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Wie man es noch sagen kann

[Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nachdem ich letzten Montag einen unglaublich tollen Stingue-OS bekommen habe, der Kagukino als Sidedish hatte, MUSSTE ich einfach selbst etwas zu Kagukino schreiben! Das Pair ist in meinen Augen der reinste Zucker. Kagura ist zwar sonst so taff, aber in solchen Dingen ist sie eben doch sehr mädchenhaft, finde ich. Und Shy!Yukino ist sowieso Headcanon bei mir. Das ergibt einfach eine superniedliche Mischung und ich hoffe, ich konnte das hier ein bisschen einfangen!

Ich denke, es sollte eindeutig sein, was auf einmal mit Minerva & Co. los war, oder?

Viel Spaß beim Lesen und vielen Dank im voraus für jeden Kommentar!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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17. “Watch your step.” (Kagukino)

Eigentlich – welcher Satz hatte jemals gut geendet, wenn er mit diesem Wort angefangen hatte? – mochte Yukino Klassenfahrten. Eine Woche lang rund um die Uhr mit ihren Freunden zusammen zu sein, interessante Ausflüge und der Reiz der neuen Umgebung, das alles machte Klassenfahrten in Yukinos Augen jedes Mal zu einem Abenteuer. Von ihren Freunden stimmten ihr da zwar nur Sting, Orga und Rufus zu – Dobengal hüllte sich diesbezüglich in Schweigen, Rogue schien es wohl eher zu missfallen, dass er weniger Zeit alleine mit Sting verbringen konnte, und Minerva beschwerte sich in einer Tour über das lieblose Gepansche, das sich Essen schimpfte –, aber so im Allgemeinen hatten sie während jeder Klassenfahrt tolle Erlebnisse geteilt. Nicht zuletzt die Klassenfahrt im vorigen Jahr, während der es Yukino und den Anderen endlich gelungen war, Sting und Rogue miteinander zu verkuppeln – auch wenn es nicht ganz die feine Art gewesen war, die Beiden eine ganze Nacht lang in einem Besenschrank einzusperren, aber harte Zeiten erforderten manchmal eben auch harte Maßnahmen.

Ja, eigentlich war Yukino wirklich der Meinung, dass Klassenfahrten etwas Gutes waren. Auf diese hier hatte sie sich wirklich gefreut, immerhin war das die allerletzte. In drei Monaten würden die Abschlussprüfungen beginnen und in etwas mehr als einem halben Jahr würde sich die Klasse in alle Winde zerstreuen. Das betraf leider auch Yukinos Freundeskreis. Rogue, Minerva und Rufus würden für ihr Studium vielleicht die Heimatstadt verlassen müssen und Dobengal und Sting wollten erst einmal ihren Wehrdienst absolvieren, nur Orga und Yukino würden definitiv in der Stadt bleiben und ihre Ausbildungen anfangen. Deshalb hatte Yukino sich von dieser Klassenfahrt noch einige schöne Erinnerungen mit ihren Freunden erhofft.

Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass einige der anderen Klassenmitglieder eine Gruselnacht initiieren und dass die Lehrer das – weil es ja die letzte Klassenfahrt war – durchgehen lassen würden. Mit vielen konnte Yukino leben. Wer mit Sorano aufwuchs, konnte jedes noch so schlechte Essen klaglos ertragen, und sich das Zimmer mit drei anderen Schülerinnen teilen zu müssen, war nun wirklich kein Drama, wenn es nur für ein paar Tage war. Aber Yukino war ein Hasenfuß, wenn es um alles ging, was irgendwie mit Gruselgeschichten zu tun hatte, seit sie als Sechsjährige mit ihrer Schwester und deren Freunden einen Horrorfilm gesehen hatte. Wenn Yukino auch nur das Wort Grusel hörte, bekam sie es schon mit der Angst zu tun!

