Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 84: clear text ---------------------- Das Abendessen hatten sie glücklicherweise alle lebend überstanden. Das war aber alleine Yamato zu verdanken, der kurzerhand entschieden hatte, dass Yuuko auch einmal einen Abend zum ausruhen haben durfte und er sich um das Essen kümmern würde. Zuerst hatte Tais und Karis Mutter abgelehnt, nachdem aber auch Tai gemeint hatte, nach zahlreichen Blicken von Matt und einem anschließenden Schlag auf den Hinterkopf, dass sie nicht kochen musste, hatte sie nachgegeben. Matt hatte Tai, der nur gejammert hatte, in die Küche beordert und hatte zusammen mit diesem ein leckeres Curry auf die Beine gestellt, oder zumindest in die Töpfe. Als Susumo gekommen war, hatte man an seinen leuchtenden Augen erkannt, wie sehr er sich über das Essen freute … oder vielleicht auch nur darüber, dass es nicht von seiner Frau gekocht war. Kari und Takeru, die nicht ein einziges Mal ihre verschränkten Hände voneinander gelöst und sich immer wieder verliebt angelächelt hatten, hatten mit der freien Hand das Essen in den Mund geschoben und waren danach gleich wieder in Karis Zimmer verschwunden. Matt hatte die Küche noch aufräumen wollen, war aber von Yuuko in Tais Zimmer gescheucht worden, immerhin hatte er ja schon gekocht, da musste er nicht noch aufräumen. “Thor, du hast uns wirklich gerettet!”, richtete Tai aufatmend an seinen besten Freund, als sie in seinem Zimmer angekommen waren. “Du weißt, dass ich das in erster Hinsicht aus egoistischen Gründen getan habe?”, erwiderte der Blonde fragend. Tai grinste. “Ach was. Du liebst deinen Bruder ja … und Kari … und mich.” Matt sah ihn mit gerunzelter Stirn an. “Alter, du kommst auf Ideen”, erwiderte er kopfschüttelnd. Tai grinste und warf sich auf seinen Sitzsack. Der Blonde musste schmunzeln und ließ sich auf den Schreibtischstuhl sinken. “Na gut, so kennen wir dich schließlich, nicht wahr?” Tai lachte auf. “Genau. Es war auf jeden Fall sehr lecker. Also danke dir.” Ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht. “Kari und T.K. hättest du alles vorsetzen können, das wäre beiden gar nicht aufgefallen. Die hatten ja nur Augen füreinander.” Matt nickte schmunzelnd. Tais Blick wanderte indessen zu der Wand, an der Karis Zimmer anschloss. “Hättest du gedacht, dass die beiden irgendwann tatsächlich zusammenkommen?” Wieder nickte der Blonde. “Natürlich. Ich finde, dass das von Anfang an klar war. Du kennst T.K. nur so, wie er mit Kari war. Ich kannte ihn schon vorher. Er hat sich, was Mädchen angeht, um 180 Grad gewendet. Er hat sich in deine Schwester verliebt. Daher war es nur eine Frage der Zeit … auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass es solange braucht und schlussendlich noch so ein Drama mit sich zieht.” Der Fußballer sah seinen besten Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Und warum hast du es bisher bitteschön immer verleugnet? Ich habe dich oft genug darauf angesprochen!” Matts Augen glitzerten diabolisch. “Denkst du etwa, ich stimme dir einfach bei so etwas einfach zu? Erstens würdest du dich dann einmischen wollen und mich dazu zwingen mitzumachen, zweitens würdest du mir damit dann auf der Nase herumtanzen.” “Ishida!”, knurrte Tai und verdrehte seine Augen. “Ich denke, sie sind glücklich miteinander. Kari tut T.K. wirklich gut, Tai”, richtete Matt