Sunpô no Gâdian ~ Jisedai von Jayle (Wächter der Dimensionen [Das Nichts]) ================================================================================ 02. Kapitel ----------- Ayaka saß seufzend in ihrem Zimmer. Warum mussten ihre Geschwister sie nur immer mit Shinji aufziehen? Er war ihr Kindheitsfreund und sie kannte ihn seit Ewigkeiten. Doch das bedeutete doch nicht automatisch, das sie auch solche Gefühle für ihn haben musste, oder? Die junge Frau ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und stoppte letztlich an ihrem Schreibtisch. Dort stand die Papierblume, in einer kleinen Vase, die der Glaubenswächter ihr vor Sechzehn Jahren schenkte. Die Weißhaarige passte immer gut auf sie auf. Ayaka stand von ihrer Bettkante auf und ging zu ihrem Schreibtisch. Anschließend nahm sie die Papierblume in ihre Hand. Als sie sie genauer betrachtete, fing sie an sanft zu lächeln. Plötzlich fühlte sie sich beobachtet und richtete ihren Blick auf ihren Balkon. Dort stand auf einmal ihr bester Freund, welcher sie somit halb zu Tode erschreckte. Zudem sie noch seine Papierblume in der Hand hielt und jene soeben verträumt angelächelt hatte. Bei dem Gedanken daran stellte sie sie schnell zurück und bekam einen leichten Rotschimmer. Wenig später öffnete sie die Glastür und sah zu dem Dunkelrothaarigen auf „Shinji, was machst du hier? Warum kannst du nicht wie jeder normale Mensch die Tür benutzen?“. Der Angesprochene grinste „Weshalb, wenn du schon einen Balkon hast, geht das doch viel schneller“. Nach diesen Worten, drückte er die junge Frau kurz an sich. Seiner Meinung nach, hatten sie sich viel zu lange nicht mehr gesehen. Auch wenn es nur zwei Tage her war. Diese Aktion verbesserte den Rotschimmer der Weißhaarigen nicht unbedingt. „Ist ja schon gut, ich freue mich ja auch, dich zu sehen“, seufzte die Todeswächterin, lächelnd. Der junge Mann ließ von ihr ab und schloss sich ihrem Lächeln an. „Ayaka, weshalb hast du eigentlich einen Balkon, wenn du Höhenangst hast?“, wollte Shinji sie das schon länger fragen. Die Angesprochene lächelte sanft „Ich betrete ihn zwar nicht, aber von dieser Seite des Hauses kann man Abends die Sterne so wundervoll betrachten, ebenso wie die drei Monde. Das konnte man in meinem alten Zimmer nicht, wenn du dich erinnerst?“. Der junge Mann setzte sich auf den Schreibtischstuhl seiner besten Freundin, mit der Lehne zum Bauch gerichtet. Seine Arme legte er auf diese. „Dein altes Zimmer. Das ist echt schon lange her, wenn man bedenkt das Krähe und Kumo vor elf Jahren auszogen. Aber dennoch haben wir viel in ihm erlebt. Auch wenn die Gruselgeschichten deines Vaters wirklich….eigen waren“, schmunzelte der Dunkelrothaarige. Ayaka lächelte verunglückt. Allerdings. Dennoch hatte sie nach diesen immer Angst. Zum Glück war dann Shinji da und hielt ihre Hand, wenn sie schliefen. Das änderte sich all die Jahre nicht. Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen der jungen Frau. Als der Glaubenswächter jenes sah, begann er ebenfalls sanft zu lächeln.   Ayaka ließ sich wieder auf ihre Bettkante nieder und sah danach zu dem Gleichaltrigen, vor sich, auf. „Du wirkst, als ob es einen Grund gibt, das du hier bist“, meinte die Weißhaarige. Der Angesprochene blinzelte verwundert „Das hast du gemerkt?“. „Natürlich, ich kenne dich immerhin schon lange genug“, schmunzelte Ayaka. „Da hast du wohl recht. Wie du weist, haben meine Mutter und Tante Akemi übermorgen Geburtstag. Ich brauche deine Hilfe~ Ich habe nämlich keinen Schimmer, was ich ihnen schenken soll und du bist doch auch eine Frau“, seufzte der junge Mann, verzweifelt. Seine beste Freundin lachte daraufhin etwas. „Lachst du mich etwa aus?