Follow your Heart von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 61: Herz oder Kopf -------------------------- 20.06.2012 Mimi wollte sich heute mit Ethan treffen und das in aller Früh. Es war 9 Uhr morgens und nur noch drei Tage bis zur Hochzeit. Ob er sich auch zur Hochzeit selbst einladen würde oder würde sie ihn als ihren Begleiter freiwillig mitnehmen? Erwartete Ethan von ihr, dass sie ihn einlud? Wenn Taichi schon mit dieser Yuna auftauchte, durfte sie dann nicht auch ein Date haben? Eigentlich schon, aber wollte sie das überhaupt? Sie war sich nicht sicher. Tai … Er wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen. Immer musste sie an ihre letzte Begegnung mit dem Sportler denken und daran, was sie ihm an den Kopf geworfen hatte. Eigentlich war das ziemlich ungerecht von ihr gewesen, aber die Beiden zusammen zu sehen tat einfach so weh, dass sie sich nicht normal mit ihm unterhalten konnte und seitdem machte er keine Anstalten auf sie zuzugehen. War es das also gewesen? Alles vorbei? Für immer und ewig? Und was sollte sie mit Ethan machen? Sollte sie ihn wirklich zur Hochzeit mitnehmen? Aber was würden Joe und Saori sagen, wenn Mimi drei Tage vorher die Anfrage stellen würde, noch jemanden mitzubringen? Die Tischordnung stand ja schon länger fest und wahrscheinlich würde sie alles damit durcheinander bringen… Während sie über 1000 Dinge gleichzeitig nachdachte, bemerkte sie gar nicht, wie sie dem Treffpunkt mit Ethan immer näher kam. Ethan hatte ihr gestern noch den Standort vom Hotel zugeschickt. Mimi musste mit Bus und Bahn 45 Minuten fahren bis sie dort war. Ethan wartete schon vor dem Hotel auf sie und konnte es sein? Hielt er da etwa einen Blumenstrauß in seinen Händen? „Ethan, Hey?“ Der Braunhaarige kam der Tachikawa gleich ein wenig entgegen, umarmte sie zur Begrüßung und wollte sie zunächst gar nicht loslassen. „Mimi, schön dich zu sehen.“ „Du bist wirklich vollkommen irre. Was machst du nur hier?“, fragte Mimi ihren Studienkommilitonen. „Hab ich doch schon geschrieben. Du hast mit eben gefehlt. Außerdem wollte ich schon immer mal nach Asien reisen und nun habe ich mit Japan angefangen. Hier ist es wirklich sehr laut und schrill“, schmunzelte er. Mimi nickte. Ja, so war Tokio eben. „Und jetzt soll ich dir die Stadt zeigen? Da bräuchten wir aber ein paar Tage oder eher eine ganze Woche.“ „Wie passend, eine Woche bleibe ich auch. 9 Tage um genau zu sein. Reicht das?“ „Ähm… Denke…“ Mimi war wirklich etwas sprachlos. Ethan hatte zwar von Beginn an Interesse an ihr gezeigt, aber forsch war er dabei nie gewesen. Jetzt stand er hier in Tokio mit einem Blumenstrauß und hielt diesen verlegen in seinen Händen. „Die hier sind für dich und ich soll dich auch lieb von Nicole grüßen.“ Nicole…? „Wann habt ihr euch denn bitte unterhalten?“, fragte sie gleich neugierig nach. Ob ihre Freundin dahinter steckte? Zuzutrauen wäre es ihr und es wäre auch nicht das erste Mal, dass sie sich einmischte. „Wir haben auch gelegentlich geschrieben...“, druckste er herum. Mimi war wenig überzeigt. Gelegentlich geschrieben? Sie glaubte ihm kein Wort. Immerhin hatten sie dies früher auch nie getan. „Wie auch immer; Ich habe Lust auf Sightseeing. Was machen wir als erstes?