Das wussten ihre Freunde auch – eigentlich – und so gerne sie einander auch mal foppten, bei dem Thema nahmen sie für gewöhnlich viel Rücksicht auf Yukino. Nur heute… irgendwie nicht…

Am Anfang dieser dämlichen Gruselnachtwanderung waren sie noch zu siebt durch den Wald gestapft und hatten einvernehmlich auf ihre Klassenkameraden geschimpft, die sich diesen Mist ausgedacht hatten, aber irgendwie waren Minerva und die Anderen so nach und nach verschwunden. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Wenn es nur bei Sting und Rogue geblieben wäre, hätte Yukino ja noch Minervas anzüglichen Kommentaren geglaubt, dass die Beiden sich wohl für ein Weilchen vom Klassentrubel abseilen wollten, aber einer nach dem Anderen hatten sich Orga, Rufus und Dobengal regelrecht in Luft aufgelöst. Zuletzt hatte Minerva erklärt, sie würde noch mal zurück gehen und nach den Jungs suchen und Yukino solle doch schon mal weiter gehen, und war davon getrabt.

Das würde Yukino ihr niemals verzeihen!

Zitternd und den Umstand verfluchend, dass sie ihr Handy in der Herberge noch nicht hatte aufladen können, tastete Yukino sich weiter vor. Um sich herum konnte sie viel zu viele Geräusche hören, die ihr viel zu suspekt waren. Irgendwo vor sich konnte sie erschrockene Schreie hören und ganz unwillkürlich wurde sie immer langsamer, bis sie schließlich ganz stehen blieb und sich zu Boden hockte.

Es war so gemein von ihren Freunden, sie einfach so im Stich zu lassen. Sie wussten doch von Yukinos Problem! Beinahe kamen Yukino die Tränen, so enttäuscht war sie…

Als hinter ihr ein Zweig knackte, stieß sie einen spitzen Schrei aus und wirbelte herum. Sie verlor in ihrer Hockstellung das Gleichgewicht und landete auf dem Hosenboden, die Arme schützend erhoben.

„Yukino?“

Warmes Licht fiel auf sie und sie musste mehrmals blinzeln, um die Person hinter der Taschenlampe zu erkennen. Zuerst sah sie jetschwarze Haare, die zu einem hohen Zopf gebunden waren, dann eine schlanke, feminine Gestalt, etwas größer als sie selbst und mit angedeuteten Oberarmmuskeln, die von einem rigorosen Training kündeten.

Auf einmal fühlte Yukino sich aus einem ganz anderen Grund wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Ihr schoss das Blut in die Wangen und ihr Herz schob Überstunden.

„K-kagura! W-w-was machst du denn hier?“, stammelte sie und rappelte sich hastig auf, wobei sie fast nach vorn gefallen wäre.

„An dieser… Gruselnacht teilnehmen“, antwortete die Klassensprecherin wenig begeistert und senkte ihre Taschenlampe, um Yukino nicht zu blenden. „Bist du auch ganz alleine? Lisley und Arana haben sich irgendwie aus dem Staub gemacht.“

„D-dann sind w-wir ja schon zu zweit!“, quietschte Yukino und verspürte im nächsten Moment den Drang, schreiend davon zu rennen.

Sie war schon seit einer Ewigkeit in die attraktive Schwertkämpferin verschossen, aber so enthusiastisch sie auch dabei gewesen war, Sting und Rogue zu verkuppeln, und so niedlich sie auch Orgas Flirts mit Lisley fand, sie hatte nie den Mut gefunden, etwas zu unternehmen, um Kagura näher zu kommen. Stattdessen führte sie sich in Kaguras Gegenwart jedes Mal wie eine Vollidiotin auf!

Als würde sie irgendetwas suchen, blickte Kagura sich mehrmals um und Yukino hatte dabei das Gefühl, als würde die Schwarzhaarige jeden Blick in ihre Richtung vermeiden wollen, ehe sie schließlich leise seufzte. „Sie werden doch nicht…?“

„W-was denn?“, fragte Yukino verwirrt.

„Schon gut“, winkte Kagura ab und wedelte hastig mit ihrer Taschenlampe. Bestimmt hatte Yukino sich das im flackernden Licht nur eingebildet, dass die Wangen der Anderen gerötet waren, oder? „Wollen wir einfach zusammen weiter laufen?“

Yukino blieben die Worte im Hals stecken. Es war schon schlimm genug, dass sie sich wegen dieses dummen Gruselkrams so peinlich aufführte, aber das Ganze auch noch vor Kaguras Augen zu tun, war einfach zu viel. Danach würde Kagura garantiert nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen!

