen würde“, schmunzelte Akaya. Natürlich war ihm das nicht entgangen. Auch wenn er es lange nicht sehen wollte, wie er sich eingestehen musste. Aber Krähe hatte wirklich recht. Zu den Beiden passte es, das sie es langsam angingen. Schön langsam, einen Schritt nach dem anderen. „Ich bin mal gespannt, wann wir dann die Hochzeitsglocken und das erste Babygeschrei in unserer Familie hören“, grinste Akio. „Schöner Sonnenuntergang, nicht?“, wechselte der Todeswächter, sofort, das Thema. Daraufhin mussten alle Anwesenden lachen. Das war ja nicht anders zu erwarten gewesen. Shinji und Ayaka drehten sich zu der kleinen Gruppe, da sie etwas vor gelaufen waren. „Was wohl so lustig ist?“, betrachtete die junge Frau, die Anderen, fragend. „Sicher hat dein Vater wieder irgendetwas lustiges angestellt, so wie er drein schaut“, schmunzelte der Dunkelrothaarige. „Sicher hast du recht“, lächelte Ayaka, wobei sie mit ihrer freien Hand, den Anhänger ihrer Kette berührte. Shinji bemerkte dies aus dem Augenwinkel und sah zu ihr. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen „Deiner Mutter wird es sicher gut gehen. Du kennst sie doch. So leicht kriegt sie nichts klein“. Die Angesprochene erwiderte seinen Blick, sowie sein Lächeln „Ich weis. Es geht mir auch eher um Papa. Er leidet unter der langen Trennung von Mama. Er tut zwar immer fröhlich, aber ich sehe auch, wie es ihm schwer fällt und oft auch nicht gelingt“. Auf einmal vernahm die junge Frau ein leises Lachen neben sich, weshalb sie erneut zu dem Größeren aufblickte. „Ich muss Akaya recht geben, du kannst wirklich genau so drein schauen wie Moe“, begann er, woraufhin der Ausdruck der Weißhaarigen trotzig und etwas verlegen wurde. Kurz danach spürte sie seine freie Hand, welche sich liebevoll auf ihre Wange legte und sie etwas erröten lies. „Was er allerdings nicht sieht, ist, das du seine Blicke auch sehr gut beherrscht. Wenn ihr euch um jemanden sorgt, seht ihr Beide genau identisch aus. Nur das du es mehr zeigst, wie er“, lächelte Shinji sanft. Seine Freundin sah etwas überrascht zu ihm auf. War das so? Das wusste sie nicht. Aber sie betrachtete sich ja auch nicht in einem Spiegel, wenn es der Fall war. „Sicher wird alles wieder gut werden. Ich glaube daran“, grinste der Wächter. Die Todeswächterin linste zu ihm auf. Er war wahrlich der Wächter des Glaubens. Er fand immer einen Weg, positiv zu denken. Ob er sich noch an Luchia und Ren erinnern konnte? Wenn sie so darüber nachdachte, hatte sie ihn das nie gefragt. Aber sich an die ersten vier Jahre seines Lebens zu erinnern, ist auch eher unwahrscheinlich. Sie selbst erinnerte sich auch erst an alles, ab ihrem fünften Lebensjahr. Allerdings war Ayaka sich sicher, das diese Zeit seines Lebens nicht unweigerlich nur mit guten Erinnerungen gefüllt war. Plötzlich spürte sie eine Hand jeweils auf ihren Wangen und musste somit zu dem Dunkelrothaarigen aufsehen. „Und schon wieder schaust du so traurig drein“, grinste er, ehe er seine Stirn an ihre legte. „Wir schaffen das schon“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)