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Wie man es noch sagen kann

[Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich finde ja, dass man Grandine mit allen anderen Drachen sehr gut shippen kann (wohlbemerkt meine ich damit nur Igneel, Metallicana, Weißlogia und Skiadrum), aber Skandine ist in der Hinsicht mein Lieblingspair. Sie sind einfach irgendwie besonders harmonisch *~*
Ich habe sogar eine Fic in Planung, in der Skandine eines der Hauptpairs werden wird - und darauf freue ich mich schon wie blöde! (Obwohl echt in den Sternen steht, wann ich das jemals in Angriff nehmen können werde.)

Hier handelt es sich wieder einmal um einen OS im Lichtbrand-'verse, wo Skandine eines der wichtigsten Nebenpairs wird, also zumindest im ersten der vier OS, die für das 'verse geplant sind. Es hat übrigens einen Grund, warum das erste Kind von Skiadrum und Grandine hier eine Tochter ist, aber mehr sage ich dazu nicht. Das wird im zweiten OS des 'verses irgendwann verraten - und ist hier ja eigentlich auch gar nicht weiter wichtig.

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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6. “Have a good day at work.” (Skandine)

Es war unmenschlich früh, als Skiadrums Wecker klingelte, aber er beeilte sich dennoch, ihn sofort auszuschalten und dann so leise wie irgend möglich aus dem Bett zu schlüpfen. Auf der anderen Seite des Bettes hörte er ein leises Rascheln und er hielt augenblicklich inne, blickte besorgt zu seiner Frau. Grandines weiße Haare lugten unter der Decke hervor, zersaust vom unruhigen Schlaf in der vergangenen Nacht, ansonsten war nichts von der Kinderärztin zu erkennen. Erst als er sicher sein konnte, dass sie sich nicht mehr bewegte, schlich er rückwärts aus dem Raum.

Im benachbarten Arbeitszimmer hatte er bereits seine Sachen für heute bereit gelegt, um seine Frau nicht über die Maßen lange zu stören. Sie gab es selten zu, aber Skiadrum wusste, dass sie sich in diesem späten Stadium erholen musste, wann immer sie die Gelegenheit dafür hatte. Also nahm er Rücksicht, wo auch immer er es konnte, wenn er schon nicht so oft für sie da sein konnte, wie er es eigentlich gerne würde.

Es wurmte ihn, dass er genau jetzt in so einer stressigen Phase stecken musste, aber er war als Staatsanwalt noch nicht lange genug beim Gerichtshof angestellt, um sich in der Hackordnung nach oben zu arbeiten. Selbst sein bester Freund Weißlogia hatte damit noch viel zu kämpfen, obwohl er sich – wahrscheinlich aus reiner Sturheit, um zu beweisen, dass auch ein alleinerziehender Vater Staatsanwalt werden konnte – doppelt und dreifach anstrengte.

Immer noch darum bemüht, jedweden Lärm zu vermeiden, nahm Skiadrum eine schnelle Dusche und zog sich dann an, ehe er mit seiner Aktenmappe in die Küche übersiedelte, um sich vor seinem Aufbruch einen Kaffee zu gönnen.

Auch wenn er es nicht guthieß, es überraschte ihn nicht, als er in die Küche kam und Grandine am Tisch sitzen sah, eine dampfende Kaffeetasse vor ihr auf dem Tisch, die sogar schon mit dem Henkel in Skiadrums Richtung gedreht worden war.

Sachte schüttelte Skiadrum den Kopf über das Gebaren seiner Frau, aber er griff die alte Diskussion nicht wieder auf. Seit sie zusammen lebten, war es zwischen ihnen eine allmorgendliche Tradition, den Tag mit einer Tasse Kaffee gemeinsam zu beginnen. Ein Relikt aus ihrer Studentenzeit, als sie sich jeden Morgen vor der ersten Veranstaltung am Campus mit ihren gemeinsamen Freunden getroffen hatten.

Unter den jetzigen Umständen wäre es Skiadrum eigentlich lieber gewesen, wenn seine Frau sich schonte und länger im Bett blieb, aber sie tat seine Sorgen jedes Mal mit einem beruhigenden Lächeln ab. Eigentlich wusste Skiadrum ja auch, dass er sich auf Grandines Vernunft verlassen konnte, aber es gehörte wohl einiges an Nervosität dazu, wenn man zum ersten Mal Vater wurde…

„Guten Morgen“, murmelte er, trat zum Tisch und drückte einen Kuss auf Grandines unordentlichen Scheitel, ehe er behutsam über ihren prallen Schwangerschaftsbauch strich.

Es waren nur noch zwei Wochen, dann würde er seine Tochter im Arm halten können. Er freute sich darauf, aber manchmal machten ihn die Fragen zu schaffen, ob er auch wirklich vorbereitet war. Das Kinderzimmer war – mit Weißlogias tatkräftiger Hilfe und einigen Dekorationsversuchen von Seiten Stings – vollständig eingerichtet, neben dem Bett im Schlafzimmer befand sich bereits eine Tasche mit all den Dingen, die Grandine im Krankenhaus brauchen würde, und in seiner Schreibtischschublade bei der Arbeit bewahrte er einen Elternratgeber auf, den Weißlogia ihm zugesteckt hatte mit dem Hinweis, nicht gleich das Kapitel mit den Kinderkrankheiten als Erstes zu lesen. Letztendlich hatte er dieses Kapitel der Vollständigkeit halber auch gelesen. Dreimal. So wie den Rest des Buches.

