Sunpô no Gâdian ~ Jisedai von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Nichts]) ================================================================================ 23. Kapitel ----------- Eine Woche verging. Akemi freute sich riesig, als sie hörte, das ihr Sohn mit Hotaru zusammen war. Kano hingegen nahm es zwar auf, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Etwas anderes, erwartete auch niemand. Hana hingegen freute es zwar ebenfalls, jedoch fiel ihr dabei wieder ein, das ihre eigene Liebeserklärung immer noch offen stand. Akio und sie verhielten sich wie zuvor. Allerdings gab sie dem Lebenswächter keine Schuld daran. Immer wenn er etwas dazu sagen wollte, blockte sie irgendwie ab. Selbst ihr Bruder bekam das auf die Reihe. Ganz ohne ihre Hilfe, was sie wirklich nicht erwartet hatte. Hana´s Blick fiel auf den Kalander in der Küche. In einer Woche hatte sie Geburtstag. Sechs Tage später hätte Amaya Geburtstag und noch einmal zehn tage später Daiki. Ob die Blonde und Amaya dieses Jahr auch wieder zusammen feiern würden? Wirklich angebracht fände die Lichtwächterin es in der Situation, in welcher sie sich gerade befanden, nicht. „Wirklich glücklich wirkst du in letzter Zeit nicht, Hana“, lächelte Akemi, während sie ihrer Tochter Shigeru überreichte. Anschließend verschwand die Rosahaarige kurz und kam mit Seira zurück. Die Ältere setzte sich ebenfalls an den Küchentisch und musterte ihre Älteste. „Es ist immer noch wegen Akio, hm? Hat es einen Grund, weshalb du nicht mit ihm über dein Geständnis sprechen möchtest?“, sah Akemi, fragend aber sanft, zu ihrer Tochter. Jene schüttelte den Kopf etwas. Ihr kleiner Bruder begann mit ihren Haaren zu spielen, weshalb sie aufpassen musste, das er nicht an ihnen knabberte. „Ehrlich gesagt weis ich nicht, weshalb es mich so unruhig macht. Warum es mir sogar Angst macht… Ich habe das Gefühl, ihn vor etwas beschützen zu müssen, weis aber nicht warum oder gar wovor. Mama, was ist nur mit mir los?“, blickte das Mädchen, aufgelöst, zu ihrer Mutter. Das Lächeln jener, begann traurig zu werden. „Das scheint wohl so ein Wächterding zu sein. Es wird noch öfter vorkommen, das du dir bestimmte Gefühle oder Vorahnungen nicht erklären kannst. Doch dann mache bitte nicht den selben Fehler wie ich und verschweige es der Person, die dir Wichtig ist. In den meisten Fällen, ist es besser mit demjenigen darüber zu sprechen. Ich musste damals schmerzvoll erkennen, das ich einen großen Fehler gemacht habe. Du sollst nicht den Selben machen. Das Leben als Wächter ist leider nie einfach und ungefährlich. Doch das was wir tun, rettet Millionen von Unschuldigen das Leben. Deswegen dürfen wir trotzdem uns selbst nicht vergessen. Auch wir haben es verdient, glücklich zu sein, denkst du nicht, Hana?“, strich Akemi, ihrer Tochter, liebevoll über deren Wange. Sie wusste, das Hana ihr sehr ähnelte und daher war ihr auch klar, was durch ihren Kopf gehen musste. Sie wollte Akio beschützen und fraß daher all ihre Sorgen in sich hinein. So wie die Rosahaarige es selbst auch immer tat. Inzwischen lernte sie, mehr mit Kano zu sprechen. Auch wenn sie sich selbst, oder ihr Mann sie immer noch dabei erwischte, wie die ältere Lichtwächterin manchmal über ihre Probleme und Sorgen schwieg. Andererseits war Akemi sich sicher, das Akio zumindest ahnte, das Hana etwas bedrückte. Nein. Sie war sich sogar sicher, das er das tat. Immerhin war er wie Moe. Sie bemerkte damals wie heute, wenn Akaya etwas belastete. Ihr Sohn war da sicher nicht anders. „Ich überlege es mir, okay?