Die 12 Prüfungen der Shina Fay von BlueGenie1974 ================================================================================ Kapitel 10: 09. Prüfung - Valkona die Orkkriegerin -------------------------------------------------- 09. Pruefung – Valkona die Orkkriegerin Eteria im Jahr der Schleiereule Das Tosen der Karmafälle dröhnte in den Ohren des Kaufmanns. Und so hörte er nicht, wie sich jemand an ihn heranschlich. Er hatte gerade das Gesicht mit etwas Wasser gekühlt, als der Kaufmann außer seinem eigenen ein weiteres Spiegelbild im Wasser erblickte. Viel sah er nicht. Er sah nur ein markantes Gesicht, aus dessen Unterkiefer zwei mächtige Hauer nach oben ragten. Die grüne Haut verriet dem Mann, dass ein Ork hinter ihm stand. Doch mehr bekam er nicht mehr mit, denn im nächsten Moment trennte ein Schwert mit großer Klinge den Kopf vom Körper. Die Orkfrau drehte ihren Kopf in Richtung Dickicht und stieß ein paar Grunzlaute aus. Ein Kommando an ihre Krieger, alles mitzunehmen, was nicht niet- und nagelfest war. Die Orks führten riesiger Panzerechsen zum Lager des Toten und luden Ballen aus Seide, goldene Teller, säckeweise Edelsteine und silberne Pokale auf deren Rücken. Ein älterer Ork trat zu der Anführerin der Bande. „Wir sollten den Leichnam verschwinden lassen, Valkona.“, sagte er. „Okay. Werfen wir den Torso in den Fluss.“ „Das ist zu riskant. Der Torso könnte gefunden werden. Außerdem befinden wir uns im Machtbereich der Motundu. Man sagt, dass ihr Häuptling Kayan eine Blutsbrüderschaft mit einer Elfe eingegangen ist.“ „Dann meinst du Shina Fay. In Ordnung. Wirf den Leichnam in die Felsspalte dort. Und dann nichts wie weg hier.“, sagte Valkona. „Möglich, dass uns die Motundu doch beobachtet haben.“, sagte der alte Ork. „Wirf den Leichnam in die Felsspalte, Dorgrim.“ Der Ork lud den enthaupteten Körper des Kaufmanns auf seine Schultern und warf ihn in die Felsspalte am Fuß der Karmafälle. Als der Torso am Boden der Spalte aufschlug, konnten Valkona und ihre Mannen ein lautes Brüllen hören, dass vom Boden der Felsspalte kam. „Was war das?“, fragte einer der Ork-Krieger. „Keine Ahnung. Aber es klang unheimlich.“ Ein schabendes Geräusch wurde hörbar, als ob jemand die Felswände hochkletterte. Valkona, wusste dass etwas übles auf sie und ihre Bande zukam, wenn sie nicht schleunigst das weite suchten. „Wir verschwinden. Auf der Stelle! Los, los! Bewegung!“ Die Ork-Bande setzte sich in Bewegung. Als sie den nahe gelegenen Wald erreicht hatten, erschien ein Wendigo am oberen Rand der Felsspalte. Die Kreatur stieß wieder ihr lautes Brüllen aus und sprang am Ufer des Flusses herum. Doch plötzlich hielt der Wendigo inne und hielt seine Nase in die Luft. Dann drehte er seinen Kopf in Richtung der Orks 137 und Valkona konnte zwei rote, diabolische Augen sehen, die sie und ihre Gruppe anstarrten. Der Wendigo entblößte ein Gebiss, dass mit messerscharfen Fangzähnen bestückt war, eher er sich der Gruppe mit zwei kräftigen Sprüngen näherte. Auf einem vom Mond beschienen Felsen blieb die Kreatur dann sitzen. So konnte Valkona den Wendigo dann genauer betrachten. Der Wendigo besaß ein dichtes, struppiges schwarzes Fell und lange mit Krallen bewehrte Arme. Auch die Beine waren ebenso lang wie die Arme und besaßen dieselben Krallen. Kein Wunder also, warum diese diabolische Kreatur so schnell die Felswand hinaufklettern konnte. „Verlasst auf der Stelle mein Reich.“, sprach der Wendigo mit einer rasselnden Stimme. „Und wenn wir uns weigern, willst du uns töten?“ „Das hast du sehr richtig erfasst.“ „Keine Bange. Wir werden garantiert nicht wieder zu den Karmafällen zurückkehren.“, sagte Valkona. „Umso besser für dich und deine Bande. Denn ich dulde keine Störenfriede in meinem Reich.“ „Inwiefern haben wir dich gestört?“ „Denkst du wirklich Orkfrau, dass ich nicht mitbekommen habe, wie ihr den Händler ausgeraubt habt? Spätestens seitdem der Torso vor meiner Höhle liegt, ist das ja wohl offensichtlich. Aber ich habe es schon vorher gewusst.“, schnarrte der Wendigo. Valkona hatte nichts mehr zu sagen. Sie wollte gerade den Befehl zum Aufbruch geben, als der Wendigo noch einmal seine Stimme erhob. „Deine Zeit auf dieser Welt ist fast abgelaufen, Valkona.“ „Das seh ich anders. Unser nächstes Ziel sind die Wälder von Aboleni. Und ganz speziell haben wir uns das Dorf ausgesucht, in dem Shina Fay lebt.“ „Wenn du dieses Dorf überfällst, unterschreibst du dein eigenes Todesurteil. Shina Fay wird nicht eher ruhen, bis sie dich vernichtet hat. Außerdem hat sie die Motundu auf ihrer Seite.“ „Wir werden es trotzdem überfallen. Und wenn wir das Dorf nur niederbrennen.“ In Shina Fays Dorf herrschte geschäftiges Treiben. Denn die junge Königin hatte vom bevorstehenden Überfall der Ork-Bande Valkonas gehört. Ein Bote der Motundu hatte die Nachricht überbracht. Die Dorfbewohner packten alle ihre Habseligkeiten zusammen und machten sich auf den Weg nach Silverstone, der neuen Festung der Elfen in Aboleni. Normalerweise hasste es Shina Fay, die Totenruhe zu stören, doch die Vorstellung, dass marodierende Orks die Gräber ihrer Familie schänden und somit die Totenruhe stören könnten, ließ ihr keine andere Wahl. Als es Abend war, brach Shina Fay zusammen mit ihren Freundinnen und den Bewohnern des Dorfes zur Festung auf. Die Sonne ging gerade unter, als die Bewohner des Dorfes eine Schlucht erreichten. 138 Diese wurde von einer Hängebrücke überspannt. Die Brücke war alt, aber noch gut in Schuss. Nachdem die Kolonne die Brücke überquert hatte, ließ Shina Fay eine Pause einlegen. Dabei nutzte die junge Elfe die Gelegenheit, um mit Halgrim über die Brücke zu sprechen. „Wir sollten eine neue, stabilere Brücke bauen, und die alte Hängebrücke abreißen.“, sagte sie. „Du vergisst, dass dadurch jeder Feind Silverstone belagern kann.“ „Keine Bange. Ich hab mir schon was ausgedacht. Eine kleine, aber miese Überraschung.“ Halgrim wurde hellhörig. „An was hast du gedacht?