nun völlig ernst an den Fußballer. Der Angesprochene erwiderte den Blick. “Er tut ihr gut. Sie hat sich ziemlich verändert. Abgesehen von den letzten Tagen, aber ich denke, dass das nicht mehr passieren wird.” Matt nickte, Tai redete jedoch weiter. “Und ich hoffe, dass das nicht mehr passieren wird, denn dann werde ich mich nicht mehr zurückhalten.” Matt nickte. “Das ist in Ordnung.” Beide sahen sich ernst an, ehe sie ihre Blicke nachdenklich zurück auf die Wand richteten. Matt erinnerte sich an eine Situation von vorher. Er lehnte sich zurück und legte ein Fußknöchel auf sein Knie. “Ich hätte da noch eine Frage an dich”, richtete er an Tai. Der sah ihn fragend an. “Und was für eine?” “Mimi.” Tais Gesichtsausdruck verschloss sich. “Such dir ein anderes Thema aus.” Matts Augenbrauen hoben sich. “Warum? Willst du nicht über sie schimpfen?” Tai verdrehte seine Augen und sah zur Seite. “Warum soll ich über sie reden? Sie nervt mich. Da muss ich sie nicht noch in meiner Freizeit haben … also als Thema.” “Lüg doch nicht. Du redest häufig über sie.” Tais Kopf fuhr ruckartig zu Matt. “Tue ich überhaupt nicht!” “Öfter als du denkst Taichi.” “Das kann überhaupt nicht sein! Ich kann sie nicht leiden!” Matt zuckte mit seinen Schultern. “Klar doch. Du kannst sie überhaupt nicht leiden. Deshalb hast du mit ihr geschlafen.” Tai sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. “Das habe ich dir erklärt. Ich fand sie heiß!” “Du findest sie auch heute noch heiß”, erwiderte der Blonde provozierend. Er wollte endlich wissen, was da gerade anstand. “Hätte ich dir das nur nie erzählt”, stöhnte der Fußballer und drehte seinen Kopf zur Seite. Er hatte Angst, dass Matt aus seinem Blick die Wahrheit herauslesen konnte. “Hast du aber”, erwiderte der Blonde schulterzuckend. “Das schon, aber ich habe dir nicht die Erlaubnis gegeben, ständig darüber zu reden!”, erwiderte Tai wütend. “Was genau ist jetzt eigentlich dein Problem daran, dass ich dich auf Mimi anspreche?”, fragte Matt und musterte den Älteren. Er wollte nun jede Reaktion genau betrachten und erkennen. Er wollte nichts verpassen. Tais Augen hatten sich leicht geweitet. “Ich … ich mag sie einfach nicht. Und ich rege mich immer nur auf, wenn wir über sie reden. Daher will ich nicht noch in meiner Freizeit an sie denken!” “Hmm …” Matt blickte Tai nachdenklich an, woraufhin dieser sich tiefer in den Sitzsack presste. Er traute seinem besten Freund alles zu … und dazu zählten auch nicht positive Dinge. “Wie fandest du den Sex mit ihr?” Tai sah ungläubig auf. Das hatte er jetzt nicht erwartet. “Hast du sie noch alle? Du hast eine Freundin! Also warum sollte ich mit dir über Sex mit anderen Frauen sprechen. Zudem noch über den mit Soras bester Freundin!” Matt verdrehte seine Augen. “Kein Sex kann jemals so gut wie der mit Sora sein. Eine Sache, die du niemals in deinem Leben erfahren wirst!”, gab er mit einem drohenden Tonfall von sich. Tai verdrehte die Augen. “Du weißt genau, dass Sora für mich tabu ist. Und wird das auch immer sein!” “Das erwarte ich auch!”, erwiderte Matt scharf. Einen Moment maßen die beiden sich mit Blicken ab. “Außer natürlich du versaust es wieder. Dann kann ich es mir ja immer noch überlegen, ob ich sie mir doch noch angle”, Tai grinste breit. Matt schüttelte gespielt enttäuscht seinen Kopf. “Und was ist aus beste Freunde für immer geworden?” Tai