Follow your Heart von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 60: Neuer Mut --------------------- 18.06.2012 Taichi hatte nicht eine Stunde lang vernünftig geschlafen. Eigentlich müsste er sich fertig machen für die Uni, aber gerade konnte er sich nicht dazu aufraffen, dorthin zu gehen. Er war zu fertig von der schlaflosen Nacht. Wie so viele Nächte zuvor auch, kreisten seine Gedanken unaufhörlich nur um Mimi. Nur dieses Mal war doch alles anders. Warum stand sie gestern morgen so plötzlich vor seiner Tür? Was wollte sie von ihm? Und dann sah Mimi ausgerechnet Yuna und zog vollkommen falsche Schlüsse. Auch dass sie ihn zufällig abends mit ihm am Kino sah, hatte sie komplett falsch verstanden, aber der Versuch dieses Missverständnis aufzuklären lief katastrophal schief. Irgendwie konnte er Mimi ja verstehen. In ihren Augen sah das alles so eindeutig aus, aber meinte sie das ernst? Wollte sie nichts mehr von ihm wissen, hatte sie bereits einen Neuen und mit ihm abgeschlossen? „Nein!“, brummte Taichi und hatte keine Lust mehr, länger in seinem Bett zu liegen. Wenn gestern Mimi unangemeldet vor seiner Tür gestanden hatte, dann konnte er das schon lange. Irgendetwas wollte sie gestern von ihm und er wollte wissen was und auch er musste die Sache mit ihr aus der Welt schaffen. Er durfte nicht mehr länger rumliegen, sich über Dinge aufregen und hoffen, dass sich diese Dinge irgendwie selbst erledigten. So würde das nicht funktionieren und das wusste er auch. Da er sich aber ziemlich sicher war, dass Mimi nicht so einfach mit ihm reden würde, wollte er einen anderen Weg ausprobieren. Er fuhr seinen Rechner hoch und wartete, bis sich die Suchseite des Internets aufgebaut hatte. Der Sportstudent wollte seine E-Mails checken und suchte nach einer längst überfälligen E-Mail, die er die letzten Monate versucht hatte, zu verdrängen. Er hatte sie in einen anderen Ordner verschoben, um nicht ständig darüber zu stolpern. Taichi hatte sogar überlegt, diese E-Mail ungelesen zu löschen. Nicht, weil er sich nicht darüber gefreut hatte, dass Mimi ihm geschrieben hatte. Er hatte sich sogar sehr darüber gefreut, aber die Erinnerung an seine Ex-Freundin schmerzten ihn zu sehr, als dass er sie an seinem Geburtstag öffnen konnte und so beließ er es dabei. Zum Glück hatte er sie nicht gelöscht. Er suchte nach dem Ordner. Verborgene Schätze, so hatte er ihn genannt. Irgendwie war diese Mail auch ein verborgener Schatz. Warum er die E-Mail nach seinem Geburtstag nicht gelesen hatte, konnte er selbst nicht ganz erklären, aber wahrscheinlich war es eine Mischung aus Angst und Scham. Angst vor dem, dass sie etwas hätte geschrieben haben könnte, was dem Braunhaarigen so gar nicht gefiel und Scham, weil nicht er derjenige war, der den Mut hatte, ihr als erster zu schreiben. „Puh.“ Taichi atmete tief ein und aus. Seine Finger ruhten auf der Maus. Er müsste einmal klicken und schon würde die E-Mail sich öffnen. Er sollte deswegen nicht soviel Wirbel machen. Was konnte schmerzhafter sein als das, was Mimi die vergangenen Tage zu ihm gesagt hatte? Er klickte die Maus an und ein Fenster ploppte auf. Eine Lesebestätigung. Er musste sie bestätigen, sonst würde er die E-Mail nicht lesen können. Moment, das hieße dass Mimi auch wüsste, dass er diese E-Mail nie gelesen hatte. Toll. Er drückte auf >Ok< und die E-Mail tat sich ganz auf. Der Sportstudent blinzelte ein paar Mal, ehe er den Versuch startete, die Mail in einem Rutsch durchzulesen. Lieber Tai, lange habe ich überlegt, ob ich dir diese E-Mail zum