“, fragte der alte Schamane. „Eine Falle.“ Shina Fay nahm einen ihrer Dolche und fing an, eine Skizze zu zeichnen. „Ich habe mir das ganze so vorgestellt. Wir bauen in die Brücke einen beweglichen Teil.“, sagte Shina Fay. „Gute Idee. Aber wie willst du die Brücke zur Falle machen?“ „Hiermit.“, sagte Shina Fay und zeigte mit der Dolchspitze auf eine Vorrichtung. „Was bitte schön soll das denn darstellen?“ „Einen Schalter. Sowie jemand darauf tritt, geht die Platte nach unten und zieht den beweglichen Teil zurück. Wer dann noch darauf steht, hat Pech und gewinnt einen Freiflug in die Tiefe.“ „Du bist ja ganz schön gerissen, Shina Fay. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“ „Man sollte mich eben nie unterschätzen.“ Nach Einbruch der Dunkelheit erreichten die Bewohner des Dorfes unter der Führung ihre Königin die Festung. Doch der Weg dorthin war kein leichter. Ein Moor lag zwischen der Brücke und der Festung. Shina Fay und Kaitlyn hatten es bei ihrer Suche nach einem geeigneten Standort entdeckt. Den Weg hindurch hatten sie mit Symbolen in elfischer Sprache markiert. Nun führte Shina Fay den Treck über die Zugbrücke, in die Burg. Dort bekam jede Familie einen festen Platz zugewiesen, wo die Sippen auch bei künftigen Notfällen dann wohnen würden. Als dies erledigt war und sich die Bewohner eingerichtet hatten, war es Mitternacht. Ein alter Bekannter kam zu Besuch. Es war Lestrade, der Vampir. „Was machst du so weit weg von zu Hause, Shina Fay?“ „Ich muss mein Volk in Sicherheit bringen. Eine Bande marodierender Orks hat vor unser Dorf zu überfallen. Der Name der Anführerin ist Valkona.“ „Dann hast du gut daran getan, hierher zu fliehen. Auch wenn diese Festung für euch neu ist, so ist sie dennoch viele tausend Jahre alt. Einst haben in diesen Mauern die Priester vom Orden der Horadrim gelebt. Lady Jessica von Brenwyn ist die letzte Magierin der Horadrim.“ „Ich habe von den Horadrim gehört. Zu dumm, dass Lady Jessica die letzte von ihnen ist. Wie gerne hätte ich die Horadrim für meinen Kampf gegen die Dunkelelfen als Verbündete gewonnen.“ „Wenn du willst, dann werden Randalejev und ich Lady Jessica besuchen und ihr von deinen Abenteuern berichten.“ „Danke Lestrade.“ „Keine Ursache.“ „Wann könnt ihr aufbrechen?“ „Sofort, wenn du willst.“ „Ich bitte dich darum.“ 139 Der Vampir machte sich auf den Weg. Am nächsten Morgen kam Ayla, die neue Hohepriesterin auf Silverstone an. Shina Fay empfing sie im großen Ratssaal. „Es war eine kluge Entscheidung von dir, das Dorf zu evakuieren. Aber wäre es nicht besser gewesen, wenn du die Häuser mit einem Schutzzauber versehen hättest?“ „Dazu war keine Zeit. Außerdem beherrsche ich nur Schutzzauber, die im Kampf zur Verteidigung dienen.“ „Dann solltest du das schnellstmöglich nachholen, Shina Fay. Aber keine Angst, ich habe alle Gebäude in deinem Dorf mit einem solchen Schutzzauber gesegnet. Wenn Valkona und ihre Orks das Dorf in Brand setzen, werden die Häuser und die Bäume durch meinen Zauber geschützt.“ In ihrem Schloss in Brenwyn war Lady Jessica gerade in der Bibliothek und stöberte in den vielen Folianten, die sich mit der Geschichte der Horadrim befassten. Sie so in ihre Studien vertieft, dass sie nicht bemerkte, wie ihr Diener Alfons den Raum betrat. Erst als er sich räusperte, sah die Magierin von ihren Büchern auf. „Was gibt es Alfons?“ „Mylady, es sind zwei Herren eingetroffen. Sie heißen Lestrade und Randalejev.“ „Ich lasse bitten, Alfons.“ „Tres Oui, Mylady.“ Kurze Zeit später traten die beiden Vampire ein. Lady Jessica musterte die beiden sehr aufmerksam. „Fassen Sie sich bitte kurz, meine Herren. Denn ich dulde keine Vampire unter meinem Dach.“ „Wie Sie wünschen Mylady.“ „Zunächst einmal müssen wir mit Bedauern feststellen, dass Sie uns nicht viel Zeit widmen möchten. Denn wir sind extra angereist, um euch von Shina Fay zu erzählen.“ Jessica wurde hellhörig. „Ihr meint jetzt nicht die Elfe Shina Fay.“, sagte sie. „Eben jene. Meine Tochter Ilva zählt zu ihren Freundinnen.“ „Dann bitte. Falls es länger dauern sollte, setzen sie sich.“ Bis tief in die Nacht erzählten die beiden Vampire Lady Jessica von den Abenteuern, die Shina Fay seit ihrem 25. Geburtstag erlebt hatte. Die Horadrim-Magierin war beeindruckt. „Ich möchte Shina Fay gerne kennenlernen. Wissen Sie wo sie sich zurzeit aufhält?“ „In Silverstone, Mylady. Es wird euch vielleicht interessieren, aber diese Festung haben Mitglieder eures Ordens erbaut.“ „Eine Festung der Horadrim in Eteria? Das ist eine Überraschung.“, sagte Lady Jessica. Lestrade deutete auf die aufgeschlagenen Bücher. „Was hofft ihr in den Büchern zu finden?“ „Ich versuche herauszufinden, ob ich wirklich die letzte Magierin der Horadrim bin.“ „Vielleicht findet Ihr in der Bibliothek in Silverstone die Antwort auf eure Fragen.“, warf Randalejev ein. Ein Argument, dem sich die Magierin nicht entziehen konnte. „Ein Grund mehr, nach Eteria zu reisen.“ In den Wäldern von Aboleni hatte die Ork-Bande, die von Valkona angeführt wurde, Shina Fays Dorf erreicht. 140 „In Ordnung, Männer. Brennt jede Hütte und jedes Haus nieder. Sollte noch jemand darin sein, zündet die Hütten trotzdem an.“, befahl Valkona. Als die Hütten brannten, legte die Orkkriegerin den Kopf in den Nacken und rief: „Höre, Shina Fay, ich, Valkona verurteile dich zur Heimatlosigkeit. Nirgends sollst du ein Dach über dem Kopf finden. Denn ich will deinen Kopf.“ Dorgrim kam zu ihr. „Das haben wir an einer der Hütten gefunden.“, sagte er und gab seiner Anführerin einen Zettel. „Hier gibt es nichts für dich zu holen, Valkona. Ich lache über dich und deine Bande.“, stand dort. „Bringt mir sofort Marozia!“ Zwei Orks brachten ein junges Mädchen, das in Ketten gelegt war. Valkona wandte einem der beiden Krieger den Kopf zu, streckte die Hand aus und sagte: „Gib mir deine Peitsche.“ Das Orkmädchen wusste, was nun kommen würde. Valkona würde sie wieder auspeitschen. „Du mieses Stück Dreck! Du hast die Elfen gewarnt. Na warte! Dafür wirst du büßen!