Ino hoch Probleme von Nightglass ================================================================================ Kapitel 23: Niemals mit dem Boss! --------------------------------- Hallooo :D Nach einer gefühlten Ewigkeit bin ich wieder da mit einem neuen Kapitel ^^ Hoffe es gefällt euch :) - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - „Komm, Ino, jetzt sag schon, was los ist", flehte Tenten, welche sich vor ihr gekniet hatte. Leicht angetrunken war sie ins Zimmer gekommen, fröhlich und ausgelassen, doch die Gelassenheit verschwand, als sie Ino zusammengekauert auf dem Bett vorfand. Sie hatte sich wohl so sehr erschrocken, dass sie schlagartig nüchtern wurde. „Ino, was ist passiert? Geht es dir nicht gut", fragte Tenten besorgt und zwang Ino sie anzusehen. Ino blickte in das Gesicht ihrer Freundin und lächelte: „Ich hab nur Hunger. Seit der Zugfahrt hab ich nichts mehr gegessen. Glaubst du die Hotelküche hat noch offen?" „Oh mann, du kannst einen echt Angst einjagen. Ich dachte es wäre was weiß Gott hier passiert, als du alleine warst. Wenn du Hunger hast, wir haben Zimmerservice. Da musst du nicht extra runter latschen. Aber ehrlich, Ino, das nächste Mal, wenn du Hunger hast, dann iss und jag keinem ne Heidenangst ein", sagte Tenten, doch sie musterte Ino noch etwas argwöhnisch, als glaubte sie Ino nicht richtig. Ino nickte schnell und fischte die Bestellkarte vom Tisch. Sie wollte Tenten keine Gelegenheit geben, ihren inneren Konflikt ausfindig zu machen. Denn sie kannte sich gut aus und würde sie Ino zulange auf den Zahn fühlen, würde sie alles herausfinden. "Du Tenten, sag mal", fing Ino an, da ihr etwas eingefallen war und es die perfekte Möglichkeit war, sie von ihr abzubringen. "Hm", machte Tenten, die sich auf ihr Bett geworfen hatte und in ihrer Tasche nach einem Sportmagazin kramte. "Hast du was mit deinem Boss?" Erschrocken und knallrot sprang Tenten auf. "Nein, auf keinen Fall. Niemals mit diesem aufgeblasenen Frosch!" Ihre Reaktion sprach Bände und auch Ino setzte sich mit großen Augen auf: "Tenten, wie lange läuft da schon was?" Eine heimliche Romanzengeschichte kam Ino genau richtig. So konnte sie sich von ihrem eigenen Dilemma ablenken und hatte noch Spaß daran. Vielleicht konnte sie Tenten auch etwas aufziehen. Diese stammelte unverständliche Wörter vor sich hin, bis sie tief durch atmete und anfing zu erzählen: "Um eines vorab klar zu stellen: Du darfst dich nicht darüber lustig machen oder dumme Witze reißen! Und schon gar nicht vor den anderen! Es war gar nichts davon geplant und ich habe euch in gewisser Hinsicht nie angelogen... Nun gut. Jedenfalls begann es halt, als ich vor zwei Jahren im Fitnessstudio angefangen hab. Obwohl, nein, erst später. Zu Beginn habe ich meinen Boss nie gesehen. Ich wurde von einem Kollegen eingeführt. Neiji habe ich erst nach einem gutem halben Jahr kennengelernt. Ah, so heißt mein Boss. Neiji Hyuga. Und als ich ihn zum ersten Mal gesehen-" "Warte mal", unterbrach Ino überrascht. "Hyuga? Er heißt Hyuga mit Nachnamen? Hat er vielleicht eine Schwester? Eine Kollegin von mir heißt auch so mit Nachnamen. Du weißt schon, die die schon mit neunzehn geheiratet hat." Tenten, die sichtlich unzufrieden darüber war, dass Ino sie so ungeniert unterbrochen hatte, zuckte mit den Achseln. "Nicht das ich wüsste. Könnte auch eine entfernte Verwandte von ihm sein. Nun jedenfalls", sagte sie mit Nachdruck, als wolle sie keine weitere Unterbrechung