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Bloody Eternity

von

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Bleib

Für Aiden wog Jane verschwindend wenig, trotzdem war er sich ihres Gewichtes auf seinen Armen überdeutlich bewusst auf dem gesamten Heimweg von der Waldvilla. Wie schon ihre Hand fühlte sie sich warm und schlank an und jetzt konnte er ihren Herzschlag hören. Dieses Geräusch hatte etwas unglaublich erleichterndes, nachdem sie noch vor einer halben Stunde in Lebensgefahr geschwebt hatte.

Draußen im Wald war wenig los und den paar Fahrzeugen, die ihnen begegneten, konnte er recht einfach ausweichen. Erst, als sie wieder in die Stadt kamen, musste er langsamer machen. Es war zwar schon spät, aber in der Großstadt war natürlich immer etwas los, und schließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit seiner Begleitung in einen Bus zu setzen, der sie zum Anwesen brachte. Es war einfach zu auffällig, mit einer Schlafenden durch halb London zu laufen.

Aiden hatte sie gerade auf dem Sitz neben seinem drapiert, als sie leise ihren Dank murmelte und sich von selbst an ihn schmiegte. Als ihr dann nach und nach wieder die Augen zufielen, schlich sich ein warmes Lächeln auf seine Lippen. "Jederzeit", sagte er leise, obwohl sie das nicht mehr hören konnte.

Bei ihrer Haltestellte drängte Aiden seine Begleitung, selbst zu laufen, da das Ganze sonst doch sehr nach einer Entführung ausgesehen hätte. Sobald der Bus jedoch außer Sichtweite war, hob der Vampir Jane vorsichtig wieder auf die Arme, wogegen sie im Halbschlaf nicht mal protestierte obwohl sie dem Anwesen schon nahe waren. Als sie schließlich (größtenteils) unversehrt am Grundstück der McCollins ankamen, öffnete Elizabeth sofort die Tür und trat hinaus, um den beiden entgegen zu kommen.

"Jane! Aiden! Bin ich froh, euch zu sehen!", sprach die Ärztin überaus erleichtert, wobei man sehen konnte, dass sie ihre Wunde am Hals bereits behandelt und einem kleinen Verband abgedeckt hatte. Ihr besorgter Blick ruhte auf ihre Tochter, die sich nur zögerlich regte und aus dem Schlaf erwachte, da Elizabeth wohl dachte, Jane wäre ohnmächtig war. Als die Kurzhaarige allerdings realisiert hatte, dass die Jüngere lediglich wieder eingeschlafen war, lächelte sie Aiden ein wenig an.

"Mom…?", flüsterte die Vampirjägerin leise, ehe sie sich von ihrem Begleiter löste und sofort ihre Mutter betrachtete. Als sie realisierte, dass sie - bis auf die kleine Verletzung am Hals - unversehrt war, konnte sie nicht anders, als ihr erleichtert stürmisch in die Arme zu fallen und sich an sie zu schmiegen. Jedoch kam Jane nicht umhin, kurz und schmerzhaft 'Aua' zu rufen, als Elizabeth ihre Arme um sie schlang.

"Oh! Du bist verletzt! Wir sollten das auf später verschieben und uns gleich mal um deine Verletzungen kümmern", meinte die Ärztin und begab sich sofort ins Haus, um Janes Blessuren zu begutachten und zu behandeln.

Zum ersten Mal kam Aiden der Gedanke, dass er jetzt wohl gehen musste, was ihm einen leichten Stich versetzte. Und da hatte er Jane belächelt, weil sie sich so leicht an ihn gewöhnt hatte - Er war ja noch viel schlimmer. Da die beiden jedoch nicht gleich die Tür zuknallten, als sie Janes Blessuren verarzten gingen, ging er davon aus, dass er im Moment noch erwünscht war und folgte ihnen. Der Knöchel der Vampirjägerin sah ziemlich unangenehm geschwollen aus und Aiden runzelte leicht die Stirn bei dem Gedanken daran, welche Schmerzen sie beim Kämpfen gehabt haben musste.

"Hast du dich auch verletzt?", wollte die Dame des Hauses wissen als sie mit ihrer Tochter fertig war.

"Nein, bei mir ist alles in Ordnung. Die Hauptarbeit hat Ihre Tochter gemacht", erwiderte der Vampir, wobei er ein schlechtes Gewissen bekam. Er hatte der Ärztin doch versprochen, dass Jane nichts passieren würde und jetzt saß sie hier mit einer geprellten Schulter und einem gestauchten Knöchel. Zwar hätte er sie besser beschützt, wenn Jane ihm nicht explizit gesagt hätte, dass sie es alleine mit der Angreiferin aufnehmen wollte und er sich um ihre Mutter kümmern sollte, aber das war für ihn keine Ausrede.

"Tut mir leid, dass ich nicht wirklich helfen konnte."

"Autsch...!", kam es leise über Janes Lippen, als ihre Mutter ihre Schulter untersuchte und anschließend behandelte. Zu seinem Einwand sagte sie nichts, und die Ärztin lächelte ihn nur schwach angelächelt, was für den Vampir eine Bestätigung seiner Nutzlosigkeit war.

„Da jetzt wieder alles in Ordnung ist, werde ich wohl gehen", sagte er etwas unschlüssig, bevor er sich abwandte, um seine Sachen zu holen.

Er war schon auf halbem Weg zur Treppe, als Jane ihn mit frisch geschientem Knöchel einholte. "Was willst du damit sagen?", verlangte die Brünette zu wissen, als sie sich vor ihn stellte und ihn mit einer hochgezogener Augenbraue ansah.

Da standen sie nun, beide mit hochgezogenen Augenbrauen, beide offensichtlich verwirrt von den Handlungen des anderen. Aiden hatte damit gerechnet, dass Jane einen Luftsprung machen würde, sobald er wieder auszog. Das war zwar mit ihrem gestauchten Knöchel nicht möglich, aber zumindest eine gewisse Erleichterung, ihren ungebetenen Hausgast los zu sein, wäre wohl normal gewesen.

"Na ja, ich wollte meine Sachen holen", erklärte er und deutete nach oben. "Ich hätte mich schon noch richtig verabschiedet“, fügte er hinzu, als ihm der Gedanke kam, dass sie ihn für unhöflich halten konnte.

Das traf es aber wohl nicht, denn Jane fuhr sich auf diese unnachahmliche Art durch die Haare und sah hilfesuchend den Flur runter, als würde gleich ihre Mutter auftauchen und für sie vermitteln. Das tat Elizabeth aber nicht, sodass sie ihre Wünsche selbst formulieren musste.

"Uhm... Nun... Es ist bestimmt nicht angenehm, in einem Hostel zu leben und die strengen Regeln zu befolgen, oder? Ich meine... es ist doch besser für dich, wenn du in einem Haus wie ... unserem leben könntest, nicht wahr? Da du uns sehr geholfen hast und meine Mutter sicher nichts dagegen hat, wäre es bestimmt in Ordnung, wenn du... hm... länger bleiben willst. Du hast... wirklich einiges gut bei mir", sprach Jane etwas zögerlich und um den heißen Brei herum.

Der Vampir weitete verdutzt die Augen. „Du… Bietest mir an zu bleiben?“

Die junge Frau verdrehte genervt die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ja, aber nur auf begrenzte Zeit! Nur, bis du etwas Besseres gefunden hast", stellte sie leise schnaubend klar, da es ihr nicht ganz angenehm war, das direkt zu sagen.

Sie wurde sogar ein wenig rot, und Aiden lächelte dankbar. Er hätte es abgelehnt, weil er sich aufdringlich vorkam, aber ihm war bewusst, dass Jane dieses Angebot nicht gemacht hätte, wenn sie sich nicht wirklich, wirklich sicher gewesen wäre. Außerdem wollte er nicht gehen. Es gefiel ihm, morgens mit den Frauen am Tisch zu sitzen, Jane gute Nacht zu sagen und überhaupt irgendwo hin zu gehören.

"Ich weiß, ich weiß, keine Sorgen. Und... Danke", fügte er hinzu, wobei bei diesem letzten Wort sein Schmunzeln zu einem sanften Lächeln wurde. "Ich weiß das zu schätzen."

Dann sah er an Jane vorbei zu ihrer Mutter, die das Ganze amüsiert aus der Nähe beobachtet hatte. Elizabeth schmunzelte über das Verhalten ihrer Tochter, trotzdem fragte Aiden: "Ist das wirklich ok für Sie?"

"Natürlich ist es das. Du hast mir das Leben gerettet und auf meine geliebte Tochter aufgepasst. Ich könnte dir nicht dankbarer sein", erwiderte die Ärztin lächelnd und verstaute ihr Verbandszeug in einem kleinen Wandschrank in der Nähe. "Meiner Meinung nach ist das Angebot nicht Dank genug. Falls du also sonst irgendetwas brauchst, sag Bescheid, okay?"

Natürlich würde er das nie tun, aber da sie mit gegenseitigen Dankesbekundungen auch nicht weiterkommen würden, beließ Aiden es bei einem Lächeln. Er konnte noch nicht wirklich fassen, wie die Situation sich gerade entwickelte. Vor wenigen Stunden noch hatte er sich um die beiden Frauen gesorgt, und jetzt war er so glücklich wie seit Jahren nicht. Jane erlaubte ihm, hier zu bleiben… Unfassbar.

„Ich… Ich sterbe vor Hunger. Wir bestellen uns was beim Chinesen, in Ordnung, Mom?“, fragte die jüngere Frau mit leicht geröteten Wangen und flüchtete geradezu aus dem Wohnzimmer, um das Thema hinter sich zu lassen.

"Eigentlich… machst du ihr damit auch irgendwie eine Freude - auch wenn sie es nicht so... direkt ausdrücken kann“, erklärte Elizabeth leise, nachdem ihre Tochter außer Hörweite war. Sie schmunzelte über Aidens überraschten Gesichtsausdruck, dann verschwand sie für eine Weile im oberen Stock des Hauses, um sich nach den Strapazen frisch zu machen.

