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undone

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Undone
 

Kapitel 18
 

Taka schloss die Tür hinter sich. Anders als sonst üblich aber lehnte er sich an das steife Brett und schlug seinen Hinterkopf dreimal dagegen. Anders konnte er seiner Enttäuschung keinen Ausdruck verleihen. Das war das wohl schlechteste Date seines Lebens. Ach was, aller Zeiten! Er wollte schreien! Und solche Momente kamen wirklich selten bei ihm vor.

Was hatte er bitteschön schon wieder verbrochen, dass er das verdiente? Wieso folgte auf Mr. Wrong auf einmal Mr. Total Wrong? Das war alles einfach nur unfair!

„Fuck, ey…“, jammerte er, drehte sich einmal um und schlug nun auch noch dreimal seine Stirn gegen die Tür. Aber die ernüchternde Erfahrung seines vergangenen Dates konnte er damit nicht vertreiben oder gar ungeschehen machen.

„Warum immer ich?“, ließ er seinem Selbstmitleid freien Lauf. Dennoch versuchte er ruhig zu atmen. Geschehen war geschehen und zum Glück musste sein potenzieller neuer Freund zurück zu seinem Hund. Anderenfalls wäre er wohl vor Langeweile vom Stuhl gekippt. Selbst die drei Kaffee, die er während ihres Treffens im Café hatte, vermochten es nicht mehr, die Müdigkeit ausgelöst von dem Gebrabbel Akiras von ihm fern zu halten.

Er blies seine Bäckchen auf und pustete die Luft wieder aus. Unglaublich. Wie war er nur wieder in so eine dämliche Situation geraten? Wieder mal ein typischer Fall, dass er seine Wünsche überdenken sollte. Von wegen tolles Date mit Mister Perfect. Pustekuchen!

Er machte sich nun doch daran, seine Schuhe auszuziehen, da seine Blase drückte. Konnte man ihm nicht verdenken. Zumindest diese Erleichterung war ihm vergönnt. Dennoch spazierte er Kopfschüttelnd durch seine Wohnung und repetierte die vergangenen drei Stunden. Drei weitere Stunden seines Lebens, die er vergeudet hatte. Wieso sollte es auch mal anders laufen? Doch nicht in seinem Leben!

Heute Morgen noch hatte er diesen Akira Suzuki als den perfekten Freund auf dem Schirm gehabt, doch nach dem längeren Gespräch, welches sich anfänglich nur um Motorräder drehte, wurde ein noch längeres Gespräch über’s Angeln, gefolgt von Golf. Genau das Golf, bei dem man über Grashügel dappte und versuchte, kleine Bälle mit einem Stock in ein kleines Loch zu schubsen. Nicht etwa ein Auto oder der Golf von Mexiko. Beide anderen Varianten wären um ein Vielfaches besser gewesen, aber auch das war ihm nicht vergönnt. Wobei dieses Date wohl eh nichts mehr hätte retten können. Nicht einmal, wenn Akira aufgestanden wäre und seine Hose runtergelassen hätte. So gut sich der Klang von Akiras Stimme in seinen Ohren anhörte, es half nicht über diesen Monolog der Dinge, die ihn nicht interessierten, hinweg. Noch dazu warf es ein schlechtes Licht auf Akira. Proll! Aber sowas von. Oder es war „the american way of life“. Keine Ahnung! Er wollte es auch nicht wissen.

Er fuhr Bahn, hatte nicht einmal einen Führerschein oder Interesse an dem Chaos der Blechhaufen in der Großstadt teilzunehmen. Er fand es auch nicht erstrebenswert am frühen Morgen im Nebel in einem Boot zu sitzen, sich den hübschen Hintern abzufrieren und darauf zu warten, dass irgendein alter Stiefel an einer Schnur hängen blieb. Und noch weniger interessierte er sich dafür, welche Bälle in irgendwelche Löcher fielen und wie viele Punkte man bekam, wenn man jemand anderen den Stock über den Schädel zog, nur um ein Handicap zu verteilen. Bei ihm ging Einlochen definitiv anders. Er konnte einfach an keinem von Akiras Hobbies auch nur eine positive Nuance ausmachen. Das machte ihn fertig. Wie konnte ein so heißer Typ nur so verkorkst sein?