Geburtstag schreiben soll oder nicht. Schließlich habe ich mich doch dafür entschieden. Ich weiß, dass dieser Weg heutzutage eher unkonventionell ist, aber jede andere Möglichkeit schien auch nicht die richtige für mich zu sein… Ich wollte dir erst einmal alles Gute zum Geburtstag wünschen… Es klingt irgendwie seltsam, wenn ich das so schreibe, als würde ich dich nur flüchtig kennen und würde irgendeiner Facebookfreundin zum Geburtstag gratulieren, mit der ich sonst nichts zu tun habe… und das ist ja nicht der Fall, aber ich musste heute den ganzen Tag an dich denken… und daher wollte ich dir nur mitteilen, dass ich dich und deinen Geburtstag nicht vergessen habe. Es ist so seltsam, dir das nicht persönlich sagen zu können und nichts weiter als dir diese Zeilen zu schreiben, die irgendwie sehr unpersönlich wirken. Dennoch schreibe ich aus vollen Herzen und hoffe, du nimmst mir diese Zeilen nicht krumm. Ich weiß nicht, wie es dir ergangen ist und wie dein Leben derzeit so läuft. Ich hoffe aber, es geht dir gut und dass du glücklich bist. Ich würde und könnte dir nie etwas schlechtes wünschen. Ich bin ganz zufrieden mit meinem Studium und für den Weg, den ich gerade gehe… Ich hoffe du hast deine Wahl deines Studiums auch nie bereut… Ich wünsche dir heute einen schönen Tag und ich würde mich freuen, etwas von dir zu hören. Vielleicht könnten wir doch eine Art Freundschaft haben? Zumindest unpersönlichen E-Mail Kontakt halten? Ich fände es schön, wenn du nicht möchtest es auch okay. Ich könnte verstehen, wenn du einfach nur abschließen und alles hinter dir lassen möchtest… Liebe Grüße Mimi. Taichi konnte es einfach nicht fassen. „Scheiße, scheiße, scheiße“, fluchte er, sprang von seinem Schreibtischstuhl auf und maschierte wütend in seinem Schlafzimmer auf und ab. Er könnte sich gerade selbst eine saftige Ohrfeige verpassen. Warum hatte er die E-Mail nicht einfach geöffnet? Mimi wollte wieder Kontakt zu ihm haben. Eine Freundschaft versuchen und er hatte die Chance, Mimi wieder in sein Leben zu lassen, selber verbaut und das nur, weil er fürchtete, dass die E-Mail nicht so war, wie er es sich wünschte. Warum machte er nur immer wieder dieselben Fehler? Sicher hatte Mimi angenommen, dass für ihn die Sache durch war. Er musste das ändern, er musste anfangen, zu kämpfen. Taichi musste seiner kleinen Prinzessin zeigen, wie wichtig sie noch immer für ihn war und dass er sie zurück in seinem Leben wollte, aber wie? Wie sollte er das anstellen? Damals hatte er ihr Herz gewonnen, in dem ihr tief in die Romantik Schublade gegriffen hatte. Er hatte sie auf eine Schnitzeljagd geschickt. Wäre das eine Option? Sollte er so etwas ähnliches noch einmal versuchen? Aber was könnte das von damals übertreffen? Er brauchte Hilfe. Schnelle, dringende und verdammt gute Hilfe. Taichi nahm sein Mobiltelefon heraus und wählte die Nummer seiner besten Freundin… „Ja hallo, Tai?“, fragte eine freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung nach. „Sora, wie gut, dass du gleich ran gehst. Sag mal, hast du zufällig Zeit?“ „Jetzt?“, fragte die Rothaarige überrascht nach. „Ja, es ist wirklich wichtig“, behaarte der Sportstudent. „Na ja, ich ich bin bei der Arbeit. Es ist zwar gerade ruhig, aber...“ „Super, alles klar. Bis gleich.