Sunpô no Gâdian ~ Jisedai von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Nichts]) ================================================================================ 17. Kapitel ----------- Einen knappen Monat war Ayaka inzwischen verschwunden. In dieser Zeit bekamen die Wächter zwar des öfteren besuche von ihren Feinden, jedoch verloren jene kein Wort über die Weißhaarige. Inzwischen ahnten einige von ihnen aber, was hinter all dem stecken könnte. „Ich vermute, das es Yami´s Plan gewesen sein könnte, auf diese Art einen Keil zwischen Akaya und Moe zu treiben“, seufzte Chiyo, während sie die Schicksalsstränge betrachtete. „Wahrscheinlich. Momentan sieht es ganz danach aus. Warum war uns das nicht eher bewusst? Es sieht leider auch ganz danach aus, das er Erfolg damit hätte“, raufte Manabu sich seine Haare. Trotz allen Scheiterns, suchte er immer noch nach einem Weg, in die Dimension des Nichts zu kommen. Irgendwie musste das doch gehen. Seine Frau hielt inne. Sie würde gerne das Gegenteil behaupten, konnte es aber nicht. Ihre Vorfahren warnten sie damals ja auch, dass das alles nur der Anfang wäre. Weshalb besaß Yami nur so einen Hass auf die Beiden? Das konnte doch nicht bloß an der Vergangenheit und ihren Vorfahren liegen, oder? Er wusste, das Akaya viel an Ayaka lag und nutzte dies für seine Zwecke. Wenn der Todeswächter mal überreagierte war es immer Moe gewesen, welche ihn wieder zur Vernunft brachte. Doch dieses mal wurde sie selbst Opfer dieser Überreaktion. Wie gerne würde Chiyo, so wie damals bei sich und Manabu, jemand anderem die Schuld dafür in die Schuhe schieben. Jedoch konnte sie es nicht. Mei gab es nicht mehr und jemand mit ähnlichen Kräften war ihr auch nicht bekannt. Natürlich hatten sie alle mal Auseinandersetzungen mit ihren Partnern, das war ja auch vollkommen normal. Man konnte nicht immer einer Meinung sein. Auch Akaya und Moe blieben davon nicht verschont. Doch dieses mal schien es wirklich schlimm zu sein. Selbst wenn die Beiden sich trafen, gingen sie ziemlich verhalten miteinander um. Sprachen nicht viel und wandten sich schnell voneinander ab. Das Akaya das alles sehr belastete sah man ihm an. Auch Moe wirkte nicht glücklich mit der Situation. Akio, Amaya und Krähe versuchten wirklich, ihnen zu helfen. Doch Akaya stürzte sich in seine Arbeit, weshalb es inzwischen so gut wie gar keine Kreaturen mehr in dieser Dimension gab. Moe hingegen lenkte schnell vom Thema ab. Ein trauriges Lächeln legte sich auf Chiyo´s Lippen, während sie sich neben ihren Mann setzte. Dieser betrachtete sie fragend. „Ayaka brachte die Beiden damals zusammen. Ihr verschwinden scheint sie auseinander zu bringen… Was hat das alles nur zu bedeuten?“, seufzte die Pinkhaarige. Manabu legte einen Arm um sie und zog sie etwas an sich. „Leider weiß ich das auch nicht genau, aber was ich weis ist, das die Beiden ein starkes Band verbindet. Auch wenn es momentan nicht gut aussieht, sollten wir ihnen einfach vertrauen. Sie sind schließlich Akaya und Moe“, lächelte der Wissenswächter. Diesem schloss seine Frau sich an. „Du hast ja recht“   „Trainiert Shinji immer noch?“, betrat Katsuro, fragend, die Küche. Seine Frau drehte sich zu ihm und nickte etwas „Ja. Seit Ayaka verschwunden ist, tut er fast nichts anderes mehr. Er gibt sich eine Mitschuld an dem ganzen. Er denkt, das wenn er sie wegen diesen grausamen Alpträumen von Yume, nicht gemieden hätte, Ayaka vielleicht nicht einfach gegangen wäre oder er da gewesen wäre, um sie zu beschützen“. „Nach dem was er von seinen Träumen erzählte, hätte ich wohl auch so gehandelt wie er. Niemand sieht gerne die Person, die man über alles liebt, qualvoll sterben. Immer und immer wieder...