Als es schließlich klingelte und der Lieferdienst angekommen war, dauerte es nicht lange, bis alle am Tisch saßen und die Menschen sich den Bauch vollschlugen. Die Hausherrin hatte ihren Verband gewechselt und roch nur noch schwach nach Blut, trotzdem war Aiden sich der Verletzung an ihrem Hals sehr deutlich bewusst. Gedankenverloren beobachtete er die Ärztin, sah zu, wie ihre Muskeln sich beim Kauen bewegten…

"Tauchst du jetzt eigentlich wieder regelmäßig an der Universität auf?", wollte Jane von Aiden wissen, der schuldbewusst zusammenzuckte. Die Jägerin bemerkte den Grund dafür wohl nicht, so entspannt, wie sie von einer Frühlingsrolle abbiss und ihn ansah.

"Ja, ich denke schon. Für dieses Semester bin ich schon eingeschrieben, also kann ich es genauso gut zu Ende bringen. Danach..." Er geriet erneut ins Stocken, diesmal, weil er in drei, vier Monaten ganz sicher gehen sollte. Wieder huschte sein Blick zwischen den beiden Damen hin und her und ein beklemmendes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Er sollte London verlassen, aber wollte er das diesmal auch...?

Bevor sein Zögern zu groß wurde, setzte er ein unbekümmertes Lächeln auf und zuckte die Schultern. "Mal sehen, was danach ist. Wahrscheinlich muss ich mal wieder irgendwas arbeiten, aber ich weiß noch nicht, was."

"Gut, dann werde ich dich wohl nur noch wenige Wochen ständig aushalten müssen", entgegnete die Vampirjägerin in gewohnt bissiger Manier, bevor sie aufaß und sich anschließend um das Aufräumen kümmern wollte. Allerdings kam sie gar nicht erst dazu, da Elizabeth ihr zuvor kam. Ihrer Meinung nach hatte ihre Tochter genug getan und man sah Jane an, dass sie überaus erschöpft war und wahrscheinlich jeden Augenblick einschlafen würde, wenn sie sich ins Bett legen würde.

"Geh auf dein Zimmer. Ruh dich aus und schlaf", wies die Ärztin die Jüngere an und hauchte ihr einen sanften Kuss auf den Kopf, worauf die Angesprochene murrte. Schließlich gab sie aber ohne größere Diskussion nach und begab sich auf ihr Zimmer. Aiden wünschte Jane, die wohl wirklich fertig sein musste, so widerstandslos wie sie abzog, eine gute Nacht, dann half er ihrer Mutter dabei, klar Schiff zu machen. Eine Weile waren die Geräusche des Geschirrs und seine Fragen, wo was hingehörte, alles, was zu hören war. Aiden mochte diese Atmosphäre, Elizabeth hatte etwas sehr Beruhigendes an sich.

Dabei vergaß er nicht, was sie heute erlebt hatte. Er hätte sie gerne gefragt, wie es ihr ging und ob er ihr irgendwie helfen konnte, aber dafür kannten sie sich nicht gut genug. Bisher hatten sie es, mal abgesehen von den Fragen letztens, bei Smalltalk belassen, und sie jetzt plötzlich nach ihrem Gefühlsleben zu fragen, wäre ihm wie eine Holzhammer-Methode erschienen.

Ihr dagegen schien das nichts auszumachen. "Jane scheint dir viel zu bedeuten", sprach Elizabeth das auffällige Verhalten Aidens betreffend ihrer Tochter an. "Darf ich fragen, woher das kommt?"

Aiden war ein wenig verlegen ob der Frage, zumal es ja darum ging, dass er Interesse an ihrer Tochter hatte. Es war aber normal, dass sie neugierig war, immerhin war es verwunderlich, wenn plötzlich ein fremder Mann auftauchte und ihr Leben auf den Kopf stellte. Noch dazu, wenn derjenige 500 Jahre alt war. Vermutlich war es Aidens Glück, dass er so jung verwandelt worden war. Wäre er in der Gestalt eines 50 Jährigem aufgetaucht, wären sie wohl misstrauischer, was seinen Umgang mit Jane anbelangte.

Bedacht stellte er das Glas weg, das er gerade in der Hand hielt, und wandte sich seiner Gastgeberin zu. "Ihre Tochter sieht einer Frau sehr ähnlich, die mir viel bedeutet hat, als ich noch ein Mensch war. Wenn ich sie ansehe, weiß ich wieder wie es damals war obwohl es... Sehr lange her ist" Er lächelte, den Blick gesenkt, doch dann sah er wieder zu seiner Gesprächspartnerin. "Ich verstehe, dass Ihnen das seltsam vorkommen muss, aber ich möchte wirklich nur Janes Bestes. Sie ist alles, was ich von meinem Leben noch habe."

Sie schien davon aber nicht abgeschreckt, sondern schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf. "Es ist nicht seltsam. Es ist ... menschlich", sprach die Kurzhaarige leise.

Menschlich… Er wusste natürlich, dass sie das Wort unabhängig von seiner Rasse meinte, trotzdem war es seltsam, so genannt zu werden. Nicht, weil er sich missverstanden oder gar beleidigt fühlte, sondern weil seine Art zu Denken sich in vielen Bereichen doch sehr von der eines Menschen unterschied. Er war ein Raubtier, noch dazu so alt, dass er in den Geschichtsbüchern auftauchen könnte, wenn er in seiner Existenz etwas Bedeutendes erreicht hätte. Er bemühte sich zwar, diese Andersartigkeit möglichst nicht zu zeigen, um Jane und Elizabeth nicht vor den Kopf zu stoßen, aber sie war eben doch da, und das könnte er nicht ändern, egal, wie sehr er es wollte.

Er beschloss, dass es positiv war, wenn Elizabeth ihn für ´menschlich` hielt, weil das wohl bedeutete, dass sie keine Angst vor ihm hatte, also nickte er nur. „Vielleicht haben Sie Recht.“

"Es ist wirklich beeindruckend, wie sehr Jane dich bereits akzeptiert. Es war bestimmt nicht einfach, so weit zu kommen. Immerhin hält sie sich mit ihrem Hass und ihrer Abneigung gegenüber Vampiren nicht zurück", fuhr die Dame des Hauses fort, als sie sich dann wieder dem Geschirr zuwandte. "Das mag nun seltsam von mir klingen, doch ich bin froh und dankbar dafür, dass du anscheinend nicht aufgegeben hast und du sie beschützt. Ohne dich wäre ich wahrscheinlich nicht mehr hier, und Jane auch nicht. Ich weiß ja, wie überstürzt und stur sie sein kann. Ich hoffe, du kannst ihr verzeihen, wenn sie sich mal wieder ein wenig... irrational oder dickköpfig verhält."

"Da gibt es nichts zu verzeihen. So ist sie eben, und sie hat bestimmt ihre Gründe dafür", erwiderte er sanft. Tatsächlich schaffte sie es meist eher unbeabsichtigt, ihm etwas vor den Latz zu knallen, das ihm nicht passte. Als sie noch wirklich versucht hatte, ihn zu beleidigen, war das einfach von ihm abgeprallt. Er war zu alt, um sich von so etwas reizen zu lassen. Und dass sie manchmal ein wenig unbeholfen in ihrer Wortwahl war, nahm er ihr genauso wenig übel, immerhin war er der erste Vampir, mit dem sie längerfristig so privat zu tun hatte.

Ein schwaches, trauriges Lächeln legte sich auf Elizabeths Lippen. "Nun, es gibt irgendwie schon etwas zu verzeihen", meinte sie leise als ihr Blick zur Seite, aus dem Fenster schweifte. "Wäre sie nicht so verbissen und vernarrt, dann wäre sie möglicherweise in der Lage, den Tod ihres Vaters loszulassen. Dann würde sie auch nicht ständig mit diesen ungesunden Rache- und Wutgefühlen leben und diese nicht an unbeteiligten Vampire auslassen müssen."

Aiden verstummte nach einem gemurmelten "Das tut mir leid…", für eine Weile. Jane hatte ja gesagt, dass ihr Vater gestorben war, und auch, dass sie Vampire hasste, da war dieser Zusammenhang eigentlich recht schlüssig. Wie sie jedoch mit dieser Situation umging, war bezeichnend. Jedes andere kleine Mädchen wäre wahrscheinlich einfach zusammengebrochen, aber Jane hatte sich bereits im Alter von zehn dazu entschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Einerseits hatte ihr das wohl ihr Durchsetzungsvermögen gebracht, andererseits - Wie ihre Mutter bereits gesagt hatte - Auch ein Unvermögen, mit der ganzen Sache abzuschließen. Wie sehr es sie niederschmetterte, hatte er ja gesehen, als sie Richard gestellt hatten. In dem anderen Vampir nicht das zu finden, was sie sich erhofft hatte, hatte sie völlig aus der Bahn geworfen. Wenn sie ihn noch mal darum bat, ihr bei einer Jagd zu helfen, würde er wesentlich vorsichtiger sein müssen.

"Wahrscheinlich ist es… Angenehmer für sie, wütend zu sein als traurig", mutmaßte er, nachdem sie eine Weile nachdenklich geschwiegen hatten. "Ich verstehe sehr gut, wieso sie derart reagiert - auch, wenn sie es sich damit sicher nicht einfach macht."

Wenn beispielsweise ein Löwe ihren Vater getötet hätte, hätte die junge Frau wohl auch eine Abneigung gegen diese Tiere. Dass sie genau denselben allgemeinen Hass auf Vampire entwickelt hatte, zeigte, für wie wenig ´fühlend` sie seine Art hielt. Andererseits musste ihr klar sein, dass sie ein Bewusstsein hatten, weshalb sie den besonderen Vampir natürlich noch verantwortlicher machte als eine Raubkatze. Ja, es war keine einfache Situation, in der sie sich befanden, und dass sie traumarisiert war von einem solchen Erlebnis in ihrer Kindheit, war mehr als nachvollziehbar.