“, murrte Shinji trotzig. „Es ist einfach nur jedes Jahr das gleiche. Schon als Kinder haben wir immer die Geschenke zusammen gebastelt. Was das angeht, bist du wirklich nicht sonderlich einfallsreich“, lächelte die Todeswächterin. „Ganz so stimmt das nun auch nicht. Bei dir fallen mir schließlich ständig irgendwelche Sachen ein“, legte der Dunkelrothaarige seine grünen Augen, auf die Papierblume. Die Angesprochene wurde erneut etwas rot und folgte seinem Blick. Alles was Shinji ihr schenkte, machte er selbst. Das Einzige was er dafür kaufte, waren die Materialien. Diese Eigenschaft hatte er wohl von seiner Mutter. Aber alles was er ihr je schenkte, hatte sie aufbewahrt. In einer Schachtel unter ihrem Bett. Nur die Papierblume lag nicht in jener. Und die selbst gemachten Bilderrahmen, mit Fotos von ihnen. Die hingen ebenfalls in ihrem Zimmer. Obwohl sich ihre Mutter einen unter den Nagel riss, weil sie das Bild so toll fand. Dieses hatte nun seinen Platz, auf einer der Kommoden im Wohnzimmer, gefunden. Bei letzterem Gedanken, kam der jungen Frau eine Idee. „Wie wäre es, wenn du Kuraiko eine Fotogalerie schenken würdest? Ich denke, darüber würde sie sich sehr freuen. Akemi schenkst du am besten irgendetwas, womit sie sich nicht selbst verletzten kann“, lächelte Ayaka verunglückt. Shinji grübelte kurz „Deine Idee ist nicht schlecht. Aber das schaffe ich nur, wenn du mir hilfst“. Die Weißhaarige nickte „Gerne, wie jedes Jahr“. Kurz darauf klopfte es an der Tür „Ayaka? Shinji? Das Essen ist fertig, ihr könnt herunter kommen. Shinji, du bleibst sicher wieder über Nacht, nicht?“. Die jungen Erwachsenen betrachteten die Tür. „Deine Mutter ist echt genial“, grinste der Glaubenswächter. Dieses erwiderte die Gleichaltrige „Natürlich, es ist ja auch meine“.   Anschließend aßen sie zu Abend, auch wenn sie nur zu viert waren. Akio und Amaya waren beide bei Hana. Zweitere, weil Fudo ebenfalls dort war. „Die Idee mit der Foto Galerie finde ich wirklich schön. Da wird Kuraiko sich sicher freuen“, lächelte Moe. „Dafür werden wir morgen sicher den ganzen Tag brauchen. Ich werde das Gestell bauen und Ayaka die Fotos zusammen suchen“, grinste Shinji. „Ihr Beiden seid eben das perfekte bastle Team“, schmunzelte Akaya. „Aber wenn du weiterhin über den Balkon meiner Tochter kommst, muss ich wohl bald einen Elektrodraht installieren“, fügte der Todeswächter hinzu. Die Anderen sahen ihn irritiert an. Sie waren sich nicht wirklich sicher, ob das nun ein Scherz sein sollte, oder ernst gemeint war. „Eh...Papa, ist das nicht etwas übertrieben?“, lächelte die Einundzwanzigjährige verunglückt. Der Angesprochene erwiderte ihren Blick. „Ich erinnere dich gerne wieder an das, was ich heute Mittag sagte, wenn du möchtest“, grinste der Todeswächter. Auf die Wangen seiner Tochter schlich sich daraufhin ein wenig röte und sie blickte zur Seite „Nein, nicht nötig“. Shinji schaute einfach nur fragend drein. Immerhin hatte er keine Ahnung, um was es ging. Moe nahm die Hand ihres Mannes, während sie zu ihm auf lächelte. Jenes wurde aber immer….gruseliger. „Liebling~ Hier werden nirgendwo Elektrodrähte angebracht. Ich denke, wir haben uns verstanden?“, drückte sie die Hand ihres Mannes etwas fester zusammen, wobei sie weiterhin ‚lächelte‘. „Nicht? Und dabei habe ich mich schon so sehr auf die ganzen gegrillten Verehrer gefreut~“, seufzte der Weißhaarige schmollend und ignorierte seine Hand. Die Jüngsten konnten nicht anders, wie zu lachen. „Warum lachen mich denn heute ständig alle aus? Das ist sicher dein verdienst Moe. Ein paar deiner Haare stehen auch ab, sicher liegt es daran“, grinste Akaya. „Wenn es danach geht, bist du die größere Lachnummer, immerhin stehen bei dir mehrere Haare ab“, konterte seine Frau, frech. „Und denk gar nicht erst daran, mir durch die Haare zu wuscheln“, fügte sie noch hinzu und sah ihm Augenwinkel, wie der Todeswächter eine Hand zurück zog. „Bei anderen Aktivitäten stört dich das sonst auch nicht“, schmunzelte der Ältere. Daraufhin bekam seine Frau einen Rotschimmer. Allerdings ließ ihr Blick vermuten, das sie diesen Kommentar nicht sonderlich positiv aufgenommen hatte. „Kommt mir das nur so vor, oder strömt hier irgendwo eine ziemlich düstere Aura aus?