lachte auf. “Ach wir zwei sind nur Freunde, weil ich Sora will. Wenn ich sie also habe, dann brauche ich dich nicht mehr.” Matt streckte seinen Fuß aus und stieß ihn in Tais Seite. “Du bist ein Idiot.” Als sich Tais Gesichtsausdruck kurz verzog, hob Matt abwehrend seine Hände. “Entschuldige, ich hatte vergessen, dass das Mimis Spitzname für dich ist. Aber das ist wirklich süß.” Er grinste übertrieben. “Ihr habt schon Spitznamen füreinander.” Tai knurrte. “Fang nicht so an wie ihre Mutter!” Als Matt amüsiert seine Augenbraue hob, wurde dem Fußballer klar, dass er einen Fehler gemacht hatte. “Ihre Mutter? Taichi Yagami, woher kennst du Mimis Mutter?” Tai blinzelte mit den Augen und suchte vergeblich nach einer Antwort. “Ich … also ich …”, stotterte er, bis ihm eine Ausrede einfiel. “Ich habe sie eben mal getroffen. Also Mimi. Und dann habe ich sie Prinzessin genannt, ganz normal. Und dann kam Frau Tachikawa und meinte, dass sie es toll findet, dass ich einen Spitznamen für ihre Tochter habe. Und wir haben gestritten! Also Mimi und ich!”, fügte Tai noch schnell hinzu. “Aha”, erwiderte Matt trocken. “Wirklich!”, versuchte Tai verzweifelt die ganze Sache wieder in eine Bahn zu lenken. Matt durfte auf keinen Fall herausbekommen, was zwischen ihm und Mimi lief. “Schlaft ihr miteinander?” “Was?” Mit großen Augen starrte Tai seinen besten Freund an. Der sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. “Ich wiederhole, schläfst du mit ihr? Oder hast du nochmal mit ihr geschlafen? Also nach den zwei Mal, von denen ich schon weiß.” “Ich … also … wie kommst du denn darauf? Das ist doch total lächerlich! Ich und diese blöde Prinzessin.” Tai lachte gespielt auf. “Das ist totaler Doofsinn!” “Warum schwitzt du plötzlich so Taichi? Warum kannst du mir nicht in die Augen schauen?”, fragte Matt und beugte sich näher zu dem Fußballer, wobei er sein Kinn auf seine Hand stützte. “Deine ganze Reaktion sagt mir, dass du mir etwas verschweigst.” “Was sollte ich dir denn verschweigen?”, lachte Tai schrill. Oh Thor, oh Thor, oh Thor! Wie kam er da wieder raus? Mimi würde ihn töten! Das würde sie! Und nicht auf die schnelle Tour. Sie würde sich Zeit lassen und es genießen! “Sie wird mich töten”, flüsterte er, ohne sich bewusst zu sein, dass er diesen Gedankenfetzen nicht komplett lautlos ausgesprochen hatte. “Warum sollte Mimi dich töten?”Daraufhin wurde Matt von Tai mit großen Augen angesehen, “Also ich gehe davon aus, dass du Mimi meintest, immerhin haben wir gerade noch von ihr geredet.” Tai sah ihn immer noch mit großen Augen an. “Also, was ist jetzt Sache? Red endlich mal Klartext mit mir!”, knallte Matt Tai an den Kopf. Der biss sich auf die Unterlippe. “Es gibt nichts, was Sache ist”, gab er von sich und sah zur Seite. Matt durfte es nicht wissen! Der sah ihn immer noch an, bis ihm schließlich etwas klar wurde. “Verdammt!” “Was meinst du?”, Tai sah ihn verunsichert an. “Sora.” “Sora?” Der Fußballer sah seinen besten Freund verwirrt an. Wie kam Matt jetzt auf Sora? “Als du mir damals eine runtergehauen hast …” “Wann damals?”, fiel Tai ihm ins Wort und wurde sofort verachtend angesehen. Jedoch reagierte Matt, außer mit bösen Blicken, nicht weiter darauf. “Als Sora sich von mir getrennt hatte, da bist du zu mir gekommen, hast es mir gesagt und mir meine Sachen wieder gegeben. Und dann hast du mir eine reingehauen.” “Die