Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 97: like ---------------- Was machte er hier eigentlich? Warum war er auf diese dumme Idee gekommen? Nein, warum hatte Kari ihm so einen Floh ins Ohr gesetzt? Einen Floh, der nicht einmal stimmte! Sie hatte sicherlich nicht recht! Er war nicht in Mimi verliebt! Tai blieb abrupt stehen. Was genau machte er hier? Er schüttelte seinen Kopf und drehte sich herum. Mit Mimi musste er nicht reden, auf keinen Fall! Denn er war nicht in sie verliebt! Tais Herz stach schmerzhaft bei diesem Gedanken. Hatte Kari vielleicht doch recht? Er drehte sich erneut um und ging wieder in die Richtung, in der Mimi wohnte. Ja, der Sex mit ihr war der Hammer gewesen. Und er hatte es gemocht, wie sie auf Prinzessin reagierte, ein Kosename, der nur für sie galt. Kosename? War er jetzt endgültig durchgedreht? Das war kein Kosename! Das war eine Beleidigung! Er drehte sich wieder um, um nach Hause zu gehen. Er konnte Mimi nicht leiden! Sie regte ihn immer nur auf! Und deshalb hatte er sie immer geärgert! Nicht um, wie hatte Kari es gesagt?, um Mimis Aufmerksamkeit zu gewinnen. Sicherlich nicht! Andererseits … es hatte ihm nie gefallen, wenn sie mit einem Anderen geredet hatte. Deshalb war er doch auch so oft dazwischen gegangen, damit kein Anderer sie so berührte, wie er sie berühren durfte. Mimi war sein! Tai stoppte erneut und raufte sich überfordert seine Haare. “Das ist doch zum verrückt werden!”, schrie er auf. Als er aufsah, erkannte er einige befremdliche Blick. “Entschuldigung”, murmelte er und nahm seinen Weg wieder auf. Er war schon einige Meter gelaufen, bis ihm klar wurde, dass er wieder in Richtung Mimi ging. Er stoppte. Was sollte er überhaupt bei ihr? Sie hatte es ihm doch klar und deutlich gemacht, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte, dass er sogar für sie gestorben war. Und hatte er nicht gesagt, dass sie das auch für ihn war? Wut stieg in ihm auf. Diese dumme Zicke! Was bildete die sich eigentlich ein? Er hatte sich entschuldigt! Ja, er hatte einen Fehler gemacht, aber er hatte sich dafür auch entschuldigt! Jetzt war es jawohl nur noch ihr Fehler! Und sie hatte sich zu entschuldigen. Ja, sie hatte sich zu entschuldigen, bei ihm! Und deswegen würde er jetzt zu ihr gehen, damit sie sich entschuldigen konnte! So einfach war das! Und damit hatte er auch einen guten Grund, dass er bei ihr auftauchte. ~~~ Er war nur noch ein paar Meter von dem Haus von Tachikawas entfernt, als er eine ihm sehr gut bekannte, braunhaarige junge Frau erkannte, die dieses gerade verließ. Sie trat durch den Gartenzaun und zog diesen hinter sich zu, ehe sie in seine Richtung lief. Tai bemerkte sie gar nicht, was wohl darauf zurückzuführen war, dass sie unentwegt auf ihr Handy sah. Plötzlich stockte sie, blieb stehen und sah auf. Als sie den Fußballer erkannte, ging eine rasante Wendung durch ihren Körper. Sie erstarrte und spannte sich an. Der gerade noch einigermaßen entspannte Gesichtsausdruck verschwand und ihre Augen weiteten sich. Ehe Tai reagieren konnte, drehte sie sich herum und ging in die entgegengesetzte Richtung davon. Und das war der Moment, in dem Tai explodierte. “Mimi Tachikawa”, brüllte er wütend, “du bleibst auf der Stelle stehen!” Es wirkte, da sie tatsächlich erstarrte und keinen Schritt weiter ging. “Du wirst jetzt nicht wieder wegrennen sondern bleibst gefälligst hier und redest endlich mit mir!” Mimi drehte sich herum und sah ihn aus wütend aufblitzenden Augen an. “Du hast mir überhaupt nichts zu sagen!” “Das denkst du vielleicht!” Tai trat mit zusammen geballten Fäusten wütend auf die Cheerleaderin zu. Sie regte ihn dermaßen auf. “Es geht dich nichts an, was ich denke!”, gab Mimi von sich, “und im Übrigen habe ich dir bereits gesagt, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben möchte, also lass mich gefälligst in Ruhe.” Damit drehte sie sich herum und ging wieder los. Tai zitterte schon fast vor Körperanspannung. “Du bleibst jetzt auf der Stelle stehen und hörst mir zu!”, brüllte er. Mimi drehte sich mit hochgezogenen Augenbrauen um und verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper. “Okay, du bekommst diese eine Möglichkeit noch, mit mir zu sprechen. Also rede. Und dann lass mich in Ruhe.” Tai schäumte vor Wut. Was bildete sie sich eigentlich an? “Du … du