“ Taichi legte auf und wartete die Antwort von seiner besten Freundin gar nicht erst ab. Er zog sich seine Sneakers an, schnappte sich seine Wohnungsschlüssel und machte sich auf den Weg in die kleine Boutique, in der Sora noch immer arbeitete. – „Hi Sora, schön das es so kurzfristig geklappt hat“, begrüßte Taichi die Rothaarige und lehnte sich am Tresen an. Sora stand hinter der Kasse und ging die Tageseinnahmen durch. „Tai, lass mich das gerade zu Ende machen, wenn du schon einfach hier auftauchst und mich überfällst“, brummte sie und begann von vorne, weil sie durcheinander gekommen war. „Wieso? Wir haben uns doch verabredet“, wehrte sich der Braunhaarige irritiert. „Du hast dich selbst eingeladen“, wehrte Sora sich und begann wieder einmal von vorne zu zählen. „Wie auch immer. Ich brauche deinen Rat.“ „Tai! Lass mich gerade die Tageseinnahmen zählen, dann mache ich einen Kassensturz, melde mich ab und dann habe ich auch Zeit für dich.“ „Okay.“ Taichi versuchte still zu bleiben und tippte nervös mit einem Fuß auf und ab. Warum dauerte das denn nur so lange? „Soll ich dir vielleicht helfen, dann geht es schneller?“ Sora hob einen Finger und ignorierte Taichi. Er seufzte auf, nahm sich einen Kugelschreiber, der auf dem Tresen lag und drückte immer wieder auf den Knopf herum. Sora hob kurz ihren Blick und versuchte weiter ihren besten Freund zu ignorieren. Sie öffnete ein Fenster im PC und trug die Summe dort ein. Anschließend nahm sie einen Tresorumschlag, beschriftete diesen, sowie eine Quittung mit dem Geldbetrag und nahm eine fünfstellige Summe aus der Kasse. Die Modestudentin legte alles zusammen in den Tresorumschlag und brachte diesen Umschlag, in einer anderen Raum, der privat und nicht für Kunden zugänglich war. „Ich bin sofort zurück, dann kann ich Pause machen.“ Soras Chefin kam gerade aus dem Lager und stellte sich hinter die Kasse. „Ah hallo Tai, schön dich mal wieder zu sehen.“ „Frau Isaku, freut mich auch sie wiederzusehen.“ Sora kam aus dem hinteren Zimmer zurück zur Kasse und lächelte ihre Chefin an. „Ah Sora, hast du dich schon abgemeldet?“ Sora schüttelte leicht mit ihrem Kopf. „Wollte ich gerade machen.“ Sie stellte sich vor den PC und meldete sich ab. Frau Isaku meldete sich an und wünschte Sora eine schöne Mittagspause. „Na komm du kleine Nervensäge. Wir gehen etwas essen und du sagst mir, was dir auf dem Herzen liegt.“ „Wie Nervensäge?“, brummte Taichi beleidigt, hielt seiner besten Freundin aber dennoch die Türe offen, damit Sora durch diese gehen konnte. -- Sie gingen die Straßen entlang und ließen sich in einem kleinen Bistro nieder. Beide bestellten sich Ramen und etwas zu trinken. „Also wo brennt es denn bei dir?“, fragte Sora nach, nachdem sie die Bestellung beim Kellner aufgegeben hatte. „Es geht um Mimi“, erklärte Taichi. Sora seufzte leicht, versuchte aber erst einmal abzuwarten. „Okay und für was genau brauchst du meine Hilfe? Ich kann Mimi auch nicht dazu überreden, dir zu verzeihen und wieder mit dir zusammen zu kommen.“ Taichi schüttelte seinen Kopf. „Nein, das sollst du ja auch gar nicht. Gestern kam es zu einem Missverständnis. Mimi war bei mir, vor der Türe, aber Yuna war auch da. Sie hatte bei mir übernachtet und...“ „Moment, wie jetzt?“ „Es ist nichts gelaufen. Wirklich. Ich war von Joes Junggesellenabschied total betrunken, Yuna hat mich aufgegabelt und nach Hause gebraucht. Sie hat auf der Couch geschlafen und ich in meinem Bett. Alles ganz harmlos, Ehrenwort.“ Sora fasste sich an die Stirn. Es war auch immer dasselbe mit ihrem besten Freund. „Das wird langsam zur Gewohnheit bei dir...“, murmelte sie und trank ein Schluck von ihrer Apfelschorle, die der Kellner gerade brachte. „Wieso? Ich habe lange nicht mehr getrunken.“ „Letzte Woche auf Joes Umtrunk. So lange ist das nicht“, erwiderte Sora. „Außerdem gerät es immer nur bei dir so außer Kontrolle.