Sunpô no Gâdian ~ Jisedai von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Nichts]) ================================================================================ 42. Kapitel | ShadowHope | -------------------------- Die Wächter saßen zusammen und schwiegen sich, mehr oder minder, an. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. Irgendwann jedoch, reichte es Akaya. Er erhob sich von seinem Stuhl und schlug seine Handfläche auf den Tisch. Dadurch bekam er die Aufmerksamkeit aller. „Mit dem, was Moe und meine Tochter getan hat, hat sie sich mehr als Wächterin bewiesen, wie ihr alle zusammen! Wie es sich für einen Wächter gehört, hat Ayaka einfach das getan, was ihr ihr Gefühl gesagt hat. Und sich nicht auf irgendwelche Fakten gestützt“, schielte der Todeswächter, verärgert, zu Manabu. „Was bringen dir deine Fakten jetzt, hm? Steht die Rettung unserer Tochter jetzt, deinen Bilanzen nach, auch an erster Stelle?“, wurde Akaya´s Blick, durchdringend. Daraufhin bekam er nur ein Schweigen als Antwort. Er schmunzelte verbittert. „Dachte ich mir. Während ihr hier mit euch selbst gehadert habt, haben all eure Kinder zusammen gearbeitet. Darüber solltet ihr euch mal Gedanken machen. Ich bin mit euch für heute fertig“, verließ der Weißhaarige, frustriert, den Raum. Seine Freunde sahen ihm nach, ehe sie zu ihren Kindern blickten. Außer Katsuro und Kuraiko. Sie wussten ja, das ihre außen vor standen. Auch Moe stand auf. „Moe es...“, blickte Manabu zu ihr. Jene erwiderte seinen Blick „Was? Es besteht keine Möglichkeit sie zu retten? Und dennoch wolltet ihr auch Fudo und Suki retten. Weshalb also unsere Tochter nicht? Zudem ist Ayaka diejenige, die das geschafft hat, was ihr so lange wolltet. Akaya hat recht, momentan seid ihr alle nicht wieder zu erkennen“. Nach diesen Worten, folgte sie ihrem Mann. Akio und Amaya taten es ihnen gleich. Dicht gefolgt von Hana und Fudo. Shinji beobachtete das ganze Geschehen, in einer Ecke, an die Wand gelehnt. Ohne etwas zu sagen, verließ auch er das Zimmer. „Sie haben recht. Wenn ich an früher denke, wart ihr alle ganz anders. Auch früher wolltet ihr schon eure Familien beschützen, habt dabei aber auch die anderen Menschen niemals außer acht gelassen. Euer Wille als Wächter war stark“, lenkte Yami ein. „Momentan allerdings, tut ihr eher das, was für euch am besten ist“, stimmte Yume zu. Kurz darauf folgten auch sie den Anderen. Ohne noch etwas dazu zu sagen, taten ihnen es auch die restlichen ihrer Generation gleich. Ihre Eltern sahen ihnen nach. „Sie haben recht, was ist nur aus uns geworden?“, schmunzelte Ai. „Was ist denn bitte falsch daran, seine Familie beschützen zu wollen?“, erhob Kano seine Stimme. „Es ist falsch, ein Leben als wichtiger, wie ein anderes zu bezeichnen“, lächelte Akemi traurig. „Willst du etwa behaupten, die Leben unserer Kinder, hätten denen gegenüber der anderen Menschen, keine Priorität?“, blickte der Blonde zu seiner Frau. Diese erwiderte seinen Blick „Das habe ich niemals gesagt. Sie sind für jeden von uns das Wichtigste. Doch auch Ayaka ist eines dieser Kinder! Dennoch ist ihre Rettung weniger wichtig wie die von Fudo, Suki und Makoto? Das verstehe ich nicht! Ihr schätzt ihre Überlebenschancen als gering ein, nur weil sie nicht als Hakai´s Waffe dient? Was ist nur aus euch allen geworden!? Ihr lasst euch von unserem Gegner einschüchtern, weil ihr Angst um eure Familien habt. Ich kann das verstehen, aber ich vertraue auch unseren Kindern! Sie sind stark genug, um mit uns Seite an Seite kämpfen zu können. Hakai ist ein kranker Bastard, das stimmt. Aber ich weis gerade nicht, ob eurer Verhalten nicht weniger schlimm ist! Es macht mich traurig, euch so sehen zu müssen….