“, sagte Valkona und schlug mit der Peitsche zu. Der erste Hieb traf den Rücken. Marozia stieß einen Schmerzensschrei aus. Weitere Schläge trafen das Mädchen, während es von der Anführerin der Ork-Bande weiter beschimpft und beleidigt wurde. Irgendwann hatte Valkona genug und ließ von Marozia ab. „Du bist zu nichts aber auch zu gar nichts zu gebrauchen Marozia. Ich fange langsam an mich zu fragen, warum ich dich überhaupt noch mitnehme.“ „Vielleicht, weil Ihr keine andere Wahl habt. Immerhin bin ich die Einzige, die in der Lage ist, euch vor Gefahren zu warnen, die ihr nicht seht.“ „Ich wüsste nicht, was mir gefährlich werden könnte. Ich brauche deine Dienste nicht mehr. Wir werden heute Nacht hierbleiben. Im Morgengrauen sollst du dann hingerichtet werden.“ Nach Einbruch der Dunkelheit machte sich Marozia an den Ketten zu schaffen. Mit einer kleinen Nadel öffnete sie die Schlösser. Auch den eisernen Kragen, der sie als Leibeigene kennzeichnete, öffnete das Mädchen auf diese Weise. Nachdem sie sich von den Ketten befreit hatte, schlich sich Marozia davon. Doch vorher stahl sie einem der Orks eines der beiden Schwerter. Heimlich, still und leise stahl sich das Mädchen davon. Leider hatte einer der Wachposten, die das Lager bewachten, Marozias Flucht bemerkt. Er weckte seinen Kameraden, dem Marozia das Schwert entwendet hatte, und hetzte ihn auf ihre Spur. Marozia hatte die Hängebrücke gerade zur Hälfte überquert, als ihr Verfolger sie eingeholt hatte. „Du entkommst mir nicht. Ich werde dich zu Valkona zurückbringen, dann werde ich befördert.“ „NUR ÜBER MEINE LEICHE!“ „Ganz wie du willst. Es ist egal, ob ich dich lebend zurückbringe oder nur deinen Kopf. Sterben wirst du so oder so.“ Marozia hielt das Schwert zur Verteidigung vor sich, 141 während ihr Kontrahent mit erhobenem Schwert auf sie zustürmte. Als die beiden Klingen aufeinandertrafen, hallte ein lautes Klirren durch die Nacht. Stundenlang kämpfte Marozia mit dem Ork. Dabei bemerkte keiner der beiden, dass sie in das Moor geraten waren, das die Brücke vom Schloss trennte. Marozia bemerkte wie der Boden unter ihr nachgab, als sie in ein Moorloch trat. In ihrer Verzweiflung packte sie ihren Widersacher an seinem Gürtel und zog ihn mit sich. Dadurch verlor der Ork sein Gleichgewicht und geriet ins Straucheln, sodass er direkt neben dem Mädchen im Morast landete. Panik ergriff ihn und er versuchte sich zu befreien. Doch mit jedem Versuch sank der Ork-Krieger tiefer. Marozia hingegen hielt sich an einem Schilfrohr fest. Auch sie spürte Panik in sich aufsteigen, doch als sie den Kopf ihres Gegners im Morast versinken sah, wusste sie, das ihr dasselbe Schicksal blühte, wie dem Ork, mit dem sie gekämpft hatte. Plötzlich hörte Marozia Stimmen über sich. „Wo sind die Störenfriede?“ „Der Lärm kam von hier drüben!“ Im Licht des Mondes konnte das Orkmädchen die Silhouette einer Elfenfrau erkennen. Das es Kaitlyn, die Dunkelelfenprinzessin war, wusste sie nicht. Erst als diese auf die Knie ging und im Mondschein ihr Gesicht erkennbar wurde, wusste Marozia, wen sie vor sich hatte. „Hilf mir Kaitlyn.“, flüsterte sie. „Allein schaff ich das nicht.“ „Beeil dich bitte. Ich hab kaum noch Kraft um mich zu halten.“ Die Dunkelelfe stand auf und rief die anderen. „Leute kommt mal hier rüber! Hier ist jemand, der Hilfe braucht!“ Nur kurze Zeit später kamen Shina Fay und Raya. Die Soldaten, die ausgeschwärmt waren, durchkämmten das Moor auf der gegenüberliegenden Seite. Shina Fay band ein Seil an den Stamm einer Sumpfzypresse und warf das andere Ende Marozia zu. Gemeinsam mit Kaitlyn und Raya zog die junge Elfe das Orkmädchen aus dem Moorloch. „Was machen wir mit ihr?“, fragte Raya. „Wir nehmen sie mit. Vielleicht kann sie uns helfen, mit dieser Ork-Bande fertig zu werden. „Nur zu gern. Lieber liefere ich Valkona ans Messer, als wieder zu ihr zurückzugehen.“, sagte Marozia kraftlos. Am nächsten Morgen war Shina Fay als erste aufgestanden. Gerade noch rechtzeitig, denn ein Bote aus Brenwyn hatte die Ankunft von Lady Jessica für den Abend angekündigt. Nach dem Frühstück suchte Shina Fay Marozia auf. Dieses Mal trug die junge Königin statt des grünen Seidenkleides eines aus rotem Samt. Dazu trug sie schwarze Sandaletten mit silbernen Streifen. Shina Fay und Marozia sahen sich gegenseitig an. Zum allerersten Mal stand die junge Regentin einem Ork gegenüber. Marozias Haut war grün. Sie besaß einen athletischen Körper und braune Haare die bis zu ihren Schultern reichten. Dazu kamen braune Augen, die Dankbarkeit ausstrahlten. 142 Bekleidet war Marozia mit einem ledernen Schurz und einem Oberteil aus demselben Material. Dazu kamen Stiefel aus Leder, die bis an die Knie reichten. In ihrer linken Hand trug sie ein Ork-Schwert. Auffällig waren auch die beiden nach oben gerichteten Eckzähne am Unterkiefer, die für Orks typisch waren. Shina Fay ergriff als erste das Wort. „Sei willkommen in Silverstone.“, sagte sie. „Ich danke euch, Hoheit.“ Die Elfe verdrehte genervt die Augen. „Lass das alberne Hoheit weg. Nenn mich einfach Shina Fay.“ „Wie Ihr wünscht. Aber wie wird es nun mit mir weitergehen? Was werdet Ihr mit mir machen?“ „Wenn du willst, kannst du unter uns Elfen ein Leben in Freiheit führen.“, sagte Shina Fay. „Ein Leben in Freiheit. Wie lange habe ich mich danach gesehnt.“ Shina Fay sah Marozia fragend an. „Meine Familie war unter den Ork-Clans einmal hoch angesehen. Doch der Führer eines rivalisierenden Clans hat durch eine Intrige dafür gesorgt, dass meine Sippe in Ungnade gefallen ist. Von Generation zu Generation wurde diese Bürde an das erste Kind weitergereicht. Den Kindern, die danach kamen blieb dieses Schicksal erspart.“ Marozia weinte. Shina Fay legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du wirst nie mehr leiden müssen. Nie wieder Angst haben. Ich bin für dich da, was auch immer kommen mag.