Wie man es noch sagen kann von Yosephia ([Romance OS-Sammlung/ Prompt-Liste]) ================================================================================ 24. “Just because.” (Stingue) ----------------------------- Lächelnd blickte Rogue auf die Bilder in seiner Hand hinunter. Urlaubsfotos von seiner Schwester, die von Weißlogia eingeladen worden war, ihn und Lector beim Wandern zu begleiten. Da Rogue keine Semesterferien hatte und Skiadrum keinen Urlaub für die Osterferien bekommen hatte, war Frosch ganz betrübt gewesen. Zum Glück hatte Lector schnell geschaltet und so war Frosch doch noch zu einem Urlaub gekommen. Und gerade so ein Natururlaub war natürlich perfekt für Frosch. Die meisten ihrer Fotos zeigten schief gewachsene Bäume, Blumen, Vögel oder Amphibien. Anscheinend hatte Frosch bei jedem Teich auf der Wanderstrecke angehalten, um mit ihrem Kescher Frösche und Molche zu fangen. So hatten Weißlogia und Lector sich den Urlaub wohl nicht vorgestellt, aber auf den wenigen Bildern, auf welchen sie auch abgebildet waren, grinsten sie frohgemut in die Kamera hinein. Wie könnten sie auch nicht? Man konnte gar nicht mies gelaunt sein, wenn Frosch in der Nähe war. Schmunzelnd betrachtete Rogue ein Bild, auf dem Lector mit leidiger Miene für einen großen Teichfrosch, den Frosch ihm hin hielt, die Lippen spitzte. Frosch hatte so eine Art an sich, mit der sie jeden zu allen möglichen seltsamen Sachen verleiten konnte. Dabei versuchte sie noch nicht einmal, jemanden zu etwas zu überreden – man tat es einfach, weil man Frosch eine Freude machen wollte. Hier wurde wohl gerade das altbekannte Märchen nachgestellt und wenn Lector den Lurch küssen musste, dann hatte Frosch garantiert erkannt, dass es ein Weibchen war. Wenn es um Amphibien ging, machte Frosch keiner so schnell etwas vor. Rogue schob die Fotos zurück in den Briefumschlag und zog dann die beiden schief beschriebenen Briefbögen hervor. Ein vergewissernder Blick auf die Uhr an der hinteren Wand der Cafeteria verriet ihm, dass er noch eine halbe Stunde Zeit hatte, ehe sein nächstes Seminar begann. Normalerweise hätte er die jetzige Zeit genutzt, um Hausaufgaben zu machen, damit sich Zuhause nicht so viel auftürmte, aber er hatte diesen Brief bereits den halben Tag mit sich herum geschleppt, weil nie Zeit gewesen war, um ihn zu lesen. Er war noch beim ersten Absatz, als jemand den Stuhl neben Rogues zurück zog und sich neben ihm nieder ließ. Noch ehe Rogue aufblicken konnte, kam der Andere ihm näher und schon im nächsten Moment spürte Rogue nur allzu bekannte Lippen auf den seinen. Weich und anschmiegsam waren sie und schmeckten nach Minzbonbons, ohne ihren untrüglichen Eigengeschmack zu verlieren. Ein Geschmack von stürmischer Wildheit, paradox und doch vollkommen selbstverständlich gepaart mit zärtlicher Geborgenheit. Ein Geschmack, wie Rogue ihn nur bei einer einzigen Person kannte. Nachgiebig ließ er den Brief auf den Tisch sinken und drehte sich zu seinem Freund Sting herum, welcher den Kopf schief legte, um den Kuss zu vertiefen. Rogue erwiderte die zärtlich fordernden Bewegungen und als Stings Zunge über seine Lippen fuhr, öffnete er diese mit einem Seufzen. Raue Finger streichelten seinen Nacken und spielten dort mit den kurzen Haaren und Rogue tastete blindlings nach dem Gesicht des Blondschopfes, um es in beide Hände zu nehmen. Langsam und ausgiebig küssten sie einander, liebkosten sie einander, kosteten einander. Egal wie oft sie diese Zärtlichkeiten schon ausgetauscht hatten, Rogue bekam nie genug davon. Es hatte immer noch diesen unbeschreiblichen Zauber inne wie beim allerersten Kuss vor so langer Zeit. Als sie zwecks Luftholens voneinander ablassen mussten, blickte Rogue in die kobaltblauen Augen des Anderen, die vergnügt funkelten. Die halb geöffneten Lippen umspielte ein abenteuerlustiges Grinsen, doch darunter verbarg sich eine Zärtlichkeit, die Rogues Herz heftig klopfen ließ. „W…“ Rogue musste sich räuspern. Dieser Kuss hatte ihn, so bereitwillig er ihn auch erwidert hatte, doch auf dem falschen Fuß erwischt. Es war schwer, sich nach so einem Kuss auf das Sprechen zu konzentrieren. Er hatte sich deswegen schon mal bei Sting beschwert, dass er ihn nicht auf dem Campus küssen sollte, weil er ansonsten alle Nase lang nicht mit seinen Hausaufgaben voran kam, aber letztendlich wartete er insgeheim doch immer auf diese Küsse. „Wofür war der?“, schaffte er schließlich doch zu sagen. „Du müsstest doch auf dem Weg zur Arbeit sein, wieso hast du diesen Umweg hierher gemacht?“ „Weil halt“, antwortete der Andere schlicht und grinste frech, ehe er sich für einen weiteren Kuss vorbeugte. Rogues Kehle wurde eng vor überschäumenden Gefühlen. So simpel diese zwei Worte auch waren, hinter ihnen taten sich doch ganze Welten auf. Welten voller Verbundenheit und Wärme und Zärtlichkeit. Welten voller heiliger Schwüre und Versprechen von Ewigkeit und Treue und einer Liebe, die Rogues Herz zu zersprengen schien. Für Rogue waren diese Worte und ihre eigentliche Bedeutung alles, was er brauchte, um glücklich zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)