"Ich denke, dass du schon mehr hilfst, als dir eigentlich bewusst ist. Dabei meine ich nicht nur die Tatsache, dass du sie beschützt oder von Dummheiten abhältst", erwiderte die Brünette leicht lächelnd, als sie sich ein wenig zurücklehnte und ihn dabei direkt ansah.

Ihm war nicht bewusst, dass er Jane auf irgendeine Art unterstützte. Dieser Gewöhnungsprozess bezog sich immerhin nur auf ihn, anderen Vampiren gegenüber war sie, soweit er das bisher mitbekommen hatte, kein bisschen mehr aufgeschlossen. Im Normalfall wäre ihm das egal, solange sie ihn selbst akzeptierte. Aus der Perspektive, dass es zu ihrem Selbstheilungsprozess beitragen konnte, den blinden Hass auf Vampire abzulegen, wünschte er sich aber natürlich, dass sie es schaffte, sich selbst zu überwinden.

"Ich bin eigentlich nur froh, dass sie nicht mehr versucht, mich zu filetieren, sobald sie mich sieht. Alles andere wird die Zeit schon ergeben", erwiderte er scherzend. Er hatte Jane ja versprochen, ihr Zeit zu geben - Und damit hatte er jede Hinsicht gemeint. Sie gewöhnte sich sowieso schon schneller an ihn, als er gedacht hätte.

Wobei das auf Gegenseitigkeit beruhte, wie er vorhin hatte feststellen müssen. Sie für ein paar Wochen nicht mehr zu sehen, hatte ein richtiges Loch in sein Leben gerissen und ihm jede Motivation genommen. Wenn sie sich nicht wieder gesehen hätten, hätte er London wahrscheinlich schon verlassen, aber ob das groß etwas verbessert hätte, stand auf einem anderen Blatt.

Inzwischen war das Geschirr eingeräumt und Elizabeth bot ihrem Gast an, sich mit ihr ins Wohnzimmer zu setzen, was dieser natürlich gerne annahm.

"Darf ich fragen, ob diese Person, die Jane ähnelt... deine Geliebte war? Oder war eure Beziehung anders?", wollte die Ärztin vorsichtig wissen, wobei sie ihm bewusst die Option zu geben schien keine Antwort zu geben.

Trotzdem fuhr der Vampir sich verlegen durchs Haar. "Nun… Ja, ich habe sie geliebt. Sie war Jane Grey, die Neuntagekönigin. Jane sagte, Sie würde von ihr abstammen“, wechselte er das Thema ein wenig, da er nicht vorhatte, sein Gefühlsleben mit der Mutter der Frau zu erörtern, die besagtes Gefühlsleben betraf.

"Ja, sie ist ihre Nachfahrin väterlicherseits", erklärte die Ärztin leise und seufzte schwer, als sie an die Neuntagekönigin dachte, die in England praktisch jeder kannte. Es war eine wirklich unschöne und tragische Geschichte, die mit Hinterlist, Politik und Verrat gepaart war. "Entschuldige meine Frage diesbezüglich bitte. Es ist dir bestimmt unangenehm, darüber zu reden. Ich wollte damit keine unangenehmen Erinnerungen hervorrufen", fügte sie leise und schwach lächelnd hinzu.

Aiden verwarf ihre Entschuldigung, war aber trotzdem froh, das Thema hinter sich zu lassen. Besonders nach seinem Streit mit Jane deswegen war er noch nicht bereit, erneut über seine tote Geliebte zu sprechen.

"Hm… wenn ich mich nicht verkalkuliert habe, dann bist du um die 500 Jahre alt, nicht wahr?", fragte Elizabeth weiter, um das Thema zu wechseln.

"So ungefähr, ja.“

"Die Welt hat sich in der langen Zeit sehr verändert... Fiel es dir eigentlich leicht, dich immer wieder anzupassen?“

„Nein, es war recht schwer. Gerade in den letzten Jahren haben die Menschen sehr viele Erfindungen gemacht, Gedankengut vorangetrieben, Prozesse verändert… Aber es ist auch sehr interessant, das alles zu beobachten. Und es macht einen wohl auch offener, weil man bemerkt, dass nichts, von dem man heute überzeugt ist, für immer so bleiben muss", erzählte er lächelnd.

„So, wie ich es mitbekommen habe, hast du es ja nicht so mit der Technik", kam es dann mit einem kleinen Schmunzeln über die Lippen. „Dein Handy ist… Nun, recht rustikal.“

Er lachte leise und fuhr sich durch die Haare. "Technik ist wirklich nicht so meins. Die Geräte verändern sich so schnell und gerade, wenn man etwas gelernt hat, ist das eigentlich schon wieder veraltet. Außerdem interessiert es mich eigentlich nicht so wirklich."

"Na ja, ich hoffe für dich, dass du das mit der Technologie irgendwie in den Griff bekommst. Ich denke nämlich nicht, dass sich die Menschheit in der Hinsicht zurückentwickeln wird", meinte sie leise.

"Bisher komme ich ganz gut zurecht. Ich versuche ja, mich anzupassen - Gestern habe ich sogar ein neues Telefon gekauft", fügte er hinzu, als ihm das kleine Päckchen einfiel, das seit dem Kauf unberührt auf seinem Nachtkästchen lag. Er würde wohl Jane bitten müssen, ihm beim Einrichten zu helfen.

Elizabeth lachte leise und saß dabei so entspannt in ihrem Sessel, dass Aiden sich kaum vorstellen konnte, dass sie Janes Mutter sein sollte. Nicht nur ihre Aura von Gelassenheit und Selbstbewusstsein, sondern auch ihre bedingungslose Akzeptanz seiner Person verwunderte ihn doch sehr. Hatte er bei ihrer Tochter um jedes auch nur höfliche Wort kämpfen müssen, so spürte er hier ehrliches Interesse und Freundlichkeit, und das nicht erst, seit er sie gerettet hatte. Elizabeth hatte ihm ohne einen schiefen Blick Blut zu trinken gegeben und ihn in ihrem Haus aufgenommen, obwohl doch auch sie eine geliebte Person an einen Vampir verloren hatte. Durch diese Offenheit hatte er Elizabeth bereits ins Herz geschlossen, aber es verwunderte ihn doch.

"Aber Sie scheinen kein Problem mit meiner Art zu haben", bemerkte er mit einem interessierten Blick auf sein Gegenüber, wobei er die Aussage bewusst so wählen konnte, dass sie einfach nichts dazu sagen konnte. Sicher war es ihr nicht egal, aber Elizabeth hatte wohl eher mit dem Tod ihres Mannes abgeschlossen als ihre Tochter. Das lag sicherlich daran, dass sie erwachsen gewesen war, als sie ihren Mann verloren hatte und wohl daran, dass sie für Jane hatte da sein müssen.

Sie seufzte kurz und zuckte mit den Schultern. "Um ehrlich zu sein, glaube ich, dass das ich nicht immer 'kein Problem' mit Vampiren hatte. Sicher, ich habe die Vampire nicht so sehr gehasst, wie es Jane tut, doch wenn ich meine Handlungsweisen im Nachhinein ein wenig analysiere, dann würde ich schon behaupten, dass ich irgendwie einen Groll gegenüber gewissen Vampiren gehegt habe. Wäre dies nicht der Fall, dann hätte ich früher alle Mittel und Wege genutzt, um meine Tochter davon abzubringen, eine Vampirjägerin zu werden", gab die Ärztin offen zu und strich sich die Haare hinters Ohr. "Allerdings ist das heute anders. Das liegt wohl daran, dass ich für mich abgeschlossen und realisiert habe, dass es mir nicht wirklich etwas bringt, wenn man den Mörder schnappen würde. Nate würde trotzdem nicht wieder zum Leben erwachen." Während sie gesprochen hatte, war ihr Blick wieder zum Fenster gewandert, wobei ihr Fokus in der Ferne lag. Man sah ihr an, dass sie an die Zeit zurückdachte, in der ihr Mann noch gelebt hatte. „Die Erinnerungen schmerzen natürlich noch immer ein wenig, aber nicht mehr so wie vor einigen Jahren…“

Vermutlich wusste sie gar nicht, wie sehr Aiden ihren Verlustschmerz nachempfinden konnte. Da er somit aber auch wusste, dass er nichts sagen konnte, um ihr zu helfen, blieb er auf einer unemotionalen Ebene. "Vielleicht kann man Ihrem Mann nicht mehr helfen. Trotzdem finde ich, dass es eine gerechte Strafe geben sollte. Jane und ich haben kürzlich darüber gesprochen, dass eine Instanz geben sollte, die dafür sorgt, unter Vampiren für gewisse Gesetzte zu etablieren", erzählte er nachdenklich. Im Moment konnte man nämlich wohl tatsächlich keinen Vampir zwingen, sich einem System unterzuordnen, und der Gedanke wäre, wie sie ja schon festgestellt hatten, schwer umzusetzen, aber er würde das Verhältnis zwischen ihren Arten sicher bessern.

"Nun... es wäre natürlich wünschenswert. Allerdings wird es wohl an der Umsetzung hapern“, stimmte auch die Ärztin ihren Bedenken zu. "Aber die Zeiten ändern sich – Wie du selbst mitbekommen hast. Welche Zeit, Epoche - oder wie auch immer du das nennen magst - fandest du bisher denn am interessantesten?“

Das waren angenehmere Gefilde, trotzdem musste Aiden wieder etwas überlegen. "Das ist schwer zu sagen, weil ich es auch nur aus der Sicht der Länder beurteilen kann, in denen ich zu der jeweiligen Zeit eben war. Insgesamt hat es mir aber in Europa immer am besten gefallen, wohl, weil die Wertvorstellungen dort am vertrautesten sind." Die großen Entdeckerfahrten hatte er nicht mitmachen können; es wäre einfach unmöglich für einen Vampir, unbemerkt längere Zeit auf einem Schiff voller Menschen zu leben. Aber sobald es in überschaubaren Zeitspannen möglich gewesen war, zu reisen, hatte er das getan. Davor hatte er eben die längeren Landwege auf sich genommen, was seine Reize gehabt hatte.

