Ino hoch Probleme von Nightglass ================================================================================ Kapitel 19: Freundin? --------------------- Ino wachte recht früh auf. Die Sonne warf nur klägliche weiche Sonnenstrahlen durch die halbzugezogenen Gardinen und der Himmel färbte sich erst gerade heller. Sie lag in Kibas Bett, recht groß und schwarz bezogen. Auch hier lagen geschlossene und geöffnete Kisten auf dem Boden und der halbaufgebaute Kleiderschrank wirkte in dem dämmrigen Licht wie eine abstrakte Figur. Etwas was Picasso gezeichnet hätte, hätte er es beim Aufwachen erblickt und nicht Ino. Sie warf die Decke zurück und schaute an sich herunter. Kiba hatte ihr einen großen Sweater gegeben, der ihr bis über den Hintern reichte und eine Jogginghose, dessen Stoff schon leicht verwaschen war und nicht mehr schwarz sondern grau war. Sich streckend schlenderte Ino zur Tür, welche zum Wohnzimmer führte. Kiba lag schnarchend auf dem Sofa, auf ihm hatte Akamaru alle vier Pfoten von sich gestreckt und sabberte auf Kibas Oberteil. Seine nasse Zunge hing ihm aus dem Mund und seine schwarzen Augen hatte er zufrieden geschlossen. Sie streichelte über das weiche Fell, worauf Akamaru zu jauchzen begann. "Danke, dass ich heute hier schlafen durfte. Aber ich muss jetzt wieder zurück und meinen Fehler ausbaden. Besucht mich doch einfach mal. Ich denke, Sakura würde sich auch freuen euch wieder zu sehen", sagte Ino und Kiba, der von Akamarus Gejaule wachgeworden war, blinzelte sie noch leicht verschlafen an, grinste schief und nickte. "Falls es nichts wird, kannst du gern wieder hierher kommen." Dankbar drückte Ino seine Hand, die sich um ihren Unterarm gelegt hatte und sagte: "Danke, aber ich hoffe, dass ich alles klären kann." Als sie an Jiros Tür klopfte um sich auch von ihm zu verabschieden, erhielt sie nur Schweigen. Sie hatte nicht erwartet, dass Jiro ihr öffnen würde oder überhaupt wach war. So machte es ihr auch nichts aus ihm einfach durch die Tür Auf Wiedersehen zu sagen. Danach zog sie sich ein Paar Schuhe von Kiba an, die ihr deutlich zu groß waren und rief Kiba noch einmal zu, bevor sie aus der Wohnung verschwand: "Den Sweater wirst du nie wieder bekommen, dass weißt du, oder?" Sie hörte noch Kibas Lachen: "Ich kenn´ dich doch!" Es war erstaunlich warm für diese Uhrzeit. Zwar war es schon Anfang Frühling, doch hatte sich das Wetter meist Zeit gelassen sich zu erwärmen. Die Sonne, die nun schon weiter hochgestiegen war, ließ ihre Stahlen warm auf Inos Haut legen. Aber Ino konnte es nicht ganz genießen, denn sie dachte immer zu an das bevorstehende Gespräch. Sie konnte nicht länger als eine Nacht den Streit so stehen lassen. Je länger sie warten würde, desto schlimmer würde es werden. Und sie wollte nicht, dass sie Sakura verlor, auch wenn sie es im Streit so hatte aussehen lassen. Und sollte Sakura ihr nicht verzeihen, so würde Ino nicht aufgeben. So wütend sie gestern auch war, so entschlossen war sie heute den Streit zu beenden. Ihr Handy brummte in der Hosentasche, was sie aus dem Konzept brachte. Neugierig holte sie ihr Handy raus und schaute auf das glatte Display. Sie hatte kein Anruf erwartet und noch weniger von der Person, die sie anrief. Nach kurzem Zögern drückte sie Shikamarus Nummer weg. Sie wollte sich jetzt nur auf das Eine konzentrieren. Da konnte, durfte, sie sich nicht von Shikamaru ablenken lassen. Immerhin war er der Auslöser des Streites gewesen. "SAKURA", rief Ino laut, als sie die Haustür aufriss und ihre Freundin nicht auf der Couch liegen sah. "Ich muss mit dir reden! Und sag mir nicht, dass du nicht willst. Das ist mir nämlich Scheißegal!" Ino stapfte zielstrebig zu der Tür, hinter der sich Sakuras Zimmer versteckte. Sie drückte die Klinke runter und drückte gegen einen herben Widerstand. Die Tür war verschlossen. Wenigstens wusste Ino nun, dass