Sunpô no Gâdian ~ Jisedai von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Nichts]) ================================================================================ 24. Kapitel ----------- Zwei weitere Wochen vergingen. Moe hatte den ‚Schock‘ mit Yui inzwischen gut verarbeitet. Sie fand das Mädchen herrlich. Die Kleine ließ sich wirklich nichts gefallen, so das selbst Yami nicht immer dagegen ankam. Hakai stattete ihnen natürlich auch des öfteren mal Besuche ab. In den letzten Wochen besuchten er und Makoto die anderen Wächter ebenfalls des öfteren. An Hana´s Geburtstag wollte Moe die Beiden davon abhalten, doch wurde dabei selbst verletzt. Die Verletzung an ihrem Arm, war inzwischen vernarbt. Akina kümmerte sich wirklich rührend um den tiefen Kratzer. Auch gestern ließen sie es sich nicht nehmen, Amaya´s Geburtstag zu sprengen. Daher war die Orangehaarige momentan gar nicht gut auf die Beiden anzusprechen. Den Weißhaarigen konnte sie sowieso schon auf den Tod nicht leiden, aber Makoto machte sich momentan auch nicht unbedingt bei ihr beliebt. Vor allem, da beide Blutverschmiert zurück kamen. Wenn sie daran dachte, wurde der Lebenswächterin schlecht. Nach den Aussagen der Beiden, solle das Akaya´s, Shinji´s, Akio´s, Fudo´s, Ayaka´s, Hana´s, Daiki´s und letztlich auch Kano´s Blut sein. Moe hoffte immer noch, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Sie betete, dass das nur ein schlechter Scherz von den Zweien war. Andererseits ließ es ihr keine Ruhe. Sie musste wissen, was passierte. Wenn sie es ihr nicht erzählten, vielleicht bekam sie dann etwas aus Yami heraus. Sie wusste auch schon genau, wie sie das angehen musste.   Die Orangehaarige erhob sich von ihrer Bettkante, wobei ihr Ausdruck ernst wurde. Anschließend ging sie zu Yami´s Büro, was nicht weit von ihrem Zimmer entfernt war. Sie klopfte kurz an und ging einfach herein, weshalb der Schwarzhaarige zu ihr aufblickte. „Was verschafft mir diesen Überfall?“, schmunzelte der Wächter. Die Angesprochene stoppte vor seinem Schreibtisch und knallte ihre Handfläche auf die Oberfläche des Holzes. „Du wirst mir auf der Stelle erzählen, was gestern passiert ist!“, entgegnete Moe, verärgert. Ihr gegenüber betrachtete sie stumm. „Warum sollte ich?“, erwiderte er. Die Lebenswächterin beugte sich etwas zu ihm vor und blickte ihm verärgert in die Augen „Du würdest doch auch wissen wollen, was passiert ist, wenn die Beiden so vor dir stehen und erzählen, das sie Yui und Yume einen Besuch abstatteten?“. Die Augen des Schwarzhaarigen verströmten kurz einen Hauch von Wut. „Ganz schön gewagt, das vor mir zu sagen“, meinte er. „Das interessiert mich einen Scheißdreck! Würdest du mich töten wollen, hättest du das schon lange getan! Auch wenn ich mir nicht sicher bin, was deine Tochter davon halten würde. Doch wenn du mir jetzt nicht Augenblicklich sagst, was mit meiner Familie passiert ist, werde ich dir dein erbärmliches Leben zur Hölle machen, Yami“, drohte Moe. Der Angesprochene sah schweigend zu ihr auf. Das die Wächterin stinksauer war, war nicht zu übersehen. Zudem wusste er, das sie keine leeren Versprechungen machte. „In Ordnung. Aber ich bin mir nicht sicher, ob du das wirklich sehen willst“, erhob Yami sich, ehe er voran ging. Die Lebenswächterin schaute ihm verwundert nach. Sehen? Was meinte er damit? Ohne weiter einen Gedanken daran zu verschwenden, folgte sie ihm. Sie gingen durch ein paar Gänge und Treppen nach unten. Wenig später, stoppten sie vor einer alten Holztür, welche der Wächter öffnete. Anschließend betraten sie den Raum. In jenem befand sich nichts, außer einer schwarzen Glaskugel, in einer Vitrine. Neben dieser kam Yami zum stehen. „Diese Kugel können nur Wächter des Nichts verwenden. Sie spielt jedes Ereignis ab, das ich sehen möchte. Also, Moe, bist du wirklich sicher, das du das sehen willst?