Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 102: christmas ---------------------- “Hast du auch alle Geschenke Tai?”, fragte Kari und sah ihren Bruder aufgeregt an. Tai musste schmunzeln. Ihm war klar, wie sehr Kari sich freute, ihr zweites Weihnachten hier in Tokio mit ihren Freunden zusammen zu feiern. “Klar, habe ich”, erwiderte er und sah in die Tasche, die er in der Hand hielt. “Obwohl…”, verwundert krustelte er darin herum, “warte!”, richtete er dann an seine Schwester und verschwand nochmal in seinem Zimmer. Ein paar Minuten später kam er mit einem flachen, viereckigen Geschenk wieder. “Ich hätte fast Matts Geschenk vergessen. Danke für die Erinnerung Küken.” Kari kicherte und sah ihn dann schmunzelnd an. “Das habe ich irgendwie erwartet.” Sie drehte sich herum und zog sich ihre Jacke und ihre Stiefel an. Ihr Bruder sah ihr mit großen Augen herum und tat es ihr dann nach. Noch ehe Kari ihre Mütze aufziehen konnte, wuschelte Tai ihr durch die Haare. Während sie zu jammern begann, lachte er auf. Es machte ihm Spaß, seine kleine Schwester zu ärgern. Dafür waren Geschwister doch da, oder? “Na? Bist du fertig?”, richtete er grinsend an sie. Kari warf ihm einen bösen Blick zu, während sie vor dem Spiegel stand und ihre Haare wieder in Ordnung brachte, die sie anschließend mit einer der Haarspangen fixierte, die Tai ihr geschenkt hatte. “Du bist doof!”, warf sie ihm an den Kopf und marschierte einfach an ihm vorbei zur Wohnungstüre hinaus. ~~~ “Zu spät!”, wurden Kari und Tai von Matt empfangen. Tai grinste und zuckte mit seinen Schultern. “Ich musste noch auf Kari warten. Die stand noch vor dem Spiegel und hat sich gerichtet.” Die Aussage hatte sofort einen Aufschrei zufolge. “Taichi! Das stimmt doch gar nicht! Ich musste auf dich warten!” “Wer genau hat denn bitteschön so lange vor dem Spiegel gestanden? Ich war das jawohl nicht.” “Das war doch nur, weil du meine Haare verwuschelt hast”, gab Kari beleidigt von sich. Noch ehe Tai etwas erwidern konnte, legte Matt seine Hand auf die Schulter der Jüngeren. “Ich glaube dir Kari. Einfach nur, weil Tai chronisch unpünktlich bist!” “Dir auch schöne Weihnachten, mein lieber bester Freund”, gab Tai ironisch von sich. Die Älteren sahen sich nur an, als Takeru in den Flur kam. “Da seid ihr ja”, richtete er an Kari und gab ihr einen Kuss. “Diabetes!” “Karies!”, gaben da bereits Matt und Tai von sich. Takeru gab seinem Bruder mit einer Hand einen Stoß, während er Kari immer noch küsste. Anschließend sah er auf ihre Taschen. “Okay … welche brauchst du im Wohnzimmer und welche kann ich in mein Zimmer tragen?” Ihre diesjährigen Weihnachten feierten sie bei Takeru zu Hause, da Natsuko heute Morgen auf eine Geschäftsreise hatte aufbrechen müssen. Es war zwar schade, dass sie den letzten Weihnachtsfeiertag nicht zusammen hatten verbringen können, aber so hatte Takeru die Wohnung zur Verfügung stellen können. Und Kari würde die nächsten Tage bei ihm verbringen, nur sie beide alleine. Das war auch etwas, das Takeru über die Abwesenheit seiner Mutter hinweg tröstete. “Ähm … das hier ist die Tasche mit den Geschenken. Die Reisetasche muss in dein Zimmer”, antwortete sie und griff nach der Tasche, die mit den Geschenken