“, wechselte Ethan schnell das Thema. Kurz überlegte Mimi. Sie war wirklich kein guter Touristenguide und wenn sie ehrlich war, hatte sie selbst noch nicht alles von Tokio gesehen. „Also der Tokio Tower ist so etwas, das jeder gerne sehen will. Ich selber mag ihn auch, aber ich glaube es gibt schöneres und interessanteres. Da wir hier ziemlich außerhalb sind, fangen wir langsam an und gucken, was hier in der Nähe ist. Einverstanden?“ Ethan nickte, lächelte und reichte ihr den Blumenstrauß. „Nimmst du ihn endlich mal an?!“ Der Blumenstrauß war wirklich schön. Ein bunter Strauß mit Sonnenblumen und rosanen Tulpen. „Gehen die nicht ein, wenn wir die ganze Zeit durch die Stadt laufen? Sollen wir ihn nicht so lange an der Rezeption lassen? Die haben bestimmt eine Vase und dann haben sie auch genug Wasser und gehen nicht kaputt. Wäre doch zu schade drum.“ Ethan schien zu überlegen und nickte schließlich. „War wohl nicht so eine gute Idee gewesen...“, murmelte er betrübt. „Doch. Sie sind auch wirklich hübsch, aber es wäre doch zu schade. Ich nehme sie dann später mit.“ Ethan und Mimi gingen kurz ins Foyer des Hotels und warteten an der Rezeption. Eine junge Hotelfachangestellte sah sie fragend an. Ethan schilderte ihr sein Anliegen und schließlich nahm die Hotelfachfrau den Blumenstrauß entgegen. Die junge Frau sah zu Mimi und sagte auf japanisch, dass er wirklich ein netter junger Mann wäre. Mimi nickte und lächelte leicht. „Was hat sie gerade gesagt?“, fragte Ethan bei der hübschen Brünetten nach, als sie wieder zurück auf die Straße gingen. „Ach nur, dass sie den Blumenstrauß sehr hübsch findet ...“, log Mimi. Irgendwie wollte sie auch nicht, dass sich andere für den Lebensmitteltechnologiestudenten interessierten. „Okay und was machen wir jetzt?“ „Lass und doch zum Senso-ji-Tempel gehen und anschließen trinken wir leckeren Macha Tee. Wenn du schon in Japan bist, musst du auch einen Tempel sehen. Aber es könnte sehr voll werden.“ Ethan breitete seine Arme aus und berührte unabsichtlich zwei fremde Menschen. „Ach echt? Dabei ist hier doch sonst so wenig los.“ Mimi kicherte. Er war manchmal wirklich ein Idiot. „Na komm. Wir haben viel vor.“ – Fünf Stunden waren vergangen und Mimi taten jetzt schon die Füße weh. Und das schlimmste, der Junggesellenabschied würde bald statt finden. Wie sollte sie das nur überstehen? Den Tempel hatten sie mittlerweile hinter sich gelassen. Ethan und Mimi hatten viele Fotos gemacht und waren nun in einem anderen Bezirk. Sie waren in Harajuku, saßen in einem tollen Restaurants, schlürften einen Macha-Tee und beobachteten die vorbeigehenden Menschen. „Sie wirken alle immer so in Eile“, merkte Ethan an. „Ja, so ist das in der Großstadt eben. In New York ist das auch nicht viel anders. Nur in den Südstaaten von Amerika sieht es wohl anders aus. Liegt wohl am meist guten Wetter.“ „Oh ja, deshalb will ich da auch niemals weg.“ „Niemals?“, fragte Mimi interessiert nach. Ethan der gerade noch seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt hatte, stützte sie prompt auf der Tischplatte ab und sah ernst zu Mimi. „Für die richtige Frau und je nachdem, wo uns mal unsere Arbeit hinverschlägt, würde ich überall hinziehen.“ Mimi lächelte sanft. Die Antwort gefiel ihr gut. „Okay Ethan, dann ganz ehrlich. Bist du nur wegen Sightseeing hier und weil du … mich mal wieder sehen wolltest?“ Er hatte ihr gesagt, wenn wolle er ihr das persönlich sagen. Dann wäre doch jetzt ein guter Zeitpunkt. „Ich … wollte dich sehen, weil ich dich vermisst habe und ...“ Ethan nahm eine Hand der Jüngeren und strich behutsam drüber. „Weil ich um dich kämpfen will.