“, lächelte die Blonde. „Gut“, erwiderte ihre Mutter das Lächeln. Die Rosahaarige war sich sicher, das ihre Tochter irgendwann verstand, was sie ihr mit all dem sagen wollte. Die Liebe war nicht einfach und würde es auch nie sein. Dennoch blieb sie das Wichtigste, von allem. Auch wenn sie einen verwundbar machte. Sehr sogar.   ~~~   Moe lief durch das Schloss. Nach außerhalb durfte sie wenig bis gar nicht. Eigentlich gab es dort auch nichts besonderes, doch ab und an wäre es einfach mal schön, etwas anderes, wie den tristen Inhalt der Mauern zu begutachten. Obwohl außerhalb auch alles Trist und verdorrt war. Doch nach draußen konnten sie nur mit Yami, da sie ansonsten vom Nichts vereinnahmt werden würden. Das Schloss an sich war ja geschützt. Die Lebenswächterin stoppte und blickte aus dem Fenster. Es war die größte Dimension von allen und wahrscheinlich kannte dennoch niemand ihr wirkliches ausmaß. Wahrscheinlich nicht mal Yami selbst. Wenn man den Erzählungen glauben schenkte, musste die Dimension des Nichts genau so groß sein, wie alle Dimensionen zusammen. Ausgenommen der Dreizehnten, welche ja eigentlich von den ersten Wächtern geschaffen worden sein sollte. Doch wo Moe gerade darüber nachdachte...fiel ihr auf, dass das gar nicht der Wahrheit entsprach. Wer also schuf diese Dimension? Wer erschuf sie alle? Das Schicksal konnte nicht dafür verantwortlich sein. Es wachte nur über den Verlauf jenes. „Scheinbar gibt es vieles, das wir noch nicht wissen...“, murmelte die Orangehaarige. Darüber wurde sie sich erst in diesem Moment wirklich bewusst. Anschließend seufzte sie etwas. Die Zeit zog an ihr vorbei, wie ein lauer Windhauch. Wie lange war sie nun schon hinter diesen Mauern? Es dürfte bald einen Monat sein. Die Augen der Orangehaarigen wurden traurig. Doppelt so lang sah sie Akaya nicht mehr. Seit dem sie ihn kannte, war sie nicht so lange von ihm getrennt. Sie betrachtete ihren leeren Ringfinger und rieb mit ihren Fingern über die Stelle. Zudem konnte sie die letzten Tage nicht heraus finden, über was Yami und Hakai letztens sprachen. Was wohl hinter Hakai´s Umschreibung steckte? Er meinte schließlich, Yami´s Gründe für seine Taten änderten sich über die letzten Jahre. Die Reaktion des Schwarzhaarigen zeigte ihr, das der Weißhaarige nicht unrecht hatte. Was also steckte dahinter? Dazu kam noch, das sie ebenfalls nicht wusste, wohin Yume immer verschwand. Aber inzwischen war sich die Lebenswächterin sicher, das die der Träume etwas für Yami übrig hatte. Sie beobachtete die Jüngere und ihre Blicke und Gesten sprachen eindeutig dafür. Nichts desto trotz, war er ihr Feind. Daher wusste Moe nicht, ob diese Liebe die junge Frau nicht unglücklich machen würde. Sie war sich sicher, das man die Traumwächterin noch irgendwie erreichen konnte. Aber Gefühle änderten sich nicht einfach so. Davon konnte die Orangehaarige immerhin ein Liedchen singen. Akina und Taku hingegen, erinnerten sie etwas an Akemi und Kano. Wobei Erstere eher ein Mix aus der Rosahaarigen und ihrer Zwillingsschwester war. Die Beiden waren immer für ein Schmunzeln gut. Das Taku wenig Interesse daran hatte, im Schloss zu bleiben und für Yami die Drecksarbeit zu erledigen, war nicht zu übersehen. Theoretisch könnten die Beiden einfach verschwinden, immerhin hatten sie die Kräfte die Dimension zu verlassen. Warum also taten sie es nicht? In wie fern hatte Yami die Violetthaarige in der Hand, das der Grünhaarige alles tat, was der