Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 11: arrangement ----------------------- Takeru sah neben sich und beobachtete die Braunhaarige, die neben ihm saß und sich auf den Unterricht konzentrierte. Sie war ihm seit vorgestern aus dem Weg gegangen, seit dem Vorfall. Und als er gestern mit Tai gesprochen hatte, hatte er einen Entschluss gefasst. Vielleicht war sie schüchtern, ja. Vielleicht traute sie sich nicht, sich zu öffnen. Aber das war ihm egal. Er wollte, dass sie ihm vertraute. Er wollte, dass sie sich miteinander anfreundeten. Einfach nur Freunde waren. Sein stark klopfendes Herz verriet die Unwahrheit in diesem Gedanken, aber er verdrängte es. Einfach nur Freunde. Als es zur Pause klingelte, atmete er erleichtert auf. Bereits seit ein paar Tagen konnte er sich gar nicht mehr richtig auf den Unterricht konzentrieren. Und das lag an ihr. Vielleicht war es auch in der Hinsicht sinnvoll, sich anzufreunden. Dann müsste er nicht ständig über sie nachdenken und sich Fragen stellen, die nur sie beantworten könnte. “Hey Kari, kommst du mit?” Ayumi stand neben ihrem Pult und lächelte die Braunhaarige an. Die nickte und machte einen Schritt zu Ayumi, als sie eine Hand an ihrem Oberarm spürte. “Entschuldige Ayumi, aber Sie macht heute mit uns Pause. Das passt doch, oder?” Die Angesprochene sah verwirrt von Kari zu dem Blonden hinter dieser. “Ähm… also … Kari? Passt dir das?” Die sah mit großen Augen zu dem Jungen hinter sich, der immer noch ihren Arm festhielt. “Ich … also ich…” brachte sie stotternd hervor während sie spürte, wie sich Wärme auf ihren Wangen ausbreitete. Takeru sah sie fragend an, bevor er schmunzelnd seinen Kopf schräg legte. “Oder mochtest du die Anderen nicht? Cody und Ken? Oder Izzy? Yolei mochte dich sehr, ich denke sie würde sich freuen, dich wieder zu sehen. Also wenn du einen von ihnen nicht magst, dann musst du natürlich nicht mit.” Kari schüttelte ihren Kopf. “N-nein.” brachte sie hervor. Takeru nickte nachdenklich. “Ah, liegt es dann an Davis? Also das könnte ich natürlich verstehen. Dann musst du natürlich nicht…” Noch bevor er weiter reden konnte, fiel Davis, der an seinem Platz vor Kari saß und sich interessiert herum gedreht hatte, dem Blonden ins Wort. “Erzähl doch nicht so einen Mist T.K.! Es liegt sicher nicht an mir, oder Kari?” Hoffnungsvoll sah der Braunhaarige das Mädchen an. Die schüttelte ihren Kopf. “Nein.” Davis lächelte und sah Takeru siegesbewusst an. “Dann kann es ja nur noch an dir liegen.” gab er von sich und grinste breit. Kari traute sich nicht, nochmal zu dem Blonden zu sehen. Dessen Griff an ihrem Oberarm festigte sich einen Moment, so dass das Mädchen zusammenzuckte. Allerdings nicht vor Schmerzen, sondern weil sie überrascht war. “Stimmt das? Magst du meinetwegen nicht mit zu uns?” Seine ernste Stimme brachte Kari dazu, ihn mit großen Augen anzusehen. Sie erkannte, wie in seinem Blick ein Hauch von Unsicherheit flackerte, ehe er zu schmunzeln begann. “Also gut, Kari…” Er kostete ihren Spitznamen auf seiner Zunge aus. Die Wangen des Mädchen wurden dunkler als er ihren Namen so sagte. Der Blonde beugte sich schmunzelnd ein Stück zu ihr hinunter und löste seinen Blick nicht einen Moment von ihr. “Okay, Hikari. Wenn du keine Zeit mit mir verbringen willst, dann sag es mir. Ich verspreche dir, dass ich dich dann in Ruhe lasse. Sag es Hikari: Ich will keine Zeit mit dir verbringen Takeru. Oder auch T.K. Also, wie sieht es aus?” Karis Wangen wurden noch dunkelröter. Ihr Mund ging auf und zu, allerdings ohne einen Ton hervor zu bringen. Was sollte sie sagen? Natürlich lag es an ihm! Aber nicht daran, weil sie ihn nicht mochte, nein, es lag daran, dass sie in seiner Gegenwart so unglaublich nervös wurde. Und sie konnte nicht sagen, dass sie keine Zeit mit ihm verbringen wollte, denn irgendwie war das auch falsch. Und noch dazu machte er sie jetzt wieder so unglaublich nervös. “Na gut, ich denke das bedeutet, dass sie mit dir Pause machen wird T.K.” gab Ayumi von sich und zwinkerte Kari nochmal zu, ehe sie sich auf den Weg in die Pause machte. Dann könnte sie zumindest zu Maseru. Takeru spürte, wie sein