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Ino hoch Probleme

von

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Alte Erinnerung

Ino staunte nicht schlecht, als Kiba seine Wohnungstür aufschloss und sie eintraten. Die Tür mündete direkt in dem geräumigen Wohnzimmer, so auch bei Inos Wohnung, doch war Kibas weitaus größer. Akamaru düste an Ino vorbei, wobei er pfotenförmige Pfützen hinterließ, und warf sich jauchzend auf das dunkelbraune Sofa, welches vor dem Fernseher stand. Dabei schüttelte er sein feuchtes Fell und benetzte den Parkettboden mit Wasser. Kiba zog Ino seine Jacke, die er ihr auf dem Weg um die Schultern gelegt hatte, aus und hängte sie an den kleinen Hacken neben der Eingangstür. Bis auf das Sofa und dem Fernseher befanden sich im Wohnzimmer nur ein kleiner Tisch an den maximal vier Leute sitzen konnten, eine Kommode und ein leeres Regal. Ino bemerkte die ganzen Umzugskisten, welche meist noch gar nicht geöffnet worden waren.

"Du bist erst seit kurzem hier, oder", fragte Ino und begutachtete die ihr am nahestehenste Kiste auf dessen Seite mit schwarzen Filzstift "Küche" geschrieben worden war. Es war Kibas unleserliche und geschwungene Schrift, die sich im Laufe der Zeit kaum verändert hatte.

"Jepp, die Wohnung hab ich erst seit drei Wochen. Es gab Probleme mit dem Versand, weshalb mein Zeugs erst vorgestern geliefert wurde. Ich selbst bin auch erst vor einer Woche hier wirklich eingezogen. War davor noch paar alte Freunde besuchen", sagte Kiba und zog sich die Schuhe auf die umständliche Weise aus, die kein Bücken erforderten. Ein Junge, noch im Teenagealter, kam aus einer Tür hervorgetreten und blieb abrupt stehen, als er Ino sah. Sein Gesicht lief puterrot an und er ließ sein Buch, welches er in der Hand gehalten hatte zu Boden fallen.

"Der Junge aus dem Bus", rief Ino aus, während sie mit ihrem Finger auf ihn deutete. Jetzt fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Die Haare, das animalische junge Gesicht, die spitzen Eckzähne. Er sah Kiba verblüffend ähnlich, fast wie eine etwas untrainierte und ziemlich schlaksige jüngere Ausgabe von ihm. Sprachlos schaute Ino von Kiba und dem Jungen hin und her, dem es sichtlich unangenehm schien von Ino so direkt angestarrt zu werden. Kiba zog seine Augenbrauen hoch und lehnte sich an die Wand:

"Das ist mein Cousin, Jiro. Solange seine Eltern verreist sind, wohnt er bei mir. Ziemlich zurückhaltend, der Kleine." Ino nickte zu Jiro:

"Hey, ich bin Ino. Erinnerst du dich noch an mich? Aus dem Bus?" Jiro zog nur seinen Kopf ein und hob still das Buch wieder vom Boden.

"Natürlich kennt er dich. Er hat dich auf meinen Fotos gesehen, außerdem war er es, der mir gesagt hat, wo ungefähr du wohnst. Wie sonst, hätten wir uns heute getroffen", sagte Kiba und lächelte sie schief an, so wie er es früher immer getan hatte. Jiro nickte schnell und wich in sein Zimmer zurück, wo er die Tür leise schloss. Ino setzte sich auf das Sofa, wo Akamaru schnell seinen Kopf in ihren Schoß legte. Sie streichelte sein weiches Fell, das ziemlich streng nach nassem Hund roch.

"Wie lange ist es eigentlich her, seit dem wir uns nicht mehr gesehen haben", fragte Ino und runzelte nachdenklich die Stirn, als wüsste sie es nicht mehr.

"Sechs Jahr. Knapp drei Monate vor mein Abitur hat sich ja mein Vater gedacht, es sei ganz genial umzuziehen", seufzte Kiba und ließ sich neben sie fallen, "Ein Glück, dass unsere Schule es mir erlaubte, das Abi mit einem Fernlehrgang trotzdem noch abzuschließen."

"Stimmt ja, wie war Britannien denn so?" Ino drehte sich gespannt zu Kiba.