gefüllt war. Takeru raubte ihr noch einen schnellen Kuss und verschwand dann in sein Zimmer, um die Reisetasche abzulegen. Kari hingegen ging ins Wohnzimmer, wo sie alle anderen begrüßte. Nur Davis fehlte noch, aber er und Tai waren sich, was das Thema Unpünktlichkeit anging, sehr ähnlich. Kari setzte sich zu ihren Freundinnen und unterdrückte ein Lächeln, als sie den kurzen Blickaustausch zwischen ihrem Bruder und Mimi sah. Sie war wirklich gespannt, wie sich der Abend entwickelte. Das war das erste Mal seit ihrem Streit, dass die beiden wieder in einem Raum waren, während ihre Freunde auch da waren. Und das erste Mal, dass sie als Paar unter ihren Freunden waren … auch wenn diese das noch gar nicht wussten. ~~~ “Tai”, richtete Matt an seinen besten Freund, ehe sie in das Wohnzimmer gingen, wo ihre Freunde waren. “Ja?”, fragte Tai und sah den Musiker fragend an. “Ich will dich um etwas bitten.” “Und um was?” Nun war Tai neugierig. Matt legte eine Hand auf die Schulter des neben ihm Stehenden. “Mimi ist schon da.” “Okay … und jetzt?” “Ich wollte dich nur bitten, dass du dich zusammenreißt. Bitte lass uns ein schönes Fest ohne Streit haben.” Tai zuckte auf die Aussage seines besten Freundes mit den Schultern. “Ich habe dir schon versprochen, dass ich, was den Streit angeht, abgeschlossen habe. Und daher … aber ich kann nicht für Mimi sprechen. Und wenn sie anfängt, dann garantiere ich für nichts!” Matt seufzte auf. “Ihr beide seid euch echt zu ähnlich!” Nun sah Tai ihn erstaunt an. “Was meinst du damit?” “Sora hat vorher mit Mimi gesprochen … und sie hat etwas recht ähnliches gesagt.” Tai zuckte erneut mit seinen Schultern. “Tja … dann müssen wir wohl abwarten, was der Abend so bringt.” Matt verdrehte seine Augen und drehte sich herum um ins Wohnzimmer zu gehen. Tai grinste breit, ehe er ihm folgte. Matt hatte wirklich keine Ahnung. Keiner hatte eine Ahnung. Als er ins Wohnzimmer kam, begrüßte er alle lautstark und begann ein kurzes Gespräch mit Joe, ehe sein Blick kurz zu Mimi wanderte, die ihn in dem Moment auch ansah. Tai musste sich wirklich zusammenreißen, nicht zu lächeln. Stattdessen richtete er seinen Blick wieder auf Joe und konzentrierte sich auf diesen. ~~~ “Oh Thor, wie konntet ihr das aushalten?”, fragte Davis ungläubig und starrte von Tai zu Kari und wieder zurück. Tai hatte gerade erzählt, was es bei ihnen an Weihnachten zum Festmahl gegeben hatte. Yuuko hatte sich in der Küche ausgetobt. “Ach, alles eine Frage der richtigen Technik”, antwortete stattdessen Takeru und zog Kari näher an sich, mit der er einen kurzen Blick wechselte. “Wir haben einfach unser eigenes Essen drunter geschmuggelt”, erklärte der Blonde dann, der zusammen mit seiner Mutter Weihnachten bei den Yagamis verbracht hatte. Kari kicherte. “Bei den Unmengen an Töpfen und Schüsseln auf dem Tisch ist es Mama tatsächlich nicht aufgefallen, dass da noch ein paar mehr waren.” “Ich wüsste nicht, wie ich dieses Weihnachten sonst überlebt hätte”, fügte auch Tai hinzu. “Ich war sowieso schon erstaunt, als du erzählt hast, dass du und Mama Weihnachten bei Yagamis verbringt. Ich dachte, dass ich euch nie wieder sehe”, richtete Matt an seinen Bruder. Der grinste. “Man muss nur richtig planen … und dann haben wir allen außer Yuuko gesagt, was essbar ist.” Kari nickte zu seinen Worten. “T.K. hat recht. Aber wir müssen auch ehrlich sein”, ihr Blick wanderte kurz zu ihrem Bruder, “ohne ihn wären wir wahrscheinlich gar nicht auf die Idee gekommen.” Matt lachte auf und wuschelte Takeru durch die Haare. “Tja, die Intelligenz liegt eindeutig in der Familie.” “Bloß dass T.K. die komplette Intelligenz abbekommen hat”, warf Tai ein und grinste seinen besten Freund breit an. Der erwiderte den Blick mit hochgezogenen Augenbrauen und seufzte auf. “In deiner Familie sieht man auch, dass die Intelligenz nur bei der Jüngeren angekommen ist.” Als Mimi lachen musste, sahen alle sie an. Die Cheerleaderin zuckte mit ihren Schultern. “Was denn? Matt hat doch recht. Kari ist eindeutig die Intelligente.” Tai hob seine Augenbrauen. “Wirklich Prinzessin?” Die sah ihn an und verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper. “Ach Taichi, ich denke, dass wir uns über offensichtliche Dinge gar nicht unterhalten müssen!” “Ihr solltet euch besser gar nicht unterhalten!”, warf Matt ein und stand auf. “Komm Tai”, richtete er an seinen besten Freund. Der sah verwirrt auf. “Warum denn?” Matt trat ihm unsanft in die Seite. “Jetzt komm schon. Wir setzen den Glühwein und den Punsch auf.” Tais Stimmung hellte merklich auf. “Glühwein? Okay, ich bin dabei.” Kaum waren sie in der Küche angekommen, griff Matt nach Tais Arm. “Mensch Alter, hör auf Mimi zu provozieren!” Der Fußballer hob erstaunt seine Augenbrauen. “Bitte? Sie war es, die begonnen hat! Das wirst du jawohl selbst gemerkt haben.” “Dann mach halt nicht weiter!”, erwiderte Matt sofort. Tai verdrehte seine Augen. “Wenn du dann zufrieden bist!”, stöhnte er. Matt nickte. “Ja, bin ich. Sind wir sogar alle!” Tai verdrehte erneut seine Augen und wand sich dann dem Glühwein zu. Kaum dass er Matt den Rücken zudrehte, musste er breit grinsen. Wenn die alle wüssten! Zurück im Wohnzimmer wand Matt sich an seine Freunde. “Okay, in der Küche sind der Glühwein und der Punsch. Ich habe Zettel über die Töpfe gehängt, was was ist. Wartet noch eine Viertelstunde, dann ist beides auch warm.” “Können wir dann Bescherung machen?”, rief Davis aufgeregt. Alle wanden ihm ihre Blick zu. “Ähm … noch nicht”, erwiderte Takeru nachdenklich, “das wollten wir erst später machen …” “Und was dann?”, fragte Davis unglücklich. “Oh, ich habe Plätzchen mitgebracht”, rief Kari aus und sprang auf, um zu der Tasche zu gehen, die sie vorher zur Seite gelegt hatte. “Kari und ich haben wieder zusammen gebacken”, erklärte Takeru stolz. Sofort wurde von Tais Richtung aus ein böser Blick auf den Jüngeren abgeschossen. “Man sollte dich in Ketten legen”; knurrte der Fußballer. Takeru konnte es nicht lassen, ihm einen triumphierenden Blick zuzuwerfen. Doch noch bevor er etwas sagen konnte, drängte sich Kari mit roten Wangen zwischen die beiden wichtigen Männer in ihrem Leben. “Keru! Lass das! Und du Tai”, ihr Blick wanderte von ihrem Freund zu ihrem Bruder, “hör auf ihm zu drohen!” Während Takeru nur entschuldigend seine Hände hob, sah Tai seine Schwester mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Was denn Küken? Ihm muss klar sein”, wieder ein Blick zu