Wächter ihm auftrug? Daraus konnte Moe noch nicht schlau werden. Hakai war ihr ohnehin ein Rätsel. Wer genau war er. Wo kam er so plötzlich her? Weshalb half er Yami damals noch nicht? Fragen über Fragen, bei denen sich Moe nicht sicher war, ob sie überhaupt jemals beantwortet werden würden. Die Wächterin richtete ihren Blick nach vorne, als ihr Makoto entgegen kam. Sie musterte ihn kurz und begrüßte ihn anschließend. Der Blonde ging nichtssagend an ihr vorbei und beachtete sie nicht einmal. Die Orangehaarige stoppte und blickte ihm nach. Seine Ausstrahlung war noch finsterer und kühler geworden. Was passierte nur mit ihm? Sie sah ihn schließlich aufwachsen und wusste daher, dass das eigentlich ganz und gar nicht seinem Charakter entsprach. Natürlich war er schon immer Zielstrebig gewesen, da er seinem Vater nacheifern wollte. Aber niemals wäre sie davon ausgegangen, das er einmal auf die böse Seite wechseln würde. Das passte gar nicht zu ihm. Ganz und gar nicht. Moe war sich nicht mal sicher, was der inzwischen Sechzehnjährige eigentlich immer trieb. Sie sah ihn wirklich selten.   Plötzlich lief der Lebenswächterin etwas vor die Füße. Als sie runter blickte, dachte sie, sie sah nicht richtig. Es war ein kleines, etwa Sechsjähriges, Mädchen. Sie hatte türkise Haare, welche zu den Spitzen hin immer dunkler wurden. „Wer bist du denn?“, fragte Moe, blinzelnd. Die Kleine erwiderte ihren Blick, doch gerade, als sie etwas sagen wollte. „Yui!? Yui, wo steckst du?“, rief eine bekannte Stimme. Kurz darauf hielt Yume bei den Beiden und sah vom einem zum anderen. Ihre azurblauen Augen ruhten kurz auf der Wächterin, ehe sie zu der Jüngsten blickte. „Yui, wie oft habe ich dir schon gesagt, das du nicht weglaufen sollst? Jetzt haben wir ein Problem...“, seufzte die Traumwächterin, ehe sie sich vor das Mädchen hockte und ihr liebevoll über den Kopf strich. Das Mädchen schaute betroffen drein. „Entschuldige, Mama...“ In jenem Moment, schaute Moe, als würde sie einen Affen Tango tanzen sehen. Hatte sie sich gerade etwa verhört? Doch der Ähnlichkeit nach zu urteilen, nicht. „WAS!?“   Die Türkishaarigen sahen zu der Orangehaarigen. Yume entfloh erneut ein Seufzer, ehe sie sich wieder aufrichtete. „Da es nun eh heraus ist. Das ist Yui, meine Tochter. Eigentlich solltet ihr gar nichts von ihr erfahren“, linste Yume, vielsagend, zu ihrer Tochter herunter. Jene erwiderte ihren Blick trotzig. „Aber im obersten Stockwerk ist es nun einmal total langweilig! Sollen sie doch von mir wissen, ist doch nichts dabei“, murrte das Mädchen. Moe musste diese Information erst einmal in ihrem Kopf sortieren. Das warf alles ein komplett anderes Licht auf die Situation. „Aber wenn das so ist…. Wer ist dann der Vater?“, wollte die Lebenswächterin wissen. Yui sah zu ihr auf und stemmte ihre Hände an die Hüfte. „Sieht man das denn nicht?“ Die Blicke der Beiden trafen sich. Der Orangehaarigen fiel in dem Moment erst die Augenfarbe des Mädchens auf. Sie waren beinahe weiß. „Das gibt es doch nicht...“ „Na wohl, siehst du doch! Ich weis auch gar nicht, was ihr gegen meinen Papa habt! Der ist total lieb“, verschränkte die Sechsjährige, ihre Arme, vor ihrer Brust. „Yui, das verstehst du noch nicht...“, meinte Yume. „Na sehr wohl! Immerhin ist er mein Papa! Vielleicht mag er mal böse Dinge getan haben, aber er selbst ist es nicht!