“ Shina Fay hielt dem Orkmädchen die Hand hin. Marozia zögerte, doch dann nahm sie doch die Hand der Elfe. Die beiden hielten einander lange in den Armen und Marozia erkannte, dass sie mit Shina Fay eine Freundin gewonnen hatte, die immer an ihrer Seite stehen würde. „Ich danke dir, Shina Fay. Ich werde auch immer für dich da sein. Ich bin froh, dass du mich hier in Eteria aufnimmst. In meiner Heimat, ist für mich kein Platz mehr. Denn durch meine Flucht habe ich Valkona verraten. Und dafür wird ein Ork mit dem Tod bestraft.“ Am Abend traf dann Lady Jessica ein. Shina Fay empfing die Magierin der Horadrim im großen Ballsaal. Die junge Elfe nahm ihren Gast genau in Augenschein. Jessica hatte schulterlange, blonde Haare und blaue Augen. Ihr schlanker Körper zog jeden Mann in seinen Bann. Ebenso das hübsche Gesicht, mit den sinnlichen Lippen und der hübschen Nase. Gekleidet war die Magierin mit einem Kleid aus feinstem Satin. Über das ganze Kleid waren goldene Sterne verteilt. „Ich heiße euch willkommen, Lady Jessica.“ „Eure Abenteuer sind inzwischen bis zu mir vorgedrungen. Eure Vampir-Freunde Lestrade und Randalejev haben mir alles erzählt. Es ist mir eine Ehre und eine Freude zugleich, die große Shina Fay persönlich kennenzulernen.“ Nach dem Abendessen führte Shina Fay ihren Gast in die Bibliothek der Festung. Denn Lady Jessica hatte durchblicken, dass sie diese Reise unter anderem auch deshalb unternommen hatte, um in den Büchern 143 mehr über die Horadrim zu erfahren. Die ganze Nacht brüteten die beiden über den Büchern. Jessica hatte die Hoffnung schon aufgegeben, etwas über das Schicksal der Horadrim zu erfahren als Shina Fay den entscheidenden Hinweis fand. „Ich glaub ich habe gefunden, wonach Ihr sucht, Lady Jessica.“, sagte sie. „Nenn mich Jessy, Shina Fay. Du und ich, wir haben etwas gemeinsam. Wir haben denselben Feind.“ „Azura?“ „Ja. Lass uns Freundschaft schließen.“, sagte Jessy und hielt der jungen Elfe die Hand hin. Shina Fay ergriff sie und beide hielten sich lange in den Armen. Nachdem auch diese Freundschaft geschlossen worden war, zeigte die Elfe der Magierin, was sie gefunden hatte. „Ich danke dir, Shina Fay. Wenn der Tag der großen Schlacht kommt, werden die Horadrim an deiner Seite kämpfen.“ Am nächsten Morgen trafen die beiden Freundinnen im Rosengarten der Festung aufeinander. „Wer ist euer schnellster Läufer?“, fragte Jessy. „Warum so kompliziert?“ Shina Fay klatschte in die Hände. Das Schlagen von Flügeln wurde hörbar und bald darauf landete eine gefiederte Kreatur im Garten, die Lady Jessica schnell als einen Königsgreif identifizierte. „Was hast du vor?“, fragte Shina Fay gerade heraus. „Ich will eine Nachricht an die anderen Horadrim-Magier senden. Jahrelang haben wir auf diesen Tag gewartet. Nun ist es soweit. Ich muss die anderen bald in Brenwyn treffen. Aber keine Sorge. Mein nächster Besuch wird länger dauern, als nur eine Nacht. Ich werde aufbrechen, sobald der Bote aufgebrochen ist. Wen schlägst du vor?“ „Marozia. Sie ist ein Ork, aber sie trägt das Herz am rechten Fleck. Immerhin hat sie Valkona verraten.“ Die Ork-Bande war inzwischen weitergezogen. Als einer der Krieger in den Himmel blickte, sah er den Königsgreif mit Marozia auf dem Rücken. Er nahm seinen Bogen vom Rücken, doch ehe er einen Pfeil eingelegt hatte, war der Greif auch schon wieder verschwunden. Als die Orks rasteten erstattete der Ork Valkona Bericht. „Ich habe vorhin einen Königsgreif nach Osten fliegen sehen.“ „Und Morgreg? Was ist an einem Greif schon besonderes?“ „Es ist insofern etwas Besonderes, weil Marozia auf seinem Rücken saß.“ Valkona packte Morgreg am Arm. „Bist du dir sicher?“ „So sicher, wie man sich nur sein kann, Valkona. Es war Marozia. Ich befürchte, ihr ist die Flucht geglückt.“ „Das würde erklären, warum Razik nicht zurückgekehrt ist.“ „Wir sind den Spuren gefolgt. Razik und Marozia müssen miteinander gekämpft haben und dabei in ein Moorloch geraten sein.“ „Und Razik ist im Moor versunken.“ „Der Schluss ist naheliegend, Valkona. Dass Marozia noch am Leben ist, kann nur eines bedeuten. Jemand hat sie aus dem Loch gezogen. Würde mich nicht wundern, wenn das Shina Fays Werk war.“ „Wenn dem so ist, dann wird Shina Fay meine Klinge kosten.“ 144 „Kannst gleich mit anfangen, Valkona. Denn hier steh ich!“ Valkona fuhr herum. Vor ihr stand Shina Fay mit gezogenen Schwertern in ihren Händen. Sie trug wieder ihre Rüstung. Die Orkkriegerin stand auf und nahm ihre Schwerter in die Hand. Die beiden umkreisten einander und Shina Fay konnte Valkona genau in Augenschein nehmen. Ihre Gegnerin war kräftig gebaut und besaß die für Orks typische grüne Haut und die nach oben gerichteten Eckzähne am Unterkiefer. Doch im Gegensatz zu männlichen Orks war Valkonas Gesicht etwas schmaler. Hasserfüllte grüne Augen starrten die Elfe an. Bekleidet war Valkona mit einem ledernen Brustpanzer und einer schwarzen Hose aus Yak-Haar. An der rechten Schulter trug die Orkfrau einen Schulterpanzer aus Zwergenstahl. Ihre schwarzen Haare fielen bis zur Taille und waren auf Stirnhöhe zu zwei Zöpfen geflochten, an denen zwei kupferne Ohrringe hingen. Valkonas Hände steckten in zwei Lederhandschuhen aus dem Fell des Moschusochsen. „Du hast Marozia beschützt. Damit hat nicht nur sie Verrat an mir begangen, sondern auch du. Und für Verrat steht bei uns Orks der Tod.“ „Wenn ich eins nicht leiden kann, dann sind das Holzköpfe mit großen Klappen.“ „Spar dir deine Psychospielchen, Shina Fay. Die ziehen bei mir leider nicht.“, sagte Valkona. Dann stürmte sie auf Shina Fay zu, ihre Schwerter wild über dem Kopf schwingend. Doch Shina Fay, die durch ihre zahlreichen Prüfungen Erfahrung gesammelt hatte, ahnte was Valkona vorhatte. Dementsprechend legte sie sich ihre Verteidigungsstrategie zurecht. Shina Fay ging in die Knie und kreuzte ihre Damaszener-Schwerter über dem Kopf. Als Valkona zum Schlag ausholte riss die Elfe die Schwerter nah oben. Damit nahm sie der Orkfrau den Angriffsschwung. Nun ging die Führerin vom Clan des roten Habichts zum Gegenangriff über. Sie durchbrach die Deckung ihrer verblüfften Gegnerin und setzte einen Treffer auf dem Bauch. Mit der Klinge fügte sie Valkona eine Schnittwunde zu, die quer über den Bauch verlief. „Warum willst du das unvermeidliche verzögern? Ich werde dich töten!