“, fixierte der Schwarzhaarige die Orangehaarige mit seinen Augen. „Ja. Es geht um meine Familie“ „Gut, wie du willst“, nach diesen Worten, entströmte der Kugel eine finstere Energie, welche sich in dem Raum verteilte. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Moe um sich herum verschiedene Bilder von ihrer Familie sah. In diesem Moment, wurde ihr bewusst, wie sehr ihr alle fehlten. Besonders aber bereitete es ihr Schmerzen, ihren Mann zu sehen. Ihr fiel sofort auf, das er ihren Ring an seiner Kette trug. Sie spürte, wie ihr die Tränen kamen. Doch deswegen war sie nicht dort. Moe atmete einmal tief durch und konzentrierte sich auf das, was passierte.   Da es Amaya´s Geburtstag war, saß die Familie der Orangehaarigen, draußen, zusammen an ihrem Gartentisch. Hana, Shinji, Fudo, Daiki und Hotaru waren ebenfalls dort. Moe sah ihrer Jüngsten an, wie sehr sie sich über die kleine Feier freute. Der Wächterin blieb nicht lange verborgen, das Ayaka und Shinji sich näher standen, wie zuvor. Auch bei Daiki und Hotaru war das unübersehbar. Das zauberte der Orangehaarigen ein Lächeln auf die Lippen. Sie beobachtete ihre Familie noch eine Zeit lang. Im Augenwinkel schielte sie kurz zu Yami, welcher einfach nur stumm dort stand. Er wirkte nachdenklich. Sie wusste nicht weshalb, doch irgendwie beunruhigte sie das. Plötzlich bemerkte die Lebenswächterin die Unruhe in den Bildern. Sie waren aufgetaucht. Hakai und Makoto standen in ihrem Garten. Moe´s Blick wurde ernst. Die Fröhliche Stimmung war sofort weg geblasen. Die Wächter waren alle aufgestanden. In ihren Gesichtern konnte die Orangehaarige erkennen, das sie alles andere, als begeistert waren. Wundern tat es sie auch nicht. Doch Leider hörte sie nicht, was sie sagten. Es waren stumme Bilder der Vergangenheit. Kurz darauf nicht brach ein Kampf zwischen den beiden Parteien aus. Zu Anfang sah alles noch sehr ausgeglichen aus. Aber Hakai beschwor seinen Doppelgänger, welchen Moe irritiert ansah. So etwas konnte er? Dazu kam, das die Kreaturen immer mehr wurden und anfingen ihre Familie zu überrennen. Die Bilder, welche die Wächterin sah, trieben ihr immer mehr die Tränen in die Augen. Alle versuchten sich gegenseitig zu beschützen, was letztlich ihre schlimmen Verletzungen verursachte. So wie es aussah, funktionierte Akio´s Schild nicht in der Gegenwart dieses Irren. Daher schaffte er es einmal nicht, Hana zu schützen, doch Kano kam wie aus dem Nichts. Allerdings bekam er selbst einiges ab. Moe konnte das alles kaum noch mit ansehen. Es war das reinste Blutbad. Ihr fiel eine Szene ins Auge, bei welcher Ayaka in die Enge getrieben wurde. Ihre Mutter sah ihr an, das sie am Ende ihrer Kräfte war. Hakai ging auf das Mädchen zu, wobei er schon ziemlich mit Blut befleckt war. Das Grinsen, welches sich auf seinen Lippen befand, würde die Lebenswächterin wohl nie wieder aus dem Kopf bekommen. Plötzlich stellte Shinji sich vor die junge Frau, war aber selbst schon vollkommen am Ende. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Als Hakai mit einem riesigen Dolch, aus finsterer Energie zustechen wollte, stieß jemand die Beiden zur Seite und nahm somit ihren Platz ein. Moe weitete ihre Augen. So viel Blut...es war so viel Blut. Sie wusste nicht weshalb, aber auf einmal dröhnte ein Schrei, von Ayaka nach Akaya, in ihren Kopf. Die Lebenswächterin hielt sich jenen und sackte auf die Knie. Sie starrte auf den Boden, wobei einige Tropfen auf diesen aufprallten. „NEIN!