Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 64: speech ------------------ Mimi warf immer wieder einen Blick zu Sora neben sich. Diese sah alles andere als glücklich aus. Aber konnte man es ihr verdenken? Mimi musste grinsen. Nach heute Abend würde Sora wieder glücklich aussehen. Und zwar wenn sie und Matt endlich wieder… “Mimi? Was ist denn mit dir los?”, unterbrach sie da schon die Rothaarige. “Was? Wieso?”, fragte diese verwundert. Sora zuckte mit ihren Schultern. “Du hast so ein Grinsen auf dem Gesicht gehabt…” “Was für eines denn?” “Wie als ob du irgendetwas vor hättest…” Mimi spürte wie ihre Wangen warm wurden. War sie wirklich so leicht zu durchschauen? “Du weißt doch, dass du mir vertrauen kannst. Oder vertraust du mir etwa nicht?”, mit hochgezogenen Augenbrauen blickte sie ihre beste Freundin an. Sora sah sie noch einen Moment nachdenklich an, dann nickte sie aber. “Natürlich vertraue ich dir.” “Siehst du?”, Mimi strahlte und klopfte auf Soras Arm, mit dem diese bei ihr eingehakt war. Langsam ließ das Lächeln aber wieder nach. Was, wenn Sora die Idee nicht so gut fand? Was, wenn sie ihr danach nie wieder vertrauen würde? Das wäre fatal! Sie würde Tai fertig machen! Wenn es so kommen würde, dann würde er dafür büßen! Sie biss die Zähne fest aufeinander. Plötzlich blinzelte sie verwirrt. Was war das denn jetzt? Jetzt wurde sie schon richtig wütend auf ihn, nur weil sie an ihn dachte. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen. Er war nunmal ein Idiot! Was erwartete sie denn sonst anderes? Sie musste sich jetzt zusammenreißen, nicht an ihn denken! Sie hatte etwas zu erledigen! Und das war wichtiger als Tai! Viel wichtiger! “Ich brauche dringend Alkohol”, brach aus ihr hervor ohne dass sie das hatte laut sagen wollen. Sora sah sie verwirrt an. Einen Moment schien sie nachzudenken, dann nickte sie und sah wieder nach vorne. “Nehme ich auch… jede Menge.” Mimi sah ihre Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an. Das hatte sie auch noch selten von der Rothaarigen gehört. “Ähm… okay… gibt es sicher”, murmelte sie mit gerunzelter Stirn. Dann nickte sie zufrieden. Das war sicher keine Lüge. Immerhin hatte sie Matt und Tai dazu gedrängt, dass diese alkoholische Getränke besorgen sollten. Wenn der Idiot getan hatte, was sie ihm gesagt hatte. Mimi sah sich um. Gleich sollten sie an der Stelle sein, die sie besprochen hatten. Nur noch ein paar Meter… Als sie die Stelle sah, begannen ihre Augen zu leuchten. “Sieh mal da Sora”, rief sie begeistert und deutete auf den Holz-Pavillon mitten im Park, der mit leuchtenden Lampions geschmückt war. Sora sah auch in die Richtung. “Nett…”, murmelte sie. “Komm, lass uns das anschauen”, kam da schon von ihrer besten Freundin. Sora versuchte stehen zu bleiben, was sich jedoch als schwer erwies, da Mimi an ihrem Arm zerrte. “Mimi, da sind doch sicher Leute.” “Ach, die stören wir sicher nicht. Und ich will ja nur schauen!”, wieder zog die Cheerleaderin an Soras Arm. “Mimi, ich glaube nicht, dass…” Sofort blieb ihre beste Freundin stehen und verschränkte beleidigt ihre Arme vor der Brust. “Was ist so schlimm daran, dass ich mir das ansehen möchte?” Sora seufzte auf. Sie hatte wirklich keine Lust darauf, jetzt mit Mimi zu diskutieren. “In Ordnung. Geh einfach und sieh es dir an.” Sofort legte Mimi ihren Kopf schräg. Das war nicht richtig. Sora musste doch mitkommen. Sonst