Unfug!, schalt Yukino sich selbst im nächsten Moment. Kagura war nicht so eine, die sich über die Ängste von Anderen lustig machte! Sie war eine großartige Klassensprecherin, setzte sich für alle Mitschüler ein, ging bei Hänseleien immer dazwischen. Es gab keinen gerechteren und überhaupt rundum besseren Menschen als Kagura!

Bei dem Gedanken wurden Yukinos Wangen gleich noch viel wärmer und sie senkte hastig den Blick, um dem Boden zu zunicken.

Für einige peinliche Augenblicke scharrte Kagura vor ihr unschlüssig mit den Füßen, ehe sie sich in Bewegung setzte. Mit wabbeligen Beinen folgte Yukino ihr, hielt den Blick jedoch weiterhin gesenkt, weil es ihr sogar schon peinlich war, nur auf Kaguras schlanken Rücken zu starren.

Dank der Sicherheit ihrer Taschenlampe legte Kagura ein strammes Marschtempo vor und Yukino versuchte, hinterher zu kommen, traute sich jedoch nicht, neben der Schwarzhaarigen zu laufen. Als sie schließlich über irgendetwas stolperte und direkt in Kaguras Rücken fiel, wäre sie am liebsten vor lauter Scham im Boden versunken.

„T-tut mir Leid!“, jammerte sie den Tränen nahe.

Als sich eine warme Hand um ihre schloss, hatte Yukino das Gefühl, gleich zu sterben, so schnell klopfte ihr Herz auf einmal.

„Pass’ auf, wo du hin trittst“, flüsterte Kagura. Warum flüsterte sie? Und warum klang sie so heiser? Yukino war ganz schwindelig. Bildete sie sich das Zittern von Kaguras Hand nur ein? Vollkommen benommen blickte sie zu der Schwarzhaarigen hoch, die sich auf der Unterlippe herum kaute, ehe sie zaghaft weiter sprach. „Lass’ uns nebeneinander laufen, ich kann uns Beiden leuchten.“

Ein unartikuliertes Krächzen war alles, was Yukino zustande brachte, aber das schien Kagura zu reichen. Sie setzte sich wieder in Bewegung und leuchtete ihnen. Jetzt zitterte ihre Hand eindeutig, aber sie hielt Yukinos kleinere weiterhin fest und drückte sie behutsam.

Und Yukino folgte ihr…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Arianrhod-
2017-06-08T17:56:47+00:00 08.06.2017 19:56
Arme Yukino. Ich kann es gut nachvollziehen, warum sie nicht mutterseelenallein und ohne Licht durch den Wald marschieren will, zumal es bei einer Gruselnacht sicher ein paar spezielle Einlagen gibt. Und dann lassen ihre Freunde sie auch noch alle ohne Vorwarnung im Stich.
Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist eine Liebe für Klassenfahrten. Ehrlich… Ich kann mir echt besseres vorstellen als eine Woche in der Begleitung von Mitschülern zu verbringen. (Auf der anderen Seite hat Yukino dann auch immer ein paar sehr enge Freunde dabei, das ist vielleicht was anderes?) Auf jeden Fall mochte ich die kleinen Charakterisierungen eben dieser Freunde zu Beginn. :) Die haben wirklich toll gepasst!

Und dann sind sie plötzlich alle weg… Kein Wunder, dass Yukino da das Zittern bekommt. >.<
Aber zum Glück (haha) taucht Kagura auf und sie hat sogar eine Taschenlampe dabei. (Weil sie Klassensprecherin ist, falls was passiert?) Und dann geht das Gestammel los. X////D Das traue ich Yukino, vor allem in diesem Alter, 1oo%ig zu, eine andere Reaktion könnte ich mir da gar nicht vorstellen. ^^“ Kagura scheint aber auch nicht ganz unbeeindruckt zu sein – weniger von der Gruselnacht als viel mehr von Yukino. ^////^
Und man kann auch ohne Händchenhalten nebeneinanderlaufen, aber nein, das tut man dann doch nicht. Awwww. ❤ Die zwei sind schon arg niedlich! :)

Ich freu mich auf nächste Woche! :)
Gruß
Arian
PS. Eine ganze Nacht in einem Besenschrank? How cruel…


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