“, schrie Valkona. „Du stinkst ja geradezu vor Überheblichkeit, du Pappnase!“ Eine Elfenstunde wogte der Kampf zwischen Shina Fay und Valkona hin und her, bis plötzlich ein magisches Tor aufging und ein alter Ork-Schamane hindurch trat. Er nahm Valkona und ihre Krieger mit sich. „Lass es gut sein, Valkona. Shina Fay läuft dir nicht weg. Außerdem besteht doch noch die Möglichkeit sie in die Knie zu zwingen. Du und deine Krieger braucht nur die Festung zu belagern. Irgendwann gehen den Elfen die Vorräte aus und dann wird Shina Fay um Gnade nachsuchen müssen. Dann kannst du sie töten.“, sagte der Schamane. In Silverstone, der alten Horadrim-Festung, war Shina Fay ebenfalls durch ein 145 magisches Portal dorthin zurückgekehrt. Dass sie sauer war, konnte jeder sehen. Aus diesem Grund ließ man die junge Königin erst mal in Ruhe. Erst am Abend bekamen die Bewohner des Dorfes ihre Regentin wieder zu Gesicht. Sie war zwar immer noch angesäuert, hatte sich aber wieder im Griff. „Alles in Ordnung, Shina Fay?“, fragte Kaitlyn. „Soweit ja. Bin nur sauer.“ „Du konntest Valkona also nicht töten.“ „Leider. Dieser dumme Ork-Schamane hat mir alles vermasselt.“ „Konntest du wenigstens ein paar Treffer landen?“ „Zwei. Einen auf den Bauch und den zweiten in der linken Gesichtshälfte. „Na immerhin.“ Shina Fay hielt den Daumen und Zeigefinger ihrer linken Hand weniger als eine halbe Elle auseinander. „So nah war ich dran, Valkona zu erledigen. Bis dieser Schamane aufgetaucht ist.“ In Brenwyn wartete Lady Jessica ungeduldig auf die Antworten der anderen Horadrim-Magier. Ihr Diener Alfons meldete bald darauf den ersten Besucher. „Mylady, Sir Benjamin Merryweather ist soeben eingetroffen.“ Ein hochgewachsener Mann mit kurzen, lockigen dunkelbraunen Haaren und braunen Augen betrat den Raum. Seine schlanke Gestalt passte zum restlichen Erscheinungsbild des Besuchers. Sir Benjamin hatte ein ovales Gesicht mit einem markanten Kinn und einer gut aussehenden Nase. Bekleidet war der Magier mit einer grauen Hose, einem schwarzen Hemd und einer weißen Weste. Dazu kamen lange, schwarze Reitstiefel. „Hallo Jessy. Ist schon eine Weile her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“, sagte Sir Benjamin. „Eine gefühlte Ewigkeit.“ „Die Nachricht, die du uns durch das Orkmädchen übermittelt hast, klingt sehr beunruhigend.“ „Der Tag der großen Schlacht rückt immer näher, Benjamin.“ „Verstehe. Gibt es nicht eine Prophezeiung, dass eine Elfe namens Shina Fay die Elfen Eterias im Kampf gegen die Dunkelelfen anführen wird?“ „Doch die gibt es. Ich habe Shina Fay kennengelernt.“ „Und wie ist sie so?“ „Sie ist einmalig. Obwohl sie gerade mal 66 Elfenjahre alt ist, ist sie schon so erfahren, als wäre sie 330 Jahre alt. Und sie ist weise. Deswegen ist sie bei den Bewohnern ihres Dorfes so beliebt.“ Alfons, Lady Jessicas Diener, betrat den großen Ratssaal und kündigte den nächsten Besucher an. „Lady Stephanie McMahon“, sagte er. Eine zierliche Frau mit schulterlangen blonden Haaren, die am unteren Ende eine Dauerwelle bildeten betrat den Raum. Bekleidet war die Magierin mit einem schwarzen, eng anliegenden Kleid, das bis zu den Knien reichte und einen Teil der halterlosen schwarzen Strümpfe verdeckte, und schwarzen Schuhen mit hohen Absätzen. Lady Stephanies Gesicht hatte ovale Züge. Dazu kamen ein hübsche Nase und sinnliche Lippen. Ihre braunen Augen strahlten Güte aus. „Wenn man deiner Nachricht glauben schenken darf, dann haben sich unsere Erzfeinde, 146 die Orks, auf die Seite der Dunkelelfen gestellt.“ „Shina Fay hat es mir berichtet.“ „Shina Fay? Die Elfe aus der Prophezeiung?“ „Eben jene. Eine richtige Schönheit.“ „Du redest, als wärst du ihr schon persönlich begegnet, Jessy.“ „Ich durfte ihr Gast sein. Sie hält sich zurzeit in einer alten Festung unseres Ordens in Eteria auf.“ „Silverstone?“, fragte Sir Benjamin. „Ja. Sie ist mit den Bewohnern ihres Dorfes dorthin geflohen.“ „Was ist passiert?“ „Eine Bande marodierender Orks hat Shina Fays Dorf angegriffen. Zum Glück war keiner mehr im Dorf, als Valkona und ihre Bande kamen.“ „Sagtest du Valkona, Jessy?“, fragte Lady Stephanie. „Ja. Sag bloß, du hast noch eine Rechnung mit ihr offen.“ „Ich nicht. Aber mein Bruder. Du weißt doch, dass Valkona ihn zum Invaliden gemacht hat, als sie ihm den Schwertarm abgetrennt hat.“ Alfons kündigte den nächsten Besucher an. „Sir Brian de Bois Gilbert!“ Ein großer, kräftig gebauter Mann mit dunkelbraunen, dauergewellten Haaren und braunen Augen betrat den Raum. Der braune Bart in seinem ovalen Gesicht war adrett zurückgeschnitten. Bekleidet war der Mann mit einer schwarzen Hose, einem weißen Hemd und einer schwarzen Jacke. Dazu kam ein Paar schwarzer Schuhe. „Ich gekommen, so schnell ich konnte. Ich habe unterwegs noch ein paar Reisende getroffen. Es gab bereits ein Aufeinandertreffen zwischen Valkona und Shina Fay. Die Elfe hat Valkona zweimal erfolgreich verwundet. Aber ein Ork-Schamane hat der Orkfrau geholfen.“ „Mistkerl! Na der kann was erleben!“, sagte Jessy. „Ich bin noch nicht ganz fertig. Ich habe nämlich auch gehört, dass Valkona und ihre Orks vorhaben, Silverstone zu belagern.“ „Silverstone ist autark. Die Orks können die Festung belagern, bis zum Sankt Nimmerleinstag. Shina Fay und den Dorfbewohnern werden die Nahrungsmittel nie ausgehen.“ „Wir sollten nach Eteria aufbrechen, und Shina Fay unterstützen.“, schlug Lady Stephanie vor. „Keine schlechte Idee.“ In diesem Moment betrat Alfons, der Diener den Raum, um den nächsten Besucher anzukündigen. „Vicomte Gabriel Marbray.