Total angespannt strich er sich über seine Stirn und anschließend seine Haare zurück. Und da dachte er schon, seine Hobbies wären abtörnend.

Dieser Suzuki war ein totaler Langweiler. Das große Plus aber war nun einmal der verdammt attraktive Body dieses Typen. Wenn man das denn so sagen konnte. Immerhin hatte er ihn nach wie vor nur ordentlich angezogen erlebt.

„Pah… Ordentlich angezogen!“, keifte Taka selbst seine gedachten Worte aus und ärgerte sich nur noch mehr darüber, dass er ihm nicht einmal sein Gesicht gezeigt hatte. Was sollte dieses bekloppte Versteckspiel überhaupt?

„Klar, anscheinend so ne reiche Kackbratze. Daher auch der Mist mit dem Angeln und nur am Protzen mit seinen scheiß Motorrädern! Vielleicht kompensiert er damit irgendwas! Sicherlich hat er nen total kleinen Schwanz und kann damit nich mal umgehen. Da merkt man gar nichts, wenn der ihn reinsteckt!“, redete er sich seinen Frust von der Seele. Missmutig riss er die Tür zu seinem kleinen Beistellschrank auf. Sein Alkoholvorrat für den Notfall war auch ganz schön geschrumpft. Kouyou hatte seinen Beitrag dazu geleistet. Was würde er jetzt dafür geben einen besten Freund zu haben, bei dem er sich so richtig auskotzen konnte. Aber nein, auch das hatte er nicht. So musste er auf stupide Mittel zurückgreifen. In der Not fraß der Teufel eben Fliegen. So schnappte er sich die einzige Flasche mit Blubberwasser und drehte den Verschluss auf. Dann setzte er auch schon an. Taka schmeckte nicht sonderlich viel, aber die Kohlensäure erfrischte ihn. Mit seinem neu gewonnenen Freund, der ihm sicherlich zuhören würde, setzte er sich auf die Couch und nippte immer mal wieder an der Flasche.

„Scheißdreck!“, fluchte er. Unweigerlich erinnerte er sich selbst an den Taka vor ein paar Jahren, der von einer Party zur nächsten gezogen war. Natürlich immer in Begleitung der anderen Designer. Das Hauptaugenmerk lag auf den Spaß und den erreichte man nunmal am schnellsten mit genug Alkohol und in Begleitung von ein paar Kerlen, denen die Hochnäsigkeit nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben war. Wenn man zum inneren Kreis gehörte, war Spaß garantiert. Bis zu dem Punkt, an dem der Spaß eben doch zu viel wurde und er die Notbremse gezogen hatte. Gut, dass er sich an einige Dinge nur noch schemenhaft erinnern konnte und sich der Nebel in seinen Kopf nur noch mehr über genau diese Erinnerungen legte. Verdrängung als Selbstschutz.

Erbärmliche Zeit. Vorwurfsvoll sah er auf die Flasche.

Erbärmlich, wie er selbst.

Scheiß drauf! Vorbei war vorbei und ob er die Flasche nun hinter kippte oder nicht, es änderte gar nichts. Weder an ihm, noch an seinen Gefühlen oder der aufkeimenden Enttäuschung in sich. Manchmal hasste er sich und seine Ansprüche und die Menschen in seinem Umfeld sowieso. Wie einfach wäre es doch, zu verschwinden. Dann gäbe es keine Enttäuschung mehr.

Von Zeit zu Zeit keimte dieser Gedanke in ihm auf. Es hatte nichts zu tun mit Selbstmitleid, sondern war eine nüchterne Tatsache, die ihn einholte. Ein unterschwelliger Wunsch, der immer da war, aber erst wirklich laut wurde, wenn er darüber nachdachte. Vielleicht lag es aber auch nur an seinen verqueren Vorstellungen vom Leben. Es schenkte einen so viele schöne Momente, aber im nächsten Moment bekam man wieder einen Schlag in die Fresse.

Das wiederum erinnerte ihn daran, dass er nicht nur das schlimmste Date aller Zeiten hinter sich gebracht hatte, sondern auch, dass er Versprechungen gemacht hatte. Ein erneutes Treffen – super. Er hasste seine Verlogenheit und dass er nicht die Courage aufbringen konnte, Suzuki einfach zu sagen, dass das Treffen beschissen war und er das hier und jetzt beenden würde. Nein, natürlich lief das gemäß seiner Kultur ab: lächeln und lügen. Immer schön freundlich bleiben. Messer bitte nur in den Rücken.