hattest du dir auch verdient!”, fiel Tai ihm erneut ins Wort. Matt ignorierte den Einwurf einfach. “Du hast mir erst eine reingehauen, als ich Mimis Name erwähnt habe. Und als ich meinte, dass du nur mit ihr geschlafen hast, weil sie Soras beste Freundin ist. Genau da bist du ausgerastet.” Tai wurde bleich und schüttelte sofort wild seinen Kopf. “Doofsinn! Das weißt du gar nicht mehr richtig! Du hattest da ganz andere Dinge im Kopf! Ich habe dich wegen Sora geschlagen!” “Lüg nicht!” Die jungen Männer sahen sich mit zusammengekniffenen Augen an. “Doofsinn!”, erklärte Tai. “Von wegen Doofsinn!”, bestand Matt auf seinem Standpunkt. Tai ballte seine Hände zu Fäusten. “Natürlich ist das alles Doofsinn. Warum sollte ich ausgerechnet mit Mimi schlafen? Du weißt, dass ich sie nicht mag. Und sie mich nicht.” “Du findest sie heiß, ihr seid beide Single. Also warum nicht? Es ist ja schließlich nur Sex nicht wahr? Ihr könnt machen was ihr wollt und seid nicht aneinander gebunden. Also ist es doch gar nicht schlimm, wenn ihr nur miteinander schlaft. Einfach nur ab und an, um den Dampf abzulassen, oder Tai?” “Du sagst es”, stimmte Tai zu. Als sich ein Grinsen auf Matts Gesicht schlich, war ihm klar, dass er sich in eine Falle hatte locken lassen. Der Blonde lehnte sich auf dem Stuhl zurück, verschränkte seine Arme und hob seine Augenbrauen. “Ihr schlaft immer noch miteinander?” Tai wurde kreidebleich und hob abwehrend seine Hände. “Du hast da etwas falsch verstanden!” Matt stöhnte genervt auf. “Habe ich überhaupt nicht! Verdammt Taichi, du bist nach Sora und Takeru der Mensch, den ich vermutlich am besten auf der Welt kenne! Ich weiß, wann du mich anlügst. Und das tust du gerade. Also sei jetzt einfach ehrlich zu mir. Ja oder nein?” die beiden jungen Männer maßen sich einige Minuten mit Blicken ab, ehe Tai seinen Kopf zur Seite drehte. “Ja”, murmelte er leise. Matt ließ seine Hände sinken. Er hatte es sich zwar gedacht, war nun aber trotzdem ziemlich überrascht. “Okay … wow …”, brachte er hervor. Tai sah ihn genervt an. “Was willst du denn jetzt? Es war dir doch klar, sonst hättest du nicht so nachgebohrt!”, knurrte er seinen besten Freund an. “Ja … trotzdem erstaunt es mich …”, erwiderte Matt und sah Tai an, der mit seinen Zähnen knirschte. “Und was genau ist das zwischen euch? Ich dachte ihr könnt euch nicht leiden.” Der Fußballer zuckte mit seinen Schultern. “So ne Art Affäre. Nur Sex, nicht mehr. Keine Beziehung … auf keinen Fall!” “Aha …” “Was willst du Alter? Mimi und ich, wir können uns nicht leiden!” Erneut zuckte der Blonde mit seinen Schultern. “Für Sex reicht es anscheinend.” “Dafür muss man sich auch nicht leiden können!” “Das wohl nicht … und wie geht es mit euch weiter?” Tai verdrehte seine Augen. “Wir machen Schluss, wenn einer von uns jemanden findet, an dem er interessiert ist”, er richtete seinen Blick ernst auf seinen Gegenüber. “Mimi darf es nicht wissen, klar? Sie darf nicht wissen, dass du es weißt! Dann wird sie stinksauer!” Matt hob seine Hände. “Ich verspreche es dir, dass ich sie nicht darauf anspreche.” “Dass du es niemanden sagen wirst, überhaupt niemanden! Du wirst nicht einmal mit Sora darüber reden, klar?” Erneut nickte Matt. “Ich verspreche es. Nur noch eine Frage”, er ließ seine Hände sinken, “seit wann geht das zwischen euch?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)