“ „Ja, ich habe es vielleicht ein bisschen übertrieben, aber du kennst das doch. Jungs, Alkohol, gute Laune. Da trinkt man schon mal einen über den Durst.“ „Nein, ich kenne das nicht. Tai, du solltest langsam deine Grenzen kennen und sie nicht ständig übertreten.“ Energisch sah Sora ihren besten Freund an. Seine Alkoholeskapaden waren zwar weniger geworden als im vergangenen Jahr, aber es kam immer noch zu oft vor, als dass es gut für ihn wäre. „Und Mimi denkt, du und Yuna hätten Sex gehabt?“, schlussfolgerte die Rothaarige. „Da gehe ich von aus, aber ich komme nicht dazu es zu aufzuklären. Gestern Abend haben wir uns wieder spontan getroffen. Ich hatte Yuna versprochen irgendeinen Kitschfilm mit ihr im Kino zu gucken, als Freunde, und das hat Mimi natürlich mitbekommen. Sie dachte, es würde sich um ein Date handeln, aber so war es nicht…. Yuna und ich sind nur Freunde. So wie wir eben...“, erwiderte Taichi gleich. „Oh man Tai, was soll ich denn jetzt bitte machen? Mimi erklären, dass du und das Mädchen mit dem du auf Joes Umtrunk rumgeknutscht hast, nur deine neue Busenfreundin ist?“ „Nein, aber du könntest es erwähnen. Ich… Hat Mimi einen Neuen?“ „Hä… Wie kommst du denn jetzt darauf?“ Irgendwie konnte Sora ihrem besten Freund gerade nicht folgen. Zum Glück brachte der Kellner die gut riechende Nudelsuppe und die Rothaarige konnte sich auf ihr Mittagessen konzentrieren. „Sie hat gemeint, irgendein Junge kommt nach Japan, um sie für sich zu gewinnen…“ „Ethan kommt nach Tokio?“, fragte Sora überrascht nach. „Heißt der Vogel so? Ethan? Was ist das überhaupt für ein Name?“ „Ein amerikanischer Name und ja, ihn gibt es wirklich. Sie studieren zusammen in Orlando. Oh man, das ist ja voll romantisch.“ „Hallo? Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“, fragte Taichi genervt nach. „Auf Mimis Seite. Sorry, aber ich will nur, dass sie endlich wieder….“ Sora machte eine Pause und begann ihre Nudelsuppe zu essen. „Wieder glücklich wird?“, fragte der Braunhaarige traurig nach. Sora nickte leicht. „Es tut mir leid, aber… Wie kann ich dir denn eigentlich helfen?“ „Habe ich sie verloren? Ist es zu spät für mich? Ganz ehrlich jetzt? Soll ich sie in Ruhe lassen. Soll ich das Feld räumen und Mimi diesem Vogel überlassen? Wenn du als ihre beste Freundin sagst, ich soll mich zurückziehen, dann tue ich das.“ Verbissen hielt Taichi seine Esstäbchen fest und brach es fast durch. Was würde Sora jetzt sagen? Angespannt sah er sie an, war doch alles zu spät für ihn? Sora holte tief Luft. „Mimi…“ Sie pausierte kurz und kniff die Augen zusammen. „Verzeih mir, Mimi“, murmelte Sora, ehe sie wieder ernst zu Taichi sah. „Mimi hat dich die letzten Jahre nicht vergessen können und immer an dich gedacht. Du hast ihr Herz gebrochen und ihr sehr weh getan. Sie hat hart an sich gearbeitet, um mit diesem Verlust fertig zu werden und doch… kam sie nie über dich hinweg. Du bedeutest ihr immer noch viel und ich bin sicher...“ Sora biss sich auf die Unterlippe. „Dass sie dich noch immer liebt...“ „Wirklich?“ Total euphorisch riss der Yagami seine Augen weit auf und klebte förmlich an Soras Lippen. „Ja, aber...“ Sora funkelte Taichi wieder böse an. „Sie ist auch total verletzt. Mit einer einfachen Entschuldigung, wird es nicht getan sein, wenn Ethan wirklich hierher kommt und um Mimi kämpfen will, solltest du das Gleiche tun. Nein, eigentlich musst du sogar noch viel mehr machen.