Genau diese Verlogenheit hatte ihn in die Fänge des Networkings gebracht. Beruflich helfen, kooperieren und sich unterstützen: In seinem Fall – Er würde seine Kontakte spielen lassen, damit sich Suzuki in die Szene in Tokio einschleimen konnte. Wer bot sich da denn anderes an, als Takeru. Arschloch, aber erfolgreich damit. Wie das wiederum zusammenpasste, wollte er nicht erörtern. Mit nett sein kam man anscheinend nicht weiter, nur hatte Taka das Gefühl, dass er seine Seele gerade an den Teufel verpachtet hatte. Dabei hatte er noch nicht einmal das notwendige Telefonat geführt.

Nach einem erneuten tiefen Durchatmen setzte er die Flasche an und leerte einen Großteil von dieser. Er merkte auch, wie seine Gliedmaßen leicht wurden. Ein gutes Zeichen. Jedenfalls, wenn er sich wirklich diesem Telefonat stellen wollte. Na ja, wollen war da ein weit gefächerter Begriff. Versprechen sollte man schließlich halten. Bla bla bla…

Getreu dem Motto des Mut Antrinkens leerte er einen weiteren Teil der Flasche und stellte sie schließlich auf seinem Wohnzimmertisch ab. Die Hälfte dürfte erstmal reichen, um diese Sache hinter sich zu bringen. Nüchtern auf gar keinen Fall. Die andere Hälfte würde folgen, nachdem er mit der wohl verhasstesten Person seiner Kontaktliste gesprochen hatte.

Ein wenig desorientiert suchte er die Visitenkarte heraus, die ihm Takeru zugesteckt hatte, als sie sich das letzte Mal so überraschend getroffen hatten. Besser, er hätte sie gleich mit seinem Feuerzeug angezündet. Dieser Typ zog Ärger magisch an. Das wusste er im Nachhinein nur zu gut.

Koordinierter als eigentlich erwartet tippte Taka die Nummer in sein Handy und wartete auf das Freizeichen. Kaum hatte er sich wieder auf die Couch gesetzt, meldete sich sein Gesprächspartner

mit einem sorgsam einstudierten Begrüßungssatz. Das Augenrollen konnte Taka nicht unterdrücken.

„Takeru… Taka hier…“, sprach Takanori langsam und zog seine Beine nun mit zu sich auf die Couch.

>Oh, Taka-chan! So schnell hätte ich gar nicht mit deinem Anruf gerechnet.< Takeru klang erfreut, was wiederum an dem Blonden abprallte wie eine Kugel an kugelsicherem Glas. Er machte nach wie vor keinen Hehl daraus, dass er sich ihm überlegen fühlte und Taka sah sich wieder in der Rolle seiner kleinen Puppe, die alles mit sich machen ließ.

„Hm… Eh, ja.“ Ernüchterung machte sich in ihm breit. „Nach unserem letzten Treffen, musste ich oft an dich denken.“ Eigentlich nicht, aber was tat man nicht alles, um aus der selbstgebauten Falle zu entkommen.

>Taka-chan, du bist immer noch genau so süß wie damals. Immer noch der Romantik so zugetan?<

Takanoris Gesicht sprach wohl Bände. Gut, dass er nichts von Videotelefonie hielt. Wenn er eines wusste, dann war es, dass Takeru unter Romantik definitiv etwas anderes verstand als er.

>Ich würde dich gern nochmal bei Mondlicht ficken. Erinnerst du dich dran, wie dein Sperma an der Glastür nach unten gelaufen ist?<

Taka atmete lautstark aus. Sein Daumen war schon in Stellung das Gespräch zu beenden, aber da war ja noch dieses blöde Versprechen, welches er vor dem Bike-Fisch-Golf-Desaster gegeben hatte.