würde doch der komplette Plan nicht funktionieren! “Komm schon mit!”, quengelte sie. Die Rothaarige sah sie an und überlegte zu widersprechen. Dann entschied sie sich dagegen. Wenn Mimi anfing zu jammern war ihr Abend gelaufen. Darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Sie wollte diese nicht trösten oder besänftigen, dafür hatte sie zur Zeit einfach keine Worte. “Na gut”, brummelte sie und folgte der Cheerleaderin, die begeistert in die Hände geklatscht hatte, ehe sie losgelaufen war. Beim Pavillon angekommen, musste Sora Mimi recht geben, die ein “ach ist das hübsch” von sich gegeben hatte, denn das war es tatsächlich. Der Pavillon war durch die Lampions in ein sanftes Licht gehüllt, zusätzlich standen einige Kerzen herum. In der Mitte stand ein runder Tisch mit zwei Stühlen. Der Tisch war eingedeckt und überall waren Blumen verteilt. Dazu spielte sanfte Musik im Hintergrund. Matt hätte das sicher gefallen. Schmerz durchzuckte Sora, wie immer wenn sie an ihn dachte. “Mimi, ich glaube wir sollten besser gehen. Wenn gleich die Leute kommen die das hier vorbereitet haben, dann…” Sora drehte sich herum und stockte in ihrer Bewegung. Wo war Mimi? “Sora”, erklang hinter ihr eine leise Stimme und sofort erstarrte sie. Das hatte Mimi doch jetzt nicht wirklich gemacht! Langsam drehte sie ihren Kopf und sah über ihre Schulter nach hinten in den Pavillon. “Matt…”, brachte sie mit kratziger Stimme hervor. Was machte er hier? Warum? Was sollte das alles? Wo war Mimi? Warum kam ihre beste Freundin nicht und rettete sie? “Ich freue mich dich zu sehen”, gab der Blonde hinter ihr in dem Moment von sich. Die Rothaarige drehte sich ganz zu ihm herum. “Ich… ich sollte…”, stammelte sie. Sofort machte Matt einen Satz nach vorne und griff nach ihrer Hand. “Bitte geh nicht Sora!”, er sah ihr mit einem ängstlichen Ausdruck in die Augen, “Bitte bleibe hier und hör mir zu, rede mit mir.” Sie blinzelte ihn verunsichert an. “Aber… hier kommt doch sicher gleich jemand”, brachte sie mit hoher Stimme hervor. “Es kommt niemand. Das hier ist für dich”, bestätigte er da schon ihre Vermutung. Langsam zog Sora ihre Hand aus seiner während ihr Herz zu zerspringen drohte. “Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist”, murmelte sie leise. “Bitte hör mir nur zu. Du musst nichts reden, nichts dazu sagen. Ich will einfach nur, dass du weißt, was ich für dich empfinde, immer empfunden habe”, versuchte Matt sie händeringend vor dem Verschwinden aufzuhalten. “Ich…”, sie sah ihn mit großen Augen an. “Sora, gib ihm eine Chance”, erklang hinter ihr eine sanfte, tiefe Stimme. Sofort drehte sie sich herum. “Tai”, gab sie mit brüchiger Stimme von sich. “Bitte gib ihm die Chance”, gab auch Mimi von sich die neben dem Fußballer stand. Mit großen Augen sah Sora zwischen ihren Freunden hin und her. “Das… das war geplant”, stellte sie fest. Mimi nickte und Sorge machte sich auf ihrem Gesicht breit. “Ja... es tut mir leid, dass ich dich unter falschen Tatsachen hierher gelockt habe. Es war alleine Tais Idee!” “Was soll das denn heißen Prinzessin? Du hast bei der ganzen Planung von Beginn bis Ende mitgemacht!” “Sag das nicht! Sie ist dann sauer auf mich!” “Wie bitte? Auf dich darf sie nicht sauer sein aber auf mich?” “Dir Idiot dürfte das ja nicht so viel ausmachen!” “Du dumme Zicke!” “Blöder Vollidiot!” Sora starrte ihre Freunde ungläubig an, die