“, murrte die Kleine. Die Älteste blinzelte und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Also auf den Mund gefallen war das Mädchen bestimmt nicht. Anschließend musterte Moe die Zwei. Das erklärte die Dinge, die Hakai letztens von sich gab. Zumindest hatte sie darauf nun eine Antwort, auch wenn ihr noch nicht ganz klar war, wie es wohl dazu gekommen war. Daher richtete sie ihren Blick auf die junge Frau, welche ihn erwiderte. „Wenn ihr ein Kind habt, seit ihr dann...“ „Nein. Die Gefühle sind einseitig. Außerdem möchte ich nicht darüber sprechen“ „Hat er dich etwa dazu gezwungen?“ „Nein, verdammt! Sonst hätte ich wohl kaum Gefühle für ihn“ „Aber so wie Yui ihn beschreibt...“ „Ja, er lieb seine Tochter, was dagegen? Sie war nicht geplant gewesen, aber ist unser ein und alles. Also denke gar nicht daran, ihr etwas zu tun“, wurde der Ausdruck von Yume, ernst. Moe musterte sie kurz. „Warum sollte ich? Sie ist eine Wächterin, wie du und ich. Außerdem vergreife ich mich nicht an Kindern, was denkst du von mir, Yume?“, entgegnete die Orangehaarige. Die Angesprochene hielt kurz inne. „Entschuldige. Du hast recht“, antwortete die junge Frau. Sie wusste nicht, was es war, aber irgend etwas sagte der Lebenswächterin, das sie nicht ohne Grund so reagierte. Gab es etwas oder viel mehr, jemanden, vor dem sie die Kleine beschützen mussten? Mal ganz davon abgesehen, das Moe mit allem rechnete, nur nicht damit. Wenn sie es genau nachrechnete, wurde Yume somit sogar jünger Mutter, wie sie selbst damals. Irgendwie...erkannte Moe, das Yume sich in fast der selben Situation befand, wie sie selbst damals.   „Yui? Yume und….Moe? Yume, was macht Yui hier?“, stand auf einmal, Yami, neben den Türkishaarigen. „Papa!“, lief das Mädchen, fröhlich, auf ihn zu und umarmte ihn halb. Anschließend blickte sie zu ihm auf „Mama trifft keine Schuld. Ich bin ihr weg gelaufen! Ich wollte nicht mehr nur im obersten Stockwerk bleiben...“. Der Schwarzhaarige blickt zu ihr herunter und seufzte schließlich schmunzelnd. Er hockte sich vor seine Tochter und strich ihr liebevoll über den Kopf. Moe bemerkte, wie seine Gesichtszüge weicher wurden. „Aber Mama und ich machen das ja nicht ohne Grund“, sagte er. „Ich weis, ihr wollt mich beschützen! Aber ich bin doch schon groß genug, das ich auch auf mich selber aufpassen kann!“, lächelte Yui entschlossen. Die Orangehaarige betrachtete die Beiden. So sah sie Yami wirklich zum ersten Mal. Was für ein Yami war das wohl, den Yui und vermutlich Yume, kannten? Vor wem wollten sie sie beschützen? Vor den Wächtern sicher nicht. Wenn die Wächterin so darüber nachdachte, blieben nicht viele Personen, die in Frage kamen. „Wie dem auch sei. Dann darfst du aber nur mit Mama oder mir hier herum laufen, hast du verstanden? Wir wollen nicht, das du alleine hier durch die Gegend läufst“, meinte Yami, ernst, wobei seine Gesichtszüge weich blieben. „Nagut… Aber mit Akina, Taku oder Moe darf ich doch trotzdem spielen, oder?“, schaute die Kleine, erwartungsvoll, zu ihrem Papa auf. Jener nickte schmunzelnd „Sicher. Taku wird bestimmt begeistert sein“. Danach warfen er und Yume sich kurz einen Blick zu, ehe der Schwarzhaarige seinen Weg fortsetzte. Auch Moe´s und sein Blick kreuzten sich wenige Sekunden, jedoch sagte er nichts weiter. Zudem wurde seine Mimik wieder wie zuvor. Die Lebenswächterin hielt inne und beobachtete Mutter und Tochter. Es gab wohl einiges, was sie noch nicht wusste. Was sie alle noch nicht wussten. Ihr Gefühl sagte ihr, das Yui nicht Yume´s Nachfolgerin war. Scheinbar war die letztens Sechzehn Jahre auch hier, einiges passiert. Aber Moe wusste noch nicht, was sie nun von all dem halten sollte.   