Dennoch blieb ihm die innere Gelassenheit seiner Frau fremd. Er machte sich immer noch viel zu viele Gedanken.

Grandines zierliche Hand auf seiner riss ihn aus seinen Gedanken und er blickte in das Gesicht seiner Frau, welche nun zu ihm hoch sah. Über ihre Lippen spielte ein verständnisvolles Lächeln, aber in ihren Augen konnte er keine Nervosität erkennen, nur reine Vorfreude.

Mit einem resignierten Seufzer beugte er sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich ihr gegenüber auf dem Stuhl nieder ließ und seine Kaffeetasse ergriff. Er spürte Grandines Blick, während er trank, aber sie verlor kein Wort. Das hatte sie noch nie, wenn es um diese Angelegenheit ging. Stattdessen ließ sie heute wie sonst auch Taten sprechen: Der allmorgendliche Kaffee als Zeichen dafür, dass sie sich kräftig genug fühlte. Das sanfte Stupsen ihrer Füße gegen Skiadrums unter dem Küchentisch. Das unerschütterliche Lächeln, aufrichtig und voller Zuversicht...

Als er seine Kaffeetasse geleert und in die Spülmaschine gestellt hatte, wuchtete sie sich langsam in die Höhe, um ihn in den Flur zu begleiten. Geduldig sah sie ihm dabei zu, wie er sich die Schuhe zuband. Sobald er sich wieder aufgerichtet hatte, ergriff sie seine Krawatte und band sie neu.

Skiadrum konnte sich ein schiefes Lächeln nicht verkneifen. „Darin wirst du wohl immer besser als ich sein.“

In Grandines blauen Augen funkelte es schelmisch. Wahrscheinlich musste sie genau wie Skiadrum daran denken, wie sie ihm und Weißlogia vor vielen Jahren das Krawattenbinden beigebracht hatte, nachdem sie es sich einmal von ihrem Vater abgeguckt hatte, einen mittlerweile pensionierten Professor der Chemie.

Als Grandine sich nach vollendeter Arbeit auf die Zehenspitzen stellte, um die Handbreite Größenunterschied zwischen ihnen zu überbrücken, kam Skiadrum ihr bereitwillig entgegen. Mit einem Arm stützte er den Rücken seiner Frau, die andere Hand legte er an ihre Wange. Ihre Lippen waren weich und warm und erfüllten ihn mit einem unbeschreiblich tiefen Frieden.

Schließlich entglitt Grandine ihm wieder, zupfte noch einmal an seiner Krawatte und legte ihm dann mit einem schelmischen Lächeln beide Hände auf die Brust. „Hab’ einen guten Tag bei der Arbeit.“

Obwohl er innerlich noch immer die frühe Stunde verfluchte, obwohl er immer noch tausend und eine Sorge wegen des Kindes auf dem Herzen hatte und obwohl die Aussicht auf einen weiteren Tag mit der lästigen Hackordnung alles andere als rosig war, musste Skiadrum lächeln. Grandine wusste immer, wie sie ihm ein Lächeln entlocken konnte.

Schmunzelnd beugte er sich noch einmal zu ihr herunter und gab ihr einen weiteren Kuss, ehe er sich auf dem Weg zur Arbeit machte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2017-11-03T15:06:34+00:00 03.11.2017 16:06
Irgendwie find ich die Situation voll niedlich, ich weiß auch nicht. Aber Skiadrum ist echt fürsorglich, wie er sich um seine Frau kümmert und alles tut, damit sie auch ja nicht zu früh aufwachen muss. Aber gut, das ist in der Situation ja auch verständlich, hochschwanger, erstes Kind und alles… (Trotz gegenteiliger Behauptung will ich meinen, dass Grandine auch nicht allem mit absoluter Gelassenheit entgegensieht. Sie weiß es vermutlich nur besser zu verstecken.)
Aber ich bin sicher, die zwei werden das hervorragend meistern! Nicht nur, dass sie absolut tolle Eltern werden, Wendy ist wohl auch noch ein sehr pflegeleichter Fall. :)

Der kleine Einblick in Skiadrums Berufsleben und diverse Hintergründe hat mir mal wieder gefallen und etwas Tiefe hineingebracht. Ganz besonders süß fand ich die Erwähnung von Sting. :) Ich kann mir vorstellen, dass er da begeistert bei der Sache war, das Ergebnis wird aber wohl eher so naja sein.

Dass Grandine ihren Mann aber nicht ohne einen anständigen Abschied gehen lässt, kann man sich eigentlich denken. Man sollte sich fragen, warum er es immer noch versucht, das scheint ja schon länger so zu laufen. Sowieso find ich die Gesten, die genannt werden, sehr schön. Kann ich mir gut vorstellen, dass bei denen zwei viel Kommunikation auf einer solchen Ebene stattfindet und in einer Sprache, die nur die zwei verstehen.

Und die Szene am Ende mit der Krawatte und dem Kuss und… Einfach sehr schön. ^^

Gruß
Arian
PS. Irgendwo in der Mitte hast du ein ‚Sich‘ total verkackt. XD“


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