bist die unmöglichste und impertinenteste Person, die ich in meinem ganzen Leben je kennengelernt habe. Du bist eingebildet, von dir selbst überzeugt und eine unglaublich egoistische Person. Eine nervende, besser wissende, dumme Zicke, die denkt, dass sie sich alles erlauben kann. Du bildest dir sonst noch was ein, wie toll du eigentlich bist. Und ich kann dich wirklich nicht leiden!” Mimi ballte ihre Hände in ihren Armbeugen zu Fäusten. War ihm eigentlich klar, wie sehr er sie verletzte? Mit jedem einzelnen Wort stach ihr Herz nur mehr. Sie war sich sicher, dass sie in ein paar Minuten anfangen würde zu weinen. Aber das durfte sie nicht, nicht vor ihm. Sie durfte ihm auf keinen Fall zeigen, dass er ihr mehr bedeutete, als er wusste. Und als er dachte. “Gut, du hast alles gesagt. Kann ich dann jetzt gehen?”, fragte sie und bemühte sich um einen desinteressierten Ton. Sie sah ihn noch kurz an. Da er kein Wort mehr hervor bekam sondern sie nur ansah, drehte sie sich herum. “Gut”, gab sie von sich und ging los. “Das Problem ist”, erklang hinter ihr plötzlich in einem leicht hilflosen Ton, “dass es ein paar Dinge gibt, die ich doch ein wenig mag.” Wie erstarrt blieb Mimi stehen. Mögen? Langsam drehte sie sich wieder zu ihm herum. “Da sind so ein paar Dinge …”, nuschelte er, “zum Beispiel, dass du immer für deine Freunde da bist. Du lässt alles stehen und liegen, wenn jemand deine Hilfe braucht. Du hörst zu, gibst ihnen Tipps, würdest sie nie im Stich lassen. Wenn sie dich brauchen, dann bist du da. Und ich mag es, wie du für Kari da bist, dass du ihr eine so gute Freundin geworden ist und dass du sie wirklich magst. Sie ist dir wichtig und du hast das was zwischen uns beiden ist nie in deine Freundschaft zu ihr einfließen lassen. Du hast sie immer unterstützt und ihr Mut gemacht, auf sie eingeredet und sie zu Dingen überredet, die sie sich ohne dich nie getraut hätte. Ich bewundere dich dafür, wieviel du für die Cheerleader machst, wie du dich dafür einsetzt und wie wichtig sie dir sind. Überhaupt, dass du sie gegründet hast und wieviel du dafür tust. Ich … ich mag es, wie du lachst. Und wie deine Nase sich dabei kräuselt. Und ich mag es, wie deine Augen leuchten. Die ich übrigens auch sehr gerne mag. Und ich mag es, dich zu necken und wie du dich dann aufregst. Ich mag es, Zeit mit dir zu verbringen, egal was wir gemacht haben. Mit dir kann man auch gut über ernste Dinge reden und du hörst immer zu. Alles in allem …” Tai kam vorsichtig auf Mimi zu, wie als ob er Angst hatte, dass sie gleich wieder wegrennen würde. “Also alles in allem”, er schluckte, “mag ich dich wohl doch …ziemlich sogar … Vielleicht sogar mehr, als ich jemals vermutet und erwartet hätte ...” Mimi sah ihn mit großen Augen überrascht an. “Und eigentlich … also eigentlich wollte ich dich fragen, ob du mit mir ausgehen würdest.” Als Tai ausgesprochen hatte, herrschte eine Stille. Eine Stille, in der man eine Stecknadel auf den Boden fallen hören konnte. Mimi bekam kein Wort heraus. Das hatte sie eindeutig nicht erwartet. Nicht von Tai. Nicht nachdem, was er das letzte Mal gesagt hatte. Nicht nachdem, was er die letzten Male gesagt hatte. Tai sah sie erwartungsvoll an. Als jedoch kein Wort kam, trat er enttäuscht einen Schritt zurück. Sie empfand nicht so, wie er. Enttäuscht drehte er sich herum und ging davon. Warum hatte Kari ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt, dass er in sie verliebt war? Warum … warum hatte er ihr geglaubt? Was brachte es, wenn … “Ich kann dich auch nicht leiden …”, erklang hinter ihm eine sanfte Stimme. Nun war er es, der wie erstarrt stehen blieb. “Du gehst einem furchtbar auf die Nerven. Du redest oft, bevor du denkst und dadurch kommt so oft nur Doofsinn aus deinem Mund. Du bist viel zu sehr von dir selbst überzeugt. Du denkst, dass du immer von allem Ahnung hast, aber oftmals bist du einfach nur dumm!” Tai drehte sich herum und sah, wie Mimi auf ihn zukam. “Ich kann es nicht ausstehen, wie du immer im Mittelpunkt stehen und überall dabei sein musst!” “Also das …” Mimi hob ihre Hand und funkelte ihn an. “Nein, jetzt bin ich dran! Und du hörst jetzt mir zu.” Sofort verstummte der Fußballer. Sie sah ihn leicht unsicher an, ehe auch sie weiter redete. “Du bist anstrengend und nie hat man seine Ruhe vor dir. Egal wie sehr man hofft