“ Yami richtete seinen Blick auf die Frau neben sich. Nachdem Hakai Akaya schwer getroffen hatte, kamen die restlichen Wächter aus allen Ecken. Erst trafen Kuraiko und Katsuro ein, gefolgt von Krähe und Kumo, sowie Chiyo, Manabu, Ai, Taiki, Akira, Yuji und Hideki. Danach endeten die Bilder. Der Schwarzhaarige setzte zum gehen an und sagte nur noch eines. „Ich habe dich gewarnt, Moe“   Sie wusste nicht, wie lange sie schon auf dem kalten Boden kniete, aber es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Die Zeit, zog einfach nur an ihr vorbei. Ihr inneres fühlte sich kalt und leer an. Alle waren wirklich übel zugerichtet und Akaya… Ein tiefer Schluchzer kam über Moe´s Lippen. Ihre Familie hätte sie dringend gebraucht und wo war sie? Sie hatte das Gefühl, momentan von allen am Sichersten zu sein. Aber das war verkehrt... „Moe…?“, erklang eine Mädchenstimme, hinter der Angesprochenen. Daraufhin stoppte Yui vor ihr und betrachtete sie besorgt. Anschließend hörte man Yume, nach ihrer Tochter rufen. Scheinbar war sie ihr wieder weg gelaufen. „Mama! Schnell… Moe geht es nicht gut..“, rief die Sechsjährige. Die Gerufene betrat den Raum und eilte sofort zu der Älteren. „Was hat Yami dir gezeigt?“, hockte die Türkishaarige sich vor Moe. Doch eine Antwort, bekam sie nicht. Auf einmal spielten sich die letzten Bilder erneut ab. „Yui? Was machst du da?“, richtete die junge Mutter sich schnell auf, um ihrer Tochter die Augen zuzuhalten. Das sollte sie wirklich nicht sehen. „Ich habe es nur gemacht, wie Papa sonst auch...“, meinte das Mädchen trotzig und wollte die Hände vor ihren Augen wegziehen. Yume biss sich auf ihre Unterlippe. Die Bilder sahen wirklich übel aus. Sie fragte sich gerade ernsthaft, ob Yami das angeordnet hatte. Danach hörten sie, wie hinter ihnen jemand aufstand und den Raum verließ. „Oh, verdammt!“, die junge Frau schnappte sich die Hand ihrer Tochter und folgte der anderen Wächterin. Das würde sicher nach hinten losgehen. Inzwischen wusste sie, das die Lebenswächterin sehr temperamentvoll sein konnte. Gemischt mit Zorn, Wut, Sorge und Trauer, war das sicher keine gute Kombination. Zu allem übel, war Hakai natürlich auch noch im Schloss anwesend.   „Du elender Mistkerl!“, stürmte Moe sauer in den Raum, in welchem der Weißhaarige sich gerade befand. „Oh, dir auch einen wunderschönen guten Tag, Moe“, grinste er. „Ich gebe dir gleich mal guten Tag! Was hast du meiner Familie angetan!?“, wollte die Orangehaarige gerade auf den Mann losgehen, wurde aber von Taku zurück gehalten. Yume betrat ebenfalls das Zimmer. Yui ließ sie bei Akina. „Taku, lass mich los!“, versuchte die Lebenswächterin, sich loszureißen. „Nein“, entgegnete er. Ein Schmunzeln legte sich auf die Lippen Hakai´s. „Hat Yami dir etwa doch gezeigt, was wir gestern tolles gemacht haben? Ich darf beglückwünschen, mit höchster Wahrscheinlichkeit, bis du jetzt Witwe“ Die smaragdgrünen Augen der Wächterin, blitzen kurz auf. „Sei mir lieber dankbar, diesen Nichtsnutz los zu sein. Immer wieder habe ich gesagt, das die Liebe sie irgendwann töten würde. Gestern konnten sie hoffentlich alle erkennen, das ich recht habe“, fuhr der Weißhaarige fort. Der Grünhaarige hatte wirklich Schwierigkeiten, die Ältere zurück zu halten. Bevor Yume etwas dazu sagen konnte, betrat Yami ebenfalls den Raum. Ihre Blicke trafen sich. „Hast du das mit dem Angriff gestern angeordnet?“, wollte die Traumwächterin wissen. Der Angesprochene schwieg daraufhin. „Nun rede schon, verdammt noch mal! Ich habe auch den Rest von dem gesehen, was passierte!“, fuhr die junge Frau, den Schwarzhaarigen an. Jener erwiderte ihren Blick kurz irritiert, wandt ihn aber schnell wieder ab. Yume´s azurblaue Augen wirkten enttäuscht und traurig „Du elender Feigling“. Hakai beobachtete die kleine Gruppe grinsend. Anschließend verließen Taku und die weiblichen Wächter den Raum, wenn die Älteste auch unfreiwillig. „Hätte ich ihnen sagen sollen, das wir das auf eigene Faust gemacht haben?“, lächelte der Weißhaarige, belustigt. Yami richtete einen ernsten Blick auf ihn „Was sollte das? Weshalb missachtest du meine Befehle?“. Nach diesen Worten, stoppte der Schwarzäugige vor dem Wächter und sah ihm genau in die Augen. „Weshalb sollte ich auf dich hören? Außerdem, haben wir etwa nicht das gleiche Ziel?