sich sofort wieder zu streiten begannen. Die Beiden hatten sich zusammengetan, nur um… Ihr Blick wanderte zu Matt. “Bitte lass es mich erklären. Wie gesagt, du musst auch nichts sagen. Bleibe einfach hier, genieße das Essen. Wenn du danach wirklich nie wieder etwas mit mir zu tun haben möchtest, dann muss ich das akzeptieren. Aber bitte gib mir diese eine Chance”, flehte er sie regelrecht an. Immer noch konnte Sora ihn nur ansehen während Mimi und Tai hinter ihnen stritten. “In Ordnung”, gab sie leise als Antwort. Man konnte die Erleichterung und Freude erkennen, die sich in dem jungen Mann ausbreiteten. Er lächelte sie an und trat zu dem Tisch. “Darf ich bitten?”, fragte er und zog einen Stuhl nach vorne. Unsicher ging Sora darauf zu und setzte sich. Ihre Handtasche ließ sie neben sich auf den Boden gleiten. Matt setzte sich ihr gegenüber und sah sie über das Kerzenlicht auf dem Tisch unsicher an. “Sora, willst du etwas zu trinken?”, fragte Mimi neben ihr und die Angesprochene zuckte zusammen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass ihre Freunde aufgehört hatten zu streiten. “Es gibt Alkohol”, fügte die Cheerleaderin hinzu. Sora brauchte einen Moment und nickte dann. Alkohol könnte sie jetzt sicher gut gebrauchen. Gleich darauf stand Mimi wieder neben ihr, in den Händen eine Flasche Rotwein. Sie schenkte in die auf dem Tisch stehenden Weingläser ein und lächelte Sora entschuldigend zu. Sora sah ihr hinterher als sie wieder davon ging. Ihre beste Freundin hatte ein schlechtes Gewissen. Und das zu Recht! “Ich hoffe du hast ein wenig Hunger”, richtete Matt in dem Moment an sie und sofort sah sie wieder zu dem Blonden. “Ich… ähm…”, war alles, was Sora hervor bekam. Sie war völlig überfordert. Das Letzte was sie erwartet hatte war, dass sie auf Matt traf. Sie hatte Wochen damit verbracht, ihm aus dem Weg zu gehen, das Bild zu verdrängen versucht, das sie von ihm und Sakura im Kopf hatte. Ihre Gefühle zu verdrängen, den Schmerz, den er ihr angetan hatte. Und ihn jetzt plötzlich wieder vor sich zu sehen, ihm so nahe zu sein… das ging ihr wirklich zu nahe… es war zu viel. Ihr Herz schlug heftig in ihrem Brustkorb und sie schloss ihre Finger stärker um den Stiel des Weinglases. Dann hob sie es an ihren Mund und trank es in einem Zug leer. Matt beobachtete sie dabei mit großen Augen. Jedoch verkniff er sich jedes Kommentar. “Das Essen kommt!”, rief eine laute Stimme und Sora konnte erkennen, wie sich Matts Stirn runzelte. Er drehte sich seufzend zu Tai um, der mit zwei Salattellern ankam. “Hier, Grünzeug mit irgendeinem Balsamdressing”, erklärte der Fußballer und stellte jeweils einen Teller vor seinen Freunden ab. “Balsamdressing?”, brachte Sora verwirrt hervor. “Ja. Hat einen komischen Namen… aber vielleicht soll es einfach Balsam für die Seele sein”, meinte Tai schulterzuckend. Matt unterdrückte ein Aufstöhnen. “Balsamicodressing Sora”, erklärte er. “Achso”, erwiderte diese verstehend während Tai seine Augenbrauen zusammenzog. “Das macht gar keinen Sinn.” “Weil Balsamdressing auch Sinn macht”, gab Mimi schnippisch von sich und drückte sich an Tai vorbei. Sie schenkte Sora Wein nach und sah dann zu ihrem Erzfeind auf. “Du bist eine dumme Besserwisserin.” “Der Einzige hier der dumm ist bist ja wohl du!”, erwiderte Mimi sofort zickig. “Du…”, brachte Tai hervor ehe Matt dazwischen ging. “Reißt euch doch einfach