“, seufzte der Rothaarige und zog Kuraiko in seinem Arme, um sie fest an sich zu drücken. Jene wurde etwas rot, lächelte aber schließlich sanft „Ich weis. Er ist nun einmal dein Sohn. Deswegen weis ich auch, das Shinji das schaffen wird“. Der Glaubenswächter schlug gerade auf einen Baum ein. Diesem sah man das Training des jungen Mannes, schon an. An einigen Stellen war die Baumkruste vollkommen verschwunden. Der Schweiß lief dem Dunkelrothaarigen über seinen gesamten Körper, weshalb seine Kleidung schon begann an diesem zu kleben. Immer wieder erschienen die Bilder aus seinen Träumen, vor seinem inneren Auge. Bei besonders Schlimmen, schlug er heftiger auf den Baum ein. Aber sie wollten einfach nicht verschwinden. Das würden sie sicher auch niemals. Doch somit wusste er immer, was er unter allen Umständen verhindern würde. Im Leben würde er nicht zulassen, das Ayaka solche Dinge widerfuhren. „So ein verdammter Dreck!“ Mit dem letzten Schlag, drehte er seinen Rücken zu dem Baum und ließ sich an jenem erschöpft herunter gleiten. Seine grünen Augen betrachteten den Himmel. Wie lange er wohl schon wieder am trainieren war? Die Zeit an sich, besaß für den jungen Mann momentan keinen Wert. Nicht, so lange bis Ayaka wieder bei ihnen sein würde. Danach würde er sich nie mehr davon abhalten lassen, sie zu beschützen. „Hier“, ertönte plötzlich eine Stimme, neben dem Glaubenswächter, weshalb er schräg hoch sah. Sein Ausdruck wurde verwundert. Dort stand Akaya, welcher ihm ein Handtuch und etwas zu trinken entgegen hielt. „Danke...“, nahm er die Sachen an, tupfte sich etwas von dem Schweiß weg und nahm einen großen Schluck, aus der Wasserflasche. Wenig später spürte er, wie der Todeswächter sich neben ihn setzte. „Was machst du hier?“, wollte Shinji wissen. „Naja, du trainierst nicht weit weg, von unserem Haus. Da dachte ich mir, ich bringe dir mal ein Handtuch und etwas zu trinken“, schmunzelte der Weißhaarige. Der junge Mann musterte ihn. Zwar bemühte der Todeswächter sich, so zu sein wie immer, aber man konnte nicht behaupten, das ihm das auch gelang. Shinji richtete seinen Blick geradeaus und betrachtete somit die anderen Bäume des Waldes. Die Wächter schwiegen sich eine Zeit lang an, ehe der Jüngere die Stille brach. „Also Akaya, was willst du? Du wirst sicher nicht grundlos zu mir gekommen sein“, erhob er seine Stimme, beäugte jedoch weiterhin den Wald. Der Angesprochene seufzte schmunzelnd, aber auch verbittert „Ich habe gedacht, das du vielleicht weist, wie es Moe geht? Schließlich ist Akemi deine Tante“. „Warum erkundigst du dich nicht selbst danach? Du brauchst fünf Minuten zu ihnen“ „Moe möchte mich nicht sehen. Ich kann es ihr nicht verübeln. Als Ayaka verschwand ist mir eine Sicherung durchgebrannt und leider hat sie es vollkommen abgekriegt“ „Es ist nie wirklich zur Sprache gekommen, aber weshalb liegt dir so verdammt viel an Ayaka? Ausgenommen das sie deine Tochter und Nachfolgerin ist?