Heaven on Earth von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 17: ✡ ✟ Kapitel 16 ✟ ✡ ------------------------------ Ich war bereits mehrere Nächte in die Bibliothek gegangen und hatte alle möglichen Bücher angesehen. Ein paar Dinge hatte ich inzwischen gefunden, aber noch nichts genaueres. Viel konnte ich damit noch nicht anfangen, zumindest hatte ich keine Spur oder auch keine Vermutung, wo die Drachme sein könnte. Daher musste ich einfach weitersuchen. Auch in dieser Nacht. Wie immer verließ ich mein Zimmer. Doch dieses Mal hatte ich nicht genug acht gegeben. Ich schien nachlässig geworden zu sein, denn genau mir gegenüber öffnete sich ebenfalls eine Türe. Wie erstarrt blieben wir stehen und sahen uns an. Dann kam plötzlich Bewegung in uns beide. Während Chris einen Satz nach vorne machte, trat ich in mein Zimmer zurück und wollte die Türe zuschlagen. Er war schneller … und stärker … Er drückte gegen die Türe und stand im nächsten Moment in meinem Zimmer. Ich wich bis an die Fensterfront zurück, während Chris die Türe hinter sich schloss und auf mich zutrat. “Elana …”, brachte er hervor. Ich sah zu ihm auf, während mein Herz wie verrückt in meiner Brust schlug. “Wie … wie konntest du … Da war eine Rune. Du hättest nicht … die Türe hätte nicht …” Er blinzelte. “Du hättest nicht rauskommen dürfen!”, brachte er gleich darauf mit fester Stimme hervor. Ich blinzelte. “Vielleicht … vielleicht hast du die Rune ja falsch gezeichnet.” Sofort schüttelte er seinen Kopf und trat auf mich zu. Ich würde gerne noch weiter zurück weichen, hatte jedoch keine Möglichkeit mehr. “Ich habe die Rune nicht falsch gezeichnet! Sicherlich nicht. Sie … sie hatte .. keine Wirkung auf dich. Warum hatte sie keine Wirkung auf dich?” Er trat noch näher zu mir, so nahe, dass kaum noch Platz zwischen uns war. Seine Hand griff nach meiner Hand und drehte sie nach oben, so dass er das Bild der Sonne auf meinem Handgelenk ansehen konnte. “Was bedeutet es?”, fragte er leise, während sein Daumen wieder und wieder über meine Haut streichelte. “L-licht …”, brachte ich stotternd hervor, während ich das Gefühl hatte, gleich nicht mehr atmen zu können. “Licht …”, wiederholte Chris und sah dann in meine Augen. “Wer bist du Elana?”, fragte er leise. Mein Herz machte einen weiteren Satz. “Das … das weißt du doch”, antwortete ich leise und zog meinen Arm aus seinem Griff, während ich zur Seite sah. “Das stimmt doch nicht.” Er griff nach meinem Kinn und zog es zurück, wobei er mich zwang in seine Augen zu sehen. “Ich weiß überhaupt nichts von dir, Elana! Irgendetwas stimmt nicht … und ich will wissen was!” Bei seinem letzten Satz kam wieder Leben in mich. Ich schob ihn unsanft von mir und trat zur Seite. Das Zimmer durchquerend versuchte ich Abstand zwischen uns zu bringen. “Du bist paranoid!”, brachte ich hervor. “Ich bin paranoid?” Chris schüttelte den Kopf und ging in Kampfstellung. “Paranoid? Du bist hier aufgetaucht … Du bist alles andere als eine normale Schattenjägerin. Wenn du überhaupt eine Schattenjägerin bist!” Ich kniff meine Augen zusammen. “Und du behauptest bei diesen Aussagen, dass du nicht paranoid bist? Seit Beginn misstraust du mir!”, ging ich in Verteidigungsstellung … mit einem schlechten Gewissen, denn er hatte ja eigentlich recht. Er war einer der wenigen, der alles richtig sah … “Hör zu Elana, ich werde dich ab sofort nicht mehr aus den Augen lassen. Ich will wissen, wer du wirklich bist. Und ich will wissen, warum ich...” Chris brach mitten in seinem Satz ab und sah mich unnachgiebig an. “Was meinst du damit?”, fragte ich verwirrt. Seine Augen weiteten sich und verwundert sah ich ihn an. Ich verstand seine Reaktion nicht. Bedeutete das irgendetwas Bestimmtes? Diese menschlichen Reaktionen überforderten mich total. “Ich werde dich ab sofort nicht mehr aus den Augen lassen, Elana”, wiederholte der Schattenjäger, ehe er sich herum drehte und das Zimmer ohne weitere Worte verließ. Ich blinzelte ihm hinterher. Ich verstand es nicht. Ich verstand überhaupt nichts mehr. Ich seufzte auf und entledigte mich der Kleidung, die ich angehabt hatte. Stattdessen zog ich das T-Shirt wieder an, das ich zum schlafen trug. Nun musste ich mein Zimmer auch nicht mehr verlassen. Ich war mir sicher, dass Chris mich wirklich genaustens im Auge behalten würde. Und ich traute ihm auch zu, dass er vor meiner Türe ein Lager aufschlagen würde, um mich genaustens beobachten zu können. Heute Nacht nicht … aber hoffentlich die nächste dann wieder. ⇼ Chris hatte in dieser Nacht nicht zu viel versprochen. Bereits am nächsten Tag stand er vor meiner Türe und wartete mit verschränkten Armen, dass ich mein Zimmer zum frühstücken verlassen würde. Ich verdrehte meine Augen und ging los, ohne ein Wort an ihn zu richten. Wenn er meinte, dass er das tun müsste, dann bitte. Es war nicht mein Problem sondern seines! Okay, es war mein Problem, aber dann würde heute Nacht der Zauberglanz helfen müssen. Irgendwie wäre es schon zu schaffen. Beim Frühstück setzte Chris sich mir gegenüber und aß auch etwas. Als ich fertig war schob ich meine Schüssel zur Seite und legte meine Unterarme auf der Tischplatte ab. “Wie hast du dir das jetzt vorgestellt? Verfolgst du mich auch auf die Toilette?” Er wurde rot und hustete. “Was denn? Unter die Dusche hast du mich ja auch schon gebracht”, gab ich schulterzuckend von mir. Er griff nach seinem Kaffee und verdrehte die Augen. “Das hatte einen anderen Hintergrund.” “Ja, deine Paranoia!” Wir starrten uns an, ohne etwas weiteres zu sagen. Als ein Alarm losging, sah er plötzlich auf. “Komm mit!”, richtete er an mich und stürmte aus dem Raum. Kurz überlegte ich, ihm einfach nicht zu folgen, dazu war ich aber zu neugierig, also folgte ich ihm doch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)