zusammen!” Die beiden Streithähne sahen ihn mit großen Augen an und nickten schnell. “Ja.” “In Ordnung.” “Gut, dann verschwindet einfach!”, brachte der Blonde hervor. Nach einem kurzen Blick zu Sora sah er wieder zu seinen Freunden. ”Würdet ihr bitte nach hinten gehen?” “Natürlich”, antwortete Tai, griff nach Mimis Taille und schob sie einfach mit sich. Sora sah ihnen hinterher. “Das ist fast nicht zu glauben”, gab sie von sich. “Mimi und Tai?” fragte Matt leise. Die Rothaarige richtete ihren Blick zu ihm und nickte dann. “Ja.” antwortete sie leise und griff nach ihrer Gabel, die neben dem Teller lag. Matt tat es ihr nach einem kurzen Blick gleich und fing an den Salat zu essen. Sora stocherte hingegen nur auf ihrem Teller herum. “Schmeckt es nicht?”, fragte der Blonde und ließ die Gabel sinken. “Was?”, mit großen Augen sah die Rothaarige auf und schüttelte schnell ihren Kopf. “Nein, das ist es nicht… ich… ich habe zur Zeit einfach nicht so viel Hunger”, gab sie leise zu verstehen und schob sich doch ein paar Salatblätter in den Mund. “Schmeckt gut”, fügte sie dann hinzu und erkannte, wie ein leichtes Lächeln auf Matts Gesichtszügen auftauchte. Sie saßen sich schweigend gegenüber und keiner wusste, was er sagen sollte. “Seid ihr fertig?”, schallte es irgendwann in den Pavillon und beide zuckten zusammen. “Ich denke schon… oder?,” richtete Sora an Matt. Der nickte. Tai trat grinsend auf sie zu. “Super. Ich hoffe es hat geschmeckt. Mimi hat das gemacht. Die kann schon gut kochen. Wenn sie zwar sonst nichts kann, dann aber…” “Idiot!”, schallte es aus dem Hintergrund. “Zicke!”, rief er über seine Schulter zurück. Matt stöhnte auf. “Okay Tai, trag einfach die Salatteller weg.” “Aber sie hat angefangen!”, versuchte der sich schmollend zu verteidigen. “Habe ich gar nicht!”, gab Mimi beleidigt von sich. Sie hatte zwei Teller in ihren Händen und funkelte den Fußballer wütend an. “Hast du doch!” “Oh bitte! Könntet ihr einfach die Teller tauschen und wieder verschwinden?”, schnaubte Matt. “Oh… ähm ja…”, Tai griff schnell nach den Salattellern und Mimi stellte ihre Teller ab. “Komm Prinzessin.” richte er an die Cheerleaderin und schon waren sie wieder verschwunden. Als Matt ein leises Kichern hörte, sah er erstaunt zu seiner Gegenüber. Sora erkannte seinen Blick und erstarrte. Dann deutete sie unsicher in die Richtung, in die Mimi und Tai verschwunden waren. “Die Beiden… Da wollen sie dir helfen und dann streiten sie doch nur.” Matt schmunzelte. “Und dabei reißen sie sich eigentlich zusammen. Ich bin nur froh, dass sie sich bisher noch nicht die Köpfe eingeschlagen haben, denn dann müsste ich das hier nicht nur alleine hinbekommen sondern mich auch noch um zwei Leichen kümmern.” Wieder kicherte die Rothaarige. “Da bin ich ja froh, dass sie sich zusammenreißen… im Gefängnis möchte ich dich ungern besuchen.” Kaum hatten die Worte ihren Mund verlassen war ihr klar, was sie von sich gegeben hatten und riss ihre Augen erschrocken auf. Unsicher sah Matt sie an. “Das hoffe ich auch”, gab er mit kratzender Stimme von sich. Um abzulenken deutete er schnell auf den Tisch vor sich. “Lasagne. Auch von Mimi selbst gemacht. Tai hat schon recht. Kochen kann sie.” Sora nickte. “Ja, das kann sie wirklich. Sie hat mir erzählt, dass sie sich überlegt etwas in die Richtung zu machen. Ernährung.” “Oh, wirklich?”, Matt sah Sora erstaunt an, “Wobei das zu ihr