“ „Kämpfen?“ „Ja, Ni...“ Kurz brach Ethan ab und Mimi rollte mit ihren Augen. Also doch. „Was hat Nicole gesagt?“ „Na ja … also … Sie meinte, hier in Tokio würdest du den Jungen wiedersehen, in den du mal sehr verliebt warst. Sie sagte, dass du deshalb noch sehr verletzt wärst und deshalb nie jemanden eine richtige Chance gegeben hast. Stimmt das?“ Mimi seufzte. Ach Nicole. Warum musste sie sich nur immer in ihre Angelegenheiten einmischen? Schließlich nickte Mimi sachte mit ihrem Kopf. „Ja, er hat mir vor eineinhalb Jahren das Herz gebrochen und ich … musste viel durchmachen. Ich will einfach nicht mehr verletzt werden und ich … habe ihn schon wieder getroffen und ja, es tat gleich wieder weh ...“ Wenn Mimi daran dachte, wie Yuna ihr die Tür aufgemacht hatten und sie dann später mit Taichi zusammen noch beim Kino gesehen hatte. Das war einfach zu viel für die sensible junge Frau gewesen. „Ich werde dir niemals dein Herz brechen Mimi. Ich kann dir nicht versprechen, dass du niemals traurig sein wirst oder du nicht mal sauer oder enttäuscht von mir bist, aber bitte gib mir nur eine faire Chance. Ein Date. Ein richtiges Date. Gib mir hier in Tokio die Möglichkeit dein Herz zu erobern. Gib mir die Gelegenheit dir zu zeigen, dass Liebe auch sehr schön sein kann. Vom ersten Moment hattest du mich verzaubert. Mein Herz hast du bereits seit dem Augenblick, als du vor meinen Füßen gelandet bist. Jetzt möchte ich auch nur wissen, ob ich auch deines haben könnte.“ Was sollte Mimi darauf nur erwidern? Da kam dieser liebe Junge, flog ihretwegen nach Japan und schüttete ihr sein Herz aus und sie fühlte sich, als würde sie in der Mitte auf einer Brücke stehen. Rechts stand Ethan und links Taichi. Sie wusste zwar nicht, ob Taichi sie noch wollte und ob sie beide überhaupt noch eine Chance hatten, aber unumstritten war, dass er immer noch in ihrem Herzen war. Sie wusste nicht, was richtig und was falsch war. Wer für sie und ihre Zukunft besser war. Taichi schien für sie so unerreichbar und sie wusste nicht mal, ob er nicht doch mittlerweile mit dieser Yuna zusammen war. Vielleicht versuchte er ja auch nur, sich von ihr zu lösen und eigentlich wünschte sie sich nichts sehnlicher, als endlich wieder glücklich zu sein, sich zu verlieben und unbeschwert zu sein. Während Ethan schon gar nicht mehr mit einer positiven Antwort rechnete und seinen Kopf betrübt sinken ließ, fasste Mimi sich ans Herz und hörte auf ihren Verstand. „Okay ...“, antworte sie schließlich. Ethan grinste und bekam sich kaum mehr ein. „Wirklich? Du gehst mit mir auf ein Date?“ „Versprochen. Wir gehen auf ein Date. Wobei das hier strenggenommen schon eines ist...“ Ethan schüttelte lachend seinen Kopf. „Oh nein, hübsche Mimi. Ein Date mit mir sieht ganz anders aus.“ „Ist das so? Na da bin ich gespannt, was du dir einfallen lässt.“ Mimi wusste nicht, ob diese Antwort die richtige war, aber wenn sie sah, wie glücklich es Ethan machte, konnte sie nicht anders, als sich mit ihm zu freuen. – Am frühen Nachmittag kehrte die junge Frau von ihrem Sightseeing Tag zurück. Mit dem bunten Blumenstrauß in ihren Händen, ging sie in die Küche, holte eine Vase aus einem Schrank und befüllte diesen mit Wasser. „Von wem sind die denn?“, fragte Riku neugierig nach, nahm sie ihrer Enkelin aus der Hand und schnitt sie unten etwas an. „So ist es besser!“ „Sie sind von Ethan.“ „Der Junge aus Amerika, der deinetwegen nach Japan gekommen ist?