Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 8: traitor ------------------ Als Matt aufwachte, fühlte er sich erschlagen. Verwirrt blinzelte er und versuchte zu überlegen, was eigentlich passiert war. Als ein Schnarchen an seine Ohren drang hob er verwirrt seinen Kopf. Als er Tai erkannte, fiel ihm alles wieder ein. Der Streit, ihr Gespräch gestern. Und dass sie jetzt tatsächlich Freunde waren. Er beobachtete den Braunhaarigen einen Moment, der auf einem Futon auf dem Fußboden lag. Und er schlief genauso, wie seine Persönlichkeit war. Er lag auf dem Rücken und die Arme und Beine hatte er von sich weggestreckt. Er machte sich einfach breit, war einfach präsent. Matt schüttelte seinen Kopf. Und sie waren jetzt Freunde… sie beide, die eigentlich das komplette Gegenteil voneinander waren. Er selbst war ruhig, bezeichnete sich gerne als besonnen und zog ungern Aufmerksamkeit auf sich. Ihm war es am liebsten, wenn er in Ruhe gelassen wurde. Und Tai? Der war laut, machte seinen Mund auf bevor er gedacht hatte, stand gerne im Mittelpunkt und nahm sich alles andere als zurück. Sie waren wirklich grundverschieden… aber vielleicht würde ihm ja genau das so gut tun. Er warf noch einen letzten Blick zu dem Braunhaarigen, ehe er nach seinem Handy griff. An: Takenouchi Sora Von: Ishida Yamato Bist du schon wach? An: Ishida Yamato Von: Takenouchi Sora Schon? Es ist halb 12. Wie lange habt ihr gestern noch gemacht? An: Takenouchi Sora Von: Ishida Yamato Wie kommst du auf wir? Ich habe vielleicht auch alleine durchgemacht... An: Ishida Yamato Von: Takenouchi Sora Tai hat mir gestern Nacht noch geschrieben…. aber guter Versuch ;) An: Takenouchi Sora Von: Ishida Yamato Verräter…. was mich dazubringt: du bist auch eine Verräterin… warum hast du ihm meine Adresse gegeben? An: Ishida Yamato Von: Takenouchi Sora ich dachte, dass ihr reden solltet. Bist du mir deshalb böse? An: Takenouchi Sora Von: Ishida Yamato nein, bin ich nicht. Und bist du mir noch böse? An: Ishida Yamato Von: Takenouchi Sora natürlich nicht! ich liebe dich. war es wenigstens in Ordnung gestern? konntet ihr euch aussprechen? ich hatte gehofft, dass ihr Freunde werden könntet.. aber das müsst ihr natürlich nicht... An: Takenouchi Sora Von: Ishida Yamato frag ihn später einfach selber, ob es für ihn okay war… ich kann ihn kurz wecken wenn du magst. An: Ishida Yamato Von: Takenouchi Sora er ist noch da???? An: Takenouchi Sora Von: Ishida Yamato und schnarcht… er liegt auf dem Boden es war drei gestern… und davor habe ich ihn richtig abgezockt. er war so schlecht XD An: Ishida Yamato Von: Takenouchi Sora sei nicht gemein… hast du nachher noch Zeit für mich? wir sollten uns vielleicht auch noch aussprechen... An: Takenouchi Sora Von: Ishida Yamato für dich habe ich immer Zeit… ich liebe dich. Nachdem sie noch etwas ausgemacht hatten, entschied Matt aufzustehen. Er kannte Tai zumindest ein wenig und er war sich sicher, dass dieser Hunger hätte, wenn er wach werden würde. Also könnte er ihnen ja noch ein Frühstück machen. Als Tai aufwachte, realisierte er zwei Dinge. Erstens, das hier war nicht sein Zimmer. Zweitens, es roch nach Essen. Und das zweite brachte ihn dazu, so schnell wie möglich aufzustehen. Etwas, das er daheim nicht machte. Aber man musste ehrlich sein… Bei dem Essen seiner Mutter sprang man nicht auf sondern vergrub sich noch tiefer in seinem Bett. Besser unter dem Bett… in der Wohnung darunter… nein, in einem ganz anderen Haus. Am besten soweit weg wie nur möglich. Er sprang auf und blieb dann wieder stehen. Interessiert sah er sich in Matts Zimmer aus. Das war eigentlich recht schlicht gehalten. Ein breites Bett an der Wand, ein recht großer Schrank, jedenfalls für einen Mann, ein Schreibtisch mit Stuhl. Und ein paar Bilder von Sora, von ihnen beiden und auch den Freunden waren verteilt. Das