passen würde. Ich habe sie auch eher in deine Richtung gehen sehen.” “Meine Richtung?”, die Rothaarige sah fragend auf. “Design oder so. Das hätte ja auch zu ihr gepasst.” Sora schmunzelte. “Stimmt”, sie griff wie Matt nach ihrer Gabel und probierte ein Stück der Lasagne. Es schmeckte wirklich gut. Auch Matt schien es zu schmecken. “Wie läuft dein Studium so?”, fragte er sie nach ein paar Minuten, in denen sie wieder nur schweigend gegessen hatten. Sora sah auf. “Es läuft ganz gut. Und bei dir?” Er nickte. “Es läuft gut, macht wirklich Spaß.” Die Rothaarige lächelte noch einen Moment, verzog dann aber ihr Gesicht. “Und… mit der Band?”, brachte sie mit brüchiger Stimme hervor. Matts Hand verkrampfte sich um seine Gabel herum. “Sora... “, dann riss er sich zusammen. “Ich bin ausgestiegen. Jedoch haben Tetsuya und Kiyoshi entschieden, dass es ihnen wichtiger ist mit mir zusammen Musik zu machen. Als Keyboarder ist nun noch Haruto hinzugekommen”, er sah Sora in die Augen, “bitte Sora, du musst glauben, dass ich…” Noch ehe er ausreden konnte, hatte sie ihre Hand gehoben. “Können wir… können wir nachher darüber reden?” Sofort nickte der Blonde. “In Ordnung.” Er senkte seinen Kopf wieder auf seinen Teller und musste schlucken. Er hatte sich doch vorgenommen, es anders zu machen! Sie nicht zu überfallen. Und jetzt… Er seufzte auf. Als Tai kam um den Tisch erneut abzuräumen, hatte Matt aufgegessen, auf Soras Teller war noch über die Hälfte. “Hat es dir nicht geschmeckt?”, richtete der Fußballer an seine Freundin. Die schüttelte ihren Kopf. “Es ist wirklich lecker, aber gerade kann ich einfach nicht so viel essen.” “Man sieht doch, dass sie abgenommen hat”, rief Mimi auf. Tai beäugte Sora misstrauisch und nickte dann. “Stimmt.” “Aber bei diesem Nachtisch kann sie sicher nicht nein sagen!”, erklärte Mimi und stellte jeweils einen Teller vor Sora und Matt. Tai stand mit den Tellern von der Lasagne da. “Hey Sora”, richtete er an die Rothaarige. Die drehte fragend ihren Kopf. “Ja Tai?” “Kann ich deinen Rest essen?” “Yagami du verfressener Depp!”, rief Mimi auf, von Matt kam ein “du bist so ein Fresssack” und Sora blinzelte nur erstaunt. Dann nickte sie schmunzelnd. “Natürlich.” “Vielen Dank”, strahlte er sie an. Dann deutete er auf den Teller vor der Rothaarigen und sah zu Mimi, “sowas will ich auch Prinzessin!” Die sah ihn ungläubig an. “Du bist einfach nur verfressen.” Er zuckte mit seinen Schultern. “Das ist halt lecker. Was kann ich dafür wenn du kochen kannst?” Mimis Augenbrauen hoben sich erstaunt. “Das war wohl ein Lob an dich Mimi”, richtete Sora an ihre beste Freundin. “Dass wir das noch erleben dürfen”, gab auch Matt verwundert von sich, “Zeichen und Wunder geschehen wohl noch. Und jetzt verschwindet”, fügte er hinzu. Sora sah auf den Teller vor sich. Ein kleines Schokoladenküchlein auf einem gelben und roten Fruchtspiegel. “Ein Schokotörtchen und darunter ein Passionsfrucht- und ein Himbeerspiegel”, klärte Matt sie auf. “Klingt gut”, erwiderte Sora lächelnd. Der Blonde schmunzelte. “Ess es besser ganz auf, denn sonst ist Tai auch noch den Rest auf.” Wieder kicherte Sora. “Und das sollten wir nicht zulassen, richtig?” “Richtig. Wir verziehen ihn nur.” Nun lachte die Rothaarige. “Das ist ein Fehler, glaube mir. Wenn du dem einen kleinen Finger gibst, dann nimmt er die ganze Hand… und den Arm… und den Rest des Körpers”, erklang noch