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Willkommen in der Therapie

von

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Ich habe geliebt, ich habe gelitten, jetzt hasse ich.

Ich weiß nicht genau, was es ist, aber irgendwas scheint diesen Mann zu verunsichern. Sein plötzlicher Gefühlsausbruch war wieder abgeflaut, jedoch sah es so aus, als wäre er durch diesen nun in Verzweiflung geraten. Wie konnte ich diesen Herren dazu bringen, endlich mit mir zu reden?

"Mister Nigma, mir wurde zugetragen, sie hätten eine schwere Kindheit gehabt. Bei Vielen war der Auslöser bereits in der frühen Kindheit und fraß sich durch sämtliche Stufen des Lebens, um den Menschen als Erwachsenen dann vollständig auf den Boden zu ziehen. Möchten Sie darüber reden, was Ihnen in der Kindheit widerfahren ist?"

Zuerst lauscht er auf, dreht allerdings den Kopf wieder beleidigt weg. Dieser Kerl macht komplett dicht. Ich muss es irgendwie anders schaffen.

"Möchten Sie etwas trinken? Einen Kaffee?"

Bei Kaffee wird er hellhörig, reißt seinen Witz, ich solle einen Schluck Whisky dazugeben. Ich mache mir eine Notiz im Kopf, während ich ihm die schwarze Brühe vor die Nase stelle.

"Gönnen Sie sich zum Abend hin gern einen Drink, Mister Nigma?"

Seine Hand verkrampft sich um den Henkel der Kaffeetasse. Er wirft mir einen verhassten Blick zu, wie ich ihn noch nie bei einem Patienten gesehen habe. Offenbar habe ich schon wieder einen Nerv getroffen.

"Auf Ihr Wohl.", murmle ich und nehme selbst einen Schluck von meinem schwarzen Gebräu. Er sieht zufrieden aus, nippt an der Tasse und nickt mir zu. Dann richtet er erneut seine Brille, erhebt sich und lehnt sich wie zuvor auf den Schreibtisch.

"Hören Sie.", murmelte seine sanfte, tiefe Stimme, während seine strahlenden, grünen Augen mich fixieren.

"Ich brauche keine Therapie oder jemanden, der mir Sachen einredet. Ich möchte lediglich diesen kleinen Zettel haben, wo draufsteht, dass alles in Ordnung ist und ich vollkommen umsonst hergetigert bin. Das sollte sich doch machen lassen, oder?"

Er streicht mir verführerisch über die Wange, während seine Stimme angenehm ruhig klingt. Zum Schluss schenkt er mir ein verführerisches Lächeln. Oh nein. Ich hatte mich geirrt. Dieser Mann wusste ganz genau, wie er auf Frauen wirkte. Und offenbar hatte er lang genug seine Masche trainiert, mit der er seinen Willen bekommt, denn auch mich hätte sie beinahe überzeugt.

"Verzeihung, Mister Nigma. Ich darf Sie leider noch nicht gehen lassen. Es gibt genügend Punkte, Sie hier zu behalten.", flüstere ich ebenso verführerisch und zwinkere ihm zu. Erst wirkt er verwirrt, im nächsten Augenblick fährt seine Faust auf meinen Schreibtisch nieder und seine Stimme wird rau und etwas kratzig. Er gönnt sich wohl des Öfteren starke Drinks und rauchen scheint auch eine Schwäche von ihm zu sein.

"Pass auf, was du sagst, Bimbo...", knurrt er und es ist das erste Mal, dass er vulgär agiert und nicht mehr kultiviert, wie er eigentlich rüberkommen wollte.

"Ich kann sehr ungemütlich werden...", zischt er mir entgegen und ich sehe in seinen Augen, dass er nur noch einen Auslöser braucht, um Gewalt anzuwenden. Natürlich lasse ich mich nicht davon beirren...

"Aber, aber, Mister Nigma...", murmle ich und nehme seine Hand, um darüber zu streichen.

"Ich bin nicht hier, um Sie zu provozieren, sondern um Ihnen zu helfen. Bitte lassen Sie das zu. Niemand wird davon erfahren, ich bin an die Schweigepflicht gebunden..."

Er sieht mich verwirrt an und zieht seine Hand kurzzeitig weg. Offenbar ist er es nicht gewohnt Zuneigung entgegengebracht zu bekommen. Interessant, ich mache mir erneut eine geistige Notiz.

"Bitte setzen Sie sich und lassen Sie uns ganz normal reden. Ich bin nicht der Feind...

Edward."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  rumicosplay
2017-07-25T22:51:10+00:00 26.07.2017 00:51
Gut, sehr gut *^*
Die Spannungen zwischen den beiden Charakteren , das Verhältnis Patient-Therapeut überzeugt. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Es scheint vorallem eine geistige Auseinandersetzung zu werden! Viel Erfolg bei solchen Dialogen!


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