war vermutlich das Werk der Rothaarigen. Das interessanteste war jedoch die Gitarre, die in der Ecke stand. Und die Ordner, die daneben auf dem Boden lagen. Neugierig öffnete Tai einen davon und gleich weiteten seine Augen sich vor Überraschung. Das waren Lieder! Selbst geschriebene Songtexte. “Hey Tai, schläfst du noch? Es gibt Frühst…” Matt platzte in sein Zimmer und blieb wie angewurzelt stehen. “Was machst du da?” fragte er scharf. Mit roten Wangen schlug Tai beschämt den Ordner zu und stellte ihn wieder zu den Anderen.. “Entschuldige bitte Matt. Ich wollte nur schauen, was du so singst und spielst, aber mir war nicht klar, dass das selbst geschriebene Texte sind.” Der Blonde entspannte seine Hände, die er zu Fäusten geballt hatte und seufzte auf. Er hatte den Braunhaarigen doch kennen gelernt. Nicht aufregen! Er war nunmal so. “Passt. Das ist nichts, dass ich normalerweise anderen zeige. Nicht mal Sora kennt alle davon.” Tai sah ihn mit großen Augen an, ehe er wieder zu den Ordnern sah. “Du hast wirklich Talent Matt, das solltest du nutzen.” Er sah wieder auf und Matt fest in die Augen. Der erkannte an Tais Blick, dass es ihm wirklich ernst war. “Schauen wir einfach. Kommst du jetzt? Frühstück ist fertig.” Sofort leuchteten Tais Augen auf. “Frühstück! Es riecht schon so gut.” Matt verdrehte seine Augen. “Du bist echt so unglaublich verfressen!” “Hey! Wenn du mal das Essen von meiner Mutter gegessen hättest, dann würdest du dich auch über alles freuen, was du außerhalb essen kannst und was sie nicht verhauen konnte.” “So schlimm kann es gar nicht sein! Du stellst dich nur an.” Tai zog seine Augenbrauen in die Höhe, während er Matt folgte. “Es ist schlimmer. Aber hey, wenn du lebensmüde bist, dann komm doch mal zu uns zum Abendessen und mache dir dein eigenes Bild.” Matt hob seine Augenbrauen ebenfalls. “Ich habe bisher nicht gemerkt, dass du wählerisch bist, was Essen angeht… Na gut, ich komme.” “Aber auf eigene Gefahr.” --- Tai war bereits vor zwei Stunden weg, als es an der Türe klingelte. Matt öffnete diese und wartete dieses Mal darauf, wer kommen würde. Nochmal wollte er sich nicht so wie gestern Abend überraschen lassen. An der Wohnungstüre erschien ein Rotschopf. “Darf ich reinkommen?” “Natürlich.” Unsicher blieb Sora vor ihrem Freund stehen. Klar hatte sie heute Vormittag miteinander geschrieben und auch, dass sie sich liebten. Aber wäre er ihr tatsächlich nicht böse? Das würde ihr nämlich sehr wehtun. Matt sah seine Freundin verwundert an, die ganz unsicher vor ihm stand und auf ihrer Unterlippe herumkaute. “Willst du dich nochmal persönlich dafür entschuldigen, dass du eine Verräterin bist?” Soras Blick flackerte und der Blonde erkannte, dass sie genau davor Angst hatte, davor, dass er diese Aussage ernst meinte. Kurzerhand zog er sie an sich. “Du bist mir vielleicht eine. Verräterin und große Liebe in einem. Das ist eine gefährliche Mischung. Außerdem weiß ich nicht, ob du dir damit selbst einen Gefallen getan hast.” “Was meinst du?” Verwirrt sah Sora auf und in seine blauen Augen. “Naja, ich habe jetzt einen Freund… einen eigenen… also äh… einen, mit dem ich wohl so ab und an was machen werde. Männerabende, also ohne dich.” Sora sah ihn noch einen Moment verwirrt an, ehe sie kichern musste. “Du hast jetzt einen eigenen Freund? Dann herzlichen Glückwunsch.” “Das freut dich nur solange, bis du mich mit ihm teilen musst.” Matt zog sie eng an sich und legte seinen Kopf an ihren. Sora kicherte. “Ich denke, dass ich immer noch Vorteile habe, die mich gegen ihn gewinnen lassen.” Matt schob sie nochmal von sich und musterte sie von oben bis unten. “Da könntest du natürlich recht haben.” Er langte auf ihren Rücken und öffnete durch das Oberteil hindurch mit einer kleinen Bewegung seiner Finger den BH der Rothaarigen. “Dann zeig doch mal, was genau