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Willkommen in der Therapie

von

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Niemand erteilt mir Befehle!

Klasse. Am selben Abend stehe ich also vor dieser zierlichen Blondine, die mich ansieht, als hätte ich ein Rad ab. Genau so hatte ich mir natürlich meinen Feierabend vorgestellt. Dämliche Fledermaus. Das ist alles seine gottverdammte Schuld.

"Mister Nigma, wie geht es Ihnen soweit?", höre ich ihre zarte Stimme erklingen. Ihre Begrüßung hatte ich geflissentlich überhört. Wen interessierte es schon, was so eine kleine Blondine von sich gab, die nur dazu da war in anderer Leute Gehirne rumzupfuschen? Ich beginne über meinen eigenen Gedanken zu lachen. Und ein wenig darüber, wie lächerlich hilflos die Kleine wirkt. Ich gehe ein wenig auf sie ein, setze mich ihr also gegenüber und richte meine Brille, um sie besser erkennen zu können. Mein Grinsen ist arrogant und herablassend, typisch für jemanden, der jeden Menschen als absolut wertloses Wesen ansieht.

"Gut dann... Wie schlafen Sie in letzter Zeit?", fragt sie als nächstes und ich muss mich wirklich zurückhalten, sie zu fragen, ob die Frage gerade ernst gemeint war. Anhand meines sarkastischen Gesichtsausdrucks kann sie wohl sofort erkennen, wie die Antwort lautet.

Gottverdammt was gäbe ich drum mal wieder vernünftig schlafen zu können? Wenn ich irgendwann mal einschlafe, weil ich mich mal wieder Hals über Kopf in Arbeit gestürzt hatte, dann wache ich stündlich auf und bin ab 5 Uhr morgens wieder hellwach. Mein Körper wird immer schwächer, mein Geist will aber einfach nicht abschalten. Natürlich sage ich dieser Frau nicht. Was soll die schon an einem komplexen Verstand wie meinem verstehen?

"Sie müssen schon mit mir reden, wenn Sie etwas erreichen wollen."

Jetzt reicht es. Wütend springe ich auf und wische dabei ihren Brieföffner und den Notizblock vom Tisch. Dann poltere ich los:

"SEHE ICH AUS, ALS WÄRE ICH FREIWILLIG HIER?! IHRE PSYCHOSPIELCHEN KÖNNEN SIE SICH SONST WO HINSTECKEN, KLAR?! MIT MIR IST ALLES IN BESTER ORDNUNG, ICH KANN NICHTS DAFÜR, DASS IRGENDWELCHE MENSCHEN ÜBER MEINEN KOPF HINWEG ENTSCHEIDEN!", brülle ich sie an, doch die Ärztin scheint weiterhin die Ruhe in Person zu sein. Ich scheine sie nicht einmal ansatzweise beeindruckt zu haben, obwohl ich sagen muss, dass sich, trotz meines Leichtgewichts, doch einiges an Training bezahlt gemacht hat... Was lief denn verkehrt mit dieser Frau?

"Mister Nigma, Sie sollten sich setzen."

Setzen? Erteilte mir diese Frau gerade Befehle? Ich funkle sie mit meinen wütenden und abwertenden Augen an, lege die Hände auf den Schreibtisch und beuge mich bedrohlich zu ihr nach vorn. Niemand... NIEMAND... erteilte Edward Nigma Befehle! Auch keine hübschen Blondinen mit... unheimlich schönen, warmen Augen... und... dieser wunderschönen, kleinen Stupsnase...

Was in Gottesnamen...

Ich lasse mich zurück auf den Sessel sinken und reibe mir den Nasenrücken. Diese Ärztin spielte mit mir. Ich darf nicht zulassen, dass jemand in meinem Gehirn umherpfuscht... Ich darf niemanden an mich heranlassen....



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