Sie sah ihn die ganze Zeit interessiert an und scheinbar hatte sie ein unendliches Kontingent an Fragen, obwohl die Folgende schwer zu beantworten war: „Was hast du eigentlich während der Weltkriege gemacht?"

„Ich habe während beider eine Weile gedient", sagte er relativ knapp, da diese Zeit für ihn keine angenehme Erinnerung war. Außerdem war er desertiert, was ihn nicht stolz machte, aber wie er bereits Jane gegenüber gesagt hatte; die Politik der Menschen interessierte ihn lange nicht mehr. Und umgeben von Unmengen von Blut zu sein, war nicht gerade erstrebenswert für ihn.

Natürlich bemerkte Elizabeth, dass ihm das Thema unangenehm war, und sie errötete. „Entschuldige, das war auch für dich ein traumatisches Erlebnis. Ich wollte nicht…“

„Bitte, fragen Sie ruhig, was Sie interessiert. Ich finde es schön, mit Ihnen zu reden“, unterbrach Aiden sie lächelnd, woraufhin sie erleichtert nickte.

Die Ärztin wollte noch etwas dazu sagen, wurde aber von ihrem eigenen Gähnen unterbrochen. „Du meine Güte. Entschuldige.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr, dem ihr Gast folgte, und beide waren überrascht zu sehen, dass es bereits fast ein Uhr war. "Es war wirklich interessant, mit dir zu reden und es wäre schön, wenn wir das wiederholen könnten. Jedoch glaube ich, dass es nun an der Zeit für mich ist, ins Bett zu gehen. Nach den heutigen Strapazen kann ich die Erholung gut gebrauchen - vor allem, wenn ich morgen fit zur Arbeit möchte", meinte Elizabeth leicht lächelnd und schritt dann auch mit ihm zur Treppe. Sie ging dann auch die ersten zwei Stufen hoch, ehe sie innehielt und sich noch einmal an Aiden wandte.

"Und, Aiden?", kam es leise über ihre Lippen. "Bitte nenn mich Liz. Du brauchst mich auch nicht zu siezen, zumal es ja eigentlich umgekehrt sein müsste, wenn man es genauer betrachtet."

Das stimmte wohl, immerhin war er fast zehn Mal so alt wie seine Gastgeberin. Dennoch war es ihm respektvoller erschienen, sie zu siezen. „Gute Nacht, Liz“, verabschiedete er sie jetzt jedoch warm.

Die Ärztin lächelte den temporären Mitbewohner noch einmal kurz an, wünschte ihm eine angenehme Nacht und verschwand nach oben in ihr Zimmer. Auch Aiden zog sich auf sein Zimmer zurück. Dabei verstieß er wohl gegen die Regel, dass er nicht 'herumschleichen' sollte, aber immerhin weckte er Jane nicht auf.

Erst, als er im Bett war, merkte Aiden, dass die letzten Tage nicht spurlos an ihm vorbeigegangen waren. Natürlich arbeitete alles, was an diesem Tag passiert war, noch in ihm, aber er schlief doch bald ein und blieb für seine Verhältnisse mit mehr als sechs Stunden extrem lang im Bett. Nachdem er während seines Aufenthaltes hier jedoch bisher fast gar nicht geschlafen hatte, war das wohl verständlich.

Entspannter als seit einer Woche stand er am nächsten Morgen auf und machte sich frisch, dann gesellte er sich zu Jane an den Frühstückstisch. Sein Blick blieb an ihrer ungewohnten Aufmachung hängen. Hatte er sie bisher nur in Jeans, Shirt und Lederjacke gesehen, so trug sie jetzt ein hübsches, dunkelgraues Kleid und sogar ein wenig Schmuck. Er nahm es mit einem beiläufigen Kompliment zur Kenntnis, dann setzte er sich zu ihr. Nachdem sie während der letzten Wochen stets in Alarmbereitschaft und somit in Kampfmontur gewesen war, erlaubte sie es sich jetzt wohl, wieder Alltagskleidung zu tragen.

"Du willst das also wirklich durchziehen und dieses Semester jede Vorlesung besuchen?", wollte Jane wissen, die gerade ihre letzten Cornflakes löffelte und Aidens Kompliment wie immer ignorierte.

Er nickte unbefangen, denn ausnahmsweise schien Jane sich tatsächlich nur über seine Pläne informieren zu wollen und nicht zu versuchen, ihn aus ihrem Studiengang zu schmeißen. "Ja. Vielleicht finde ich ja noch heraus, was dir daran gefällt... Obwohl die Psychologie-Seminare durchaus interessant sind", gab er zu.

Sie begann, das Geschirr in die Spülmaschine einzuräumen und schlug vor: "Wieso tauschst du es dann nicht um, wenn dir Psychologie mehr zusagt? Es besteht ja keine Gefahr und dementsprechend keine Notwendigkeit mehr, dass du mir nun auf Schritt und Tritt folgst", fügte Jane als Begründung hinzu. So schnell konnte sie eben doch nicht ganz aus ihrer Haut.

Er antwortete nur mit einem Lächeln und einem Schulterzucken. Die ´Notwendigkeit`, von der sie sprach, hatte es vor dem Zwischenfall mit der Entführerin auch nicht gegeben und es hatte ihn nicht gestört. Eigentlich hatte er gedacht, dass sie verstanden hatte, dass er nur wegen ihr überhaupt auf der Universität war, da würde er wohl kaum den Studiengang wechseln. Da sie das aber sicher immer noch nicht hören wollte, hielt er lieber die Klappe.

Für die fehlende Antwort bekam Aiden einen missbilligenden Blick zugeworfen, da Jane ganz genau wusste, was er damit sagen wollte. Allerdings ersparte sie ihnen beiden die Diskussion, zog den violetten Burberry-Mantel an, den sie letztens zusammen erstanden hatten und begab sich zur Tür. Am Schuhschrank griff sie scheinbar instinktiv nach einem Paar Stiefeletten mit Absatz, legte sie aber mit einem leisen Fluch zurück und entschied sich stattdessen für flache Stiefel; ihrem verletzten Knöchel würden hohe Schuhe nicht gut tun. Aiden machte einen dummen Kommentar dazu und sie motzte ihn an, wartete aber trotzdem, bis er zu ihr ins Auto gestiegen war, ehe sie sich auf den Weg zur Universität macht. Etwas, was vor wenigen Tagen schier unmöglich schien.

Er lächelte nur schweigend darüber und versuchte während der Fahrt lieber, sich per Ferndiagnose erklären zu lassen, was er mit seinem Handy machen sollte. Sie tat ihr Bestes, schmunzelte aber ein paar Mal über sein völliges Unverständnis, weil Aiden sich wirklich anstellte wie ein alter Mann. Am Schluss bat er sie einfach, es ihm am Nachmittag zu zeigen, was sie auch tun würde.

Am Campus angekommen, konnte man einige Studenten sehen, die orange-schwarze Flyer verteilten und natürlich bekam die Vampirjägerin ebenfalls einen in die Hände gedrückt, sodass sie kurz darauf lesen konnte, dass ein Maskenball zu Halloween stattfinden würde. Neugierig musterte der Vampir den Prospekt. Was diese Studenten so alles trieben, außer studieren...

Mit Aiden und dem Flyer im Schlepptau begab Jane sich in den entsprechenden Hörsaal, wo bereits Benjamin und Kate auf sie warteten. Dabei stellte sich kurz darauf heraus, dass Logan wohl die Grippe erwischt hatte und für die nächste Zeit Zuhause das Bett hüten müsste.

"Hm... vielleicht schaue ich in den nächsten Tagen mal bei ihm vorbei", meinte Jane an ihre Freunde gewandt, da er es sicher begrüßen würde, wenn man ihm ein paar Notizen vorbeibrachte und sie ihm seine Unterlagen zurückgeben konnte, die sie von ihm geliehen hatte.

"Das ist eine gute Idee", meinte Kate. Sie sah ein bisschen aus wie die ´Böse` aus einem Teenager-Film; viel Make-Up, gemachtes, hellblondes Haar und stets gut gekleidet. Aber wie die anderen aus Janes Freundeskreis war die Halb-Irin sehr nett und nahm Aiden trotz seines plötzlichen Auftauchens freundlich hin. Jetzt lächelte sie ihn an und erkundigte sich: „Jane hat erzählt, du hättest Probleme mit der Familie… Ich hoffe, das hat sich wieder geregelt?“

Aiden konnte nicht anders, als seiner Mitbewohnerin einen kurzen, liebevollen Seitenblick zuzuwerfen. Er wusste ja, dass sie es nicht so gemeint hatte, aber dass sie es ausgerechnet 'Familienprobleme' genannt hatte, sich mit ihm zu streiten, hatte schon etwas Amüsantes. "Es hat sich alles wieder geklärt. Danke der Nachfrage."

Natürlich ignorierte die Brünette Aidens Blick, indem sie sich stur darauf konzentrierte, ihre Sachen zurecht zu legen. Es ohnehin nicht lange, bis die Professorin eintrat und mit der Vorlesung begann. Nach allen Seminaren zeigte die Uhr kurz nach drei und wie mit Eldric abgemacht, begab sich das potentielle Jäger-Gespann zum Zirkel. Einerseits, um einen mündlichen Bericht abzugeben, wie Jane ihrem Begleiter erklärte, und zum anderen, um endlich ihren Ring zu modifizieren. Sie konnte es kaum erwarten, nicht mehr ständig unter Beobachtung zu sein.