dulden, "Als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, dachte ich nur, was für ein verklemmter Volldepp. Er war so unbeschreiblich streng und pingelig, dass ich hätte kotzen können. Und wir haben uns gehasst. Aber sowas von! Jedes Mal, wenn wir uns gesehen haben, wollten wir uns am liebsten an die Gurgel gehen. Wir haben ständig gestritten. Über Kosten, Kundengewinnung und Unterrichtsstrategien. Alle im Laden hatten Wetten abgeschlossen, wer den anderen zuerst abmurkst. Die Meisten haben gewettet, dass ich es bin. Ich dachte es auch. Aber irgendwann haben mir die Streitereien Spaß gemacht. Sie gehörten zu unserem Alltag dazu. Ich weiß, es klingt lächerlich, sowas zu sagen. Ich meine, wer mag es schon zu streiten? Aber es wurde unser Ding. Es wurde zur Routine. Und dann vor mehreren Monaten ist es passiert. Es war kurz nachdem mein Vater auf die Intensivstation gekommen ist und die Ärzte meinten, die Wahrscheinlichkeit, dass er durchkommt äußerst gering sei,-" Ino konnte sich gut an den Tag erinnern. Tenten war total aufgelöst gewesen und konnte nicht mehr richtig denken. Nichts hatte sie abregen können. Egal, ob Sakura und Ino versuchten, sie mit beruhigenden Worten zu trösten, oder sie in einer Bar von ihren Sorgen ablenken wollten, nichts hatte gewirkt. Tentens Vater hatte einen Autounfall mit schwerwiegendem Schädelhirntrauma erlitten und er musste sogar ins künstliche Koma versetzt werden. Doch Ino konnte dieses Ereignis nicht mit Neijis und Tentens schräger Liebesgeschichte in Verbindung setzten. "war ich wieder im Fitnessstudio. Es war am Spätabend und ich war nur noch alleine im Studio und sollte nochmal alles checken und dann abschließen. Da ich nicht wusste, dass Neiji auch dort war - er musste noch Papierkram erledigen - ging ich recht leichtfertig mit meinen Emotionen um. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie laut ich auf der Treppe hoch zu den Umkleidekabinen geheult habe. Ich hab mich angehört wie ein wimmernder Seehund. Nun gut, dementsprechend war es noch einhundert Mal peinlicher, als Neiji plötzlich vor mir stand." Bei der Erinnerung musste Tenten erstaunlicherweise lächeln, "Aber anstatt, so wie ich es erwartet hatte, einen schnippischen Spruch abzulassen, hatte er mich ohne zu Zögern in den Arm genommen. Es war so unglaublich absurd. Der Typ, den ich abgrundtief hasste, hielt mich tröstend in den Armen, während mein Vater im Krankenhaus lag. Nach einer Weile, nachdem ich mich ein bisschen beruhigt hatte, fragte er was los sei. Und alles kam aus mir hinaus gesprudelt. Alle Ängste und die ganze Wut, die ich auf meinen Vater hatte, weil er den Unfall hatte, sind nur so über meine Lippen gekommen. Und ich weiß, mein Vater konnte nichts für den Unfall, aber zu dem Zeitpunkt habe ich ihm die ganze Schuld gegeben, damit ich einen Schuldigen hatte. Einen, auf den ich wütend sein konnte. Neiji hat mir die ganze Zeit zugehört. Er hatte gesagt, meinem Vater würde es wieder besser gehen, und ich solle mir keine Sorgen machen. Es war so überraschend, dass er seine strenge Art für diesen Moment abgelegt hatte und... Vielleicht lag es daran, oder einfach nur an mir, weil ich nicht mehr klar denken konnte, aber ich habe ihn wie aus dem nichts geküsst. Obwohl ich ihn gar nicht ab konnte. Ich war mir ziemlich sicher gewesen, dass er mich wegstoßen würde, mir sagen würde, dass ich nicht wüsste was ich tue, doch das hatte er nicht getan." Tenten schwieg abrupt, als