“, schmunzelte er. „Sicher, aber nicht auf diese Art und Weise“, entgegnete der Schwarzhaarige. „Ach nein? Auf welche denn dann? Spürst du dich den anderen Wächtern nun etwa doch verbunden? Oder liegt es ein deiner hübschen Tochter? Oder eventuell doch an deren Mutter?“, bildete sich ein breites Grinsen auf Hakai´s Lippen. Der Ausdruck seines gegenüber wurde kalt „Treib es nicht zu weit, Hakai“. Mit diesen Worten, verließ der Wächter den Raum. Der Weißhaarige sah ihm zufrieden grinsend nach.   Moe ging es sichtlich schlecht. Yui und Akina, wussten nicht, was sie noch machen sollten. Die Wächterin war ihnen ans Herz gewachsen und daher wollten sie sie nicht so traurig sehen. „Was soll ich nur machen, wenn Akaya wirklich...“, brachte die Orangehaarige, gerade so, über die Lippen. Bei dem bloßen Gedanken, lief es ihr kalt den Rücken herunter. Der Schmerz in ihrer Brust war unerträglich. Über zwei Monate sah sie ihn nicht mehr und dann war das Erste, eventuell das Letzte, was sie jemals von ihm sehen würde. Zudem musste sie daran denken, wie schrecklich Ayaka sich fühlen dürfte. Alle die aktiv an dem Kampf beteiligt waren, wurden schwer verletzt. Ihrem Garten bekam das alles auch nicht wirklich, ebenso wenig wie ihrem Haus. Moe wusste nicht mehr, was sie noch denken sollte. Yume musterte die Orangehaarige. Ein komisches Gefühl breitete sich in ihr aus. Ob es daran lag, das die andere Wächterin sie so akzeptierte, wie sie war? Sollte sie sich ihr tatsächlich auf irgend eine Art, verbunden fühlen? Oder war der Grund ihre eigene Tochter, welche die Ältere gern hatte? Ein Seufzer entfloh der Traumwächterin. Wahrscheinlich hing es irgendwie alles zusammen. Aber sie konnte nicht mit ansehen, wie die Lebenswächterin litt. Der Gedanke gefiel ihr zwar nicht, aber eventuell steckte doch mehr Wächter in ihr, wie sie dachte. Außerdem gab es da jemanden, den sie unter allen Umständen beschützen wollte. „Das du dich noch her traust“, kam es über Yume´s Lippen. „Ich hatte das Gefühl, das du mir noch etwas zu sagen hast“, erwiderte Yami, welcher neben ihr stand. Die junge Frau richtete ihren Blick auf ihn. Der Schwarzhaarige tat es ihr gleich und bemerkte sofort die Trauer, welche in ihren Augen steckte. „Auf diese Weise, wollten wir das alles nicht handhaben, Yami. Ich kann das so nicht mehr. Ich weis nicht, ob die Wächterin jetzt aus mir spricht, doch so ist das nicht richtig. Es ist falsch. Yui soll so nicht aufwachsen müssen. Ihr soll es besser gehen, wie mir damals. Und die Frau, die mir so viel Verständnis entgegen gebracht hat, wie sonst noch niemand, leidet jetzt Höllenqualen. Hakai ist ein kranker Bastard. Solltest du ihm wirklich die Aufgabe erteilt haben, weis ich nicht mehr, ob Yui etwas mit dir zu tun haben sollte. Ich will nicht, das sie das Bild von dir, was sie jetzt besitzt, verliert“, hielt Yume kurz inne. Der Schwarzhaarige hörte ihr aufmerksam zu, schwieg jedoch. Was erwartete die Türkishaarige auch? Ein trauriger Seufzer entfloh ihr. „Ich werde mit Yui und Moe verschwinden. Du kannst mich gerne versuchen aufzuhalten. Aber bedenke was passiert, wenn deine Tochter sieht, wie du ihre Mutter tötest“, fuhr die junge Frau fort. Sie rechnete mit Widerspruch, doch… „In Ordnung. Geht. Yui ist hier ohnehin nicht mehr sicher und mit deiner jetzigen Einstellung, kann ich dich hier nicht mehr gebrauchen. Moe war auch nur hier, um sie von ihrem Mann zu trennen. Das hat sich aber wohl auch erledigt“, wandt Yami sich zum gehen. „Mehr hast du nicht dazu zu sagen? Du nimmst es einfach so hin?“, klang die Stimme der jungen Frau, etwas brüchig. Der Schwarzhaarige stoppte kurz, setzte aber schließlich seinen Weg, ohne ein weiteres Wort, fort. Yume verkrampfte ihre Hand, verbittert. „Du verdammter Feigling!“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)