von Matt. Sora lächelte traurig. “Ich vermisse es… ich vermisse es, dass wir alle etwas miteinander machen.” Matt wurde ernst. “Sora… ich vermisse dich. Ich wollte niemals, dass das passiert. Dich zu verlieren war das Schlimmste in meinem Leben.” “Matt, ich…”, sagte Sora leise, jedoch schüttelte Matt seinen Kopf. “Lass mich bitte ausreden, ja? Ich liebe dich Sora, mehr als alles andere auf dieser Welt. Das mit Sakura… das war ein riesiges Missverständnis. Ich hatte es nicht gewusst, also dass sie etwas von mir will. Sie war eine gute Freundin, aber nicht mehr. Es ist keine richtige Entschuldigung, aber ich habe darauf gar nicht geachtet. Ich hatte dich, da sind alle anderen Frauen ausgeblendet. Ich brauchte ja niemanden. Du warst… und bist, meine absolute Traumfrau. Ich liebe dich. Und wenn du willst, dass ich die Musik aufgebe wenn ich dann wieder eine Chance bei dir habe, dann mache ich das. Ich kann ohne Musik leben, aber nicht ohne dich!” Mit ernstem Blick sah Matt die Rothaarige an, die ihm mit geweiteten Augen gelauscht hatte. Dann lächelte sie unsicher. “Ich weiß…” Nun sah der Blonde sie erstaunt an. “Du weißt…?” Sie zuckte mit ihren Schultern und sah zur Seite. “Mimi und Tai unterstützen dich… das sagt alles aus.” “Wie meinst du das?”, Matt verstand nicht, was sie sagen wollte. “Tai ist anfangs richtig sauer auf dich gewesen… er wollte nichts mehr mit dir zu tun haben… und von einem auf den anderen Tag kam er immer wieder damit an, dass du doch gar nicht so schlimm bist… und er wäre nicht hier, wenn er davon überzeugt wäre, dass du Sak… dass du sie geküsst hättest… küssen wolltest”, Sora brach einen Moment ab. Sie wollte den Namen der Frau nicht in den Mund nehmen, die ihr so viel Schmerz zugefügt hatte. “Und Mimi…”, sie sah auf eine der Kerzen am Boden, “sie ist meine beste Freundin. Sie würde immer hinter mir stehen, immer. Egal was war. So wie ich bei ihr, das macht eine Freundschaft aus. Aber auch sie ist hier und steht hinter ihr… daher glaube ich ihnen… und damit dir Matt.” Ein Leuchten trat in seine Augen. “Sora…” Dieses Mal unterbrach sie ihn. “Warte noch Yamato”, sofort erlosch das Leuchten, “ich brauche Zeit… mehr als bisher. Ich kann und will nicht irgendetwas überstürzen. Ich… ich empfinde immer noch sehr viel für dich… und ich… die Zeit war nicht schön…” Bestürzt sah Matt zu, wie Tränen über Soras Wangen zu laufen begannen. “Ich muss das alles auch erst richtig begreifen.” “Ich lasse dir die Zeit die du brauchst”, erklärte Matt und griff über den Tisch hinweg nach ihrer Hand. “Danke”, Sora lächelte ihn unsicher an. Schweigend begannen sie den Nachtisch zu essen, ohne ihre Hand voneinander zu lösen. Als sie fertig waren, sah Sora zu dem Blonden hinüber. “Du Matt?”, brachte sie leise hervor. Sofort sah er ihr in die Augen. “Ja?” “Vielleicht…” “Ja?”, Hoffnung machte sich in seinem Blick breit. “Vielleicht könnten wir es ja langsam angehen lassen.” “Natürlich, alles was du willst”, erwiderte er und drückte ihre Hand sanft. “Dann… dann können wir ja vielleicht mal ausgehen… ins Kino oder so… als Freunde.” Matt lächelte. Das war schon mehr, als er sich zu hoffen gewagt hatte. “Das wäre schön.” “Okay…” Sie sahen sich noch einen Moment an und Matt war sich sicher, dass Soras Wangen rot wurden, ehe sie wieder zu reden begann. “Was… was hältst du von morgen?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)