„Du, Takeru…“, riss er sich also zusammen. „Veranstaltest du denn immer noch diese Partys?“, rückte Taka mit der Sprache raus. Es war ihm egal, wenn dieser Themenwechsel plump war. Es war ihm scheißegal, was Takeru von ihm dachte oder ob er in ihm je mehr sehen würde als ein Stück Fleisch. Hier ging es um etwas anderes, als um ihn und daher konnte er wohl den gewünschten Abstand wahren. Außerdem wussten sie beide von was sie hier redeten.

>Offizielle oder Inoffizielle?<, fragte Takeru amüsiert. Als Taka aber schwieg, musste er lachen.

>Okay, verstehe. Nimmt sich mittlerweile nicht mehr viel. Aber klar, mach ich noch. Soll ich deinen Namen auf die Gästeliste schreiben?<, erkundigte sich der Designer, weil es nur darauf hinauslaufen konnte. Es war doch immer schön, wenn ein Schäfchen zurückkehrte.

„Ja, bitte. Plus eins“, gab er seinem Gesprächspartner zu verstehen, dass er auch gern noch einen Freund mitbringen wollte.

>Oh, das kommt überraschend. Aber gerne. Lohnt es sich?<, fragte Takeru mit diesem gewissen Unterton, der nicht viel Spielraum für Spekulationen ließ.

„Er ist nur auf Besuch hier. Aber vielleicht… lohnt es sich“, griff Taka überlegend die Wortwahl des anderen auf. Er wusste, dass Takeru von Sex sprach, er wusste aber auch, dass Suzuki Kontakte für sein Business wollte. Wo sie sich dann treffen würden, vermochte er nicht zu sagen, wobei sein Magen schmerzte, wenn er sich auch nur vorstellte, dass die beiden die Bettlaken miteinander zerwühlten. Golf-Trauma hin oder her. Seine Hormone schlugen Purzelbäume, wenn er auch nur an Suzuki dachte. Diese starken Hände und wie sie über seinen Körper wandern würden…

„Fuck…“, wisperte er und biss sich auf die Lippen.

>Huh?... Also brauchbar für’s Bett?<, hakte Takeru nach, da er mit dem Einwurf von Taka nicht viel anfangen konnte.

„Ich glaube, er ist aktiv. Ich weiß nicht, ob das…“

>Mach dir da mal keine Gedanken, wäre nicht der Erste, den ich dazu bringe, den Arsch hinzuhalten.<

Ein fast schon pathetisches Lächeln legte sich auf Takanoris Lippen und er griff wieder zur Flasche und trank einen Schluck. Erinnerungen konnten einen ja so hart treffen.

„Klar, du hast deine Mittel und Wege.“ Eher Mittel als Wege. Aber auch diese Kritik schien Takeru nicht sonderlich zu stören.

>Ist es der Typ von neulich? Dieses Model? Hübsche Lippen. Ist eine Sünde wert.<

Takanori zog scharf die Luft zwischen seinen Zähnen ein. Er mochte es nicht, wenn Takeru so über seine Freunde redete. Aber er redete ja über alle so, so von oben herab. Als wäre er der König der Welt.

„Nein, ein anderer Bekannter. Ich stell ihn dir vor.“ Zwangsweise. Wie er diesen Vitamin-B-Scheiß hasste. Aber besonders in dieser Stadt kam man ohne Kontakte einfach nicht weiter.

>Schade. Ich hatte Hoffnung ihn etwas besser kennenzulernen. Kann man nichts machen. Ich maile dir die Daten. Und ich nehm mir extra Zeit für dich…<, versprach der Designer.

„Freu mich.“ Die wohl größte Lüge des Tages.

>See you, Taka-chan!<

Taka lauschte ein paar Sekunden der Stille, dann nahm er sein Mobile Phone vom Ohr und sah auf das Display. Der Anruf war beendet und die Beleuchtung ging aus.

„Geh sterben, Wichser! Ich hoffe, jemand beißt dir den Schwanz ab und spuckt ihn ins Klo!“, sprach Taka hasserfüllt vor sich hin. Schwule waren so verdammt auf das Körperliche fixiert, dass es schon abartig war. Klar gab er sich auch gern seiner Lust hin, aber dennoch wünschte er sich, Liebe zu machen. So richtig. Mit jemanden, den er liebte, der ihn liebte. Und nicht dieses stupide Rein-Raus, dass er immer wieder über sich ergehen lassen musste. Er wollte wirklich nicht wissen, was passierte, wenn er sich wieder in die Höhle des Löwen begab. Mit Feuer spielte man eigentlich nicht, vor allem nicht, wenn man sich bereits verbrannt hatte.