Herz raste. Er hatte einen Moment wirklich Angst gehabt, dass sie das sagen würde, was er ihr vorgegeben hatte. Das hätte ihn wirklich geschmerzt. Denn er mochte sie und er wollte, dass sie Freunde werden würden. “Kommt ihr jetzt?” fragte eine Stimme scharf und riss Takeru aus seiner Lethargie. Erschrocken stellte er fest, dass sein Daumen an ihrem Oberarm nicht mehr stillgelegen war sondern sanft über die Haut der Braunhaarigen gestreichelt hatte. Er sah ihr in die geweiteten Augen und stellte dabei fest, dass ihre Wangen dunkelrot waren. Sie hatte es also gespürt. Langsam ließ er seine Hand sinken und räusperte sich. “Ja, gehen wir besser bevor die Pause vorbei ist.” murmelte er. Sanft legte Takeru eine Hand auf Karis Rücken und schob sie leicht vor sich her. “Gehen wir.” murmelte er nochmal. Kari war sich sicher, dass er ihr Herz doch die ganze Zeit über hatte hören müssen, immerhin hatte es so laut geschlagen. Als er sie angesprochen und berührt hatte. Und dann hatte noch sein Daumen die ganze Zeit über ihren Oberarm gestreichelt. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Jetzt musste sie mit ihm ihre Pause verbringen, ausgerechnet mit ihm, der sie mit einem einzigen Blick aus seinen wundervollen blauen Augen zum verrückt werden bringen konnte. Wundervollen blauen Augen… verdammt… er machte sie wirklich verrückt. Sie hätte einfach sagen sollen, dass sie keine Zeit mit ihm verbringen wollte. Sie hatte es versucht… aber ihr Sprachzentrum schien sich gegen sie verschworen zu haben, denn sie hatte kein Wort hervorgebracht. Ihr Sprachzentrum schien ebenfalls an ihn gekoppelt zu sein, denn immer wenn er sie ansah setzte auch das aus. Sie ging mit ihm und Davis nach draußen. Dort wurden sie mit großen Augen angesehen und Kari begrüßte alle leise. “Schön dass du wieder mit uns Pause machst.” Ken lächelte sie an und auch Cody lächelte freundlich. Das brachte Kari dazu, das Lächeln zu erwidern. Doch, die Beiden wirkten sympathisch auf sie. “Hikari, wie gefällt es dir bisher so?” Das lilahaarige Mädchen, Yolei, ließ sich neben ihr auf der Bank nieder, zu der Takeru Kari geführt hatte. “Ich… ähm… also bisher ganz gut. Etwas anders als früher.” “Anders? Was ist anders? Und was gefällt dir hier besser und was an deiner früheren Schule?” Yolei sah sie neugierig an und Kari wusste im ersten Moment nicht, wie sie reagieren sollte. Dieses Mädchen war so anders als sie. Aufgeweckt, neugierig und interessiert. “Hier sind es zumindest schonmal mehr Schüler.” murmelte Kari als Antwort. “Mehr Schüler?” Yolei musterte sie immer noch neugierig. “Ja… ich war bisher auf einer reinen Mittelschule und da waren es einfach weniger Schüler. Hier ist ja auch noch die ganze Oberschule dabei.” erklärte Kari. “Ach so, das macht natürlich Sinn. Und wie ist Tokio sonst für dich? So überladen wie diese Stadt ist sonst ja keine.” Takeru beobachtete die beiden Mädchen, die sich miteinander unterhielten. Vorallem lag sein Blick auf Kari. Er wusste, was an ihrer Grundschule passiert war und er hoffte, dass es ihr hier besser gehen würde. Zumindest würde er dafür sorgen. “Hey T.K.” erklang es plötzlich neben ihm und erschrocken drehte Takeru seinen Kopf in die Richtung. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass plötzlich jemand neben ihm stand. Zu sehr war er auf Kari fokussiert gewesen. “Davis?” Der Braunhaarige verschränkte seine Arme vor seinem Oberkörper und starrte zu Kari. “Stehst du auch auf sie?” fragte er bissig und sofort zuckte Takerus Blick zu dem Mädchen, ehe er rot wurde. Er sah zurück zu Davis und schüttelte seine Hände. “Nein! Wie kommst du denn jetzt darauf?” Sein Blick wurde erwidert. “Wegen der Aktion bevor wir hierher gekommen sind? Warum Pause mit ihr? Und ich habe deine Blicke gesehen! Und deine Reaktion auf sie und ihre auf dich. Und dumm bin ich nicht!” Takeru schüttelte wild seinen Kopf. “Nein Davis! Wirklich nicht… ich… ich will nur, dass wir Freunde werden. Ich denke, dass sie gut in unsere Gruppe passen würde. Und ihr Bruder ist mit meinem befreundet. Daher dachte ich einfach dass…” er beendete den Satz nicht ganz. Sein Herz schlug wie wild und