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Ino hoch Probleme

von

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Zu Fünft

Ino steckte sich ausgiebig und starrte aus ihrem Fenster, auf dessen Sims sich bunte Sträuße tummelten. Ihre Eltern schickten ihr öfters Blumen. Mal als Geschenk, mal als Glückwunsch und mal einfach nur, weil sie zu Viele hatten und nicht wollten, dass sie einsam verwelkten. Nachdenklich lies sie eine Rose durch ihre Finger gleiten. Sie sollte sie mal wieder besuchen gehen. Ihr Vater hatte sich auch in seiner letzten Nachricht darüber beschwert, dass er seinen "kleinen Schatz" solange nicht mehr gesehen hatte. Vielleicht dieses Wochenende? Da hatte ihre Arbeit ihr frei gegeben und sie hatte nichts Besseres vor gehabt, als mit Sakura einen Serienmarathon zu veranstalten. Die Wetteransage hatte ein Wochenende mit Sommertemperatur angekündigt und es wäre eine schöne Überraschung für ihre Eltern. Knapp ein Jahr hatte sie sie nicht mehr besucht. Sie war viel zu sehr mit ihrem langweiligen Beruf und den häufigen Clubbesuchen beschäftigt gewesen, doch seit sie letztens fast Opfer eines perversen Arsch geworden wäre, hatte sie die Lust an dunklen, stickigen Clubs verloren. Es wäre eine Abwechslung im warmen Wohnzimmer ihres Kindheitshauses auf der alten blümchenbezogenen Couch zu sitzen und frischgepresste Limonade ihrer Mutter zu trinken, wie früher. Ino erinnerte sich noch zu gut an das angenehme Gefühl, welches sie mit dieser Zeit verband.

Sie schloss ihren Laptop, dessen Bildschirm sich ausschaltete. Für heute hatte sie genug gearbeitet. Nun wollte sie Tenten bei ihrer Arbeit besuchen, da sie sich seit dem letzten Clubbesuch nicht mehr gesehen hatten. Und Ino vermisste die kriegerische Art ihrer Freundin, die das sagte, was sie dachte. Sakura war nicht in ihrer Wohnung. Sie hatte bei Sasuke übernachtet und Ino in der Nacht eine Nachricht geschrieben, dass sie nicht auf sie warten bräuchte. So war es ungewohnt ruhig, als Ino aus ihrem Zimmer kam, jedoch stürzte das gewohnte Chaos auf sie ein. Dass Sakura nun in einer Beziehung war, hatte lange nichts an deren Lebensstil geändert und schon gar nicht Inos, denn ihr war es herzlich egal, was der neue Freund von Sakura von ihr dachte. Er musste ja nur Sakura mögen, die zugegebenermaßen, auch kein Wert drauf legte, ihm eine perfekt ordentliche Freundin vorzuspielen.

So stieß sie auf dem Weg zu ihrer Wohnungstür gegen etliche Dosen und Flaschen, die Sakura und sie bei der letzten Zwei-Mann-Party achtlos zu Boden geworfen hatten, während sie sich lachend und beschwipst in die Arme fielen. Das Aquarium, was schon wochenlang mit Sprung im Glas und fischlos in der Ecke gestanden hatte, hatte Ino gestern zum Müllcontainer runtergetragen hatte. Sie würde keine neuen Fische kaufen, die irgendwann das gleiche Schicksal wie ihre Letzten erlegen werden würden, auch wenn sie die letzten Monate mit den Gedanken gespielt hatte, weshalb sie es sich auch nicht übers Herz gebracht hatte, das Aquarium wegzuwerfen. Doch den Fischen ging es deutlich besser in einem Tiergeschäft oder einer Zoohandlung. Dort starben sie jedenfalls nicht durch die Unachtsamkeit der Besitzer, die sie auch nach dem Tod weniger vorbildlich behandelten. Dort wo das Aquarium stand war nur noch gähnende Leere zu sehen. Vielleicht sollte man dort eine Pflanze hinstellen. Diese jedenfalls würde Ino mit größter Liebe behandeln.