„Träume sind scheiße! Akira, auf dich! Danke, dass du mich allein gelassen hast in dieser Gosse!“ Ruki hob die Sektflasche, feuerte mit der anderen Hand sein Handy auf die Couch und setzte die Flasche an. Wenig später war sie leer und Taka leckte die letzten Tropfen von seinen Lippen. Mit wachem Blick checkte er die Prozentangabe auf der Flasche und lächelte nur müde. War nun eh egal. Leer war leer.

„Wunschträume sind so beschissen! Taka, wann lernst du es endlich, dass du dir keine Fantasien ausmalen sollst! Keine doofe Lovestory, in der du glücklich bist. Leben ist anders. Leben ist grausam. Du wirst weiter von irgendwelchen Kerlen gefickt werden oder sie ficken und bei der erstbesten Gelegenheit geben sie dir den Laufpass. Dann biste wieder alleine und kannst wieder rumheulen, wie sehr du Akira vermisst. Woahr, Alter, wann hört der Scheiß nur auf?“ Taka beugte sich nach vorn und patschte sich schließlich mit beiden Händen gegen die Wangen.

„Einfach nur alles vergessen. Andere Leute kriegen das doch auch hin. Ohne Beziehung und den ganzen Scheiß? Warum ich nicht?“

Kraftlos ließ er sich seitlich auf die Couch fallen und blieb in einer unangenehmen Position liegen.

„Ich hätte mit Kou nach Amerika abhauen sollen.“ Er musste lachen.

„Vielleicht wäre das die Chance aus diesem Drecksloch gewesen und ich hab nein gesagt. Ich bin so bekloppt….“ Wieder musste er lachen. Gut, der Alk wirkte. Jetzt sah er alles klar.

„Nein… ich bleib lieber hier, bei meinem beschissenen Job, in meinem beschissenen Tokio, wo ich eh nix erreiche und irgendwann auf der Straße ende. Ach ja… Nicht zu vergessen: Wunschtraum Nummer 1: Sich ordentlich ficken lassen von Mister Unbekannt, der sogar zu arrogant ist, um mir seine beschissene Visage zu zeigen. Der ist bestimmt total hässlich und kann‘s nem Mann gar nicht richtig besorgen. Kleiner Schwanz, null Taktgefühl und noch nie nen Schwanz im Mund gehabt. Und Pickel am Hintern hat er sicherlich auch! Und behaarte Oberschenkel und nicht zu vergessen der Urwald um seinen Mini-Pimmel! Scheiße, Taka, du bist sowas von am Arsch! Hör gefälligst auf, dich zu verlieben. Das hat dich bisher auch nicht weiter gebracht und am Ende treffen wir uns genau wieder hier. Hier, auf der Couch mit ner leeren Pulle. Oder noch besser wie damals: vollgedröhnt beim Gangbang mit irgendwelchen Typen, die dich abfüllen wie ein Quarkbällchen…“

Taka musste lachen, bemerkte kaum, wie schon wieder heiße Tränen aus seinen Augen perlten.

„Is doch kein Wunder, dass dich keiner will…“

Taka hievte sich von der Couch und wischte sich über die Wangen.

„Ich würd mich nich mal selbst wollen!“, brabbelte er vor sich hin und streifte sich seinen Pulli ab. Er schwankte weiter durch sein Zimmer auf dem Weg zum Bett, blieb aber bei dem Zettelbällchen stehen, das auf dem Boden lag. Er erinnerte sich und ein pathetisches Grinsen legte sich auf seine Lipen.

„Klar, Akira durch Akira austauschen. Nette Idee, du Vollidiot.“ Er hätte sich selbst ohrfeigen können. Im Suff war die Idee super. Nur spielte keiner mit so wie er sollte.

„Männer der Welt: Fickt euch doch einfach selbst! Ich spiel da nicht mehr mit!“, entschloss Taka in seinem Rausch und tänzelte hüftschwingend zu seinem Bett, auf das er sich rücklings fallen ließ.