ihm war klar, dass er in diesem Moment nicht nur Davis belog sondern auch sich selbst. Es war ihm klar, dass diese verwirrenden Gefühle in ihm nicht einfach nur freundschaftlich waren. Davis nickte nachdenklich auf die Worte des Blonden. “Gut. Ich hoffe, dass das so bleibt. Denn dieses Mal habe ich zuerst gesagt, dass sie mir gefällt. Du darfst sie mir also nicht wegnehmen. Und T.K.,” sein Blick richtete sich ernst auf den seines Freundes, “ich mag sie wirklich. Du bist mein Freund und ich mag nicht, dass das das kaputt macht.” Takeru nickte. “Das sehe ich auch so.” Dann richtete er sein Augenmerk wieder auf Kari, die etwas gelöster mit Yolei sprach, auch wenn sie immer noch recht angespannt wirkte. Er hatte Tai versprochen auf sie acht zu geben und das würde er tun und nicht mehr. Freundschaft ja, alles andere wäre übertrieben, vorallem, da sie sich erst seit kurzem kannten. “Und hast du dich schon für irgendeinen Club eingetragen? Die Beliebtesten sind meistens schon zu Beginn des Schuljahres voll. Das ist ja eigentlich blöd. Immerhin bist du mitten im Schuljahr gekommen.” Yolei fuchtelte wild mit ihren Händen herum während sie redete und dabei zuckte Kari einen Moment zurück. “Entschuldige bitte Kari. Yolei ist immer etwas impulsiv.” richtete der Schwarzhaarige an sie. Wer war das nochmal gewesen? Ken, ja. Der sah sie freundlich lächelnd an. “Ist es überhaupt in Ordnung, wenn ich, wenn wir Kari sagen? Oder ist Hikari besser? Davis meinte, dass dich viele so nennen.” Schüchtern nickte die Gefragte. “Kari ist schon in Ordnung. Es ist ja auch etwas kürzer als Hikari.” “Ich finde beide Namen hübsch.” Yolei lächelte sie an und das so offen, dass Kari das Lächeln einfach erwidern musste. Sie spähte kurz zu Takeru. Der Blonde unterhielt sich mit Cody. Er hatte sie lange Zeit beobachtet. Das hatte sie öfter gesehen, wenn sie auch zu ihm gesehen hatte. Dann hatte sie aber immer sofort ihren Blick panisch zur Seite gerichtet. Und sie hatte es gespürt, wenn sein Blick auf sie gerichtet gewesen war. Und sie konnte nicht erklären, warum. Als sie später wieder zurück in ihr Klassenzimmer gingen, liefen Kari und Takeru hinter den Anderen her. Der Blonde hielt das Mädchen auf, als sie gerade in den Flur eingebogen waren, in dem ihr Klassenzimmer lag. “Hikari.” Er griff nach ihrem Arm und zwang sie zum stehen bleiben. Mit großen Augen sah sie ihn an. “War… war es jetzt so schlimm mit uns?” Karis Augen weiteten sich noch mehr und ihr Herz schien sich nicht zu beruhigen. “Bitte sei ehrlich. Wenn du es schrecklich fandest, dann musst du nie wieder mit. Ich zwinge dich zu nichts mehr... “ Takeru sah sie ernst an und wieder fing sein Daumen an über ihren Oberarm zu streicheln. “N-nein. War es nicht.” brachte die Braunhaarige schließlich stotternd hervor. “Wirklich nicht? Wenn ja, dann würde ich mich freuen, wenn du öfters mit uns in die Pause kommst. Wie gesagt, die Anderen mögen dich auch und… und ich würde mich auch sehr freuen.” brachte er noch hervor und sah ihr in die Augen. “Es tut mir leid, dass ich dich so gezwungen habe.” murmelte er dann noch, während Kari verwirrt blinzelte. Sie sahen sich nur an und plötzlich tat sich etwas in Karis Augen. Etwas, das Takeru nicht zuordnen konnte. Langsam hob sie ihre Hand und ehe der Blonde sich versah, streichelte sie mit ihrem Daumen sanft über die Färbung an seinem blauen Auge. “Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Und ich wollte…” Wieder wurden ihre Wangen einen Farbton dunkler, “und ich wollte mich bei dir dafür bedanken, dass du bei mir warst und … und...mich festgehalten hast.” Mit den letzten Worten war sie immer leiser geworden und die allerletzten hatte sie noch schnell herausgepresst, ehe sie sich ruckartig umdrehte und schnell in ihr Klassenzimmer floh. Takeru sah ihr verwirrt blinzelnd hinterher, bis sich ein Grinsen auf seine Züge schlich und sein Herz noch schneller schlug. Sie hatte sich entschuldigt… und sich bedankt, dass er bei ihr gewesen war, dass er sie festgehalten hatte. Und er bemerkte, dass er das immer wollte. Bei ihr sein und sie festhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)