“, sah Shinji fragend zu seinem Nebenmann. Dessen Ausdruck wurde etwas sanfter. „Eigentlich ist der Grund simpel. Doch ich glaube, das nicht mal Moe ihn kennt“, begann der Weißhaarige. Der Glaubenswächter wartetet weiterhin auf eine Antwort von jenem. Simpel und dennoch kannte Moe ihn nicht? „Wie du vielleicht weist, habe ich meine Gefühle für Moe damals zurück gehalten. Mit allen Mitteln. Doch in einer Nacht gelang mir das nicht. Dieser Ausrutscher Stellte mein ganzes Leben auf den Kopf. Es entstand etwas, von dem ich es niemals als möglich erachtet hätte. Man könnte auch sagen, ich verdanke es Ayaka, das ich mich für den Weg mit Moe entschieden habe“, seufzte Akaya schmunzelnd, wobei sein Blick dennoch etwas traurig wirkte. „Also verbindest du quasi Ayaka mit deiner Liebe und deinen Gefühlen zu Moe? Siehst sie als Anfang all dessen? Verstehe ich das Richtig?“, fragte der junge Mann, lieber, noch einmal nach. Der Todeswächter nickte. Nun verstand Shinji den Älteren, zumindest etwas, besser. „Immer wenn ich Ayaka sehe, bin ich ihr unheimlich dankbar. Schon ironisch, das mit ihrem verschwinden beginnt alles zu bröckeln. Und ich selbst der Verursacher war“, entgegnete der Weißhaarige. „Wäre mein Vater jetzt hier, würde er dir wahrscheinlich ordentlich eine reinhauen. Aber da du Ayaka´s geliebter Vater bist, lasse ich es. Denn ich beschütze das, was ihr wichtig ist. Niemals werde ich den Schrei nach dir vergessen, als dein Herz nicht mehr schlug. Er hat sich damals wie ein Nagel in meinen Kopf gebohrt. So einen Schrei will ich nie wieder von ihr hören müssen. Ich will sie nie wieder so verzweifelt und tief traurig sehen müssen. Das was damals passierte, hat alles eine Narbe in ihr hinterlassen. Zu oft musste sie euch leiden sehen. Wie oft konnte sie nicht schlafen, weil sie Alpträume hatte? Alpträume, euch zu verlieren. Die, die sie so sehr liebt. Ayaka ist ein vollkommener Familienmensch. Doch ich weis auch, das sie ein ganz schönes Papakind ist. Sie hängt an dir, so wie du an ihr. Sie ist auf dich, ihren Vater, unheimlich stolz, weil du trotz all dem was dir widerfahren ist, nicht aufgegeben hast. Sie ist dir dankbar dafür, das du sie, Moe und ihre Geschwister immer beschützt hast“, hielt der Glaubenswächter kurz inne und sah dem Älteren genau in die Augen. „Ich glaube, du weist gar nicht, wie wichtig du Ayaka bist“   Akaya erwiderte den Blick des jungen Mannes, überrascht. Kurz darauf wurde Shinji´s Ausdruck fragend, da der Todeswächter begann zu schmunzeln. Jener tat es, weil ihm etwas bewusst wurde. Der Jüngere kannte seine Tochter scheinbar besser, wie er selbst. Der Weißhaarige richtete seinen Kopf hoch, weil der Glaubenswächter aufstand. „Gerade weil Ayaka diese Narben in sich trägt, werde ich nicht zulassen, das noch weitere hinzukommen werden“, betrachtete Shinji den Baum, ehe er gegen diesen trat und die obere Hälfte zur gegenüberliegenden Seite des Todeswächters fiel. Jener konnte gerade so erkennen, auch wenn es schnell ging, das die Partikel des Jüngeren, sich um dessen Fuß legten und scheinbar wie eine Art Klinge funktionierten. Das musste den Dunkelrothaarigen eine menge Training gekostet haben. Selbst Ren beherrschte diese Technik damals nicht. Ein Grinsen zierte die Lippen des Weißhaarigen, ehe er sich ebenfalls aufrappelte und vor den Jüngeren stellte. Dieser erwiderte seinen Blick fragend. „Ich danke dir dafür, das dir so viel an Ayaka liegt. Es jemanden gibt, der sie beschützen möchte. Ich bitte dich auf sie zu achten, wenn ich es mal nicht kann. Dir kann ich sie glaube ich, ohne Gewissensbisse, anvertrauen. Wenn ich raten dürfte, würde ich meinen das sie der Grund für dein extremes Training ist?