„Du Wichser hättest mich wenigstens ficken können. Wenigstens einmal! Aber nein!“, griff er wiederum einen seiner spontanen Gedanken auf.

„Oder ich dich!“ Ernüchterung machte sich breit.

„Okay, das hättest du nicht zugelassen, aber wär hammergeil gewesen. Oh, Fuck, du bist so betrunken, Taka. Schäm dich. Null Selbstkontrolle! Was soll nur aus dir werden?“ Ein regelrecht schon irres Kichern erfüllte den Raum. Seine Gedanken wurden immer wirrer. Aber wenigstens setzte auch eine angenehme Müdigkeit ein.

„Ich könnt ihn mit seinem 9-er Eisen k.o. schlagen und ihn dann durchnehmen. Und diese blöde Maske vom Gesicht reißen. Oder ich schubs ihn von seinem Motorrad… oder gleich in den Teich.“ Wieder kicherte er.

„Wenn der Typ doch nur nicht so nen Stock im Arsch hätte. Mah! Geist der Lampe, sag dem Kerl, dass ich auf ihn stehe und bereit bin, sein pralles Glied tief in mir aufzunehmen! Knutschen wär auch geil!“, philosophierte Takanori weiter, biss sich aber auf die Unterlippe.

„Ach ja, mach auch gleich mit meinem Freund Schluss“, fiel im ein. Diese Sache mit Kloe kategorisierte er immer mehr als eine wilde Affäre. Ob er das alles noch weiterführen sollte? Gerade wusste er nicht mal mehr wo oben und unten war. Demnach war es nicht der richtige Zeitpunkt für Entscheidungen und so krabbelte er umständlich komplett auf sein Bett und drückte sein Gesicht in sein Kissen.
 

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Wie die Zeit vergeht. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass das letzte Update schon so lange her ist. Ich hoffe, dass trotzdem noch jemand das Geschehen rund um Taka verfolgt. Ich versuche definitiv diese Sache hier zu Ende zu bringen, auch wenn die Gedanken ab und an woanders sind ^^ Über Feedback freue ich mich nach wie vor ^.~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Goesha
2018-02-25T23:25:59+00:00 26.02.2018 00:25
Oh mann, nun helft doch den armen, in Selbstmitleid Versinkenden! O.O
Aber echt, Ruki ist schon ne Lusche. Aber dafür eine Lusche mit siebten Sinn? oO
Er kann Akira nicht leiden bzw. seine Hobbys und beschimpft ihn aber nimmt trotzdem sowas auf sich.
Ich hab auch kein gutes Gefühl.... Wehe da stirbt wer! XD
Antwort von:  Daisuke_Andou
26.02.2018 20:39
Ja wie denn? XDDD Uschi ist schließlich weg ^^° Wer soll denn da noch helfen?
Tja, Pflichtbewusstsein kann schon ab und an was echt bescheidenes sein. Aber mal gucken, was das noch wird *Händchen reibÜ >D
und ja, ja... wenn jemand stirbt, werd ich geschimpft. Ich weiß ^^°°
Von:  Jyll
2018-02-24T07:52:21+00:00 24.02.2018 08:52
Das ist ja ein ziemlich düsteres Kapitel...ich verliere etwas die Hoffnung auf ein Happy-End...und diese Party scheint ja die schlechteste Idee überhaupt zu sein D: Ich will gar nicht hinsehen bzw. hinlesen, das geht doch nie gut aus...hmmm aber das dieser Suzuki so ein Langweiler ist hätte ich ja nicht gedacht...ich bin total am zweifeln xD nicht so sehr wie Taka aber doch...und ja er würde besser nach Amerika gehen. Sein Leben in Tokio ist ja wirklich nicht lebenswert!
Also dann warten wir mal auf das nächste Kapitel...bange ._.
Antwort von:  Daisuke_Andou
26.02.2018 20:38
Oh Gott.... weltuntergangsszenario XDD The party of doom XDD Happy end prohibited XDD Jedenfalls kommt das gerade so rüber. Au weia.... Vielleicht sollte ich den Beginn vom nächsten Kapitel nochmal überdenken, sonst fliegen Tomaten >DD
Aber freut mich, dass jemand das Geschehen um Taka noch so aufmerksam und gespannt verfolgt ^^v


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