Sakura zuhause war. Aber es blieb mucksmäuschenstill hinter der lackierten Tür und Ino hämmerte gegen das glatte Holz. "Sakura, mach auf! Ich weiß, dass du da bist! Ich muss mit dir reden! Verdammt noch einmal, ich will mich entschuldigen! Also mach die verdammte Tür auf oder ich trete diese Holzbarriere ein!" Es regte sich immer noch nichts, weshalb Ino energisch gegen die Tür trat. Sie würde nicht so leicht nachgeben. Sie trat noch einmal gegen die Tür und ärgerte sich über deren Widerstandsfähigkeit. In den ganzen Actionfilmen trat der Protagonist die Tür mit einem Tritt ein, was, wie Ino zugeben musste, super aber auch klischeemäßig rüberkam. Sie spähte durch das Schlüsselloch um etwas Jenseits der Tür zu sehen. Bis auf die gegenüberliegende unordentlichen Kommode, konnte Ino nichts erkennen. Keine rosanen Haare, keine beleidigte Sakura und auch kein Zeichen von ihrer Anwesenheit. "Verdammt, Sakura, wenn du jetzt nicht aufmachst, dann hole ich den Hocker aus der Küche und schlag deine Tür ein! Und du weißt, das sind keine leeren Worte!" Und als Ino wieder keine Antwort bekam stapfte sie grimmig in die Küche, warf das Kochbuch, welches sie an einem hochmotivierten Tag gekauft und sich vorgenommen, mal etwas zu kochen und es dann schließlich nie benutzt hatte, von dem Metallhocker und trug ihn ächzend zu der Tür. Später würde sie den aufkommenden Schaden schon bezahlen. Irgendwann. Oder auch nicht. War ja nicht ihre Schuld, dass Sakura nicht antwortete. "Letzte Warnung, Süße!" Ino fand, sie klang wie einer der Psychopathen, die ihren Ex nicht vergessen und stalken, bis sie sie am Ende brutal ermorden. Aber ihr Handeln war mit unschuldigen und reinen Gedanken begleitet, also war das gerechtfertigt. Ino hob den Hocker hoch und ließ ihn gegen die Klinge fahren, hob wieder an und wiederholte den Vorgang, bis die Klinke sich schon gen Boden bog. Schweißperlen hatten sich auf Inos Stirn gebildet und sie sammelte ihre ganze Kraft auf für den finalen Schlag. "Was zum Teufel machst du denn da", ertönte eine überraschte hohe Stimme hinter Ino, die den Hocker fallen ließ und sich mit hitzigen Wangen umdrehte. Strähnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst und klebten ihr im Gesicht. Sakura stand mit zwei großen Einkaufstüten in der Küche, wobei die Haustür ins Schloss fiel. Verdutzt huschte Inos Blick von der noch verblüffteren Sakura und der verschlossenen Tür. "Wie jetzt?" Sie verstand nicht. Wenn Sakura nicht in ihrem Zimmer war, warum war sie dann verschlossen? Sakura stellen die Einkaufstüten auf den Tresen und kam auf den Flur, hielt jedoch einen gewissen Abstand zu Ino. "Ich war Einkaufen. Wir hatten nichts mehr im Kühlschrank. Dein Shampoo hab ich auch gekauft..." Dann nickte sie zu Tür, "Und was hast du da vorgehabt?" Ino blieb kurz stumm. Sie war immer noch verwirrt, doch dann räusperte sie sich. "Ähm, ja. Also ich wollte mit dir sprechen... Und naja", Ino errötete noch etwas mehr und kratzte sich an der Nase, "Mir hat niemand geantwortet, da ist es etwas mit mir durchgegangen... Ich dachte du würdest mich ignorieren." "War schwierig, ist nämlich niemand drin. Was willst du?" Sakura blickte sie abweisend an. Sie war immer noch verletzt. Ino war sich klar gewesen, dass Sakura das nicht so einfach wegstecken würde und die Reue packte sie sofort. Sie wagte es nicht einen Schritt auf Sakura zu machen, denn sie wollte es nicht riskieren, dass sie sie verjagte. Stattdessen setzte sie sich auf den glänzenden Metallhocker und zeichnete kleine Kreise auf ihrem Handrücken nach: "Du weißt, wie ich bin. Ich kann manchmal eine echte Furie sein-" "Ja, dass kannst du", unterbrach Sakura scharf und mit kalten Augen. "Und das was ich gesagt habe... Sakura, das wollte ich nicht. Ich war nur wütend, okay! Ich habe Shikamaru und Temari gesehen und als ich dich dann mit Sasuke