“, grinste Akaya weiter. Shinji sah überrascht zu ihm auf. Anschließend erwiderte er das Grinsen und nickte etwas „Ja. Seit ich die damals so zutiefst traurig gesehen habe, schwor ich mir, das nie wieder zuzulassen. Also begann ich mit dem Training, so früh ich konnte. Als ein Wächter des inneren Schutzes mögen meine Kräfte zwar nicht an eure heran reichen, aber ich kann sie ausfeilen und versuchen besser zu werden“. Der Todeswächter musterte den des Glaubens kurz. Anschließend begann er zu schmunzeln „Ich glaube, ich kenne nun die Gründe dafür, das du der Glaubenswächter wurdest und das Schicksal dich in die Vergangenheit schickte“. Auf diese Worte hin, lächelte Shinji. „Natürlich. Irgendjemand muss doch an deiner Stelle auf Ayaka aufpassen. Immerhin kann ein Mensch alleine nicht alles schaffen und leider neigt Ayaka da genauso zu, wie Moe es immer tat“, entgegnete er. Akaya´s Schmunzeln wurde breiter. „Nicht nur das. Dein Glaube und dein Wille sind unermüdlich. Du stehst für das ein, an das du glaubst und keiner könnte dich davon abbringen. Diese Eigenschaft, wird einen sehr mächtigen Glaubenswächter aus dir machen. Die Stärke eines Menschen, sowie Wächters bestimmt schließlich nicht nur das Schicksal. Sie kommt aus deinem inneren“, deutete der Weißhaarige auf die Brust des Jüngeren, wo sich dessen Herz befand. „Pff, das hat meine Mutter früher auch immer zu mir gesagt“, musste der Dunkelrothaarige sich ein Lachen verkneifen. „Deine Mutter ist eben auch eine sehr intelligente Frau“, grinste Akaya. Danach wurden seine Züge weicher „Bitte passe weiterhin gut auf Ayaka auf. Irgendwann werde ich das nicht mehr können“. Shinji begann zu grinsen „Sicher, aber ich denke du weist, das du mir das nicht sagen brauchst. Aber solltest du es wagen, zu früh ins Gras zu beißen, werde ich dich persönlich aus dem Jenseits zurück prügeln. Das würde Ayaka schließlich unglücklich machen“. Nach diesen Worten, grinsten die Wächter sich an. „Ich denke, wir verstehen uns“, reichte der Todeswächter, dem des Glaubens, die Hand. In diese schlug der Jüngere ein.   Akio betrachtete seine Mutter aus dem Augenwinkel, während er sich mit Hana um deren jüngere Geschwister kümmerte. Zumindest schien es Moe einigermaßen gut zu gehen. Das erleichterte ihn etwas. Auch wenn sie zu Hause wirklich fehlte. Danach lenkte er seine Aufmerksamkeit auf Hana, welche sich gerade rührend um Shigeru kümmerte. Er selbst trug Seira auf seinen Armen, welche ihn stumm ansah. Ein verunglücktes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Wenn die Kleine mal nicht wie ihr Vater und großer Bruder werden würde. Shigeru hingegen war eine kleine Frohnatur. Ein kleiner Seufzer entfloh dem Lebenswächter. Er schaffte es zwar, Hana die Stoffweste zu übergeben, worüber sie sich unfassbar freute. Sie wirkte in jenem Moment wirklich glücklich. Doch viel weiter kamen sie nicht. Zudem nervte Makoto sie die letzten Wochen des öfteren. Da erfuhr der junge Mann erst wirklich, worum es dem Blonden ging. Aber Hana ebenfalls dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben, das er gegangen war. Dafür würde der Orangehaarige ihm am liebsten den Kopf abreißen. Natürlich fühlte sich die Lichtwächterin nun mitschuldig. Das gefiel Akio nicht. Schließlich konnte sie nun wirklich nichts dafür. Makoto ist derjenige, der etwas hätte sagen können. „Akio….Seira hat dich voll gesabbert“, ertönte plötzlich Daiki´s Stimme, trocken, neben dem Älteren. Jener sah fragend zu dem Jüngeren herunter, ehe er selbst spürte, wie die Kleine an seiner Schulter knabberte und es dort relativ feucht wurde. „Die kleine Seira scheint dich ja zum fressen gern zu haben, Akio“, schmunzelte dessen Mutter. „Sieht ganz danach aus“, seufzte der Angesprochene schmunzelnd und entledigte sich seiner Stoffjacke. Hana sah leicht lächelnd zu ihnen, während sie Shigeru auf ihren Armen trug und er mit ihren Haaren spielte. „Scheinbar konntest du immer noch nicht mit Akio sprechen, hm?