“ Ein hochgewachsener und schlanker Mann betrat den Raum. Seine dunkelbraunen Haare hatte er unter einer weißen Perücke verborgen. Sein ovales Gesicht mit der Hakennase und den braunen Augen wies schon ein paar Falten auf. Bekleidet war der Vicomte mit einer weißen Hose, einem weißen Hemd, einer roten Schärpe und einem roten Uniformrock. Dazu trug er schwarze Lederstiefel. Nach einer kurzen Begrüßung sagte er: „Deine Nachricht vom Bündnis der Orks mit den Dunkelelfen liest sich wie der reinste Schauerroman, Jessy.“ „Es ist aber so. Außerdem haben sich die Zentauren auf die Seite der Dunkelelfen geschlagen. „Woher hast du deine Information?“ „Von Shina Fay. Ich habe sie vor 147 kurzem in Silverstone besucht.“ „Ich wusste gar nicht, dass unser Orden auch in Eteria präsent war.“, sagte der Vicomte. „Es gab einige Horadrim-Magier in Eteria. Meine Studien der Folianten in Silverstone beweisen das.“ Alfons betrat wieder den Saal und kündigte einen weiteren Besucher an. „Comtesse Tania di Romano.“ Eine hochgewachsene, schlanke Frau trat in den Saal. Die Comtesse trug ihre dunkelbraunen Haare offen, so dass sie bis zur Oberkante ihre wohlgeformten Brüste reichten. Ihre braunen Augen strahlten Freundlichkeit und Güte aus. Das ovale Gesicht mit der hübschen Nase und den sinnlichen Lippen war hübsch anzusehen. Bekleidet war die Gräfin mit einem schwarzen Trägerkleid, das auf der einen Seite etwas kürzer war, als auf der anderen und einen großzügigen Blick auf ihre wohlgeformten Beine freigab. Dazu trug sie schwarze Schuhe mit hohen Absätzen. „Als ich deine Nachricht vom Bündnis der Orks mit den Dunkelelfen gelesen habe, ist mir fast der Draht aus der Mütze geflogen.“, meinte Tania. „Ich denke, da geht es dir so wie uns allen, die schon anwesend sind.“ Diese Worte stammten von Sir Benjamin. Gabriel de Marbray schaltete sich in die Diskussion ein. „Mich hat es überrascht, dass deine Nachricht gerade von einem Ork überbracht wurde.“ „Das war Marozia. Sie wurde von Valkona ziemlich schlecht behandelt. Sie konnte fliehen, ist aber in das Moor geraten, dass die Hängebrücke von der Festung trennt. Shina Fay hat ihr das Leben gerettet und ihr ein Leben in Freiheit geboten.“ „Und woher weißt du das?“, wollte die Comtesse wissen. „Ich habe Shina Fay in Silverstone besucht. Dorthin ist sie geflohen, als Valkona ihr Dorf angegriffen hat. Aber als die Bande im Dorf angekommen war, waren alle weg. Ein Bote der Motundu hat Shina Fay und ihre Untertanen gewarnt.“ „Lass mich raten. Valkona hat Marozia dafür die Schuld in die Schuhe geschoben.“, sagte Sir Benjamin. „Genauso ist es.“ „Wie gemein.“ Alfons kam zurück um den nächsten Besucher anzukündigen. „Lady Katharina Romanova.“, sagte er. Auch die nächste Magierin war eine Augenweide. Sie hatte schulterlange, dunkelbraune Haare und einen sexy Körper. Das ovale Gesicht mit den sinnlichen Lippen und der hübschen Nase hatte noch hübsche braune Augen, die Freundlichkeit und Güte ausstrahlten. Bekleidet war Katharina Romanova mit einem schwarzen Minikleid, das unterhalb des Schambereichs endete und einen Blick auf ihre wohlgeformten, sexy Beine freigab, deren Füße in Schuhen mit hohen Absätzen steckten. „Als dein Bote mir die Nachricht vom Bündnis der Orks überbracht hat, hab ich gedacht, dass soll wohl ein verfrühter April-Scherz sein.“ „Durchaus nicht. Aber du lebst doch näher an Eteria. Leben dort eigentlich noch Zauberer unseres Ordens?“, fragte Jessy. „Ja. Obwohl das bis vor 36 Jahren noch 148 nicht der Fall war.“ „Wer lebt in Eteria?“ „Xena Gabrielle de la Croix.“ „Sagt mal Ladies fehlt noch jemand?“, fragte Sir Benjamin. „Nur Cicero.“ Kaum hatte Jessy diese Worte ausgesprochen, da betrat Alfons den großen Saal. „Cicero ist soeben eingetroffen, Mylady.“, sagte er. Ein großgewachsener Mann, mit langen schwarzen Haaren und dichtem schwarzen Bart, ovalem Gesicht, einer hübschen Nase und grün-braunen Augen betrat den Raum. Bekleidet war der Neuankömmling mit einer schwarzen Lederhose, schwarzen Stiefeln, einem schwarzen Hemd und einer lila Weste. Dazu kamen ein schwarzer Umhang und ein schwarzer Hut mit einer schwarzen Feder. Bewaffnet war Cicero mit einem Degen und einer Pistole. „Also haben sich die Orks mit den Dunkelelfen verbündet. Na ja, das war ja nicht anders zu erwarten.“, sagte Cicero nach einer kurzen Begrüßung. „Was werden wir tun?“ Die Frage hatte die Comtesse di Romano in die Runde geworfen. „Ich für meinen Teil werde nach Eteria gehen, und Shina Fay unterstützen. Ob ihr mit mir geht, steht euch frei“ „Ich komme mit Jessy.“, sagte Katharina. „Ich bin auch dabei.“ Cicero stellte sich an Jessys und Katharinas Seite. „Na schön. Warum nicht?“ Denn ich kann euch drei doch nicht ins Abenteuer ziehen lassen, ohne dass ein Merryweather dabei ist.“, sagte Sir Benjamin. In Eteria hatten die Orks Xena Gabrielle de la Croix gestellt und sie über die Hängebrücke ins Moor gejagt. An einem der vielen Moorlöcher hatten die Krieger Valkonas Xena Gabrielle in die Enge getrieben und sie umzingelt. Mit gezückten Schwertern und Äxten gingen sie auf die Horadrim-Magierin zu und zwangen sie zurückzuweichen. Als sie in ein Moorloch geriet und der Boden unter ihr nachgab fingen die Orks an zu lachen. „Viel Spaß beim Sterben kleine Magierin.“, höhnte einer. „Hoffe nicht auf Hilfe, denn wir werden es zu verhindern wissen, dass dir jemand zu Hilfe eilen kann.“, sagte ein anderer. Ein lautes Brüllen wurde hörbar. Die Orks sahen sich erschrocken um. Wieder wurde das Brüllen hörbar und kurze Zeit später konnten alle das Schlagen mächtiger Drachenschwingen hören. Den Orks blieb keine Zeit mehr zur Flucht, denn ein riesiger Schatten wurde am Boden sichtbar. Mit einem markerschütternden Schrei stürzte Shen aus den Wolken, auf seinem Rücken Shina Fay, die einen Pfeil auf einen der Orks abschoss. Der schwarze Drache packte einen Ork mit seinen Drachenklauen und flog davon. Als er außer Sichtweite der Orks war flog er eine Wende und kehrte zum Moor zurück. Mit einem breit gefächerten Feuerstrahl vernichtete der Schicksalsdrache die restlichen Orks. Shina Fay hängte ihren Oberkörper seitlich über Shens Rücken und hielt ihre linke Hand nach unten. 