Es schien die Sonne, doch der Wind ließ von der Wärme nichts spüren. Ino musste ihren Kragen hochschlagen und freute sich immens auf das Wochenende und die wohlige Wärme. Wegen des Wetters waren nur vereinzelte Menschen, welche schnell vorbeidüsten zu sehen. Sie wollten lieber zuhause hocken und mit einem warmen Kakao einen schönen Film schauen. Das Fitnessstudio befand sich im Zentrum der Stadt und wurde von vielen Restaurants flankiert. Ino hatte sich nur selten dorthin verirrt. Zwar hatte sie Spaß daran etwas für ihre Figur zu tun, doch beließ sie es oft auf ein Work-out bei sich selbst zu hause. Sie schämte sich nicht, wenn jemand ihr beim Trainieren zusah, doch konnte es schon ab und zu etwas unangenehm werden. Die Türen des Fitnessstudios öffneten sich mit einem Glockenläuten und aus den Klimaanlagen drang wohlige Wärme zu Ino. Zu dieser Zeit war das Studio noch recht leer, denn die Meisten besuchten das Studio erst am Nachmittag. Trotz dessen konnte Ino schon so machen Mann auf dem Laufband schwitzen sehen. Einer war so in seine Aktivität vertieft, dass er seine Augen beim Laufen geschlossen hatte und den Eindruck machte ganz woanders zu sein. Sein Nachbar allerdings betrachtete sich mit selbstverliebten Lächeln in dem Spiegel, den die Laufbänder zugewandt waren und begutachtete dabei sehr genau seine mit Schweißperlen überzogenen Muskeln. Ino schüttelte den Kopf und ging weiter zu einer Mitarbeiterin, um nach Tenten zu fragen.

„Sie leitet gerade einen Kurs im zweiten Stockwerk. Kannst ruhig hochgehen, er ist in fünf Minuten vorbei“, sagte die kleine Brünette, die mit ihrem Kaugummi gelangweilt große Blasen blies und zum Aufzug wies. Sich bedankend trat Ino in den Fahrstuhl. In diesem hatte sich ein junger Mann an die Wand gelehnt. Er hatte lange braune Haare, die er zu einem lockeren Zopf zurückgebunden hatte und er erinnerte Ino ein bisschen an ihre Arbeitskollegin Hinata mit seinen hellen Augen. Ihm war anscheinend aufgefallen, dass Ino ihn ganz offen anschaute, wodurch er ihren Blick erwiderte und fragte:

„Ist etwas?“ Ino schüttelte den Kopf:

„Nein, es ist nur, Sie sehen jemanden sehr ähnlich. Kennen Sie vielleicht eine junge Frau namens Hinata Hyuga? Sie arbeitet mit mir in einem Callcenter und sie sieht Ihnen wirklich ähnlich.“ Der Mann verengte seine Augen.

„Allerdings“, antwortete er, „Sie ist meine Cousine. Und ich hatte gehofft, dass sie nicht mehr bei solch einer schäbigen Stelle arbeitet. Und das auch noch nachdem sie diesen Nichtsnutz geheiratet hat. Sie ist erst zwanzig. Zwanzig! Wie konnte Hiashi das nur erlauben. Und der Satansbraten hat sie auch noch geschwängert. Sie sollte eigentlich Studieren, anstatt sich um sowas Gedanken zu machen.“ Leicht in ihrem Stolz verletzt, sie arbeitete immerhin auch bei dieser schäbigen Arbeit, bemerkte Ino, dass der Mann mehr mit sich selbst sprach, als noch zu ihr. Aber Ino war klar gewesen, dass Hinata einen beschützerischen Verwandten haben musste, so unschuldig wie sie war. Und wie es aussah, war Ino direkt auf diesen Einen gestoßen.

„Nun gut, ich muss hier aussteigen“, unterbrach Ino den immer noch redenden Mann, der von seinen Schuhen, auf die er gestiert hatte, aufblickte. Auch er stieg in diesem Stock aus. Der Raum, in dem Tenten arbeite, hatte gläserne Wände, wodurch man perfekt in diesen reinschauen konnte. Der Kurs bestand aus gut einem Dutzend Menschen, wobei der Großteil Männer waren. Kampfsport war wohl immer noch mehr eine Sportart für Männer, dachte Ino sich. Für solch eine Aussage hätte Tenten ihr einen schmerzhaften Tritt versetzt. Sie hasste diese Geschlechterrollen und bewies mit ihrer Karriere als Kampfsporttrainerin, dass nicht nur der muskelbepackte Mann Kraft hat. Tenten drehte sich in Inos Richtung und gab Einzelnen genauere Anweisungen, um deren Side-kick zu verbessern. Ganz zu Inos Überraschung verfinsterte sich Tentens Miene, als sie zu Ino schaute. Ino bekam es fast mit der Angst zu tun, so griesgrämig schien Tenten auf ihr Erscheinen zu reagieren. Doch als Tenten den Kurs beendete und aus dem Raum trat, offenbarte sich der langhaarige Mann als Grund Tentens plötzlicher miesen Laune.