nicht auf dich zu treffen, die Wahrscheinlichkeit liegt immer bei hundert Prozent, dass du doch da bist … oder auftauchst. Du hast oft nur Fußball im Kopf. Es gibt keine größere Nervensäge als dich. Du bist einfach ein Idiot! Aber …” Nun sah Tai sie wieder erwartungsvoll an. Die Cheerleaderin zuckte leicht mit ihren Schultern. “Aber es ist so, dass es auch an dir Dinge gibt, die ich gar nicht so schlimm finde …” Sie sah ihm ernst in die Augen. “Fangen wir doch auch mal bei deiner Schwester an. Du liebst Kari. Das spürt man jedes Mal, wenn du über sie redest. Dann leuchten deine Augen und du musst immer lächeln. Du passt auf sie auf und machst dir immer Sorgen um sie. Du willst für sie aufpassen und sie beschützen. Das ehrt dich wirklich.” Ein Lächeln trat auf Mimis Gesichtszüge, ehe sie weiter redete. “Du bist auch immer für deine Freunde da. Du machst dir auch um sie Sorgen. Du rennst, sobald einer nur piepst. Du würdest niemals einen im Stich lassen, niemals. Selbst wenn du wütend bist, stehst du hinter ihnen. Falls der- oder diejenige eine andere Meinung hat, dann würdest du ihn trotzdem unterstützen, auch wenn es nicht deine Meinung ist. Das ist dir egal. Du bist aufopferungsvoll und loyal. Du … du gibst niemals auf. Du lässt nicht locker sondern verfolgst immer hartnäckig dein Ziel und meistens schaffst du es auch. Daher hast du es auch geschafft, dass Matt dein Freund wurde. Du glaubst an dich selbst und an alle anderen. Du schaffst es durch wenige Worte, manchmal auch nur durch deine Art, allen neuen Mut und neue Kraft zu schenken. Die meisten Menschen wollen gerne mit dir befreundet sein. Du bist lustig und hast Humor. Ich muss eigentlich immer lachen, wenn du einen Witz machst. Und du bist ein Trottel und Tollpatsch, aber gerade das macht dich liebenswert. Du nimmst kein Blatt vor den Mund und dir ist egal, was andere von dir denken. Das macht dich so authentisch.” Mimi stockte. Sie überlegte sich, ob sie das sagen wollte, sagen durfte. Aber wenn sie jetzt nicht Klartext redete, dann hatte sie vermutlich jede Chance vertan, den eine weitere würde sie vermutlich nicht bekommen. “Du … du bist süß .. und wenn du einen in den Arm nimmst, dann fühlt man sich geborgen. Mit dir an seiner Seite, ist alles andere einfach egal.” Mimi sah den Älteren unsicher an. “In deinen Armen habe ich mich immer so wohl gefühlt!”, platzte sie plötzlich heraus und lief rot an. Sie drehte ihren Kopf zur Seite, da sie ihm jetzt nicht in die Augen sehen konnte. Vielleicht würde er sie ja total komisch ansehen. “Was willst du damit sagen?”, erklang seine Stimme. “Ähm … also …” Sie lief noch dunkler an und warf nur einen kurzen Blick in seine Richtung, ehe sie angestrengt auf den Boden sah. “Dass ich dich wohl auch … mag.” Ihr Herz schlug hart und schnell in ihrem Brustkorb. Sie hatte Angst. Vor dem was er sagte und davor, wie er reagieren würde. “Du … du magst mich also auch …”, erklang seine Stimme langgezogen und nachdenklich. Schnell nickte sie als Antwort. “Dir … dir ist aber schon klar, dass ich mit “mag” etwas …”, er stockte, “etwas anderes gemeint habe?” Die letzten Worte kamen zögerlich hervor. Mimis Herz machte einen Satz und sie musste sich zusammenreißen, nicht zu kichern. “Ja, das ist mir klar. Ist dir klar, dass ich dich auch mehr … mag?” Sie sah auf, um den Älteren ernst anzusehen. Sie musste erneut ein Kichern unterdrücken, als sie sah, dass auch er rot angelaufen war und anscheinend mit seinen Worten zu kämpfen hatte. Seine Hand strich unaufhörlich durch seine Haare, die noch schlimmer als sonst von seinem Kopf abstanden. “Ähm … also … eigentlich meinte ich … also du … ich … dich … ich … mag … nein … ich …” Mit großen Augen sah er Mimi an, die das Kichern nicht mehr zurückhalten konnte. Sofort verschränkte er seine Arme vor seinem Oberkörper. “Ist das dein ernst? Ich will dir eine Liebeserklärung machen und du lachst?” Mimi wollte ihn ernst ansehen, lachte dann aber wieder. Ihr Herz tanzte förmlich in ihrer Brust und sie konnte es einfach nicht unterdrücken zu lachen. Es war, als wollten ihre Gefühle herauskommen. Sie trat ganz zu ihm und legte beide Hände an seinen Wangen. “Ich dich auch, mein Idiot.” Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und legte ihre Lippen sanft auf seine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)