“ Taichi nickte wild mit seinem Kopf. „Ja, du hast Recht. Ich habe ihr Herz gebrochen, die Chance auf eine Annäherung vergeigt. Ich muss… ich muss es wieder gut machen. Ich muss ihr… aber wie?“ Taichi grübelte. Wie konnte er Mimi nur davon überzeugen, dass er und nur er, der Richtige für sie war? „Ehrlichkeit wärt immer noch am längsten, Tai. Mimi ist ein Mädchen, das erobert werden will, aber sie hat auch Angst. Angst davor wieder verletzt zu werden. Du musst ihr irgendwie beweisen, dass sie sich auf dich verlassen kann und dass so etwas nicht noch einmal vorkommt, dann vielleicht… gibt sie dir eine Chance, aber ich kann nicht für Mimi sprechen.“ Taichi nickte und so langsam kam ihm auch eine Idee was er machen könnte. Allerdings bezweifelte der Braunhaarige, dass Mimi von dieser Idee auch so begeistert sein würde, wie er. Aber wenn sie sich drauf einlassen würde, dann… „Ich glaube ich weiß, was ich ich mache. Ich brauche noch ein bisschen Zeit alles vorzubereiten, aber das ist gut...“ Sora sah ihren besten Freund misstrauisch an. „Will ich wissen, was du jetzt wieder vorhast?“ Taichi schüttelte seinen Kopf und grinste seine beste Freundin diabolisch an. „Nein, sonst verplapperst du dich nachher noch bei Mimi und das kann ich nicht riskieren.“ „Hey, als ob ich so ein Plappermaul wäre.“ Sora löffelte ihre Nudelsuppe weiter. Taichi lachte, aber hatte endlich wieder etwas Hoffnung, dank Sora. „Wie läuft es denn mit Akuma?“ Sora hob ihren Kopf und zuckte mit ihren Schultern. „Er hat gerade sehr viel Stress, wir haben die Woche leider nicht telefonieren können, aber ich sehe ihn ja in ein paar Tagen, wenn er zur Hochzeit kommt“, erwiderte die Rothaarige. „Matt kommt auch“, plapperte Taichi munter drauf los und aß seine Nudelsuppe leer. „Ja, ich weiß. Und?“ „Ich meine ja nur… Freust du dich darauf ihn wiederzusehen?“ Soras Blick wurde nachdenklich und sie aß weiter ihre Nudelsuppe, bis der Teller leer war. „Also ja...“ Sora hob ihren Blick, sah ihren besten Freund an und rollte mit ihren Augen. „Matt ist ja mir ja auch schließlich nicht egal, aber er und ich sind… nicht mehr zusammen. Ich habe jetzt Akuma und das ist gut so.“ Sora tupfte sich mit einer Serviette ihren Mund ab und ignorierte den Schmerz in ihrer Brust, der immer wieder hoch kam, wenn sie an den blonden Musiker denken musste. „Also Matt ganz sicher. Er freut sich allerdings sowieso auf seine Heimat. Sein erster richtiger Urlaub dieses Jahr. Der hat ganz schön Stress gehabt.“ „Er hat es sich doch selber ausgesucht“, erwiderte Sora beleidigt. „Na und…? Deswegen kann trotzdem nicht immer alles so rosig sein, wie man es sich vorher überlegt hat.“ Sora nickte betrübt und trank auch ihre Apfelschorle leer. „Wir werden sehen, wie es wird.“ „Da hast du Recht. Ich glaube, die Hochzeit könnte für alle noch sehr spannend werden.“ Der Kellner kam zurück an den Tisch und erkundigte sich, ob sie noch Wünsche hätten. „Nein, Danke. Wir hätten gerne die Rechnung.“ „Zusammen oder getrennt?“, fragte der Kellner. „Zusammen“, antworte Taichi. „Ich lade dich ein, als Dankeschön und dafür, dass du in Team Michi bist“. „Team was?“ „Vergiss es.“ Sora kicherte, bedankte sich aber dafür, dass Taichi die Rechnung übernehmen würde und sie einlud. Der Sportstudent bezahlte diese für sich und Sora und begleitete sie dann noch zurück in den Laden, da Soras Mittagspause nun vorbei war. „Danke nochmal. Wir sehen uns ja spätestens auf der Hochzeit.“ Die Rothaarige nickte, winkte dem Braunhaarigen zum Abschied zu und ging zurück in die Boutique, um ihre Schicht zu Ende zu bringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)