„Was willst du´n hier? Ich dachte, ich könnte mir heute einen Tag Auszeit von deiner nervigen Anwesenheit genehmigen. Oh, oder hast du wieder was an meiner Unterrichtsweise zu bemängeln? Vielleicht dass ich nicht alles so verkrampft und monoton vermittle wie Mr. Ich-Kann-Alles-Besser?“ Mit offenem Mund realisierte Ino, wer der Mann war. Er war Tentens Boss, der ihr anscheinend das Arbeitsleben immer schwer macht. Aber wie konnte Tenten sich trauen so mit ihm zu reden. Ino wusste ja von ihrem starken Temperament, doch sollte sie sich nicht vor eine Kündigung fürchten? Der Mann streifte Tenten mit einem kurzen Blick, bevor er in den Trainingsraum blickte.

„Du benutzt die falschen Materialien. Für ein gutes Training braucht man passende Hilfsmittel. Zum Beispiel hast du für diesen Kurs die falschen Matten-„ Tenten schnitt ihm scharf das Wort ab,

„Dein Ernst? Es sind Matten! Ich hab nicht vergessen dem Bungee-Jumper das Seil um die Beine zu schnüren. Und es sind dieselben Matten wie Tina sie verwendet. Oder Rio. Aber nur bei mir ist es falsch.“

„Eigentlich wollte ich nur zu meinem Büro, aber wenn du Fehler machst, kann ich nicht wiederstehen, dir sie nahezulegen“, antwortete der Mann und ging an Tenten vorbei, wobei sein Blick für Inos Geschmack ein bisschen zu lange auf Tentens Gesicht ruhte. Jedenfalls schaute kein Vorgesetzter so einen beliebigen Angestellten an. Und linste Tenten ihm nicht auch kurz hinterher?

„Hey, Ino- Warum grinst du denn so?“ Tenten schulterte ihre Tasche und beäugte Ino skeptisch, die sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

„Das ist also dein Boss, von dem wir schon so viel gehört haben. Er sieht besser aus als du ihn beschrieben hast. Gar nicht wie ein weißer Affenarsch.“ Tenten rollte mit ihren braunen Augen.

„Für dich vielleicht. Es kommt auf die Sichtweise an. Ich sehe ihn halt als weißen Affenarsch an. Aber egal. Ich habe was Wichtiges mit dir zu bereden. Denn Sakura und ich haben uns überlegt, dass wir uns Mal eine Freizeit gönnen könnten. Also“, Tenten legte einen Arm um Ino und sie gingen wieder in Richtung Aufzug, vermutlich um sich unten an die Saftbar zu setzten.

„Habe ich mir für das Wochenende freigenommen, genauso wie Sakura und wir werden zusammen an den Strand fahren. Es soll ja schließlich warm werden. Und natürlich kommt Sakuras schlechtere Hälfte auch mit.“ Ino nickte,

„Ja, das klingt gut. Zwar wollte ich eigentlich meine Eltern am Wochenende besuchen, aber das kann ich auch verschieben.“ Die Fahrstuhltür öffnete sich und sie stiegen aus. An der Saftbar saß niemand und die gelangweilte Brünette von zuvor hockte hinter dem Tresen und schlürfte ein Bananensplit. Sie schien etwas erheitert, als sie sah, dass sie Kunden zu bedienen hatte.

„Außerdem dachten wir uns, dass du Shikamaru einlädst. Ich weiß von Sakura, dass… naja, du ihn mehr als nur gut leiden kannst“, sagte Tenten und setzte sich an die Bar. Ino stoppte. Sie hatte mit Shikamaru seit dem Vorfall vor dem Restaurant nicht mehr mit ihm gesprochen. Auf seine Anrufe hatte sie nicht mehr reagiert, weil sie unsicher war. Sie wusste nicht wie sie sich verhalten sollte. Auch wenn sie nur Freunde waren, hatte der Anblick von ihm mit Temari ein unbeschreibliches Gefühl in Ino ausgelöst. Und außerdem hatte das Erscheinen von Kiba ihre Gedankenwelt völlig auf den Kopf gestellt. Ino knibbelte den Lack von ihren Nägeln:

„Kiba ist wieder da.“ Verwundert und überrumpelt sagte Tenten:

„Was? Kiba? Der Kiba, der eine Stufe über uns war und den du so mochtest?“ Ino nickte bedrückt.

„Ja und ich mochte ihn nicht nur… Das hab ich dir damals nicht gesagt, aber an dem einen Valentinstag, da sind wir irgendwie auch kurz zusammen gekommen…“ Die offene Kinnlade von Tenten brachte Ino zum Weiterreden.