dich ihm gegenüber qualifiziert.” --- Später lag das Paar gemeinsam in Matts Bett. Sora hatte ihren Kopf auf Matts Schulter abgelegt, während er mit seiner Hand auf dieser Seite sanft über ihren nackten Oberarm streichelte. Die andere lag abgewinkelt über seinen Kopf. “Das macht eindeutig mehr Spaß.” murmelte der Blonde zufrieden. Sora drehte sich, sodass sie sich mit ihren Unterarmen auf seiner Brust abstützen und ihm in die Augen sehen konnte. “Was meinst du?” Fragend sah sie ihn an. Matt zog das Mädchen kurzerhand auf sich. “Du. Das mit dir macht mehr Spaß. Jedenfalls ist es besser als zu zocken.” Sora lachte auf und ihre Augen funkelten frech. “Ich werde es irgendwann nochmal erwähnen, wenn du ihn mir vorziehen solltest.” Matt schüttelte ernst seinen Kopf. “Das habe ich nicht vor. Ich liebe dich Sora.” Sofort wurde der Blick der Rothaarigen sanfter. “Ich dich auch Yamato.” Sie streckte sich zu ihm hinauf und gab ihm einen sanften Kuss. “Aber du weißt, dass wir noch Arbeit vor uns haben?” Sora hob ihre Augenbrauen und sah ihren Freund ernst an. Der runzelte verwirrt seine Stirn. “Was für Arbeit?” “Na du und Tai, ihr habt euch wieder vertragen. Aber da ist immer noch Mimi…” Matt legte seine Arme auf Soras nackten Rücken. “Er hat sie angegrabscht, also muss er da durch.” “Yamato!” Sofort sah die Rothaarige ihn böse an. “Das war nur ein Unfall!” “Das ist mir auch klar. Und Mimi wird das auch klar sein. Trotzdem müssen die Beiden das untereinander ausmachen.” Matt versuchte seine Freundin zu besänftigen und streichelte ihr über den Rücken. “Aber…” “Kein Aber Sora. Das ist eine Sache zwischen Tai und Mimi. Da dürfen wir uns nicht einmischen.” “Und wie stellst du dir das dann zukünftig vor? Die Beiden reden nicht miteinander. Mimi wird ausrasten.” “Sie ist nunmal eine Zicke. Das ist eben so.” Noch bevor Sora etwas sagen konnte, hielt Matt ihren Mund zu. “Keine Wiederrede. Du kennst sie besser als ich. Sie wird wie immer meckern, aber irgendwann wird sie es akzeptieren.” Er entfernte seine Hand wieder. “Na gut… aber es wird trotzdem anstrengend.” “Du bist schuld Sora, immer nur du.” “Warum das denn jetzt?” “Weil du wolltest, dass er sich mit uns anfreundet. Und jetzt haben wir ihn an der Backe. Und ich meine wohlverdiente Ruhe verloren.” Nun lachte die Rothaarige auf, während sie sich aufsetzte. “Wie kommst du denn darauf, dass ausgerechnet du Ruhe verdient hast?” Sie fischte nach ihrem Slip neben dem Bett. “Ähm hallo? Wir haben Mimi. Die redet sowieso die ganze Zeit über ohne Unterlass. Und jetzt haben wir auch noch Tai. Der redet genau so viel wenn nicht noch mehr.” Sora nickte seufzend. “Sie werden sich gegenseitig umbringen, oder?” Matt nickte während er ebenfalls aufstand und sich anzog. “Ja. Mimi kann ihn überhaupt nicht ausstehen. Sie hat so über ihn geschimpft als ihr weg wart. Sora?” Die Angesprochene sah ihn an. “Ja Matt?” Der Blonde kam auf sie zu und griff nach ihren Händen. “Lass bitte nie wieder jemanden zwischen uns kommen, ja?” Sora erwiderte den Druck seiner Hände. “Niemals. Versprochen.” --- “Was will der denn hier?” Sora und Matt seufzten bei dem Tonfall dieser Frage. “Der darf hier sein.” erklärte Tai in einem ebenfalls zickigen Tonfall. “Du darfst gar nichts außer verschwinden. Sag was Matt!” Mimi sah den Blonden mit zusammen gekniffenen Augen an. Der zog seinen Kopf ein. “Mimi, Tai ist einer unserer Freunde.” “Freund?” Entsetzt sah Mimi die Rothaarige an, die gesprochen hatte. “Warum bitte Freund? Er ist neu in eurer Klasse, okay. Aber deshalb muss er nicht in unsere Clique kommen.” “Jetzt hör auf Mimi.” unterbrach Matt die Braunhaarige. Der Musiker wirkte genervt. “Tai ist unser Freund. Du musst es akzeptieren. Das musste ich auch. Verdammt, Yagami! Was soll das?” Matt drehte sich zu Tai, der seine Faust zurück zog, die er dem Blonden gerade