"Nun ja, nichts Besonderes. Wir haben in London gelebt. Da gibt es halt Autos, Straßen und Häuser", sagte er und begann zu grinsen,

"Die Frauen waren mal eine erfrischende Abwechslung mit deren britischen Akzent. Und wenn du mich beschimpft haben, gab´s immer ein "Bloody" davor. Herrlich. Hät´ mir vielleicht eine mitnehmen sollen." Ino lachte und schlug ihn freundschaftlich gegen den Oberarm:

"Du Casanova, hast du deine Zeit da nur mit Frauen verbracht oder dir auch einen Job geangelt."

"Oh, das ist das Beste", rief er und sprang vom Sofa auf um zu ein einer braunen Tür zu flitzen, dessen Tür er aufriss und sie hinter sich zu knallte. Völlig perplex schaute sie Kiba hinterher. Akamaru grunzte vorwurfsvoll auf, da sie aufgehört hatte ihn zu kraulen und stieß ihr die nasse Schnauze gegen die Wange. Aus Kibas Zimmer konnte sie hören, wie etwas umgeworfen wurde. Es klang fast so, als würde Kiba den Raum auseinander nehmen. Besorgt richtete sich Ino auf und näherte sich der Tür:

"Alles Okey?" Kiba rief nur, es sei alles in Ordnung, bevor er triumphierend rief:

"Da ist es ja!" Einen kurzen Augenblick später öffnete sich die Tür wieder und Kiba trat breit grinsend aus dem Zimmer. Ino starrte ihn mit großen Augen an. Die blaue Uniform, die Kiba nun trug, war aus festem Stoff und an der rechten Brust prangte ein silbernes Abzeichen. Die beiden Brusttaschen wurden von zwei kleinen Metallknöpfen geschlossen. An den Ärmeln war das Wappen der örtlichen Polizei bestickt.

"Wow, Kiba", sagte Ino erstaunt, "Ich hätte nie gedacht, dass du ein Stripper bist!" Kiba lachte herzhaft. Jeder andere hätte sich über diese Unverschämtheit aufgeregt und sich gekränkt gefühlt, dass ihr Job in den Dreck gezogen wurde, aber Kiba nahm solche Witze auf die lockere Schulter. Er selbst erwiderte gespielt wehleidig:

"Ach wär ich´s nur. Ein dickes Trinkgeld wäre mir dann immer sicher! Mit dem Gehalt könnte ich dann locker eine Luxusvilla auf Hawaii kaufen." Sie lachten Beide, bis Ino dann auf die Knie sank, weil ihr Bauch ihr so sehr wehtat. Sie hatte sich bildlich vorstellen müssen, wie sich Kiba nur in einem Geparden-Tanga um eine Stipperstange räkelte und dabei von jubelnden Frauen mit Geldscheinen beworfen wird.

"Aber ernsthaft, ist echt unerwartet, dass du Polizist bist. Wie hast du den Psycho-Test geschafft? Oh Gott, wen hast du umgebracht um es bestanden zu haben? Nein! Nein, sag mir nichts. Je weniger ich weiß, desto weniger kann ich als Zeugin fungieren!" Kiba schlang plötzlich seine Arme um ihre Oberschenkel und hob sie hoch, sodass sie nachvorne über seine Schulter kippte.

"Kiba", rief sie entsetzt, "Was soll das?!" Kiba lachte hämisch und trug sie zurück zum Sofa, wo Akamaru den Beiden Platz machte. Nun saß er schwanzwedelnd daneben und schaute sie mit den tiefschwarzen Hundeaugen an.

"Ich muss doch üben, wie man Verbrecher fängt", sagte Kiba und Ino lachte sarkastisch auf:

"Du wirst auch bestimmt all deine Kriminellen über die Schulter ins Polizeipräsidium schleppen. Oder noch besser, wie eine Braut. Dann schaust du ihnen tief in die Augen und sie erliegen deinem Charme und stellen sich freiwillig." Kiba ließ sie auf die flauschigen Polster fallen und stemmte seine Arme neben ihr Gesicht. Seine Augen ruhten auf ihrem Gesicht und sie hörte auf zu Lachen. Ihre Wangen waren von dem Gelächter gerötet und ihr wurde ganz wohlig warm, während sie in Kibas dunkle Augen schaute. Sie hatte ihn wirklich vermisst, auch wenn sie in letzter Zeit nicht viel an ihn gedacht hatte. So war die Überraschung umso größer geworden. Sie legte ihre Hand auf Kibas Wangen und zeichnete die Dreiecke auf seiner Wange nach. Er hatte sie sich anscheinend in England dauerhaft tätowieren lassen und Ino musste zugeben, sie standen ihm ungemein. Anscheinend hatte man bei ihm eine Ausnahme bei der Polizei gemacht und ihn trotz der Tattoos angenommen. Er musste wirklich talentiert sein. Wenn sie sich vorstellte, wie er sich in der Schule immer geprügelt hatte musste sie lächeln. Sie hatte ihn nach einer ganz schlimmen Prügelei verbunden. Sie konnte sich noch ganz genau erinnern, wie sie ihm ein Pflaster auf die Schläfe geklebt und ihm das Blut aus dem Gesicht gewischt hatte. Vorsichtig strich sie seine braunen Haare nach hinten und betrachtete die feine Narbe, die von jenem Tag verblieben war. Ihre strahlend blauen Augen wanderten von seiner Narbe zurück zu seinen Augen, die sie weiter unentwegt anblickten. Ganz leise flüsterte Kiba ihren Namen und ihr Körper durchströmte ein elektrisches Gefühl und sie musste sich beherrschen nicht die Kontrolle zu verlieren. Die betörende Nähe von Kiba ließ sie nicht mehr klar denken. Seine Nähe ließ sie den Streit mit Sakura und Shikamaru vergessen. Shikamaru, wie er Temari unter dem Arm hatte und mit er in das vornehme Restaurant ging. Ino blinzelte schnell und räusperte sich um den Klos aus ihrem Hals zu bekommen. Aber er wollte nicht schwinden und sie wusste auch nicht, was sie ihm sagen sollte. Sie wollte ihn nicht von sich stoßen, zu sehr gefiel ihr seine Nähe. Aber sie hatte Angst etwas Falsches zu tun, was sie später bereuen würde. Zu viele Gedanken stürzten auf sie ein und die Bruchstücke ihrer gemeinsamen Vergangenheit, die ihr bei jeder neuen Einzelheit von Kibas Gesicht einfiel, stiegen ihr die Tränen in die Augen. Sie schloss ihre Arme um Kibas Hals und zog in zu sich runter. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und drückte ihn immer fester an sich. Auch er schloss seine Arme um ihren zitternden Körper.

"Du hast mir so unendlich gefehlt", schluchzte Ino und vergrub ihr Gesicht in die frische Uniform. Kiba zog sie enger an sich und seine warmen Hände brannten auf ihrer kalten Haut. Es tat so gut sein Geruch zu riechen, seine Wärme zu spüren und seine leise zärtliche Stimme zu hören.

"Du mir auch, Ino", murmelte Kiba und fuhr mit seiner starken Hand über ihren zierlichen Rücken um das Schlottern zu mildern. Ino schloss ihre Augen und konzentrierte sich nur auf seine Berührungen und auf die Stimme, die sie so lange nicht mehr gehört hatte. Sie war weitaus tiefer, als sie sie in Erinnerung hatte. Sie wusste nicht, wie lange sie dort so verschlungen auf dem Sofa saßen, während Akamaru leise vor sich hin heulte, vielleicht wollte er genauso viel Aufmerksamkeit von Kiba bekommen, wie dieser gerade Ino gab. Ihr Sinn für die Zeit hatte sie verloren. Es kam ihr eine herrliche Ewigkeit vor und doch schrecklich kurz, als Kiba sich von ihr löste und ihr erneut tief in die leicht geröteten Augen blickte:

"Besser?" Ino nickte und wischte sich die Tränen, die ihr an den Wimpern klebten, weg.

"Also es besteht keine Gefahr, dass du etwas Dummes tust, wenn ich dich loslasse? Du scheinst mir immerhin ziemlich aufgelöst." Ino konnte sich das Lächeln nicht verkneifen. Sie fand Kibas besorgten Blick, denn man eher selten als häufig zu Gesicht bekam, einfach nur süß.

"Alles gut", sagte Ino und ihr Blick fiel auf die Uniform.