“, erklang Akemi´s, liebevolle Stimme, neben ihrer Tochter. Diese blickte zu ihr und schüttelte etwas ihren Kopf. „Dachte ich mir, wie ein glückliches Paar wirkt ihr nämlich nicht gerade“, fuhr die Rosahaarige fort. „Es ist einfach so viel passiert in letzter Zeit. Ich denke einfach, das Akio momentan andere Sorgen hat“, wurde das Lächeln der Jüngeren traurig. „So wie du drein schaust, ist das nicht deine Einzige Sorge, Hana. Diesen Blick kenne ich, von mir selbst, zur genüge. Bevor ich mit deinem Vater zusammen kam, habe ich mich selbst öfter im Spiegel dabei erwischt, wie ich so drein geschaut habe. Du hast Angst vor seiner Antwort, oder?“, nahm Akemi Hana ihren Sohn ab. Die Blonde linste verlegen zur Seite. „Möglich“, huschte es über ihre Lippen. Danach strich die ältere Lichtwächterin ihr Liebevoll über den Kopf „Das brauchst du nicht, glaub mir. Aber wenn du es nicht zulässt, wirst du es nie erfahren“. Die Sechzehnjährige erwiderte den Blick ihrer Mutter. Recht hatte sie ja. „Außerdem wird dein Vater eh keinen anderen an dich heran lassen. Daher ist deine Wahl auch ziemlich eingegrenzt“, schmunzelte Akemi auf einmal, weshalb ihre Tochter irritiert blinzelte. Selbst ihr Vater wusste davon? Wie peinlich… Anschließend blickten alle Wächter beinahe Zeitgleich nach draußen. „Hana, du, dein Bruder und Akio achten auf die Kleinen“, gab Akemi Shigeru zurück an deren großen Schwester. Jene nickte zögerlich. „Aber bitte seid vorsichtig...“, erwiderte sie besorgt. Ihre Mutter lächelte daraufhin „Natürlich“. Anschließend verließen sie und Moe das Haus.   „Yami...ich würde ja sagen, es ist schön dich wieder zu sehen. Aber das wäre gelogen“, meinte Moe, verärgert. „Wie gewohnt, eine nette Begrüßung“, lächelte der Schwarzhaarige. „Was willst du hier, Yami?“, wollte die Lichtwächterin wissen. „Ich will euch nicht angreifen, keine Angst. Im Gegenteil, ich habe Moe ein Angebot zu machen“, schmunzelte der Wächter. „Sag mir zuerst was mit meiner Tochter ist!“, fuhr die Orangehaarige ihren Gegenüber an. Jener blieb vollkommen ruhig. „Ihr geht es blendend. Zudem geht es bei diesem Angebot um sie“ „Na dann, spuck´s aus“, verschränkte Moe, ihre Arme, vor ihrer Brust. Akemi hingegen überkam ein ungutes Gefühl. Ihr gefiel diese Situation nicht. „Wie läuft es denn so mit Akaya, Moe? Wie ich sehe, lebst du immer noch bei Akemi und ihrer Familie“, schmunzelte der Schwarzhaarige weiter. Die Angesprochene seufzte genervt „Komm zum Punkt, Yami“. „Nagut, wie du willst. Eigentlich ist es ein ganz simples Tauschgeschäft. Du kommst mit, dafür kommt deine Tochter frei“, grinste der Wächter des Nichts. Die Lichtwächterin weitete ihre Augen. Sie wusste, wie ihre beste Freundin darauf reagieren würde. „Moe, das ist sicher eine...“ „Schon gut. Selbst wenn es eine Falle sein sollte, das Wichtigste ist, das Ayaka frei kommt“, lächelte die Orangehaarige. Akemi schüttelte ihren Kopf „Nein Moe...das kannst du deinen Kindern und vor allem… Vor allem Akaya nicht antun!“. Doch auf diese Worte hin, ging die Lebenswächterin auf die Rosahaarige zu und stoppte vor ihr. Anschließend nahm sie ihre Kette ab, welche auch zugleich der Schlüssel von dem Chaos war. „Diese gibst du Ayaka, wenn sie wieder hier ist. Sie wird gut auf den Schlüssel acht geben. Und...