Heaven on Earth von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 4: ✡ ✟ Kapitel 3 ✟ ✡ ---------------------------- Die Schattenjäger mussten etwas vorhaben, denn anders ließ es sich nicht erklären, dass sie in voller Kampfmontur und Waffen unterwegs waren. Ich ließ meinen Geist erneut streifen, bis ich ihre Aura wahrnahm und so wusste, wo sie waren. Ich lief los und noch während des Laufens ließ ich meine eigene Art von Zauberglanz über mich gleiten. Mein Name lautete nicht nur Licht Gottes, es bedeutete viel mehr. Das Licht war meine Kraft, meine Waffe. Ich konnte sie einsetzen, wie ich sie benötigte. Durch ein leichtes Verschieben der Lichtpartikel ließ ich mich unsichtbar werden, mich verschwinden. Und diese Unsichtbarkeit war weder von Schattenjägern, noch von anderen Bewohnern der Welt zu durchdringen. Es dauerte nicht lange, bis ich die Schattenjäger eingeholt hatte. Ich blieb ihnen auf den Fersen und folgte ihnen weiter. Nicht ein Geräusch von mir drang zu ihnen, so auch nicht das Aufkommen meiner hohen Absätze auf dem Steinboden. Es hatte zwar nichts mit meiner Aufgabe zu tun, aber ich war neugierig. Was erwarteten die Schattenjäger? Einen Kampf? Zudem hatte ich ein schlechtes Gefühl. Irgendetwas stimmte nicht … und ich war mir sicher, dass die Schattenjäger dies ebenfalls ahnten. Anders konnte ich mir ihr Auftreten nicht erklären. Ich verfolgte sie gefühlt durch die halbe Stadt, in ein Industriegebiet. Dort blieben sie schlussendlich vor einem großen Gebäude, in dem eine Fabrik zu sein schien, stehen. “Okay, wir trennen uns”, richtete der Schattenjäger, mit dem ich vorher fast aufeinander geprallt wäre, an die anderen Beiden. “Ich weiß nicht, ob das so eine sinnvolle Idee ist”, entgegnete die Schattenjägerin ihrem Bruder, zumindest war es immer noch meine Vermutung, dass sie Geschwister sein mussten. “Er hat recht Lori”, richtete der zweite Schattenjäger an die junge Frau. “Chris hat nicht immer recht Dan!”, erwiderte sie scharf. Chris also … mein Blick wanderte erneut zu dem schwarzhaarigen Schattenjäger. “Wir machen es so, wie er gesagt hat Lori”, gab Dan von sich und sah Chris an. Der nickte. “Pass auf sie auf. Wir sehen uns hinten.” “Chris!”, zischte Lori, sah von diesem aber nicht mehr viel außer dem Rücken. Der Schattenjäger machte sich daran, die Außenmauer zu überwinden und ließ sich nach seiner Kletterei auf der anderen Seite herunterfallen. “Komm Loreen.” Dan war zu der Schattenjägerin getreten und legte ihr eine Hand auf den Rücken. Er sah sie mit einem Blick an, der mir sagte, dass die Beiden mehr waren als nur Freunde. “Er sollte nicht immer so überfürsorglich sein! Ich brauche keinen Aufpasser! Du hättest auch mit ihm mitgehen können”, gab die Schattenjägerin von sich, ehe sie sich mit einem Ruck herum drehte und auf die Eingangstüre des Hauptgebäudes zuging. Dan folgte ihr. “Du kennst ihn, Lori. Er ist so und er wird sich vermutlich niemals ändern.” Die Schattenjäger tauschten einen Blick, ehe Lori sich wieder abwand. “Es nervt trotzdem”, gab sie von sich, zog eine Stele hervor und zeichnete eine Rune auf die Eingangstüre, die sich gleich darauf öffnen ließ. Ich überlegte einen Moment, ob ich ihnen folgen sollte. Eigentlich gingen mich die Dinge der Schattenjäger nichts an, sie hatten nichts mit meiner Aufgabe zu tun. Dennoch… irgendetwas stimmte hier eindeutig nicht. Und das war sicherlich auch der Grund, weshalb die Schattenjäger hier waren. Ich entschied, ihnen zu folgen. Genau gesagt entschied ich, ihm zu folgen, dem schwarzhaarigen Schattenjäger. Denn er war alleine, während die anderen zu zweit waren. Ich tat es Chris nach und ließ mich gleich darauf ebenfalls auf der anderen Seite der Mauer herunter fallen. Beim Aufkommen ging ich leicht in die Knie und richtete mich sofort wieder auf. Ich ließ erneut meinen Geist schweifen um ihn wieder zu finden. Das war kein Problem, denn seine Aura schien regelrecht zu leuchten und mich anzuziehen. Allerdings war er nicht der Einzige, den ich fühlte. Etwas anderes war noch hier, etwas Großes. Etwas Dunkles. Etwas, das nicht gut sein konnte. Ich ging in die Richtung, die Chris eingeschlagen haben dürfte. Der Weg führte um das große Gebäude herum und es war erkennbar, was für ein riesiger Platz zu der Fabrik gehörte. Riesige Container und Maschinen standen herum, die ich nicht erwartet hatte. Die dunkle Aura, die ich schon zuvor wahrgenommen hatte, wallte auf einmal auf und ich blieb ich wie erstarrt stehen. Dämonen … viele Dämonen. Es musste ein Portal sein, anders war es nicht erklärbar. Bis vor einigen Minuten hatte ich wohl nur dieses wahrgenommen, aber noch keine Dämonen. Aber jetzt … eine derartige Intensität. Ich rannte los, als die ersten Schreie ertönten. Dämonisches Kreischen … und eine menschliche, männliche Stimme. Ich sprang auf einen Container und erstarrte auf diesem erneut. Dort war wirklich ein Portal, das rötlich schimmerte. Und aus diesem strömten Dämonen. Genug Dämonen, um einem einzelnen Schattenjäger Schwierigkeiten zu machen, egal, wie stark dieser war. Ich verschränkte meine Arme und zwang mich dazu stehen zu bleiben und nicht in den Kampf einzugreifen. Das hier war nicht mein Kampf. Ich hatte eine Aufgabe, und die lautete, die Drachme zu suchen, zu finden und zurück zu bringen. Der Kampf zwischen Schattenjägern und Dämonen ging mich nichts an. Ich ballte meine Hände zu Fäusten zusammen und beobachtete den Kampf von meinem erhöhten Standpunkt aus. Es war ein unfairer Kampf, dessen Vorteil nicht bei dem Schattenjäger lag. Mein Blick wanderte zu der Rückseite des Gebäudes. Seine Begleiter sollten doch jetzt dann auftauchen. Ein erneuter Aufschrei erklang und mein Blick zuckte zurück zu dem Kampf. Mehrere Dämonen hatten sich auf den Schattenjäger gestürzt. Sie würden nicht rechtzeitig kommen. Dan und Lori. Alleine hätte Chris keine Chance. Und trotz dessen, was ich mir vor wenigen Minuten gesagt hatte, entschied ich mich, dem Schattenjäger zur Hilfe zu eilen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)