in die Rippen geschlagen hatte. “Du musstest es akzeptieren? Du hast dich dazu entschieden, mit mir befreundet zu sein!” “Du hast dich mir aufgezwungen.” “Ich wollte gehen und du hast mich aufgehalten und gesagt, dass ich bleiben und mit dir zocken soll.” “Das ist nicht euer ernst!” widerholte Mimi zickig. “Er kann nicht hier bleiben!” “Doch Mimi und genau das wird er. Und du wirst ebenfalls bleiben. Versucht doch bitte miteinander klarzukommen.” “Sora! Er war der Typ, der mich angegrabscht hat!” “Verdammt nochmal du Zicke! Das war ein Unfall!” Tai war aufgesprungen und sah die Cheerleaderin mit zusammengekniffenen Augen an. “Und ich habe mich entschuldigt! Hör endlich auf, so falsche Sachen zu erzählen.” “Das stimmt Mimi. Er hat das sicherlich nicht mit Absicht gemacht. Er ist ein Trottel. Da ist es tatsächlich vorstellbar, dass ihm genau das passiert.” warf Matt ein. Tai sah wütend zu dem Musiker. “Klappe Ishida sonst schlage ich gleich nochmal zu.” zischte er, ehe er sich wieder an Mimi wand. “Hast du es so notwendig, dass du im Mittelpunkt stehen musst, dass du erzählen musst, dass Typen über dich herfallen Prinzesschen? Wahrscheinlich war das das erste Mal, dass dich ein Typ überhaupt angefasst hat und deshalb drehst du so durch. Hast es wohl wirklich nötig!” Mimi zog ihre Augenbrauen zusammen. “Du… du… argh! Du kannst mich mal!” Sie war so wütend, dass ihr nichteinmal mehr eine Antwort einfiel, dabei war sie sonst nicht auf den Mund gefallen. Sie drehte sich um und stapfte davon. Sie blieb nicht stehen, als hinter ihr Sora und Matt ihren Namen riefen. Erst als eine Hand sie an ihrem Unterarm griff und daran zog blieb sie stehen. “Mimi, bitte.” Die Angesprochene sah ihre beste Freundin an, die sie flehend ansah. “Was willst du Sora?” “Bleib bitte bei uns. Geh nicht.” Mimi zog ihren Arm aus Soras Griff und deutete wütend in Tais Richtung. “Solange er da ist nicht!” “Mimi…” “Du bist wirklich eine tolle beste Freundin Sora! Du weißt, dass ich ihn nicht mag und trotzdem bringst du ihn mit.” Sora war bei Mimis Aussage einen Schritt nach hinten und die Cheerleaderin erkannte, dass sie diese Aussage wirklich getroffen haben musste. “Er… er ist Matts Freund. Und damit gehört er dazu.” “Dann müsst ihr halt ohne mich auskommen!” “Mimi, bitte. Du gehörst auch zu uns.” brachte Sora flehend hervor. “Das geht nicht.” Die Cheerleaderin deutete nochmal auf Tai und dann auf sich selbst. “Wir beide miteinander.” “Mimi, bitte probier mit ihm klar zu kommen. Unserer Freundschaft zu liebe. Du bist meine beste Freundin. Ich will mich nicht zwischen euch entscheiden müssen.” Mimi schüttelte traurig ihren Kopf. “Du hast dich doch schon entschieden, sonst wäre er nicht bei euch.” “Das stimmt, ich habe mich entschieden.” Sora griff nach Mimis Hand und drückte diese. “Ich habe mich für euch beide entschieden. Und deshalb will ich, dass du bei uns bleibst.” Ernst sah die Ältere Mimi an. Diese zog erst ihre Schultern hoch. Sie kannte Sora schon sehr lange und bemerkte, wie nah es der Rothaarigen ging. Und sie war ja ihre beste Freundin, schon so lange. Frustriert bis sie sich auf die Lippen und stöhnte dann auf. “In Ordnung, ich komme mit. Aber nur weil er euer Freund ist, muss ich mich nicht auch mit ihm anfreunden!” Sora strahlte. “Das ist in Ordnung.” “Und du wirst ihn zurechtweisen, wenn er mich wieder so blöd anmacht.” “Auch das ist okay.” Sie sahen sich an bis Mimi nochmal aufseufzte. “Okay, gehen wir rüber.” “Machen wir das.” Sora griff nach Mimis Hand und gemeinsam gingen sie wieder zurück zu Matt und Tai. “Sora, eines noch.” “Ja Mimi?” Die Rothaarige sah zu ihrer besten Freundin, die auch Meter von den beiden Jungen entfernt bereits wütende Blicke in Richtung des Fußballers sandte. “Er bleibt trotzdem ein Vollidiot!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)