Wenig später saßen die Drei, gemeinsam, im Aufenthaltsraum. Yui malte, während die Frauen sie beobachteten. Sie schwiegen sich an, bis Moe jene Stille brach. „Ich hatte letztens also mit meiner Vermutung, Yami betreffend, recht“, meinte sie. Yume´s Blick wurde etwas traurig. „Siehst du ja“ „Magst du mir erzählen, wie es damals dazu kam?“, lächelte die Lebenswächterin. Sie wollte die junge Frau keineswegs verurteilen. Immerhin erkannte sie sich selbst ein wenig in ihr wieder. Es interessierte sie lediglich. „Das geht sich nichts an, Moe. Du willst dich doch sowieso nur über mich lustig machen. Wie kann ich nur den bösen~ Yami lieben und gar ein Kind mit ihm haben...“, entgegnete Yume. Etwas anderes hatte die Ältere auch nicht erwartet. Schließlich kannte sie die Traumwächterin inzwischen etwas. Daher wusste sie aber auch, dass das nur ihre Schale war. „Du täuscht dich, Yume. Ich möchte mich keines Wegs über dich lustig machen oder dich verurteilen. Ich interessiere mich einfach nur für dich und deine Geschichte“, erwiderte die Lebenswächterin, freundlich. Die junge Frau erwiderte ihren Blick, in welchem man leichte Verwunderung erkennen konnte. Anschließend wandt sie ihre Augen, trotzig und verlegen, auf ihre Tochter „Nagut, du würdest ja eh keine Ruhe geben...“. Diese Reaktion, zauberte ein Lächeln auf die Lippen der Älteren. Anschließend begann Yume zu erzählen…   „Nachdem ihr Yami und somit auch mich, in dieser Dimension versiegelt habt, haben wir natürlich versucht dennoch heraus zu kommen. Doch nach einiger Zeit mussten wir erkennen, das es keinen Sinn hatte. Wir waren also auf unbestimmte Zeit eingesperrt. Yami meinte damals zu mir, er würde es spüren, wenn das Siegel nachließe. Das wäre dann der Fall, wenn Shin´s Seele schwächer werden würde. Somit lebten wir also vor uns hin, er zog mich weiter groß, mehr oder weniger und wir trainierten. Nach einem Jahr, wurden Akina und Taku geboren, um welche wir uns dann kümmern mussten. Ich war gerade sieben und bekam somit eine Aufgabe, aber auch große Verantwortung. Sie wuchsen mir ans Herz und ich fühlte mich wie eine große Schwester. Ich dachte, wir könnten eine Art kleine Familie werden. Doch als die Jahre vergingen, veränderten sich meine Gefühle, Yami gegenüber. Ich verbrachte viel Zeit mit ihm und lernte somit auch andere Seiten an ihm kennen. Ich fühlte mich besonders, da außer mir, diese Seiten scheinbar niemand kannte. Als ich Fünfzehn wurde, gestand ich ihm meine Gefühle, doch er blockte mich ab. Gab mir also einen Korb. Eine Begründung bekam ich nie, fragte aber auch nicht weiter nach. Der Schmerz saß tief. Akina und Taku, welche inzwischen acht waren, munterten mich etwas auf. Zumindest Akina, du kennst ja Taku, er war damals schon so, wie er heute ist. Dank Akina, fasste ich den Mut, nicht aufzugeben. Wenn du rechnen kannst, weist du ja, das Yui ein knappes halbes Jahr später entstanden sein muss. Wie genau es passierte, weis ich nicht mehr. Aber es blieb bei dem einem Mal. Ich gab Yami auch nie die Schuld daran. Naja, einige Wochen später, stellte ich fest das meine Regel ausblieb und mir andauernd schlecht war. Zudem machten meine Kräfte, was sie wollten. Andauernd ließ ich aus versehen Taku oder Akina einschlafen. Sogar Alpträume bekamen sie wegen mir… So etwas wie einen Schwangerschaftstest hatten wir hier allerdings nicht. Also ging ich zu Yami und sagte ihm, was los war. Er musste seine Hand nur einen kurzen Moment auf meinen Unterleib legen, um zu merken, was