Kaum hatte sie mit Aiden die unterirdische Stadt betreten, konnte man einige Leute sehen, die sie mit den Blicken regelrecht verfolgten und hinter vorgehaltener Hand tuschelten. Hätte die junge Frau diese Leute nicht geflissentlich ignoriert, hätte sie wohl gehört, dass man über den Vorfall mit dem Händchenhalten sprach und somit das Gerücht die Runde machte, dass Jane angeblich etwas mit einem Vampir hatte. Da sie jedoch so fixiert darauf war, die Sache bei ihrem Mentor abzuwickeln und das GPS-System rauszubekommen, hörte sie nichts dergleichen. Im Gegensatz zu seiner Begleitung fiel Aiden durchaus auf, was die anderen Jäger so über sie erzählten. Zuerst war er überrascht und ein wenig verlegen, doch dann grinste er die Betreffenden nur an, worauf die meisten verstummten. Das laut zu Jane zu sagen, hätten sie sich wahrscheinlich nicht getraut, die feigen Hunde.

Beim Zirkeloberhaupt nahmen sie Platz, Jane erzählte, was geschehen war und sah dann zu, wie Eldric alles notierte. Bevor sie aber den Raum wieder verlassen konnte, hatte der alte Vampir noch etwas zu sagen.

"Seit dem unglücklichen Vorfall hört man so einiges im Zirkel...", fing Eldric mit einem kleinen, undurchsichtigen Lächeln an. "... dürfte ich von euch wissen, ob ihr einen längerfristigen Vertrag in Betracht zieht?"

Im Gegensatz zu den unzähligen Malen zuvor, protestierte die Jägerin nicht. Sie unterbrach das Oberhaupt nicht einmal und schwieg, weshalb eben dieser am Ende der Frage sogar leicht eine Augenbraue anhob. Auch Aiden bemerkte das fehlende Protestgeheul seiner momentanen Mitbewohnerin. Er sah fragend zu ihr rüber, aber sie schwieg sich aus. Von jedem anderen hätte man dieses Schweigen wohl als ´Nein` interpretieren können, aber Jane hätte diese Ablehnung sicherlich direkt sehr laut vorgetragen. Deshalb fragte Aiden sich, was sie jetzt genau aussagen wollte. Es fiel ihr schwer, irgendetwas offen zu akzeptieren, das mit ihm zu tun hatte, das hatte sie schon so oft gezeigt. Vielleicht traf das jetzt auf diese Situation zu; sie wollte ihn nicht als Partner in Betracht ziehen, tat es aber wohl doch.

Als ihm das bewusst wurde, schlich sich ein schiefes Grinsen auf seine Züge. "Ich schätze, wir denken darüber nach", sagte er zu Eldric, ohne dabei jedoch das überaus zufriedene Gesicht von der jungen Frau zu seiner Linken abzuwenden. Zwar fragte er sich, was ihren plötzlichen Sinneswandel hervorgerufen hatte, immerhin waren die letzten Tage seiner Meinung nach nicht gerade gut gelaufen. Außerdem war es ihm egal, ob sie tatsächlich für den Vertrag entschied, er fand es einfach süß, wie sie sich gerade verhielt.

"Wie oft denn noch? Ich ziehe es nicht in Betracht!", schnauzte Jane ihn jetzt doch an, bevor sie aufstand, sich abwandte und würdevoll zur Tür stolzierte. Allerdings presste sie ein kaum hörbares 'noch nicht' zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor als sie das Büro des Oberhaupts verließ.

Aus Höflichkeit stand Aiden ebenfalls auf, als seine potentielle Partnerin ihren höchst dramatischen Abgang aus dem Büro zelebrierte. Dabei sah er ihr schmunzelnd und mit verschränkten Armen nach, wollte ihr aber etwas Vorsprung lassen, damit sie sich an ihre eigenen Gedanken gewöhnen und sich etwas abregen konnte. In ihrer momentanen Stimmung war nicht mit ihr zu scherzen. Immerhin hatte sie mehr als die Hälfte ihres kurzen Lebens damit zugebracht, Vampire zu hassen, und dann kam er daher und brachte sie einfach dazu, ihn zu 'mögen' - Wenn er sich so weit aus dem Fenster lehnen dürfte, eine gewisse Sympathie anzunehmen.

Ihm kam wieder sein Gespräch mit ihrer Mutter in den Sinn, die von einem 'ungesunden Hass' gesprochen hatte. Tja, wenn man das hier als eine Art ´Heilung` betrachten wollte, war es nur logisch, dass es nicht einfach war.

Ein leises Glucksen hinter Aiden riss diesen aus seinen Überlegungen. Ach ja, er war ja nicht alleine, das hatte über seine Gedanken ganz vergessen. Er drehte sich nach dem sichtlich amüsierten Zirkeloberhaupt um, mit dem er zum ersten Mal alleine an. Zwar war Aiden nicht mehr so beunruhigt wie bei seiner ersten Begegnung mit Eldric, aber trauen tat er ihm noch immer nicht wirklich.

"War sie Ihnen gegenüber am Anfang auch so?", erkundigte Aiden sich neugierig. Jane würde er schon finden, ihr Geruch war ihm inzwischen so vertraut, dass er ihr leicht folgen konnte, außerdem wollte sie ja ihren Ring wieder in die Ausgangsform bringen lassen und musste daher zum Zeughaus der Untergrundorganisation.

"Nun... ich würde behaupten, dass sie nicht ganz so war. Sie war mir gegenüber eher distanziert als feindselig gesinnt. Man merkte allerdings, dass sie eine lange Zeit in meiner Nähe sehr angespannt war", erklärte der uralte Vampir, nachdem er sich ein wenig nach vorne gebeugt und seine Ellbogen auf dem massiven Schreibtisch abgestützt hatte.

Zum Beginn ihrer Ausbildung hatte Jane sich vielleicht einfach noch nicht so in ihren Hass hineingesteigert, außerdem hatte sie ja etwas von Eldric gewollt. Folglich war es nur logisch, dass sie nicht gleich versucht hatte, ihn bei ihrer ersten Begegnung zu ermorden, aber irgendwie war es schon ein wenig… Unfair. Immerhin hatte Aiden ihr auch nicht mehr getan als der ältere Vampir - Nämlich gar nichts.

Wo sie jetzt so über Jane sprachen, überkam Aiden die Neugierde, sodass er weiter fragte: "Würden Sie mir sagen, wieso Sie Jane als Ihren Protegé ausgesucht haben? Ich meine, sicher, sie ist sehr talentiert und stark, aber auch... Wahnsinnig anstrengend", sagte er mit einem kleinen, entschuldigenden Lächeln, als wäre dieser Mangel an Janes Charakter seine Schuld.

Eldrics Grinsen wurde breiter und das Oberhaupt lachte erneut leise. "Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, doch sie hat eigentlich mich ausgesucht", stellte Eldric gleich einmal klar. "Als sie unsere Basis aufgesucht hat, hat sie natürlich gleich gesagt, dass sie Vampire jagen möchte. Jedoch hat sie auch die Forderung gestellt, vom Besten beziehungsweise Ranghöchsten unterrichtet zu werden, weshalb man sie zu mir brachte. Daraufhin hat sie, unverfroren, wie unsere Jane eben ist, von mir verlangt, sie zu trainieren und zur besten Jägerin auszubilden." Er hielt kurz inne, weil er die Erinnerungen von jenem Tag nur zu deutlich vor seinem inneren Auge sah und gar nicht anders konnte, als erneut kurz zu glucksen.

"Das mag jetzt in deinen Ohren möglicherweise unangebracht klingen, weil sie damals noch ein kleines Kind war, doch ich bin damals ihrer Forderung nachgekommen, weil sie mich fasziniert hat. Ihr Blick, ihre Haltung, ihre Worte... ihre ganze Ausstrahlung, die sie an den Tag gelegt hatte, zeigten etwas Besonderes und ein enormes Potential, welches ausgeschöpft werden wollte - nein, musste", fuhr das Oberhaupt des Zirkels mit seiner Erklärung fort. "Allerdings ging es mir natürlich auch darum, sie zu schützen. Sie war so jung, hatte Dinge gesehen und gewusst, die für normale Menschen nicht bestimmt waren und dementsprechend war sie mit ihren zehn Jahren eine leichte Zielscheibe für andere Vampire. Das ist der Grund, weshalb sie noch immer mein persönlicher Schützling ist."

Aiden schmunzelte bei der Vorstellung einen Moment, bis ihm klar wurde, dass man tatsächlich getan hatte, was dieses rotzfreche, eigensinnige Kind gewollt hatte. Mal wieder fragte er sich, warum man sie nicht weggeschickt, warum man ihr nicht gesagt hatte, sie solle noch mindestens vier, fünf Jahre warten. Sie war so klein gewesen, hatte ein Trauma erlebt, von dem die Verantwortlichen wussten. Da war es seiner Meinung nach völlig egal, dass sie das Mädchen erstmal nur Ausgebildet hatten, der Sinn und Zweck des ganzen blieb derselbe. Das war jetzt zwölf Jahre her, und sie war immer noch so verbohrt wie das kleine Mädchen von damals. Vor zwölf Jahren… Ihr Vater war vor zwölf Jahren gestorben…

Eine Erkenntnis kratzte an seinem Bewusstsein, aber bevor Aiden sie greifen konnte, war sie bereits weg. Stirnrunzelnd blinzelte er ein paar Mal, doch es war zu spät. Also konzentrierte er sich auf ein anderes Thema, das er spannend fand. "Was mich auch interessiert, ist, ob Sie diesen Zirkel gegründet haben." Jane hatte zwar gesagt, es sei eine staatliche Organisation, aber das hatte ja nichts zu bedeuten. Erst, als er das schon alles gefragt hatte, fiel ihm auf, wie indiskret er eigentlich war, und dass er die wohl knappe Zeit des Zirkelführers verschwendete. "Entschuldigen Sie, ich war zu neugierig... Ich werde jetzt wohl besser meine Partnerin suchen. Nicht, dass sie noch etwas kaputtmacht", fügte er mit einem kleinen Lächeln hinzu.