“, unterbrach Moe ihren Satz und betrachtete ihren Ehering. Diesen nahm sie anschließend ebenfalls ab und legte ihn ihrer besten Freundin in die Hände, welche sie daraufhin verwirrt ansah. „Den gibst du Akaya, er wird es verstehen“, lächelte die Lebenswächterin, wenn es auch traurig wirkte. „Aber Moe!“, wollte Akemi protestieren, doch die Angesprochene schüttelte leicht ihren Kopf und ging auf Yami zu. Kurz darauf stoppte sie vor ihm und sah zu ihm auf. Ihr Blick war ernst „Wenn du meine Tochter nicht freilässt, werde ich für dich die Hölle auf Erden, glaub mir“. Der Wächter schmunzelte „Habe ich schon jemals mein Wort nicht gehalten? Aber sicher möchtest du sie zuvor noch einmal sehen?“. „Hauptsache du lässt sie frei“, entgegnete Moe. Der Schwarzhaarige musterte sie kurz. „Mit dir und Akaya scheint es ja wirklich nicht gut zu laufen, wenn du sogar deinen Ehering hier lässt“, meinte er. „Möchtest du vielleicht auch noch Tee trinken? Oder wollen wir endlich gehen und meine Tochter frei lassen?“, seufzte die Lebenswächterin genervt. „Wie Madame befiehlt“   Nach diesen Worten konnte Akemi nur noch mit ansehen, wie die Beiden verschwanden. Ihr Blick war traurig und besorgt zugleich. Was dachte Moe sich nur dabei? Und weshalb ließ sie ihren Ehering zurück? Welche Botschaft wollte sie Akaya damit übermitteln? „Akemi!? Sag mir jetzt nicht, meine Mutter ist auch noch weg!“, stürmte Akio aus dem Haus. Die Angesprochene drehte sich zu ihm. „Es ist ein Tausch. Deine Mutter geht, dafür lässt Yami Ayaka gehen“, erklärte die Rosahaarige. „Was? Das kann doch nicht ihr ernst sein! Weis sie, was sie Papa damit antut?“, verstand der junge Mann, seine Mutter nicht. Der Blick der Lichtwächterin wurde traurig. Erst da bemerkte sie, ebenso wie Akio, das Akaya weiter weg von ihnen stand. Seinem Blick nach zu urteilen, musste er ihr kurzes Gespräch gehört haben. So wie er aussah, war er zu ihnen gerannt. „Akaya“ „Papa“, huschte es über die Lippen der Beiden. „Was soll das heißen, Tauschgeschäft? Willst du mir jetzt etwa sagen, das Moe auch in den Fängen dieses Irren ist?“, stoppte der Weißhaarige, neben den Beiden. Er wirkte sichtlich beunruhigt. Als die anderen Beiden schwiegen, hatte er seine Antwort. „Na wunderbar. Was soll mir das jetzt bitte Mitteilen?“, seufzte der Todeswächter, leicht, verunsichert. Doch dann trat die Rosahaarige vor ihn und hielt ihm den Ehering seiner Frau, auf ihrer glatten Handfläche, entgegen. „Den hat Moe mir, für dich, gegeben. Sie sagte, du wirst es verstehen“, lächelte Akemi, leicht traurig. Der Todeswächter weitete seine Augen etwas. Anschließend nahm er den Ring in seine Hand, welche sich zu einer Faust um ihn schloss. Die anderen Beiden sahen verunsichert zu ihm. Akaya hielt sich mit seiner freien Hand, seinen Kopf und ging verbittert auf die Knie. Dort schlug er mit der Faust auf den Boden. „Verdammt!“ Akio hockte sich zu seinem Vater und legte ihm eine Hand auf den Rücken „Papa?“. Der Blick des Todeswächters war verzweifelt und dennoch lächelte er. „Wenn ich sie nicht so sehr lieben würde, könnte ich sie wirklich hassen“, die Botschaft, war für ihn sofort klar. Es ging um die Gravur in dem Ring. Sie ließ ihn zurück, um dem Weißhaarigen zu zeigen, das ihre Gefühle sich nicht verändert hatten. Sie wollte nur ihre Tochter retten. Dabei war es ihr egal, was aus ihr wurde. Daher der Ring. - Ein Leben lang und über den Tod hinaus -     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)