los war. Ich sah ihm an, das er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Das zeigte sich kurz darauf auch, da er anfing mich zu meiden. Natürlich ging es mir nicht gut dabei. Ich fühlte mich schuldig, freute mich aber auch irgendwo. Auch wenn es ziemlich unerwartet und auch sehr früh war. Die ganze Schwangerschaft lang, sah ich Yami so gut wie nie. Akina hingegen besorgte sich, aus der Bibliothek, ein Buch über Geburten. Wundert mich, das wir so etwas überhaupt hier haben. Kurz vor meinem sechzehnten Geburtstag, kam Yui zur Welt. Die Schmerzen waren wirklich unfassbar grausam. Doch als ich sie sah, dieses kleine, unschuldige Leben, welches mein Fleisch und Blut war, waren sie sofort hinfällig. In der Nacht ihrer Geburt, schlief ich mit Yui in den Armen. Yami weis es zwar nicht, aber ich habe genau mitbekommen, wie er uns in dieser Nacht beobachtete. Die ganze Nacht. Danach änderte er sein Verhalten uns und besonders Yui, gegenüber. Das war es dann eigentlich auch schon“. Moe hörte ihr aufmerksam zu, wobei ihr Blick etwas traurig wurde. Yume sah von ihrer Tochter, zu der Älteren. „Hast du jetzt etwa Mitleid mit mir? Das kannst du dir-“ „Nein. Du hast das alles fast alleine durchmachen müssen. Ich weis wie schwer und belastend es ist, wenn man diese Veränderung durchmacht, die Kräfte machen was sie wollen und man weis, das der Partner die Gefühle von einem nicht erwidern wird. Ich bin bis heute dankbar, das sich das bei Akaya und mir änderte. Du kannst stolz auf dich sein, Yume“, lächelte die Orangehaarige, woraufhin die Jüngere verwirrt zu ihr schaute. Die Lebenswächterin richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Kleine „Ich durfte vorhin sehen, wie viel dir deine Tochter bedeutet. Deswegen weis ich auch, das du kein böser Mensch bist. Jemand der wirklich böse ist, kann niemanden auf diese Art lieben, Yume“. Im Augenwinkel bemerkte Moe, im Ausdruck der jungen Frau, das jene nicht wusste, wie sie mit solchen Worten umgehen sollte. „Mama? Was schaust du denn so traurig? Schau mal! Ich habe dir ein Bild gemalt. Das bist du, das Papa und das ich. Akina, Taku und Moe sind auch mit drauf“, deutete Yui, auf die verschiedenen Personen. Ihre Mutter betrachtete das Bild, wobei eine Träne sich den Weg über ihre Wange suchte. Überrascht von dieser, wischte sie sich jene schnell weg. „Das ist ein wundervolles Bild. Aber weshalb ist Moe denn auch darauf?“ „Aber Mama. Soll ich Moe etwa ausschließen? Das wäre doch gemein“, entgegnete das Mädchen, kopfschüttelnd. Die Lebenswächterin beobachtete die Beiden. Erneut bestätigte sich ihre Vermutung. Durch ihre Schicksalsschläge baute die Junge Frau eine Mauer um sich herum auf. Sie musste mit ansehen, wie ihre Eltern getötet wurden, kam in ein Heim, wurde von dort vermutlich von Yami entführt, zusammen mit Shinji, welcher sie ihres Erachtens nach zurück ließ und letztlich das abblockende Verhalten von Yami, ihr gegenüber. „Darf ich fragen, wer sich den Namen Yui ausgesucht hat?“, lächelte Moe. „Das war mein Papa!“, antwortete die Kleine, stolz. Das Lächeln auf den Lippen der Ältesten, wurde zu einem schmunzeln, welches etwas fragend wirkte. Yui – eine Mischung aus den Namen Yami und Yume. Was ging nur in dem Schwarzhaarigen vor? Allmählich wusste Moe nicht mehr, wie sie über ihn denken sollte. Dazu kam noch, das die Traumwächterin in ihrer Erzählung, nicht einmal etwas von Hakai erwähnte. Wann also, tauchte der Kerl bei ihnen auf?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)