“ Mimi nickte und starrte förmlich auf den Blumenstrauß. „Sie sehen sehr hübsch aus.“ „Ja, das tun sie wirklich. Oma, ich bin ziemlich geschafft von dem Tag und ich glaube ich lege mich hin.“ „Okay, mach das Liebes.“ „Hab dich lieb, Omi.“ Mimi ging in ihr Zimmer zurück und warf sich auf ihr Bett. Taichi. Ethan. Ethan. Taichi. Warum wurde dieses Gefühlschaos nicht weniger? Immerhin hatte sie doch eine Entscheidung getroffen. Sollte es dann nicht langsam besser werden? Wieso musste Ethan nur kommen? Dadurch wurde alles nur noch schwerer. „Nicole!“ Zack setzte Mimi sich wieder aufrecht hin. Sie schielte auf ihre Uhr. In Orlando war es jetzt 7:00 Uhr am Morgen, aber das war ihr gerade so ziemlich egal. Sie holte ihr Handy aus ihrer Handtasche und klingelte ihre rothaarige Freundin an. Sie ließ es lange klingeln und wiederholte dieses Spiel dreimal. „Ernsthaft? Hast du mal auf die Uhr geguckt?“, wurde sie gleich von Nicole begrüßt. „Ja. Weißt du, ich müsste dich nicht so früh belästigen, wenn du mir nicht Ethan hinterher geschickt hättest“, erwiderte Mimi und setzte sich in den Schneidersitz. „Er ist freiwillig ins Flugzeug gestiegen“, entgegnete Nicole unbeeindruckt. „Trotzdem das hilft mir nicht. Im Gegenteil, ich bin sowieso schon total am Ende.“ Nicole seufzte aus und deutete der Jüngeren an, kurz zu warten. Mimi hörte ein rascheln und das sie sich mit jemanden unterhielt. Wahrscheinlich mit Logan. Schließlich war Nicole wieder in der Leitung. „So. Ich sitze jetzt hier auf der Terrasse und schaue mir den Sonnenaufgang an. Erzähl Süße, was ist los?“ Schließlich erzählte Mimi ihr alles. Vom Kuss auf dem Umtrunk, von dem was Riku über Taichi gesagt hatte, wie sie zu ihm wollte und wie dann alles in sich zusammen fiel und als wäre all das nicht schon genug, tauchte Ethan noch auf, um ihr kaputtes Herz zu erobern. Der Arme. „Oh weia, dein Leben ist ja aufregender als jede Seifenoper oder Telenovela. Du solltest dein Leben verfilmen.“ „Nein danke. Hast du keinen Rat für mich? Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.“ „Na ja, hast du dich nicht schon entschieden? Du hast doch Ethan zugesagt, du weißt, dass er sich jetzt auch Hoffnungen machen wird.“ „Ja, wenn du ihm irgendeinen Floh ins Ohr setzt!“ „Nein Mimi. Ethan hat Kontakt mit mir aufgenommen. Der war echt völlig fertig und hat dich vermisst. Ernsthaft. Er verstand nicht, warum du manchmal bist, wie du bist und warum du mal Nähe zulässt und dann wieder ganz abweisend bist. Ich habe ihm versucht zu erklären, dass du mit Jungs viel schlechte Erfahrungen gesammelt hast und deshalb dein Herz schützt. Ich habe ihm ein bisschen von Nick erzählt und eben von Tai und als er wusste, dass Tai eben jetzt in deiner Nähe ist, hatte er Angst, dich zu verlieren, ohne es richtig versucht zu haben. Ich habe ihm nicht gesagt, er soll dir nachfliegen, da ist er von ganz alleine drauf gekommen.“ Mimi wusste nicht, was sie sagen sollte. Nicole hatte nur versucht, einen Freund aufzumuntern und sie? Sie machte ihm jetzt Hoffnungen, ohne zu wissen, ob sie im Stande war, diese zu erfüllen. Mimi hob ihre Beine aus dem Bett und klopfte mit ihren Füßen auf dem Boden herum. Sie war nervös. „Und was soll ich jetzt machen?“ „Du gehst auf das Date mit Ethan. Immerhin hast du ihm jetzt zugesagt, also zieh es auch durch. Vielleicht gefällt es dir sogar. Und du verliebst dich über beiden Ohren in ihn.