„A-Also ich wollte ihm sagen, was ich fühle und es hat irgendwie damit geendet, dass wir uns küssten… Aber danach direkt nach England gezogen und wir haben den Kontakt verloren. Und ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll. Auf einer Seite habe ich Shikamaru, in den ich mich momentan verliebt habe, dank euch, und auf der anderen Seite habe ich Kiba, mit dem ich nicht schlecht auseinander gegangen bin und ich glaub… Vielleicht hab ich noch Gefühle für ihn? Ich weiß es nicht…“

„Mal davon abgesehen, dass du mir so etwas verschwiegen hast, hält es dich nicht davon ab Shikamaru zu dem Trip einzuladen. Auf dem Trip kannst du dir dann Klarheit über deine Gefühle schaffen. Also ruf ihn jetzt an!"

„Okay“, sagte Ino und holte ihr Handy unter Tentens Beobachtung raus. Sie wählte Shikamarus Nummer und wartete. Einerseits hoffte sie, dass Shikamaru nicht abhob, um das vermeintlich peinliche Gespräch zu vermeiden, andererseits wollte sie seine Stimme wieder hören.

„Ino?“ Shikamarus Stimme ließ sie direkt rot anlaufen und eine kochende Hitze stieg in ihr auf. Er schien verschlafen und seine Stimme klang so nur noch anziehender. Ihre Stimme war höher als beabsichtigt, als sie anfing zu sprechen:

„Hey, du… Strand mit mir? Ähm, also, ich wollte fragen, ob du mit mir und meinen Freundinnen am Wochenende an den Strand fahren willst. Es soll schön warm werden und in der Stadt zu versauern, will doch keiner…“ Es blieb kurz still auf der anderen Leitung und Ino erinnerte sich wieder an Temari.

„Ah, wenn du willst kannst du Temari mitnehmen. Sie soll sich nicht ausgeschlossen fühlen.“ Den Ellenbogen, den Tenten ihr in die Seite stieß, ließ sie kurz aufkeuchen, doch sie fing sich schnell und drückte ihre Freundin etwas von sich weg.

„Nein, ich glaube kaum, dass sie mitkommen möchte. Aber ich werde kommen. Aber es ist nichts Großes geplant, oder?“

„Nein, einfach nur ein kleiner stressfreier Trip. Cool, dann sehen wir uns!“ Ino wollte grad auflegen, als Shikamaru sagte:

„Warte, Ino. Ich wollte dir noch was wegen letztens sagen. Also das war-“ Schnell sagte Ino- sie wollte keine Einzelheiten von dem Date hören -:

„Ach, das geht mich nichts an. Wir sehen uns, Bro.“ Nicht die Antwort abwartend legte Ino auf und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Tenten zog die Brauen hoch:

„Dein Ernst. Bro?“
 

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Frohe Ostern <3

Mal wieder hat es länger gedauert, sogar länger als erwartet...

Aber ich denke das nächste Kapitel geht diesmal schneller^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sunshinera
2017-04-17T11:50:01+00:00 17.04.2017 13:50
Autsch das tat weh, aber egal.
Klasse Kapitel ich sehe schon das einige Katastrophen vorprogrammiert sind.^^ kann also nur gut werden.
Dir auch frohe Ostern.^^

L.g Sunny <3
Antwort von:  Nightglass
17.04.2017 16:55
Stimmt, ohne wäre es ja zu langweilig ;)
Danke ^^
Von:  Shijimi
2017-04-17T08:43:00+00:00 17.04.2017 10:43
Ouch, da wurde jemand Gebrozoned haha.

Sehr schönes Kapitel btw, freue mich schon auf das nächste. ^3^
Antwort von:  Nightglass
17.04.2017 16:54
Danke dir ^^
Von:  Zyklon64
2017-04-17T01:59:52+00:00 17.04.2017 03:59
Erstmal danke für das tolle Ostergeschenk :D
Hab mich echt gefreut, dass ein neues Kapitel erschienen ist.

Ich finde es ja echt lustig wie sich Tenten ihrem Chef gegenüber verhällt :)
Und wenn es Shikamaru bei dem Trip nicht schafft mit Ino endlich mal Klartext zu reden, dann dreh ich langsam am Rad, so viel aneinander vorbeireden kann man doch nicht^^

Ich freu mich schon sehr auf das nächste Kapitel :)
Antwort von:  Nightglass
17.04.2017 16:54
Bitte :D
Ich finde, das passt hier zu Tentens Charakter ^^
Freue mich, dass du immer so schnell kommentierst :)


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