“, grinste der Weißhaarige. „Akaya...du...“, kam es über die Lippen seiner Frau und ehe er sich versah, saß er mit einer dicken Wange, vor der Haustür. Jene hielt er sich schmollend „War das denn wirklich so~ schlimm?“. „Mama, war das nicht etwas hart?“, lächelte Ayaka verunglückt. Solche Sprüche ihres Vaters waren schließlich nichts ungewöhnliches. Sie war es schon gewohnt und auch alt genug, das ihr das eher weniger etwas ausmachte. Die Angesprochene stopfte das Geschirr beinahe in die Spülmaschine. „Nein. Manche Dinge sind einfach unangebracht und auch deinem Vater muss man nicht alles durchgehen lassen“, entgegnete die Orangehaarige. „Ich stimme Moe zu. Solche Dinge gehen niemanden etwas an“, wischte Shinji den Tisch ab. Die Todeswächterin sah von einem, zum anderen. „Vermutlich...habt ihr recht“, stimmte die junge Frau zu, ehe sie den Tisch mit einem Spültuch trocken machte. Leider neigte ihr Vater des öfteren ja dazu, zu übertreiben oder bei ihrer Mutter einen falschen Augenblick zu erwischen.   Nachdem Moe sich wieder beruhigte, setzte sie sich neben ihren Mann, nach draußen. Ayaka und Shinji sahen kurz durch das Fenster zu ihnen und gingen anschließend nach oben, in das Zimmer der jungen Frau, zurück. „Deine Eltern sind halt ein Ding für sich“, schmunzelte der Glaubenswächter, bevor er aus einer Schublade der Kommode der Weißhaarigen, ein paar Schlafsachen fischte. Da die Beiden häufig bei dem jeweils anderen schliefen, hatten sie auch Klamotten bei dem jeweils anderen. Die junge Frau betrachtete indessen den Himmel, wo die ersten Sterne zu sehen waren. „Dennoch lieben sie sich wie am ersten Tag. Ich finde das wundervoll. Wenn ich bedenke, was meine Eltern schon alles durchgemacht haben“, wobei sie sich an einige Dinge lieber nicht erinnern würde. Die Todeswächterin war einfach nur froh, das ihre Geschwister damals noch zu kleine waren, um sich daran erinnern zu können. „Ich bin davon überzeugt, das es zu jedem Topf, den richtigen Deckel gibt. Schau dir doch mal all unsere Eltern an. Irgendwie haben sie sich alle gesucht und gefunden“, grinste Shinji, welcher sich umgezogen hatte, während die junge Frau, aus dem Fenster blickte. Jene drehte sich zu ihm und lächelte leicht „Ja, man muss ihn wohl nur finden“. Mit diesen Worten, verließ die Weißhaarige das Zimmer, da sie wirklich aus dem Alter heraus war, wo sie sich einfach vor ihrem besten freund umziehen konnte. Allein der Gedanke daran, ließ sie erröten. Der junge Mann blickte ihr nach. Anschließend betrachtete er die Fotos an der Wand. Er war sich ziemlich sicher, seinen Deckel auch schon gefunden zu haben. Nur ob dieser das auch so sah?   Bevor sie einschliefen, unterhielten die Freunde sich noch über alles mögliche. Als Ayaka eingeschlafen war, betrachtete Shinji seine Hand, welche ihre hielt. Die Monde erhellten ihm die Sicht auf diese und natürlich auch die junge Frau. Für ihn war sie schon immer die Schönste gewesen. Aber nicht nur wegen ihres Aussehens. Als Kind war es ihr Charakter und ihre liebevolle Art und Weise, die ihn verzauberten. Zudem liebte sie ihre Familie und würde alles für diese tun. Aber auch sie war ein Dickschädel und wenn sie sich für etwas entschieden hatte, zog sie das auch durch. Wie ihre Mutter. Eine Eigenschaft, die sowohl gut als auch schlecht sein konnte. Wie er ja damals bei Moe des öfteren mitbekommen durfte. Er würde aber niemals zulassen, das Ayaka etwas passierte. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, ehe auch er einschlief.   Während ihre große Schwester schon im Land der Träume war, ging es bei Amaya und Akio noch drunter und drüber. Sie organisierten zusammen mit Fudo, Hana und Daiki, die Geschenke für Akemi und Kuraiko. „Wir können wirklich froh sein, das die Geschäfte in der Stadt, uns zu liebe länger aufhatten. Morgen müssen wir schließlich beim Aufbau helfen“, grinste Akio. „Ja, ich hoffe nur, das Mama sich über diese niedlichen Strampler für die Zwillinge, freuen wird“, lächelte Hana. Dabei wäre sie beinahe gegen eine Straßenlaterne gelaufen, doch der Lebenswächter zog sie rechtzeitig zur Seite. „Mensch, pass doch auf“, schmunzelte Akio verzweifelt. Anschließend behielt er ihre Hand in seiner, damit das nicht noch mal passierte. Hinter ihnen liefen die anderen Drei. „Vielleicht sollten wir Wetten abschließen, wie lange es bei den Beiden noch dauern wird?“, schmunzelte Amaya. „Das ist wirklich unangebracht, Amaya. So etwas ist unhöflich“, meinte Fudo. Das Mädchen schielte zu dem Jüngeren. Er war wohl das, was man höflich und einen kleinen Gentleman nannte. Andererseits war es auch diese Seite, welche sie so gerne an ihm mochte. „Denkt ihr denn, das meine Schwester Akio überhaupt auf diese Weise mag?“, erhob Daiki seine Stimme. Die Weißorangehaarige richtete ihren Blick auf den Rosahaarigen. „Naja, ich denke, Hana denkt über diese Möglichkeit nicht nach. Sie kennt Akio schon seit ihrer Geburt. Sie waren also immer zusammen. Spätestens dann, wenn eine Andere an meinem Bruder Interesse zeigt, wird es sich heraus stellen. Denn im Gegensatz zu meiner Schwester, versucht sie nicht es zu verdrängen. Oder sich nicht einzugestehen. Hana denkt schlichtweg nicht darüber nach“, lächelte Amaya. Die Junge sahen verwundert zu ihr. Kamen diese Worte wirklich aus ihrem Mund? „Schaut doch nicht so… Wir haben alle die Beobachtungsgabe unseres Vaters geerbt. Da bleibt so etwas halt nicht aus und ich kann auch mal ernster sein, wenn ich will“, begann Amaya zu grinsen. „Unsere Geschwister werden das schon irgendwie machen. Und wenn es noch Jahre dauert, wäre das auch so“, lächelte Fudo. „So lange werde ich aber nicht mehr warten, mach dich darauf gefasst, Fudo“, schloss das Mädchen sich dem Lächeln des Schwarzhaarigen an, welcher daraufhin rot wurde. Daiki schaute von einem, zum anderen. Sie alle schienen zu verstehen, um was es ging. Sollte er etwa der Einzige sein, der keine Ahnung von der Liebe und solchen Gefühlen hatte? Ob er sich deswegen Gedanken machen musste? Vielleicht stimmte ja auch etwas nicht mit ihm. „Du wirkst nachdenklich. Was ist los, Daiki?“, wollte der Schwarzhaarige, von seinem Cousin, wissen. Amaya tänzelte indessen zu ihrem großen Bruder und ihrer besten Freundin. „Ich frage mich nur, ob es komisch ist, das ich von solchen Gefühlen wie Liebe nichts verstehe. Stimmt etwas nicht mit mir?“, entgegnete der Jüngere. Fudo begann leicht zu lächeln „Mit dir ist alles in Ordnung. Du wirst es verstehen, wenn es soweit ist. Dann weist du auch, von was wir alle sprechen, mach dir also keinen Kopf“. Daiki blickte noch kurz zu seinem Cousin, ehe er seinen Blick erneut nach vorne richtete. Wenn der Raumwächter das sagte, stimmte das wohl. Allerdings fragte der Rosahaarige sich, ob er sich überhaupt irgendwann mal verlieben würde. Mit der Liebe zu seiner Familie, konnte er das schließlich nicht vergleichen. Es musste irgendwie anders sein. Daiki seufzte. Er würde wohl einfach abwarten müssen, wie Fudo sagte.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)