"Obwohl", begann Ino und zog das Wort in die Länge, "Wenn wir schon dabei sind, könntest du mir einen kleinen Wunsch erfüllen..." Stirnrunzelnd fragte Kiba, der Inos Grinsen nicht einschätzen konnte:

"Was für ein Wunsch?" Ino richtete sich auf und strich sich die Strähnen aus dem Haar,

"Nun ja, also da du schon eine Polizistenuniform an hast... Ich wollte schon immer gerne eine ganz persönliche Stripeinlage von einem Polizisten." Dabei zwinkerte sie ihm zu. Kiba lachte grölend:

"Mann, Ino. Vor einer Sekunde warst du tottraurig und jetzt putzmunter. Du bist wirklich genial. Du willst eine Stripeinlage? So richtig mit Show?" Ino nickte selbstsicher:

"Du musst eine richtige Show abziehen. Nicht nur Klamotten ausziehen! Mit richtig Pep und so. Wie es halt so Stripper tun!" Kiba hob erschlagen die Hände und nickte immer noch lachend:

"Schon gut, Madam. Aber wehe dir, dir gefällt die Show nicht! Dann will ich seelischen Schadensersatz!" Ino nickte erneut und zog gespannt die Beine an ihren Körper. Sie holte ihr Handy raus und startete das erstbeste Lied aus ihrer Liste. Mr. Policeman trällerte aus den Lautsprechern und Inos Grinsen wurde breiter:

"Es geht doch nichts ohne passende Musik!" Kiba zog sich die Krawatte über den Kopf und warf sie ihr mit einem Kussmund zu. Lachend fing Ino sie und tat als wär sie zutiefst gerührt, als hätte er ihr gerade eine Rose zugeworfen. Tänzelnd, sodass Ino sich vor Lachen nicht mehr halten konnte, folgten der Krawatte die blaue Weste und das helle Hemd. Während Kiba auf den Tisch sprang und dabei auf Ballerina tat, merkte Ino, dass Kiba viel durchtrainierter war als früher. Zwar war er früher auch schon stark gewesen, doch seine Muskeln hatten sich noch nicht so deutlich abgezeichnet, wie jetzt. Die Bauchmuskeln, die man wirklich als waschechten Waschbrettbauch abstempeln konnte, traten deutlich hervor. Wäre Kibas Vorführung, wie er seine Arme über den Kopf schwenkte und eine wunderschön grässliche Pirouette machte, nicht so erfrischend lustig, wäre sich Ino sicher gewesen, dass sie angefangen hätte zu sabbern. Falls Jiro jetzt rauskommen würde, wäre der eh schon schüchterne Junge auf ewig von seinem halbnackten ballerinatanzenden Cousin traumatisiert worden. Kibas Hose landete elegant auf dem Tisch, als er seinen Gürtel auszog und ihn wie ein Cowboy über dem Kopf schwang und sich dabei mit den Hüften kreisend um sich selbst drehte. Zum Schluss stieg er von dem Tisch, der zu wackeln begonnen hatte und verbeugte sich vor der vor Lachen fast erstickenden Ino, die lauthals applaudierte.

"Wunderbar", jauchzte sie lachend, womit sie gar nicht mehr aufhören wollte. Das hatte sie jetzt echt nötig gehabt und war Kiba unendlich dankbar, dass er ihr solche eine sensationelle Show, in der er vor keiner Peinlichkeit gescheut hatte, geboten hatte. Sie stand immer noch lachend auf und umarmte ihn stürmisch:

"Danke! Das war einfach... Genial." Kiba klopfte ihr schweratmend auf den Rücken. Anscheinend war solch eine Einlage nicht ganz so einfach, wie es erst einmal den Anschein hat.

"Dir ist schon klar, dass du mir jetzt was schuldest", sagte Kiba leicht keuchend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Zyklon64
2017-02-16T08:57:21+00:00 16.02.2017 09:57
Hmmm, irgendwie fühl ich zwischen den beiden nicht wirklich eine Chemie, das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich jetzt nicht wirklich ein Fan von Kiba bin. Und natürlich jemand anderen viel besser finde, der mit seiner ruhigen Art viel besser zu Ino passt^^
Aber zu jeder Geschichte gehört natürlich ein "Antagonist" und den hab ich für mich jetzt gefunden, also weiter so :)
Antwort von:  Nightglass
16.02.2017 17:02
Wer mag wohl dieser jemand sein, von dem du redest ^^
Im Allgemeinen mag ich so Dreiecksbeziehungen nicht wirklich (da bekommen immer die Falschen die Rivalen), nun jetzt mach ich auch sowas XD

Von:  Kupferhaeschen
2017-02-16T07:16:33+00:00 16.02.2017 08:16
*kreisch >o<
Ich stell mir Kiba so sexy vor xD also bevor und nachdem er strippt :x x'D
Bin schon echt gespannt wie es weitergeht <3
Antwort von:  Nightglass
16.02.2017 17:03
So ein kleiner Fanservice für die Kibafans XD


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