zusammen sah, dann ist einfach alles zusammen gekommen." Sakura schnitt ihr ein weiteres Mal das Wort ab: "Jetzt such die verdammte Schuld nicht bei jemand anderen. Shikamaru kann nichts dafür, dass er eine Freundin hat und Sasuke nicht, dass er mein Freund ist. Du kannst uns nicht dafür beschuldigen, dass du einsam bist und verrückt spielst!" Ino biss sich auf die Lippen. Sie wollte jetzt nicht noch einen Streit auslösen. "Sakura, es tut mir leid. Alles was ich gesagt habe... Ich wollte dich nicht verletzen, aber... Kannst du mich nicht ein kleinen wenig verstehen? Wärst du in meiner Situation gewesen, hättest du mich nicht ein ganz klein wenig gehasst, hätte ich mit deinem Freund geschlafen? Es ist ja nicht so, wie ich gesagt habe, dass du nicht meine beste Freundin bist. Das bist du. Das warst du immer und wirst du auch immer sein. Aber ich", Tränen stiegen Ino in die Augen. Sie hatte schon genug geweint, aber sie konnte es nicht unterdrücken, "Aber ich konnte es einfach nicht verstehen. Du hast mit Sai geschlafen und ich konnte es nicht verstehen. Ich verstehe es immer noch nicht. Ich liebe dich, aber ich habe dich auch so gehasst. Du mochtest ihn doch noch nicht einmal und auch wenn du es gestern gesagt hast, glaube ich dir nicht, dass du mich verletzen wolltest. Sakura, ich möchte nicht, dass das zwischen uns steht. Es wird immer wieder aufkommen, wenn wir es jetzt nicht klären. Und sonst wird unsere Freundschaft daran zugrunde gehen. Kannst du mir jetzt ehrlich sagen, warum du es damals getan hattest?" Sakura hatte ihre Arme verschränkt und schaute Ino stumm an. Beide blieben still und während Ino wartete, hörte sie die Wohnzimmeruhr ticken. "Er war nicht gut für dich, Ino. Er hat dich von Anfang an verarscht und du wolltest es einfach nicht wahrhaben. Ich will nicht sagen, dass mein Handeln der beste Weg war, dich aus deiner Fantasiewelt zu holen, aber du wärst sonst nie von ihm losgekommen. Vielleicht wärt ihr heute noch zusammen, du unglücklich und er im Bett einer fremden Schlampe. Aber ich wusste direkt, dass ich einen riesen Fehler gemacht habe. Es war einfach nur dumm und völlig unterbelichtet. Ich verurteile dich nicht, wenn du mich hasst. Ich würde dir den Hals umdrehen, wenn du mit Sasuke schlafen würdest. Und ich könnte dich auch verstehen, wenn ich nicht deine beste Freundin bin. Immerhin hab ich dir ja dieses Beziehungstrauma verpasst. Du hattest mir noch nicht mal eine Ohrfeige verpasst. Du bist zwar eine Furie, doch Gewalt lag dir noch nie." Ino sah Sakuras Mundwinkel zucken und stand auf. Sie überbrückte den Abstand zu Sakura und schaute zu der kleineren Frau herunter. Diese erwiderte ihren Blick. Inos Hand knallte laut gegen Sakuras Wange, sodass sie einen Schritt zurücktaumelte. Die Ohrfeige ließ Inos Hand stark kribbeln und Sakuras Wange lief direkt rot an. Es war ein unerwartet befreiendes Gefühl, als würde die Last, die sie die ganzen Jahre mit sich geschleppt hatte, von ihr fallen. Sakura lachte auf und rieb sich den Kiefer: "Na, endlich mal." "Oh man, ist das befreiend! Hätte ich das gewusst, hätte ich dir schon fiel eher eine geknallt. Das müsste man mal in einen Ratgeber schreiben. "Knallt eurer Freundin mal so richtig eine um eure Freundschaft zu stabilisieren"." Sakura schloss Ino in eine innige Umarmung und flüsterte: "Laber nicht so viel, du vollkommen verblödetete Zicke! Und die Türklinke wirst du schön bezahlen. Auf der Rechnung werde ich nicht sitzenbleiben." - - - - -- - - - - - - - -- - Entschuldigt, dass ich so lange nicht hochgeladen habe :( Aber war und ist eine stressige Phase. Hatte bis vor kurzen meine Facharbeit am Hals und jetzt ist auch Klausurenpahse... Und war auch eine Zeit lang krank. Kann auch sein, dass das nächste Kapitel wieder etwas länger brauchen wird... Tut mir leid 8( Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)