149 Xena Gabrielle griff danach und die Elfe zog sie nach oben. Erneut stieg der schwarze Drache in den Himmel. Der Ork, den Shen gepackt hatte schlug wie wild gegen das mächtige Bein des Drachen. „Lass mich runter! Lass mich sofort runter du beschupptes Monster!“ Shen verdrehte entnervt seine gelben Drachenaugen. „Du gehst mir auf die Nüsse!“, sagte er schließlich und biss dem Ork die Kehle durch. „Lassen wir den Ork lieber verschwinden. Ehe Valkona mitkriegt, dass ihre Aktion ein Fehlschlag war.“, sagte Shina Fay. „Das kriegt sie so oder so mit. Spätestens wenn ihr Stoßtrupp nicht zurückkommt.“ Shen ging etwas tiefer und öffnete über dem Moorloch, aus dem Shina Fay die Horadrim-Magierin gezogen hatte, seine Krallen. Der tote Ork schlug auf der Oberfläche auf und war schnell im Moor versunken. Gegen Abend, die Sonne ging gerade unter, hatte sich Shina Fay nach draußen auf den Wehrgang begeben, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Als sie auf die Ostseite des Gangs kam, sah sie zahlreiche Orkfeuer. Die Elfe wusste nur zu gut, was das bedeutete. Silverstone wurde von Valkona und ihren Kriegern belagert. Normalerweise hatte Shina Fay vor nichts Angst, hatte sie doch in ihrer Kindheit einen ausgewachsenen Grizzlybären niedergerungen und getötet. Doch beim Anblick der zahlreichen Feuer bekam sie es doch mit der Angst zu tun. „Hab keine Angst Shina Fay. Silverstone ist autark. Du und die Bewohner deines Dorfes werdet nie Hunger leiden müssen.“ Shina Fay fuhr herum. Vor ihr stand ihre Freundin Lady Jessica. Die Elfe machte kehrt und ging auf Jessy zu. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment zischte ein Orkpfeil an ihr vorbei. Doch Shina Fay achtete nicht darauf. Schließlich lagen sich die beiden Freundinnen in den Armen. „Es ist schön, dich wiederzusehen Jessy.“, sagte Shina Fay. „Ich freue mich, wieder hier zu sein. Und dieses Mal bleibe ich länger.“ „Hattest du Erfolg, die anderen Magier deines Ordens zu treffen?“ „Sie sind alle hier. Du wirst sie später noch kennenlernen.“ Nach Einbruch der Dunkelheit betrat Shina Fay in Begleitung ihrer Freundinnen den großen Ratssaal. Bekleidet war die Elfe wieder mit ihrem grünen Seidenkleid. Nachdem sie die Magier Willkommen geheißen hatte stellte Jessy der jungen Königin ihre Begleiter vor. „Sir Benjamin Merryweather.“, sagte sie. Sir Benjamin neigte kurz das Haupt. „Lady Stephanie McMahon.“, stellte Jessy die nächste Magierin vor. Stephanie und Shina Fay umarmten sich und gaben sich jeweils ein Küsschen auf die linke Wange und eins auf die rechte. Jessy fuhr mit der Vorstellung ihrer Begleiter fort. „Sir Brian de Bois Gilbert.“ Sir Brian und die junge Elfe gaben sich mit einem festen Händedruck die Hände. „Vicomte Gabriel de Marbray.“, sagte Jessy. Shina Fay verneigte sich. 150 „Comtesse Tania di Romano.“ Auch hier gab es wieder zwei Küsschen. „Lady Katharina Romanova.“, stellte Jessy ihre nächste Begleiterin vor. Auch hier wurde sich wieder mit Küsschen auf die linke und rechte Wange begrüßt. „Und zu guter Letzt Cicero.“ Der Horadrim-Magier ging vor Shina Fay auf die Knie. „Seid willkommen auf Silverstone.“, sagte Shina Fay. Nach dem Abendessen war Shina Fay wieder draußen auf dem Wehrgang. Zielstrebig war sie zur Ostseite gegangen. Die Orkfeuer brannten immer noch. Xena Gabrielle trat neben die Elfe. „Ich möchte dir danken. Du hast mir das Leben gerettet.“, sagte die Horadrim Magierin. Shina Fay sah die Magierin an. Xena Gabrielle de la Croix besaß einen schlanken, sexy Körper und hatte dunkelbraune Haare, die bis zur Armbeuge reichten. Nach dem Maß der Menschen war Xena Gabrielle 1,57 m groß. Das Gesicht der Magierin war oval geschnitten. Die hübsche Nase und die sinnlichen Lippen rundeten den ersten Eindruck ab. Xena Gabrielles braune Augen erinnerten ein bisschen an Mandeln. Bekleidet war sie mit einem schwarzen, etwas enger anliegenden Kleid, das oberhalb der Knie endete und schwarzen Schuhen mit hohen Absätzen. Um den Hals trug Xena Gabrielle eine dreigliedrige Kette aus schwarzen Perlen, die in der Mitte durch ein Kreuz aus schwarzem Obsidian zusammengehalten wurden. Außerdem verfügte die Kette über ein Herz, als Anhänger, das aus demselben Material gefertigt war wie das Kreuz. Shina Fay deutete auf die Feuer der Orks. „Sag mal Xena, hast du mit den Orks da unten nicht eine Rechnung zu begleichen?“, fragte sie. Xena Gabrielle dachte nach. „Eigentlich hasse ich Gewalt. Aber irgendwo hast du schon Recht. Diese Orks dürfen nicht ungestraft davon kommen.“, sagte sie schließlich. „Na jetzt übertreib mal nicht. Ein kleiner Denkzettel reicht schon denke ich.“ „Wie du meinst.“ Xena Gabrielle wirkte einen Zauber und ließ ein Unwetter über dem Lager der Orks losbrechen. Diese rannten wild durcheinander. Valkona hatte alle Hände voll zu tun, um dafür zu sorgen, dass das Chaos, das ausgebrochen war nicht noch größer wurde. Auf dem Wehrgang der Festung brachen Shina Fay und Xena Gabrielle in lautes Gelächter aus. „Das ist die gerechte Strafe für diese grünhäutigen Bastarde.“ „Na aber so was von glaub mir.“, sagte Xena Gabrielle. Sir Benjamin kam auf den Wehrgang. Begleitet wurde er von Lady Jessica. Als er sah, was Xena Gabrielle de la Croix getan hatte, schüttelte er fassungslos den Kopf. „Was hast du nur getan?“, fragte er. „Ich habe diesen Orks eine kleine Abreibung verpasst.“ „Sei vorsichtig. Deine kleine Abreibung könnte nämlich ganz schnell zum Boomerang werden.“ „Wie meint ihr das, Sir Benjamin?“, fragte Shina Fay. „Wenn die Orks 151 raus finden, wem sie diesen Orkan zu verdanken haben, dann werden sie Xena Gabrielle langsam und qualvoll sterben lassen.“ „Erst mal müssen sie sie in die Finger kriegen. Und um das zu schaffen, müssen diese grünhäutigen Dummköpfe erst mal an mir vorbei.