ob sie gegen eine unsichtbare Wand geprallt. Sie schaute Ino gradewegs an, doch Ino spürte, wie unangenehm es Tenten war, ihr das erzählt zu haben. "Und... Und so seid ihr dann zusammen gekommen?" Ino fragte ganz leise und zaghaft. "Irgendwie. Es hat sich dann mit der Zeit so entwickelt, aber ich weiß auch nicht mehr, wie genau es dazu gekommen ist", antwortete Tenten und streckte sich, als wollte sie das unangenehme Gefühl abschütteln. "Widerspricht das nicht all deinen Prinzipien? Du hast doch mal sowas in der Art gesagt, oder nicht? Niemals mit dem Boss!" Ino musste lächeln, als sie Tentens schuldbewusstes Gesicht sah. "Prinzipien ändern sich halt, Ino. Und wenn wir grad von Prinzipien reden, was ist mit dir?" Verwirrt schaute Ino zu ihrer Freundin: "Mit mir?" "Ja, dein heiligstes Gebot ist doch, "Nie wieder eine Beziehung". Doch nun scheinst du zwei Männer zu haben, mit denen du die Regel brechen willst. Ach, guck nicht so entsetzt! Du hast Sakura selbst gesagt, dass du dich in Shikamaru verliebt hast. Ja, sie hat es mir erzählt! Und das widerspricht doch deinem Gebot, oder etwa nicht? Und was läuft da mit Kiba? So wie ihr euch manchmal anseht, als wolltet ihr über einander herfallen, wie die Wölfe über das Reh. Ich wette mit dir um einen Hot Dog, dass er was von dir will. Wobei, nicht nur er." Sie zwinkerte ihr schelmisch zu. Mit geröteten Wangen, sprang Ino vom Bett auf und schritt zur Zimmertür: "Was redest du da für ein Schwachsinn! So ist das überhaupt nicht!" "Wer flieht, der lügt", rief Tenten ihr noch lachend hinterher, kurz bevor Ino die Tür hinter sich in das Schloss fallen lässt. Die Anderen waren schon alle auf ihren Zimmern, als Ino nach unten ging und die leere Bar sah. Sie konnte sogar oben Akamaru bellen hören. Er würde seinem Herrchen viele Beschwerden liefern. Draußen war es schon dunkel geworden und Ino ließ sich in den großen Sessel im Eingangsbereich fallen. Alles war schön ruhig. Und dann sah sie, dass am Strand jemand saß. Ein Mann mit struppigem Zopf. Sollte sie zu Shikamaru gehen. Bestimmt wollte er seine Ruhe haben, doch anscheinend entwickelten ihre Beine ein Eigenleben, denn sie schwangen sie aus dem Sessel durch die Hoteltür raus an die frische Luft. Shikamaru sah sie nicht kommen. Sein Blick war auf das ruhige Meer gerichtet. "Hey", sagte sie, als sie neben ihm stand, und setzte sich in den weichen, kühlen Sand. Überrascht schaute er zu ihr. "Hey... Alles klar?", sagte er. Ino brummte nur und beobachtete, wie das Meer sich zu ihnen wellte und sich wieder zurückzog. Es war abends so unbeschreiblich dunkel, dass es wie Teer aussah. Ein Meer aus kaltem Teer. Der Sand war an ihren Füßen nass und klebte an ihren Sohlen. Es war ein angenehmes Gefühl ihre Füße durch den Sand gleiten zu lassen. "Hey, Ino?" "Ja", fragte Ino und betrachtete immer noch das weite Meer vor ihr. Die Sterne spiegelten sich in der Oberfläche. Es sah aus, als gäbe es zwei Himmel. Als hätte man den Himmel über dem Kopf und unter den Füßen. "Ist Kiba dein Freund?" Die Frage kam unvermittelt, doch brachte es Ino nicht aus dem Konzept. Vielleicht lag es an der beruhigten Wirkung des Meeres. "Nein, wieso?", stellte Ino die Gegenfrage. "Weil ich es gern wäre." Ino wandte den Blick von dem Meer ab, um ihn anzuschauen. Er wich ihr nicht aus oder versuchte peinlich berührt abzuhauen, sondern blieb still im Sand sitzen, während er sie anschaute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)