Takeru, “was ihn erwartet, sollte er dich jemals wieder verletzten.” “Hör auf! Er wird mich nicht mehr verletzen!”, entgegnete Kari und zog die Plätzchen aus der Tasche in ihren Händen. Takeru sah Tai ernst an und nickte ihm zu, während er eine Hand auf Karis Rücken legte. “Das werde ich niemals. Versprochen!” Tai erwiderte den Blick, ehe er auch nickte. “Ich werde dich daran erinnern. Jeden Tag.” Ein wenig später waren sie alle im Wohnzimmer verteilt und wieder in Gespräche vertieft, als Matt zu seinem Bruder trat und diesem eine Hand auf die Schulter legte. “Ich dachte ja immer, dass Tai gut darin ist Mimi zu provozieren. Aber ich sehe, du bist auch gut darin, Menschen zu provozieren.” Überrascht sah der Jüngere auf. “Was meinst du denn damit?” “Du provozierst Tai recht gerne. Reiß dich ein wenig zusammen. Falls er dich nochmal verprügelt werde ich nicht dazwischen gehen.” Takeru hob seine Augenbrauen. “Was bist du denn für ein großer Bruder?” “Der Beste.” Matt grinste breit. Sofort schüttelte Takeru den Kopf. “Tai ist ein besserer großer Bruder als du! Denn er würde all die Leute verprügeln, die Kari verletzen. Warum machst du so etwas nicht auch?” “All die Leute verprügeln, die Kari verletzen? Na gut, wenn du damit dann glücklich bist”, antwortete Matt schulterzuckend. Nun verdrehte Takeru seine Augen. “Dass ich das nicht meinte ist sogar dir klar.” Er sah zu seiner Freundin, ehe er zu Tai sah. “Aber gut. Ich werde versuchen, Tai nicht mehr zu provozieren, zufrieden?” Matt nickte auf den ernsten Blick und die Aussage seines Bruders hin, ehe auch er zu Tai sah. “Wobei es Tai auch ganz gut tut, seine eigene Art zurück zu bekommen …” Der Jüngere stöhnte auf. “Im ernst jetzt? Auf der einen Seite soll ich, auf der anderen nicht? Kannst du dich mal entscheiden? Und hör auf, mich zu beleidigen.” Sein Bruder lachte auf, ehe er sich wieder Takeru zuwand. “Ach, so wie du magst. Und was bitte schön meinst du mit beleidigen?” “Du hast im Endeffekt ausgesagt, dass ich wie Tai bin. Und ja, das fasse ich als Beleidigung auf.” “Sagt man nicht, dass Frauen sich immer Männer aussuchen, die wie ihre Väter sind? Und Kari hat sich wohl einen ausgesucht, der wie ihr Bruder ist”, gab Matt daraufhin von sich. Sofort wurde Takerus Blick finster. “Bitte? Vielleicht was unseren Beschützerinstinkt ihr gegenüber angeht, aber ansonsten? Ich bin sicherlich nicht wie Tai!” Matt lachte auf und schlug seinem Bruder auf die Schulter. “Keine Sorge T.K., du bist in keinster Weise wie Tai! Da würde jeder von uns durchdrehen. Es gibt hier nur einen Tai-Klon.” Sofort wanderte der Blick der Brüder zu Davis, der gerade mit Ken sprach. “Das stimmt. Trotzdem Matt”, ein Blick zu dem Älteren, der fragend erwidert wurde, “vergleiche mich nie wieder mit Tai! Das ist wirklich eine Beleidigung.” Der Ältere nickte. “Versprochen.” Sie sahen sich einen Moment an, ehe sie wieder in die Runde sahen. “Hast du dein Geschenk eigentlich fertig?” Takeru grinste Matt an. Der nickte. “Oh ja. Ich warte nachher nur auf die richtige Gelegenheit.” “Die wird kommen. Und dann bin ich auf Soras Gesicht gespannt.” Takeru grinste breit. Matt ebenfalls. “Ich auch Kleiner, ich auch.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)