“, erhob Akemi sich und eilte aus dem Raum. Kuraiko stand sofort auf und folgte ihr. Katsuro tat es ihnen gleich „Ihr habt unsere Wächterin des Lichtes gehört. Das ist die bittere Wahrheit. Kano, gerade du, solltest deine Frau kennen. Aber du sitzt gerade einfach nur dort und tust nichts“.   Die Tür fiel ins Schloss. Stille durchzog den Raum. Das waren verdammt viele Standpauken, auf einmal. „Mein Gott, sind wir wirklich so armselig geworden?“, raufte Manabu sich , frustriert, seine Haare. „Ich gebe es ungern zu, aber wir haben uns wohl tatsächlich von der Angst in uns, unterkriegen lassen“, seufzte Aiko schmunzelnd. „Was wir jedoch falsch gemacht haben, haben unsere Kinder scheinbar richtig gemacht“, lächelte Chiyo leicht. Kano schwieg dazu. In letzter Zeit durfte er sich öfter Vorwürfe von seiner Frau anhören. Er hatte nun einmal von Anfang an seine Prioritäten. Das wusste sie doch. „Vielleicht sollten wir wieder anfangen miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten“, sah der Wissenswächter zu den übrig Gebliebenen. „So wie es sich für Wächter gehört. Lasst es uns unseren Kindern nachmachen!“, lächelte Ai. Die Schicksalswächterin lächelte erleichtert. Endlich. Endlich war wieder das alte Feuer der Wächter zu spüren.   Die restlichen Wächter verstreuten sich in der Zwischenzeit im Schloss. Shinji steckte seine Hände in die Hosentaschen und schlenderte durch die Flure. Das Gespräch eben, war ja kaum noch mit anzuhören. Kurz darauf stoppte er neben einer Tür und betrachtete jene. Irgendwie… „Das ist die Wohnung, in der Ayaka und ich leben. Willst du sie dir ansehen?“, standen auf einmal Akio und Hana neben ihm. Der Orangehaarige ging an ihm vorbei und schloss die Tür auf. Anschließend betrat das Paar die Wohnung. Die Blonde nahm die Hand ihres Cousin „Komm, vielleicht solltest du dir Ayaka´s Zimmer einmal ansehen“. Der Angesprochene wusste ja nicht recht. Doch die Jüngere ließ ihm gar keine Wahl und zog ihn einfach mit sich. Kurz darauf fand er sich in dem, eben Genannten Raum, wieder. Sofort stach ihm die Papierblume ins Auge. Er betrachtete sie irritiert. Was machte die Blume da? Er hatte sie doch… „Die habe ich ihr wieder gegeben. Ich habe sie im Wald gefunden, an dem Tag des Brandes“, meinte Yume, welche urplötzlich ebenfalls dort war. Shinji sah zu ihr herunter. „Keine Ahnung, wie die Papierblume das geschafft hat. Aber sie ist heil geblieben. Nachdem Ayaka alles verloren hatte, war sie unendlich froh, das diesem altem, gefalteten, Stück Papier nichts geschehen ist. Schon lange habe ich sie nicht mehr so erleichtert und glücklich gesehen. Wirklich glücklich. Von Herzen. Die ganze Zeit ging es ihr darum, dich wieder glücklich zu machen. Vergaß aber auch nicht ihre Aufgabe als Wächterin. Dabei war es ihr auch egal, ob sie dir noch etwas bedeutete oder nicht. Sie fühlte sich schlecht, weil sie all die Zeit deinen Schmerz nicht bemerkt hatte“, betrachtete die Traumwächterin verschiedene Bilder an den Wänden, ehe sie einfach wieder den Raum verließ. Der Wächter blickte ihr verwirrt nach. Was sollte das denn jetzt? Anschließend schloss er einfach die Tür, lehnte sich an sie und rutschte an ihr herunter. Diese Worte von Yume zu hören, lösten wieder Gefühle in ihm aus, die er schon lange versucht hatte, zu verbannen. Ein verzweifeltes Seufzen kam über seine Lippen. Im Augenwinkel bemerkte er einen Bilderrahmen auf dem Nachtschrank. Er erhob sich und ging zu jenem. Anschließend nahm er den Rahmen in die Hand und musterte das Foto. Danach drehte er sich etwas zur Fotowand. Immer wieder entdeckte er dazwischen Bilder, auf welchen auch er abgebildet war. Warum? Warum hatte sie das, nach all dem was er ihr antat, gemacht? Wieso versuchte sie nicht einmal, ihn zu vergessen? Er ließ sich auf die Bettkante sinken und betrachtete weiter das Bild in seinen Händen. Sie waren damals so glücklich gewesen. Was war nur passiert?   „Wie ich mir dachte… Deine Augen lügen nicht, Bruderherz“, schloss Fudo, schmunzelnd, die Tür hinter sich. Der Angesprochene blickte verwundert zu ihm. Wann war er in den Raum gekommen? Shinji stellte den Bilderrahmen, seufzend, an seinen Platz zurück. „Du irrst dich“, erhob er sich. Erst da bemerkte er, das sein Bruder unmittelbar vor ihm stand. Nicht mehr lange und dieser wäre mit ihm auf Augenhöhe. „Tue ich das? Nur zu schade, das ich dein Zwilling bin und genau weis, was in dir vorgeht“, ging der Jüngere an dem Dunkelrothaarigen vorbei und nahm selbst den Rahmen in die Hand. Er musterte das Bild „Sie hat dir schon immer alles bedeutet. Und nun hast du sie mit deinem Verhalten in die Hände unseres Feindes getrieben. Du kannst mir nicht erzählen, das dir das Gleichgültig ist, Shinji“. Er fixierte seinen Bruder mit seinen gelborangen Augen. Jener wich seinem Blick aus „Wie gesagt, du irrst dich. Ich habe die Beziehung nicht ohne Grund beendet“. Fudo stellte das Foto zurück. „Das ist mir durchaus bewusst. Den Grund würde ich gerne erfahren. Ich bin davon überzeugt, das es nicht nur mit meinem Verschwinden zu tun hatte. Immerhin bin ich wieder da und du Verhältst dich immer noch mehr als merkwürdig. Es fehlt nicht mehr viel und Akaya killt dich“, musste der Raumwächter etwas schmunzeln. „Vielleicht wäre das auch besser...“, murmelte der Ältere. Sein kleiner Bruder sah ihn stumm an. „Du machst es dir gerade echt verdammt einfach. Was würde Ren wohl dazu sagen? Er wäre sicher alles andere als begeistert“, nach diesen Worten, schaute sein älterer Zwilling, ihn verwirrt an. „Während du alle von dir abgeschottet hast, hat Ayaka mit ihm gesprochen. Amaya hat mir alles darüber erzählt. Aus irgend einem Grund ist sein Geist oder viel mehr seine Seele, auf dem Dachboden eingeschlossen. Wir vermuten aber, das er das selbst getan hat. Er kann zwar nicht mit einem sprechen, aber er kommuniziert auf andere Art und Weise. Ayaka konnte so einiges über dich in Erfahrung bringen. Naja, viel mehr über die Glaubenswächter. Und zwar folgendes...“, Fudo erzählte seinem Bruder alles, was er von den Anderen erfahren hatte. „Deinem Blick nach zu urteilen, hast du so etwas in der Art schon geahnt. Jetzt ist nur die Frage, weshalb du Ayaka meidest“, meinte der Schwarzhaarige. Shinji wollte gerade etwas sagen, doch der Jüngere kam ihm zuvor „Jetzt erzähl mir bitte nicht wieder, das du nichts mehr für sie empfindest. Das kauft dir doch niemand ab. Selbst Suki nicht. Sogar unsere kleine Schwester sagt, das sie sieht, das Ayaka dir fehlt“. Daraufhin schwieg der Dunkelrothaarige. Sein Bruder seufzte „So kommen wir nicht weiter. Also Plan B“. Nach diesem Satz, schnappte er sich das Handgelenk seines Bruders und zog ihn mit sich.   Wenig später fanden sie sich auf dem Dachboden wieder und hatten ein großes Tablett, mit alten Teetassen, dabei. Der Glaubenswächter wusste nicht recht, was das sollte, bis sein kleiner Bruder ihm sagte, dass das zur Kommunikation mit Ren diente. Sie betraten den Dachboden, woraufhin Shinji sofort einen Haufen Pinsel, nacheinander, an den Kopf bekam. Er rieb sich jenen grummelnd „Was sollte das denn?“. Für diesen Kommentar, bekam er noch einen Pinsel ab. Fudo lachte etwas und stellte das Tablett auf einem alten Tisch ab. „Ich schätze, Ren ist sauer auf dich?“, als er das sagte, zerschellte eine Tasse auf dem Boden. „Ich habe also recht“, schmunzelte der Schwarzhaarige. „Muss er mich deswegen mit Pinseln abwerfen? Und warum gleich so viele?