In dem Moment klingelte das Telefon, und das Zirkeloberhaupt hob entschuldigend die Hand, ehe er ranging. Scheinbar wurde er gebraucht, denn Eldric stand nach einem kurzen Gespräch auf. "Entschuldige dich nicht. Deine Neugierde und Fragen sind begründet", erwiderte er mit einem kleinen Lächeln, als er sich zu einem Regal begab, um gewisse Akten herauszusuchen. "Und um deine Frage bezüglich der Gründung zu beantworten: Ja, das habe ich. Über die Beweggründe werden wir aber wohl das nächste Mal sprechen müssen."

Das Oberhaupt schnappte sich seine Dokumente, verabschiedete sich mit einem Nicken von seinem Gegenüber und verließ dann sein Büro, welches er - nachdem sein Gast ausgetreten war - abschloss.

„Aber lass mich dir raten, Jane lieber nicht ´deine Partnerin` zu nennen, bevor sie das entscheidet“, merkte Eldric noch an, bevor die Wege der Vampire sich trennten.

Während er Janes Fährte folgte, dachte Aiden über das nach, was er soeben über sie erfahren hatte. Sie war also schon als Kind so stur gewesen, was wohl daran lag, dass sie aus gutem Hause kam und immer alles bekommen hatte, was sie wollte. Eine richtige Prinzessin, dachte er mit einem Anflug von Zärtlichkeit, der ihn selbst ein wenig überraschte. Sicher, sie war ihm von Anfang an wichtig gewesen, doch bisher hatte er sie nur als ´Kopie` seiner Geliebten gesehen, und langsam lernte er sie als eigenständige Person zu schätzen. Die Intensität, mit der er das tat, verwirrte den Vampir ein wenig, sodass er das Gefühl lieber unterdrückte und sich weiter auf seine Suche nach der Jägerin konzentrierte.

Wie erwartet war Jane im Zeughaus und wartete auf ihre Ausrüstung. "Da bist du ja", begrüßte Aiden sie und berührte sie kurz an der Schulter, als er an der Couch vorbei ging, um sich neben sie zu setzen. Natürlich wäre er nie so dumm gewesen, sie seine Partnerin zu nennen, bevor sie das selbst zugab, aber eigentlich war sie es inoffiziell ja bereits. Sie hatte sich in der Sache mit der Vampirin auf seine Hilfe verlassen, sich mit ihm beratschlagt und nicht mal versucht, auf eigene Faust zu agieren. Das war doch ziemlich eindeutig.

Lebensmüde war er allerdings nicht, sodass er diese Überlegungen für sich behielt und stattdessen ein anderes Thema aufgriff: "Wäre es nicht eigentlich besser, wenn diese Ringe immer gechipt wären? Wenn euch etwas passiert, könnte man euch viel leichter finden." Natürlich wäre es ein wenig unangenehm, aber eigentlich sollte bei dieser Organisation die Sicherheit doch vorgehen.

"Im Grunde genommen sind sie alle gechipt", erklärte Jane, als sie wieder in die Zeitung blickte und ihren Blick über die einzelnen Zeilen schweifen ließ. "Allerdings so, dass der Besitzer des Ringes mit einer Software am eigenen Computer oder Handy selbst entscheiden kann, wo und wann er seinen Standort offenlegen möchte. Der Zustand, in dem mein Ring momentan ist, habe ich keinerlei Kontrolle darüber - und das gefällt mir kein bisschen. Es ist nicht so, dass ich etwas zu verheimlichen habe, aber das Gefühl, ständig überwacht zu werden, empfinde ich alles andere als angenehm."

Es war nur verständlich, dass sie ihr Leben nicht völlig gläsern machen wollte, aber während eines Auftrags hätte Aiden es doch als sicherer empfunden, das GPS System dauerhaft anzulassen. Es gab schließlich Situationen, in denen man nicht fähig war, eine andere Funktion zu benutzen oder den Ring zu zerstören. "Na ja, es geht eher um deine Sicherheit als um Überwachung, aber ich verstehe, was du meinst", sagte er nur dazu, weil sie sich in der Sache sowieso nicht reinreden lassen würde.

"Worüber hast du dich mit Eldric unterhalten?", wollte die Vampirjägerin wissen und verlagerte ihre Aufmerksamkeit von der Zeitung zu ihm.

Aidens zuckte Mundwinkel etwas. Ihr die ganze Wahrheit zu sagen, kam natürlich absolut nicht in Frage, aber sie anlügen wollte er nicht wirklich. "Ich habe ihn gefragt, ob er es war, der den Zirkel gegründet hat. Aber er hatte nicht wirklich Zeit, um sich zu unterhalten", benutzte er also eine abgespeckte Variante des tatsächlichen Gesprächsinhaltes. Jane hatte ihm ja schon mal gesagt, dass er sie persönlich fragen sollte, wenn er etwas über sie wissen wollte, aber das hätte sie ihm wohl kaum erzählt - vor allem nicht so amüsant wie Eldric.

In dem Moment rief die Kollegin vom Ausrüstungslager, Laura, nach Jane, sodass diese nicht weiter nachbohren konnte. Sie faltete das Blatt, schmiss es auf den Tisch vor ihr und stand auf, um ihren Ring zu holen, den sie direkt an ihren rechten Zeigefinger steckte. Allerdings kam sie nicht dazu, sich gleich wieder abzuwenden, da die Chefin des Technik-Schnickschnacks sich zu ihr vorbeugte und dezent auf Aiden deutete.

"Sag mal, stimmt es, was man sich so erzählt?", wollte Laura wissen, worauf die Angesprochene die Stirn runzelte und zum Vampir blickte. Aiden wartete an der Tür, hörte aber, was die Technikerin seine Begleiterin fragte und zog die Brauen hoch. Nun, hier hatten sie jemand mutigen...

Als der Technikfreak jedoch bemerkte, dass die Jägerin keine Ahnung hatte, wovon sie sprach, räusperte sie sich kurz und winkte sofort ab. Sichtlich irritiert kehrte die Brünette zu ihm zurück. Aiden warf Laura einen amüsierten Blick zu, als er Jane die Tür aufhielt und ihr nach draußen folgte. Seine 'Partnerin' hatte sich wirklich schon einen Ruf gemacht, der dafür sorgte, dass man sie lieber nicht auf Dinge ansprach, die sie reizen könnten.

"Wie geht es eigentlich deiner Schulter und dem Knöchel?", fragte er, als sie über den Vorplatz liefen. Am Morgen hatte es nicht ausgesehen, als hätte sie noch große Schmerzen, aber jetzt hatte sie die Verletzungen den ganzen Tag belastet, das tat sicher nicht gut.

"Dank der Schiene, die meine Mutter an meinem Fuß angebracht hat, tut er nicht wirklich weh", erklärte sie. "Aber meine Schulter pulsiert teilweise ziemlich unangenehm. Es ist aber nicht weiter schlimm und solange ich sie nicht allzu sehr belaste, ist es okay."

Die beiden schickten sich an, den Zirkel zu verlassen, bis jemand hinter ihnen Janes Namen rief. Der Jäger, den sie bereits bei ihrem vorletzten Besuch gesehen hatten, kam grinsend auf sie zu, den Blick neugierig zwischen Jane und Aiden hin und her wandernd. "Na, Kleine? Da hast du uns ja alle überrascht! Aber ich hab mir doch gleich gedacht, dass du viel zu nett bist zu unserem Blutsauger hier - nichts für ungut, Mann", fügte Lucas an Aiden gewandt hinzu, der nur wiederwillig die Arme verschränkte und nichts sagte.

"Wie bitte?", kam es dann mit einem Stirnrunzeln über Janes Lippen, als sie stehenblieb und kurz zu ihrem Begleiter schielte, als der Jäger ihn ansprach.

Natürlich hätte Aiden den anderen Jäger warnen können, dass er gerade auf eine Landmine trat... Aber er konnte es auch lassen, und genau das tat der Vampir.

"Wird aber auch mal Zeit, dass du dir einen Mann suchst. Du bist zu hübsch, um ständig alleine rumzugeistern. Seit wann läuft das mit euch zweien schon?"

Lucas sah auffordernd zwischen den beiden hin und her, aber Aiden sah nur interessiert zu seiner Begleiterin. Sie mal sauer zu sehen, wenn es nicht um einen Untoten ging, wäre doch interessant. Blieb nur zu hoffen, dass sie nicht ihm irgendwie die Schuld für diese Gerüchte in die Schuhe schob.

„Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Lucas", entgegnete Jane hörbar angespannt und mit leicht verengten Augen. Allerdings schien der Angesprochene das geflissentlich zu ignorieren, da er sie weiterhin mit einem breiten Grinsen ansah.

"Ach komm. Die meisten wissen Bescheid! Man hat euch Hand in Hand gesehen!", fuhr er mit seiner Neckerei fort, beugte sich sogar ein wenig zu ihr vor und wuschelte ihr ungefragt durch die Haare. "Du kannst es ruhig zugeben! Weshalb sonst solltest du so freundlich mit einem Vampir umgehen, geschweige denn einen anfassen?"

"Das Eine hat nichts mit dem Anderen zu tun. Das sind verdrehte Geschichten", wiedersprach die Vampirjägerin gefährlich ruhig.

"Falsche Mutmaßungen? Das ist do...-!"

Weiter kam Lucas allerdings nicht, da Jane bereits einen großen Satz auf ihn zugemacht hatte. Ohne jegliche Vorwarnungen packte sie den Kollegen am Arm und warf ihn mit Wucht über die Schulter. Sicherlich schmerzten durch die ruckartige Bewegung ihre Verletzungen wieder, doch ließ sie sich nichts anmerken, sondern blickte stattdessen mit einem abfälligen Blick auf den am Boden liegenden Vampirjäger hinab. Die Leute um sie herum hatten natürlich mitbekommen, dass zwischen der Dreiergruppe etwas abging und hatten zugesehen, doch nun war die Aufmerksamkeit der Passanten sichtlich auf ihnen.