“ Der bestimmte Unterton in Shina Fays ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Elfe nicht gewillt war, Xena Gabrielle den Orks zu überlassen.“ „Die Orks werden von dir die Auslieferung von Xena Gabrielle verlangen.“, sagte Jessy. „NIEMALS! EHER FRIERT DIE HÖLLE ZU!!!“ Am nächsten Morgen kam Valkona mit einer weißen Fahne zur Burg. Shina Fay stand auf dem Wehrgang und sah sie an. „Was willst du?“, fragte sie knallhart. „Die Horadrim-Magierin. Ich weiß ganz genau, dass sie den Sturm gestern Nacht entfesselt hat. Also sei vernünftig und gib sie heraus.“ „Da kannst du warten, bis du schwarz wirst. Xena Gabrielle de la Croix steht unter meinem persönlichen Schutz.“ „Mach mich nicht wütend, Shina Fay. Entweder du gibst die Magierin heraus, oder DU musst dich mir stellen.“ „Lieber kämpfe ich gegen dich, als zuzulassen, dass du und deine Schwachmaten von Kriegern Xena Gabrielle zu Tode quält.“ „Na schön. Ganz wie du willst. Sag mir wann und wo.“ „Hier und jetzt.“ Nur kurze Zeit später, die Sonne war gerade aufgegangen, trafen sich Shina Fay und Valkona zu ihrem tödlichen Duell. Die Horadrim-Magier hatten vorsichtshalber eine magische Barriere um die beiden Kontrahentinnen errichtet, damit die Krieger von Valkonas Bande nicht zu Gunsten von Valkona in den Kampf eingreifen konnten. Die die beiden standen sich mit gezückten Waffen gegenüber. „Du hast Marozia Obdach gewährt. Und dann hast du dieser Horadrim-Magierin das Leben gerettet. Dafür wirst du sterben.“, sagte Valkona. „Du bist wirklich dämlicher als es jedes Wildschwein erlaubt.“ Valkona schnaubte verächtlich. „Du bist nur eine dumme kleine Elfe.“ „Und du ein schwachsinniger Ork.“, konterte Shina Fay trocken. Der letzte Spruch von Shina Fay hatte Valkona aus der Fassung gebracht. In blinder Wut stürmte die Orkkriegerin aus die Elfe zu und schwang ihre Schwerter über dem Kopf. Genau darauf hatte Shina Fay gewartet. Im entscheidenden Moment tauchte sie unter Valkona weg und landete einen vernichtenden Treffer. Mit ihren beiden Schwertern durchtrennte die Elfe die Muskeln und Sehnen in Valkonas linkem Knie. Mit einem lauten Schmerzensschrei stürzte Valkona der Länge nach hin. „Jetzt hab ich dich da, wo ich dich haben will.“, sagte Shina Fay und packte ihre Gegnerin an den Haaren. Dann drückte sie Valkona ihr linkes Knie in den Rücken und zog diese an den Haaren zurück. Valkona schrie vor Schmerzen laut auf. „Bring es zu Ende, Shina Fay.“, stöhnte sie. 152 „Nichts lieber als das.“ Mit einem ihrer Damaszener-Schwerter durchschnitt Shina Fay die Kehle ihrer Gegnerin. Später am Tag berief Shina Fay eine Versammlung der Dorfbewohner ein. Denn es gab einige wichtige Entscheidungen zu treffen. Auch die Magier der Horadrim hatten sich im großen Ratssaal eingefunden. „Liebe Freunde. Dieses Mal mussten wir unsere Heimat verlassen und hier Zuflucht suchen. Ich weiß, das viele gerne wieder in unser Dorf zurückkehren möchten. Mir geht es ebenso. Oder gibt es jemanden, der gerne hier in der Festung bleiben möchte?“, fragte Shina Fay. „Shina Fay, du hast uns hierher geführt, als die Orks kamen. Hier haben wir alles was wir zum Leben brauchen. Warum also wieder in unser Dorf zurückkehren?“ „Weil wir seit Jahrhunderten dort gelebt haben. Es ist ein Teil von uns.“ „Da hat Shina Fay nicht ganz Unrecht. Vergesst nicht, dass ich schon eurem verstorbenen König Etgo und vor ihm seinem Großvater gedient habe. Heute diene ich Shina Fay. Ich habe sie seit ihrer Geburt auf ihrem Lebensweg begleitet. Ich habe gesehen, wie die Freundschaften, die unsere Königin geschlossen hat gewachsen sind. Ich habe Shina Fay reifen sehen. Fast unser ganzes Leben haben wir in unserem Dorf gewohnt. Wir sollten dorthin zurückkehren.“, sagte Halgrim. Die Bewohner nickten stumm. Shina Fay richtete nun das Wort an Xena Gabrielle de la Croix. „Xena Gabrielle. Ich würde mich freuen, wenn du bei uns im Dorf leben würdest. Du bist mir eine gute Freundin geworden und ich möchte deine Gesellschaft nicht missen.“ „Es wär mir … eine große Ehre.“ Dann richtete die junge Dorfregentin das Wort an Marozia. „Marozia. Mein Angebot hier in Eteria einen Leben in Freiheit unter uns Elfen zu führen steht nach wie vor. Ich wäre glücklich, wenn du bleiben würdest. Doch solltest du dich dagegen entscheiden, werde ich dich nicht aufhalten.“ „Shina Fay. Du hast mir das Leben gerettet und du bist mir eine enge Freundin geworden. Wie könnte ich da fortgehen?“ Nach drei Tagen erreichten die Dorfbewohner wieder ihr altes Dorf. Ayla erwartete sie bereits. Nach einer innigen Umarmung sagte die Hohepriesterin: „Ich gratuliere dir, Shina Fay. Du hast deine Prüfung bestanden.“ „Also war Valkona der Gegner meiner neunten Prüfung.“ „Sehr richtig. Aber du hast einmal mehr deinen guten Charakter unter Beweis gestellt. Du hast dem Orkmädchen nicht nur das Leben gerettet und dir seine Freundschaft gesichert. Du hast mit Marozia eine treue und wertvolle Verbündete im Kamp gegen die Dunkelelfen gewonnen.“ „Wohl wahr. Doch wenn der Tag der großen Schlacht kommt, dann werden auch die Horadrim an unserer Seite stehen.“ Später am Abend, als das Abendessen beendet war, wurden die großen Feuer entzündet. 153 Shina Fay nutzte die Gelegenheit und führte ein Gespräch mit Cicero. „Woher hast du die Information vom Bündnis der Orks mit den Dunkelelfen?“, fragte der Magier. „Es gibt Tage, da pflege ich im Tempel der Erdenmutter zu beten. Bei einem früheren Gebet hat die Erdenmutter mir verraten, dass die Orks sich mit den Dunkelelfen verbündet haben. Ebenso die Zentauren.“ „Und was ist mit den Kentauren?“ „Die stehen auf meiner Seite. Ich Biljana, die Tochter von Königin Athene aus einem Moorloch befreit.“ Cicero war beeindruckt. „Du hast dir also das Wohlwollen der Kentauren gesichert.“ „Nicht nur dieses. Sondern auch das der Nachtelfen, der Walküren, der Vampire und der Amazonen.“ „Und nun auch das Wohlwollen der Horadrim.“ 154 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)