“, rieb Shinji sich weiter seine Stirn, wo er den letzten Pinsel abbekam. Kurz darauf bildeten die Pinsel ein Schriftzeichen. Idiot. Der Glaubenswächter blinzelte. Musste er sich jetzt schon von einem Geist beleidigen lassen? Sein Bruder hingegen, hielt sich schon den Bauch vor Lachen. „Ja, ja...lach du nur...“, schielte der Ältere zu ihm. Dabei bemerkte er im Augenwinkel, ein Gemälde, zu welchem er ging. Er hockte sich davor und betrachtete es. Sein Blick wurde etwas wehmütig. Das waren also Ren und Luchia, die ihn fünf Jahre großzogen und für ihn erneut starben. Endlich konnte er seinen wenigen Erinnerungen die ihm geblieben waren, Gesichter zuordnen. „Dieses Gemälde soll plötzlich hier im Schloss aufgetaucht sein, nachdem du zu unseren Eltern gekommen bist. Du scheinst den Beiden wirklich viel bedeutet zu haben, Shinji“, lächelte Fudo, welcher neben ihm stand und ebenfalls auf das Kunstwerk blickte. Die grasgrünen Augen des Älteren wurden traurig. Er spürte, das die Leute auf dem Bild ihm damals ebenso viel bedeutet haben. Das er eine Bindung zu ihnen hatte. Wie ein Kind, zu seinen Eltern. Sie mochten zwar nicht seine leiblichen gewesen sein, dennoch änderte das nichts an der Tatsache, das sie fünf Jahre lang seine Eltern waren. Er liebte sie, genau so, wie seine richtigen Eltern. Genau diese Tatsache, machte es ja so schlimm, das sie für ihn starben. Es war seine Schuld. Noch ein Pinsel. Shinji rieb sich seinen Hinterkopf und drehte sich etwas nach hinten „Und wofür war das jetzt!?“. „Ich schätze mal, du sollst nicht so komisch drein schauen. Das passt gar nicht zu dir.“ KLIRR. „Siehst du, was sage ich?“, schmunzelte Fudo. Der Glaubenswächter stand auf, rieb sich weiterhin seinen Hinterkopf und ging zu den Teetassen zurück, welche in der Nähe des Regales platziert waren, vor welchem sich auch Ayaka mit Ren unterhielt. „Mal ernsthaft Shinji, was ist mit dir los? Was geht in letzter Zeit in dir vor, das du so bist, wie du bist?“, wollte der Schwarzhaarige von ihm wissen. Als er nach diesen Worten, zu seinem Bruder aufsah, wurde sein Blick verwundert. So wie er aussah, wusste er es selbst nicht genau. Ein Buch flog in die Richtung, von Shinji´s Kopf, welches er jedoch gekonnt abfing. „So allmählich reicht es aber“, murrte er und betrachtete anschließend was er dort eigentlich in den Händen hielt. Es war das selbe Buch, welches zuvor Ayaka gelesen hatte. Er schlug es auf, kam aber nicht dazu selbst zu blättern. Die Seiten hielten an einer bestimmten Stelle inne. Jedoch, waren sie blank. „Na toll….was soll mir das jetzt sagen?“, wusste der Glaubenswächter nicht recht, was er damit anfangen sollte. „Allmählich denke ich, das du bei unseren Kämpfen eventuell zu oft einen gegen den Kopf bekommen hast….“, linste Fudo zu dem Älteren auf und fing sich einen verärgerten Blick ein. „Ja überlege doch mal. Wenn Ren dir das zeigt, wird er das nicht ohne Grund tun. Eventuell kannst du die Schrift ja wieder sichtbar machen?“, spekulierte der Schwarzhaarige, woraufhin eine Teetasse am Boden zersprang. Shinji musterte sie Seiten. Er sollte sie also wieder sichtbar machen können? Der junge Mann hielt kurz inne. Vielleicht… Er legte seine Hand auf die Seiten und aktivierte seine Kräfte. Plötzlich bildeten viele kleine Partikel die Schriftzeichen, welche dort wohl zuvor standen. „Also die Wächter wussten damals, wie man Informationen geheim hält“, gab Fudo, erstaunt, von sich. „Sieht so aus“, murmelte sein Bruder, während er schon die Seiten überflog. Der Jüngere hingegen, schaute sich indessen weiter um. Mit jedem weiteren Satz, wurden die Augen des Dunkelrothaarigen etwas perplexer. Die Glaubenswächter sind zwar die Wächter, die die Hoffnung niemals aufgeben. Die es immer irgendwie schaffen, positiv zu denken. Doch auch sie ereilt eine Zeit, in der sie