"Es sind falsche Mutmaßungen", stellte die junge Frau mit einem schneidenden Ton erneut klar. "Das Ganze hat lediglich dazu gedient, um einen Auftrag zu erfüllen. Nicht mehr und nicht weniger."

Mit gerunzelter Stirn sah der Vampir zu seiner Begleiterin und ihrer Schulter, von der sie ja gerade selbst zugegeben hatte, dass sie ihr noch Schmerzen bereitete. Sie ließ ihr Temperament wirklich gerne Überhand nehmen… Und das wegen ein paar dämlicher Gerüchte und blöder Sprüche eines Kollegen mit fragwürdigem Humor. Er selbst fand diese Kommentare eher witzig, zumal den Leuten doch bewusst sein musste, dass Jane sich nie auf einen Vampir einlassen würde, immerhin kannte man sie hier offensichtlich. Außerdem, was dachte man bitte von ihm? Sie war ja wohl eindeutig zu jung für ihn.

Als seine Lady ihm bedeutete, dass es Zeit war, zu gehen, stieg Aiden unbeeindruckt über den am Boden Liegenden, zwinkerte ihm: "Nichts für ungut, Mann", zu und folgte Jane. Dabei hielt er respektvoll einen Sicherheitsabstand, obwohl sie ihn scheinbar nicht für diese Geschichte verantwortlich machte. Da hatte er Glück gehabt, sonst wäre er wohl der Nächste, der am Boden lag.

"Nächstes Mal könntest du deinen Standpunkt auch klar machen, ohne dir weh zu tun", schlug er vor, als sie bereits im Aufzug waren. Mit verschränkten Armen lehnte er sich an die Wand des Lifts und musterte Jane, wobei sich wieder das vorige Grinsen auf seinen Zügen breitmachte. Es war einfach ein witziger Anblick, wie dieses zierliche Persönchen den doch recht bulligen Lucas einfach mal per Schulterwurf zu Boden beförderte. "Aber das war ziemlich beeindruckend." Man durfte sich ja nichts gefallen lassen~

Über seinen Kommentar bezüglich ihrer Schmerzen verdrehte sie nur leicht die Augen und drückte den entsprechenden Knopf, um an die Oberfläche zu gelangen. "Ich war in letztere Zeit zu nachsichtig mit ihm. Er konnte mal wieder eine Abreibung gebrauchen", entgegnete die Vampirjägerin leise seufzend und fasste sich an die verletzte Schulter, um zu testen, ob sich das Gefühl bei gewissen Bewegungen verschlimmert hatte, wobei sie tatsächlich leise zischte.

'Schuldbewusstsein' schien ein Fremdwort für Jane zu sein, wenn sie es als normal empfand, andere zu verprügeln, nur, weil die einen Witz machten, der ihr nicht gefiel. Und selbst, wenn Lucas es ernst gemeint hatte; er hatte sich ja, abgesehen von seinem Amüsement, tatsächlich für seine junge Kollegin gefreut. Wobei Aiden auffiel, dass es geklungen hatte, als hätte Jane noch nie einen Mann gehabt. Da sie ihre Arbeit und ihr Privatleben scheinbar sehr strikt trennte, wäre es kein Wunder, wenn die Leute aus dem Zirkel nichts davon wüssten, dass sie außerhalb einen Freund hatte, aber so, wie Jane Logans Geschmachte ignorierte, stand eher zur Debatte, ob sie überhaupt je eine Beziehung gehabt hatte. Nun, dafür war sie sowieso noch zu jung. Sollte sie sich ruhig erst mal auf ihr Studium konzentrieren. Und dann auf ihre Karriere. Nein, eigentlich war der Gedanke, dass sie einen Partner haben könnte, in seiner Gesamtheit befremdlich. Sie war zwar nicht Aidens Geliebte, und das wollte er auch nicht, aber er sah in ihr wohl doch zu sehr Lady Jane, als das es ihm egal gewesen wäre, wenn sie einen Freund gehabt hätte.

Bei diesen Überlegungen hatte er unbewusst eine etwas mürrische Miene aufgesetzt, und mit dieser antwortete er: "Stimmt. Er hat eindeutig übertrieben." Das stand zwar im krassen Kontrast zu dem, was er ursprünglich gedacht hatte, aber wenn er so über Jane und potentielle Beziehungen nachdachte, verdiente so ziemlich jeder Typ in ihrer Nähe, aufs Kreuz gelegt zu werden.

"Wie kommen diese Idioten bloß auf diese Hirngespinste? Haben die nichts Besseres zu tun? Als ob ich etwas mit einem Ur-Großvater von Vampir anfangen würde...", murmelte Jane leise, aber deutlich genervt, ehe sie beim leisen 'Pling!' den Aufzug verließ und ihren Wagen ansteuerte, um nach Hause zu fahren. Sie lehnte sich bei der Fahrt ein wenig zurück, blickte allerdings kurz zu Aiden, als sie bei einer roten Ampel länger warten mussten.

Seine Stimmung besserte sich (komischer Weise) wieder, als sie ihn 'Urgroßvater-Vampir' nannte. Nun, das klärte zumindest mal die Fronten, was ihr gegenseitiges Interesse aneinander anbelangte. "Als ob ich was mit einem Schulmädchen anfangen würde", gab er lachend zurück und schüttelte den Kopf. Tatsächlich war die Menschenfrau, mit der er zusammen gewesen war, etwa zehn Jahre älter gewesen als Jane, was für ihn natürlich immer noch unendlich jung gewesen war, aber auf der Schule war sie wirklich nicht mehr gewesen…

"Was heißt hier bitteschön Schulmädchen?", verlangte Jane von ihm zu wissen.

Er hatte die Bezeichnung absichtlich gewählt, um Jane zu ärgern, also grinste er nur, als sie sich tatsächlich aufregte. "Das soll heißen, dass du ein Mädchen bist, das in ein Institut geht, um etwas zu lernen", antwortete Aiden gelassen. Ihm war klar, dass sie sich nicht als Mädchen sah, aber da würden ihre Meinungen wohl immer auseinandergehen. Und das sie sich an der Bezeichnung störte, nicht aber an seiner Ablehnung, war ihm relativ gleich, immerhin ging es ihm da ähnlich.

"Na ja... Wie dem auch sei. Es ist angenehm zu hören, dass du diesbezüglich keinerlei eigensinnige und komische Gedanken zu haben scheinst. Ich meine... bevor ich überhaupt etwas mit dir anfange, würde ich viel eher Logan oder Lucas in Betracht ziehen", meinte die Vampirjägerin direkt.

"Ich schätze, für Lucas bist du auch nur ein Mädchen. Hübsch, aber uninteressant, wenn es nicht darum geht, dich zu ärgern. Und Logan ist doch ein viel zu großer Waschlappen für dich." Sie konnte diese Einschätzung seinerseits wahrscheinlich nicht nachvollziehen, aber Aiden fand, dass man es einer Frau schon sagen musste, wenn man Gefühle für sie hatte. Wäre ja noch schöner, das der Dame zu überlassen. "Aber glaube mir, ich habe dir bezüglich sicherlich keine 'komischen Gedanken', als was du das auch genau bezeichnen würdest", erwiderte er, wiederum ein wenig kühler als noch vor wenigen Momenten. Er hatte ihr doch schon hundert Mal gesagt, dass er nichts von ihr wollte, als das Privileg, bei ihr zu sein.

„Logan ist kein Waschlappen“, verteidigte sie ihren Verehrer sofort. „Er ist - im Gegensatz zu anderen Männern - einfühlsam, nett und erwachsen."

So erwachsen war Logan, dass er den Mund nicht aufbekam, dachte der Vampir schnippisch, verkniff sich aber einen diesbezüglichen Kommentar. "Tja, dann findet er sicher mal eine Frau, die das an ihm zu schätzen weiß", schob er verbal die Möglichkeit, dass Jane diese Frau sein könnte, ganz weit von sich.

"Lassen wir das. Aber etwas anderes: Ich weiß nicht, ob es gestern bei dir angekommen ist, doch du hast etwas gut bei mir. Falls es etwas gibt, was ich für dich tun kann, sag Bescheid", wechselte sie das Thema, da sie in der Hinsicht wohl kaum auf einen grünen Zweig kommen würden.

Sie, ihm etwas schuldig? Er hatte doch gar nichts gemacht, sie hatte die Entführerin gestellt. Und dabei war sie auch noch verletzt worden. "Du musst nichts wieder gut machen. Eine besonders große Hilfe war ich nicht... Außerdem wohne ich bei euch, bis ich etwas anderes habe, das ist schon großzügig genug."

"Das mit dem Wohnen geht eher auf die Kappe meiner Mutter", stellte Jane sofort klar.

"Jane, DU hast mir gesagt, ich solle bleiben. Das war nicht die Idee deiner Mutter", erinnerte er sie an die Szene vom letzten Abend, die sie wohl bereits verdrängt hatte. Elizabeth hatte zwar zugestimmt, aber Jane war ihm nachgehumpelt und hatte ihm auf diese entzückende Art angeboten, doch zu bleiben. Mehr wollte er wirklich nicht von ihr annehmen.

"Meine Mutter hat das gleiche gedacht und wir tun ihr damit einen Gefallen - das wissen wir beide", entgegnete Jane und da er wusste, dass er genauso schnell wieder rausfliegen konnte, wie er aufgenommen worden war, hielt er lieber den Mund, was Janes Wunsch, ihn hierzubehalten, anging.