“ Das wäre wohl das einfachste, aber einfach war nicht immer das, was man sich am sehnlichsten wünschte. „Und Tai?“, flüsterte Mimi fragend. „Ach Mimi, ich weiß doch, dass Tai dein Kryptonit ist. Vielleicht solltest du auch nochmal mit ihm reden.“ „Ich kann nicht mit Tai reden. Wenn er schon den Mund aufmacht, rege ich mich so furchtbar auf.“ „Wie willst du die Sache sonst mit ihm klären? Auf der Hochzeit werdet ihr euch eh sehen, aber das hast du vorher ja auch gewusst.“ „Da kann man sich auch aus dem Weg gehen“, entgegnete Mimi, stand auf und lief in ihrem Zimmer auf und ab. „Aber nicht die ganze Zeit und das weißt du auch. Du solltest wirklich mit ihm reden.“ Mimi biss sich auf die Lippe. Sie wusste das es besser wäre, aber gerade konnte sie sich das nicht vorstellen. Sie war noch zu verletzt und gerade fiel es ihr schon schwer genug, ihm überhaupt unter die Augen zu treten. „Vielleicht, aber ich … ich werde ihn nicht ignorieren oder so, aber ob wir normal reden werden, bezweifle ich. Ich glaube ...“ Mimi brach ab, weil sie anfing zu weinen. „Ich glaube es gibt wirklich kein zurück mehr ...“ „Ach Mimi, ich wünschte wirklich, ich könnte dir helfen. Du solltest aber auf dein Herz hören. Sowohl wenn es um Ethan, als auch wenn um Tai geht. Nur weil es mit Tai nicht klappt, ist das kein Grund es mit Ethan zu versuchen. Ethan war immer ehrlich zu dir und du bedeutest ihm so viel. Brich ihm nicht noch mehr das Herz, als es sein müsste. Er sollte mehr als nur die zweite Wahl für dich sein.“ Nicole hatte recht mit dem was sie sagte. Taichi war die eine Sache und Ethan die andere. Mimi konnte Ethan nicht in das Gefühlschaos mit einbeziehen, ehe sie nicht selber wusste, was sie eigentlich wollte. „Danke.“ „Gerne. Wie ist es denn sonst so?“ „Sonst ist es sehr schön hier. Bald ist der Junggesellenabschied von Saori, da freue ich mich drauf. Zum Glück sind da ja nur Mädchen.“ „Sehr gut. Ablenkung muss auch mal sein. Genieße den Abend mit deinen Freundinnen.“ „Ja, das mache ich. Wie geht es dir und Logan?“ „Hihi...“ Mimi konnte schon förmlich sehen, wie Nicole grinste. „Es läuft super zwischen uns. Wir gehen gleich frühstücken und dann wahrscheinlich schwimmen. Ich war noch nie so verliebt.“ „Das freut mich wirklich für dich. Du hast es verdient, Nicole.“ „Danke. Und es wird schon alles werden, Mimi. Höre einfach auf dein Herz. Ich weiß, du hast Angst davor und ich weiß auch, dass du dich davor fürchtest, was dein Herz dir sagen könnte, aber du hast es lange genug versucht zu ignorieren. Mit mäßigem Erfolg.“ Mimi nickte, auch wenn ihr klar war, dass Nicole sie nicht sehen konnte. „Ja, ich versuche es.“ „Das ist doch schon mal was. Ich muss jetzt leider auflegen, aber wir telefonieren wieder, ja? Ich will wissen, wie die Hochzeit war.“ „Ja, ich werde berichten.“ Mimi setzte sich wieder auf ihr Bett und verabschiedete sich von Nicole. „Machs gut Nicole. Danke fürs zuhören und grüß Logan.“ „Mach ich. Und Mimi? Folge deinem Herzen.“ Mimi beendete das Gespräch und legte sich wieder auf ihr Bett. Sie starrte zur Decke und dachte über das Telefonat mit ihrer Freundin nach. >Folge deinem Herzen< hatte Nicole ihr geraten. Aber was, wenn ihr Herz gerade stumm war? Oder hatte sie nur vergessen, ihrem Herzen zuzuhören? Eines war ihr jedoch klar, wenn sie wieder glücklich werden wollte, musste sie wieder anfangen, zu tun, was Nicole ihr geraten hatte. Ihrem Herzen folgen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)