den Glauben und die Hoffnung verlieren. Eine Zeit, in welcher sie alles in Frage stellen. Eine Zeit, in der sie anfangen, an sich zu Zweifeln. Eine Zeit, in welcher sie alle Menschen von sich stoßen, die ihnen wichtig sind. Jedem Glaubenswächter ist diese Phase in seinem Leben vorher bestimmt. Eine Zeit, in welcher er von Dunkelheit heimgesucht wird. In der die Schutzschilde, um die anderen Dimensionen, schwächer werden. Ein Zeitraum, in welchem sie leicht verwundbar sind. Eine Zeit, in welcher sie das Gefühl besitzen, von der Dunkelheit heimgesucht zu werden. Ren gab dieser Phase den Namen ‚ShadowHope‘. Auch ihn ereilte diese Phase. Zu lange. Shinji blickte von dem Buch auf „Und was genau, soll ich jetzt dagegen unternehmen? Wie du damals selbst geschrieben hast, macht es uns Glaubenswächter leicht verwundbar. Als mein Bruder in Hakai´s Gewalt war, spürte ich die Dunkelheit in meinem Herzen. Auch jetzt noch, obwohl er wieder da ist“. Nach dieser Frage, rollten die Pinsel durch die Gegend. Die Zwillinge beobachteten das Geschehen. Fudo schmunzelte „Das ist wohl mal eine klare Antwort“. Sein Bruder betrachtete das, was die Pinsel formten, verwundert. Ein Herz. „Davon spreche ich auch schon die ganze Zeit. All die Jahre bedeutete Ayaka dir unendlich viel. Dann stößt du sie einfach urplötzlich von dir Weg. Warum Shinji? Weshalb hast du das wirklich getan?“, sah der Schwarzhaarige, durchdringend, zu ihm auf. Sein Bruder schwieg dazu. Allerdings reichte Fudo der Ausdruck des Älteren schon, um ihn zu verstehen. „Wie ich mir dachte. Eigentlich wolltest du Ayaka von Anfang an nur beschützen. Vor dir selbst“, meinte er. „Und jetzt hat sie dir Suki und mich zurück gebracht und ist selbst bei Hakai zurück geblieben. Wieder glaubst du, versagt zu haben. Ihr Beide seid wirklich verdammt kompliziert“, fuhr der Raumwächter, schmunzelnd, fort. Als Bestätigung von Ren, fiel eine Teetasse zu Boden. „Shinji, du hast nicht versagt. Nicht ein einziges Mal. Du kannst nicht alle beschützen. Ich war für meine Entführung selbst verantwortlich. Auch Ayaka hat nur das gemacht, was sie für richtig hielt. Allerdings haben Akaya und Yume nicht ganz unrecht. Immerhin hat Ayaka das getan, weil sie dir helfen und dich glücklich machen wollte. Denn auch ihr bedeutest du unendlich viel, Bruderherz. Sie liebt dich mehr, als jeden anderen auf der Welt, das steht ja wohl fest. Und ich bin davon überzeugt, das es umgekehrt genau so ist, oder liege ich da etwa falsch?“, begann Fudo bei seinen letzten Worten zu lächeln. Sein Bruder wirkte, als hätte er etwas sehr wichtiges erkannt.   „Ren….du hattest recht. Ich bin ein Idiot. Ein riesengroßer. Ich wollte sie beschützen und habe genau das Gegenteil damit bewirkt“, erneut flog ihm ein Pinsel gegen den Kopf. „Wenn ich morgen grün und blau im Gesicht bin, erklärst du das meinen Eltern“, murrte er trotzig. Daraufhin zersprang eine Teetasse am Boden. Ein Schmunzeln bildete sich auf den Lippen des Glaubenswächters „Schon klar“. Shinji spürte zwar immer noch die Dunkelheit in sich, wusste nun aber auch, was er zu tun hatte. Er würde diejenige retten, die ihm seine Hoffnung gab. Die seine Hoffnung war. Sein Leben. Ein leichtes Lächeln zierte die Lippen des Dunkelrothaarigen „Ren, ich danke dir und Luchia wirklich sehr, für alles, was ihr damals für mich getan habt. Ihr wart fünf Jahre lang meine Eltern und das werde ich euch niemals vergessen. Ich hoffe, ich werde mich irgendwann mal revanchieren können“. Nach diesen Worten, fiel eine Teetasse zu Boden und ging in vielen Einzelteilen auseinander. Die Brüder wussten zwar nicht, was das zu bedeuten hatte, waren sich aber sicher es irgendwann zu erfahren.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)