Endlich waren sie beim Anwesen der McCollins angekommen und liefen nebeneinander zum Haus. Jane schielte kurz zu Aiden, ehe sie wieder nach vorne blickte. "Ich für meinen Teil stehe in deiner Schuld, weil du meine Mutter für mich in Sicherheit gebracht hast und weil..." Sie zögerte einen Augenblick und biss sich auf die Unterlippe, da es ihr schwer fiel, das Folgende auszusprechen. "... weil du mich sicher nach Hause gebracht hast", beendete die junge Frau ihre Erklärung dementsprechend etwas widerwillig.

„Mhm…“, machte Aiden nur abgelenkt, denn ihm war bei der Erwähnung von Elizabeth wieder sein Gespräch mit dieser in den Sinn gekommen. Die Ärztin hatte erzählt, wie Janes Vater ums Leben gekommen war. Er sah die junge Frau neben sich traurig an, als er an das kleine, zu Tode geängstigte Mädchen dachte, das sie gewesen war, und wie sie schon damals diese Angst durch Trotz hatte überspielen wollen, indem sie einfach in den Zirkel gelaufen war.

Ihr Vater war ein Jäger gewesen - Ob er bei einem Auftrag gestorben war? Andererseits hatte Elizabeth geklungen, als wäre Jane direkt dabei gewesen, und ihr Vater hätte sie wohl kaum mitgenommen. Also hatte der betreffende Vampir das Haus der Familie betreten, was für sich genommen schon ungewöhnlich war. Er selbst hatte das erst einmal getan, weil er nicht anders gekonnt hatte, weil er geradezu süchtig gewesen war nach dem Geruch, der von diesem Mann ausgegangen war… Er hatte es schon fast vergessen, aber jetzt, wo der sanfte Wind ihm Janes Duft in die Nase wehte, traf ihn die Erinnerung wie ein Schlag ins Gesicht.

Er hatte diesen Mann getötet.

Diesem Mann, der nach Jane gerochen hatte.

Während er sich diese Gedanken gemacht hatte, hatte Jane an seinem neuen Handy herumgewerkelt und vermutlich versucht, ihm zu erklären, was er tun sollte. Jetzt saß er nur wie versteinert neben ihr und wagte es nicht, den Kopf zu heben, um sie anzusehen. Als könnte sie ihm von der Nasenspitze ablesen, was er getan hatte. Seine Gedanken überschlugen sich, versuchten krampfhaft, eine andere Möglichkeit zu finden, aber die gab es nicht; als er zuletzt in London war, hatte er den Vater der Frau getötet, neben der er gerade ganz unverfänglich auf der Couch saß. Deren Leben er als fast schon heilig deklariert hatte und für die er alles getan hätte, auch um ihre Mutter zu schützen.

Die Erkenntnis traf ihn völlig unvorbereitet wie ein Hammerschlag. Reflexartig stand er auf und schluckte, als Jane ihn verwirrt ansah. "Ich… Hab vergessen, dass ich… Noch etwas holen muss", sagte er ziemlich lahm und bereits dabei, rückwärts zu laufen. Dabei stieß er gegen den Couchtisch und wäre fast gefallen, fing sich aber gerade noch und drehte sich um. "Tut mir leid. Bis… Es wird länger dauern, also… Schönen Tag", korrigierte er sich, da er sich im Moment nicht vorstellen konnte, wie er es sich herausnehmen könnte, wieder hierher zu kommen. Dann verließ er erst das Wohnzimmer, dann das Haus, bevor er einfach loslief, ohne wirklich zu wissen, wohin.

Draußen vor der Tür fiel es ihm schwer, nicht einfach loszurennen, aber er musste die Ruhe bewahren, bis er einen Ort gefunden hatte, an dem er in Ruhe über alles nachdenken konnte. Er zwang sich, den Gedanken zu verdrängen und seine Schritte zu kontrollieren, sodass es eine halbe Ewigkeit dauerte, bis er in einem Park am anderen Ende der Stadt ankam. Möglichst weit weg von Jane. Sodass sie sicher war.

Auf einer Bank ließ er sich nieder, stützte die Arme auf die Knie und starrte ausdruckslos auf den Boden. Er hatte gewusst, dass er gefährlich war für Menschen im Allgemeinen, ganz besonders aber für Jane. Er hatte gewusst, dass er einen ihrer Verwandten getötet hatte, und das mit seinem Gewissen vereinbart, indem… Ja, wie eigentlich? Wahrscheinlich hatte er es die meiste Zeit einfach verdrängt. Aber die Tatsache, dass er ihren Vater getötet hatte, dass er der Grund dafür war, was für einen Weg sie eingeschlagen hatte, konnte er nicht mehr vergessen.

Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, versuchte, tief durchzuatmen und sich zu beruhigen, um darüber nachzudenken, was er jetzt tun musste. Das stellte sich jedoch als unmöglich heraus, als ihm bewusst wurde, dass Jane ihn töten wollte, und zwar nicht einfach, weil er ein Vampir war, sondern ganz speziell ihn. Richard und dieser Junge und die Entführerin und all die anderen Vampire, die Jane während ihrer Karriere bereits getötet hatten, gingen eigentlich auf seine Rechnung. Er hatte Elizabeth, der gutmütigen, sanften, liebevollen Liz, die ihn so freundlich in ihrem Heim aufgenommen hatte, den Ehemann genommen. Ihm wurde schlecht von dieser Erkenntnis und er hielt sich die Hand vor den Mund, aber das machte es nicht wirklich besser.

Er war und blieb Schuld… Schon wieder.

Wenn er doch nur nie mit Elizabeth und Eldric gesprochen hätte, dann hätte er diesen Zusammenhang nie verstanden und er hätte guten Gewissens bei Jane bleiben können. So aber durfte er sich das nicht mehr herausnehmen - Ganz davon abgesehen, dass er wahnsinnige Panik vor dem Moment hatte, in dem Jane begriff, was er getan hatte. Sie würde ihn töten wollen, und obwohl es nicht in ihrer Macht stand, das zu tun, würde er sich nicht gegen sie wehren dürfen. Es stand ihr zu, ihn zu töten, weil er keine Möglichkeit hatte, ihr zurückzugeben, was er ihr genommen hatte.

Er hatte Jane versprochen, genau das zu tun, wenn er eine explizite Gefahr für sie darstellen sollte. Er konnte nicht riskieren, noch mal so die Beherrschung verlieren wie vor zwölf Jahren… Zumindest war das eine noblere Erklärung dafür, dass er einfach nicht bereit war, für sein Verhalten gerade zu stehen und den Preis zu zahlen.

Das einzige, was ihm zu tun blieb, war zu gehen und Jane ihr Leben weiterleben zu lassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo, ihr Lieben :)

Nach so vielen lieben Kommentaren hatte ich Lust, schon das nächste Kapitel hochzuladen, also... Here you go. <3 Und endlich, endlich checkt Aiden, der Volltrottel, was er getan hat :´D Mein armes Baby hat einen Nervenzusammenbruch... :/ Behaltet diese Fluchtreaktion im Kopf, das wird noch wichtig. ;)

Ich hoffe, ihr hattet Spaß und seid im nächsten Kapitel wieder dabei :)
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  diamondgirl
2017-04-28T23:03:58+00:00 29.04.2017 01:03
Oh noo! Okay, irgendwie hab ich es schon zu 90% geahnt, dass Aiden es war, der ihren Vater getötet hat. Immerhin wurde es ja schon angedeutet. Und so schlimm es auch ist, ich hoffe, die Schuld zerfrisst ihn nicht zu sehr. Das ändert nichts an der Sache, ebenso wenig wie Janes Rachefeldzüge.
Liz wird mir übrigens auch immer sympathischer. Kann bitte das ganze Umfeld von Jane und Aiden anfangen, die beiden zu shippen? 8D <3 Freu mich schon aufs nächste Update!
Antwort von:  RedRidingHoodie
29.04.2017 15:14
Haha, ja, ich glaube, für den Leser war es recht offensichtlich... Nicht so ein Plottwist wie gedacht - so ein Mist xD
Dazu, wie sehr ihn das belasten wird, Kann ich nur sagen: Er knabbert nach ca. 500 Jahren immer noch an Lady Jane. Er nimmt sich sowas sehr zu Herzen lol :/
Aw, freut mich, dass du Liz magst, mir geht es auch so. <3 Ehrlich gesagt Shippe ich sie und Aiden sogar ein bisschen x´D
Was ihre Freunde angeht, wird es hoffentlich im nächsten Kapitel etwas klarer, dass es da andere Tendenzen gibt, wen sie an ihrer Seite sehen wollen (Und sie selbst haha) I´D Spätestens im übernächsten aber ganz eindeutig.

Vielen Dank für den Kommentar und bis zum nächsten Mal. :3
Von:  Yamasha
2017-04-27T16:32:20+00:00 27.04.2017 18:32
Erstmal, ich finde deine Fanfic echt cool. Normalerweise habe ich spätestens seit Edward Cullen eine Abneigung gegen Vampire, aber Aiden ist schon irgendwie cool.
Und dann muss ich noch loswerden: ich wusste es!!! Ich wusste fast von Anfang an, dass Aiden ihren Vater getötet hat. Und ich war und bin immer noch unglaublich gespannt, wie Jane reagieren wird, sobald sie es erfährt. Also schreib schnell weiter, Ja? ;)
Antwort von:  RedRidingHoodie
27.04.2017 21:16
Vielen Dank für den Kommentar, und es freut mich, dass ich dich trotz der Vampir-Abneigung überzeugen konnte. ;) Ist finde ich schade, dass der "Anti-Hype" (Kann man das so sagen?) nach Twilight das Genre so verdorben hat, aber wenn man nicht sooo mit Klischees/ Teenager-Kitsch arbeitet wie Meyer macht es eigentlich Spaß. Aber na ja :)

Haha, alle wussten das, außer Aiden und Jane XD Was in letzterem Fall wohl besser ist, weil sie ihn sonst sofort geköpft hätte, lol

Nochmal vielen Dank für den Kommentar und ich tu mein bestes <3


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